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Fanfiction

In Spirit - Lernen

von Xaveria

„Dort ist irgendwo eine Ameise. Verschwinde. Jage.“

Mimi starrte ihn mit ausdrucklosem Erstaunen an und begann dann ihre Pfoten zu waschen.

„Lächerliche Katze.“


---


Hermine war noch nicht fertig damit ihre Kleidung im Kamin abzuklopfen, als Krummbein hinüberkam und sich irgendwie erfolgreich auf ihre Füße setzte.

„RROW“, informierte er sie. „RrrrrOW. RRR.”

„Oh, Krumm, ich habe dich vermisst.“ Hermine nahm ihn in ihre Arme und vergrub tief einatmend ihre Nase in seinem Fell. Für einen Augenblick stand sie einfach nur da, alles um sich herum, außer seinem Fell, vergessend.

Krumm tolerierte dies für einen Moment, dann knurrte er, wandte sich stark in ihren Armen, während sein Schwanz gegen ihre Rückhand schlug.

„Dreister, alter Mann“, murmelte Hermine. „Ich werde dich runtersetzen, wenn ich fertig bin, mürrisches Ding“, sagte Hermine, während sie an ihm schnüffelte. „Ich habe gesagt, ich habe dich vermisst.“

„RRRRRRR“

„Ich bin in der Küche, Hermine“, rief Ginny. „Komm einfach durch.“

Den ungeduldigen Kniesel fest an sich gedrückt, machte sich Hermine auf zum hinteren Teil des Hauses und stürzte beinahe über bunte selbstaufbauende Blöcke, welche entschlossen zu sein schienen den engen Durchgang zu versperren.

„Achte auf die Blöcke, Schlammblut“, spottete Mrs Black von ihrem Gemälde im Flur aus. „Potter ist heute Morgen bereits über sie gestürzt, und wenn du denkst, dass du ihm ebenbürtig bist-“

„Oh, halten Sie den Mund“, schoss Hermine gelassen zurück. „Ich kann immer noch mehr Terpentin brauen.“

„Kein Grund schnippisch zu werden“, murmelte Mrs. Black, während ihre Hand automatisch den Spitzenschal enger um ihren Hals zog.

Hermines Lachen verwandelte sich schnell in einen Aufschrei, als einer der Blöcke zwischen ihre Füße schoss. Finite, dachte sie, aber die Blöcke bauten sich weiterhin zwischen den Wänden auf und sie musste über sie hinübersteigen.

Als sie die Küchentür mit ihrer Hüfte öffnete, sah sie, wie Ginny bis zu ihrem Ellbogen im Spülwasser vor der Spüle stand. Eine große Weasley Uhr mit unglaublich vielen Zeigern bedeckte den Großteil einer Wand. „Scheint ganz so, als ob der Zauber in den Blöcken etwas fehlzündet“, sagte sie, als Krummbein sich endlich aus ihrer Umarmung befreien konnte und zurück im Flur verschwand. „Willst du, dass ich es mir mal ansehe?“

„Hm? Oh, die...“, sagte Ginny vage, leerte die Spüle und schaute auf die Uhr.

„Hat George den Jungs wieder die Prototypen geschenkt?“

„Nein – also, eigentlich schon, aber wir haben sie sofort weggeworfen.“ Sie trocknete sich ihre Hände an einem Küchentuch ab und deutete mit ihrem Kinn auf den Flur. „Hör zu.“

Hermine tat, wie ihr gesagt wurde. Sie hörte Krummbeins leises Knurren und, wie als Antwort, Dudelsäcke, gefolgt von einem Knall.

„Dudelsäcke?“, lachte sie.

„Sie sind von Minerva. Hadrianblöcke nennt sie sie. Sie blockieren automatisch jeden Durchgang, in dem sie sich befinden – das ist Teil ihrer Konstruktion – aber sie sind absolut unbrauchbar, wenn sie etwas für sich behalten sollen.“

Hermine schaute zurück in den Flur, wo die Blöcke sich entschlossen neu in eine Wand stapelten, blind Krummbeins Knurren gegenüber.

„James war in zehn Minuten von ihnen gelangweilt, aber Krumm scheint Spaß an ihnen zu haben, also haben wir sie für ihn gelassen. Knurren, Dudelsäcke, Gepolter, Wiederholung.“ Ginny lächelte. „Fast genauso wie ein weiteres Baby.“

Hilflos hob Hermine ihre Hand. „Wenn er stören sollte--“

„Nein, nein. Albus ist um einiges ruhiger, seitdem er nicht mehr durch den Kamin nach ihm jault. Nein, Krumm stört nicht, außer...“ Ginny zögerte.

„Was?“

„Also, gestern Abend war er etwas aufgebracht – er hatte für eine ganze Minute wie eine wilde Kreatur das Kinderzimmer auseinandergenommen, hat Windeln in alle Himmelsrichtungen verteilt, hörte dann auf und bewachte dann weiter das Baby als wäre nichts passiert.“

Hermine zuckte mit den Schultern. „Katzen.“

„Richtig. Hat mich etwas überrascht, immerhin habe ich gerade die Wäsche weggeräumt und war dann damit beschäftigtmit sich immer ändernden Windeln zu jonglieren.“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Egal. Tee? Oder etwas Stärkeres?”

„Tee ist gut, danke...“

Untypischerweise schwiegen beide Hexen, als Ginny den Tee vorbereitete.

„Hier“, sagte sie und setzte die dampfende Tasse vor Hermine ab, bevor sie sich neben sie setzte. „Also...“

„Also“, wiederholte Hermine.

„Du musst nichts erklären, weißt du. Wir haben es schon erwartet.”

„Ich... Ron hat es mir schon gesagt. Es ist nur...” Hermine sah ihre Freundin an und lächelte reumütig. „Mir tut es leid, Gin.“

„Ja, ich weiß. Aber nicht meinetwegen – auch nicht für Harry. Es wird sich schon schnell genug alles klären.”

Hermine suchte nach den Worten, aber Ginny winkte ab. „Wenn du reden willst, dann können wir reden. Du kannst mir sagen, was für ein Trottel mein Bruder ist und ich kann mit jeder deiner Geschichten mithalten. Du kannst weinen – ich hoffe, du wirst es nicht, aber wenn du möchtest. Natürlich muss ich dich dann auf Spuren von dunkler Magie untersuchen, wenn du es tust, denn du bist nicht der weinerliche Typ, oder?“

„Ginny, ich--“

„Nein, ernsthaft. Du bist fünfzig Mal schlauer als der Rest von uns. Solange du glücklich mit meinem Bruder warst oder zumindest es so ausgesehen hatte, okay. Aber wir haben nicht erwartet, dass es anhält. Keiner von uns. George hatte Wetten laufen.“

„Wetten?“ Hermines Blick loderte und Ginny lachte.

„Also, ja. Du hast doch wohl nicht Anstand von George erwartet?“ Ginny schnaubte. „Ernsthaft?“

„Nun, nein, aber--“

„Hör zu. Ihr beide stecktet in dieser...“ Ginny runzelte die Stirn, als sie nach dem richtigen Wort suchte.

Hermines Verstand schlug „Apraxie“ vor und sie schloss ihre Augen.

„...ich weiß auch nicht; ihr stecktet einfach fest. Wenn ihr beide wirklich ernsthafte Absichten gehabt hättet, dann würde dieses große, orange Fellknäul dort drüben deine Kinder bewachen und mir nicht ständig vor die Füße laufen.“

„Ähm--“

Egal, was Hermine vielleicht gesagt hätte, wurde durch eine plötzliche Umarmung unterbrochen.

„Ich bin so froh, dass du Schluss gemacht hast, Hermine“, flüsterte Ginny bestimmt und drückte sie fest an sich. „Ron. Also wirklich. Was hast du dir nur dabei gedacht?!”

Die Umarmung endete und Hermine schnappte nach Luft und sah, wie Ginny sie mit strahlenden Augen anschaute.

„Jetzt könnt ihr beide endlich anfangen, du weißt schon, zu leben.“

Ein weiteres Knallen im Flur.

Krummbein schlenderte selbstgefällig herein. Er sprang auf Hermines Schoß und begann mit seinen riesigen Pfoten ihre Beine zu treten. „Rrrow“, sagte er ihr.

„Ja, ja, du bist so mutig“, sagte Hermine und kratze ihn hinter seinem Ohr.

Er drehte seinen Kopf und starrte sie an, als ob er sagen wollte: „Und das ist noch nicht alles.“
Ginny lachte.

„Also, wer hat die Wette gewonnen?“

Ginny verzog ihr Gesicht. „Percy.“

„Percy?!“

„Das alleine sollte dir schon sagen, was für ein Irrtum all dies war.“

Unwillkürlich musste Hermine lachen: „Ginny! Das reicht wirklich!”

„Ganz sicher? Ich kann noch weitermachen.“ Ginnys Ausdruck war freudig, aber ihr Blick ernst.

„Ich werde ihn vermissen“, flüsterte Hermine.

Ginny nickte. „Ich weiß.“

„Es hört sich dumm an.“

„Tut es nicht.“ Eine weitere Umarmung.

Und ein weiteres betontes Flüstern: „Du wirst es überstehen.“

Hermine schloss ihre Augen und schluckte.

Dann nickte sie und ihre Unterhaltung schweifte ins Alltägliche ab.

Nach einer Stunde, während der Ginny ganz beiläufig einige ihrer alleinstehenden Freunde aus Hogwarts benannt hatte, erklang die Uhr, als sich der Zeiger mit Albus Namen auf „Auf den Weg“ bewegte.

„Ähm, Hermine, Mum ist auf den Weg.“

Hermine verstand sofort: „Sie war nicht an der Wette beteiligt.“

Ginny biss auf ihre Lippe. „Also, hm, nein... nicht genau.“

Hermine schob ihren Stuhl zurück und setzte Krummbein mit einem Seufzen nur widerwillig ab: „Will ich es wissen?“

Ginnys Lippen verzogen sich zu einer Linie als sie sagte: „Verstehe das jetzt bitte nicht falsch, aber...“

„Ja?“

„Ron wird sich schnell davon erholen – du weißt schon, er ist nicht sonderlich tiefsinnig – und die nächste Hexe wird nicht an ihm vorbeikommen. Merk dir meine Worte: Wie mürrisch er die nächsten Wochen auch sein wird, er wird jemand Neues finden und innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre wird Mum einen neuen Enkel haben. Danach wird es ihr wieder gut gehen.“

Hermines Kehle schnürte sich zu und ein kleiner Schmerz hallte in ihrer Brust, aber sie erkannte die Wahrheit in Ginnys Voraussagung. „Wirst du jetzt schon zu meiner Trelawney?“

„Das ist der Weasley-Fluch. Wir vermehren uns wie die Kaninchen.“ Ginnys Augen strahlten. „Es hat seine Vorteile, weißt du.“

„Okay, jetzt hörst du dich schon wie Draco an.“

„‘Draco‘, ‚Trelawney‘ und ‚Vorteil‘ in demselben Gedanken? Viel zu schlimm!“

Hermine verzog ihr Gesicht. „Vielen Dank, Gin. Jetzt habe ich dasselbe Bild im Kopf.“

„Hau schon ab.“ Ginny umarmte sie.

Hermine ging zum Kamin und nach einem letzten sehnsüchtigen Blick auf Krummbein trat sie mit den Worten „Das Archiv“ in die Feuerstelle.

„Immer nur am arbeiten...“ Ginnys Stimme ging in dem Rauschen des Kamins unter.

Aber Hermines Gedanken, als sie sich säuberte, hatten nichts mit Arbeit zu tun. „Demetrios?“, rief sie und ging in die Haupthalle des Archivs.

„Hier drüben, Liebes“, rief er aus einer abgelegenen Ecke, die sie bisher noch nicht erkundet hatte.

Sie fand ihn eineinhalb Etagen höher zwischen zwei Regalen, die blühende Pflanzen enthielten, schwebend vor. Nur seine untere Hälfte war zu sehen, und sie hörte, wie er mit sich selber redete. Sie streckte ihren Hals und rief: „Hallo da oben! Botanik oder Kräuterkunde heute?“

Demetrios zog seinen Oberkörper aus einem unglaublichen Durcheinander einer purpurroten Rosenhecke. „Au. Hört auf damit.“ Er starrte die Rosen an: „Du bist noch nicht einmal hübsch. Nicht Sie, Liebes“, lächelte er zu Hermine hinab. „Diese biestigen Dinger hier. Man sollte denken ihre Dornen sollten mir nichts anhaben, aber was soll’s.” Er warf den Rosen einen Blick zu.

„Soll ich fragen?“

„Ich versuche die Herkunft einer bestimmten Rose herauszufinden, eine die ich bisher noch nirgends katalogisiert gefunden habe.“

„Wie frustrierend.“

„Oh, nein, ganz im Gegenteil, aber keine Sorge, Liebes, keine Sorge...ich werde letzten Endes noch die richtige finden. Das tue ich immer, selbst wenn ich dafür...“Seine Stimme verschwand, als er seinen Oberkörper wieder in die verwachsene Hecke steckte.

Er klang entschlossener als sonst und Hermine begutachtete ihn genauer: „Wo liegt die Eile? Brauchen Sie Unterstützung. Ich kann--”

Scharf zog er sich aus den Rosenbüschen heraus. „In Athenes Namen, nein!“

Hermine trat einen Schritt zurück und stieß gegen eine Bepflanzung von Gewürzen. Sie versuchte sich daran zu erinnern bei ihm jemals das Wort „Nein“ gehört zu haben. „Nein?“

„Folgen Sie Ihrem eigenen Fluss, Hermine, Liebes, und ich werde meinem folgen. Oh ja, das werde ich.“ Er blies sich sein dünnes Haar aus seinen Augen, während sein Blick über die Regale fuhr.

Eine nahestehende Pflanze wickelte sich um Hermines Haar.

„Aufhören“, sagte sie und stieß sie weg. „Demetrios, was ist denn passiert?“

Mit einer Aura von Grimmigkeit, die sie noch nie an ihm gesehen hatte, sagte er: „Die Armada, Liebe. Die Armada.“

„Die spanische Armada?“

„Welche sonst? Ich habe sie an die Küste Schottlands verlagerte, verstehen Sie.”

„Schottland? Ich gehe davon aus, dass sie trotzdem verloren haben?“

„Natürlich haben sie das, aber nichtsdestotrotz ereigneten sich ein paar Dinge.“

„Ich nehme an, die königliche Marine hat überlebt?“

„Wie es die Geschichte vorschreibt, meine Liebe, so folgt das Archiv: Die Felsen haben die Spanier diesmal erwischt. Aber ein hartnäckiger Bursche war entschlossen, es bis zur Küste zu schaffen...“
Hermine wartete, dass Demetrios weiter
erzählte, aber er suchte entschieden die Regale mit seinem Blick ab. „Okay“, sagte sie schließlich. „Ein Matrose...“

„Ja, ja, der Matrose. Egal, was ich auch tat – Regen, Eisregen, der Kraken; es machte keinerlei Unterschied! Da war er und schwamm mit seiner kleinen Blume...“ Demetrios Gemurmel wurde undeutlich, als er plötzlich in die höheren Regionen des Archivs flog.

Hermine neigte ihren Kopf ganz zurück. „Demetrios?“, rief sie.

Seine Stimme hallte nach unten: „Einen Moment, Liebes.“
Hermine wartete und schlug gelegentlich die wandernden Ranken des italienischen Fenchels zur Seite, welcher es auf Körperteile von ihr abgesehen zu haben schien, die sie als privat betrachtete. „Ich mag dich nicht einmal“, informierte sie den Fenchel und trat bestimmt zur Seite.

Unbeirrt winkte der Fenchel anzüglich in ihre Richtung.

„Haben Sie etwas gesagt?“ Demetrios durchsuchte weiterhin die oberen Regalreihen.

„Ich mag keinen Fenchel“, rief sie hinauf.

„Sollten Sie auch nicht... so anwidernd.“,kam die Antwort. Dann: „Ah! Ausgezeichnet, ausgezeichnet!“

Strahlend flog Demetrios zu ihr hinunter.

„Sie haben gefunden, wonach Sie gesucht haben?“

„Ja – oder, um genauer zu sagen, nein.“ Er schlang seine Hände um einen unglaublich dreckigen Band und kicherte. „Auf was für eine freudige Suche du mich geschickt hast“, tadelte er das Buch gutmütig, öffnete es und ging die dicken Spalten durch.

Hermine spähte auf den Titel des Buches: „Systema Naturae? Ich nehme an, Sie suchen nach der Rose?“

„Ja! Und sie existiert nicht! Wie unglaublich bezaubernd...”
„Ganz sicher?“

„Oh, aber ja, meine Liebe, aber ja.“ Er streckte ihr den Band entgegen. „Linnaeus war die letzte Quelle, die ich noch brauchte und er erwähnt sie nicht, nicht mit einem Wort. Nein, diese besondere Rose starb mit dem Matrosen, nicht?“ Er kicherte. „Wie wundervoll.“

„Also ist die Rose eine spontane Kreation des Archivs?“, hauchte Hermine, während sie sich näher heranlehnte.„Eher eine Wiederauferstehung würde ich sagen.“ Demetrios Augen leuchteten. „Und Sie wissen, was dies bedeutet.“

„Nein... nein, ich gestehe, ich habe keine Ahnung.“ Den Blick, den Demetrios ihr zuwarf, erinnerte sie etwas an Krummbein, nachdem er den Hadrianswall umgeschmissen hatte.

„Also... ähm, wie passt Schottland darein?“„Das ist der Ort, an dem er überleben konnte.“ Demetrios sah sie eindringlich an: „Sie haben nicht zufällig meine kleine Eule bei sich, meine Liebe?“

Hermine griff in ihre Tasche und zog die Münze raus. „Eigentlich wollte ich Sie fragen--“

Demetrios Blick funkelte: „Kann ich sie mir vielleicht für einen Moment ausleihen? Weniger als einen Augenblick…“

„Also, sie gehört Ihnen...“

Hermine beobachtete, wie Demetrios die Münze warf und sie fing und dann über das ganze Gesicht strahlte. „Entzückend!“, rief er. „Einfach entzückend.“ Er wirbelte freudig herum. „Hier, meine Liebe.“ Er reichte Hermine die Münze zurück und faltete seine Arme vor seinen Bauch und wippte mit der Genugtuung, seine Arbeit erfolgreich erledigt zu haben, in der Luft.

„Ähm, darf ich fragen, wo Sie waren?“

„Oh, nein, ich denke nicht. Zumindest noch nicht. Gibt es da nicht etwas, was Sie mich fragen wollten, Liebes?“

Hilflos schüttelte Hermine mit dem Kopf – manchmal war ihr der Fluss ihres Bosses absolute unverständlich. „Genau. Also, ich wollte Sie fragen, ob Sie glauben, ob es klug von mir ist, meine Theorie mit einem ‚Testflug‘ zu überprüfen.“

„Um klug zu sein, Hermine, Liebes, muss man manchmal scheitern.“ Er lachte. „Oh, glauben Sie mir.“

Sie blinzelte. „Ist das ein ja?“

„Nun, ich denke, das ist es, Liebes, aber was ich denke, ist nicht wichtig. Genauso wenig wie ich.“ Er kicherte.

Hermine blinzelte. „Demetrios, sind Sie vielleicht, ähm,betrunken?“

Sein erfreutes Gelächter hallte durch das Archiv. „Nur berauscht von meinem Fluss, meine Liebe, nur berauscht von meinem Fluss.“ Er sah zu ihr und schien darauf zu warten, dass sie etwas tat.

„Ähm...“

„Machen Sie schon. Ich werde warten.“
Sie warf die Münze und fand sich wieder wie sie hektisch die grobe Holztreppe zur Loge der Lehrer am Quidditchfeld hinaufstürmte.

Die Menge schnappte geschockt und verängstigt nach Luft und sie verspürte ein ungutes Gefühl in ihrem Bauch, als sie hinunter auf ihre Beine schaute.

Kniestrümpfe.

Oh, nein. Sie schielte auf den Behälter, den sie trug, in dem ein unmissverständliches blaues Feuer loderte. Oh, nein. Ich will das nicht tun.

Aber sie hatte keine Wahl. So sehr sie es auch versuchte, sie konnte ihr jüngeres Ich nicht daran hindern unaufhaltsam unter die Bank hinter die unverwechselbare schwarze Roben zu kriechen, da die Mächte der Geschichte sie dazu zwangen.

Sie blickte auf und betrachtete Severus‘ Rücken.

Angespannt kam ihr der verbotener Gedanke, aber ihre junge Hand öffnete bereits das Gefäß.

Nein, nein, nein! Sie versuchte ihre Hand aufzuhalten, aber konnte es nicht. Sie versuchte zumindest ihre Augen zu schließen. Sie wollte es sich nicht mit ansehen – aber es gab nichts, was sie tun konnte.

Während Hermines ältere Seele wie versteinert von der Geschichte festgehalten wurde, neigte ihre junge Hand das Gefäß und ließ die Flamme auf Severus‘ – Professor Snapes – Mantel fallen.

Verdammt.

Ihr jüngerer Körper zog sich in den Schatten eines festen Balkens aus Eichenholz zurück.

Innerhalb weniger Momente brannten Severus' Robe, er sprang auf und stieß dabei Professor Quirrell um, wodurch (wie sie jetzt wusste) er den Augenkontakt brach, der nötig war, um den Fluch auf Harrys Besen aufrechtzuerhalten.

Und plötzlich hatte ihr jüngerer Körper sie wieder unter Kontrolle. Sie schnellte hinter die Stütze, bevor Severus – Professor Snape – die Sitzreihen verließ und noch immer seine rauchende Hinterseite, mit in Handschuhen überzogenen Händen, massierte.

Nur undeutlich nahm sie das ängstliche Zittern ihres jüngeren Ichs war, während Hermines ältere Seele in stummes, hysterischesGelächter ausbrach.

Oh, grundgütiger Merlin – ich habe seinen Hintern verbrannt! Und wie fest er ist. Dann. Aufhören. Du bist zwölf. Dann. Bin ich nicht.

Die Menge schrie auf, als Harry wieder Kontrolle über seinen Besen erlangte. Der Aufschrei der Menge holte sie wieder zurück. Sie wartete, ob sie sich gezwungen fühlte etwas zu tun, zum Beispiel in eine bestimmte Richtung zu gehen, aber sie verspürte keinen Zwang wieder zu den Gryffindors zurückzukehren.

Mit einem leichten Lächeln schlich sie durch die Unterseite der Tribüne und entschied nachzusehen, wohin er verschwunden war.

Ich verhalte mich wie Mimi, dachte sie zufällig, wie ich seinem Mantel hinterherjage.

Sie sah, wie sein Mantel im Verbotenen Wald verschwand und folgte ihm vorsichtig. IhrVerlangen ihm zu folgen stand im Gegensatz zu ihren viel zu kleinen Schritte und dem realen Verlangen nach Heimtücke, als sie mit sich selbst diskutierend weiterlief.

Das ist dumm. Was, wenn er mich erwischt?, fragte sie sich.

Also, ein Nachsitzen mehr oder weniger, wird die Geschichte auch nicht ändern. Es wird nicht passieren, wenn ich nur... oh, verdammt, dachte sie, als sie den Rand des Waldes erreichte. Es ist ja nicht so, als ob ich noch Angst vor ihm hätte.

Ihr jüngeres Ich schien seltsam ruhig zu sein – gegenwärtig, aber unwissend. Das muss einer der unwichtigen Momente sein, die Demetrios erwähnt hatte – Abendessen, ein Kompliment, die Qualität des Weines. Sie unterdrückte ein Schnauben, als sie sich ihr zwölfjähriges Ich dabei vorstellte, wie sie sich mit ihrem leicht angesengten Zaubertränkelehrer über die Auslese von Beaujolais unterhielt.

Etwas knackte hinter ihr und sie wirbelte erstaunt herum.

„Und was haben Sie hier im Wald zu suchen, Miss Granger?“ Er trat hinter einem Baum hervor, in seinen Händen hielt er einen Ast, den er zu Boden fallen ließ.

„Oh...“,kreischte sie. Ich kreische nicht. „Ich habe gesehen, wie Sie verschwunden sind, und wollte--“Was? Was wollte ich? Denk nach, verdammt noch mal. Denke!

„Wollten...?“
„Wollte sehen, ob Sie verletzt sind, Sir.“


---

In Hermines Küche in London schwankte Severus' Konzentration und er verhärtete seine rührende Hand. Was zum Teufel...Seine Erinnerungen vermehrten sich und er fluchte leise.


---

In Potters Kinderzimmer streckte Krummbein plötzlich seinen Rücken und fauchte.

Das Baby gurgelte.

---


Sein Blick verengte sich: „Sollte ich in der Tat verletzt sein, Miss Granger, welche Unterstützung schwebt Ihnen vor? Was könnten Sie mir schon anbieten?“

Oh, genau – Ich bin eine Erstklässlerin. Denk schnell. „Keine, Sir.“ Da. Sicher, dass die Bestrafung auf dem Fuße folgte. Hermine hob ihr Kinn und blickte ihn direkt an.

Er wollte etwas erwidern, aber ihre Bewegung ließ ihn sehr still werden und sein Blick verengte sich noch mehr: „Richtig.“

Was ist gerade passiert? Weiß er es? Vermutet er es? Ich muss mich irgendwie verraten haben – oh, verdammt noch mal. Ich habe ihn direkt angesehen. Fantastisch, Hermine. Einfach nur fantastisch.

Die sechsundzwanzigjährige Hermine zwang sich den Blick zu senken und mit den Füßen zu scharren. Ihre Wangen jedoch begannen vor Scham zu brennen.

„Hmmm.“, sagte er gedehnt.

Jetzt kommt es.

„Zehn Punkte von Gryffindor, dafür, dass Sie den Wald betreten haben.“

Sie war nicht so überrascht, wie sie es sein sollte, weil sieerwartet hatte zum Nachsitzen bestraft zu werden, so dass sie sich gar nicht erst über den niedrigen Punkteabzug wunderte. Sie hätte sich vielleicht eher daran erinnert, wenn sie nicht noch überraschter von der Erkenntnis gewesen war, dass sie enttäuscht war – enttäuscht darüber, dass sie kein Nachsitzen mit Professor Snape hatte, einen Professor Snape, den sie nicht nur hören, sondern auch sehen und -

Widerwärtig! Aber – nein – warte. Sechsundzwanzig. Nicht widerwärtig. Oh, denk nach, verdammt noch mal, denk nach! „Ja, Sir.“ Da. Das war sicher...

Seine Stimme klang irgendwie leer, als er murmelte: „Kehren Sie zu Ihren Klassenkameraden zurück, Miss Granger.“

Und er schien sie alleine mit seinem Blick aus dem Wald zu vertreiben.

Aber als sie an der äußersten Baumreihe angekommen war, fasste sie sich wieder und drehte sich um, ihre Robe wirbelte um ihre kurzen Beine und sie suchte erneut seinen Blick. „Ihre Würde ist bei mir sicher, Sir.“

Er stand da, sein Gesicht ausdruckslos.

Sie rannte.

Sie hatte keine Ahnung, ob er sie gehört hatte.

---

In ihrer Küche zog Severus eine Augenbraue hoch.

Hatte er.


---

Einen Wimpernschlag später war sie wieder im Archiv zurück, woraufhin sie augenblicklich in schallendes Gelächter ausbrach.

Demetrios kicherte. „Willkommen zurück, meine Liebe.“

Sie drehte sich zu ihm um, ihre Augen leuchteten mit Wissen. „Sie hatten recht.“

„Ich habe diese Angewohnheit...“
„Man kann die Geschichte nicht ändern“, schwatzte sie freudig und verspürte plötzlich den absurden Drang zu singen. „Aber man kann... man kann einen ein Kompliment machen!“

„Sie sind nicht betrunken, meine Liebe?“, zog Demetrios sie auf.

„Ja. Nein. Ist auch egal! Es kann funktionieren. Das wird funktionieren.”

In einem freudigen Salut mit der Münze in ihrer Hand drehte sie sich um und ging zum Kamin.

Demetrios atmete langsam aus, sein transparentes Gesicht kräuselte sich, als er ihr freudig nachschaute. „Nun, ja, meine Liebe, natürlich wird es das“, überlegte er und drehte Systema Naturae abwesend in seinen Händen, „aber was davon, frage ich mich? Ah, nun gut, Athene in all ihrer Weisheit...“
Ohne seinen Satz zu beenden, begann er zu summen, während er entschlossen zum Theater flog: Elisabethanisch.

Die Regale wurden munter, bereit die Melodie abzunehmen.

„‘Each and every heart‘… hmmm, wie ging noch gleich der Text? ‚And the…‘ hmm… etwas mit… ‚coming through‘… hmm… ‘already falling… the one that it’s calling’… oh man…’is you’….” Er lachte leise. „Ungefähr so.“

Die Regale schossen herab und drehten sich dramatisch und bezwangen die Saiteninstrumente: Stradivarius in naher Übereinstimmung mit denen, die keine Batterien enthalten: Plastikkeyboards.

„Oh, da bist du ja“, sagte er zu Shakespeares Lieblingsbett. Er legte sich hin und kreuzte seine Füße, zog eine einzelne rosa Rose aus den Falten seiner Weste hervor. Sie drehend, sang er weiter… „‘Understand the voice within‘… mmmm… ‘a change… already…‘“


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