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Fanfiction

Zoe Dumbledore und der Stein der Weisen - Die Gryffindors

von Gwendolyn D.

Zoe hatte gehofft, Harry würde sich ihren Tipp zu Herzen nehmen. Doch einmal mehr wurde sie belehrt, dass Jungs entweder unglaublich blöde oder sehr schwer von Begriff waren. Harry Potter hatte auch in den weiteren Zaubertrankstunden keinen Grund zum Jubeln, denn bei Professor Snape schien er seit der ersten Stunde unten durch zu sein. Ganz zur Freude von Draco Malfoy, der keine Gelegenheit ausließ, um seine Witze über den berühmten Potter-Jungen zu machen.
Zoe musste zugeben, dass die meisten Witze ziemlich flach waren und meist auch nur Vincent und Gregory amüsierten, doch das bestätigte ihre Theorie über Jungs nur.
Sie kam gerade gut gelaunt aus dem Mädchenschlafsaal, als sie die Traube der Erstklässler vor dem Schwarzen Brett bemerkte. Als sie sich zu Daphne gesellte, die gerade an ihren Nägeln kaute, sah sie, warum die Gesichter der Jungen rundherum so erhellt waren.
Zoe stöhnte. Von allen Fächern, die in Hogwarts gelehrt wurden (Astronomie mit eingeschlossen), konnte keines so unnötig und öde sein wie Flugstunde. Daphne wandte sich bei ihrem Laut zu Zoe um.
„Freust du dich etwa nicht?“
Sie rümpfte die Nase: „Ich hab bestimmt keine zwei Beine bekomme, damit ich fliegen soll.“
Draco drehte sich nun ebenfalls zu ihr um und sah sie bemitleidenswert an, doch Zoe ignorierte ihn.
„Wir haben Flugstunden mit den Gryffindors!“, jauchzte er. „Mal sehen, ob Potter so miserabel fliegt, wie er Tränke mischt.“
Zoe hasste Fliegen. Sie hasste Besen und, was die Krönung war, sie hasste Quidditch! Alle redeten ständig über Quidditch. Dabei konnte sie sich einfach nicht ausmalen, was daran toll sein sollte, mit Besen über ein Feld zu fliegen, um einem Ball durch einen der Torringe zu werfen. Ganz davon abgesehen, dass es sinnlos war. Zudem geschahen dabei auch noch eine Vielzahl von Unfällen, die man ganz einfach vermeiden hätte können, wenn man mit den Füßen auf dem Boden geblieben und die Klatscher in ihrer Kiste gelassen hätte.
Sie schloss sich mit getrübter Laune den Slytherins an, die in die Große Halle strömten, um zu frühstücken.
„Ach, so schlimm wird’s schon nicht werden, Zoe!“, versuchte Tracey sie aufzumuntern.
Sie schenkte ihr ein Lächeln. Sie musste nur positiv denken: Morgen war schon wieder Freitag und sie würden für den Zaubertrankunterricht erneut die Kerker aufsuchen.
Als sie die Große Halle erreicht hatten, sah Zoe, dass ihr Großvater nicht am Lehrertisch saß und sie nahm sich vor, ihn am Wochenende zu besuchen.
Sie schnappte sich ihren Toast und bestrich ihn mit Marmelade, ohne Dracos heroische Flugabenteuer zu beachten, die er so laut erzählte, dass auch die Schüler am Nachbartisch informiert wurden. Er hielt erst inne, als seine Adlereule mit der Morgenpost hereingeflogen kam und ihm ein Päckchen Süßigkeiten von daheim brachte, die er am Frühstückstisch genüsslich auspackte.
„Hier, nimm dir was!“
Zoe sah überrascht auf. Verunsichert schaute sie sich um. Hatte Draco wirklich sie gemeint? Aber es war zweifelsfrei.
„Danke!“, sagte sie,griff in das Päckchen und zog sich einen Schokofrosch heraus.
Draco grinste sie an und warf sich eine rote Bohne von Bertie Botts in den Mund, von der Zoe geschworen hätte, es wäre Erdbeere. Wenige Minuten später und einen Krug Kürbissaft weniger wusste sie, dass es Chili gewesen sein musste.
Sie packte ihren Schokofrosch aus, stopfte ihn in den Mund, bevor er weghüpfen konnte, und zog die beiliegende Sammelkarte heraus. Enttäuscht stellte sie fest, dass es Dumbledore war. Davon hatte sie schon einen Stapel und sie las nicht einmal die Rückseite, denn sie kannte den Text mittlerweile auswendig: „Albus Dumbledore, gegenwärtig Schulleiter von Hogwarts. Gilt bei vielen als der größte Zauberer der jüngeren Geschichte. Dumbledores Ruhm beruht vor allem auf seinem Sieg über den schwarzen Magier Grindelwald im Jahre 1945, auf der Entdeckung der sechs Anwendungen für Drachenmilch und auf seinem Werk über Alchemie, verfasst zusammen mit seinem Partner Nicolas Flamel. In seiner Freizeit hört Professor Dumbledore mit Vorliebe Kammermusik und spielt Bowling.“
„Dumbledore“, sagte Draco mit Blick auf ihre Karte. „Davon hab‘ ich ein Dutzend.“
„Du sagst es“, seufzte Zoe und schob die Karte über den Tisch.
Draco stand auf, klemmte sich sein Päckchen unter den Arm und ging mit einem Schlenker Richtung Gryffindortisch davon.

Am Nachmittag um viertel nach drei gingen Zoe, Tracey, Daphne und Millicent hinunter zum Schlossgelände, zum Übungsplatz für ihre erste Flugstunde. Es war ein wolkenloser und- Zoe dankte dem Himmel - windstiller Tag. Sie stapften über das saftige, grüne Gras den Hang hinunter und kamen endlich auf einem penibel gepflegten Stück Rasen an, an dessen anderem Ende sich der Verbotene Wald erstreckte, und deren bedrohlich, dunkle Bäume lange Schatten warfen.
Sie war eine der ersten, doch die restlichen Slytherins zockelten bald hinterher, also positionierten sie sich direkt neben den auf dem Boden liegenden Besen. Zoe betrachtete das heruntergekommene Holz vom Stiel des Besens, der neben ihr lag. Sie wollte gar nicht wissen, wie viele Schüler vorher auf diesem Exemplar fliegen gelernt hatten. Die zerschlissenen Reisigzweige, von denen einige kreuz und quer abgespreizt waren, gaben einen vagen Hinweis.
Als die Gryffindors hinzustießen, schien die Aufregung noch mehr anzusteigen. Denn unter den Gryffindors gab es mehr Muggelgeborene als bei den Slytherins, und die Vorstellung auf einem Besen zu fliegen, schien für sie direkt aus einem Märchenbuch entsprungen zu sein. Es dauerte nicht mehr lange, da erschien ihre Lehrerin Madam Hooch. Sie fixierte mit ihren gelben Augen die Reihe der Schüler und strich sich durch das kurze, graue Haar.
„Nun, worauf wartet ihr noch?“, blaffte sie die Schüler an. „Jeder stellt sich neben einem Besen auf. Na los, Beeilung. Streckt die rechte Hand über euren Besen aus, und sagt >Hoch!<.“
„HOCH!“, riefen alle.
Gwen seufzte tief: „Hoch!“ Der Besen rührte nicht.
„Hohooch!“, wiederholte sie.
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Dracos Besen direkt in seine Hand gesprungen war und konzentrierte sich augenblicklich wieder auf ihre Aufgabe, um seiner überheblichen Miene zu entgehen.
„HOCH!“ Endlich rührte sich auch Zoes Besen, doch sie brauchte noch einige Versuche, bis er in ihrer Hand landete. Nach einigen Minuten zeigte ihnen Madam Hooch die korrekte Handstellung sowie den richtigen Sitz und ging anschließend durch die Reihen, um sie zu korrigieren.
Zoe entging nicht, wie Harry und Ron kicherten und sich prächtig amüsierten, als Madame Hooch Draco erklärte, dass er jahrelang den falschen Sitz gehabt hatte.
„Passt jetzt auf, wenn ich pfeife, stoßt ihr euch vom Boden ab, und zwar mit aller Kraft“, sagte Madam Hooch. „Haltet eure Besenstiele gerade, steigt ein paar Meter hoch und kommt dann gleich wieder runter, indem ihr euch leicht nach vorn neigt. Auf meinen Pfiff - drei -zwei -“
Doch Madam Hooch kam gar nicht so weit. Der rundgesichtige Gryffindorjunge, der schon in Zaubertränke aufgefallen war, hatte sich mit aller Kraft vom Boden abgestoßen, noch bevor Madam Hoochs Signal ertönt war.
„Komm zurück, Junge!“, rief sie.
Aber er schoss unkontrollierbar in die Höhe; rasend schnell vergrößerte sich sein Abstand zum Boden. Er schien einer der wenigen Jungen zu sein, die noch nie auf einem Besen gesessen hatten, denn als er einen ängstlichen Blick nach unten riskierte, rutschte er seitlich vom Besen und landete Sekunden später wie ein Sack Kartoffeln auf dem Boden. Regungslos blieb er liegen während sein Besen unbeachtet hinter dem Verbotenen Wald verschwand.
Madam Hooch eilte zu ihm, um ihn zu begutachten.
„Handgelenk gebrochen“, murmelte sie. „Na komm, Junge, es ist schon gut, steh auf! Keiner von euch rührt sich, während ich diesen Jungen in den Krankenflügel bringe! Ihr lasst die Besen, wo sie sind, oder ihr seid schneller aus Hogwarts draußen, als ihr ‚Quidditch’ sagen könnt! Komm, mein Kleiner.“
Mit tränenüberströmtem Gesicht umklammerte der Junge sein Handgelenk und folgte ihrer Lehrerin mit zittrigen Knien. Zoe sah ihnen mitleidig hinterher. Genau DAS war der Grund, warum sie Fliegen hasste.
Sie waren kaum außer Sicht, als Dracos lautes Lachen das aufgeregte Tuscheln der Klasse durchbrach.
„Habt ihr das Gesicht von diesem Riesentrampel gesehen?“
Viele der anderen Slytherins stimmten in sein Lachen ein, Millicent war eine davon.
„Halt den Mund, Malfoy“, sagte ein Gryffindormädchen mit langen schwarzen Haaren scharf.
„Ooh, machst dich für den Lahmarsch stark?“, antwortete ihr Pansy. „Hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du fette kleine Heulsusen magst, Parvati.“
„Schaut mal“, sagte Draco, hopste zu der Stelle, an der der Junge gestürzt war, und hob eine kleine gläserne Kugel aus dem Gras. „Das blöde Ding, das die Oma von Lahmarsch ihm geschickt hat.“
Er hob es in die Höhe und Zoe erkannte, was es war: ein Erinnermich.
„Gib es her, Malfoy“, sagte Harry ruhig.
Plötzlich waren alle Augen auf die Beiden gerichtet, doch Draco grinste nur hämisch.
„Ich glaube, ich steck es irgendwohin, damit Lahmarsch es sich abholen kann - wie wär's mit - oben auf einem Baum?“
„Gib es her!“, schrie Harry.
Aber Draco war schnell auf seinen Besen geklettert und hatte sich bereits in die Lüfte erhoben.
„Draco!“, protestierte Zoe. „Madam Hooch hat gesagt, wir sollen nicht …“
„Komm und hol's dir doch, Potter!“, rief Draco von den Ästen einer Eiche herab, ohne auf Zoes Worte zu achten.
Nun griff auch Harry nach seinem Besen.
„Nein“, schrie ein braunhaariges Mädchen. „Madam Hooch hat gesagt, wir dürfen uns nicht rühren. Du bringst uns noch alle in Schwierigkeiten.“
Harry beachtete sie genauso wenig wie Draco Zoe. Er bestieg den Besen, wie er es bei Draco gesehen hatte, und stieß sich vom Boden ab.
Das waren für Zoe Fakten genug: Jungs waren tatsächlich blöde.
Ihr Blick folgte den beiden Streithähnen, die bereits einige Meter über den Köpfen der Schüler schwebten. Harry rutschte kurz unsicher auf seinen Besen herum und Zoe erinnerte sich an Hagrids Worte: Der arme Harry ist doch bei den Muggeln aufgewachsen.
„Hat er denn überhaupt schon auf einem Besen gesessen?“, fragte sie besorgt in die Runde und Ron rief bewundernd: „Mann Harry, du bist ein Naturtalent!“
Harry lenkte den Besen herum, sodass sich die beiden Jungs in der Luft gegenüber standen. In Dracos Gesicht war selbst von unten die Überraschung deutlich zu erkennen, doch man konnte nicht hören, was sie sagten. Dracos Grinsen war plötzlich nicht mehr so selbstsicher und einen Moment funkelten die beiden Jungs sich wütend in der Luft an, dann schoss Harry wie ein Speer auf Draco zu, der gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte.
Die Gryffindors jubelten und klatschten in die Hände und unter dem Gejohle konnte man Draco gerade noch schreien hören: „Dann fang's doch, wenn du kannst!“ Dann warf er das Erinnermich in die Lüfte und setzte selbst zur Landung an.
Harrys Blick folgte der gläsernen Kugel und Sekunden später befand er sich in einem steilen Sturzflug, um der Kugel nachzujagen. Einige der Gryffindors schrieen entsetzt und auch Zoe musste wegschauen, denn er würde jeden Moment auf den kalten Boden klatschen.
„HARRY POTTER!“
Die Schar Schüler verstummte augenblicklich. Zoe blickte auf und sah, dass Harry es widererwartend geschafft hatte, das Erinnermich aufzufangen, ohne eine Bruchlandung hinzulegen. Allerdings hatte Professor McGonagall dieses Szenario wohl auch gesehen.
„Nie, während meiner ganzen Zeit in Hogwarts -“ Ihre Augen funkelten zornig und sie war beinahe sprachlos.
Während Harry mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck wieder auf dem festen Boden landete, war Zoe ziemlich dankbar, nicht in seiner Haut zu stecken.
„Wie kannst du es wagen, du hättest dir den Hals brechen können -“
„Es war nicht seine Schuld, Professor -“
„Seien Sie still, Miss Patil!“
„Aber Malfoy -“
„Genug, Mr. Weasley. Potter, folgen Sie mir, sofort.“
Draco, Vincent und Gregory grinsten triumphierend, als Harry den Besen zu Boden fallen ließ und mit hängendem Kopf hinter Professor McGonagall hertrotte.
„Bist du denn total bescheuert!?!“, keifte Zoe Draco an, als Professor McGonagall außer Hörweite war.
Dracos Lachen verstummte: „Bist wohl auch Potter-Fan, was?“
„Eines kannst du mir glauben“, ihr Blick glitt zurück zum Schloss, wo sie in der Ferne Madam Hooch zurückkommen sah, „wenn Harry wegen dir von der Schule verwiesen wird, gehe ich persönlich zu McGonagall und erzähle ihr, wer ihn angestachelt hat!“
Einigen Gryffindors klappte überrascht der Mund auf.
„Uuuuuh“, Millicent stellte sich neben Draco und verschränkte die Arme, „in welches Haus gehörst du eigentlich, Dumbledore?“
Zoe musterte Millicent einen Moment von oben bis unten, dann beschloss sie, dass sie eine Antwort nicht wert war.. Vermutlich würde sie es eh nicht verstehen.
„Genau, was hältst du denn zu denen?“, betonte Draco.
„Ich halte zu niemanden! Aber dass du dich wie ein Idiot aufgeführt hast, ist ja wohl offensichtlich.“
Als Draco wütend auf sie zukam, bemerkte Zoe überrascht, dass Ron und diese Patil zu ihr aufschlossen.
„Sag das noch einmal!“, drohte Draco.
„Ich kann‘s dir auch schriftlich geben, wenn du magst“, antwortete Zoe keck.
„WAS ist hier los?“ Madame Hoch war zurück.
„Harry Potter ist geflogen, als sie fort waren, Madame“, antwortete Pansy prompt.
Zoe und Draco funkelten sich noch immer an und sie fragte sich, ob er ihr jemals wieder einen Schockofrosch anbieten würde.
„Wie bitte? Potter? Wo ist er?“
„Professor McGonagall hat ihn mit hoch ins Schloss genommen.“
„Ah, in Ordnung. Nun, Mr. Longbottom wird versorgt, wir kehren zurück zum Unterricht. Nehmen Sie Ihre Besen wieder in die Hand!“
Bevor Zoe sich nach ihrem Besen bücken konnte (ja, sie hatte keine Lust ihn wieder fünf Minuten lang aufzurufen), klopfte Ron ihr anerkennend auf die Schulter und schloss sich den übrigen Gryffindors an. Als Zoe sich einreihte, bemerkte sie, dass Daphne und Tracey sie argwöhnisch musterten, doch es war ihr egal.
Der Rest der Stunde war unspektakulär, denn Madame Hooch schien der Auffassung zu sein, dass sie es heute bei Bodenübungen belassen sollten. Das war nicht nur besonders langweilig, sie sahen dabei auch noch ziemlich albern aus, doch Blaise Zabini schaffte es tatsächlich, von seinem Besen zu fallen.
Zoe war richtig erleichtert, als sie nach der Stunde hinauf zum Schloss trotteten, auch wenn sie, was sie ein wenig verbitterte, alleine hinaufging.
Sie saß lustlos am Kopfende des Slytherinstisches, stocherte in ihrem Essen und versuchte einen Bericht in Verwandlung Heute zu lesen, indem es um Teilverwandlungen ging. Dionys, der wenige Plätze neben ihr saß, musterte sie besorgt, doch Zoe tat so, als wäre sie ihn ihr Magazin vertieft. In Wirklichkeit machte sie sich allerdings Sorgen um die nächste Stunde. Verteidigung gegen die Dunklen Künste würde wohl ohne Tracey und Daphnes Kommentaren noch öder werden …

Zoe stand völlig verwirrt in einem breiten, dunklen Korridor und starrte eine große, hölzerne Tür an. Durch die hohen Schlossfenster schien der Mond. Sie zitterte. Wie war sie hier hergekommen? Sie konnte sich nicht erinnern. Ängstlich sah sie an sich herab. Sie trug ihren Pyjama, aber keine Pantoffel. Ihr Herz raste nun vor Aufregung. War sie schlafgewandelt? Was, wenn Filch sie erwischte? Als hätte sie mit dem Gedanken an den gräulichen, alten Hausmeister ein Unheil herauf beschworen, hörte sie Stimmen hinter sich. Vorsichtig wandte sie sich um, starrte in die Dunkelheit und lauschte. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie erkannte, dass das nicht Filch war, der mit seiner Katze sprach.
„Ich glaube, wir haben ihn abgehängt“, sagte ein Junge.
„Ich - hab's euch - gesagt“, keuchte eine schrille Mädchenstimme. „Ich - hab's - euch - doch - gesagt.“
„Wir müssen zurück in den Gryffindor-Turm“, sagte ein anderer Junge, „so schnell wie möglich.“
Zoe hielt den Atem an. Der Gryffindor-Turm lag in der anderen Richtung, vielleicht würden sie sie gar nicht bemerken.
„Malfoy hat dich reingelegt!" Jetzt erkannte sie die Stimme des Gryffindormädchens mit den buschigen Haaren. „Das siehst du doch auch, oder? Er hat dich nie treffen wollen – Filch wusste, dass im Pokalzimmer etwas vor sich ging, Malfoy muss ihm einen Tipp gegeben haben.“
„Gehen wir“, sagte einer der Jungen, und Zoe atmete erleichtert auf.
Sie musste nur einige Minuten ausharren, dann konnte sie sich zurück auf den Weg in ihren Schlafsaal machen, doch es kam anders.
Eine Tür am Ende des Ganges schlug krachend auf und Zoe erstarrte, als sie Peeves freudiges Quietschen hörte.
„Halt den Mund, Peeves, bitte, wegen dir werden wir noch rausgeworfen.“
Peeves lachte gackernd.
„Stromern um Mitternacht im Schloss herum, die kleinen Erstklässler? Soso, soso. Gar nicht brav, man wird euch erwischen.“
„Nicht, wenn du uns nicht verpetzt, Peeves, bitte.“
„Sollte es Filch sagen, sollte ich wirklich“, sagte Peeves mit sanfter Stimme. „Ist nur zu eurem Besten, wisst ihr.“
„Aus dem Weg!“
Zoe zuckte zusammen, als Peeves lautes Brüllen durch das ganze Schloss hallte: „SCHÜLER AUS DEM BETT! SCHÜLER AUS DEM BETT, HIER IM ZAUBERKUNSTKORRIDOR!“
Und zu Zoes noch größerem Entsetzen kamen die Gryffindors auf sie zugerannt. Zoe sah sich um, doch sie saß in der Falle. Das Mädchen stieß einen spitzen Schrei aus, als sie mit ihr zusammenkrachte.
„Aaaaah, hier ist jemand.“
„Wo denn? Ich seh‘ niemand!“
„Ich bin hier!“, antwortete Zoe. Im fahlen Mondlicht erkannte sie das strubblige Haar von Harry Potter.
„Was machst du denn hier?“, fragte er.
„Wer bist du?“, rief Ron hysterisch.
„Zoe. Zoe Dumbledore …“
„Äääähm, Leute …“ Es war der Junge, der heute im Flugunterricht abgestürzt war. Sein Handgelenk war offensichtlich genesen, denn er klopfte, ruckelte und zog an der Tür hinter ihnen, doch die war verschlossen.
„Das war's“, stöhnte Ron, als sie verzweifelt versuchten, die Tür aufzudrücken. „Wir sitzen in der Falle! Das ist das Ende!“
Sie konnten hören, wie Schritte immer näher kamen. Filch rannte offensichtlich Peeves Rufen nach.
„Ach, geh mal beiseite“, fauchte das Mädchen. „Alohomora!“
Zu ihrer aller Erleichterung klickte das Schloss und sie drängten sich gemeinsam durch dir Tür, schlossen sie fast lautlos und lauschten anschließend. Zoe hielt den Atem an.
„In welche Richtung sind sie gelaufen, Peeves?“, hörten sie Filch fragen. „Schnell, sag's mir.“
„Sag >bitte<.“
„Keine blöden Mätzchen jetzt, Peeves, wo sind sie hingegangen?“
„Ich sag dir nichts, wenn du nicht >bitte< sagst“, antwortete Peeves mit einer nervigen Singsangstimme.
„Na gut - bitte.“
„NICHTS! Hahaaa! Hab dir gesagt, dass ich nichts sagen würde, wenn du nicht bitte sagst! Haha! Haaaaa“. Und sie hörten Peeves fortrauschen und Filch wütend fluchen.
„Er glaubt, dass diese Tür verschlossen ist“, flüsterte Harry, „ich glaube, wir haben's geschafft - lass los, Neville!“
Zoe war nicht fähig, sich zu bewegen. Die Tür WAR verschlossen gewesen und sie konnte gerade genau erkennen, warum sie es war.
„Was?“, hörte sie Harrys genervte Stimme.
Der Junge namens Neville starrte wie Zoe hinauf zur Korridordecke und zupfte unauffällig an Harrys Ärmel. Ihr fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen ‚Schüler aus dem Bett, hier im Zauberkunstkorridor‘ hatte Peeves geschrieen. Sie waren im dritten Stock – im verbotenen Gang im dritten Stock - und sie konnte nun genau erkennen, warum er verboten war. Vor ihr stand ein Ungetüm von einem Hund, dessen drei Köpfe fast die Decke berührten. Drei Köpfe, deren sechs Augen sie gerade fixierten. Drei riesige Mäuler, aus denen der Speichel tropfte. Der Hund stand da, all seine Muskeln waren angespannt, waren bereit, auf sie loszuspringen, sobald sie sich bewegten.
Zoes Herz raste in ihrer Brust, doch sie wagte es nicht, auch nur einen Atemzug zu nehmen. Keiner von ihnen rührte sich. Erst als er ein Knurren, das einem Donnergrollen gleichkam, vernehmen ließ, drückte einer von ihnen die Türklinke der Tür wieder herunter, sie stürzten rückwärts aus dem Korridor und schlugen die Tür zu.
Lieber würde Zoe zehn aufgebrachten Filchs begegnen als noch einmal diesem Ungetüm! Aber Filch war bereits verschwunden. Vermutlich war er weitergeeilt, in der Hoffnung, die ‚Bälger‘ noch zu erwischen. Die vier Gryffindors rannten los und Zoe folgte ihnen. Sie achtete nicht darauf, wo sie vorbeiliefen, denn sie wollte einfach so schnell es ging, so viel Distanz wie möglich zwischen sich und den Zauberkunstkorridor zu bringen. Erst als sie das Portrait der Fetten Dame sah, realisierte sie, wo sie eigentlich war. Keuchend blieb sie stehen und stützte sich an Nevilles Schulter ab.
„Wo um Himmels willen seid ihr alle gewesen?“, fragte die Dame nach einem kritischen Blick auf die zerzausten, schwitzenden Schüler in Pyjamas.
„Das ist jetzt egal - Schweineschnauze, Schweineschnauze“, keuchte Harry.
Das Portrait schwang zur Seite und sie krabbelten durch das kleine Loch. Zoe folgte ihnen unaufgefordert. Das Letzte, was sie nun wollte, war erschöpft, zitternd und alleine auf dem Korridor zurückzubleiben.
Sie ließen sich in die bequem aussehenden Sessel fallen und atmeten erst einmal durch. Es dauerte eine Zeit lang, bis sie das gerade Geschehene realisierten.
„Äääähm, Zoe, du bist hier falsch.“
„Tatsächlich? Wäre mir gar nicht aufgefallen“, antwortete sie sarkastisch und versuchte ihr Herzklopfen zu unterdrücken. In der Panik war sie den anderen einfach hinterhergelaufen, um nicht alleine durch die Korridore rennen zu müssen.
Keiner der anderen antwortete. Sie sah zu Neville, der tatsächlich so aussah, als würde er gleich kollabieren.
„Was denken die sich eigentlich, wenn sie so ein Ding hier in der Schule eingesperrt halten?“, sagte Ron schließlich. „Wenn es einen Hund gibt, der Mal Auslauf braucht, dann der da unten.“
Das Mädchen mit dem wirren, braunen Haar, das anscheinend Hermine hieß, schien furchtbar schlechte Laune zu haben.
„Ihr benutzt wohl eure Augen nicht, keiner von euch?“, fauchte sie. „Habt ihr nicht gesehen, worauf er stand?“
„Auf dem Boden?“, war der Beitrag Harrys zu dieser Frage.
„Ich habe nicht auf seine Pfoten geschaut, ich war zu beschäftigt mit den Köpfen.“
„Er stand auf einer Falltür!“, warf Zoe dazwischen.
„Offensichtlich bewacht er etwas“, schloss Hermine, stand empört auf und musterte sie böse, als wären die Jungs Schuld an der Situation.
„Ich hoffe, ihr seid zufrieden mit euch. Wir hätten alle sterben können - oder noch schlimmer, von der Schule verwiesen werden. Und jetzt, wenn es euch nichts ausmacht, gehe ich zu Bett.“
Mit vor Überraschung offenem Mund sah Ron ihr nach.
„Nein, es macht uns nichts aus“, sagte er. „Du könntest glatt meinen, wir hätten sie mitgeschleift, oder?“
„Was habt ihr denn dort unten gesucht?“, warf Zoe ein.
Harry und Ron tauschten Blicke aus, doch Harry antwortete mit einer Gegenfrage: „Wie willst du denn jetzt in deinen Schlafsaal kommen?“
Das bereitete Zoe tatsächlich ein unangenehmes Gefühl. Sie zuckte mit den Schultern und sagte schließlich: „Werd mich wohl noch mal rausschleichen, sobald ich mich ein wenig beruhigt habe.“
Die Jungs nickten und leisteten ihr noch so lange Gesellschaft, bis sie es wieder wagte, hinauszugehen. Sie war unvorstellbar dankbar, dass sie sich so gut in Hogwarts mit seinen unzähligen Geheimgängen auskannte, denn dadurch erreichte sie den Gemeinschaftsraum, ohne jemanden zu begegnen. Trotz allem pochte das Blut in ihren Adern von der Aufregung und die fielen Fragen ließen sie kaum einschlafen.
Wie war sie in den dritten Stock gekommen? Hatte sie geschlafwandelt? Was hatten Harry, Ron, Hermine und Neville dort gemacht und hatte Hermine recht? Bewachte der Hund dort oben tatsächlich etwas?
Dann endlich fiel sie in einen festen, traumlosen Schlaf und als der nächste Morgen kam, war sie wirklich froh, dass bald Wochenende war.


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