von Jasmine S.
Severus ging im Eberkopf die Treppe hoch. Er wohnte schon seit einem Jahr nicht mehr bei Lucius. Zum einen wollte er seinen Freund nicht weiter belästigen, auch wenn dieser nie so etwas gesagt hatte, und zum anderen zog es ihn in die Nähe des Schlosses, außerdem konnte er hier vielleicht besser herausfinden was Dumbledore vor hatte. Niemand außer den Todessern wusste, das er hier war. Der Kontakt zu seiner Mutter war endgültig abgebrochen. Auf die Briefe, die er ihr hin und wieder geschickt hatte, antwortete sie nicht. Er fragte sich, ob sie dem Muggel wirklich nicht gesagt hatte was er getan hatte.
Severus seufzte.
Fehlte er ihr denn gar nicht? Hatte der Muggel es geschafft, dass sie ihn vergessen hatte?
Hatten sie ihn vielleicht sogar ersetzt?
Nein, der Muggel würde dieses Risiko bestimmt nicht mehr eingehen.
Severus ging noch eine Stufe nach oben.
Aus einem Zimmer hörte er Dumbledores Stimme. Er ging so leise wie möglich zu der Tür.
"Sybill, was ist mit Ihnen?"
Severus ging näher an die Türe, er hörte eine Stimme, die er nicht einordnen konnte.
"Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran ... jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt ..."
Severus beugte sich etwas weiter vor.
Was hieß das? Doch bevor er noch mehr hören konnte, wurde er von hinten am Kragen gepackt.
"Was tust du hier, Junge?"
Es war der Wirt. Offenbar hatte er Severus gesehen.
"Willst wohl spionieren was? Hast du die Stimme verloren?"
Severus versuchte verzweifelt eine Ausrede zu finden. Zugleich versuchte er mehr zu hören, doch der Wirt hielt ihn zu fest als das er sich aus dessen Griff winden konnte.
"Ich.. ich..", stammelte er.
"Ja, was du? Dachte, du bist der Sohn von Eileen Prince, die war doch auch nie um ein Wort verlegen gewesen, nicht wahr?"
Severus spürte, wie die Türe hinter ihm nachgab und geöffnet wurde. Er war mit seinem Ellbogen an die Klinke gekommen und hatte diese heruntergedrückt.
"Was ist denn hier los?", hörte er Dumbledores Stimme.
"Albus, der Bursche wollte offenbar lauschen, zumindest hab ich ihn hier herumlungern sehen.", erklärte der Wirt.
Severus befreite sich aus dem festen Griff, ging einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich habe nicht gelauscht. Ich hab die falsche Treppe genommen. Sie sollten sich vielleicht darum kümmern, dass sich Ihre Gäste nicht ständig verlaufen.", sagte er. Severus war froh, dass er seinen spötisch-herablassenden Ton wiedergefunden hatte.
"So so, verlaufen hat er sich. Nun, dann weißt du es ja und kannst ja jetzt auf dein Zimmer gehen.", erwiderte der Wirt.
Severus presste die Lippen zusammen und ging an dem Wirt vorbei.
"Severus.", hörte er eine Stimme. Er drehte sich um und sah Dumbledore, der zu ihm ging.
"Wie geht es Ihnen?"
Was sollte das denn jetzt?
"Gut.", antwortete er.
"Schön, grüßen Sie mir Ihre Mutter, Sie werden sie bestimmt am Wochenende wieder sehen, nicht wahr?"
Severus nickte benommen, damit hatte er gar nicht gerechnet.
"Mach ich, wenn ich sie sehe.", murmelte er und sah Dumbledore an.
"Nun, wir sehen uns bestimmt mal wieder.", meinte dieser und ging.
Severus sah ihm nach. Er wusste, dass er diesen Gruß niemals ausrichten würde.
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