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Fanfiction

Tales of the Death Eaters - I came to tell you Something... Severus/Lily

von SaphiraMalfoy

Diesen OS verdankt ihr meinem exzessiven Skins gucken... 3x05 hat mich hier zu inspiriert.


Angestrengt nachdenkend saß der junge Severus Snape über seinem Buch, Zaubertränke für Fortgeschrittene, und machte sich Notizen für die anstehende Prüfung. Für die anderen mochten diese ganzen Zutatenlisten, Formeln und Anweisungen rätselhaft sein, doch er verstand sie beinahe blind, verbesserte sogar einige Sachen im Lehrbuch und fand unheimlich großen Gefallen daran, sich stundenlang damit zu beschäftigen. Was konnte er auch sonst tun? Freunde hatte er nur wenige, richtige Freunde, Menschen, die ihm wichtig waren, denen er etwas bedeutete. Nein, wenn er so darüber nachdachte, dann gab es eigentlich nur eine, eine einzige, wahre Freundin und das war Lily Evans. Doch diese Freundschaft war komplizierter, als eine gewöhnliche Freundschaft es sein sollte... war es nicht widersinnig, wenn der eine Freund wesentlich mehr empfand, als der Andere? Fortwährend litt der eine an dieser Freundschaft und konnte sie dennoch nicht einfach so beenden, denn es gab ihm zumindest die süße Gewissheit, dass Lily ihm ihre Zeit widmete und ihm nahe war, wenn auch nur auf eine rein platonische Art.
Leider.
Egal, darüber konnte er sich später immer noch einen Kopf machen, aber jetzt würde er erstmal weiter lernen, dachte Severus, doch so wirklich gelingen wollte ihm dies nicht. Immer und immer wieder schweiften seine Gedanken ab zu ihr, diesem wunderschönen Mädchen, das für ihn einfach unerreichbar zu bleiben schien. Wenigstens hatte sie diesem Potter noch nicht nach gegeben, obwohl dieser Idiot seine Lily schon seit Jahren an zu baggern versuchte...
Doch kaum hatte er dies gedacht, kam auch schon jemand, der diese Hoffnungen wieder zerstörte.

„Hey, Sev. Was steht an?“ überheblich grinsend ließ Lucius Malfoy sich in einen der Sessel neben seinen Freund fallen und sah ihn erwartungsvoll an.
„Ich lerne, das sieht man doch.“ murrte der Angesprochene und senkte seinen Blick wieder hinunter auf sein Buch.
„Das kannst du auch später noch tun.“entgegnete Lucius und schlug das Buch zu, woraufhin er sich einen bösen Blick von Severus einfing.
„Kannst du dich nicht irgendwie anders beschäftigen und wieder kommen, wenn ich Zeit habe? Hast du es aufgegeben Narzissa hinter her zu laufen, oder es geschafft und das Interesse verloren?“ fragte er und zog das Buch wieder zu sich heran.
„Weder noch, aber...“ der Blonde sah sich suchend um und wandte sich dann wieder an seinen Freund „Siehst du sie hier irgendwo? Ich nicht, also werde ich wohl oder übel mit dir vorlieb nehmen müssen.“ meinte er und Severus schnaubte verächtlich. Einen wirklich tollen Freund hatte er da.
„Und du? Rennst du immer noch diesem Schlammblut nach? Wie hieß sie noch gleich... Evans?“ fragte Lucius neugierig und beobachtete den Dunkelhaarigen dabei genau, auch wenn er es verneinte, ihm machte er nichts vor, dafür war ein manchmal einfach viel zu durch schaubar, zumindest wenn es um dieses Mädchen ging.
„Was geht es dich an?“ zischte Severus und schüttelte verärgert den Kopf, konnte Malfoy sich nicht einfach mal um seinen eigenen Kram kümmern?
„Och ne Menge, denn wie ich das sehe, hast du außer mir nicht viele Freunde, oder ist mir da etwa irgendetwas entgangen?“ fragte Lucius und grinste dabei hinterhältig.
„Und außerdem... Ich habe sie eben gesehen.“
„Wen?“ fragte Severus und blickte ihn zum ersten Mal in dieser Konversation direkt an.
„Na, deine Angebetete. Sie wird nächstes Wochenende ausgehen und jetzt rate mal, mit wem!“ meinte Lucius und grinste dabei immer noch ziemlich fies, doch Severus hatte keine Lust sich auf seine Spielchen ein zu lassen, also ersparte er sich die Antwort, vermutlich hatte sie eine Verabredung mit irgendwem... Aber auf keinen Fall Potter oder jemand aus seinem Umfeld, denn das... Doch seine Gedanken wurden von dem blonden Malfoy unterbrochen.
„Potter.“ War alles, was dieser sagte, doch es reichte, um die Aufmerksamkeit des Freundes zurück zu erlangen.
„Nein, das meinst du nicht...“ murmelte dieser und schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein, oder etwa doch? Sie hasste Potter und seine Freunde! Das hatte sie nicht getan, ihm nicht angetan... Sie konnte doch nicht, Lily würde doch nicht...
„Doch genau das meine ich. Ich hab es gesehen, glaub mir es ist so und jetzt vergiss sie und such dir ganz einfach eine andere. Guck dich um, hier sind genug Weiber. Was ist zum Beispiel mit Genevieve Davis? Die ist doch nicht schlecht.“ überlegte der Blonde, doch sein Freund hörte ihm gar nicht mehr zu. Severus war bereits aufgestanden und machte sich mit hastigen Schritten auf dem Weg zum Ausgang des Gemeinschaftsraumes, als ihm einfiel, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wo Lily überhaupt war. Er würde sie suchen müssen, doch wo sollte er anfangen?
„Wo ist sie?“ Severus hatte sich umgedreht und sah Lucius fragend an, dieser hob eine Augenbraue und sah alles andere als erfreut darüber aus, dass sein Freund nun zu diesem Schlammblut hingehen wollte. Da hatten seine Worte die erzielte Wirkung scheinbar gründlichst verfehlt... Seufzend sah er ihn an und antwortete schließlich doch noch.
„Als ich sie gesehen habe, war sie gerade auf dem Weg nach draußen, dann kam Potter und hat sie gefragt, sie hat ja gesagt und dann ist sie raus. Aber das war vor über einer Stunde, also ich weiß nicht, ob du da jetzt hingehen solltest-“ dann brach er ab, denn Severus war bereits fast verschwunden und hörte ihm scheinbar überhaupt nicht zu... Sein Problem. Sollte er eben mit Anlauf in sein Unglück rennen, dachte Lucius und begann darüber nach zu denken, wie er Narzissa doch noch dazu bringen konnte, mal mit ihm auszugehen. Das war schon schwieriger, als er es sich gedacht hatte...

Severus ging so schnell er konnte, ohne zu rennen, lief die Treppen hinauf und erreichte schließlich das große Eichenportal. Wenn er sich beeilte, war sie vielleicht noch da, doch was sollte er ihr sagen? Sollte er fragen, ob es stimmt, was Lucius gesagt hatte? Wollte er das überhaupt wissen... War es eine gute Idee? Vermutlich eher nicht, aber er musste Lily jetzt einfach sehen, egal was sie sagen würde, sonst würde er noch durch drehen.
Als er nach draußen trat, kniff er kurz die Augen zusammen, die Sonne schien heute wirklich verdammt hell... Vielleicht verbrachte er auch einfach zu viel Zeit in den dunklen Kerkern. Es dauerte ein paar Sekunden bis er sich an das gleißende Licht, welches noch zusätzlich vom See gespiegelt wurde, gewöhnt hatte und schließlich erkannte er auch die beiden Mädchen, die auf ihn zu kamen und offensichtlich die Absicht hegten, rein zu gehen.
Alecto Carrow unterhielt sich leise mit ihrer Freundin, Iole Leicester und warf ihm einen kurzen, spöttischen Blick zu. Es war nicht unbedingt ein Geheimnis, dass Severus und sie sich nicht viel zu sagen hatten, aber Iole war grundsätzlich in Ordnung, bis auf die Tatsache, dass sie ab und an mit einem von Potters idiotischen Freunden zu tun hatte, aber vielleicht wusste sie ja, wo Lily war, einen Versuch war es wenigstens wert.
„Iole?“ Sie drehte sich um und sah ihn fragend an.
„Du hast nicht zufällig...“ begann er und verstummte dann wieder, war es nicht besser auf Lucius zu hören und einfach wieder zurück zu gehen?
„Was?“ fragte das dunkelhaarige Mädchen und sah ein wenig ungeduldig aus, vermutlich hatte sie es eilig.
„Weißt du, wo Lily ist? Lily Evans?“ sagte er so schnell, dass er sich selbst kaum verstand, aber Iole nickte beim Klang des Namens leicht und deutete mit dem Finger in Richtung des schwarzen Sees, dann warf sie Alecto einen Blick zu, nickte in Richtung der Eingangshalle und die beiden verschwanden merkwürdig still und sahen ganz danach aus, als hätten sie irgendetwas vor... Aber Severus kümmerte sich nicht weiter darum und lief auf die Stelle zu, die Iole ihm gezeigt hatte. Planlos und immer noch nicht sicher, was genau er hier tat, ohne die geringste Ahnung, was er ihr sagen sollte und nicht fähig einen klaren Gedanken zu fassen, doch er konnte sie einfach nicht finden.

„Lily?“ rief er leise, doch niemand antwortete. Suchend lief er weiter, doch hier war einfach niemand.
„Lily!“ diesmal war seine Stimme lauter, aber es geschah immer noch nichts.
„Lily, ich will mit dir reden!“ Und plötzlich tauchte die Gestalt von ihr, dem Mädchen, welches er schon so viele Jahre lang liebte, hinter einem Baum auf. Da stand sie, Lily Evans, die wunderbarste Person, die er kannte, die Einzige, die ihn so akzeptierte, wie er war und ihn dennoch nicht liebte und sah ihn fragend an.
„Was ist los, Sev?“ wollte sie wissen und kam auf ihn zu. Ihre Haare leuchteten in der Sonne und sie lächelte leicht, nicht übertrieben und doch konnte man deutlich sehen, dass sie sich ehrlich darüber freute, ihn hier zu sehen, dass er gekommen war, um sie zu sehen.
„Ich...“ begann er und ging auf sie zu, bis er direkt vor ihr stand. Ein paar Augenblicke lang sah er sie nur an, blickte in ihre wundervollen, grünen Augen, die so einzigartig waren, hatte das Gefühl, sein Herz würde stehen bleiben und sein Leben wäre vorbei, würde er es ihr jetzt nicht sagen... Vorsichtig nahm Severus ihr Gesicht in seine Hände und kam so nah, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte.
„Lily, ich bin gekommen, um dir zu sagen...“ sagte er leise, doch sie unterbrach ihn.
„Severus, ich glaube nicht, dass-“ warf Lily ein, doch er verhinderte jede weitere Widerrede, indem er die Augen schloss und seine Lippen auf die ihren legte. Merlin, es fühlte sich gut an, wahnsinnig gut, besser, als alles andere und sie erwiderte seinen vorsichtigen Kuss, wehrte sich nicht, sondern ließ ihn gewähren.
Das war definitiv der schönste Moment im Leben von Severus Snape.
Doch so schnell, wie es begonnen hatte, war es auch schon wieder vorbei, viel zu schnell und Lily sah verwirrt aus, stand sprachlos vor ihm und rührte sich nicht.

„Jetzt hab ich’s dir gesagt, okay? Jetzt weißt du es.“ sagte Severus, nachdem sie sich einige Augenblicke lang nur angesehen hatten, dann ließ er sie los und trat von ihr zurück, doch sie sagte einfach nichts. Schwieg und sah ihn unsicher an und Severus wusste, dass er jetzt gehen sollte. Ein paar Sekunden lang beobachtete er sie noch, aber es blieb wie es war, also drehte er sich langsam um und ging, ließ sie alleine, um selbst alleine sein zu können und hoffte, dass sie ihn irgendwann einmal suchen würde, vor ihm stünde... seine Worte widerholen würde.
Ich bin gekommen, um dir zu sagen...
Lily stand immer noch da und starrte ihm nach, wie er allmählich hinter einem Hügel verschwand und schließlich nicht mehr zu sehen war.


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