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Fanfiction

Zoe Dumbledore und der Stein der Weisen - Der sprechende Hut

von Gwendolyn D.

Der sprechende Hut
Zoe starrte auf das graue Wasser hinaus. Vor wenigen Tagen noch hatte sie sich sehnlichste gewünscht, zurück in Hogwarts zu sein. Ihr Wunsch hatte sich erfüllt, doch der Preis, den sie dafür bezahlt hatte, war unendlich hoch. Verbittert dachte sie daran, dass sie nun schon zum zweiten Mal ihre Eltern verloren hatte.
Jim und Evelyn hatten sie mit dem Wissen aufgezogen, dass sie nicht ihre leiblichen Eltern waren, doch das hatte für sie nie einen Unterschied gemacht. Ihre leiblichen Eltern waren eine der vielen Opfer Lord Voldemorts gewesen, als seine Schreckensherrschaft auf dem Höhepunkt seiner Macht gewesen war.
Zoe hob einen Stein auf und warf ihn aufs Wasser. Er ging unter und nichts geschah. Nicht einmal der Krake ließ sich blicken, also entschloss sie sich zurück ins Schloss zu gehen. Als sie an der Peitschenden Weide vorbei kam, sah sie gerade, wie Hagrid zurückkam und freudig von Fang begrüßt wurde. Doch sie ging nicht zu ihm hinüber; ihr war nicht nach Reden.
Allmählich kehrte wieder Leben ins Schloss. Einige Lehrer waren bereits heute angereist, um ihre Koffer auszupacken, denn schon morgen würden auch die Schüler wiederkehren. Als sie den Eingangsbereich passierte, hörte sie Filch laut fluchend auf Peeves, den Poltergeist, einschreien und so entschied sie sich, nicht die gewaltige Marmortreppe zu nehmen, sondern eine Abkürzung hinter einem Wandteppich. Sie kannte Hogwarts in- und auswendig, denn sie besuchte das Schloss schon so lange sie sich erinnern konnte. Ohne darauf zu achten, wohin ihre Füße sie trugen, landete sie letztendlich vor dem Wasserspeier, der den Eingang von Dumbledores Büro bewachte.
„Passwort?“, blaffte er.
„Pfefferminzdrops“, antwortete Zoe und der Wasserspeier sprang zur Seite.
Als sie oben ankam, schnappte sie sich eine Ausgabe von Verwandlung Heute und zog sich in ihr Zimmer zurück.

„Nun, Zoe, möchtest du nicht schon mal deine Schuluniform anlegen? Heute ist doch dein großer Tag.“
Sie hob nicht einmal den Kopf, als ihr Großvater hereinkam. „Dann kannst du Professor Snape begrüßen gehen. Er ist vor gut einer Stunde eingetroffen.“
„Ich will nicht“, antwortete Zoe knapp und zog die Decke bis zu ihrem Kinn.
„Du willst nicht?“, fragte Dumbledore sanft. „Schade, ich dachte du wärst so begierig darauf gewesen zu erfahren, in welches Haus dich der Sprechende Hut schickt.“
Als sie nicht reagierte, seufzte Dumbledore und strich ihr über den Kopf.
„Meinst du, dass deine Eltern gewollt hätten, dass du dich jetzt aufgibst?“ Sie regte sich nicht, doch an ihrem Atmen erkannte Dumbledore, dass sie ihm zuhörte. „Weißt du, Zoe, das Sterben ist eine äußerst eigentümlich Sache, der wir uns alle nicht entziehen können. Das heißt aber nicht, dass es das Ende ist und irgendwann wirst du sie auch wieder sehen.“ Selbst das schien sie augenblicklich nicht zu trösten. „So, nun zieh dich um, die anderen Erstklässler werden in einer Stunde ankommen.“

Zoe hatte ihren Hogwartsumhang angezogen, ihre Sachen ein wenig zusammengeräumt und ging hinunter vor die Große Halle, wo bereits die Fackeln brannten und die Decke trotzdem noch im Dunkeln lag. Das summende Geräusch, welches sie aus der Halle hörte, sagte ihr, dass der erste Ansturm schon vorüber war und sich alle Schüler und Lehrer bereits drinnen befanden. Alle bis auf die Erstklässler und eine streng aussehende Hexe, im smaragdgrünen Umhang die eine Liste studierte und vor dem eichenem Portal wartete.
„Guten Abend Ms. Dumbledore!“, sagte sie überrascht, als sie Zoe die Treppe hinunter kommen sah. „Aber wollten Sie nicht zusammen mit den anderen Erstklässlern über den See fahren?“
Zoe schüttelte nur den Kopf und wich dem durchdringenden Blick der Stellvertretenden Schulleiterin aus. Es dauerte keine fünf Minuten, da öffnete sich das Tor und vor ihnen stand ein großer, wild aussehender Mann vor einer Schar Schüler.
„Die Erstklässler, Professor McGonagall“, sagte Hagrid.
„Danke, Hagrid. Ich nehm sie dir ab“, antwortete McGonagall und zog die Torflügel weit auf.
Zoe konnte die vielen staunenden Gesichter nun erkennen, von denen viele ehrfürchtig den ersten Fuß in Hogwarts setzten. Sie folgte ihrer Lehrerin und den anderen Schülern über den steinernen Boden in eine kleine Kammer, die neben der Großen Halle lag, damit sich anschließend alle in den viel zu kleinen Raum hineinquetschten, sodass sie fast Schulter an Schulter standen. Die Professorin bat um Ruhe.
„Willkommen in Hogwarts“, sagte sie. „Das Bankett zur Eröffnung des Schuljahrs beginnt in Kürze, doch bevor ihr eure Plätze in der Großen Halle einnehmt, werden wir feststellen, in welche Häuser ihr kommt. Das ist eine sehr wichtige Zeremonie, denn das Haus ist gleichsam eure Familie in Hogwarts. Ihr habt gemeinsam Unterricht, ihr schlaft im Schlafsaal eures Hauses und verbringt eure Freizeit im Gemeinschaftsraum.
Die vier Häuser heißen Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Jedes Haus hat seine eigene, ehrenvolle Geschichte und jedes hat bedeutende Hexen und Zauberer hervorgebracht. Während eurer Zeit in Hogwarts holt ihr mit euren großen Leistungen Punkte für das Haus, doch wenn ihr die Regeln verletzt, werden eurem Haus Punkte abgezogen. Am Ende des Jahres erhält das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal, eine große Auszeichnung. Ich hoffe, jeder von euch ist ein Gewinn für das Haus, in welches er kommen wird. Die Einführungsfeier, an der auch die anderen Schüler teilnehmen, beginnt in wenigen Minuten. Ich schlage vor, dass ihr die Zeit nutzt und euch beim Warten so gut wie möglich zurechtmacht.“
Sie sah herab auf einen dicklichen Jungen mit freundlichem runden Gesicht, dessen Umhang an seinen Ohren festgemacht war und auf die verschmierte Nase eines sommersprossigen Rothaarigen, von dem Zoe glaubte, ihn schon einmal gesehen zu haben. Der schwarzhaarige Knabe neben ihm mühte sich sichtlich und vergeblich ab, sein strubbliges Haar zu glätten.
„Ich komme zurück, sobald alles für euch vorbereitet ist“, sagte Professor McGonagall. „Bitte bleibt ruhig, während ihr wartet.“
Sie ging hinaus und sofort breitete sich eine Unruhe über die Schülerschar aus. Hätte Zoe nicht eine so schlechte Laune gehabt, hätte sie sich sicher über die Spekulationen ihrer Mitschüler amüsiert. Sie schnappte dennoch Wortfetzen auf wie: „Wie legen sie denn fest, in welche Häuser wir kommen?“, „Es ist eine Art Prüfung ... es tut sehr …“.
Sie hatte sich gerade wieder in ihre eigenen Gedanken vertieft, da rissen sie mehrere Schreie wieder in die Realität. Zoe reckte neugierig den Hals, doch sie konnte nur ein paar Geister sehen, die schneeweiß und transparent heranschwebten und sich offenbar über Peeves stritten.
„Vergeben und Vergessen, würd ich sagen, wir sollten ihm eine zweite Chance geben“, sagte der Fette Mönch.
„Mein lieber Bruder, haben wir Peeves nicht alle Chancen gegeben, die ihm zustehen? Er bringt uns alle in Verruf, und du weißt, er ist nicht einmal ein echter Geist - ach du meine Güte, was macht ihr denn alle hier?“ Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, Hausgeist von Gryffindor, hatte die Erstklässler bemerkt.
Doch keiner von ihnen antwortete, sondern starrte den seltsamen Geist an, der eine Halskrause und Stumpfhosen trug.
„Neue Schüler“, sagte der fette Mönch und lächelte in die Runde. „Werdet gleich ausgewählt, nicht wahr?“
Einige von ihnen nickten eingeschüchtert.
„Hoffe, wir sehen uns in Hufflepuff!“, sagte der Mönch. „Mein altes Haus, wisst ihr.“
„Verzieht euch jetzt“, sagte eine strenge Stimme. „Die Einführungsfeier beginnt.“
Professor McGonagall kam die Tür herein. Ein Geist nach dem anderen verließ sie, indem sie durch eine gegenüberliegende Wand schwebten.
„Und ihr stellt euch der Reihe nach auf“, wies Professor McGonagall die Erstklässler an, „und folgt mir.“
Zoe reihte sich in die Schar der Schüler ein, und in einem langsamen Gänsemarsch gingen sie den Weg zurück, den sie gekommen waren und traten dann durch eine riesige, doppelflüglige Tür hinein in die Große Halle.
Die große Halle war wie jedes Jahr zur Willkommensfeier herausgeputzt worden. Unzählige Kerzen, die über ihren Köpfen schwebten, erhellten ihnen den Weg. Sie gingen vorbei an den vier langen Haustischen, die vollbesetzt mit Schülern waren, vor denen jeweils ein Goldteller sowie -kelch stand. Professor McGonagal führte sie an allen vorbei, bis hin zum letzten, querstehenden Tisch am Hallenende, an dem die Lehrer saßen. Dort mussten sie sich, mit den Rücken zu den Lehrern, in einer ordentlichen Reihe aufstellen.
Zoe warf einen flüchtigen Blick über die Schulter. Ihr Großvater lächelte ihr aufmunternd zu und Snape ließ sich wie üblich nichts anmerken. Nun erkannte sie auch den neuen Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Professor Quirrell hatte vor einigen Jahren noch Muggelkunde unterrichtet, war aber dann für eine Weltreise vorübergehend ausgefallen. Mit seinem überaus seltsamen, purpurroten Turban stach er grotesk aus der Reihe der Lehrer heraus.
Zoe wandte sich nun wieder den hunderten Gesichtern zu, die sie anstarrten, und beobachtete die silbrig glänzenden Geister, die sich zwischen den Schülern verstreut hatten. Ihre Aufmerksamkeit wurde auf ein Mädchen gelenkt, dessen braune Haare buschig um ihren Kopf fielen: „Sie ist so verzaubert, dass sie wie der Himmel draußen aussieht, ich hab darüber in der Geschichte Hogwarts' gelesen.“
Zoe sah hinauf zum herrlichen Sternenhimmel. Es war schwer zu glauben, dass es hier überhaupt eine Decke geben sollte und dass die Große Halle sich nicht einfach zum Himmel hin öffnete, dennoch wusste sie, dass das Mädchen recht hatte, denn genauso stand es in dem Buch Geschichte Hogwarts' geschrieben.
Endlich kam Professor McGonagall zurück, die sie kurz zuvor verlassen hatte, um den Sprechenden Hut und einen kleinen Schemel zu holen, die sie vor den Erstklässler aufbaute. Nun musste Zoe sich eingestehen, dass sie doch aufgeregt war, als sie diesen zerschlissenen Hut, der gut schon ein paar Hundert Jahre alt war, betrachtete.
Sekunden vergingen, in denen in der Großen Halle vollkommene Stille herrschte, denn alle sahen gebannt auf den alten Hut, der sich kurz darauf regte, um sein alljährliches Lied anzustimmen:

Ihr denkt, ich bin ein alter Hut,
mein Aussehen ist auch gar nicht gut.
Dafür bin ich der schlauste aller Hüte,
und ist's nicht wahr, so fress‘ ich mich, du meine Güte!

Alle Zylinder und schicken Kappen
sind gegen mich doch nur Jammerlappen!
Ich weiß in Hogwarts am besten Bescheid
und bin für jeden Schädel bereit.

Setzt mich nur auf, ich sag euch genau,
wohin ihr gehört - denn ich bin schlau.
Vielleicht seid ihr Gryffindors, sagt euer alter Hut,
denn dort regieren, wie man weiß, Tapferkeit und Mut.

In Hufflepuff dagegen ist man gerecht und treu,
man hilft dem andern, wo man kann, und hat vor Arbeit keine Scheu.
Bist du geschwind im Denken, gelehrsam auch und weise,
dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise.

In Slytherin weiß man noch List und Tücke zu verbinden,
doch dafür wirst du hier noch echte Freunde finden.
Nun los, so setzt mich auf, nur Mut,
habt nur Vertrauen zum Sprechenden Hut!

Der Beifall, der auf das Lied des Hutes folgte, schien die Luft zum Vibrieren zu bringen. Der Hut verneigte sich vor jedem der vier Haustische und erstarrte dann wieder.
„Wir müssen also nur den Hut aufsetzen!“, flüsterte der rothaarige Junge, mit der dreckigen Nase, direkt neben ihr. „Ich bring Fred um, er hat große Töne gespuckt – von wegen Ringkampf mit einem Troll.“
Professor McGonagall schritt vor sie, mit der langen Pergamentrolle in den Händen, die sie zuvor schon so ausgiebig betrachtet hatte.
„Wenn ich euch aufrufe, setzt ihr den Hut auf und nehmt auf dem Stuhl Platz, damit euer Haus bestimmt werden kann“, sagte sie. „Abbott, Hannah“
Das Mädchen mit dem rosa Gesicht und blonden Zöpfen, dass Zoe beim Zauberstabmacher getroffen hatte, taumelte nach vorne und setzte sich den Hut auf den Kopf, der ihr bis über die Augen glitt, und nahm vorsichtig platz. Sekundenlang starrten sie alle an, gespannt, was geschehen würde, dann rief der Hut laut aus:
„HUFFLEPUFF!“
Der rechte Tisch jubelte laut los und Hannah stand auf und gesellte sich zu den Hufflepuffs. Zoe spürte nun ihr Herz ganz eindringlich schlagen. In welches Haus wollte sie eigentlich?
„Boot, Terry!“
„RAVENCLAW!“
Der zweite Tisch von links klatschte dieses mal und Terry wurde von den anderen Ravenclaws herzlich begrüßt.
„Brown, Lavender“ war die Erste, die den ganz linken Tisch zum applaudieren brachte: den Gryffindortisch.
„Bulstrode, Millicent“ wurde die erste Slytherin.
Jeden Moment war es soweit. In Zoes Magen schienen Gnome zu tanzen.
„Crabbe, Vincent.“
„SLYTHERIN!“
„Dean, Thomas.â€
„GRYFFINDOR!“
„Dumbledore, Zoe.“
Bildete sie sich es nur ein oder war die große Halle ruhig geworden? Sie lächelte zaghaft und wandte sich kurz zum Lehrertisch, dann ruhten ihre Augen nur auf dem alten Hut. Als sie sich auf den Stuhl setzte, sah sie schon McGonagalls Arm aus den Augenwinkeln. Zoe hatte den Hut noch nicht auf ihren Kopf gespürt, als sie ihn rufen hörte:
„SLYTHERIN!“
Der zweite Tisch von rechts jubelte und Zoe blickte erleichtert, wenn auch ein wenig irritiert hinauf zum Lehrertisch, an dem Professor Snape in den Beifall einstimmte und ihr Großvater mit nachdenklichen Augen lächelte. Ohne zu zögern, wandte sie sich dem grün-silbern geschmückten Tisch zu und wurde von den Slytherins dort freundlich begrüßt.
Sie nahm neben Millicent Platz und versuchte ihre Aufregung unter Kontrolle zu bringen. Sie schenkte sich ein Glas Kürbissaft ein und nippte daran.
„Finnigan, Seamus.“
„GRYFFINDOR!“
Sie war in Severus‘ – nein: Professor Snapes Haus gelandet. Das war doch ein gutes Los, dachte sie.
„Goldstein, Anthony.“
„RAVENCLAW!
„Granger, Hermine.“
„GRYFFINDOR!â€
„Gregory, Goyle.â€
„SLYTHERIN!"
„Greengrass, Daphne.“
„SLYTHERIN!â€
Passte sie wirklich nach Slytherin? Hätte sie vielleicht nicht eher in Ravenclaw landen sollen oder in Gryffindor, aus dessen Linie angeblich ihr Großvater stammte? Die Zweifel nagten an ihr und nach langem Überlegen kam sie zu dem Ergebnis, dass sie im Grunde in jedes Haus hätte gehen können. Doch nach welchen Kriterien entschied sich der Hut nur?
„Macmillan, Ernie!“
„HUFFLEPUFF!“
„Longbottom, Neville!“
„GRYFFINDOR!“
„McDougal, Morag!“
„RAVENCLAW!“
„Malfoy, Draco!“
Zoe wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah nach vorne und erkannte gerade noch, wie der Junge, den sie in der Winkelgasse getroffen hatte, nach vorne stolzierte. Ob er mit seiner damaligen Vermutung richtig lag?
McGonagall hob den Hut über dessen Kopf, und der Stofffetzen rief nach der ersten Berührung: „SLYTHERIN!“.
Draco trottete hinüber zu seinen Freunden, die am Ende des Slytherintisches saßen, und war ganz offensichtlich höchst zufrieden mit sich selbst.
„Nott, Theodore“ und „Parkinson, Pansy“ kamen ebenfalls nach Slytherin. Die Zwillingsmädchen, „Patil, Padma“ und „Patil, Parvati“ jedoch jeweils nach Ravenclaw und Gryffindor, wobei „Perks, Sally-Anne“ in Hufflepuff landete.
„Potter, Harry!“
Zoe riss ihren Blick von Draco los und reckte, wie viele andere auch, den Hals. Hatte Professor McGonagall tatsächlich Harry Potter gesagt? War es DER Harry Potter? Ein kleiner, hagerer, schwarzhaarige Junge mit strubbligem Haar trat hervor und verursachte einen dröhnenden Lärm in der Halle. Das Getuschel und Geflüster klang wie das Summen eines Bienenstocks, denn Zoe war nicht die Einzige gewesen, die sich diese Frage gestellt hatte.
War das wirklich Harry Potter, der Junge, der überlebte? Jedes Kind, das in einer magischen Familie aufgewachsen war, hatte mindestens einmal diesen Namen gehört, doch für die meisten war er eine lebende Legende.
Wer kannte nicht seine Geschichte? Die Geschichte eines Jungen, der bereits als Baby den mächtigsten schwarzen Magier seiner Zeit geschlagen und vernichtet hatte. Einen Magier, der vor zehn Jahren ganz England in Angst und Schrecken versetzt hatte und dessen Ziel es gewesen war, alle anderen unter seine Herrschaft zu stellen. Niemand hatte ihn aufhalten können. Niemand – bis auf Harry Potter.
Keiner konnte genau sagen, warum und wie es geschehen war, doch es war geschehen, daran zweifelte niemand. Und, durfte man den Gerüchten glauben, dann hatte Harry seit jener verhängnisvollen Halloween-Nacht eine blitzförmige Narbe auf der Stirn. Als Beweis dafür, dass er überlebt hatte.
Verunsichert setzte der Junge den Hut auf den Kopf und einige Sekunden geschah gar nichts. Einige Sekunden lang, in denen jeder Einzelne in der Halle den Atem anzuhalten schien, bis der Sprechende Hut sie endlich erlöste. „GRYFFINDOR!“, verkündete er und der Gryffindortisch bebte vor Jubel und Beifall, sodass Professor McGonagalls nächster Ausruf in dem Getöse unterging.
Erst als Harry Potter sich an einen Platz gegenüber dem Hausgeist setzte, kehrte langsam wieder Ruhe ein. Und die Stellvertretende Schulleiterin las die drei letzten Namen vor: „Turpin, Lisa“ wurde eine Ravenclaw.
„Weasley, Ronald!“ Der rothaarige, sommersprossige Junge trat vor.
Und jetzt, da Zoe seinen Namen hörte, wusste sie, warum er ihr so bekannt vorkam. Seine älteren Brüder, allesamt rothaarig, waren bereits auf Hogwarts.
„GRYFFINDOR!“
„Zabini, Blaise“ war der letzte und wurde ein Slytherin.
Professor McGonagall rollte die Liste zusammen und trug Hut und Stuhl an ihren alten Platz zurück und ihr Großvater erhob sich. Mit einem strahlenden Lächeln blickte er in die Runde der Schüler; die Arme weit ausgebreitet, strahlte er diese Wärme und Herzlichkeit aus, die Zoe so an ihm mochte.
„Willkommen!“, rief er. „Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts! Bevor wir mit unserem Bankett beginnen, möchte ich ein paar Worte sagen. Und hier sind sie: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek! Danke sehr!“
Er setzte sich wieder hin. Zoe musste grinsen und stimmte in den allgemeinen Beifall mit ein. Der Jubel verstummte sofort, als sich die goldenen Platten vor ihnen mit allerlei Speisen füllten. Das Essen war am Begrüßungsbankett außergewöhnlich vielfältig, wie auch an allen anderen Festtagen in Hogwarts. Es gab: Roastbeef, Brathähnchen, Schweine- und Lammkoteletts, Würste, Schinken, Steaks, Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Pommes, Yorkshire-Pudding, Erbsen, Karotten, Ketchup und Pfefferminzbonbons. Doch Zoe hatte noch immer keinen Appetit. Sie versuchte sich gerade daran zu erinnern, wann sie das letzte Mal etwas gegessen hatte und was es gewesen war, doch Millicent schien sich nun endlich zu trauen, sie anzusprechen.
„Bist du Dumbledores Tochter?“, fragte sie und schaufelte sich Kartoffeln in den Mund.
„Nein, seine Enkelin“, antwortete Zoe.
„Dann bist du ja tatsächlich mit ihm verwandt!“
Zoe schien es, als sei sie nicht besonders helle. Sie nickte nur und sah hinüber zu Draco, der ein Gesicht machte wie zehn Tage Regenwetter. Ein fürchterlicher Geist, mit leeren, stierenden Augen, einem ausgemergelten Gesicht und einem mit silbrigem Blut bespritzten Umhang saß neben ihm: der Blutige Baron, Hausgeist von Slytherin. Ob Draco deswegen so dreinblickte?
„Hast du da nicht furchtbare Angst zu versagen?“, bohrte Millicent weiter.
Das Mädchen rechts von Zoe, das eben mit dem Namen Daphne Greengrass aufgerufen wurde, drehte interessiert den Kopf zu ihnen.
„Naja“, fuhr Millicent fort. „Albus Dumbledore als Großvater- er erwartet doch sicherlich Bestnoten von dir!“
Zoe seufzte und wollte sie ignorieren, doch als sie Daphnes interessierten Blick sah, antwortete sie genervt: „Nein, tut er nicht!“
Die beiden Mädchen tauschten vielsagende Blicke und widmeten sich wieder ihrem Essen.
„Hast du keinen Hunger?“ Dionys Thurgood saß ihr gegenüber und hatte sie angesprochen. Zoe kannte ihn vom Sehen und das silberne Abzeichen auf seinem Umhang weiste ihn als Vertrauensschüler aus. Sie schüttelte nur den Kopf und Thurgood musterte sie ein wenig besorgt.
Zoe lauschte desinteressiert den Gesprächen ihrer Mitschüler, die sich hauptsächlich um die Attraktion des Abends drehten: Harry Potter. Sie hatte die unschöne Befürchtung, dass dieses Thema auch noch länger als diesen Abend aktuell sein würde.
Das Klimpern des Geschirrs wurde langsam leiser und bald würde es an der Zeit, ihre Gemeinschaftsräume aufzusuchen. Ob die Hauselfen ihre Sachen schon in die Kerker gebracht hatten? Zoes Blick schweifte über den Slytherintisch und dabei hoffte sie inständig, dass Millicent sich nicht das Bett neben ihr aussuchen würde.
„Seit sechs Jahren führt Slytherin den Hauspokal“, hörte sie Thurgood zu den Erstklässlern sagen. „Also strengt euch an, damit wir ihn dieses Jahr wieder gewinnen!“
Zoe war ziemlich erleichtert, als der Nachtisch verschwand und sich Dumbledore noch einmal erhob: „Ähm - jetzt, da wir alle gefüttert und gewässert sind, nur noch ein paar Worte. Ich habe ein paar Mitteilungen zum Schuljahresbeginn. Die Erstklässler sollten beachten, dass der Wald auf unseren Ländereien für alle Schüler verboten ist. Und einigen von den älteren Schülern möchte ich nahe legen, sich daran zu erinnern.“
Dumbledore zwinkerte in Richtung des Gryffindortisches.
„Außerdem hat mich Mr. Filch, der Hausmeister, gebeten, euch daran zu erinnern, dass in den Pausen auf den Gängen nicht gezaubert werden darf. Die Quidditch-Auswahl findet in der zweiten Woche des Schuljahrs statt. Alle, die gerne in den Hausmannschaften spielen wollen, mögen sich an Madam Hooch wenden. Und schließlich muss ich euch mitteilen, dass in diesem Jahr das Betreten des Korridors im dritten Stock, der in den rechten Flügel führt, allen verboten ist, die nicht einen sehr schmerzhaften Tod sterben wollen.“
Einige wenige in der Halle lachten, doch Zoe runzelte die Stirn. Aus welchem Grund hatte man in Hogwarts einen Korridor gesperrt? Das war in all den Jahren, in denen sie Hogwarts besuchte, nie vorgekommen.
„Warum dürfen wir dort nicht mehr hin?“, fragte ein dunkelhaariger Slytherin, der wenige Jahre älter schien als Zoe, doch er erntete nur fragende Blicke und Schulterzucken.
„Er hat nicht einmal etwas zu uns gesagt …“, antwortete Thurgood schließlich nach einer Pause.
„Und nun, bevor wir zu Bett gehen, singen wir die Schulhymne“, rief Dumbledore. Das Lächeln der anderen Lehrkräfte wurde recht steif oder verblasste gar. Dumbledore hingegen vollzog eine flinke, grazile Bewegung mit seinem Zauberstab und ein langer goldener Faden wand sich durch die Halle und bildete nach und nach die Worte des Liedes.
„Jeder nach seiner Lieblingsmelodie“, sagte Dumbledore, „los geht's!“
Und die ganze Schule sang begeistert:

Hogwarts, Hogwarts, warzenschweiniges Hogwarts,
bring uns was Schönes bei,
Ob alt und kahl oder jung und albern,
wir sehnen uns Wissen herbei.

Denn noch sind unsre Köpfe leer,
voll Luft und voll toter Fliegen,
wir wollen nun alles erlernen,
was du uns bisher hast verschwiegen.

Gib dein Bestes - wir können's gebrauchen,
unsere Köpfe, sie sollen rauchen!

Jeder von ihnen hörte anders auf und das Schlusslicht bildete ein gryffindorsches, rothaariges Zwillingspärchen (vermutlich Weasleys) am Gryffindortisch, die die Melodie eines würdevollen Trauermarsches gewählt hatten. Dumbledore dirigierte ihre letzten Verse mit seinem Zauberstab, und als sie geendet hatten, klatschte er am lautesten.
„Aah, Musik“, sagte er und wischte sich die Augen. „Ein Zauber, der alles in den Schatten stellt, was wir hier treiben. Und nun in die Betten!“
Die Schüler erhoben sich und drängten durch das zweiflüglige Portal. Zoe folgte den Vertrauensschülern, die sie unendlich viele Treppen hinunter in die Kerker führten. Sie war nun wieder hellwach, denn sie wusste zwar, wo der Gemeinschaftsraum der Slytherins lag, sie hatte ihn jedoch noch nie betreten. Vor einer schlichten Steinmauer blieben sie stehen. Thurgood wandte sich den Erstklässlern zu: „Das neue Passwort lautet Serpentes.“ Das letzte Wort hatte er an die Wand gerichtet.
Zwischen zwei Fackelhaltern tat sich die Wand auf und sie gingen durch einen langgezogenen Raum mit hohen Steinwänden. Am Ende dieses Ganges lag ihr Gemeinschaftsraum. Es war ein großer Raum, in dessen Kamin ein wohlig warmes Feuer prasselte. Hie und da standen hohe Lehnstühle, die von den Kugellampen an der Decke in grünes Licht getaucht wurden. Es gab hier drei Sofas, einige Schreibtische und jemand schien offenbar Schrumpfköpfe für eine geeignete Dekoration zu halten. Zoe trat in die Mitte des Gemeinschaftsraumes und starrte an die Decke. Dort befand sich eine riesige Gläserne Kuppel und sie wusste sofort, dass sie gerade in den schwarzen See hineinsah. Der Slytherin-Gemeinschaftsraum befand sich offensichtlich direkt unter ihm.
Monika Wallbreaker, Vertrauensschülerin der Slytherins, klatschte in die Hände: „Auf, auf in die Betten. Morgen beginnt der Unterricht.“
Einige Schüler murrten genervt, doch Zoe war froh, endlich zur Ruhe zu kommen. Sie folgte Monika, die ihnen die Mädchenschlafräume zeigte und sicherte sich gleich das hinterste Himmelbett. Wenige Minuten später traten Tracey Davis, Daphne Greengrass, Pansy Parkinson und- zu Zoes Bedauern -Millicent Bullstrode ein. Ein wenig genervt zog sie die slytheringrünen Brokatvorhänge an ihrem Bett zu, um sich nicht an dem Mädchengeschnatter beteiligen zu müssen und verfiel schnell in einen unruhigen Schlaf.

________________________

Hallo meine fleissigen Leser :).
Anbei bitte ich euch um eure Meinung. Es muss auch kein langer Kommi werden, eine kurze Rückmeldung genügt mir ;).
Da die Idee für diese FF bereits fast 12 Jahre alt ist und sich in der Zeit viel verändert hat, bin ich mir etwas unsicher.

Ursprünglich war geplant, dass Zoe ein Animagus wird, doch ich habe festgestellt, dass ich eigentlich auf dieses Detail verzichten könnte. Ich möchte, dass Zoe authentisch ist und nicht zur Mary-Sue verkommt, also ist hier eure Meinung gefragt:

Soll Zoe ein Animagus werden?

Wenn ja, dann muss wird es an der Zeit, den Grundstein zu legen ;).
Welche Gestalt sie animmt, davon müsst ihr euch allerdings überraschen lassen *gg*.

Na dann, ich erwarte euer Feedback!

LG Gwen


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