Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Reinblut - Kapitel 7 - Ablenkung

von LittleMissCullen

Ablenkung


»Du.. Wie... Warum hast du das getan?«, herrschte ich Tyler nach dem Kuss an und ging ein paar Schritte zurück. Im selben Moment stand Sirius neben mir und ich begann zu verstehen. Ich hätte es mir denken können.
»Du Arschloch«, brüllte ich und zückte meinen Zauberstab. Hätte ich Tyler eigentlich nicht gern, dann hätte ich ihn schon verflucht.
Diesmal war er es, der einige Schritte zurück ging und wie Sirius vorhin beide Hände erhob. »Es tut mir leid, Caroline! Bitte, lass es mich erklären!«
»Niemand küsst Caroline White ohne ihre Erlaubnis und kommt einfach so davon, Tyler. Ich dachte, du hättest das verstanden!«
Ich spürte eine Hand an meiner Schulter und wusste augenblicklich, dass mich Sirius so beruhigen wollte.
»Misch du dich da nicht ein, Black!«, fauchte ich und wandte mich wieder Tyler zu.
»Es tut mir leid!«, wiederholte dieser nur und versuchte sich mir zu nähern. In der Zwischenzeit hatten wir die Aufmerksamkeit sämtlicher Personen der Umgebung. Hauptsächlich Schüler.
»Weißt du was?«, fragte ich Tyler dann und fuhr fort ohne eine Antwort abzuwarten. Es war ohnehin eine rhetorische Frage gewesen. »Ich habe dich sogar wirklich gern gehabt.« Ich steckte meinen Zauberstab wieder in meinen Stiefel. »Aber das hast du jetzt auch verbockt.« Ich griff nach meinen Taschen und wollte gerade gehen, als mich Tyler aufhielt.
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich auf seine Hand an meinem Arm, aber er machte keine Anstalten sie wieder zurückzuziehen.
»Ich hab dich auch sehr gerne, Caroline. Wirklich gerne«, sagte er leise und sah mir in die Augen.
»Warum hast du das dann gemacht? Das war mein erster Kuss!« Ich war den Tränen nahe. Irgendwie war heute nicht mein Tag. Ich musste mich zusammenreißen. Ich war nicht ohne Grund hier.
»Ich weiß«, flüsterte Tyler weiterhin und nahm mir meine Taschen ab. »Ich wollte diesen ersten Kuss. Und es tut mir schrecklich leid, ihn so bekommen zu haben. Aber wir Ravenclaws sind auch sehr egoistisch.«
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich hatte Tyler schon wieder verziehen.
»Und jetzt bitte ich dich um Erlaubnis. Darf ich dich noch einmal küssen?« Ich wusste nicht wieso er so leise sprach, aber ich blickte mich um und sah Sirius unter der Menge, die sich angesammelt hatte. Seine Freunde standen neben ihm und er zwinkerte mir zu. Ich zwang mich nicht zu lachen, aber ein Lächeln konnte ich nicht verhindern und diesmal war ich diejenige, die Tyler küsste. Und innerhalb von Minuten war ich in einer Beziehung. Und das war ganz sicher nicht meine Absicht gewesen.

»Ich hoffe, wir sind jetzt endlich quitt«, sagte Sirius als er mich am nächsten Tag in der Bibliothek entdeckte. »Du hast jetzt einen Freund.«
Ich musste lächeln. Einmal, weil ich an Tyler denken musste und einmal, weil Sirius’ glaubte, dass ich ihm deswegen auch verzeihen würde. »Natürlich«, erwiderte ich sarkastisch und klappte meine Bücher zu. Den Aufsatz für Verwandlung würde ich sowieso nicht mehr weiter schreiben können. »Deine ganzen Betthäschen macht ja auch ein Freund wett.«
Sirius setzte sich mir gegenüber und lehnte sich vor. »Und? Hat er dich schon in eine Besenkammer entführt?«
Lachend schlug ich ihn mit einem meiner Bücher auf den Arm. Ich hoffte nur, dass die Bibliothekarin nicht in der Nähe war. Sie wurde bei solchen Szenen immer sehr anspruchsvoll. Das hatte ich in zwei Wochen gelernt.
Auch Sirius lachte. »Ich nehme an, das heißt dann ›Nein‹.«
»Ja, da nimmst du richtig an.« Ich brachte die Bücher wieder in die Regale und Sirius folgte mir.
»Er hat es nicht einmal versucht?«, fragte er und nahm das Buch aus dem Regal, welches ich erst gerade reingestellt hatte und lehnte sich an eben diesen Regal, während er mit den Seiten des Buches spielte.
»Das geht dich überhaupt nichts an«, meinte ich und wollte an ihm vorbeilaufen, aber er versperrte mir meinen Weg.
»Wenn du meinst«, beendete Sirius das Thema und kam zur Sache. »Was machen wir bezüglich der Verlobungsfeier?«
Die gibt es ja auch noch. Ich seufzte. »Gute Frage, nächste Frage.« Wieder versuchte ich an ihm vorbeizukommen, doch er ließ mich nicht.
»Care. Das müssen wir klären.«
»Ich weiß. Aber nicht, wenn uns jeder sehen kann, Sirius. Das ist doch, was dein Vater möchte. Dass wir in Öffentlichkeit gesehen werden und dass sich das bis zum dunklen Lord herum spricht.«
»Voldemort«, verbesserte Sirius mich. »Er hat einen Namen.«
Ich erhob eine Augenbraue. Bisher hatte sich keiner, den ich kannte sich getraut seinen Namen auszusprechen.
»Was auch immer«, lenkte ich ab, damit Sirius seinen Namen nicht noch einmal nannte. Ich bekam immer Gänsehaut, wenn ich seinen Namen hörte und obwohl er in meinem Plan eine große Rolle spielte und ich Dinge tun würde, die ihm ganz sicher nicht gefallen würden, hatte dies noch Zeit. Und bis dahin wollte ich ihn nicht in meinem Leben haben. Der dunkle Lord würde mich kennenlernen, das wusste ich. »Du hältst dich fern von mir. Wir werden uns gegenseitig ignorieren. Ich werde dir meinen Plan schon zukommen lassen. Keine Sorge.«
Sirius hielt meinen Arm fest, als ich wieder an ihm vorbei gehen wollte. »Und warum können wir nicht einfach wieder Freunde sein? So wie gestern!«
Ich musste über seine Naivität lächeln. »Wir sind keine Freunde mehr, Sirius. Schon seit sechs Jahren nicht mehr. Freundschaft braucht Vertrauen. Und ich traue dir nicht. Kein bisschen. Und du solltest das auch nicht tun.«
Er ließ mich gehen und als ich die Bibliothek verlassen wollte, rief er mir noch etwas nach. »Ich werde dein Vertrauen wieder gewinnen, Care! Du wirst schon sehen.«

»Hey«, erwartete mich jemand vor der Großen Halle zum Mittagessen und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, welchen ich nur zu gern erwiderte. Auch wenn mir der Gedanke einer Beziehung zuerst beängstigend vorkam, gewöhnte ich mich innerhalb von Stunden daran und heute war nichts mehr von den Bedenken des gestrigen Tages übrig.
Ich lächelte in den Kuss hinein. »Hey«, erwiderte ich und ließ es zu, dass Tyler seine Hand mit meiner verschränkte.
»Bist du fertig geworden?«, fragte er. Nach dem Frühstück hatte ich ihm erzählt, dass ich noch meinen Verwandlungsaufsatz schreiben wollte und mich dafür konzentrieren musste. Das war aber gelogen. Auch wenn ich Tyler sehr gern hatte, ich wollte ihn nicht rund um die Uhr bei mir haben. Das war zu verrückt und er würde mir in viel zu kurzer Zeit auf die Nerven gehen.
»Nicht ganz«, sagte ich. »Es fehlen noch ein, zwei Absätze.«
»Ich kann dir meinen Aufsatz geben«, bot er mir an, doch ich schüttelte den Kopf. Das hatte er heute Morgen auch schon getan.
»Nein. Ich gehe später noch einmal in die Bibliothek. Ist schon okay.«
»Machen wir danach noch etwas?«, fragte er und strich mit seinem Daumen über meine Hand. Mit seiner freien Hand spielte er mit einer meiner Locken. Es fühlte sich gut an.
»Zum Beispiel?« Ich zog ihn noch ein paar Schritte zur Seite, damit wir unsere Mitschüler nicht störten und damit sie uns auch nicht störten.
Tyler zuckte mit den Schultern. »Ich könnte dir noch ein paar Geheimgänge zeigen, wir könnten wieder zusammen in der Küche essen?«
»Wir könnten doch über den See fliegen!«, schlug ich vor. Das wollte ich schon machen, als ich den See zum ersten Mal gesehen hatte.
»Du fliegst?« Er hob eine Augenbraue und ich nickte.
»Und zwar sehr gerne. Aber ich komme nie dazu, weil ich früher immer Unterricht hatte.« Meine Mutter fiel mir ein und obwohl ich sie mit einer kühlen Stimme in Erinnerung hatte, tat es weh zu wissen, dass ich sie nie wieder sehen würde.
Tyler schmunzelte. »Wenn du jetzt noch sagst, dass du Quidditch spielen kannst...«
»Könnte ich eigentlich schon, aber ich habe gehört, dass trotz Potter die Gryffindormannschaft ziemlich schlecht sein soll.«
Tyler lachte. »Sie sind eigentlich ganz gut. Besonders seit letztem Jahr, in der Potter Black davon überzeugt hat auch in die Mannschaft einzutreten. Aber zu zweit schaffen sie es auch nur auf den zweiten Platz.«
»Und wer wurde letztes Jahr erster?«
Er schmunzelte. »Ravenclaw. Wir haben einen ziemlich guten Kapitän.«
»Der wäre?«
»Steht dir gegenüber.«
Ich gab es zu. Tyler hatte wirklich geschafft mich zu überraschen. »Du bist der Quidditchkapitän von Ravenclaw?« Er nickte. »Wow. Vielleicht sollte ich wirklich in Betracht ziehen der Mannschaft beizutreten. Es wäre interessant zu sehen, wie du mir gegenüber spielst.«
»Ich würde dich nicht bevorzugen«, lachte er.
Ich schmunzelte. »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
Er lehnte sich vor um mich zu küssen und die Diskussion zu beenden, wurde aber plötzlich nach hinten gezogen und jemand zerrte an meinem Arm.
»Ihr habt jetzt genug rumgemacht«, beschloss Freya und zerrte weiter an mir. Sie sah heute gesünder aus als gewöhnlich. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie diesmal mit dem Lippenstift nicht übertrieben hatte. Blaine und Faith dagegen hatten je einen Arm auf Tylers Schulter gelegt und grinsten uns schelmisch an. Nun war ich wirklich überzeugt, dass Blaine nicht heterosexuell war. Und das war voll und ganz in Ordnung. Eigentlich sogar ganz interessant.
»Beschließt wer?«, fragte Tyler und grinste dabei. Irgendwie erinnerte mich sein Grinsen an Sirius. Ich wusste nicht, ob mir das gefiel oder mich störte.
»Ich«, flötete meine neue Freundin Freya und hakte sich bei mir ein.
»Aha?«
»Erst hast du uns sitzen lassen«, sie deutete auf Blaine und Faith, »und hast mit Sirius Black, Casanova Nummer eins von Hogwarts, deine Zeit verbracht und bist kurz darauf ganz plötzlich mit unserem liebsten Kapitän der Ravenclawmannschaft zusammen. Du hast uns«, sie zeigte wieder auf sich, Blaine und Faith, »genug zu erzählen. Meinst du nicht?«
In demselben Moment kam gerade der Hufflepuff um die Ecke. Er hieß Nate, das wusste ich. Er war mir einer der sympathischsten.
»Hey!«, grüßte er die Runde. »Was ist los?«
»Du musst und helfen, Nate«, grinste Tyler, »unsere Lieblingsfreunde wollen mich und meine Freundin-«
»Der Esel nennt sich immer zuerst«, warf Faith an seiner Seite ein.
»- nicht in Ruhe lassen.«
Nate nickte. »Ich hab davon gehört. Gratuliere, ihr beiden«, meinte er.
Ich lächelte ihn kurz an, ehe Blaine seinen anderen Arm auf Nates Schulter legte.
»Jetzt sind du und Kate dran. Tyler und Caroline haben sich vorgedrängelt«, meinte er.
Freya lachte kurz auf und zog mich dann in die Große Halle, nachdem sie den anderen mit einer Kusshand deutlich gemacht hatte, dass sie uns nicht so leicht wieder sehen würden.
»Erzähl mal«, sagte sie und ging extra langsam, damit ich ihr noch genug von allem berichten konnte.
»Was denn?«, tat ich unschuldig und grüßte mit erhobener Hand Remus, der etwas weiter vorne am Gryffindortisch saß. Ich wollte ihn wegen dem Verwandlungsaufsatz noch etwas fragen.
»Caroline!«, mahnte mich Freya und hob eine Augenbraue.
Ich unterdrückte mein Grinsen und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich erzähle dir später alles im Detail«, versprach ich ihr, ehe ich mich zu Remus setzte.
»Hallo«, erwiderte er meinen Gruß von gerade eben und aß eine Gabel von seiner Pasta. »Schmeckt super«, meinte er, »solltest du unbedingt probieren.«
Ich tat mir Pasta auf den Teller während ich sprach. »Kannst du mir bei den Verwandlungshausaufgaben helfen? Ich komme bei den Unterschieden zwischen Animagi und wirklichen Tieren etwas durcheinander.«
Remus hob eine Augenbraue. »Warum fragst du nicht James oder Sirius. Außerdem bin ich mir sicher, dass Peter dir auch liebend gerne helfen würde.«
»Ja, Pettigrew steht ja auch auf mich«, nuschelte ich unverständlich.
»Was hast du gesagt?«, fragte Remus nach dem Herunterschlucken nach.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich möchte aber nicht mir Sirius oder Potter reden. Du weißt, dass ich Potter nicht ausstehen kann und das mit Sirius...«
»Ihr könnt euch nicht ewig aus dem Weg gehen, Caroline. Ihr habt beide den Unbrechbaren Schwur ausgesprochen. Es hat seinen Grund, warum man ihn den ›Unbrechbaren Schwur‹ nennt.«
»Ich weiß’, aber ich kann es hinauszögern. Und genau das tue ich.«
Er seufzte. »Du und Sirius, ihr seid exakt gleich. Auch wenn eure Nachnamen das Gegenteil sagen mögen, der einzige Unterschied zwischen euch beiden, ist das Geschlecht.«
Ich musste kurz schmunzeln. »Hilfst du mir?«
»Du weißt, dass Sirius dir die perfekte Antwort geben kann?«
»Das kann Evans auch. Ich möchte aber die richtige Antwort. Von mir aus mit einem Formulierungsfehler, aber ganz sicher nicht die Perfekte.«
Zeitgleich mit meinem letzten Wort, begann auch die eben genannte Evans hinter mir zu sprechen.
»Remus, weißt du, wo Potter i- Oh. Tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen, Caroline.«
»Dann solltest du dir eine Brille zulegen«, nuschelte ich abermals unverständlich und stand auf.
»Es tut mir leid, ich habe dich nicht verstanden. Was hast du gesagt?«, fragte Evans nach.
Ich schüttelte nur den Kopf und sah wieder zu Remus. »Du wirst mir nicht helfen?«
»Sirius und James können das besser.«
Ich rollte mit den Augen, als ich davon ging. Das hätte ich mir eigentlich denken können. Sirius hatte mit ihm wahrscheinlich schon geredet.
Ich hörte mehrmals meinen Namen aus verschiedenen Mündern, aber ich achtete nicht besonders darauf, wer nach mir rief. Es war mir eigentlich egal.
Und als ob man meine Nerven nicht schon genug strapaziert hatte, rempelte mich noch irgendein Vollidiot ein. Es konnte nicht schlimmer werden.
»Pass do- Regulus«, sagte ich statt zu fluchen, als ich ihn erkannte.
»Caroline. Es tut mir leid, ich hab dich nicht gesehen.«
»Passiert sehr oft heute«, murmelte ich.
»Entschuldigung, was hast du gesagt?«
»Nichts, nichts. Guten Appetit dir noch.« Ich wollte schon weiter gehen, als er mir den Weg versperrte.
»Können wir reden?«
Ich hob eine Augenbraue. »Über?«
Er nickte in Richtung von Tyler, der bei Ian, Freya und den anderen saß und lachte. Er sah glücklich aus.
»Nein«, sagte ich nur und versuchte ein weiteres Mal zu gehen, aber Regulus ließ mich nicht. Stattdessen hielt er mich am Arm fest und versuchte mich aus der Großen Halle zu zerren. Gleichzeitig nahm jemand anderes meinen anderen Arm und tat es ihm gleich. Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit gehabt, meinen Zauberstab zu zücken.
»Was soll das?« Ich erkannte Snape als die andere Person.
»Ich dachte, du hättest meinem Vater versprochen, Sirius zu Strecke zu bringen. Was soll das mit Lockwood?«
Ich wurde wütend. Das reichte. »Das geht dich überhaupt nichts an, Black. Du kannst deinem Vater ruhig ausrichten, dass ich nicht seine Eintrittskarte zum Tisch des dunklen Lords werde. Den soll er sich ruhig selbst suchen. Und du, Schniefelus«, zischte ich, »lass mich los!«
Snape verzog sein Gesicht. Ihm gefiel es nicht, dass ich seinen Spitznamen benutzte. Er verstärkte seinen Griff.
»Du hast dich verändert, Caroline. Weißt du nicht mehr, warum du nach Hogwarts gekommen bist? Du wolltest den Mord deiner Mutter rächen!«
»Keine Sorge, Black. Das steht ganz oben auf der Liste. Sobald ich den Mörder gefunden habe.«
»Ich dachte, McGon-«
»Was ist hier los?«, mischte sich plötzlich jemand ein. Es war Potter, ohne seine zweite Hälfte.
»Verschwinde, Potter«, zischte Snape an meinem Ohr.
»Was ist, Schniefelus? Hast du dich an die fünfte Klasse erinnert? Nach den Prüfungen?«
Vor lauter Überraschung lockerte Snape für einen kurzen Moment seinen Griff und ich konnte mich problemlos befreien und einige Schritte entfernen. Schon während dem Laufen zückte ich meinen Zauberstab.
»Du kannst Black Senior ausrichten, dass ich es mir mit der Verlobung überlegen werde. Und er soll nie wieder Pläne ohne mich machen. Denn dann werde ich ihm sicherlich einen Strich durch die Rechnung machen«, sagte ich an Regulus gerichtet, der ebenfalls seinen Zauberstab auf mich gerichtet hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich auch Potter seinen Stab zücken.
»Das macht je zehn Punkte Abzug für Slytherin. Rivalitäten zwischen Häusern ist nicht gestattet.« Ich sah ihn kurz mit erhobener Augenbraue an. Das musste ja der Richtige sagen. »Und das ›Entführen‹ von Mitschülern und Mitschülerinnen ist ebenfalls tabu. Noch einmal und es gibt Nachsitzen.«
Snape wollte irgendetwas darauf erwidern und war schon dabei auf Potter zuzulaufen, aber Regulus hielt ihn rechtzeitig ab und verschwand mit ihm um die nächste Ecke.
»Danke.« Ich steckte meinen Zauberstab wieder an seinen Platz, als ich Potter kurz darauf die Hand hinhielt.
Er grinste. »Gern geschehen, White.« Er nahm meine Hand. »Aber vielleicht solltest du deine Einzelgänger-Masche ablegen und nicht mehr alleine durch die Gänge laufen. Du bist zwar nur zwei Wochen hier, hast dir aber ordentliche Feinde gemacht.«
Ich musste auflachen. »Das war beabsichtigt.«
»Ich warne dich ja nur. Das nächste Mal ist wohlmöglich nicht jemand so schnell bei dir.«
»Es wird kein nächstes Mal geben«, versicherte ich, zwinkerte ihm noch kurz zu, ehe ich wieder meinen Weg entlang ging.

»Sag mal«, meinte Sirius und tauchte plötzlich an meiner linken Seite auf. Diesmal hatte ich mich in Gemeinschaftsraum versteckt. »Weißt du wie man ein Animagus von einem echten Tier unterscheidet?« Er hatte mit Remus geredet. Ganz sicher.
Ich setzte mein sarkastisches Lächeln auf und drehte mein Gesicht zu ihm. Unsere Nasenspitzen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. »Nein. Du etwa?«
Sirius lächelte - er grinste nicht, sondern lächelte. Die Welt musste untergehen. Er lächelte und lief um die Couch um sich neben mich setzen zu können. »Ich habe gehört«, fing er an, »dass Animagi sich zurückverwandeln, wenn sie verletzt werden. Aber das wäre Tierquälerei jedes Tier zu verletzen, nur um zu sehen, ob es ein Mensch ist. Die einzige Möglichkeit wäre demnach ...« Er zögerte seine Antwort hinaus um mich zu foltern. »... wenn man in die Augen des Tieres blickt. Animagi behalten ihre menschlichen Augen.«
»Gut zu wissen«, murmelte ich und klappte mein Verwandlungsbuch zu. Es stand ohnehin nichts Wissenswertes darin.
»Sag mal«, fing diesmal ich an, als ich das Buch in meine Tasche gleiten ließ.
»Ja?« Sirius hatte die Augen geschlossen und hörte mir zu.
»Warum bist du plötzlich so nett zu mir? Im Zug hättest du mich fast umgebracht.«
Sirius schlug so plötzlich seine Augen auf, dass ich blinzeln musste. Das war ich von ihm gar nicht gewöhnt. »Sagen wir es so: Ich weiß jetzt wieder, warum du meine beste Freundin warst.«
Ich hob eine Augenbraue. »Ach?«
Sirius schloss wieder seine Augen. »Jap.«
»Es ist also nicht so, dass du dich in mich verliebt hast?«
Sirius schlug wieder die Augen auf und setzte sich gerade hin. Ich spürte wie uns vereinzelte Schüler beobachteten. »Ich verliebe mich nicht, Caroline.«
Ich kaufte ihm das nicht ab, aber ließ ihn damit durchkommen. »Hätte ja sein können. Ist mir nur recht.«
»Außerdem sind zwei Wochen eine etwas kurze Zeitspanne dafür, meinst du nicht?«
Ich zucke mit den Schultern. »Tyler liebt mich auch. Er hat es zwar nicht so gesagt, aber ich weiß es.«
»Lockwood ist ja auch ein Vollidiot«, kommentierte Sirius nur und nahm sich meine Tasche, indem er sich über mich lehnte. Er kramte darin rum, schien etwas zu suchen. Aber die Bemühung zu machen, mir zu sagen, was er denn genau wollte, war natürlich nicht in seinem Interesse.
Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Ah«, machte er und nahm sich die Bertie Botts Bohnen Packung heraus. Ich hatte seit gestern noch nicht die Gelegenheit gehabt, eine zu probieren. Meine Tasche warf er achtlos auf den Boden, sodass sich der halbe Inhalt auf eben diesem verteilte.
»Wenn du dir schon nicht die Mühe machst zu fragen, ob du etwas haben darfst, bester Freund«, zischte ich und bückte mich herunter, um meine Sachen aufzusammeln, »dann pass gefälligst auf!« Ich riss ihm die Packung aus der Hand und warf sie auch in meine Tasche. »Außerdem ist mein Freund kein Vollidiot.«
»Du kennst ihn doch gar nicht«, behauptete Sirius und warf sich die Bohne, die er noch klauen konnte, in den Mund. Augenblicklich verzog er sein Gesicht. »Brokkoli.«
»Ist gesund.« Ich stand auf. »Vielleicht hast du recht, Sirius. Aber ich habe das Gefühl ihn besser zu kennen als dich. Und das muss etwas heißen.«
»Das bildest du dir nur ein, White. Und das weißt du genauso gut wie ich.«
Ich schüttelte meinen Kopf, als ich die Treppen zu den Schlafsälen hochging.

Ich stand vor dem einzigen Spiegel im Schlafsaal und überlegte, ob ich mich umziehen sollte. Ich hatte so ein Date mit meinem Freund. Ich schüttelte den Kopf bei dem Gedanken. Ich war kaum zwei Wochen hier und schon hatte ich einen Freund. Und jetzt stand ich vor dem Spiegel und überlegte, ob ich mit meinem jetzigen Kleid gut genug aussah. Ich war genau das, was ich nicht werden wollte. Schnaubend ging ich an mein Bett, schnappte mir meine rosa Strickjacke, die zum Kleid passte und ging die Treppen zum Gemeinschaftsraum runter. Eine Tasche brauchte ich nicht und mein Zauberstab ragte wie gewöhnlich an meinem Stiefel heraus.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch einige Minuten Zeit hatte, als setzte ich mich zu Blaine, Darren und Jesse.
»Hey«, grüßten mich alle drei synchron.
»Hallo.«
Jesse grinste. »Hast du ein Date mit Tyler?«
Ich nickte. »Sieht man es mir an?«
Er nickte und Blaine drückte meine Hand. »Das ist doch selbstverständlich.«
Mein Blick fiel auf Evans und ihre Freundinnen, die es sich einige Meter weiter gemütlich gemacht hatten. Die Dunkelblonde, Emilia Stevens, regte sich über etwas auf und ihre Freundinnen lachten. Ich fragte mich, worum es ging.
McDonald merkte, dass ich sie beobachtete und machte auch Evans darauf aufmerksam. Diese lächelte mir kurz zu, doch ich sah schon weg und nahm ihr Lächeln nur mit den Augenwinkeln wahr.
»... ist fast jedes Mal abgelenkt, wenn ich mit ihr rede. Langsam denke ich darüber nach, wirklich beleidigt zu sein.«
Bevor ich auch nur darauf achten konnte, wer das nun gesagt hatte, kletterte jemand durch das Porträtloch.
Die langen, fast pechschwarzen Haare wirbelten in der Luft, als sie sich schnell umdrehte und darauf achtete, dass ihre Koffer weiterhin hinter ihr schwebten.
»Verflucht«, schrie sie durch den ganzen Gemeinschaftsraum, nachdem sie gestolpert war und ihre Koffer auf dem Boden gelandet waren, und lenkte die Aufmerksamkeit sämtlicher Mitschüler auf sich. Ich konnte nicht fassen, dass ich vergessen hatte, dass sie auch nach Hogwarts ging.
»Emmeline«, murmelte ich. Die Erinnerungen kamen zurück.

»Hi. Ich bin Emmeline«, stellt sich das Mädchen vor, welches mit dem Besuch gekommen ist.
»Und ich bin Caroline«, lächle ich sie an.
Sie strahlt nur Freundlichkeit aus. Vielleicht kann ich mir ihr Freundinnen werden.


»Ist in Gryffindor wirklich kein Gentleman, der einer Jungfrau in Not helfen will? Ich glaub, ich sollte ein Wörtchen mit unserem Schulleiter wechseln. Das geht so aber nicht weiter.«
Aus heiterem Himmel tauchte plötzlich Sirius auf und nahm wirklich ihre Koffer. Er murmelte ihr irgendetwas zu und sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange ehe sie sich zu mir drehte.
»Vance kommt auf uns zu«, sagte jemand. Ich konnte die Stimme Jesse zuordnen.
»Nicht auf uns«, verbesserte Darren, »auf Caroline.«
Emmeline lächelte und strich ihre Haare hinter die Schulter.
»Ms White auf Hogwarts«, grinste sie. »Das ich das auch mal erleben darf.«
»Ich bin schon seit zwei Wochen hier«, erwiderte ich ihr Lächeln und stand auf um sie zu umarmen, »was man von dir ja nicht behaupten kann.«
Sie zwinkerte. »Ich hatte zu tun.«
Dann tauchte schon plötzlich Potter hinter ihr auf. »Ich will ja nicht stören oder so«, meinte er, »aber, White, Lockwood wartet schon seit einer viertel Stunde vor dem Porträtloch, soll ich dir ausrichten.«
»Mist. Wir reden noch«, versprach ich Emmeline und kletterte kurz darauf aus dem Porträtloch, darauf achtend, dass mein Kleid nicht hochrutschte. Es ging mir ohnehin schon nur bis knapp über die Knie.
»Es tut mir leid«, murmelte ich, als ich Tyler wartend erblickte. »Ich habe eine alte Freundin getroffen.« 
»Meinst du Vance?«
Ich nickte. »Ja. Sie war mal eine meiner besten Freundinnen.« Die Einzige, korrigierte ich in Gedanken.

Ich nahm kaum wahr, wohin wir gingen oder was wir taten. Ich war mir sicher, dass Tyler etwas Fabelhaftes hervorgezaubert hatte, aber meine Gedanken hingen immer noch an Emmeline und ihrer Aussage, sie hätte zu tun gehabt. Was war diese Sache, die sie tun musste? Oder waren es mehrere? Hatte sie etwas mit der Ermordung meiner Mutter zu tun? Von den ganzen Fragen bekam ich Kopfschmerzen, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Ich wollte den Abend mit Tyler nicht zerstören. Er hatte sich so viele Mühe gemacht. 
Hier und da drückte ich ihm ein Kuss auf die Wange oder murmelte ein »Danke«, aber das war auch so ziemlich das Einzige, dass ich tat. Falls ich mich nicht irrte, waren wir irgendwo in der Nähe des Sees, aber trotzdem versteckt. Die Ausgangssperre war schon eingetroffen und eigentlich wäre ich nicht hier, hätte ich keinen Freund, der etwas Zeit mit mir verbringen wollte. 
»Tz, tz, tz«, machte eine mir bekannt gewordene Stimme und als in die Richtung sah, von der die Stimme kam, sah ich Potter sein Kopf schütteln. »Falls du so weiter machst, Lockwood, wird es dir nichts bringen, alle Quidditchspiele zu gewinnen. Zehn Punkte Abzug für jeden von euch. Und White? Ich würde mich freuen, wenn du dich an die Regeln halten würdest. Vielleicht schaffen wir dieses Jahr endlich den Hauspokal zu holen. Das musst du uns nicht unbedingt zerstören.«
»Sagt der Richtige«, nuschelte Tyler und half mir aufzustehen. 
Potter ignorierte ihn gekonnt. Ich war mir sicher, dass er es gehört hatte. »Und jetzt ab in dein Gemeinschaftsraum, Lockwood. Du kommst mit mir, White. Ich laufe jetzt auch zurück.«
Mein Freund knurrte leise, ehe er mir einen langen Kuss auf die Lippen drückte und den Kuss erst unterbrach, als Potter hustete und uns zu Glut treiben versuchte.
»Bis morgen früh.« Dann verschwand er um die nächste Ecke. Um zum Ravenclawgemeinschaftsraum zu gelangen, musste er leider einen anderen Eingang nehmen und mich mit Potter alleine lassen.
Ehe ich mich beschweren konnte, nahm ich noch eine andere Stimme wahr. Sie gehörte Sirius. 
»Endlich, Krone. Du hättest dir nicht mehr Zeit lassen können, oder.«
Ich schüttelte meinen Kopf. Es war selbstverständlich, warum Potter mich nervte. Weil sein bester Freund danach gefragt hatte. 
»Du kannst ja das nächste Mal selbst versuchen, Lockwood loszuwerden. Ich frag mich, ob du es schneller hinbekommst.« Potter grinste, da er wusste, dass er rechte hatte. 
»Schon gut, Krone. Bin ja schon still.« Sirius wandte sich mir zu und Potter verschwand genauso plötzlich wie Sirius aufgetaucht war. »Wie wäre es mit einem Spaziergang, Schätzchen?«
»Das kannst du dir ruhig sparen, Sirius. Ich bin nicht einer dieser Mädchen, das verrückte Dinge macht, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen.« Ich bückte mich, um meine Schuhe aufzuheben. Auf dem Rasen konnte man nur sehr schwer mit ihnen laufen. »Die hab ich sowieso schon.«
Sirius grinste. »Also würdest du, wenn du müsstest?« Er hielt mir, ganz der Gentleman seinen Arm hin und nahm mir meine Stiefel ab.
Ich ignorierte seine Frage und wechselte einfach das Thema. »Seit gestern habe ich mehr Zeit mit dir verbracht, als mit meinem Freund, Black.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Ich wusste es doch. Du stehst auf mich.«
»Träum weiter«, lächelte ich. 
Er grinste nur und ich wartete. 
»Und?«, fragte ich schon nach wenigen Schritten. Ich wurde schnell ungeduldig. 
»Was ›Und?‹?«
»Du wolltest doch etwas von mir, oder warum lässt du sonst Potter auf mich los?«
»Nö, eigentlich nicht.«
Ich blieb stehen. »Findest du das gerade lustig oder so?«
»Was?«
»Du willst mich doch auf den Arm nehmen?«
»Wovon redest du?« Sirius blickte mir in die Augen und tat weiterhin so, als sei es ganz normal, dass wir beide auf den Ländereien Hogwarts’ spazieren gingen. 
Und genau in diesem Moment verstand ich seine plötzliche Aufmerksamkeit und könnte mich dafür selbst verfluchen. Ich hatte nicht gemerkt, dass er ein Auge auf mich warf, um sicher zu gehen, dass ich nach seiner Nase tanzte. 
»Arschloch«, sagte ich nur und nahm meine Stiefel aus seiner Hand und stampfte Richtung Eingang. Wenigstens nahm ich das an. 
»Was hab ich denn schon wieder getan?« Sirius musste seine Laufgeschwindigkeit erhöhen, um mit mir Schritt halten zu können. 
»Ich hätte es wissen müssen«, murmelte ich vor mich hin und ignorierte ihn einfach. So gut ich konnte. 
»Von deinen ständig wechselnden Launen bekommt man schon fast ein Trauma.«
»Fick dich.«
»Nein, danke. Aber woher du diese ganzen Ausdrücke kennst, das würde ich gerne wissen.«
Ich antwortete ihm nicht. Es war zu offensichtlich. 
»Aber wahrscheinlich von deiner bleichen Vampirfreundin. Auf jeden Fall sieht sie so aus, als hätte sie kein Tropfen Blut im Körper und müsste es deswegen von anderen aussaugen. Hat sie dich schon einmal gebissen?«
»Ich habe keine Kreaturen der Nacht in meinem engen Freundeskreis. Im Gegensatz zu manch anderen hier.« Inzwischen waren schon im Schulgebäude und ich zog meine Stiefel an, damit meine Füße auf dem Stein nicht froren. 
Sirius’ Gesichtsausdruck änderte sich, falls ich mich nicht versah und es tat mir schon wieder leid. Nicht wegen Sirius, sondern Remus. Er war eigentlich ganz nett.
»Moony ist einer der nettesten und hilfsbereitesten Menschen überhaupt!«, verteidigte Sirius einen seiner drei besten Freunde. Wobei Potter ja schon fast ein Bruder für ihn war. 
»Aber blöd genug mit dir befreundet zu sein.«
Sirius verdrehte die Augen. »Warum hast du dich bei Emmelines Ankunft eigentlich so gefreut? Ihr wart doch Todfeinde«, wechselte er das Thema. 

Ich sitze in eine Ecke und beobachte die beiden. Emmeline spielt mit Sirius so ein komisches Spiel, das man angeblich nur zu zweit spielen kann. Ich war nach ihr dran. Aber sie spielten jetzt schon so lange!
Beleidigt gehe zu meiner Mutter und frage sie, ob wir nicht schon gehen können.
»Ich wollte sowieso noch in die Winkelgasse«, entschuldigt sich Mutter bei den anderen Müttern und läuft mit mir zum Kamin. 
Ich blicke noch ein letztes Mal zu Sirius und Emmeline und wünsche mir, dass sich Emmeline weh tut. 
Kurz bevor ich unsere Adresse nenne, beobachte ich, wie plötzlich ein Stück Holz vor Emmelines Fuß auftaucht, sie daran stolpert und auf ihr Gesicht fällt. Ihr Nase fängt an zu bluten. 
Ich lächle und lasse das Flohpulver fallen.


»Das geht dich nichts an«, zischte ich und hielt mich am Geländer der Treppen fest, da es plötzlich seine Meinung änderte und mich in einen falschen Gang brachte. Ich fluchte vor mich hin. 
»Emmeline ist meine Freundin. Selbstverständlich geht mich das etwas an.«
»Dann geh’ sie doch nerven.«
Sirius grinste sein Rumtreibergrinsen. »Bei dir ist es lustiger.«
»Idiot.«
»Zicke.«
»Siri.«
»Blondie.«
Ich schlug ihm auf den Oberarm. »Nenn’ mich gefälligst nicht so!«
»Zu spät.« Er machte eine kurze Pause. »Blondie.«
»Das gibt Rache, Black.«
»Das will ich sehen, Blondie.«
Eine Weile blieb es auf unserem Weg still. Bis Sirius langweilig wurde und zu pfeifen begann. 
Er ging mir auf die Nerven und war nur kurz davor meine Geduld zu überstrapazieren, das wusste er, trotzdem machte er weiter. 
»Du hast es darauf angelegt, was?«, fragte ich, damit er endlich aufhörte.
»Worauf?«
»Dass ich dich jetzt verfluche und du nach meiner Pfeife tanzt.«
Sirius grinste. »Ich dachte, Albus hat dir die Unverzeihlichen verboten.«
Ich zuckte mit den Schultern. Als ob ich mich wirklich daran halten würde.
Aber wenigstens waren wir jetzt im richtigen Gang und der Gryffindorgemeinschaftsraum war nur wenige Meter entfernt. Kurz bevor ich das Passwort nannte, drehte ich mich noch einmal zu Sirius.
»Lass mich in Ruhe, Black«, drohte ich. »Es wird sonst nicht gut enden.«
Sirius lachte. »Was kannst du groß machen? Allen erzählen, dass wir verlobt sind? Da würdest du nur dir selbst Feinde machen. Und töten würdest du mich sowieso nicht. Das könntest du nicht.«
Ich hasste mich für das, was ich danach sagte. »Ich könnte das Gerücht von Remus’ kleinem pelzigen Problem in der Schule verbreiten. Und euer Geheimnis mit dazu.«
Sirius reagierte nicht und ich nutzte die kurze Zeit, die er sich für seine Antwort nahm, und verschwand im Gemeinschaftsraum, beziehungsweise im Schlafsaal.

Die Wochen vergingen nur so dahin und es war schon Mitte Oktober. Ich hatte mich einigermaßen, wenn auch nur widerwillig, an das Leben in Hogwarts gewohnt und versuchte das Beste daraus zu machen. Das war leider nicht so einfach wie gedacht. Sirius ließ mich zwar weitgehend mit seinen Rumtreiber-Freunden in Ruhe, aber Avery, Mulciber und der kleine Black gingen mir auf die Nerven. Es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht versuchten, mich zu verfluchen. Die Carrow-Geschwister waren mir auch auf den Fersen. Im Prinzip hatte ich ganz Slytherin gegen mich. Das war zwar auch mein Plan, aber trotzdem war es nicht sehr angenehm, jedes Mal darauf achten zu müssen, wer mir hinterherlief.
Noch schwerer und komplizierter war meine Beziehung zu Tyler. Ich mochte ihn und er mochte mich. Aber das war nicht genug. Als ich ihm von der Verlobungsfeier in den Weihnachtsferien erzählt hatte, war er mir den ganzen Tag geschickt aus dem Weg gegangen. Und das hatte Einiges zu heißen. Wir hatten fast sämtliche Fächer zusammen.
Dagegen stärkte sich meine Freundschaft zu Freya und Faith. Ich verbrachte fast jede frei Minute, die von dem Unterricht, der Hausaufgaben und Tyler übrig blieben, mit ihnen. Meistens waren wir nur unter uns und alberten herum, aber oft war auch Blaine dabei oder auch Kate.
Mit dem Hufflepuffjungen Nate hatte ich mich auch angefreundet. Er hatte meistens, genauso wie Tyler, gute Laune und das gefiel mir. Denn eigentlich war die Stimmung in Hogwarts durch die ganzen Todesserangriffen getrübt und niemand lachte. Man könnte schon fast meinen, dass meine Kindheit glücklicher verlaufen war.
Obwohl ich noch nie in Hogwarts gelebt hatte, wusste ich, dass mein einziges Jahr auf dieser Schule kein gewöhnliches Jahr für Hogwarts werden würde.


_____

Ja. Ich weiß, es hat lange gedauert. Aber besser als gar nicht, richtig?
Hier die Reviewantworten. Vielen Danke für die neuen Abos und die unglaubliche Anzahl neuer Klicks. Das ist atemberaubend. Ehrlich. Danke! :)
Und, hat's euch gefallen?

PS: Ihr findet mich jetzt auch auf Facebook hier und auf Twitter hier und ja. Das war's glaub ich. :)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Jo Rowling verlangte nicht von mir, den Roman buchstabengetreu umzusetzen, sondern eher dem Geist der BĂĽcher gerecht zu werden.
Alfonso CuarĂłn