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Fanfiction

Zoe Dumbledore und der Stein der Weisen - Durch die Falltür

von Gwendolyn D.

„Es war wirklich unheimlich!“, flüsterte Hermine, während sie mit Zoe zusammen hinauf zu der Bibliothek gingen um die geliehenen Bücher zurückzubringen. „Wusstest du, dass es im Wald Zentauren gibt?“
Zoe schüttelte mit dem Kopf, aber das interessierte sie auch kaum.
„Aber was hat das Einhorn getötet?“, fragte sie stattdessen, doch Hermine sah nur betreten zu Boden und zuckte mit den Schultern.
„Harry hat mit einem von ihnen gesprochen. Firenze war sein Name“, fuhr sie fort. „Er meinte, die Sterne stehen schlecht und jemand würde das Blut der Einhörner nutzen, so lange bis er etwas anderes trinken könne. Etwas, dass ihn unsterblich machen wird.“
„Das Elixier des Lebens“, sagte Zoe leise und Hermine nickte eifrig. „Aber was meinte dieser Zentaur mit Jemand?“
Hermine seufzte tief.
„Nun ja“, sagte sie und druckste ein wenig herum. „Harry glaubt, dass er damit … also, dass er … Dass es Du-weißt-schon-wer sein könnte.“
Zoe fielen glatt die Bücher aus dem Arm. Einige Hufflepuffs, die vor einer Klasse auf den Eintritt warteten lachten, doch sie beachtete sie nicht. Gemeinsam mit Hermine hob sie die Bücher auf und sie eilten schleunigst aus deren Hörweite.
„Aber Du-weißt-schon-wer ist seit Jahren verschwunden!“, widersprach sie.
„Verschwunden, ja“, antwortete Hermine, „aber niemand weiß, was aus ihm geworden ist, oder? Was ist, wenn er dort draußen irgendwo ist und nur darauf wartet, dass er wieder zu Kräften kommen kann. Was wenn er im Verbotenen Wald ist und hofft, an den Stein zu kommen?“
Zoe dachte einige Minuten nach, bevor sie sprach: „Deswegen haben sie den Stein aus Gringotts genommen. Weißt du Hermine, man sagt, mein Großvater wäre der einzige gewesen, den Du-weißt-schon-wer wirklich gefürchtet hatte.“
Hermine nickte zustimmend.
„Und das heißt auch“, fügte Zoe hinzu. „Dass der Stein hier wirklich in Sicherheit ist!“
„Es sei denn“, sagte Hermine ohne ihrer Freundin in die Augen zu schauen, „er hätte einen Verbündeten hier im Schloss. Jemand der ihm den Stein besorgen möchte.“
„Vergiss es Hermine!“, fauchte Zoe wütend.
Ein Feuer schien plötzlich in ihren Eingeweiden zu lodern.
„Professor Snape würde niemals -“ Sie stockte, als sich an die Nacht erinnerte, an der Harry und Hermine Norbert auf den Turm gebracht hatten.
Sie hatte Snape mitten in der Nacht im verbotenen Korridor entdeckt. Aber er hatte ihr versichert, dass es seine Richtigkeit hatte. Immerhin hatte ihr Großvater ihn als Lehrperson eingestellt, er kannte Snape. Er vertraute ihm.
Zoe schüttelte den zweifelnden Gedanken mit einem Kopfschütteln ab.
„Das ist absurd Hermine! Wer sagt eigentlich, dass das was der Zentaur sagt wahr ist?“
Hermine seufzte, doch sie widersprach nicht, denn sie wusste, es hatte keinen Sinn.

Selbst im Nachhinein, konnte Zoe sich nicht erklären, wie sie damals die Prüfungen geschafft hatte. Das alles hatte sie wohl nur ihren, vor allem aber Hermines Fleiß zu verdanken. Die Erinnerung an diese Zeit war schwammig und verwischt, fast so als hätte sie neben sich selbst gestanden und nur in einer Art Trance existiert.
An ihre Prüfung für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, die ihre erste war, konnte sie sich noch gut entsinnen. Die Fragen zu beantworten war nicht schwer gewesen und auf eine Praktische Prüfung, hatte der nervöse Professor Quirell zur Verwunderung aller verzichtet.
Es war ein heißer Sommer gewesen und Zoe konnte nicht einmal so recht sagen, wo und wie ihre Freunde die Prüfungstage verbracht hatten. Sie fühlte sich seltsam benommen, hatte keinen Appetit und verschwand oft früh im Bett ohne auf ihre Mitschüler zu achten. Ihr Müdigkeit musste zweifellos am Wetter hängen, wenn auch andere etwas Misstrauischer mit ihrem Verhalten waren.
Zoe erinnerte sich vage daran, wie Professor Snape sie um eine Unterhaltung gebeten hatte, nachdem sie ihre Probe des Vergesslichkeitstrankes bei ihm abgegeben hatte. Doch allen Anschein nach, hatte sie diese Bitte vergessen, denn als sie am späten Nachmittag im Bett lag, drang kurz das Bild ihres Tränkemeisters in ihren Kopf und erinnerte sie an das Vergessene. Ein wenig beschämt, schlief sie allerdings kurz darauf ein und wurde erst rechtzeitig zum nächsten Morgen wach.
Bei ihrer letzten Prüfung, der praktischen Prüfung für Verwandlung, allerdings war es anders. Zoe war an diesem Tag ziemlich schläfrig und bekam kaum ein Wort von den Gesprächsfetzen der Gryffindors mit, die mit ihr vor dem Klassenzimmer warteten, in das Professor McGonagall sie nacheinander hereinrief. Offensichtlich hatten sie sich für den Nachmittag verabredet, um den Rest des freien Tages am Ufer des Sees ausklingen zu lassen. Aus einem Zoe unerklärlichen Grund jedoch, lehnte sie ab. Es war, als ob eine Stimme in ihrem Kopf ihr sagte, dass es besser sei zu schlafen und da sie sich schon die ganzen Tage matt und müde fühlte, gab sie diesem innerem Drang zu gerne nach.
Sie wusste nicht einmal mehr, wie ihre Verwandlungsprüfung abgelaufen war, konnte sich nur noch an Hermines und Rons verwundertes Gesicht erinnern, als sie wortlos an ihnen vorbei schritt um den kürzesten Weg in die Kerker einzuschlagen. Sie betrat den Gemeinschaftsraum und beachtete keinen ihrer Mitschüler, ging stattdessen zielstrebig auf den Schlafsaal zu, betrat diesen und legte sich, ohne ihre Kleider abzulegen auf das Bett. Binnen Sekunden war Zoe eingeschlafen.

Zoe schlug die Augen auf und starrte in die Dunkelheit. Mit einem Mal war sie hellwach, als ob sie die ganze Zeit nur auf diesen einen Augenblick gewartet hatte. Sie kümmerte sich nicht um die gleichmäßige Atmungen ihrer Mitschülerinnen, die bereits allesamt schliefen. Sie kümmerte sich auch nicht um die Uhrzeit, als sie ihre Füße den Boden berührten und sie sich leise erhob.
Wie von selbst fand sie den Weg aus dem Schlafsaal, passierte den Gemeinschaftsraum und ging den stillen und dunklen Gang hinauf, Richtung Eingangshalle, ohne sich nach dem Grund zu fragen. Es war fast so, als wüsste sie, was sie tat. Es war nicht nötig zu überlegen, denn es war einfach vollkommen richtig, dem inneren Impuls zu folgen, der sie schon all die Tage leitete.
Als sie die Eingangshalle erreicht hatte, wurde sie bereits erwartet. Oben auf der Treppe stand eine Person, in einen langen, schwarzen Umhang gehüllt und sie war keineswegs überrascht über Zoes Ankunft. Genauso wenig wie Zoe darüber überrascht war, dass dort oben jemand stand. Sie beachtete ihn einfach nicht und ging, wie selbstverständlich, an ihm vorbei und wunderte sich selbst dann nicht, als die Person ihr folgte, denn genau so musste es sein.
Die Stufen unter ihren Füßen glitten nur so dahin, sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war – Zeit war nicht wichtig – doch plötzlich stand sie vor einer verschlossenen Tür und die Person hinter ihr trat an ihre Seite.
Sie hatten seit ihrer Begegnung noch kein Wort miteinander gesprochen, das war auch nicht nötig gewesen. Zoe wusste genau, was sie zu tun hatte, auch wenn sie sich dies nicht erklären konnte.
Die Gestalt im Umhang öffnete die Tür, schnippte mit dem Zauberstab und dann traten beide zeitgleich ein. Die heraufbeschworene Harfe spielte sich selbst. Es war eine beinahe unheimliche Melodie, doch es war komischerweise ein vertrauter Klang in Zoes Ohren. Sie stand da, lauschte und wartete darauf, dass ihr stummer Begleiter die Falltür öffnete.
Just in dem Moment, da die hölzerne Klappe geöffnet worden war, trat Zoe an das entstehende Loch. Sie kannte den Ablauf, doch etwas war heute anders. Der dreiköpfige Hund lag leise schnarchend hinter ihnen und die Gestalt vor ihr deutete ihr, in das Loch hinabzuspringen, doch zum erste Mal, seit Zoe aus ihrem Bett aufgestanden war, fragte sie sich nach dem Warum.
Sie sah hinab in die nicht enden wollende Tiefe, die die Falltür offenbart hatte und war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie wirklich in diese Schwärze hinabspringen wollte. Der Mann im Umhang deutete mit seinem eigenen Zauberstab auf sie, von ihm ging eine unruhiger und zugleich euphorische Aura aus.
Wieder sah Zoe hinab in das Loch unter der Luke. Was sprach eigentlich dagegen?
Sie gehorchte dem Impuls ihres Innern und sprang der bodenlose Schwärze entgegen und landete schließlich auf etwas Weichem. Es war fast so, als hätte Zoe gewusst, dass es so kommen würde. Der Ort kam ihr bekannt vor, die feuchte, klamme Luft, das bizarre Rascheln von Blättern und das Gefühl, als würden sich fingerdicke Ranken um ihre Knöchel winden. Es dauerte einige Sekunden, bis ein warmes, loderndes Feuer die unangenehme Kälte verdrängte.
Der Schatten des Fremden fiel über Zoe, bevor das Feuer aus seinem Zauberstab begann, wie ein heißer Wirbelsturm um sie zu kreisen. Die rankenähnliche Pflanze, die ihren Sturz abgefangen hatte zog sich schlagartig zurück und sie folgte dem Mann.
Nachdem sie genügend Abstand zu der Pflanze hatten, ließ er den Zauber fallen und sie gingen den abfallenden Gang hinab und die Feuchtigkeit kroch erneut in Zoes Nacken, ließ sie sogar frösteln. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken einfach stehen zu bleiben, doch es war einfacher sich nicht zu widersetzten. Das war nun einmal richtig.
Der Gang endete in einer Gruft, dessen Decke vom Boden aus nicht zu erkennen war. Zoe wusste, was nun kam und interessierte sich weder für die hunderte, klimpernden Schlüssel, die an der hohen Decke flogen, noch um die beiden Besen, die in der Ecke standen. Der Fremde deutete mit seinem Zauberstab zu der Tür, an der gegenüberliegenden Wand und Zoe ging hinüber, ohne seinen Befehl in Frage zu stellen.
Sie sah zu, wie der Mann im Umhang geübt einen Zauber ausführte. Ein einziger, silberner Schlüssel, mit blauen Flügel, fiel von der Decke und flatterte verzweifelt mit den Flügeln, ohne dass es ihm etwas nützte. Zoe trat, wie jedes Mal, näher heran hob den altmodischen Schlüssel, mit dem gebrochenem Flügel auf und steckte in unsanft in die Tür und wartete.
Nichts geschah. Sie begann zu zittern.
Heute war ganz deutlich etwas anders. Zoe wandte den Kopf um, versuchte sogar einige Sekunden lang zu erkennen, wer sich unter dieser tiefen Kapuze verbarg, während der Fremde ebenfalls zögerte. Schließlich befahl er Zoe mit einem Wink voranzugehen.
Die junge Hexe griff nach der Klinke, mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Etwas stimmte hier nicht.
'Tritt ein!' Es war eine liebliche, verführerische Stimme, die in ihrem Kopf summte.
Sie musste einfach recht haben! Zoe drückte die Klinke herab und betrat den finsteren Raum dahinter ohne ein weiteres Zögern. Ihr Begleiter, folgte ihr nur sehr langsam und als beide im Raum waren, erhellte dieser sich und gab ein riesiges Schachspiel mit übermannsgroßen Figuren preis.
„W-w-was nun, Meister?“ Die Stimme des Fremden zitterte merklich und Zoe wandte sich zu der Gestalt um.
Sie versuchte sich zu erinnern, doch das Denken schien ungewöhnlich schwer zu sein.
„Schick sie an die Stelle der Dame und du – du ersetzt den König!“
Ein eisiger Schauer lief der jungen Hexe über den Rücken. Es war nicht das erste Mal, dass sie diese unnatürlich hohe Stimme gehört hatte, aber es war ihr nie so bewusst gewesen. Er deutete mit seinem Zauberstab auf sie, vollführte einen Kringel in der Luft und deutete auf die Stelle, an der die gigantische, steinerne Schachfigur gerade den Platz frei gemacht hatte.
'Nimm den Platz der Dame ein! ' Es klang wie ihr eigener, innigster Herzenswunsch, aber war er das wirklich?
Zoe schüttelte den Kopf, als würde es helfen die Stimme zu vertreiben, doch diese war hartnäckig. 'Betritt das Schachfeld! Nimm den Platz der Dame ein!' Was, eigentlich, sprach dagegen?
Sie schlurfte, mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, auf das freie Feld und beachtete den Fremden nicht, der links von ihr den Platz des Königs einnahm.
Kaum hatten sie beide die Felder besetzt begann die Partie und einer der gegnerischen, weißen Bauern sprang ein Feld nach vorne. Die schwarzen, taten es ihm gleich und die weiße Dame rückte einige Felder in die Mitte. Der Fremde konterte mit seinem Läufer und brachte Zoe im nächsten Zug ins Spiel. Ihr Blick fiel über das Feld und sie rechnete fest damit, dass ihr Gegenspieler einen weiteren Bauer befehligen würde, um seinem König den Platz zum Rückzug zu gewähren, doch dieser zog stattdessen einen Springer nach vorne.
Ein kaltes, höhnisches Lachen hallte durch den Saal und Zoe folgte den Befehl, fast schon aus freien Stücken und beendete den Schäferzug, indem sie den Platz vor dem gegnerischen König einnahm, gedeckt von dem Läufer. Einige spannende Sekunden vergingen, dann nahm der weiße König seine Krone vom Kopf und schmiss sie Zoe von den Füßen.
Die bekannte Stimme, die fast ein wenig Ähnlichkeit mit der ihres Verteidigung gegen die Dunklen Künste Lehrers hatte, lachte laut, als sie sie Figuren um sie herum verbeugten und das Feld räumten.
„Ausgezeichnet, Meister! Ihr seid ein Genie! Ein Genie, Meister!“
Als die Figuren am Rande des Schachbrettes standen, erkannte Zoe eine Tür, die an der gegenüberliegenden Seite gewesen war. Der Mann im Umhang ging an ihr vorbei, während er zu sich selbst zu sprechen schien: „Jetzt kommt mein Hindernis, Meister! Das werden wir gleich haben. Gleich haben wir es!“
Er trat mit erhobenen Zauberstab durch die Tür und ein ohrenbetäubendes Gebrüll ertönte und wurde noch während dem Schrei erstickt. Zoe lauschte unberührt, stand einfach da und wartete darauf, dass ihr Begleiter wieder in der Tür erschien und folgte ihm dann.
Der bestialische Gestank im nächsten Raum, erinnerte Zoe stark an das letzte Halloween und als sie eingetreten war, erkannte die Hexe, dass sie den selben Ursprung hatte, wie an Halloween. Vor ihr auf dem Boden, lag ein riesiger, ausgewachsener Troll. Er schien bewusstlos zu sein und aus einer Wunde aus seinem Kopf floss rotes, zähes Blut. Zoe umging den reglosen Körper des Trolls und folgte dem Fremden in das nächste Zimmer.
Hier stand ein Tisch, darauf sieben aneinandergereihte Flaschen in unterschiedlichsten Formen. Nachdem Zoe die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte wurden die zwei einzigen Türen in dem Zimmer, von lodernden Flammen umschlossen. Doch es war kein normales Feuer. Die Tür aus denen sie gekommen waren brannte in einem purpurrot und die Tür, durch die sie gehen wollten wurde von schwarzen, kaum sichtbaren Feuer umschmeichelt.
Der Fremde gab einen erstickten Laut von sich.
„Wir sitzen in der Falle!“, krächzte er panisch und verlor für den Bruchteil einer Sekunde die Beherrschung über seinen Zauber.
Auf einmal stand Zoe da und sah aus glasklaren Augen in den düsteren Raum. Das erste Mal seit Tagen, schien ihr Verstand wieder richtig, doch vor allem selbstständig zu funktionieren. Mit großen Augen nahm sie den Raum um sich herum wahr und traute sich kaum zu atmen, als sie bemerkte, dass sie nicht alleine war.
Vor ihr, stand ein Mann in einen schwarzen Umhang gehüllt. Er wimmerte. Angst lag in seiner Stimme, von der Zoe hätte schwören können, dass sie Professor Quirrell gehörte, wenn dieser nicht so furchtbar stottern würde.
„Hier! Hier liegt ein Zettel, Meister! Eine Botschaft, seht!“
Zoe sah sich ängstlich in dem Raum um, doch hier war niemand außer ihr und ihm anwesend. Keiner da, den er Meister nennen konnte. Doch zu ihrem Entsetzen antwortete eine eiskalte, brutale Stimme und sie schien von dem Mann selbst auszugehen.
„Nimm sie! Lies sie mir vor! Lies sie laut vor!“
Zoe fröstelte. Ihr Herz begann in einem rasenden Tempo gegen ihre Brust zu hämmern. Sie wollte hier weg, wo auch immer sie war, doch beide Ausgänge waren blockiert. Es war schier unmöglich für sie.
Der Fremde griff mit zittriger Hand nach einer Rolle Pergament, die auf dem Tisch lag und begann mit seiner normalen Stimme laut und deutlich vorzulesen:
„Die Gefahr liegt vor euch, die Rettung zurück,
Zwei von uns helfen, bei denen habt ihr Glück,
Eine von uns sieben, die bringt euch von dannen,
Eine andere führt den Trinker zurück durch die Flammen,
Zwei von uns enthalten nur guten Nesselwein,
Drei von uns sind Mörder, warten auf eure Pein.
Wählt eine, wenn ihr weiter wollt und nicht zerstäuben hier.
Euch helfen sollen Hinweis' - und davon ganze vier“
„Snape!“, unterbrach die hohe Stimme die Vorlesung, „das ist seine Handschrift. Kein großer Zauber - kein schwacher Schutz, sondern Logik. Es ist ein Rätsel! Denk nach, Quirrell, denk nach!“
Zoe hielt den Atem an. Das Szenario war so grotesk, so absurd und der Mann schien sie bereits ganz vergessen zu haben. Vielleicht hatte sie so viel Glück, dass er sie hier zurück ließ und Zoe eine Gelegenheit zur Flucht ergreifen konnte.
„Erstens:“, sagte der Mann mit den zwei Stimmen und fuhr fort, „ so schlau das Gift versteckt mag sein, 's ist immer welches zur Linken vom guten Nesselwein;
Zweitens: die beiden an den Enden sind ganz verschied'ne Leut, doch wenn ihr eine weitergeht, so ist keine davon euer Freund;
Drittens: wie ihr deutlich seht, sind alle verschieden groß. Doch weder der Zwerg noch der Riese enthalten euren Tod.
Viertens: die zweite von links und die zweite von rechts werden Zwillinge sein, so verschieden sie schauen auf den ersten Blick auch drein.“
Einen Moment lang folgte Stille, als er den Text abermals leise durchlas und dann begann er mit der Lösung.
„Zweitens … Gift, Gift“, wisperte er und stellte zwei Flaschen eine Handbreit hinter die anderen. Drittens … nach Vorne … Viertens Nesselwein hierhin, Gift nach hinten. Meister, zwei bleiben übrig, aber welche führt voran?“
„Lass sie probieren!“
Zoe erstarrte. Der Mann wandte sich zu ihr um, als hätte er sie gerade erst bemerkt.
„Komm her!“
Doch sie war vor Angst erstarrt. Der Griff um ihren Zauberstab wurde fester, doch sie war nicht fähig ihn zu erheben.
„Du sollst herkommen!“, rief die Gestalt, kam einige Schritte auf sie zu und zog sich die Kapuze vom Kopf.
Darunter kam der purpurne Turban und das blasse, verwirrt dreinblickende Gesicht von ihrem Lehrer zum Vorschein.
„Professor Quirrel?!“, entfuhr es Zoe ungläubig und da schien er zu verstehen.
Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn eiskalt auf das junge Mädchen.
„Imperio!“, sagte er laut und deutlich.
Eine angenehme Gleichgültigkeit drang in Zoes Geist. Ein vertrautes Gefühl, dass wie ein nebliger Schleier ihre Existenz umhüllte und alle Dinge um sie herum nebensächlich werden ließ. Einen Bruchteil einer Sekunde wollte sie dagegen ankämpfen, doch eigentlich war es sehr viel angenehmer, der leisen, sanften Stimme in ihrem Kopf zu gehorchen. Es war leichter zu tun, was man hörte. Es war angenehmer sogar, als selbst zu denken.
'Trink von der kleinsten Flasche', sagte die engelsgleiche Stimme in ihrem Kopf.
Warum sollte Zoe nicht gehorchen? Sie hatte die ganze Zeit schon immer recht gehabt.
Die junge Hexe trat vor, ging an Quirrell vorbei, entkorkte die kleinste Flasche und trank von ihr ohne weiter daran zu zweifeln. Es fühlte sich an, als habe jemand einen Eimer Eiswasser über ihren Kopf gegossen, doch es fühlte sich auch richtig an.
'Geh durch den Bogen, durch die schwarzen Flammen!'
Sie tat, was die Stimme von ihr verlange und einen Augenaufschlag später stand sie in einem weiteren Raum.

Zoe stand einfach nur da und starrte vor sich. Ihr Kopf fühlte sich wirr und unklar an und sie versuchte gegen das Gefühl anzukämpfen. Ihr Körper war starr und unbeweglich, jede Bewegung war unglaublich anstrengend und einen Moment gab sie nach, um zu Atem zu kommen und um zu verstehen, was gerade geschehen war.
Sie schauderte unwillkürlich. Hermine hatte ihr vor wenigen Tagen noch prophezeit, dass jemand in Hogwarts hinter dem Stein der Weisen her war. Die Gryffindors hatten recht gehabt, auch wenn sie den falschen verdächtigt hatten. Aber wer hätte auch Professor Quirrell verdächtigt?
Sie sah sich in dem Raum um sie herum um. Er war kahl, schmucklos und nur von Wandfackeln beleuchtet. Hier gab es keine weitere Tür mehr. Hier drinnen gab es nichts, nichts bis auf … Auf die Entfernung sah es wie ein Spiegel aus. Ein gewaltiger, goldener Spiegel auf Klauenfüßen, stand in der Mitte des Raumes.
Sie versuchte einige Schritte auf den seltsamen Spiegel zuzugehen, doch sie konnte sich nicht rühren.
Die Flammen hinter ihr, gaben ein zischendes Geräusch von sich und Quirrell stolperte aus dem Torbogen heraus.
Er hatte den Zauberstab erhoben. Sein fahles, sonst so ängstliches Gesicht blickte berechnend und auf alles gefasst, durch den Raum und sein Blick blieb schließlich am Spiegel hängen. Er ging näher heran, ohne Zoe zu beachten, die noch immer nicht fähig war sich zu rühren.
„Wir haben es fast geschafft Meister! Das muss der letzte Raum sein“, sagte er in den leeren Raum hinein. „Hier steht nur ein Spiegel. Er trägt eine Inschrift: NERHEGEB Z REH NIE DREBAZ TILT NANIEDTH CIN. Was ist das für eine Sprache? Meerisch vielleicht?“
„Der letzte sagst du?“ Die schrille Stimme hallte durch den kahlen Raum. „Dann muss es sich um Dumbledores List handeln! Nimm das Mädchen zur Hilfe!“
Quirrell schnippte mit dem Zauberstab.
'Komm herüber!'
Zoe gab zu gerne der Stimme nach, denn endlich konnten ihre Beine sich wieder bewegen.
„Kennst du diesen Spiegel?“, fragte ihr Lehrer ungeduldig, als sie ihn erreicht hatte.
Zoe betrachtete das seltsame Möbel und schüttelte den Kopf. Sie hatte den Spiegel nie zuvor gesehen.
„Lass sie hineinsehen!“, verlangte die seltsame Stimme, die von Quirrell selbst ausging.
Zoe trat näher heran, ohne es selbst zu merken und erblickte ihr Spiegelbild. Es kam ihr fremd vor, als sei das Mädchen, das sie dort sah nicht sie selbst und sie brauchte einige Sekunden, um sich zu erkennen. Ihr schulterlanges, blondes Haar war zerzaust und die meerblauen Augen sahen sie mit einem seltsam verträumten, fast schon weltfremden Ausdruck an. Doch sie war nicht alleine. Hinter ihr, standen ihre Eltern – quicklebendig und freundlich lächelnd. Sie sahen glücklich aus, sie sahen echt aus. Ungläubig musste Zoe über ihre eigene Schulter blicken, doch da war niemand. Das Spiegelbild vor ihren Augen wurde unscharf, Tränen nahmen ihr die Sicht. Sie legte die Hand auf die kalte Scheibe, doch es war ihr nicht möglich hindurchzugreifen.
Dann plötzlich verschwanden Jim und Evelyn und Quirrell stand hinter ihr. Mit hartem Gesichtsausdruck und es brauchte kein Genie, um zu wissen, dass ihr Lehrer wirklich war.
„Was siehst du?“ Er deutete unnötigerweise mit seinem Zauberstab auf sie, doch Zoe, der nun die Tränen das Gesicht hinabbliefen kam gar nicht auf die Idee ihn zu belügen.
„Meine … meine Eltern. Aber das … das ist unmöglich … Sie sind … sie sind-“
„Tot!“, beendete Quirrell den Satz mit einem gehässigen Lächeln. „Zur Seite mit dir!“
Er schubste sie weg, Zoe taumelte und stürzte zu Boden. Doch sie spürte den Schmerz kaum. Die Pein, die vom Innern ihrer Brust ausging und die durch das Bild ihrer verstorbenen Eltern erweckt worden war, war um einiges Schlimmer.
„Herr, ich sehe den Stein. Ich sehe, wie ich ihn Euch überreiche“, sprach Quirrell zum Spiegel und legte, wie zuvor Zoe, die Hand auf die glänzende Scheibe. „Doch wie soll ich ihn bekommen? Durch einen Zauber? Ihn vielleicht zerstören?“
„Frag sie“, antwortete die Stimme boshaft. „Sie kann es wissen.“
Quirrells Kopf fuhr herum zu Zoe, die noch immer auf dem Boden kauerte. Er zeigte drohend mit dem Zauberstab auf sie und kam einen Schritt auf sie zu.
„Wie funktioniert der Spiegel?“ Seine Stimme war bedrohlich und hatte nichts mehr mit dem ängstlichen Professor Quirrell gemein, der sie Verteidigung gegen die Dunklen Künste gelehrt hatte.
„Ich weiß es nicht!“, wimmerte Zoe und versuchte sich aufzurappeln. „Ich habe ihn nie gesehen! Wirklich!“
„Sie ihn dir genauer an!“, forderte Quirrell auf. „Wie würde dein Großvater vorgehen, um etwas darin zu verstecken?“
Unbändige Angst ergriff von ihr Besitz, lähmte ihren Körper, lähmte ihren Verstand. Sie war so starr vor Schreck, dass sie sich nicht rühren konnte. Warum glaubte ihr Professor nur, sie konnte wissen, welches Geheimnis hinter dem Spiegel stecke?
„Ich weiß es nicht, Sir!“, flehte sie. „Ich weiß es wirklich nicht!“
„Wie schwach!“, sagte die Stimme aus dem nichts angewidert und Quirrells Lippen zuckten. „Ein Cruciatus sollte genügen!“
Zoes Herzschlag schien stehen zu bleiben, Quirrell hatte den Zauberstab erhoben, sie wollte Flehen, wollte um Gnade bitten doch dann war sie nicht mehr fähig zu denken.
Ein unvergleichbarer Schmerz durchzuckte ihren Körper, brachte jeden Muskel an ihr sich zu verkrampfen. Sie schrie aus vollem Halse, in der Hoffnung es möge aufhören. Unerträgliche Qualen erfassten jeden Zentimeter ihrer Haut und schienen diese zu zerreißen. Ein unerträgliches Brennen ging von ihrem Innern aus und versenkte alles um sie herum. Alles, bis auf den Schmerz. Es steigerte sich ins unermessliche, war schlimmer, als alles was Zoe je zuvor gespürt hatte.
Sie wünschte sich, dass es aufhörte. Sehnte sich nach Erlösung, sehnte sich nach einem Ende und dann wurde alles ums sie herum schwarz und endlich kam Erlösung.

Zoes Bewusstsein kam zurück, noch bevor sie die Kontrolle über ihren Körper wiedererlangt hatte. Ihr Körper schmerzte fürchterlich, als habe sie einen bösen Muskelkater am ganzen Körper. Ihre Lider waren einfach viel zu schwer, um sie aufzuschlagen. Die Angst, vor dem, was sie sehen konnte viel zu groß. Sie hörte Stimmen um sich herum, doch wurde sich deren Bedeutung noch nicht bewusst. Sie kam ihr bekannt vor. Nicht die, ihres Professors. Da war noch eine, es war die Stimme eines Jungen.
„Ich habe Sie und Snape im Wald gesehen -“, sprach sie aufgeregt.
„Ja“, sagte Quirrell gleichmütig. „Da war er mir schon auf die Pelle gerückt und wollte wissen, wie weit ich gekommen war. Er hat mich die ganze Zeit über verdächtigt. Hat versucht mich einzuschüchtern - als ob er das könnte, wenn ich Lord Voldemort auf meiner Seite habe. Ich sehe den Stein ... Ich überreiche ihn meinem Meister … aber wo ist er?“
„Aber Snape kam mir immer so vor, als würde er mich richtig hassen.“
Und nun erkannte Zoe die Stimme des Jungen: das musste Harry sein! Doch was tat Harry hier?
„Oh, das tut er auch“, antwortete Quirrell, „Himmel, ja. Er und Ihr Vater waren zusammen in Hogwarts, haben Sie das nicht gewusst? Sie haben sich gegenseitig verabscheut. Aber er wollte nie, dass Sie sterben.“
„Aber vor ein paar Tagen hab ich Sie schluchzen gehört. Ich dachte, Snape würde Sie bedrohen ...“
Kurzes Schweigen folgte und Zoe wagte es zu blinzeln. Durch die Strähnen ihres Haares hindurch konnte sie tatsächlich Harry erkennen, der durch magische Seile gefesselt nicht weit von Professor Quirrell stand, der inzwischen den Spiegel inspizierte.
„Manchmal“, sagte Quirrell, „fällt es mir schwer, den Anweisungen meines Meisters zu folgen - er ist ein großer Zauberer und ich bin schwach -“
„Sie meinen, er war in diesem Klassenzimmer bei Ihnen?“, fragte Harry mit offenem Mund.
„Er ist bei mir, wo immer ich bin“, sagte Quirrell leise. „Ich traf ihn bei meiner Reise um die Welt. Damals war ich noch ein einfältiger junger Mann, mit dem Kopf voll lächerlicher Vorstellungen über Gut und Böse. Lord Voldemort hat mir gezeigt, wie falsch ich dachte. Es gibt kein Gut und Böse, es gibt nur Macht, und jene, die zu schwach sind, um nach ihr zu streben ... Seit damals bin ich sein treuer Diener, auch wenn ich ihn viele Male enttäuscht habe. Er musste sehr streng mit mir sein. Fehler vergibt er nicht so einfach. Als es mir nicht gelungen ist, den Stein aus Gringotts zu stehlen, war er äußerst missvergnügt. Er hat mich bestraft ... und beschlossen, mich näher im Auge zu behalten ...“
Er machte eine kurze Pause, um seine Aufmerksamkeit wieder dem Möbelstück zuzuwenden, während er geistesabwesend sagte: „Ich verstehe nicht ... ist der Stein im Innern des Spiegels? Sollte ich ihn zerschlagen? Was tut dieser Spiegel? Wie wirkt er? Hilf mir, Meister!“
„Nutze den jungen ... Nutze den jungen ...“, antwortete die seltsame, hohle Stimme.
„Ja, Potter, komm her“
Er klatschte einmal in die Hände und Harrys Fesseln fielen von ihm ab. Langsam kam Harry auf die Beine.
„Komm her“, wiederholte Quirrell. „Schau in den Spiegel und sag mir, was du siehst.“
Harry trat zu ihm. Sie standen nun beide genau neben Zoe, die augenblicklich wieder die Augen und lauschte..
„Nun?“, erklang Quirrell ungeduldige Stimme. „Was siehst du?“
„Ich sehe mich, wie ich Dumbledore die Hand schüttle, Ich ... ich hab den Hauspokal für Gryffindor gewonnen.“
„Aus dem Weg“, zischte Quirrell fluchend.
Zoe hörte Schritte, doch sie waren zu nah, als dass sie sich getraut hätte die Augen zu öffnen.
„Er lügt ... Er lügt ...“
Sie zuckte unwillkürlich bei diesem schrillen Aufschrei zusammen, doch es schien niemanden aufgefallen zu sein, denn Quirrell war auf Harry fixiert.
„Potter, komm hierher zurück! Sag mir die Wahrheit! Was hast du gesehen?“
„Lass mich zu ihm sprechen ... von Angesicht zu Angesicht ...“
„Meister, Ihr seid nicht stark genug!“
„Ich habe genügend Kraft ... dafür ...“
Zoe wagte es noch ein Mal, kaum merklich ein Auge zu öffnen und sie sah, wie Quirrell mit dem Rücken zu Harry seinen Turban abwickelte. Der Stoff fiel zu Boden und in Harrys Gesicht zeichnete sich blankes entsetzten ab.
„Harry Potter ...“, flüsterte die Stimme. „Siehst du, was aus mir geworden ist? Nur noch Schatten und Dunst ... Ich habe nur Gestalt, wenn ich jemandes Körper teile ... aber es gibt immer jene, die willens sind, mich in ihre Herzen und Köpfe einzulassen ... Einhornblut hat mich gestärkt in den letzten Wochen ... du hast den treuen Quirrell gesehen, wie er es im Wald für mich getrunken hat … und sobald ich das Elixier des Lebens besitze, werde ich mir meinen eigenen Körper erschaffen können ... Nun ... warum gibst du mir nicht diesen Stein in deiner Tasche?“
Harry stolperte einige Schritte zurück, als Quirrell begann rückwärts auf ihn zuzugehen. Zoe fasste sich ein Herz, biss die Zähne zusammen und versuchte aufzustehen. Die unerträglichen Schmerzen in ihren Gliedern ignorierend.
„Sei kein Dummkopf“, schnarrte die fremde Stimme weiter. „Rette besser dein eigenes Leben und schließ dich mir an ... oder du wirst dasselbe Schicksal wie deine Eltern erleiden ... Sie haben mich um Gnade angefleht, bevor sie gestorben sind ...“
„LÜGNER!“, rief Harry plötzlich.
Zoe kam zittrig auf die Beine und blieb wie erstarrt stehen. Quirrell blickte ihr genau in die Augen, doch er ging weiterhin rückwärts auf Harry zu, während die komische Stimme weiterhin sprach:
„Wie rührend … Ich weiß Tapferkeit immer zu schätzen ... Ja, Junge, deine Eltern waren tapfer ... Ich habe deinen Vater zuerst getötet und er hat mir einen mutigen Kampf geliefert ... aber deine Mutter hätte nicht sterben müssen ... sie hat versucht dich zu schützen ... Gib mir jetzt den Stein, wenn du nicht willst, dass sie umsonst gestorben ist.“
„NIEMALS!“, schrie Harry und sprang hinüber zur Flammentür, aus denen sie gekommen waren.
„PACK IHN!“
Quirrell machte auf den Absatz kehrt und sprang auf Harry zu und packte ihm am Handgelenk. Zoe war drauf und dran gewesen, Harry zur Hilfe zu eilen, doch auf der Hälfte des Weges blieb sie wie angewurzelt stehen und nun verstand sie Harrys Ausdruck von blankem Entsetzen auf seinem Gesicht. Dort, wo eigentlich Quirrells Hinterkopf hätte sein sollen, war ein schrecklich verzerrtes Gesicht. Weiß wie Marmor, mit rotglühenden Augen und Schlitzen statt Nasenlöchern. Sie Augen funkelten zornesrot, der zweite Mund schrie wütend Quirrell Befehle zu, denn das Gesicht schien keinerlei Einfluss auf den restlichen Körper zu haben.
Harry schrie so fürchterlich, dass Zoe fast das Blut in den Adern gefror und sie erwachte aus ihrer Starre, sprang auf Quirrell zu, der Harry nun zu Boden drückte und versuchte ihn von ihm runter zu zerren. Doch dieser begann nun ebenfalls in Todesqualen zu schreien und sein Flehen mischte sich unter die ständigen Befehle des Gesichtes auf dem Hinterkopf.
„Dann töte ihn, Dummkopf, und scher dich fort“, schrie das Gesicht.
Quirrell hob die Hand, um einen tödlichen Fluch auszustoßen und Zoe riss verzweifelt an seinem Zauberstabarm, während Harry seine bloßen Hände auf Quirrells Gesicht presste.
„AAAARRH!“
Quirrell rollte von ihm herunter und Zoe ließ augenblicklich von ihm ab. Er wand sich vor Schmerzen, sein Gesicht war voller blutroter, Brandblasen und Harry sprang auf die Füße, griff Quirrell am Arm und dieser versuchte ihn abzuschütteln, doch Harry blieb hartnäckig.
Das Gesicht auf Quirrells Hinterkopf schrie lauter und wütender denn je: „TÖTE IHN! TÖTE IHN“
Doch dann verstummte die unnatürlich hohe Stimme plötzlich und sie wurde durch andere ersetzt. Stimmen, die Zoe vertraut waren, Stimmen die Zoe Hoffnung spendeten.
Dumbledore rannte an ihr vorbei und fiel neben dem schlaffen Harry auf die Knie, der über Quirrells leblosen Körper hing. Ihr Herz schien stehen zu bleiben? War er … war Harry tot? Dann wäre alles ihre schuld. Professor McGonagall und Flitwick rauschten an ihr vorbei ohne Zoe zu beachten.
„Komm!“ Sie hörte die sanfte Stimme und war, so unendlich dankbar, endlich nicht mehr alleine zu sein.
Zoe wandte sich um, vergrub sich in den schwarzen, samtenen Roben ihres Tränkelehrers und weinte bitterlich.


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
David Barron, ausführender Produzent