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Fanfiction

Zoe Dumbledore und der Stein der Weisen - Weihnachten

von Gwendolyn D.

In der folgenden Woche war Draco noch unerträglicher. Dass die Gryffindors gegen Slytherin gewonnen hatten, schien er persönlich zu nehmen.
„Ich finde“, höhnte er möglichst laut, damit es auch niemand überhören konnte, „dass beim nächsten Spiel ein Breitmaulfrosch den Sucher bei den Gryffindors mimen sollte.“
Er machte eine Pause, damit die anwesenden Zeit hatten, über seinen Witz zu lachen, doch außer das dämliche Grinsen von Vincent und Gregory erntete er nicht viel Beifall.
Zoe war bei dem Spiel zwar nicht anwesend gewesen, dennoch merkte sie, dass Harry Potter mit seiner Leistung auch einige Slytherins beeindruckt hatte – auch wenn diese das niemals zugegeben hätten. Die ernsten Mienen nach Dracos Tiefflieger bestätigten ihre Vermutung.
Zoe hob ihr Buch wieder in ihr Gesichtsfeld und las weiter, doch sie kam nicht weit, denn Draco unterbrach sie nochmals: „Mach mal Platz!“
Sie ließ ihr Buch erneut sinken und sah über dessen Rand hinweg. Vor ihr stand Draco Malfoy, flankiert von Vincent und Gregory.
„Wie bitte?“
„Du hast schon richtig gehört, diese Sessel sind nicht für Blutsverräter reserviert!“, antwortete Malfoy provokant.
Zoe fehlten praktisch die Worte. Eine solche Dreistigkeit hätte sie nicht einmal von Draco erwartet. Sie legte ihr Buch neben sich auf den Sessel.
„Was glaubst du eigentlich, wer du bist?!?“
Draco wich einen Schritt zurück, als Zoe aufstand, und wollte seinen Zauberstab ziehen, doch Zoe war um einiges schneller. „Furunkulus!“, schrie sie.
Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Draco sackte schreiend zusammen, Vincent und Gregory stürzten sich auf Zoe, und Monika, die die Szene beobachtet hatte, sprang zwischen sie.
„WAS IST DENN HIER LOS!?! Draco, alles in Ordnung? Lass mal sehen!“ Das folgende Geräusch war sehr unschön und Monika wies Gregory Goyle an, Draco augenblicklich in den Krankenflügel zu bringen. Dann löste sie die Ganzkörperklammer von Vincent und wies ihn für sein Verhalten zurecht. Zuletzt war Zoe dran: „Im Gemeinschaftsraum wird nicht gezaubert! Das gilt auch für dich, Dumbledore!“
Zoe wollte protestieren, doch Monika ließ sie nicht zu Wort kommen.
„Und schon gar keinen Schüler angreifen. Diese Regeln gelten für jeden! Du meldest dich jetzt sofort bei Professor Snape für die Strafarbeit!“
Wütend über diese Ungerechtigkeit machte Zoe auf dem Absatz kehrt, verließ den Gemeinschaftsraum und ging zu Snapes Büro.
Fünf Minuten später stand sie vor der verschlossenen Tür, da fiel ihr ein, dass sie sowieso noch mit ihm sprechen wollte. Sie klopfte an die Tür und es dauerte einen Moment, bis ihr geöffnet wurde.
„Miss Dumbledore?“
Zoe sah zu Snape hinauf und verspürte jetzt doch ein schlechtes Gewissen. Egal, was geschehen war, sie hätte Draco nicht angreifen dürfen.
„Ähm … Darf ich kurz reinkommen, Professor?“
Snape öffnete die Tür weit genug, dass sie hindurchschlüpfen konnte und schloss sie wieder hinter ihr. Zoe war in diesem unfreundlichen Raum schon oft gewesen. Er war nur spärlich beleuchtet, sodass man kaum erkennen konnte, was in den Regalen, welche die Wände komplett bedeckten, stand. Im Kamin brannte ein Feuer, über dem ein Kessel hing. Neugierig lugte sie hinein und betrachtete eine kristallklare, blaue Flüssigkeit, die leise vor sich hinblubberte.
„Und was verschafft mir die Ehre?“
Zoe riss sich widerwillig von dem Zaubertrank los: „Monika Wallbreaker schickt mich.“
Sie hatte versucht, es in einem Nebenbei-Plauderton zu erwähnen, doch Snapes durchdringender Blick forderte sie auf, weiter zu sprechen.
„Ich … also ich hab‘ Draco verhext. Aber er hat mich provoziert … nichts Schlimmes!“, fügte sie schnell hinzu und wich seinem Blick aus.
„Nur ein Furunkel-Fluch, das bekommt Madam Pomfrey doch sofort wieder hin.“
„Das Ausmaß spielt keine Rolle, Sie haben sich an die Regeln zu halten wie alle anderen auch!“
Zoe sah beschämt zu ihren Füßen und er fuhr fort: „Sie schreiben einmal die Hausordnung ab und geben sie mir am Freitag. Aber rechnen Sie damit, dass ihre nächste Strafe nicht so milde ausfallen wird!“
„Hmmmh.“
„Dann können Sie jetzt gehen.“ Er wandte sich dem Zaubertrank auf dem Feuer zu, mischte eine Zutat hinein, die im Mörser auf dem Kaminsims stand, und die Flüssigkeit färbte sich purpurn.
„Aber ich … hätte noch eine Frage, Professor.“
Snape rührte den Trank dreimal gegen den Uhrzeigersinn um und dieser nahm eine tiefrote Farbe an. Dann wandte er sich um und zu Zoes Erleichterung war sein Gesicht nun wieder um einiges freundlicher.
„Und die wäre?“
Sie nahm all ihren Mut zusammen: „Ich habe in Dunkle Kräfte: Ein Kurs zur Selbstverteidigung etwas über Okklumentik gelesen und wollte mehr darüber erfahren. Also war ich in der Bibliothek, doch Madam Pince rückt das Buch nicht heraus, weil … weil es in der Verbotenen Abteilung steht.“
„INVADO – Geist, Wille, Macht“, sagte Snape und sah sie abschätzend an.
„Ja. So war der Titel“, sagte Zoe, während sie ihre Worte genau abwägte. „Ich fand in meinem Schulbuch nur eine kleine Definition zu diesem Thema.“
„Es ist Stoff auf dem UTZ-Niveau, deswegen können Sie keine genaueren Erläuterungen in ihrem Buch finden“, antwortete Snape, doch Zoe konnte seiner Miene keine Regung entnehmen.
„Achso. Meinen Sie, es wäre momentan noch zu unverständlich für mich?“
„Nein, aber ich frage mich, Zoe, was Sie veranlasst, bereits jetzt nach einem solch komplexen Thema zu streben.“
Da war sie: die Frage, die sie befürchtet hatte. Doch Zoe hatte sich darauf vorbereitet.
„Ich hoffe, Sir“, sprach sie und sah ihrem Zaubertranklehrer bewusst in die Augen, „dass es mir hilft zu verstehen, was vor einigen Wochen geschehen ist. Vielleicht gelingt es mir, mich wieder zu erinnern, wenn ich die Vorgänge verstehe und herausgefunden habe, wie ich sie beeinflussen kann.“
Einen Moment war es so still im Büro, dass man nur das leise Brodeln des Zaubertranks und das knisternde Feuer darunter hören konnte. Dann ergriff Snape wieder das Wort und seine Stimme war um einiges wärmer geworden.
„Okklumentik kann Ihnen nicht helfen, sich wieder zu erinnern, Zoe. Wenn das fähige Heiler nicht geschafft haben, werden Sie in Hogwarts keinen Zauber finden, der dies könnte.“ Er machte eine kurze Pause und sprach dann weiter. „Aber wenn Sie sich gerne mit dem Thema beschäftigen wollen, werde ich Ihnen eine Erlaubnis ausstellen, für vierzehn Tage. Ich muss Sie aber darauf hinweisen, dass dieses Buch ausschließlich für die theoretische Studie ist und nicht praktiziert werden darf!“
„Ich weiß, Professor“, sagte Zoe und lächelte ihn dankbar an.
„Sie können die Bescheinigung abholen, wenn Sie mir die Strafarbeit aushändigen.“
„Ja, Sir! Vielen Dank!“ Sie eilte zu der Tür und drückte die Klinke hinunter. „Gute Nacht!“
„Gute Nacht, Zoe!“
Doch sie war bereits verschwunden.

Weihnachten stand vor der Tür und der hereinbrechende Winter schirmte Hogwarts fast vollständig von der Außenwelt ab. Es schneite unaufhörlich und die wenigen Eulen, die sich durch den Schneesturm schlagen konnten, mussten von Hagrid wieder aufgepäppelt werden. Auf dem See hatte sich eine Zentimeter dicke Eisschicht gebildet und den Kraken in die Tiefen des Sees verbannt und Rons Zwillingsbrüder mussten wieder einmal Nachsitzen, weil sie einige Schneebälle verhext hatten, damit sie Quirrell hinterherflogen und gegen seinen Turban klatschten.
Die meisten Schüler freuten sich bereits auf die kommenden Ferien, in denen sie zu ihren Familien fahren konnten, um mit ihnen das Weihnachtsfest zu genießen. Es war keine Pflicht, Hogwarts über die Feiertage zu verlassen, doch die meisten Schüler nutzten die Gelegenheit den zugigen Korridoren und eisigen Klassenzimmern zu entkommen.
Am schlimmsten war der Unterricht von Professor Snape unten in den Kerkern, wo ihr Atem sich über ihren Köpfen zu einem Nebelschleier zusammenzog und sie sich so nah wie möglich an ihre heißen Kessel setzten.
„Es tut mir ja so Leid“, sagte Draco Malfoy in einer Zaubertrankstunde, "für all die Leute, die über Weihnachten in Hogwarts bleiben müssen, weil sie daheim nicht erwünscht sind.“
Dabei sah er hinüber zu Harry. Vincent und Gregory lachten höhnisch.
Zoe warf einen besorgten Blick hinüber zu Harry, der gerade zerriebene Löwenfischgräten abwog und nicht hinhörte. Der eifersüchtige und zornige Draco nutzte jede Gelegenheit Harry zu triezen.
Seit Zoe ihn verhext hatte, hatte dieser sie bewusst ignoriert, das hinderte ihn aber nicht daran, Harry damit zu verhöhnen, dass er keine richtige Familie hatte.
Zoe war mit der Situation zufrieden. Harry, Ron und seine Brüder würden in den Ferien hier bleiben und Draco und die meisten anderen Slytherins war sie los. Zwar redeten Tracey und Daphne inzwischen wieder mit ihr, doch noch immer im sehr höflich, distanziertem Ton.
Am Ende des Zaubertrankunterrichts brachte Zoe die drei Rollen Pergament mit der Schulordnung nach vorne zu Snape. Er nahm sie an sich, ohne sie zu begutachten, und reichte Zoe einen kleinen versiegelten Umschlag.
„Danke, Professor!“
„Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich bitte an mich!“, sagte Snape und ließ den Umschlag los.
Zoe schoss plötzlich das Bild ihres Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrers in den Kopf, der verängstigt und ihrer Meinung nach inkompetent war.
„Selbstverständlich!“, antwortete sie und es kam von Herzen.
Snape schien es verstanden zu haben, denn er lächelte.
Sie verließ den Kerker und trat in den Korridor, den Hagrid mit einer riesigen Tanne ausfüllte. Als sie näher kam, hörte sie Dracos schnarrende Stimme.
„Willst dir wohl ein wenig Taschengeld dazuverdienen, Weasley? Hoffst wohl, selber Wildhüter zu werden, wenn du mit Hogwarts fertig bist – diese Hütte von Hagrid muss dir wie ein Palast vorkommen im Vergleich zu dem, was du von deiner Familie gewöhnt bist.“
Ron stürzte sich auf Malfoy und in diesem Moment überholte Professor Snape Zoe und rief: „WEASLEY!“
Ron ließ Malfoys Umhang los.
„Er ist herausgefordert worden, Professor Snape“, sagte Hagrid und steckte sein großes, haariges Gesicht hinter dem Baum hervor. „Malfoy hat seine Familie beleidigt.“
„Das mag sein, aber eine Schlägerei ist gegen die Hausregeln, Hagrid“, sagte Snape mit öliger Stimme. „Fünf Punkte Abzug für Gryffindor, Weasley, und sei dankbar, dass es nicht mehr ist. Marsch jetzt, aber alle.“
Draco, Vincent und Gregory schlugen sich mit den Armen rudernd an dem Baum vorbei, verstreuten Nadeln auf dem Boden und grinsten dabei blöde. Zoe ließ ihre Erlaubnis in die Schultasche gleiten und schloss zu Harry, Ron und Hermine auf.
„Den krieg ich noch“, sagte Ron zähneknirschend hinter Dracos Rücken, „eines Tages krieg ich ihn.“
„Ich hasse sie beide“, sagte Harry, „Malfoy und Snape.“
„Deswegen verdächtigt ihr ihn auch, was?“, warf Zoe dazwischen.
An Harrys Blick konnte sie sehen, dass er sie nicht hatte kommen hören.
„Nu ist aber gut, Kopf hoch, es ist bald Weihnachten“, sagte Hagrid. „Ich mach euch 'neu Vorschlag, kommt mit in die Große Halle, sieht umwerfend aus.“
„Ich komme später nach, muss noch kurz in die Bibliothek!“ Zoe klopfte Harry auf die Schulter und machte sich direkt auf den Weg. Doch als Zoe mit ihrer neuen Errungenschaft in der Tasche hinab in die feierlich geschmückte Halle kam, waren Harry, Ron und Hermine bereits verschwunden.

Diese ersten Ferien sollten Zoe immer in guter Erinnerung bleiben. Dieses Jahr waren außergewöhnlich wenige Schüler in Hogwarts geblieben und so hatten sie das Schloss fast für sich alleine. Zoe hing mit Harry und Ron im Gryffindor-Aufenthaltsraum ab, wo sie die guten Sessel am Kamin belegten. Da saßen sie stundenlang und verspeisten alles, was sie auf eine Röstgabel spießen konnten: Brot, Pfannkuchen, Marshmallows, und schmiedeten Pläne, wie sie es anstellen könnten, dass Draco von der Schule flog. Das auszuhecken machte Spaß, auch wenn es nicht klappen würde.
Ron brachte Harry auch Zauberschach bei und während die beiden ihre Schachmenschen kämpfen ließen, hatte Zoe sich in das neue Buch vertieft. Und mit jeder Seite, die sie las, wurde ihr bewusster, dass dieses Buch aus der Verbotenen Abteilung auch dorthin gehörte.
Nicht nur dass darin jede Einzelheit berichtet wurde, wie man in den Geist anderen Menschen eindringen konnte, um an deren Gedankengut und Erinnerungen zu kommen, die Anleitungen umfassten auch das Brechen des Willens, Die Inbesitznahme der Hülle, Die Unterdrückung des Widerstandes oder Das Schwächen des Opfers. Brauchbare Anwendungstipps für Okklumentik hatte sie bisher keine gefunden.

Als Zoe am Weihnachtsmorgen aufwachte, hatte sie nicht die geringste Lust aufzustehen. Schmerzlich wurde sie daran erinnert, dass ihr Vater ihr letzten Winter versprochen hatte, sie würden das nächste Weihnachten Urlaub machen, um in Ruhe Weihnachten zu dritt feiern zu können. Nun würden sie nie wieder gemeinsam feiern.
Widerwillig stand sie nach einiger Zeit auf, ignorierte die Päckchen an ihrem Fußende, setzte sich im Slytheringemeinschaftsraum vor den Kamin und starrte ins Feuer. Sie war alleine. Die anderen Slytherins mussten bereits in der Großen Halle sein. Nach einiger Zeit wischte sie sich die Tränen von den Wangen und las weiter in INVADO.
Zwischenzeitlich kamen die drei Fünftklässler, die ebenfalls in Hogwarts geblieben waren von dem Frühstück zurück und Zoe verzog sich in ihren Schlafraum, um weiter ungestört zu sein. Als sie sich auf das Bett warf, sah sie wieder den kleinen Stapel Geschenke.
Sie zog eines, das in altes Papier vom Tagespropheten gewickelt war,heraus und wickelte es auf. Ein großer, lederner Einband kullerte heraus, doch Zoe hob zunächst die Karte auf, die vom Bett geglitten war. Auf der Karte war eine kleine, braune Ziege mit Weihnachtsmütze abgebildet, die mähte, sobald sie die Karte umdrehte.

Liebe Zoe,
lange haben wir uns nicht mehr gesehen und ich weiß, du darfst im ersten Schuljahr Hogwarts an den Wochenenden noch nicht verlassen. Wenn du mich aber während deinen Ferien besuchen möchtest, bist du herzlich eingeladen!
Ich denke, mein kleines Präsent wird dir gefallen. Ich habe die letzten Seiten frei gelassen, damit du sie nach Belieben füllen kannst.

Ein frohes Weihnachtsfest!
In Liebe, Aberforth

Zoe lächelte, als sie an ihren Großonkel dachte, der im nahem Hogsmeade ein Wirtshaus hatte. Sie würde ihren Großvater fragen, ob sie ihn besuchen konnte. Dann griff sie nach dem ledernden Einband, von dem sie dachte, dass es ein Buch war und auf dem die silbernen Worte prangten: Omnia vincit Amor*.
Sie schlug es auf und ihre Augen füllten sich augenblicklich mit Tränen. Es war kein Buch, es war ein Fotoalbum. Zoe schniefte und trocknete sich die Tränen, um die Bilder erkennen zu können. Auf der ersten Seite war ein großes altes Familienbild, auf dem sie ihren Großvater und Großonkel als Burschen in ihrem Alter erkannte. Sie hatten beide die Hände auf die Schulter eines jüngeren Mädchens gelegt, welches dasselbe lange, blonde Haar wie Zoe hatte. Hinter den beiden Jungen standen ihre Eltern, die einander im Arm und jeweils die andere Hand auf der Schulter eines ihrer Söhne hatten.
Auf den nächsten Seiten fand sie einige Bilder ihrer leiblichen Mutter im Schulalter. Sie musste einen guten Draht zu ihrem Großonkel gehabt haben, denn sie waren auf mehreren Bildern gemeinsam zu sehen.
Zoe blätterte weiter und fand nun Bilder ihrer Eltern, auf denen sie teilweise auch war. Eines davon war ihr besonders in Erinnerung geblieben. Ihre Mutter hatte es bei einem Ausflug gemacht: Zoe saß auf den Schultern ihres Vaters und krallte sich in dessen Haarschopf fest. Sie betrachtete das gequälte Lachen ihres Vaters, dann seufzte sie traurig und blätterte weiter.
Doch dieses Bild war das letzte gewesen und Zoe lehnte sich über das Bett, zog die Schublade ihres Nachttischschrankes auf und zog das Bild heraus, das Professor Snape ihr gegeben hatte. Mit großer Sorgfalt legte sie dieses Bild in die letzte Seite des Albums und verstaute dieses dann im Nachttischschrank.
Einen Moment saß Zoe melancholisch auf ihrem Bett, dann griff sie nach einem weiteren Päckchen und schälte dieses aus seinem bunten Papier. Darin war eine große Schachtel Süßigkeiten aus dem Honigtopf gewesen. Sie sah auf den kleinen Zettel und griff dann nach dem zweiten Päckchen ihres Großvaters, in dem sich ein magisches Radio befand.
Zoe verstaute ihre Geschenke, sammelte das Papier ein und warf sie in den Kamin im Gemeinschaftsraum. Dann schlurfte sie etwas beklommen zum Festessen in die Große Halle.

Zoe hatte seit langem nicht mehr so viel Spaß gehabt, der schlechte Start in den Morgen war vergessen. Sie saßen alle gemeinsam am Gryffindortisch und Ron hatte ihr zum ersten Mal seine Brüder vorgestellt, wobei sie die Weasley-Zwillinge bereits vom sehen und vor allem vom hören kannte.
Als das Festmahl begann, kehrte jedoch Ruhe ein. Es gab etliche fette gebratene Truthähne, Berge von Brat- und Pellkartoffeln, Platten voll niedlicher Cocktailwürstchen, Schüsseln voll Buttererbsen, Silberterrinen voll dicken, sahnigen Bratensafts und Preiselbeersoße - und, über den Tisch verteilt, stapelweise Zauber-Knallbonbons.
Harry zog mit Fred an einem Zauber-Knallbonbon, und es knallte und hüllte sie in eine Wolke blauen Rauchs, während aus dem Innern der Hut eines Admirals und mehrere lebende weiße Mäuse herausschossen.
Drüben am Hohen Tisch hatte ihr Großvater seinen spitzen Zaubererhut gegen eine geblümte Pudelmütze getauscht und kicherte fröhlich über einen Witz, den ihm Professor Flitwick soeben vorgelesen hatte.
Dem Truthahn folgte farbenprächtiger Plumpudding. Percy, ein weiterer Bruder Rons, brach sich fast die Zähne an einem Silbersickel aus, der in seiner Portion versteckt war. Zoe sah zu Hagrid, dessen Gesicht nach etlichen Gläsern Wein immer röter wurde und sie musste kichern.
Nachdem sie sich alle rundum satt gegessen hatten, verbrachten sie den Nachmittag mit einer wilden Schneeballschlacht draußen auf dem Schulgelände. Mit glühenden Wangen, verschwitzt und schwer atmend, kehrten sie ans Kaminfeuer im Gryffindor-Gemeinschaftsraum zurück, und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Nach dem Abendessen besuchte Zoe noch ihren Großvater, der ihnen eine Tasse Tee gemacht hatte.
„Großonkel Aberforth hat mir geschrieben. Kann ich ihn nicht in den Ferien mal besuchen gehen?“
„Ich denke“, sagte Dumbledore und schien von der Idee überhaupt nicht begeistert zu sein,„dass der Eberkopf kein geeigneter Ort für ein so junges Mädchen ist, Zoe.“
Zoe hatte alles versucht, um ihn zu überreden, aber aus einem ihr unverständlichen Grund ließ sich ihr Großvater nicht erweichen. Dass es an der Wirtschaft lag, von der sie wusste, dass sie keinen guten Ruf hatte, glaubte sie nicht. Doch dem wahren Grund konnte sie nicht auf die Schliche kommen.
Den Bauch voll mit all den Leckereien, schlief Zoe in dieser Nacht schnell ein, während sie der leisen Musik lauschte, die aus ihrem Radio drang.

Der nächste Morgen hingegen war nicht so lustig. Sie hatte Ron und Harry beim Frühstück getroffen, doch Harry war in Gedanken versunken gewesen und weder er noch Ron wollten ihr sagen, um was es ging.
Sie hatte zuvor schon die Vermutung gehabt, dass Harry, Ron und Hermine ihr etwas verschwiegen doch seit Hermine weg war, schienen die beiden Jungs ihrer Mission nicht mehr nachzugehen. Heute jedoch war sie sich nicht mehr sicher. Die verschwörerischen Blicke, die sie einander zuwarfen schürten ihre Vermutung.
Nach dem Frühstück schlenderte sie alleine um den zugefrorenen See und fragte sich, ob der Kraken in eine Art Winterstarre fiel oder ob der See tief genug für ihn war, um sich zu verstecken. Das wäre eine interessante Frage, die sie bei Gelegenheit dem Professor für Pflege magischer Geschöpfe, stellen wollte.
Als Zoe verfroren von ihrem Spaziergang kam, taute sie sich vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum auf, während sie die Fotos ihres neuen Albums studierte. Ihre Mutter war auch eine Slytherin und, wie Zoe auf einem Foto überrascht feststellte, Schulsprecherin gewesen. Das Abzeichen auf ihrer Schuluniform war eindeutig. Zoe zog das Foto von Professor Snape heraus und verglich die beiden miteinander. Das Bild von ihrem Großonkel musste das ältere sein, denn auf dem anderen konnte man erkennen, dass ihre Mutter noch Vertrauensschülerin und der junge Malfoy Schulsprecher war.
Zoe blätterte weiter. Es gab nur ein einziges Bild von ihr, dass sie nach ihrer Schulzeit zeigte. Es war in einem Wirtshaus aufgenommen, und Gwendolyn war ein wenig größer als Aberforth, um den sie den linken Arm gelegt hatte. Zoe erkannte auch gleich, warum: sie trug ein paar hochhackige Stiefel, ohne die sie um einiges kleiner gewesen wäre. Sie schien genervt zu sein, Aberforth hingegen sah etwas besorgt aus. Er war dürr und etwas schmuddelig, doch hinter dem wirren Haar und wilden Bart saßen dieselben wachen Augen, die seine Verwandtschaft zu seinem Bruder unleugbar machten. Ihre Mutter dagegen sah aus wie aus dem Ei gepellt: ihr langes, blondes Haar trug sie ordentlich zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und ihre Kleidung war akkurat und bis aufs kleinste Detail abgestimmt.
Mit einem gewissen Stolz musste Zoe zugeben, dass ihre Mutter wirklich hübsch gewesen war und insgeheim hoffte sie, dass sie weiterhin nach ihr kam.
Sie klappte das Album zu, doch Zoe spürte keine Trauer. Es war, als wären alle geliebten Menschen gerade bei ihr, so wohl fühlte sie sich, und bevor sie sich wieder INVADO widmete, fragte sie sich, ob Aberforth das Buch verzaubert hatte.

*Die Liebe besiegt alles


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
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