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Fanfiction

In Spirit - Erwischt

von Xaveria

Professor Snape lächelte und korrigierte weiter.

-----


Severus Sinne waren auf den Zaubertrank sensibilisiert und trotz Hermines kontinuierlicher Abwesenheit, Athenes zweifelhafter Weisheit, sollte sie wirklich existieren, oder Mimis Vorliebe für glitzernde Dinge, so verlangte der Trank doch seine Aufmerksamkeit. Er stand von Hermines Seite auf und nach einer verweilenden Berührung ihrer Wange, ging er zurück in die Küche.


---

„Sie können jetzt gehen. Erscheinen Sie morgen direkt nach dem Mittagessen.“

Nicht wagend zu ihm aufzublicken, nickte Hermine und sammelte ihre Sachen zusammen. „Gute Nacht, Sir.“

Er zögerte bevor er antwortete: „Gute Nacht, Miss Granger.“

Diese Pause, dieses „Gute Nacht, Miss Granger“, war ihr fast zum Verhängnis geworden beim Verlassen des Klassenraums, aber sie blieb standhaft und ihre Füße gehorchten ihr und gingen weiter. Als sie bedächtig ihren Weg aus dem dunklen Kerker machte und die langen Treppen zum Gryffindor-Turm hochstieg, schien seine Stimme ihr zu folgen, genauso leise und beständig wie Krummbein hinter ihr.

Der Kniesel flitzte leichtfüßig die Treppe hinauf. Sie schritt dagegen erschöpft hinterher, ihr Kopf voll mit den Echos aus seinem Schweigen und seiner Stimme..

Etwas fühlte sich merkwürdig an – sein Zögern, bevor er ihr geantwortet hatte.

Sie hielt auf der Treppe an.

Sie wusste, dass sie keine Schauspielerin war. Anders als ihr Professor konnte sie ihre Gedanken nicht für sich behalten. Dass sie ihre Gedanken nicht gleich aussprach, sobald sie ihr durch den Kopf schwirrten, war schon gelegentlich ein Erfolg für sich, und einer, der die Grenzen ihrer Diskretion so weit reizte, wie es nur vernünftigerweise möglich war. Besonders mit vierzehn.

Oben angekommen, lehnte sie sich gegen das Geländer und schulterte ihre schwere Tasche neu.

In ihrem Kopf hörte sie es wieder – die Pause, dann: „Gute Nacht, Miss Granger.“

Warum hatte er gezögert? Was hatte er gedacht?

Vermutete er irgendetwas?

Sie zuckte leicht mit ihren Schultern. Dann ging es eben nicht anders. Er war einfach zu aufmerksam, zu scharfsinnig und vermutlich auch zu paranoid, um nicht zu erkennen, dass nicht alles mit Miss Hermine Granger, Hogwarts Viertklässlerin, stimmte.

Sie stand dort für einige Minuten, verloren in ihren Gedanken an das undeutliche Schweigen und die zerschmetternde Stimme, die zusammen Severus Snape ausmachten.

Ein anklagender Schrei brachte sie wieder zurück und erschrocken presste sie sich instinktiv gegen die Wand.

„Du!“ Eine mit Flitter geschmückte Figur, eingehüllt in einigen von Motten zerfressenden Schals, starrte sie von der Großen Treppe aus mit eulenartigen Augen hinter übergroßen Brillengläsern an.

Ich glaub, ich spinne. „Guten Abend, Professor Trelaw--“

„Du!“, wiederholte Professor Trelawney, als sie einen vorsichtigen Schritt die Stufe hinunterging. „Ich habe eine störende Anwesenheit gespürt, als ich in meinem ruhigen Turm die Kristalle geworfen habe und ich entschied in die irdischen Hallen hinabzusteigen, um die Quelle auszumachen.“Sie nahm einen weiteren Schritt. „Meine Sicht hat mich zu dir geführt“, beendete sie mit einem theatralischen Flüstern.

Merlin steh mir bei.

„Deine Aura ist hin und hergerissen … noch niemals zuvor habe ich solche Störungen auf den Inneren Ebenen gesehen.“

Muss sie jedes Wort so betonen?,
fragte sich Hermine, während sie fest ihren Mund gegen jegliche Worte schloss, die sie vielleicht gesagt hätte und ihr Blick suchte bereits nach einem anderen Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum.

Professor Trelawney kam so schnell, wie es ihre übereinandergelegten Gewänder erlaubten, die Treppe herunter. Verängstig blieb sie einige Schritte vor Hermine stehen, hob ihre Hände und verkündete: „Hinfort, Seele. Ich verbanne dich! Kehre, kehre zurück zu den dunklen Orten, woher du stammst!“

Das hörte sich nach einer guten Idee an, aber Hermine hatte kaum Zeit zu blinzeln, bevor eine leise, ruhige Stimme hinter ihr von der Treppe zu hören war.

„Was soll dieses Gejaule?“

Professor Snape. Hermine schloss ihre Augen und ließ ihren Kopf zurück gegen die Steinwand fallen, als sie die perversen Gezeiten daran erinnerte, dass jetzt ein hervorragender Augenblick sei, sie wieder zurück nach Hause zu schicken. Oder … warte. Nein. Die vierzehn Jahre alte Hermine hätte keine Ahnung, wie sie…

„Severus … treten Sie zurück … treten Sie zurück!“ Professor Trelawney hielt warnend ihre Hand hoch.

„Wovon denn, Sie zwitschernder Armleuchter?“

Nehmen Sie nur kein Blatt vor den Mund, Professor, dachte Hermine regungslos mit trockenem Humor.

„Ein dunkles Wesen hat von der bedauernswerten Miss Granger Besitz ergriffen … ich muss es verbannen.“

„Sie können noch nicht einmal einen Wellensittich mit einem Treiberschläger vom Tisch verbannen.“

Hermine versuchte nicht zu lächeln. Allerdings.

„Was ist denn hier los?“, rief eine andere Stimme ruhig von der oberen Galerie.

Professor McGonagall. Hilfe.

„Sybill hat einen Anfall-“

„Das armes verschlossenes Innere Auge von Miss Granger hat sie anfällig für geistlichen Einfall gemacht – ein schreckliches Wesen hat Besitz von ihr ergriffen!“

„Oh, sicherlich nicht“, sagte Minerva brüsk, als sie zu ihnen hinab kam. „Miss Granger, die Ausgangsperre tritt gleich in Kraft. Ab ins Bett mit Ihnen.“

Erleichtert trat Hermine von der Wand.

„Einen Augenblick, Minerva“, sagte Professor Snape. „Bleiben Sie“, befahl er Hermine.

Super, knurrte Hermine stumm.

„Das Wesen muss vertrieben werden und ich bin die Einzige, die sehen kann …“

„Ruhig, Sybill“, sagte Minerva. „Severus, was wollen Sie?“

„Trotz enormen Widerwillen auch nur einen Funken von diesem Unsinn zu glauben-“

Ein stummer Einwand von Professor Trelawney.

Professor Snape fügte seiner Stimme eine deutliche Betonung bei und fuhr fort: „Gibt es doch ein oder zwei Punkte, die eine Unterhaltung mit ihrem Hauslehrer rechtfertigen.“

„Tretet zurück – bringt euch in Sicherheit! Ich werde jetzt…“

Hermine, gefangen im Mittelpunkt zwischen den beiden mächtigsten Lehrern von Hogwarts und noch der lautesten von ihnen, verstärkte sie nur ihr Flehen an die perversen Gezeiten, sollten doch alle Unannehmlichkeiten für ihr vierzehnjähriges Ich verdammt sein.

Professor McGonagal ignorierte Professor Trelawney. „Ja, Severus?“

„Miss Granger demonstriert Wissen, welches für ihr Jahr nicht angebracht ist und sie scheint ihren Tiergefährten nicht mehr kontrollieren zu können. So eigensinnig katzenartige Geschöpfe oftmals sind…“

Miniervas Blick zog sich zusammen.

„… so ist ihr Benehmen eindeutig seltsam.“

Ziemlich, dachte Hermine sauer, auch wenn sie sich nicht rührte.

Offenbar entschlossen die Bemerkung mit dem katzenartigen Geschöpf unkommentiert zu lassen, schürzte Minerva ihre Lippen und wandte sich an Hermine. „Miss Granger. Geht es Ihnen gut?“

„Ganz gut, danke, Professor“, antwortete Hermine.

„Das dunkle Wesen spricht!“ Professor Trelawney machte sich bereit auf sie zuzutreten. Hermine konnte nur vermuten, was sie tun wollte, aber Minerva hielt sie mit einem entschlossenen, ausgestreckten Arm auf.

Der Klang, der die Sperrstunde einläutete, hallte laut durch das gesamte Schloss und verschluckte Minervas „Dummes Gewäsch.“

Die Lehrer warteten, bis das Hallen verschwunden war, bevor sie fortfuhren. „Es ist nur natürlich für Schüler während der Sommerferien erwachsen zu werden und sich zu verändern und es ist nicht unbedingt ungewöhnlich für Miss Granger über ihren Stundenplan hinaus zu lesen. Gerade erst heute haben Sie ihren besonderen Verdienst für ihre Arbeit in Zaubertränke -“

„Einen Verdienst, den sie wohl kaum ohne fremde Hilfe erhalten hätte, Minerva, wie ich es Ihnen bereits gesagt habe“, sagte er ruhig, „angesichts dessen, dass sie keinerlei besondere Begabung hat.“

Ohne fremde Hilfe? Wohl kaum. Hermine unterdrückte bestimmt ein ironisch und leicht hysterisches Lachen, welches drohte jede Sekunde auszubrechen.

„Außerdem“, fuhr Professor Snape fort, „ist der Felx Felicis nicht Teil des normalen Stundenplans und sie hat nicht meine Erlaubnis bekommen die Verbotene Abteilung für Zaubertranktexte zu betreten.“

„Natürlich hat sie das nicht. Oh, also schön.“ Minverva drehte sich zu Hermine um. „Was haben Sie über den Felix Felicis Trank gehört?“

„Ich habe während des Sommers darüber gelesen, Professor.“

„Welcher Text?“

Hermine stellte sich die entsprechende Abteilung in Archiv vor und nannte einen von vielen Bänden, die Demetrios zwischen dem vierblättrigen Kleeblatt und dem Weißen Kaninchen positioniert hatte.

Professor Snape sprach gedehnt: „Murphys Fortuna ist vor drei Jahrhunderten verloren gegangen.“

„Seine originalen Notizen befinden sich in dem Archiv“, sprudelte es aus ihr heraus und beförderte alle drei Professoren ins Schweigen. Ihr Instinkt sagte ihr, nicht zu lügen. „Ich… ich bin im Archiv gewesen.“

„Es spricht … das dunkle Wesen spricht.“

„Still, Sybill.“

Professor Snape lächelte. „Unerfahrenen Hexen oder Zauberern ist der Zutritt ohne einen magischen Begleiter nicht gestattet. Woher wissen Sie überhaupt, dass es existiert?“

„Das dunkle Wesen spricht durch sie!“, verkündete Professor Trelawney.

„Ruhig, ihr beiden“, befahl McGonagall. „Severus, Sie verhören das Kind nutzloserweise; zweifelsohne hat sie schon von dem Archiv gehört. Einige unserer älteren muggelgeborenen Ravenclaws haben Filius kurzzeitig als ihren Begleiter beschäftigt, um weitere Untersuchungen durchzuführen; er begleitet sie des Öfteren während der Ferien und sie muss gehört haben, wie sie darüber sprachen.“

„Ignorieren Sie meine Warnungen auf eigene Gefahr, Minerva… eigene Gefahr…“

Professor Snape schnitt Professor Trelawney das Wort ab. „Miss Granger ist nicht in Ravenclaw.“

„Zu Filius anhaltendem Bedauern.“

Krummbein begann sich zu langweilen und versuchte an Hermines Bein hochzuklettern.

Mit ihrer Hand tätschelte sie seinen Kopf.

„Sehen Sie“, sagte Minerva und deutete auf den Kniesel. „Wäre Miss Granger wahrhaftig, hm, besessen, so würde sich ihr Gefährte nicht so verhalten.“

Danke Krummy.

„Rrrr“, antwortete er und streckte sich nach ihrer Hand.

„Aber ich bestehe darauf-“ Professor Snape trat vor.

„Hatten Sie jemals einen Tiergefährten, Severus?“, fragte Minerva sanft, so sanft, dass Hermine vermutete, dass ihre Hauslehrerin bereits die Antwort darauf kannte.

Er hielt inne. „Sie wissen, dass ich keinen hatte.“

„Dann vertrauen Sie meinen Worten, besonders in Bezug auf katzenartige Geschöpfe. Der Band zwischen Zauberern und ihren Tiergefährten ist erlaubt, wie bereits vom Zaubergamot asserviert worden ist.“

„Was noch immer nicht erklärt, wie sie in der Lage war das Archiv zu betreten.“

„Meine Eltern konnten den muggelhaltigen Teil der Bibliothek einsehen“, sagte Hermine vorsichtig, während sie den kindischen Drang bekämpfte ihre Finger in ihren Roben zu kreuzen. „Und ich… also, ich habe den Eingang zur magischen Abteilung gefunden.“ Einmal täglich seit bereits sieben Jahren, beendete sie den Satz in ihrem Kopf.

Professor Snapes Augenbraue zuckte skeptisch und er verschränkte seine Arme. „Und wo befindet sich dieser Eingang?“

„Entschuldigen Sie, Sir, aber es geht nicht um ‚wo‘, sondern ‚wie‘. Es gibt einen Absatz auf dem Stein von Rosette, welcher, wenn er von einem Zauberer oder einer Hexe laut vorgelesen wird, den Eingang offenbart.“

Ein langes Schweigen. „Sie erwarten von uns zu glauben, dass Sie dieses Wissen rein zufällig erlangt haben?“

Mist. Nicht lügen. „Wir haben Hieroglyphen in Alte Runen durchgenommen, Sir, und ich…“ Hermine senkte ihren Blick von seinen Knöpfen zu seinen Stiefeln. „Manchmal prahle ich. Etwas.“ So. Das wirst du wohl glauben.

Seine Stimme wurde leise. „Und wie kommt es, dass es Ihnen erlaubt war, das Innere auch zu begutachten?“

Reflexartig hob sie ihr Kinn, aber brachte sich wieder unter Kontrolle, bevor ihr bockiger Blick seine Augen erreichte. Entschlossen starrte sie auf seinen Nasenrücken. „Der Kurator ist sehr nett, Sir, und er war nachsichtig mit meiner Neugier.“ Was genau das war, was mich hier hergebracht hat. Sie machte sich mental eine Notiz Demetrios mit schrecklichem Gebrüll durch das ganze Archiv zu scheuchen, sollte sie jemals in ihre eigene Zeit zurückkehren und so wartete Hermine, ob ein Urteil über sie verhängt werden würde.

„Freundlichkeit und Neugier – das ist Demetrios, wie er im Buche steht“, lachte Minerva. „Ist er noch immer fasziniert von elisabethanischer Kneipenmusik?“

„Ich… ich bin mir nicht ganz sicher.“ Hermine fischte nach einer zufälligen Musikart. „Er hat vielleicht leichten Operngesang erwähnt … Rossini?“ Abgesehen davon, dass Demetrios innerhalb von vierzehn Tagen fast alles einmal erwähnt, was je existiert hat, hoffte sie, dass diese Antwort Professor McGonagall zufriedenstellte und als Wahrheit durchging, angesichts Professor Trelawneys unwillkommener und neu entdeckter Erkenntnis von Genauigkeit.

Professor Snape verlagerte sein Gewicht, seine Roben raschelten leicht in der stillen Halle.

Wissend, dass sie nicht geübt in irgendwelchen Ausflüchten war und ganz deutlich spürte, dass er, trotz ihrer wahren Worte, wusste – er musste es wissen – dass sie etwas verheimlichte, war sie sehr darauf bedacht, nicht zu der Quelle des Geräuscheshinzuschauen. Es wäre nur natürlich gewesen hinzusehen, tadelte sie sich selbst, aber nichtsdestotrotz wandte sie sich stattdessen Professor Trelawney zu, die sie mit kurzsichtiger Verwunderung anstarrte. „Ein dunkles Wesen kann nicht die Wahrheit sprechen… und doch lügt es nicht. Welch seltsames Omen ist das… ein Omen des Untergangs, wenn ein Wesen unter uns wandelt und doch nicht lügt!“

Professor Snape schnaubte und setzte zum Sprechen an, aber Professor McGonagall hielt eine schlanke Hand hoch und unterband weitere Diskussionen. „Kommen Sie, Miss Granger. Es ist bereits nach Sperrstunde. Ich werde Sie zurück zum Gryffindorturm begleiten und…“

Professor Trelawney holte Luft und wieder ging Professor McGonagall dazwischen. „Ich werde dafür sorgen, dass sich Madam Pomfrey sie direkt morgen früh für eine komplette Untersuchung sieht. Ich gehe davon aus, dass es für Sie akzeptabel ist, Severus?“

Er nickte knapp. Abrupt wirbelte er herum und verschwand in die Dunkelheit der Stufen.

Ihre Nackenhaare sagten Hermine, dass er noch immer lauschte.

„Die Medihexe kann nur das Irdische sehen-“, begann Professor Trelawney.

„Poppy kennt die standardisierten Untersuchungen gegen dunkle Zauber. Diesem Kind fehlt nichts, außer, dass sie außerhalb ihrer Sperrstunde herumläuft und fast im Stehen einschläft.“ Professor McGonagall warf Hermine einen listigen Blick aus ihrem Augenwinkel zu.

Hermine schloss kurz ihre Augen in der Hoffnung, dass es „müde“ passend traf.

„Gute Nacht, Sybill.“

Noch immer etwas über irgendwelche Omen und Untergänge murmelnd, schwebte Professor Trelawney in einem Flattern aus Schals davon.

Zu ihrer Überraschung begann Professor McGonagall leise und zufrieden zu lachen. „Oh mei, Miss Granger. Sich zwischen diesen beiden zu befinden – Ich bin froh, dass ich vorbeigekommen bin, als ich es tat.“

Hermine hörte, wie Professor Snape im unteren Korridor verschwand und sie lächelte leicht, als Erleichterung ihre Knie weich werden ließ. „Danke, Professor. Es war ziemlich… unangenehm.“

„Selbstverständlich, Miss Granger. Selbstverständlich.“ Professor McGonagall vollführte eine freundschaftliche Geste und sie gingen zu den Treppen. „Ihr Begleiter sieht heute Abend besonders zufrieden mit sich selbst aus.“

„Vielleicht sieht er sich ja verantwortlich für meine, hrm, Rettung?“, äußerte Hermine vorsichtig.

„Ohne Zweifel tut er das.“


---


„… so ist ihr Benehmen eindeutig seltsam.“

Severus verzog sein Gesicht und rührte weiter, als sich seine Erinnerungen verdoppelten. Er zwang sich dazu zu Ende zu rühren und fügte noch etwas gepulverte Schafgarbe von seiner Herzhöhe aus hinzu.

Die Oberfläche des Trankes rührte sich und die Schafgarbe verschwand in den Tiefen des Kessels.

Die Farbe änderte sich nicht und Severus nickte, als sein Blick automatisch zur Küchenuhr glitt.

Erst dann setzte er sich langsam an den Tisch.

Etwas Seltsames in ihrem Benehmen, ganz genau, dachte er, und ging in seinem Kopf noch einmal die Szene in der Eingangshalle durch und fragte sich, wie lange sein vergangenes Ich brauchte, um ihre verdammten Augen mit dem Wissen, welches sie nicht haben sollte, in Verbindung zu bringen.

Er erinnerte sich an das Gefühl von ihr in seinen Armen und zuckte zusammen.

Mimis Ohren erschienen über der Tischkante und sie legte vorsichtig eine Pfote auf die Platte. „Meee“, sagte sie leise.

Er nickte abgelenkt. „Du hast Recht, Katze.“ Worüber, wollte er gar nicht erst anfangen nachzudenken.

Er zwang sich an seine Erinnerung von ihren Augen zu konzentrieren – sie schaute sein vergangenes Ich mehr an als ihm lieb war an – und versuchte festzunageln, was genau er an ihren Augen so beunruhigend fand.

Braun. Sie waren braun. Das war es nicht.

Hör auf zusammenzuzucken, sagte er sich.

Die gewisse Leichtigkeit, die sich in den meisten Augen der Schüler widerspiegelte, fehlte in ihrem Blick.

Sie waren nicht so … oberflächlich, aus Mangel eines besseren Wortes. Noch konnten sie so einfach wie bei anderen Schülern gelesen werden. In seinem ersten Jahr als Lehrer hatte er schnell gelernt Doppeldeutigkeiten, Angst, Scham, das gelegentliche Funkeln von Intelligenz, wenn der ein oder andere ein Prinzip zum ersten Mal verstand, zu erkennen.

Er richtete seinen Stuhl und streckte seine Beine vor sich aus.

Mimi trottete zu seiner Hand und stieß dagegen. „Meee“, sagte sie erneut, diesmal sehr leise.

Er rieb mit seinem Fingerknöchel über ihre Schnurrhaare und ging seine jüngste Erinnerung durch.

Als Hermine gegen die Steinwand gelehnt hatte, ihre Augen geschlossen hielt, da hätte sie auch die Miss Granger aus seinen ursprünglichen Erinnerungen sein können. Erst als sie wieder ihre Augen geöffnet hatte und von der Wand weggetreten war, da….

Ah.

Dann…

Du verdammter Idiot.

Ausnahmsweise war es diesmal an sein Ich in der Gegenwart und nicht sein Ich in der Vergangenheit gerichtet gewesen.

Er hatte es vorher nicht gesehen.

Als Hermine zwischen Minerva und der verrückten Wahrsagerlehrerin stand, da erkannte er, dass sie nicht anders ausgesehen hatte, als gestern. Irgendwann zwischen ihrem dritten und vierten Jahr war Hermine Granger erwachsen geworden.

Er bezweifelte, dass sie jetzt auch nur eine Haaresbreite größer war.

Noch immer Mimis Wange streichelnd, verlagerte er leicht sein Gewicht auf dem Stuhl.

Er müsste es aus der anderen Richtung betrachten. Es war nicht so, dass ihre Augen nicht zu ihrem Körper passten; es war, dass sie es taten.

Er vermutete, dass man ihm vergeben konnte, dass er dem unvermeidbaren Erwachsenwerden seiner Schüler nicht sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Kinder wuchsen nun einmal, es war ein natürlicher Prozess, der weder seine Unterstützung, noch seine Überwachung benötigte und er war mehr darum besorgt sie durch sieben Jahre mit zunehmend explosiveren Zaubertränken zu führen, als ihre körperlichen Veränderungen zu bemerken. Das lag weder in seinem Aufgabenbereich noch in seinem Interesse; er hatte damals seine Aufmerksamkeit auf Wichtigeres gerichtet.

Er wühlte sich durch seine Erinnerungen.

Jungen, erinnerte er sich, durchliefen fast immer zwangsläufig eine trampelige Phase – überall Ellbogen und verschüttete Tränke, während sie versuchten mit Gliedmaßen zurechtzukommen, die über Nacht gewachsen zu sein schienen.

Mädchen – nun. Er hörte von Kollegen, deren Unterricht den Umgang mit Zauberstäben abverlangte, ein Lachen, während die unerfahrenen jungen Hexen unvorhersehbare magische Ausbrüche erlitten, aber das hatte sich für gewöhnlich nach ein paar Monaten gelegt. Nein, Mädchen…

Seine Lippen zuckten.

Mädchen schienen eleganter als Jungen in ihre Ellbogen zu wachsen.

Er erinnerte sich an das Bild von Hermine, als sie sich von ihm abwandte, um ihn nicht anzusehen.

Sein vergangenes Ich hatte diese Abneigung lediglich registriert, aber jetzt sah er viel mehr: Das zwischen ihrem dritten und vierten Jahr Miss Granger in ihre Ellbogen gewachsen war.

Er hegte keinerlei Zweifel, dass, sollte sie jetzt plötzlich von der Couch aufstehen und vor ihm in ihrer Schuluniform auftauchen -

Ungemütlich regte er sich auf seinen Stuhl.

-sollte sie jetzt in ihrer Schuluniform vor ihm auftauchen, dann würde sie passen und es würde kaum einen Unterschied zwischen der Schülerin, deren Ruf er systematisch zerstörte und der erwachsenen Hermine Granger bestehen, wessen Atem er noch vor vierundzwanzig Stunden sanft auf seiner Haut gespürt hatte.

Verdammt.

Abrupt stand er auf und begann auf und ab zu laufen.

Er wusste, dass sein vergangenes Ich, jetzt wo seine Aufmerksamkeit geweckt worden war, für immer auf das Objekt, das seinen Instinkt entzündet hatte, gerichtet sein würde. Besonders dann, wenn sich das Dunkle Mal stetig auf seinen Unterarm verstärkte.

Er würde, so wusste er, Hermine Granger auf die nur geringsten, subtilsten Hinweise hin beobachten.

Inwieweit war kaum von Bedeutung. Es war nie seine Aufgabe gewesen Hinweise zu interpretieren, er hatte sie lediglich katalogisiert, auf mögliche Gefahren ihn abgewogen und sie wann immer auch nötig zu seinem Vorteil ausgenutzt.

„Sei vorsichtig, Hermine“, flüsterte er.

Mimi trottete an ihm vorbei, geradewegs in Hermines Schlafzimmer.

Ohne nachzudenken, folgte er ihr und ohne darüber nachzudenken, schaltete er die Lampe auf ihrem Nachttisch an.

Sein Blick fuhr über ihr leeres Bett, die weiße Decke war noch immer von heute Morgen leicht zerwühlt und er schluckte schwer, als sein Kopf mit vagen Vorstellungen und Geräuschen von unvorstellbarer Sanftheit überflutet wurde.

„Sei nicht dumm“, murmelte er.

Mimi schaute zu ihm auf und sprang auf Hermines Kissen.

„Du bist nicht hilfreich.“

Er richtete sich unmerklich auf und schaute auf den magisch geschrumpften Kleiderschrank und wirkte den Zauber, der ihn öffnen und vergrößern würde.

Die Blasen erschienen, schwebten langsam vor ihm.

Er kannte ihre Geheimnisse und ohne seine Absicht zu hinterfragen, begann er mit der Entschlüsselungsreihenfolge und sieben Blasen reihten sich nacheinander auf.

Pergament. Tinte. Siegelwachs. Silber.

Er schloss seine Augen und atmete die Düfte ein, die sie vor langer Zeit unbewusst mit ihm in Verbindung gebracht hatte, Düfte aus der Nacht, in der er Potter mit seinem Patronus gerufen und das Schwert versteckt hatte.

Es war fast undenkbar, dass sie diesen komplexen Verschlusszauber erschaffen hatte und sich nicht der Basis in Amortentia bewusst war.

Andererseits war sie nie sonderlich talentiert in Zaubertränke gewesen.

Fähig, ja.

Talentiert… nein.

Und darüber hinaus, warum hätte sie auch ihr eigenes Verlangen allzu genau hinterfragen sollen? In der Tat, warum, wenn der Zauberer nach dem sie sich sehnte bereits tot war?

Er ließ die letzten drei Blasen platzen und atmete ihre Düfte ein.

Innerhalb des letzten Tages war aus Kiefer Pfingstrose geworden und altes Leinen, Leder.

Aber Verlust blieb.


---

Endlich alleine in ihrem Bett, außer Krummbein, zog Hermine ihre Notizen heraus.

„Mimi“, flüsterte sie.

„PRFSSR TRAURIK.“

„Tut mir leid, Süße.“

„KATSE NICH MAG.“

„Was macht er?“

„BLASN.“

„Oh? Oh.“

Hermine schloss ihre Augen und erinnerte sich an Zuhause. Ihre Sachen. Ihr Schrank, alles, bis auf ihre Schuluniform, die sie akribisch ordentlich hielt, ein komplettes Durcheinander. Ihr Verschlusszauber.

„Pergament, Tinte, Siegelwachs…“, flüsterte sie, ein Trost in der Dunkelheit, „Kiefer, Silber, verdammt noch mal!“

„Hermine, halt die Klappe. Kannst… kannst du nicht einmal leise lernen? Das Quiz ist erst nächste Woche Dienstag.“

„‘Tschuldigung, Parvati.“

Hermine vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen.

Amortentia. Natürlich.

Es ergab jetzt alles einen Sinn.

Die Nacht im Wald, in der Ron wieder zu ihnen zurückgekehrt war. Sie wusste, sobald sie das Schwert gesehen hatte, dass es Schulleiter Snapes Werk gewesen war. Sie hatte natürlich nichts zu den Jungs gesagt – irgendetwas anzudeuten hätte nur die fragile Einheit gestört, die sie gerade erst wieder erlangt hatten.

Nein, es war besser gewesen ihnen nicht zu sagen, dass die einzige Person mit Zugang zu dem Schwert, die einzige Person, die überhaupt einen Sinn ergeben würde, Schulleiter Snape war.

Das Auftauchen des Schwertes hatte ihre private Vermutung, dass er und Professor Dumbledore vermutlich schon lange zuvor, einen Plan geschmiedet hatten nur bestätigt und es war schon immer ihre Aufgabe gewesen die Hinweise zu interpretieren und für gewöhnlich hatte sie Recht.

Sie hatte ihre gesamte Karriere darauf aufgebaut.

Abgesehen davon brauchte sie für gewöhnlich nicht so lange. Vor einigen Jahren hatte sie diesen Verschlusszauber nicht nur auf erinnerte Düfte basiert, sondern auch, wie sie jetzt wusste, auf Amortentia.

Sie fluchte stumm. Warum musste sie das jetzt und nicht erst nach ihrer Rückkehr in ihre eigene Zeit erkennen? Oder wenn nicht dann, warum nicht schon vorher?

Nun, sie war etwas abgelenkt gewesen, erst damit verfolgt und dann leidenschaftlich geküsst zu werden und schließlich hatte sie auch noch mit Ron Schluss gemacht.

Sie unterdrückte ein Stöhnen. Sie wollte nicht noch einmal all das mit Ron durchmachen, besonders mit dem Wissen, dass sie ihn nicht heiraten will, weil sie fasziniert von der Erinnerung an Severus Snape, Doppelagent, Mörder und ihr ehemaliger – ihr derzeitiger -Zaubertränkelehrer war.

Es war einfach nur ironisch jetzt die Amortentia zu erkennen. Natürlich machte es auf verdrehte Weise irgendwie Sinn, dass sie jetzt, wo sie ihn sah, auch ihr eigenes Herz sehen konnte.

Wie herrlich literarisch. Die Ironie kam ihr schon fast Spanisch vor…

Oh, genau – Athene. Nicht Spanisch, sondern „Griechisch“.

Bezaubernd.

Sie rümpfte ihre Nase und sagte der Göttin der Weisheit stumm sich zu verziehen; sie musste schlafen.

Sie zog die Decke über ihren Kopf und ging in ihrem Kopf die Düfte ihres Zaubers durch.

Pergament. Tinte. Siegelwachs. Sein Memo. Sie hatte es nicht bewusst gewusst, die Düfte hatten sich mit ihrem eigenen Vorrat vermischt. Kiefer. Altes Leinen. Diese waren offensichtlich.

Silber. Das Schwert selbst, ein Silber so rein, dass es leicht kalt, leicht scharf roch.

Und Verlust.

Das kam erst später.

Sie würde es nicht noch einmal zulassen.

Sie öffnete ihre Augen. „Krummy… ist Mimi noch immer da?“

---


Severus hörte ein trauriges „Meee“ von der Küche und mit dem Kleiderschrank voll vergrößert, ging er zu der Katze an den Tisch.

Die Flakes hatten sich bewegt.

„PRFSSR?“, schrieben sie.

„Ich bin hier.“

„‘SCHULDGUN FUR BLASN.“

Also hatte sie es verstanden. Nun, natürlich hatte sie es in ihrer momentanen Umgebung im letzten Jahrzehnt, da war er noch nicht tot gewesen und es gab kein wirkliches Hindernis…

Er hustete.

… außer natürlich, dass er ihr Lehrer und sie seine vierzehnjährige Schülerin war.

---


„EIN MOMNT – PRFSSR SCHOK.“

Das konnte sie sich ziemlich gut vorstellen. „Sag Mimi, dass ich nichts… nichts von den Blasen gewusst habe“, sagte Hermine Krummbein. „Nicht bis jetzt.“


---

Amüsiert blinzelte Mimi Severus an.

„Genau.“

Mimi sah ihn neugierig an.

„Sag ihr, dass ich es wusste.“

---

„Es tut mir schrecklich leid“, flüsterte sie.

„NICH NOTG.“


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