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Fanfiction

Reinblut - Kapitel 13 - Der Orden des Phönix

von LittleMissCullen

Da es eine Weile her ist...
Was vorher geschah:
Es hat sich herausgestellt, dass Tyler (Carolines Ex-Freund) ein Arschloch ist und daher haben sie sich getrennt. Caroline hat deswegen ihre besten (und einzigen) Freundinnen verloren. Da Tyler der Kapitän der Ravenclawquidditchmannschaft ist und ein Spiel gegen Gryffindor anstand, ist eine starke Rivalität zwischen den Häusern entstanden. Dafür ist die Freundschaft von Caroline und Sirius stärker geworden und sie werden, nach einem kleinen Spielchen gegen Tyler, für ein Paar gehalten. Das gefällt leider der Kindheitsfreundin/-feindin Emmeline Vance ganz und gar nicht, da auch sie ein Auge auf Sirius geworfen hat.
Bei der Velobungsfeier taucht Voldemort auf und Sirius, der von ihm gefoltert wurde, zerbricht bei einem Kampf dessen Zauberstab. Voller Wut, tötet Voldemort "aus Versehen" Carolines Vater, der plötzlich aufgetaucht ist.


Der Orden des Phönix


»Weißt du, was mich am meisten stört?«, fragte ich Sirius im Gemeinschaftsraum. Ich hatte gelernt mich zusammenzureißen und versteckte meine Trauer hinter meiner Wut, die nun alle anderen Emotionen überdeckte.
»Dass ich dich nicht unter einem Mistelzweig habe küssen können? Kein Problem. Können wir nachholen.«
»Idiot«, lachte ich und schlug auf seine Schulter.
»Ich finde, dass das eine Möglichkeit ist.«
»Natürlich tust du das. Du bist ja auch ein Idiot.«
Sirius grinste. »Du wiederholst dich. Kennst du keine anderen Beleidigungen?«
»Dass mein Vater mir nicht sagen konnte, wo er die ganze Zeit war. Immerhin war er fast ganze fünf Monate weg.«
»Mhm«, machte Sirius. Er klang beruhigt, was mich aufhorchen ließ.
»Was ist los?«
Seufzend setzte sich Sirius gerade hin und sah mir in die Augen. Er wusste, dass er nur Zeitverschwendung sein würde, wenn er mich anlügen würde. Ich kannte ihn zu gut. »Ich dachte nur, es sei was anderes, was sich stört.«
Ich sagte nichts und wartete auf eine erklärende Fortsetzung.
Abermals seufzte er. »Ich dachte, dass dich am meisten Jackson stört. Du weißt schon, dass du ihn gesehen hast, er aber sofort verschwunden ist.«
Ich lehnte mich an Sirius und legte meinen Kopf auf seine Brust. Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich auf das Knistern des Kamins vor welchem wir saßen.
Ohne weitere Kommentare legte Sirius einen Arm um mich und zog mich näher an sich. Ich wusste, dass es nicht richtig war, dass wir so nah beieinander saßen und unglaublich viel Zeit miteinander verbrachten, aber ich hatte keine andere Wahl. Er war der einzige Mensch, der mir das Gefühl von Familie gab. Ich hatte sonst niemanden mehr. Nicht einmal Jackson. Auch wenn er noch lebte.
Der Versuch krampfhaft meine Tränen zurückzuhalten war so anstrengend, dass ich nach kurzer Zeit in einen traumlosen Schlaf döste, der mich beruhigte.

Irgendwie hatte ich es geschafft Sirius, Blaine und Faith gleichzeitig aus dem Weg zu gehen und war zum ersten Mal seit Weihnachten wirklich alleine. Seitdem ich wieder im Schlafsaal der Siebtklässler im Gryffindorturm schlief und nicht mehr in James' persönlichem Zimmer, hatte ich jede Sekunde des Tages jemanden um mich herum gehabt. Evans hatte ihre Freundinnen auf mich gehetzt und alle im Schlafsaal, bis auf Piper und Macdonald, waren ständig um mich herum und fragten, ob mir etwas fehlte. Es war anstrengend jedes Mal zu lächeln und »Nein, danke« zu sagen, wenn ich sie eigentlich nur anfauchen wollte, damit sie mich endlich in Ruhe ließen. Aber ich brachte es nicht übers Herz. Wir hatten bisher nichts miteinander zu tun gehabt - dafür hatte ich gesorgt - und obwohl ich wollte, dass es weiterhin so blieb, waren sie nichtsdestotrotz nett zu mir. Noch vor wenigen Wochen erst hatte ich sie beleidigt und mich lustig über sie gemacht.
Ich schlang meinen Umhang noch enger um mich, als der kalte Wind plötzlich stärker wurde und etwas Schnee aufwirbelte. Und obwohl ich anfing zu frieren, dachte ich nicht einmal daran, zurück zum Schloss zu kehren. Die Kälte war mir lieber als die erdrückende Freundlichkeit, die jeder aufbrachte.
»Schön, nicht?«, fragte nach einiger Zeit eine Stimme von hinten.
»Kate«, erkannte ich und und drehte mich zu ihr.
»Ich habe dich gesehen.« Sie deutete mit ihrer Hand nach hinten, wandte sich aber nicht ab. »Es ist kalt. Ich habe dir eine Mütze und Handschuhe mitgebracht.«
Ich nahm den Bündel, den sie mir hinhielt. »Danke.«
Kurz war es still. Sie sah mich eindringlich an und sah gequält aus. Als würde ihr etwas auf dem Herzen liegen, aber sie könnte es nicht sagen.
»Ich weiß«, meinte ich dann, weil ich es tat. Ich wusste, wie sehr es ihr leid tat, dass sie sich gegen mich gestellt hatte. Ich wusste, dass sie ein schlechtes Gewissen plagte.
Kate trat näher und umarmte mich kurz. »Freya tut es auch leid«, erklärte sie. »Sie weiß, dass sie deine erste Freundin hier war und sie würde sehr gerne zu dir kommen, aber...« Sie brach ab.
»Ja?«
»Es ist... Nun. Es ist Tyler.«
Ich schnappte nach Luft. Das hatte ich wirklich nicht gedacht. »Er wird ihr doch nicht weiterhin drohen, dass er sie aus dem Team schmeißt?!« Ich kochte vor Wut. Plötzlich hatte ich jemanden gefunden, an dem ich meine ganze Wut auslassen konnte. »Dieses Schwein! Ich werde ihn-«
»Nein.« Eilig schüttelte Kate ihren Kopf. »Das ist es nicht. Es ist nur... Freya mag Tyler. Ich glaube, sie ist etwas verliebt.«
Ich lachte kurz. »Wirklich?«
Kate nickte vollkommen perplex. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet. »Schon seit ein paar Jahren. Irgendwann Ende der vierten Klasse hat sie angefangen für ihn zu schwärmen und hat in diesem Sommer mit Quidditch angefangen. Es hat ein ganzes Jahr gedauert, bis sie ins Team aufgenommen wurde.«
Ich lachte noch einmal auf. »Nur, weil Tyler im Team war?«
»Sie war gerade mal ein Jahr im Team, als du gekommen bist. Dein Ruf eilte dir voraus. Die wunderschöne Erbin der Whites - auf Hogwarts. Ich weiß noch, dass Tyler ab und zu mal von dir erzählt hatte. Von eurer Kindheit. Ich glaube, du hast damals ihn und Sirius aufeinander gehetzt. Sie konnten sich noch nie verstehen.«
Ich musste grinsen. »Das hört sich nach mir an.«
»Auf jeden Fall war Tyler schon am Bahnhof total aufgeregt, weil er dich wieder sehen würde und mit Sirius’ Frauengeschichten diesmal vielleicht eine Chance bei dir hatte. Er war besessen von dir. Und Freya hat das natürlich überhaupt nicht gepasst. Sie hat sich mit dir nur angefreundet, weil das Tyler gefallen würde. Aber -«
»Ist schon gut, Kate.« Ich begann zurück zum Schloss zu gehen. »Ich kann es mir schon denken. Sie hat angefangen mich zu mögen und so weiter und so fort. Das ist mir aber egal. Du kannst ihr sagen, dass sie sich von mir fern halten soll, weil ich sonst meine ganze aufgestaute Wut an ihr herauslassen werde und es mir egal sein wird, ob ich dafür in Askaban lande.«

»Was wollte Kate?«, fragte Sirius, als er mich später beim Abendessen erwischte.
»Sich-«, setzte ich an, realisierte dann aber, dass er gar nicht gewusst haben konnte, dass ich mit ihr gewesen war. »Woher weißt du, dass ich mit Kate war?«
»Ich bin ein Rumtreiber, Care. Ich habe meine Quellen.«
Ich hörte jemanden am Ravenclawtisch sehr laut auflachen und mein Blick traf den von Freya, deren Lachen erstickte. Stattdessen sah sie zu Tyler, neben dem sie saß, und berührte flüchtig seine Hand. Als ob sie mir klar machen wollte, dass er ihr gehörte.
»Von wegen, es tut ihr leid«, murmelte ich und nahm noch ein Bissen von meinem Essen.
»Hast du etwas gesagt?«
Ich hob einen Finger, um ihm anzudeuten, dass er einen Moment warten sollte, damit ich runterschlucken konnte, bevor ich sprach. »Ich muss dir was erzählen«, meinte ich dann. »Es geht um den Tod meiner Mutter. Kennst du einen Ort, an dem wir ungestört ohne unerwünschte Hörer reden können? Es wird Zeit, dass ich mich wieder auf das Wesentliche konzentriere.«

»Ich wollte einen ungestörten Raum, Sirius. Nicht einen Gang, wo jeder durchlaufen kann.«
»Warte kurz, White«, meinte James, als Sirius hin- und herlief, statt mir zur antworten.
Und ich wartete - bis plötzlich eine Tür in der Wand erschien und mir die Sprache raubte.
Sirius grinste, als er mein überraschtes Gesicht sah und nahm meine Hand, um mich in den gerade entstandenen Raum zu ziehen. »Los«, sagte er. »Bevor noch jemand vorbeikommt.«
Stumm ließ ich mich mitziehen und setzte mich dann neben ihn auf die Couch.
Der Raum erinnerte stark an den Gryffindorgemeinschaftsraum, da er in Rot- und Goldtönen gehalten wurde. Es gab auch einen Kamin, der Wärme spendete und eine Couch sowie ein Sessel vor sich stehen hatte.
»Wo sind wir hier?«, wollte ich wissen und sah mich um, während James sich auf den Sessel fallen ließ.
»Willkommen im Raum der Wünsche«, verkündete er und versuchte dabei seine Stimme geheimnisvoll klingen zu lassen.
»Raum der Wünsche
»Wir haben den Raum in unserem vierten Jahr entdeckt, als wir vor Filch abgehauen sind«, erklärte Sirius. »Wurmschwanz ist wie verrückt im Kreis gelaufen und plötzlich ist eine Tür erschienen. Damals war es eine Besenkammer.«
»Besenkammer?«, fragte ich nach. Dieser Raum ähnelte auf keiner Art und Weise einer Besenkammer.
James lachte auf. »Der Raum der Wünsche kann jeder beliebige Ort deiner Wahl werden«, erklärte er. »Wir haben Monate gebraucht, um den Trick herauszufinden. Falls du dir zum Beispiel einen eigenen Schlafsaal wünschst, erscheint hier auch ein Bett. Tatze hat hier letztes Jahr eine Weile gewohnt.«
Ich zog eine Augenbraue hoch und sah zu Sirius.
»Wir hatten unsere Differenzen«, murmelte er nur und wechselte das Thema. »Du wolltest uns was sagen?«
»Eigentlich«, meinte ich und blickte wieder zu James, »wollte ich mit dir allein reden-«
»Als ob Sirius irgendwelche Geheimnisse vor mir hätte«, erwiderte James belustigt und setzte sich aufrechter hin.
»So etwas in dieser Richtung habe ich mir auch schon gedacht«, nuschelte ich und erhob danach meine Stimme. »Ich habe die Person, die meine Mutter getötet hat gesehen.«
Diesmal blickten die Rumtreiber mich sprachlos an. Damit hatten sie nicht gerechnet.
Es dauerte eine Weile bis die beiden wieder sprechen konnten. James hatte sich als erster erholt. »Wer war es?«, fragte er vorsichtig.
»Das weiß ich nicht.«
»Aber-«
»Ich habe die Person gesehen. Aber sie hatte Vielsafttrank zu sich genommen. Ich weiß nicht, wer es wirklich war.«
»Aber du hast eine Vermutung?«, wollte jetzt Sirius wissen.
Ich nickte und ehe ich eine weitere Antwort geben konnte, nahm wieder James das Wort an sich.
»Und wen hast du gesehen? Ich meine, das ist doch ein Hinweis darauf, wer er wirklich war.«
»Ich habe McGonagall einen Unverzeihlichen aussprechen sehen.«
»Das ist unmöglich«, widersprach mir Sirius.
»Ich weiß. Und deshalb bin ich ja hier. Ich will wissen, wer dieser Person McGonagalls Haare, oder was auch immer die benutzt haben, gegeben hat.«
»Und wie willst du das bewerkstelligen?«
Ich grinste. »Ich verhexe Schüler nicht nur einfach aus Spaß - auch wenn das einen
gewissen Reiz hat.«
»Du willst nachsitzen?«, schlussfolgerte James.
»Ganz genau.«
»Dann brauchst du Hilfe. Einfach nur Schüler zu verhexen, wenn keine Lehrer in der Nähe sind, bringt nichts. Du musst schon fieser sein und gefährlichere Dinge machen.«
»Ich habe in meiner ersten Woche einen Unverzeihlichen benutzt, Sirius. Ich habe keine Ahnung, was ich noch machen muss, damit ich bei McGonagall nachsitzen muss.«
»Wir sorgen schon dafür, dass du nachsitzen wirst. Aber du musst uns sagen, was du machen willst, nachdem du in McGonagalls Büro sitzt und alte Strafarbeiten sortierst?«
»Ich werde eine verzauberte Feder irgendwo hinterlassen und dann alles hören und sehen können, was in diesem Raum passiert. Wer auch immer etwas mit McGonagalls DNS geklaut hat, wird das wieder tun. Und dann werde ich wissen, wer die Vorräte der Todesser auffüllt. Und diese Person wird dann bereuen, je auf die Welt gekommen zu sein.«
»Woher weißt du, dass es Todesser gewesen sind? Ich meine, es ist offensichtlich. Wer sollte es sonst sein? Aber wieso sollten es Todesser sein? Ich dachte deine Familie unterstützt Voldemort und seine Ideologie.« James blickte sichtlich verwundert.
»Bella war bei mir, als wir angegriffen wurden. Sie hat es einem ›Orden‹ in die Schuhe geschoben. Und bevor ich hergekommen bin, habe ich noch mit meinem Vater sprechen können. Er hat mir versichert, dass Voldemort und seine Todesser hinter dem Angriff sind. Meine Familie hat Voldemort noch nie wirklich unterstützt«, erklärte ich. »Meine Eltern waren beide inoffizielle Mitglieder dieses ›Ordens‹ und haben den Orden mit Informationen beliefert. Irgendjemand muss das herausgefunden und Voldemort verraten haben.«
Sirius fuhr sich durch die Haare und stand auf. Er war aufgebracht. »Du willst von uns, dass wir dir helfen Nachsitzen zu bekommen, hab ich Recht?«
Ich nickte. »Mehr nicht. Alles weitere bekomme ich auch alleine hin.«
»Ich will dir zwar nicht zu nahe treten oder mich in Dinge einmischen, die mich nicht interessieren, aber, Caroline, du glaubst doch nicht wirklich, dass wir dich in dieser Sache alleine lassen? Falls es die Möglichkeit gibt, Voldemort endgültig loszuwerden, werde ich selbstverständlich helfen. Genauso wie die restlichen Rumtreiber. Stimmt‘s, Sirius?«, versprach James und berührte unterstützend meine Hand, als er zu seinem besten Freund sah.
»Selbstverständlich.«
Ich lächelte. »Danke.«
Sirius und James wechselten einen kurzen Blick, den ich vorerst ignorierte.
»Darf ich dich etwas fragen, James?«, lenkte ich die Aufmerksamkeit der beiden wieder auf mich.
»Das tust du doch gerade.«
Ich ignorierte seinen kleinen Scherz einfach. »Du weißt, von welchem Orden Bella und mein Vater gesprochen haben, oder?«
James wartete einige Sekunden, ehe mir antwortete, aber sein Zögern war mir Antwort genug.
»Wie kommst du darauf?«
»Deine Eltern und die Weasleys waren auch da, als meine Mutter getötet wurde. Ich nehme an, dass man auch an sie gekommen ist.«
»Wirklich?«
»Ich kenne das Foto deines Vaters aus der Zeitung«, erklärte ich. »Und die Frau, die an seiner Seite war, sieht dir ziemlich ähnlich.«
Auch James sprang auf. »Wir müssen sofort zu Dumbledore.«
»Dumbledore weiß davon«, rief ich ihm nach, aber James war schon verschwunden.
»Das ist nicht das Problem, Caroline. Er will zu Dumbledore, weil er nicht schon eher
davon gewusst hat. Komm.«
Ich sah noch ein letztes Mal zurück bevor wir den Raum verließen und bereute zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich damals nicht darauf bestanden hatte, auf Hogwarts zu gehen. Ich war mir sicher, dass das Schloss noch mehr verbarg und es wäre sicher unglaublich lustig gewesen, die Geheimnisse des Schlosses einen nach den anderen aufzudecken.

James redete schon pausenlos auf Dumbledore ein, als wir das Büro des Schulleiters betraten. Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, was James sagte. Er wollte mit seinen Eltern reden.
»Es tut mir leid, Mr Potter. Aber das wird nicht möglich sein. Sie können das Schloss nicht verlassen.«
»Sie wissen ganz genau, dass ich das auch ohne Ihre Erlaubnis kann, Sir. Wenn Sie mich nur Ihren Kamin nutzen lassen, bin ich auch schneller wieder da.«
»James«, sagte Dumbledore nun in einem ernsten Ton, »ich kann dich nicht gehen lassen. Es verstößt gegen die Regeln. Außerdem würdest du sie sowieso nicht finden. Und noch wichtiger: Ich würde das Versprechen, das ich deinen Eltern gegeben habe, brechen. Sie möchten nicht, dass du dich in unnötige Gefahr begibst.«
»Unnötige Gefahr? Unnötige Gefahr? Und was ist mit dem Orden? Bringen sie sich nicht selbst in unnötige Gefahr, indem sie auch nur Mitglieder sind?«
»Das ist ihre Entscheidung. Sie sind erwachsen und können ihre eigenen Entscheidungen treffen.«
James schnaubte. »Und wenn ich frage, ob sie gerade in einem Auftrag des Ordens unterwegs sind, bekomme ich auch keine Antwort, richtig?«
»Krone«, machte Sirius und wollte schon nach ihm greifen, aber ich ließ ihn nicht.
»Und was wäre, wenn er - wir - auch Mitglieder des Ordens wären? Dürften wir dann wissen, wo Mr und Mrs Potter sich gerade aufhalten?«, mischte ich mich ein.
»Ich würde Sie bitten, sich nicht einzumischen, Ms White«, meinte Dumbledore und warf mir einen warnenden Blick zu. Aber James hatte mich selbstverständlich gehört und fand meine Idee alles andere als schlecht.
»Beantworten Sie bitte Ihre Frage, Professor«, bat James und wirkte zuversichtlich.
»Als Mitglieder des Ordens hätten Sie das Recht, über alles Bescheid zu wissen«, gab Dumbledore zu.
»Dann möchte ich Mitglied werden«, meinte James. »Jetzt sofort.«
»Ich auch«, meinte Sirius neben mir und machte ein paar Schritte nach vorne, um sich neben seinen besten Freund zu stellen.
»Was ist das für ein Orden?«, fragte ich, statt mich den beiden Rumtreibern anzuschließen. »Meine Eltern sind dafür gestorben«, fügte ich hinzu, bevor man meine Frage übergehen konnte. »Ich will wissen, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen ist.«
Dumbledore seufzte. »Setzten Sie sich, Ms White. Sie auch, Mr Potter. Mr Black.« Er hielt und eine Schachten Zitronenbonbons hin und die Jungs bedienten sich, während ich den Kopf schüttelte. Ich wollte nur wissen, wozu meine Eltern ihr Leben geopfert hatten.
»Bevor ich anfange, Ihnen Dinge über den Orden zu verraten, müssen Sie einen Schwur abgeben.«
»Selbstverständlich.«

»Der Orden des Phönix«, begann Dumbledore zu erklären, nachdem ich den Schwur geleistet hatte, »ist eine Vereinigung von Zauberern und Hexen gegen Voldemort. Ich habe sie vor etwa zwei Jahren gegründet, als der Name Voldemort nur ein harmloses Geflüster war. Aber Tom war mein Schüler. Ich wusste, dass er, sobald er seinen Namen geändert hatte, nicht mehr zu unterschätzen war.«
Weder Sirius, noch James hörten besonders interessiert zu. Sie kannten beide die Geschichte. Das war mir klar.
»Der Orden existiert nur inoffiziell. Es besteht also keine Mitgliederliste, Ms White. Nicht nur Ihre Eltern waren inoffizielle Mitglieder.
Als Ihr Bruder vor über fünf Jahren seinen Abschluss gemacht hat, hat er sich geweigert, sich Tom anzuschließen. Ihre Eltern waren stolz, dass er nicht wie seine Freunde als eine Marionette von ihm weiterleben wollte, sondern seine eigenen Entscheidungen getroffen hat.«
»Das verstehe ich nicht ganz. Sollte Jackson sich nicht eigentlich Voldemort anschließen? Vater hat ihn doch vom Stammbaum verbannt und rausgeworfen, als er sich geweigert hat.«
»Ihre Eltern konnten sich nicht leisten, den Eindruck zu machen, dass sie Jackson unterstützten, Ms White. Sie hatten gesehen, wie beispielsweise die Potters oder die Weasleys unter den anderen reinblütigen Familien ihr Ansehen verloren hatten.«
Ich nickte. Das hörte sich nach meinen Eltern an. Zu stolz, um ihren Namen auf‘s Spiel zu setzten.
»Deswegen haben sie Jackson eine neue Identität erschafft und ihn untertauchen lassen.«
Aus den Augenwinkeln erkannte ich wie Sirius‘ Kopf zu Dumbledore schellte. Das war auch ihm neu.
»Jackson hat eine neue Identität?«, fragte er.
Dumbledore nickte.
»Und die lautet?«
»Sie verstehen sicherlich, dass ich das nicht preisgeben kann. Es würde nicht nur Mr White in Gefahr bringen, sondern Sie alle, falls herauskäme, dass Sie davon wissen.«
Ich öffnete meinen Mund, damit ich protestieren konnte, aber mir fiel ein, dass ich wahrscheinlich sowieso nicht erfolgreich damit werden würde. »Meine Eltern wussten, wie er hieß, oder? Sie haben Briefe von ihm bekommen.« Ich erinnerte mich daran, dass meine Mutter geweint hatte, als sie manchmal einen Brief gelesen hatte. Ich hatte nie erkennen können, wer der Absender gewesen ist. Auf meine Fragen, wieso sie weinte, hatte ich nie eine zufriedenstellende Antwort bekommen. »Mein Vater hat mich ohne Essen ins Bett geschickt, als ich wegen Jackson geweint hatte.«
Sirius griff nach meiner Hand und drückte sie.
»Sie müssen verstehen, Ms White-«
»Ich muss gar nichts!«, widersprach ich. »Sie hatten kein Recht darauf, mir meinen Bruder wegzunehmen.«
»Ihre Eltern haben im besten Interesse ihrer Kinder gehandelt. Sie haben auf ihren Sohn verzichtet, damit dieser am Leben bleiben kann. Nicht nur Sie haben Ihren Bruder verloren, Ms White. Ihre Eltern haben ihren Sohn verloren. Trotz der Briefe, die sie von Jackson erhalten haben, wussten sie nicht, wie es ihrem Sohn ging. Sie wussten es nicht wirklich.«
»Darf ich Jackson sehen, wenn ich dem Orden beitrete?«, fragte ich, nach einem Moment der Stille. Es gab im Moment nichts, was ich mehr wollte.
»Ich fürchte, das ist keine Entscheidung, die ich fällen kann. Es wird die Entscheidung Ihres Bruders sein, ob er Sie sehen möchte.«
»Ich weiß, dass er das möchte. Er war an Weihnachten da. Ich hab ihn gesehen.«
»Mr White hat entgegen meiner Warnung gehandelt, als er nach Hause gegangen ist. Es war sehr gefährlich da aufzukreuzen. Und wie Sie alle gesehen haben, habe ich leider Recht behalten.«
»Ich möchte dem Orden trotzdem beitreten«, mischte James sich ein. »Jetzt sofort.«
Dumbledore lächelte. Er wirkte müde. »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein, Mr Potter.«
»Wieso? Ich bin volljährig. Ich kann meine Entscheidungen alleine treffen.«
»Es dürfen keine Schülerinnen und Schüler dem Orden beitreten«, erklärte Dumbledore, als er aufstand und langsam zu einem seiner überfüllten Regale lief. »Ihre Aufgabe ist es, sich auf Ihre U.T.Z. zu konzentrieren und einen guten Abschluss zu machen.«
»Das ist totaler Schwachsinn«, beschwerte sich Sirius ohne Erfolg.
»Sie wären dem Orden als Schüler nicht hilfreich, Mr Black. Es hat keinen Sinn schon Mitglied zu werden. Machen Sie zunächst Ihren Abschluss. Und falls Sie danach immer noch ein Mitglied werden wollen, können wir dann darüber reden. Jetzt ist definitiv der falsche Zeitpunkt dafür.«
Sirius wollte schon widersprechen, aber ich hielt ihn zurück. Es hatte keinen Sinn zu diskutieren. Dumbledore würde sich nicht umstimmen lassen.
»Können wir dieses Gespräch später fortführen?«, fragte ich.
Dumbledore lächelte mir zu, was ich als ein ›Ja‹ interpretierte. Er wusste, dass ich noch mehr über meine Eltern wissen wollte. Seine knappe Erklärung hatte mich noch lange nicht zufrieden gestellt.
»Sagen Sie bitte meinen Eltern, dass ich so schnell wie möglich von ihnen hören will«, meinte James noch, als wir das Büro verließen.
»Selbstverständlich, Mr Potter.«

»Krass«, unterbrach James die Stille. Wir liefen durch die Gänge Hogwarts‘ und ich hatte das Gefühl, dass wir die Große Halle ansteuerten. »Dass deine Eltern welche von den guten Typen sind, hätte ich nicht gedacht.«
»Schh!«, machte ich. »Ich möchte nicht, dass das jemand erfährt. Sie haben das aus einem bestimmten Grund geheim gehalten und bevor ich nicht weiß, wieso, möchte ich nicht, dass das jemand erfährt.«
James nickte und seine Mundwinkel zuckten. Als ich zu Sirius sah, erkannte ich, dass auch er grinste.
»Was ist?«
»Das hört sich so lächerlich an«, erklärte er. »Dass die Whites keine Schwarzmagier sind. Das ist so... lächerlich
Ich zögerte einen Moment mit meiner Antwort, um Sirius‘ Worte zunächst einwirken zu lassen. »Stimmt.« Ich begann zu lachen. »Das hört sich wirklich nicht real an.«
Und als zwischen den beiden Rumtreibern die Große Halle betrat, mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht, war es mir egal, dass ich von fast der ganzen Schule tödliche Blicke zugeworfen bekam. Ich war seit Weihnachten zum ersten Mal wieder glücklich.


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