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Fanfiction

Reinblut - Kapitel 8 - Maskenball

von LittleMissCullen

Maskenball


»Gehst du mit mir auf den Ball?«
Ich lächelte. »Aber sicher doch«, antwortete ich so sarkastisch, wie es mir nur möglich war. »Ich dachte, wir hatten uns darauf geeinigt, dass du mich in Ruhe lässt.«
Sirius grinste und schüttelte sein Kopf. Er tippte mit seinem rechten Zeigefinger auf mein Buch. »Du hast das gesagt. Ich habe nie behauptet, einverstanden zu sein.«
»Ich warne dich, Sirius...«
»Also gehst du mit mir auf den Ball. Perfekt. Als was gehst du? Vielleicht finde ich ein passendes Kostüm dazu«, unterbrach mich Sirius. Er nahm mich nicht ernst.
Ich klappte mein Buch zu und versuchte aufzustehen. Sirius, ganz der Gentleman, hielt mir eine Hand zur Hilfe hin und tat es mir danach gleich.
Wir waren draußen auf den Ländereien und ich hatte eine Freistunde und wollte die letzten wenigen Sonnenstrahlen genießen. Doch ich hatte vergessen, wie nervig Sirius werden konnte, wenn er denn nur wollte.
»Wie bereits gesagt, Sirius«, fing ich an und lief schon beim Reden los, »ich werde n-« Und ehe ich enden konnte, stieß ich an etwas Großes und Weiches. Ich hatte nicht hingesehen, wohin ich lief. Ich hörte noch wie Sirius in einem unmenschlichen Lachen ausbrach, aber das war in dem Moment nur Hintergrundinformation für mich. Ich konzentrierte mich auf das, was vor mir stand. Es war ein Riese. Zumindest war das mein erster Gedanke.
»Langsam«, warnte es mich und der Stimme nach, war es ein männlicher Riese. Dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht und er blickte zu Sirius. »Is' es das Mädchen von dem du die ganze Zeit schon redest, Sirius?«
Sirius’ Lachen verstummte und ich musste schmunzeln. Er redete also über mich. Die ganze Zeit. Vielleicht würde ich Black Seniors Wunsch doch nachgehen können.
»Sie sind?«, fragte ich und verhinderte, dass man weiter in der dritten Person über mich sprach. Das hasste ich.
»Du kannst ruhig ›Du‹ zu mir sagen«, lachte der Riese und es schien als würde er beben. »Ich bin Rubeus Hagrid, Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts. Aber du kannst Hagrid zu mir sagen. Tun alle.«
Eine wage Erinnerung kam in mir auf. Ich erinnerte mich, den Namen schon einmal gehört zu haben.
»Caroline White«, stelle ich mich vor und lächelte kurz. Es war sicherlich nicht schlecht, eine Art Freundschaft zu Hagrid aufzubauen.
»Ach die bist du. Sag's doch gleich. Un' ich wollt' schon fragen, woher ich dein Gesicht kenn'. Aus'm Tagespropheten natürlich.«
Ich lächelte ein weiteres Mal. »Ja, ich bin die aus dem Tagespropheten
»Und wir müssen dann auch los«, unterbrach Sirius mein Gespräch mit dem Riesen und zog mich mit sich.
»Was soll das?«, beschwerte ich mich lautstark und versuchte mich zu befreien, aber ich hatte keine Chance. Sirius war dafür viel zu stark.
Einige hundert Meter später zerrte mich Sirius nicht mehr zum Schloss, sondern nahm ganz einfach meine Hand und lief ganz gemütlich und sich Zeit lassend.
»Hattest du Angst, dass er mir etwas über dich erzählt?«, fragte ich und versuchte damit seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Sirius schnaubte. »Du solltest sogar mit Hagrid über mich reden«, meinte er. »Dann bekommst wenigstens wieder einen guten Eindruck von mir.«
»Warum hast du mich dann von ihm weggezogen?«, wollte ich wissen. Er erwartete doch nicht ernsthaft, dass ich so schnell aufgab. Er schwieg. »Hattest du Angst, er würde mir von euren Gesprächen erzählen? Mir sagen, was du ihm anvertraut hast?«
Sirius’ Lippe bildete eine strenge Linie. Ich hatte einen wunden Punkt getroffen.
Ich grinste und ging nun bereitwillig mit ihm. Ich wollte wissen, was er über mich zu sagen hatte. »Was hast du ihm denn alles erzählt?« Meine Stimme war hoch und klang amüsiert. Genau wie beabsichtigt.
»Das machst du mit Absicht«, lenkte Sirius ab und war damit erfolgreich. Er brachte mich völlig aus der Bahn.
»Was?«
»Mich so angreifbar zu machen. Mich nicht mehr ich selbst zu machen.«
Jetzt war ich völlig verwirrt. Und das hatte schon Einiges zu heißen. Für gewöhnlich überblickte ich jede Situation sehr schnell und geschickt. »Wie meinst du das?«
Sirius seufzte. »Bevor du hier aufgetaucht bist, hatte ich ein nahezu perfektes Leben. Die halbe weibliche Schülerschaft war hinter mir her und konnte mir jede aussuchen. Und es gefiel mir, ich fand es toll, alle haben zu können, wenn ich wollte. Aber jetzt will ich sie gar nicht mehr. Im Moment sind mir alle egal. Ich möchte nur meine beste Freundin wieder haben.«
Inzwischen waren wir stehen geblieben und ich blickte in seine Augen, um sicher zu gehen, dass er die Wahrheit sagte. »Aber du hast doch Potter. Und Vance. Und deine ganzen anderen Rumtreiberfreunde.«
Sirius lächelte. »Aber White fehlt.«
»Nicht meine Schuld.« Ich entzog ihm meine Hand und wollte ohne ihn weiterlaufen, als er meinen Namen rief. »Ich gehe als Vampir«, antwortete ich.
Er lächelte, als ich nun wirklich zum Schloss ging.

»Evans!«, rief ich durch den Gemeinschaftsraum. Es drehten sich alle zu mir. Wirklich alle.
Evans blickte auf und sah mich fragend an. Ich hatte sie bisher nie angesprochen und kein Geheimnis aus meiner Abneigung ihr gegenüber.
»Wir müssen reden«, sagte ich, als ich nun vor ihr stand. Ein Blick auf ihre Freundinnen sagte mir, dass ich meinen Satz ergänzen müsste. »Alleine.«
Sie nickte und stand auf. »Im Schlafsaal?«, fragte sie und ich stimmte zu. Es würde uns sicherlich niemand stören.
»Ich höre.« Evans hatte die Arme verschränkt und sah mich erwartungsvoll an. Auch sie wollte wissen, was ich von ihr wollte.
Ich lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich höre. Du erzählst.«
Verwirrt hob sie eine Augenbraue. »Wie du hörst? Du wolltest doch reden?«
»Und du wolltest Freundinnen werden. Hör zu«, erklärte ich mein Vorhaben. »Ich bin bereit, bis zu einem gewissen Grad mit dir befreundet zu sein. Auf jeden Fall, dich nicht zu hassen oder schlecht über dich zu reden. Aber dafür müsstest du mir einen kleinen Gefallen tun.«
»Eine Freundschaft baut sich nicht auf eine Abmachen oder einen Gefallen auf«, erwiderte Evans nur. Das würde ja doch anstrengender werden, als ich dachte.
»Aber auf Vertrauen«, erwiderte ich. »Und mein Gefallen beinhaltet Vertrauen. Also?«
Sie zögerte kurz und kniff die Augen zusammen, ehe sie einwilligte.
»Großartig«, freute ich mich. »Ich möchte, dass du mir alles über Severus Snape und die Rumtreiber erzählst. Jedes winzige Detail. Und auch, warum du nicht mit Potter ausgehst.« Beim letzten Punkt öffnete sie ihren Mund, um mir zu widersprechen, doch ich hielt sie auf. »Vergiss nicht, dass du zugesagt hast. Und außerdem verspreche ich dir, dass dieses Gespräch diesen Schlafsaal nicht verlassen wird. Ehrenwort.«
Und so begann Evans seufzend zu erzählen.

»Wieso wolltest du das wissen?«, fragte sie mich, nachdem sie geendet hatte. Es war schwer gewesen einige Kleinigkeiten aus ihr zu locken, aber ich hatte es geschafft.
»Das lass mal meine Sorge sein.« Ich klopfte leicht auf ihre Oberschenkel und stand auf. Wir hatten uns auf mein Bett gesetzt.
»Ich dachte, wir sind Freunde?«
»Dann ein guter Freundinnen-Tipp: Geh’ mit Potter aus.«
Evans lachte. »Werd ich tun.«
Im Gemeinschaftsraum unten erkannte ich die Rumtreiber. Sie alberten herum. Emmeline saß bei ihnen. Mit einem Grinsen im Gesicht setzte ich mich zwischen Potter und Sirius und legte meine Arme um ihre Schultern.
»Na, was läuft?«, fragte ich mit verstellter Stimme. Doch ich schüttelte meinen Kopf und nahm meine Arme wieder auf mein Schoß. »Keine Ahnung, wie du das machst, Vance«, meinte ich. »Ich bekomme das nicht hin.«
»Was willst du, White?«, fragte Potter mich und ignorierte mein ›Gespräch‹ mit Emmeline. Er wirkte neugierig und ich musste zugeben, dass auch ich an seiner Stelle etwas verwundert wäre. Für gewöhnlich hielt ich mich so weit wie es mir nur möglich war von ihnen fern.
»Du schuldest mir ein ›Danke, White‹, Potter. Ich hab dir gerade ein Date mit Evans verschafft.«
»Unmöglich«, mischte Emmeline sich ein. »Ich hab gefühlte tausend Mal mit ihr geredet. Lily wollte nicht.«
Ich grinste. »Ich würde sagen, nicht überzeugend genug, Vance. Bei mir hat sie sofort zugestimmt.« Ich zuckte mit den Schultern.
»Meinst du das ernst?« Potter sah aus, als hätte er den Dunklen Lord höchstpersönlich gesehen.
Ich nickte. »Tue ich.«
»Care«, fing jetzt auch Sirius an. »Wenn das jetzt ein Scherz sein soll, dann ist er ziemlich schlecht.«
Ich verdrehte die Augen. »Wenn ihr mir nicht glauben wollt«, fing ich an und erkannte, dass Evans die Treppen herunter kam. »Dann fragt doch Evans. Hey, Lily!«, rief ich sie zu mir und sie kam kopfschüttelnd zu uns.
»Stimmt es, was Caroline sagt?«, mischte sich Emmeline ein, ehe ich selbst Lily etwas fragen konnte.
Lily nickte. Potter schien zu ersticken. »Morgenabend, Potter«, sagte meine neu gewonnene Freundin. »Im Wohnraum. Nach dem Abendessen.«
Potter sah sie ungläubig an. Er konnte nicht sprechen.
»Er wird da sein«, stimmte Sirius statt ihm zu und Lily verschwand zu ihren Freundinnen.
»Sag ich doch«, behauptete ich und grinste breit. »Jetzt sind wir quitt, Potter.« Dann stand ich auf und machte mich auf den Weg in die Bibliothek. Freya musste schon auf mich warten.
»Hey, White!«, rief er mir auf dem halben Weg nach. »Danke«, formte er mit seinen Lippen. Ich lächelte.

»Wie hast du Potter ein Date mit Evans verschafft?«, platzte Piper in unser Schlafsaal, als ich mich für den Ball fertig machte.
Blitzmerkerin, dachte ich. Das Date der beiden war schon vor ein paar Tagen gewesen. »Hallo, Piper. Es ist auch schön dich zu sehen. Wie geht es dir?«, antwortete ich stattdessen und steckte mir meine Ohrringe an.
»Caroline!«
»Ja?« Ich murmelte einen Illusionszauber damit es aussah, als seien meine Eckzähne länger, als gewöhnlich und ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich fast fertig war.
»Wie?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich hab ihr gesagt, sie soll mit ihm ausgehen.« Man durfte mich nicht im Spiegel erkennen. Aber mir fiel kein passender Zauberspruch ein.
»Und sie hat einfach zugesagt?«
Ich nickte. Es würde sowieso niemanden interessieren, ob man mich im Spiegel sah oder nicht. Ich ließ es darauf beruhen und schnappte mir meine Maske, die ich mir vorsichtig aufsetzte. Ich sah ausgezeichnet aus. Ich war unverwechselbar ich, die Maske verdeckte nur den Teil meines Gesichts, der meine Augen umrundete.
»Bis später«, sagte ich noch zu Piper, ehe ich den Schlafsaal verließ.

Blaine, im Gemeinschaftsraum, grinste, als er mich sah. »Schick«, kommentierte er durch sein Mumienkostüm, das alles bis auf seine Augen, Ohren und seinen Mund bedeckte.
Ich lächelte. »Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus.«
Er verzog seinen Mund und rollte mit den Augen. »Wenn Jesse und Darren mich nicht gezwungen hätten, dann wäre ich erst gar nicht erschienen. Du weißt das.«
»Das ändert nichts an der Tatsache, dass mir den Kostüm gefällt.«
Genervt schüttelte Blaine seinen Kopf. »Wollen wir gehen?«
Als ich zustimmte, hielt er mit seinen linken Arm zum einhaken hin. Gemeinsam verließen wir den Gemeinschaftsraum und erblickten einen Ravenclaw. Und einen Gryffindor.
Tyler und Sirius warfen einander tödliche Blicke zu, wobei Sirius sogar dabei amüsiert aussah.
»Was wird das?«, unterbrach ich die unangenehme Stille und zog die Blicke von beiden auf mich.
»Ich habe auf dich gewartet«, begann Sirius zu erklären, »im Gemeinschaftsraum. Aber dann kam so ein Zwerg angerannt, eine Zwergin. Sie hat gemeint, dass ein gewisser Tyler sie hergeschickt hätte, um dich zu holen. Ich hab sie natürlich weggeschickt und bin zu Lockwood gekommen, um ihm zu erklären, dass wir zusammen auf den Ball gehen. Er wollte mir aber nicht so richtig glauben.«
»Das ist ja auch kein Wunder«, warf Tyler ein. »Caroline ist zufälligerweise meine Freundin. Warum sollte sie mit dir auf den Schulball?«
Sirius grinste ein typisches Rumtreibergrinsen. »Weil ich sie zufälligerweise gefragt habe. Ich wette, du hast das nicht getan.« Selbstgefällig verschränkte er die Arme. Sirius wusste, dass er recht hatte und Tyler konnte ihm deswegen auch nicht antworten. Und das trieb ihn zu Weißglut.
»Ist das wahr?«, fragte Tyler mich stattdessen. »Hat er dich gefragt?«
Ich nickte. »Natürlich hat er das getan. Was hast du erwartet? In wenigen Wochen findet unsere Verlobungsfeier statt-«
»Wozu du selbstverständlich eingeladen bist, Lockwood«, unterbrach mich Sirius, verstummte aber sofort, als ich zu ihm sah.
»Es ist seine Aufgabe das zu tun. Du bist doch in einer reinblütigen Familie aufgewachsen. Du weißt das doch, Tyler.«
»Warum hast du es mir nicht gesagt?«, lenkte er ab und versuchte somit die Überhand zu gewinnen. Aber das würde ich nicht zulassen.
»Weil das offensichtlich war. Außerdem ist es doch nicht Sirius’ Schuld, wenn du mich nicht fragst. Warum stellst du dir selbst nicht die Frage, wieso das alles für dich schon so selbstverständlich ist. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass ich mit dir überall hingehe, nur weil du mein Freund bist. Ich bin eine White. Ich tue was ich möchte.«
»Care-«, fing Tyler an, doch ich ließ ihn nicht ausreden.
»Versuch nicht schon wieder abzulenken, Tyler. Du kannst mich nicht einfach wie dein Eigentum behandeln. Da mache ich nicht mit. Das solltest du wissen.«
Zufrieden hielt mir Sirius seinen Arm hin, doch ich ignorierte ihn gekonnt und ging am Arm von Blaine die Treppen zu dem Maskenball herunter.

»Möchtest du reden?«, fragte Freya. Faith stand hinter ihr und lächelte mich an. Sie hatten mit Blaine gesprochen.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich möchte mein altes Leben zurück.«
Faith fasste an meine Hand. »Da kanntest du uns aber noch nicht.«
Ich musste lächeln. »Stimmt.«
»Entschuldigt, dass ich störe.« Remus tauchte plötzlich auf. »Möchtest du tanzen, Caroline?«
Ich blickte zu Emmeline. Er war eigentlich mit ihr hier. Als ich nach ihr fragen wollte, winkte Remus ab. »Sie wird es schon verstehen«, versicherte er mir und zog mich auf die Tanzfläche.
»Sirius kann ein Arschloch sein.«
»Ich weiß«, sagte ich und ließ mich von ihm führen.
»Er hat keine Ahnung, wie man mit Menschen umgeht, die-«
Ich unterbrach ihn. »Oh doch. Hat er. Er weiß ganz genau, was er machen müsste. Er tut nur das Gegenteil davon.«
»Er hat keine Ahnung, wie er mit Menschen umgehen soll, die ihm wichtig sind. Bei uns Rumtreibern und Emmeline ist es anders. Mit ihr ist er aufgewachsen und dann auch zusammen in die Schule gegangen. Sie waren im Prinzip, bis auf ein Jahr, immer zusammen. James, Peter und ich sind Sirius’ Missgeschicke bereits gewohnt. Ich weiß, dass er keine Gefühle zeigen kann. Beziehungsweise, ich weiß, wie er es tut. Und dass er Lockwood zur Weißglut treibt und dich nervt, ist in seiner Welt ein Zeichen von Zuneigung.«
»Remus, du weißt, dass ich nach Hogwarts nicht wegen Sirius gekommen bin. Was Orion Black mir ›befohlen‹ hat, ist mir egal. Ich bin hier, um den Mörder meiner Mutter zu finden. Um zu ihm zu gelangen. Die Beziehung mit Tyler war, auch wenn es wunderschön ist, ein Fehler. Ich hab mich Ablenken lassen. Ich habe meine Energie verschwendet. Eigentlich müsste ich weg von Hogwarts. Einen anderen Weg finden. Aber ich-«
»Aber du kannst nicht.« Remus nickte. »Weil du zum ersten Mal in deinem Leben Freundschaften geschlossen hast. Weil du einen Hauch von Liebe erlebt hast. Ich kenne das. Genauso habe ich mich in meinem ersten Jahr auch gefühlt. Ich bin ein Werwolf, ich dürfte erst gar nicht hier sein und diese ganzen Menschen gefährden. Aber ich kann nicht einfach gehen. Ich habe die Chance bekommen, wenigstens zum Teil ein normales Leben führen zu können. Das konnte ich nicht einfach wegschmeißen. Diese paar Jahre wollte ich auskosten. Es ist mein letztes Jahr. Danach wird es mir kaum möglich zu sein, einfach weiter zu machen.«
»Ich werde den Tod meiner Mutter trotzdem rächen.«
Remus seufzte. »In Hogwarts?«
Ich zögerte. »Es gehört dazu.«
Als Remus mich dann drehen ließ, griff jemand an meine freie Hand und zog mich an sich. Es war Sirius. Ich sah noch wie Remus kurz grinste und sich zurückzog.
»Das ist langsam nicht mehr lustig.«
Sirius lachte. »Das sehe ich aber ganz anders.«
»Was willst du, Sirius? Was erhoffst du dir damit?«
Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Ich hab's dir doch schon einmal gesagt. Ich möchte meine Freundin wieder.«
Mein Blick fiel auf den Ring an meinem Finger. Eines Morgens lag er unerwartet auf meinem Nachttisch. Dann sah ich in seine Augen. »Deine Freundin oder ein weiteres Spielzeug? Jemand anderes, mit dem du deine Zeit vertreiben kannst?«
»Du weißt, dass du mir wichtig bist-«, fing Sirius an.
»Das hat mir Remus auch versucht, zu erklären. Aber warum dann die ganzen Spielchen? Warum lässt du mich nicht in Ruhe? Greifst Menschen an, die mir wichtig sind?«
»Falls du Lockwood meinst: Er verdient dich nicht.«
»Ach?« Ich entzog ihm meine Hand und machte einen Schritt nach hinten. »Tyler liebt mich aber! Ich bin ihm wichtig und er scheut sich nicht, das auch zu zeigen. Im Gegensatz zu dir! Ich wette, niemand außer den Rumtreibern weiß, dass wir verlobt sind!«
Sirius zog seinen Zauberstaub und hielt ihn an sein Hals. »Ich, Sirius Black«, sprach er und erhöhte magisch seine Lautstärke, »bin mit Caroline White verlobt. In zwei Jahren werden wir heiraten. In den Weihnachtsferien findet die Verlobungsfeier statt. Danke für eure Aufmerksamkeit.« Wie in Zeitlupe ließ er seine Hand mit dem Zauberstab fallen. Trotzdem blieben unsere Augen aufeinander fokussiert. Er hatte kein einziges Mal geblinzelt. »Besser?«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Trotzdem öffnete ich mein Mund, um wenigstens etwas zu erwidern - ich hasse es, nicht das letzte Wort zu haben - doch noch bevor ich etwas sagen konnte, kam mir jemand anderes zuvor. Doch diese Person reagierte nicht sprachlich, sonders körperlich auf Sirius’ kurze Rede.
Es war Tyler, der auf Sirius mit seiner Faust einschlug. Er war so wütend, dass er nicht einmal nach seinem Zauberstab griff, um Sirius zu verfluchen. Nein, er tat es auf Muggelart und machte mich noch wütender damit.
»Tyler!«, schrie ich und versuchte ihn damit aufzuhalten. Doch es nützte nicht. Er sah nicht einmal auf. »Tyler!«, rief ich nochmals, als ich zu meinem Zauberstab griff. Doch die Jungs meines Jahrgangs kamen mir vor. Ich war abermals nicht schnell genug.
Sie trennten Sirius und Tyler, die nicht aufhörten aufeinander zu schlagen, und versuchten diese so weit wie es nur möglich war, auseinander zu halten. Dies war nicht gerade einfach, denn die beiden lösten sich mehrmals von den Griffen ihrer Mitschüler ehe McGonagall erschien.
»Es reicht«, sagte sie laut und deutlich. »Black, Lockwood, folgen Sie mir.«
Inzwischen hatte jeder in der Großen Halle den Vorfall mitbekommen. Die meisten blickten McGonagall und den beiden Quidditchspielern hinterher. Die Blicke der restlichen Schüler lagen auf mir.
»Was starrt ihr sie alle an?«, fauchte Freya alle an, die plötzlich neben mir aufgetaucht war. Ihr Zombieköstüm sah nicht unecht aus. Sie zog mich am Arm heraus. Keinen Augenblick später waren auch Faith und Kate bei mir. Und sobald wir die Große Halle verlassen hatten und die gigantische Tür hinter uns zugefallen war, brach ich zusammen. Ich hatte bekommen, was ich wollte. Ganz Hogwarts war auf mich aufmerksam geworden.
»Was hat Black sich nur dabei gedacht?«, nahm ich Kates Stimme wahr. »Und Tyler? Ich dachte, er sei vernünftig!«
»Jeder wäre ausgerastet, wenn man solch eine Rede über die eigene Freundin vor der ganzen Schülerschaft hält. Ich wette, sogar Lupin hätte sich an Tylers Stelle nicht zurückhalten können«, meinte Faiths Stimme.
Jemand umarmte mich. Die Haare kitzelten meine Wange. Es musste Freya sein. Sie hatte sich vermutlich magisch umgezogen.
»Danke«, nuschelte ich. Sie hatte verstanden, dass ich nicht darüber reden wollte.
Als Antwort verstärkte sie die Umarmung nur.
»Nein, Potter«, vernahm ich wenige Sekunden später eine mir nur allzu bekannte Stimme. »Das ist kein Date. Ich gehe nicht mit dir auf den Ball. Du folgst mir nur. Und es nervt.« Es war Evans’ Stimme. Sie klang genervt.
»Wieso denn nicht?«, jammerte Potter. »Vor drei Tagen hatten wir doch auch einen schönen Abend.«
»Bis Black aufgetaucht ist. Woher bloß das Passwort für die Schulsprecherräume kennt?«, fragte Evans sarkastisch. »Was meinst du?«
Potter wusste nicht, was er sagen sollte. Er zögerte, fasste sich mit einem Arm in den Nacken und ließ seinen Blick durch den Gang schweifen. Dann sah er uns. »Was ist passiert?«, wollte wissen, als er mich auf dem Boden kniend erkannte.
»Was passiert ist?«, rief Evans und ihre Worte hallten durch den Gang. »Du hast deinen verdammten Rumtreiber-Freunden das Passwort verraten, du Idiot! Und dann fragst du no-«
»Lily«, unterbrach Potter sie und wollte auf uns deuten, aber Evans ließ ihn nicht.
»Für dich heißt das immer noch Evans!«
»Lily«, beharrte Potter und drehte ihr Kopf in unsere Richtung.
Verwirrt blickte sie uns an. Zuerst erkannte sie mich nicht, aber die blonden Locken verrieten mich. »Oh. Oh! Was ist passiert?«
»Tyler und Black haben sich geschlagen, nachdem Black der ganzen Schule verkündet hat, dass er mit Caroline verlobt ist und sie in zwei Jahren heiraten werden.«
»Was?«, kreischte Evans. Potter schüttelte nur den Kopf und murmelte etwas vor sich hin.
»Überraschung.«

Es war der nächste Morgen, als sich Tyler und Sirius bei mir entschuldigen wollten. Sie kamen angetanzt wie zwei Hunde, die Liebe suchten.
»Nein«, sagte ich im selben Moment, als Sirius auch nur hinter mir erschien und sich daraufhin neben mich setzte. Er wusste, dass ich Frühaufsteherin war. Aber heute wurde ich sogar noch früher wach. Und genau deshalb war in der Großen Halle fast kein Mitschüler, als ich ein Schluck von meinem Kaffee nahm. Pechschwarz wie die Seele des Dunklen Lords.
»Das war nicht meine Absicht«, versuchte Sirius sich zu entschuldigen und beobachtete ungeduldig wie ich Tasse absetzte.
Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie eine blonde Puppe die Halle betrat. Sie warf mir Todesblicke zu. Ich grinste und legte meine linke Hand auf Sirius rechten Oberschenkel und lächelte ihn daraufhin an. »Ich weiß.« Bei meinen Worten weiteten sich seine Augen noch weiter. Er konnte es kaum fassen. Als auf seinem Gesicht jedoch ein Grinsen zu erscheinen begann, zog ich meine Hand weg und setzte mich kerzengerade wieder vor mein Frühstück. »Aber das ändert nichts.«
»Caroline«, stöhnte er und begann zu betteln. »Komm schon. Du hast du gesehen, dass Lockwood mich angegriffen hat und nicht ich ihn. Es war überhaupt nicht meine Schuld.«
»Nein, ganz und gar nicht«, antwortete ich zuckersüß. »Du hast ihn ja nicht bis auf's Blut provoziert. Nein, nein. Das habe ich mir natürlich nur eingebildet. Entschuldige.«
Sirius wusste sich nicht mehr zu verteidigen. »Ich hab ja nicht gelogen«, sagte er nur.
»Na und?« Ich zwang mich, den Anschein zu bewahren, dass mich die ganze Aufmerksamkeit gewaltig störte.
»Was suchst du hier?«, tauchte dann Tylers Stimme auf meiner anderen Seite auf.
»Großartig«, nuschelte ich und nahm ein letzten Bissen von meinem Croissant.
»Das ist der Gryffindortisch, Lockwood«, erklärte dann Sirius langsam und machte so deutlich, für wie dumm er Tyler hielt. »Diese Frage solltest du dir selbst stellen. Guck dahinten«, er deutete auf zwei Tische weiter, »da setzt du dich hin.«
Augenrollend stand ich auf und wollte gehen, aber Tyler hielt mich am Arm fest. »Wir müssen reden, Care.«
»Ich muss gar nichts.« Ich entzog ihm mein Arm und funkelte ihn an. Es fiel mir schwer, die Schauspielerei von wahren Gefühlen auseinander zu halten.
»Caroline«, sagte Tyler nur. Er klang wie mein Vater.
»Du hast mir nichts zu sagen, Lockwood.« Ich betonte seinen Nachnamen und beobachtete wie Tyler in sich zusammenbrach. Etwas in mir tat weh, aber ich konnte es keinem Organ zuordnen. Ich hatte von Tyler das bekommen, was ich brauchte: Aufmerksamkeit der Schülerschaft Hogwarts’. Jetzt hatte er keinen Nutzen mehr für mich. Ich musste ihn loswerden.
Ich erkannte aus den Augenwinkeln das Grinsen, welches sich auf Sirius’ Gesicht bildete. Er war begeistert.
»Caroline«, wiederholte Tyler. Diesmal Klang er flehend und war nahezu dabei, auf die Knie zu fallen.
Ich schüttelte mein Kopf. »Ich brauche eine Pause, Tyler.« Ich wusste nicht, wieso ich es tat. Tyler sollte mir eigentlich egal sein, aber ich konnte nicht anders. Ich küsste ihn auf die Wange und atmete dabei tief ein, damit sich sein Geruch in meine Erinnerung prägte.


_____

Entschuldigt die Verspätung.


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Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rüber ans Fenster und da stand dieses Mädchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
Daniel Radcliffe