Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Reinblut - Kapitel 5 - Hogwarts: Teil III

von LittleMissCullen

Hogwarts: Teil III


Es waren alle Blicke auf mich gerichtet.
»Training?«, meinte ich. Es war die Wahrheit.
»Aber wie? Ich mein, es hat gerade einmal fünf Sekunden gedauert, bist du den nächsten Zauber ausgesprochen hast.« Es war Remus' Stimme, die zu mir sprach.
»Ich trainiere das schon seit Jahren«, sagte ich und schnappte mir meine Tasche, »alle paar Tage muss ich mich vom Imperius befreien. Irgendwann klappt's. Man muss sich nur konzentrieren und darf nicht vergessen, wer man ist.«
Hathway lehnte sich an sein Pult, verschränkte die Arme und sah uns zu.
Nun fingen an alle zu tuscheln. Ich verdrehte die Augen und warf meine Tasche noch einmal hin.
»Ich zeig's euch. Black«, rief ich Sirius auf. Er kam auf mich zu. »Verfluch' mich, wenn ich's dir sage.« Damit nicht der Eindruck entstand, ich würde mogeln, steckte ich noch meinen Zauberstab in meinen Stiefel und war im Prinzip wehrlos.
In Sirius' ausdruckslosem Gesicht erschien ein Fragezeichen. Ich nickte ihn an.
»Imperio«, sagte er klar und deutlich und sein Fluch traf mich.
Ich spürte, wie er versuchte mich lächerlich zu machen. Aber ich tat ihm den Gefallen nicht. Wieder konzentrierte ich mich. Ich wusste, dass meine Willenskraft stärker war als seine. Es dauerte nicht lange bis ich mich befreit hatte.
»Tada«, sagte ich. »Es hat schon wieder geklappt. Man muss nur wollen. Der Imperius sorgt dafür, dass einem die Willenskraft eines anderen aufgedrängt wird. Wenn man aber nicht stark genug ist«, ich zog mein Zauberstab und zielte auf McDonald, »Imperio, dann geschieht das.«
Lily Evans' Freundin begann auf meinen Wunsch hin laut zu singen und dabei wie verrückt zu tanzen.
»Finite«, murmelte ich und gab sie frei. »Es ist nicht einfach das zu erlernen.« Wieder griff ich zu meiner Tasche und legte sie mir um. Ich war gerade dabei zu gehen, als die letzte Frage kam.
Es war der blonde Hufflepuff Nathan. »Und warum kannst du das?«
Ich drehte mich um und verließ rückwärts die Klasse während ich seine Frage beantwortete. »Ich bin ein Reinblut. Eine White.«
Ich nahm noch wahr wie Professor Hathway den Unterricht beendete, aber ich eilte schnell weg. Mir war nicht nach Gesellschaft und die ganzen Leute hatten mich heute fast erwürgt mit ihrer Freundlichkeit. Selbstverständlich hatte ich sehr viele, mir sympathische Personen kennengelernt, aber einige waren mir zu anhänglich.
Ich hing meinen Gedanken nach, während ich durch die Korridore Hogwarts' lief. Es war eigentlich sehr schön hier. Alles wirkte edel und irreal. Es war, als würde ich träumen. Als würde ich im nächsten Moment aufwachen und mich für meinen Privatunterricht fertig machen.
»Ms White«, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich schreckte auf. Es war Dumbledore.
Ich lächelte ihn an. »Professor.«
»Was ist aus Albus geworden?«, fragte er amüsiert und lief neben mir entlang.
»Dann werde ich Sie halt Albus nennen.«
»Wir müssen reden, Ms White.«
Ich hob eine Augenbraue. »Ich höre.«
Dumbledore bog ab und wir standen vor der Statue, die zu seinem Büro führte.
Im Büro bat mich der Schulleiter mich zu setzen. Er bot mir Zitronenbonbons an und nahm sich selbst auch welche.
»Was wollen Sie mir sagen, Albus?«, fragte ich.
Er blickte mir durch seine halbmondförmige Brille tief in die Augen. »Ich weiß, dass Sie Privatunterricht hatten und Dinge durften, die illegal sind. Aber an meiner Schule sind die Unverzeihlichen Flüche verboten.«
Ich seufzte. »Hat Ihnen das Professor Hathway erzählt?«
Dumbledore nickte. »Ich weiß, dass man Ihnen das beigebracht hat und dass der Cruciatus und Imperius nichts Ungewöhnliches für Sie sind. Aber Sie können diese Flüche nicht einfach aus Spaß benutzen. Sie können auch nicht andere dazu anstiften.« Er sprach von Sirius. »Und an meinen Schülern dürfen Sie schon gar nicht experimentieren.«
Ich verschränkte die Arme und legte meine Ellbogen auf seinen Schreibtisch während ich in Dumbledores hellblaue Augen blickte. »Und warum«, begann ich, »hat Professor Hathway nichts unternommen? Er hat kein Wort darüber verloren und mir keine Punkte abgezogen.«
Seine Antwort war knapp und deutlich. »Das ist meine Schule.«
Ich lächelte. »Dann tun Sie etwas gegen diese Treppen. Man wird schon verrückt hier.«
Dumbledore lachte nur und ich verließ sein Büro.

Ich suchte mir einen Platz draußen am See, nachdem ich sichergestellt hatte, dass niemand da war, den ich kannte. Zurzeit war ich nicht imstande mich mit anderen zu unterhalten. Ich wollte allein sein.
In meine Tasche war noch eine Packung von Bertie Botts Bohnen, die ich jetzt heraussuchte. Ich hatte sie noch von der gestrigen Zugfahrt. Für gewöhnlich aß ich keine Süßigkeiten.
»Du musst auspassen«, warnte mich eine weibliche Stimme und jemand setzte sich neben mich. Es war Lily Evans. »Ich hatte schon einmal Ohrenschmalz.«
Ich beobachtete sie. »Ich merk's mir.«
»Das heute Morgen -«, begann sie nach kurzem Zögern. »Warum?«
»Nun ja. Es war nur lustig. Keine persönliche Sache.«
Evans hob eine Augenbraue. Sie schien mir nicht zu glauben.
Ich nahm eine der Bohnen. Sie schmeckte nach Erdbeertorte. »Wirklich nicht.«
Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. »Das freut mich«, sagte sie. »Ich helfe nämlich wirklich gerne. Ich möchte nicht, dass du - nur weil ich mit«, sie zögerte, »Johnson nicht gut klar komme - ein falsches Bild von mir hast.« Sie und Piper hatten also eine Geschichte. Eine Geschichte, die ich herausfinden würde.
»Ich habe es Piper auch gesagt: Ich bilde mir meine Meinungen von Menschen selber.« Ich erkannte, dass ihr Lächeln größer wurde. »Aber du bist nicht sehr hilfreich, Evans. Ich erkenne jetzt schon wie sehr du dich in die Rolle der perfekten Schülerin versetzt.« Ihr Lächeln erstarb. »Aber es ist dein letztes Jahr hier. Versuche es doch zu genießen.«
»Woher weißt du, dass ich es nicht tue?«
»Du schreibst im Unterricht mit, dass dieses Jahr wichtig ist.« Sie wollte mich unterbrechen, doch ich ließ sie nicht. »Ich bin mir sicher, dass du das auch so weißt. Oder liege ich falsch?«
Sie antwortete nicht.
Ich warf die Süßigkeitenpackung wieder in meine Tasche und stand auf. »Wir werden keine Freundinnen, Evans. Ganz sicher nicht. Du kannst mich höchstens dazu bringen, dich nicht zu hassen. Und das geht am besten, wenn du mich in Ruhe lässt.« Mit diesen Worten ließ ich sie allein und suchte mir meinen Weg zurück ins Schloss.
Auf dem Weg in die Große Halle zog mich eine kräftige Hand zur Seite und wir verschwanden hinter einem Wandteppich. Ich zückte meinen Zauberstab.
»Lumos«, flüsterte ich und mein Zauberstab erstrahlte einen Gang. Die Hand gehörte Sirius. Bewusst ignorierte ich die Tatsache, dass er etwas von mir wollte und spielte die Begeisterte. »Ist das einer dieser geheimen Gänge der Schule? Wo führt er hin?«
»Hör auf abzulenken, Caroline. Du weißt ganz genau, dass ich dich nicht hier rein gezogen habe, um dir diesen Gang zu zeigen.«
Ich ging nicht darauf ein. »Früher hast du immer ›Care‹ gesagt.«
Er verdrehte die Augen. »Wie du sagtest: Das war früher.«
»Hast du mich nicht mehr lieb?«
Diesmal ging er nicht darauf ein. »Woher weißt du, dass wir Animagi sind?«, flüsterte er.
Ich verschränkte meine Arme so, dass die Spitze meines Zauberstabes uns beide beleuchtete. »Dein Brüderchen hat es mir erzählt. Er hat’s von Schniefelus.«
Sirius schien innerlich vor Wut zu toben und seine grauen Augen fixierten mich. »Weiß noch jemand davon?«
»Nicht, dass ich wüsste. Regulus hat mir versprochen, es für sich zu behalten.«
Jetzt nahm er meine Hand und deutete auf den Verlobungsring. »Warum trägst du ihn?«
Ich grinste. »Um dich zu ärgern. Du glaubst nicht, wie lustig es ist mit dem Frauenschwarm der Schule verlobt zu sein.«
Er verstärkte seinen Griff um mein Handgelenk. »Caroline«, knurrte er. »Sag mir die Wahrheit.«
Ich bewahrte mein Pokerface. »Das ist doch die Wahrheit.« Er wollte wieder etwas sagen, doch ich fuhr fort. »Das und die Tatsache, dass wir in zwei Jahren heiraten werden. Das weißt du doch noch, oder?« Ich machte zwei Schritte nach vorn, sodass sich unsere Nasen fast berührten – zur Anmerkung: Ich stand auf Zehenspitzen. »Erinnerst du dich an den Schwur, den wir beide abgelegt haben?«
Ganz plötzlich wurde Sirius ganz blass. Er erinnerte sich.
»Wir werden in zwei Jahren heiraten.« Das Grinsen erschien wieder auf meinem Gesicht. »Ich bereite mich nur schon seelisch darauf vor eine Black zu werden.«
Sirius sagte nichts und blickte nur in meine Augen.
»Pass auf wie du ab jetzt mit diesen Mädchen umgehst«, drohte ich. »Nicht, dass ihnen noch etwas passiert. Nox.« Ich suchte mir meinen Weg aus dem Gang und nahm kurz darauf am Gryffindortisch neben Piper Platz.
Sie führte gerade mit Jesse irgendein belangloses Gespräch über einen Professor, während mein Blick auf Sirius fiel, der sich etwas benommen neben Potter und Pettigrew setzte.
»Wo warst du?«, fragte mich Jesse plötzlich und ich spürte Pipers Blick auf mir.
»Spazieren«, murmelte ich und nahm mir etwas von den Nudeln.
Piper zog eine Augenbraue hoch. »Mit Evans am See?«, meinte sie.
Meine Hand schwebte in der Luft, als ich gerade anfangen wollte zu essen. Ich ließ die Gabel wieder auf den Tisch gleiten und lächelte sie an. »Ja«, bestätigte ich. »Mit Evans am See.« Ich griff nach meiner Tasche und huschte aus der Halle ohne darauf zu achten, ob ich mit anderen zusammenstieß. Ich hatte keine Lust, dass man mich beurteilte. Zu Hause hatte man das die letzten siebzehn Jahre lang genug getan.
Ich wollte gerade die Treppen zum Gryffindorgemeinschaftsraum suchen, als mich jemand am Arm zurückhielt.
»Was soll das?«, fauchte ich die Person an und erkannte, dass Tyler die Hände erhob.
»Tut mir leid«, sagte er. »Es war nicht meine Absicht, dich wütend zu machen.« Er sah kurz zu seinem Freund, den Hufflepuff - ich hatte seinen Namen wieder vergessen -, welcher mit den Schultern zuckte.
»Nein«, widersprach ich, »es tut mir leid. Ich war nur wütend und hab die Wut an dir ausgelassen.«
Tyler lächelte. Mir fiel auf, dass er eigentlich ganz gut aussah. Ich fragte mich, ob er eine Freundin hatte. »Schon okay. Nate?«, meinte er zu seinem Freund und dieser trat vor. »Das ist Caroline. Caroline, Nathan«, stellte Tyler uns vor.
»Freut mich«, lächelte der blonde Hufflepuff und ich lächelte zurück.
»Wir waren gerade auf dem Weg zum Mittagessen«, sagte Tyler und deutete in die Richtung der Großen Halle.
»Oh nein«, verdrehte ich die Augen. »Von da komme ich gerade. Ich hab echt keine Lust.«
»Hast du keinen Hunger?«, fragte Nathan und auf die Sekunde genau knurrte mein Magen.
Die beiden Jungs lachten. »Dann nehme ich an, wir nehmen den Weg zur Küche«, meinte Tyler und hielt mir seinen Arm zum Einhacken hin.
Nach etlichen Protesten und Gängen standen wir nun vor einem Gemälde.
»Und jetzt?«, fragte ich.
Tyler kitzelte die Birne und es erschien ein Eingang vor uns. Hunderte von Hauselfen rannten umher und kochten und stellen noch mehr Essen auf die vier langen Tische. Es sah aus wie in der großen Halle, nur gab es hier Hauselfen und keine Schüler.
»Merlin«, murmelte ich während eine Hauselfe vor uns erschien.
»Wie kann Toby behilflich sein?«, fragte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
»Wir würden gerne etwas essen, Toby.« Nathan lächelte zurück. Seit wann war man denn so höflich zu Hauselfen?
»Schmeckt der Dame und den Herren das Essen oben nicht? Haben Toby und seine Freunde etwas falsch gemacht?«
»Nein, nein. Wir wollten der Dame hier nur etwas von der Schule zeigen. Sie ist neu hier.«
Der Hauself nickte. »Toby hat von ihr gehört. Ms White hat ihre Eltern verloren.«
Ich musste schmunzeln. Sogar die Hauselfen hatten von mir gehört. Vielleicht war ich jetzt doch berühmter als ich dachte.
Der kleine Elf führte uns zwischen den ganzen anderen Hauselfen elegant zu einem runden Tisch an einer Ecke und brachte uns danach dasselbe Menü wie in der großen Halle. Es schmeckte ausgezeichnet.
»Ist es nicht verboten in die Küche zu kommen?«, fragte ich nach dem Essen, als wir wieder auf dem Weg nach oben waren.
»Nein«, meinte Tyler. »Es steht nicht in der Schulordnung. Außerdem sind die Hauselfen total begeistert, wenn Schüler auftauchen und sich etwas wünschen.«
»Warum war dann sonst niemand da?«
»Nun ja.« Nathan grinste. »Es wissen sehr wenige davon. Wir haben es auch nur zufällig rausgefunden, als wir die Rumtreiber davon reden gehört haben.«
Ich schüttelte belustigt den Kopf, als wir vor dem Gryffindorgemeinschaftsraum standen. »Danke. Ohne euch beiden wäre ich wahrscheinlich noch verhungert.«
»Kein Problem«, meinte der junge Hufflepuff und wollte schon gehen, als Tyler mich noch etwas fragte.
»Hast du jetzt noch Unterricht? Oder sonst etwas vor?«
Ich guckte noch einmal auf meinen Stundenplan. »Also eigentlich habe ich jetzt bis heute Nacht frei. Vielleicht sehe ich mich in der Schule noch etwas um. Warum fragst du?«
»Weil Ian, mein bester Freund, es sich jetzt wahrscheinlich mit Piper irgendwo gemütlich gemacht hat, Nate sich mit Brandon und Oliver verziehen wird und ich mich zu Tode langweilen werde.« Er lächelte. »Wir könnten uns doch zusammen langweilen?«
Ich konnte nicht anders. Ich musste sein Lächeln erwidern. »Unter einer Bedingung.«
Ein Fragezeichen erschien auf seinem Gesicht.
»Du musst mir Orte zeigen, wo man seine Ruhe vor allem hat.«
»Sicher«, versprach er.
Nathan wünschte uns viel Spaß und sein blonder Schopf verschwand schon bald hinter der nächsten Ecke.
Wir verabredeten uns in fünfzehn Minuten vor der Großen Halle, da ich, wie auch Tyler, mich von meinen Schulbüchern und der Uniform befreien wollte.
In einem weißen, knielangen Rock, mit roter Bluse und weißer Strickjacke stand ich pünktlich in fünfzehn Minuten vor der Großen Halle. Der Griff meines Zauberstabes ragte wie immer aus meinem rechten Stiefel. Es fühlte sich gut an, in meiner eigenen Kleidung zu stecken. Ich fühlte mich endlich wieder wie ich selbst. Als hätte die Uniform mich in jemand anderen verwandelt.
»Hallo«, grüßte mich Regulus plötzlich. Ich hatte nicht mitbekommen wie er sich neben mich gestellt hatte. Ich durfte in der Öffentlichkeit nicht mehr so oft meinen Gedanken nachgehen.
»Regulus«, lächelte ich gezwungen.
»Und«, fragte er, »wie war dein erster Tag auf Hogwarts?«
»Der Tag ist noch nicht vorbei. Musst du nicht zum Unterricht?«
»Doch. Und ich gehe jetzt auch gleich. Wir sehen uns sicher bald wieder!«, rief er mir beim Weggehen zu. Ich war mir sicher, dass Orion Black ihm befohlen hatte ein Auge auf mich zu werfen.
Gerade als Regulus um die Ecke bog, kam Tyler aus der gleichen Richtung.
»Die Treppen haben es sich plötzlich doch anders überlegt«, entschuldigte er sich.

Tyler zeigte mir alles. Etliche Geheimgänge, Abkürzungen und wie man die Treppen überlisten konnte. Er zeigte mir die Klassenzimmer, Pokalzimmer, die Bibliothek, verschiedene Türme und Orte, an denen man seine Ruhe hatte. Ich bezweifelte, dass ich mir das alles würde merken können.
Jetzt saßen wir draußen am See und lehnten uns an einen Baum, dessen Blätter sich langsam verfärbten und vom Wind mitgerissen wurden. Die Sonne stand nicht mehr hoch am Himmel, sondern war der Abenddämmerung nahe. Ich wünschte, ich könnte dieses Bild festhalten.
»Was ist das für ein Ring?«, fragte Tyler plötzlich und zerstörte den Moment.
»Ein Verlobungsring.« Ich erwartete, dass Tyler enttäuscht sein würde, er hatte heute nur deutlich gemacht, dass er interessiert war, aber es geschah nicht. Stattdessen erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht.
»Der Verlobungsring deiner Mutter?«, fragte er und wartete keine Antwort ab. »Es ist schrecklich, dass du das miterleben musstest.«
Ich zögerte einen Augenblick, war nicht sicher, ob ich das Missverständnis klar stellen sollte, entschied mich aber dagegen. »Ich«, sagte ich, »rede nicht darüber.«
Er nickte verständnisvoll und fragte nicht weiter nach.
»Tyler Lockwood?«, kam auf einmal ein kleines Mädchen mit Sommersprossen und pechschwarzen Haaren.
Tyler sah zu ihr auf. »Ja?«
»Ich soll dir das geben.« Sie hielt ihm ein Stück Pergament hin, welches mit einer grünen Schlaufe zusammengebunden war.
»Danke«, lächelte er sie an und nahm das Pergament an sich.
Ohne etwas zu sagen, hielt mir das Mädchen auch eine Pergamentrolle hin und rannte schnell davon, nachdem ich ihr dieses abgenommen hatte.
»Sehe ich so beängstigend aus?«, fragte ich Tyler und dieser lachte.
»Es kommt von Slughorn«, erklärte er. »Er veranstaltet das ganze Schuljahr über Partys, welche sozusagen die Elite Hogwarts' ausmachen. Die erste Party ist immer am Samstagabend der ersten Schulwoche. Also morgen.«
»Dann freue ich mich ja, die Elite dieser Schule Morgenabend kennenzulernen«, lächelte ich. Ich wollte nur zu gern herausfinden, ob einer dieser Verräter in der Elite war.
Tyler stand auf und hielt mir eine Hand hin, aber ich achtete nicht auf sie. Beim Aufstehen war sein Shirt nach oben gerutscht und hatte etwas von seinem Rücken preisgegeben.
Ich stand mit eigener Kraft auf und drückte genau auf die Stelle, die ich gesehen hatte. Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse.
»Was ist das?«, wollte ich, voller Wut in der Stimme, wissen.
»Es ist nichts«, beeilte Tyler sich zu sagen und zog sein Shirt wieder runter.
Für einen kurzen Moment hatte ich vergessen, dass auch er aus einer reinblütigen Familie kam. Dass dies in unseren Familien üblich war. Dass Gewalt ein Teil der Erziehung war.
Ich hatte nicht gemerkt, dass wir eigentlich Seelenverwandte waren.

_______________

So. Fertig. Es ist zwar noch nicht gebetat (die liebe sternchen* wird das ab sofort übernehmen), aber ich aktuallisiere das Kapitel, sobald es fertig korrigiert wurde. :)
Erst mal danke ich für die zahlreichen Kommentare. Was etwas schimpfen nicht mit sicht bringt... Ich hoffe, die Kommentare werden wieder so viele. :) Wer auf seinen Kommentar eine Antwort will, sollte ihn in meinem THREAD posten, denn da werden ab sofort alle Kommentare beantwortet, es sei denn ihr fragt im Kommentarkasten etwas speziell zur Handlung oder habt etwas nicht verstanden. Zehn Kommentare pro Kapitel (die ihm Thread mitgezählt) finde ich grandios und freue mich auch über mehr. Denn sobald ihr mir sagt, was ihr gut fandet oder nicht so gut fandet, setze ich mich ans nächste Kapitel und schreibe draus los um es a) genau gut weiter zu machen oder b) noch besser zu machen. :) B wird von mir bevorzugt behandelt.

Grüßchen. :)
Kübra

PS: Das war der letzte Teil. :) Das Kapitel hat exakt 2.774 Wörter. :)

EDIT: Ãœberarbeitet. Mit Tipps von sternchen*. Danke. :)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Man muss einfach in Slytherin sein. Dort hast du das Privileg manchmal was anzustellen. In Gryffindor darf man keine Fehler machen, du musst gut sein.
Tom Felton