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Fanfiction

In Spirit - Nexus

von Xaveria

Ihr Lächeln war so alt wie die Zeit. Athena, könnte sie es denn sehen, hätte es augenblicklich erkannt…

Den Ring um seinen Finger drehend, saß er in Hermines Wohnzimmer und wartete auf den Morgen.

„Und noch einmal mit Gefühl, Francis…“

-----


Bei dem Geräusch von Hermines Öffnen der Tür am Ende des Flurs, stand Severus auf und ging hörbar in die Küche.

„Guten Morgen, Professor“, murmelte sie durch eine Wolke von verwirrten Haaren.

„Das ist es“, flüsterte er.

Sie warf ihm einen noch halb schlafenden Blick zu und er hielt seinen Atem an.

Ein leichtes Klopfen im Flur war zu hören und Mimi hüpfte übermütig in die Küche. „Meee? Meee!“ Sie webte eine Acht um Hermines nackte und Severus unsichtbare Füße. „Meee!“

Hermine lachte: „Denke, sie erwartet wohl zweimal Frühstück?“

„Diese Katze ist ein Optimist.“

„Kann ihr den Versuch nicht verübeln“, sagte Hermine und griff nach dem Katzenfutter.

„Niemals“, flüsterte er und etwas in seiner Stimme ließ Hermines Hand innehalten.

Sie versuchte ihr Haar zu glätten und strich es aus ihrem Gesicht, ihre Augen begannen nach etwas in der Küche zu suchen, von dem sie wusste, dass sie es nicht sehen konnte.

Ein reuevolles Lächeln zeichnete auf ihrem Gesicht ab. „Ich kann Sie am Tage nicht sehen.“

„Nein“, stimmte er ihr mit noch immer warmer Stimme zu. „Bei Sonnenaufgang konnte ich meine Kontur auch nicht mehr erkennen.“

Hermine blinzelte schläfrig:„Sie können sich auch nicht sehen?“

„Nein.“

„Also, solange es da ist, ist es schön“, sagte er Hermine mit dem Lächeln, welches sie schon beim Einschlafen getragen hatte.

Severus brummte skeptisch.

„Ich meine es ernst, Professor. Jemanden – Sie – in einer transparenten, flüssigen Kontur zu sehen – also, sehen wir denn wirklich etwas anderes bei einer anderen Person als das?“

„Ich habe einiges mehr von Ihnen gesehen. Wie Sie vor zwei Abenden zu Ihrem Vorteil vermerkt haben.“

Hermine lachte und ihr Lächeln verwandelte sich in eine neue Abwandlung.

Unbeabsichtigt begann er ihre unterschiedlichen Lachzüge zu katalogisieren. „Wie irreführend Äußeres auch sein kann, es hat doch seine...“ Vorzüge. Er hustete.

„Seinen Nutzen?“ Ein einzelnes Grübchen erschien in ihrer Wange und ihre Augen begannen zu strahlen.

Er brummte zusammenhangslos.

Sie lachte erneut. „Ziemlich.“ Sie beugte sich, um Mimis Schüssel zu füllen und griff dann nach dem Wasserkessel.

Als sie zur Kochstelle ging, trat er zur Seite.

„Das müssen Sie nicht tun“, sagte sie mit roten Wangen.

„In Hinsicht auf Mr. Weasleys Timing, bin ich mir um den Stand der... Dinge nicht sicher. Ich weiß nicht, was oder was nicht unter diesen Umständen...“ willkommen... „ angebracht ist.“

Ihr Gesicht suchte automatisch vergebens nach seinem Gesicht. „Ich werde es Sie wissen lassen“, sagte sie.

„Wie Sie wünschen.“

„Ich war noch nicht fertig.“ Sie zündete die Flamme unter dem Wasserkessel an. „Ich werde es Sie wissen lassen, wenn wir zu schnell etwas überschreiten. Ich kann nicht versprechen, dass ich es immer im Voraus wissen werde, aber ich werde mein Bestes geben.“

Er antwortete nicht.

„Fair?“, fragte sie, die Röte vertiefte sich, als sie über ihre Offenheit nachdachte.

„Mehr als das. Ich nenne es... großzügig.“

Wieder ein anderes Lächeln.

Er hob seine Hand unter ihrem Haar, strich es zur Seite, damit er ihre Wange umfassen konnte.

„Oh“, flüsterte sie, als ihre Augen blinzelnd zu fielen und sie ihre Wange in seiner Handfläche bewegte. „Keine Handschuhe heute Morgen.“

„Nein.“

„Was ist das?“, fragte sie, als sich ihre Hand auf die seine legte. Sie fuhr mit ihrem Daumen über den Ring seiner Mutter. „Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie...“

„Es ist ein Ring“, sagte er unnötigerweise und zog sich reflexartig von dem Gedanken, dass sie ihn als seine Schülerin genau beobachtet haben musste, zurück. „Als Sie mich kannten, da wäre er dann in meiner Tasche gewesen.“

„Der Ihrer Mutter?“, fragte sie.

Er brummte bestätigend.

"Sie haben gesagt, Sie haben das Wachs mit einem Ring besiegelt... die Initialen Ihrer Mutter, richtig?“

„Ja“, antwortete er knapp und Hermine zog ihre Hand zurück.

„Tut mir leid“, sagte sie.

„Nicht nötig.“ Aber er klang dennoch aufgewühlt.

„Zu früh.“ Sie lächelte erneut. „Ich verstehe.“

Für einen Augenblick herrschte Schweigen in der Küche. Das Wasser kochte und Hermine machte sich daran, den Tee aufzusetzen. „Wollen Sie, hrm, einen?“

„Bitte.“

Sie blickte leicht überrascht zu ihm auf, aber sie holte eine weitere Tasse aus dem Schrank.

Als er lange genug durchgezogen war, nahm sie einen langen Schluck und versuchte nicht allzu offen auf die noch immer unangetastete Tasse auf den Tisch zu starren.

Ein Stuhl wurde zurückgezogen und die Tasse schob sich in dieselbe Richtung. Dann wurde sie hochgehoben, geneigt und zu ihrem Erstaunen verschwand sie.

„Was haben Sie gerade eben getan?“

„An meinem Tee genippt.“

„Die Tasse ist verschwunden.“

Das Schweigen, welches sie aufgrund ihrer Aussage traf, war mit der unverwechselbaren Aura einer schräg hochgezogenen Augenbraue erfüllt.

Die Tasse wurde wieder sichtbar.

„Was haben Sie getan?“

„Meine andere Hand entfernt.“

Sie zog ihre Augenbrauen hoch. „Faszinierend.“

Ein kleiner Silberring erschien mitten in der Luft und schwebte dort für einen Moment. Etwas hing im Gleichwicht der darinliegenden Ruhe. Etwas Wichtiges.

Etwas rührte sich – sie konnte nicht sagen, woher sie es wusste– der Ring bewegte sich nicht und Severus schwieg. Aber sie wusste, kurz bevor es geschah, dass sich etwas ändern würde.

Der Ring schwebte in der Luft abwärts.

Hermine wagte nicht zu atmen, als sie gebannt zusah. Sie konnte schon fast seine Hand darunter kippen sehen, als er ihn sanft auf den Tisch rutschen ließ.

Der Ring lag abgewandt von ihr. Sie konnte nicht das sehen, von dem sie wusste, dass es dort war – die Initialen, die er in dem Wachs für seine Anweisungen gepresst hatte. Sie starrte darauf. Es war der sichtbare Beweis von... von ihm.

Ein sichtbarer Beweis von dem, was sie nicht sehen konnte.

Ihre Hand sehnte sich danach, ihn zu halten.

„Meee?“ Die Katze sprang auf die Tischplatte und schnüffelte an dem Ring.

„Ich frage mich...“

„Mm?“

„Ich frage mich, warum Mimi nicht verschwindet, wenn Sie sie halten.“

„Sie hat ihre eigene Persönlichkeit.“

„Genau...“ Hermine runzelte mit der Stirn. „Aber die Feder...?“

„Ich schreibe einhändig.“

„Interessant. Also basiert die Sichtbarkeit auf dem Grade von...“ Hermine gestikulierte leicht, als sie nach der richtigen Bedeutung suchte.

„In Abwesenheit einer Identität ist es eventuell lediglich vom Grade des Kontaktes abhängig.“

„Vielleicht– ich habe eher begrifflich gedacht.“

Ein Lachen schwang in der Küche. „Natürlich haben Sie das.“

Der Ring verschwand erneut.

„Haben Sie ihn gerade hochgehoben oder angesteckt?“

„Er befindet sich in meiner geschlossen Hand.“ Severus öffnete seine Hand und der Ring wurde wieder sichtbar.

„Erstaunlich“, hauchte Hermine. „Ich frage mich, ob...“ Sie errötete.

Er lachte erneut. „Ob was?“

„Sie wissen schon.“

„Ich versichere Ihnen, ich weiß es nicht.“

„Ob ich verschwunden bin, als Sie... als wir...“Sie schüttelte den Kopf, als sie plötzlich erkannte, wie absurd sie klingen musste. „Gestern Abend. Als wir uns küssten.“

„Sind Sie nicht.“

„Sie haben geschielt?“

„Ihre Individualität ist nicht geringer wie ihre.“ Mimis Fell glättete sich und die Katze streckte sich in die unsichtbare Hand.

„Hm“, murmelte Hermine unverbindlich, als sie sich an den scharfen Kontrast zwischen seinen starken Armen und die schon fast scheue, zurückhaltende Geste, mit der seine Lippen, die ihren gestreift hatten, erinnerte... Wenn ich eine getrennte Identität gehabt hätte, als Sie mich küssten, Professor, dann könnten Sie es nicht einmal mit einem Denkarium beweisen.

Einer ihrer Mundwinkel zog sich leicht hoch.

Severus runzelte seine Stirn und rutschte auf seinem Stuhl.

Etwas erregte Hermines Aufmerksamkeit, als er sich bewegte und sie starrte aufmerksam über den Tisch und sie riss leicht ihre Augen auf.

„Was?“, fragte er gereizt.

Ihr Lächeln vertiefte sich und eine leichte Zufriedenheit funkelte in ihren Augen.

Er kreuzte seine Arme. „Sagen Sie schon, Miss Granger.“

Als seine Roben raschelte, zuckte ihr Mundwinkel – sie wusste genau, was dieses Rascheln bedeutete – aber sie schwieg. Unter keinen Umständen würde sie Professor Snape sagen, dass unter einem genauen, romantischen Blick, dass Sonnenlicht verdammt sein sollte: Seine Kontur verfärbte sich leicht rosa.

Athene hätte zugestimmt.

„Wenn Sie mit Ihren Spielchen fertig sind...“

Oh, nicht fertig, Professor. Noch nicht einmal annähernd...

„...dann haben wir noch ein logistisches Problem, welches wir überdenken müssen.“

Sie seufzte, aber ihr Lächeln blieb: „Natürlich müssen wir das.“

„Trotz meiner gravierenden Zurückhaltung in Anbetracht auf die Effektivität eines Zaubertrankes, der durch die Zeit reist–sollten wir Ihre Theorie testen wollen, so muss das Gegengift erst noch gebraut werden. Ich gehe davon aus, dass Sie hier kein Labor haben?“

„Nein, nach Hogwarts habe ich Zaubertränke nicht weiter vertieft. Nur Zauberkünste.“

Zauberkünste, natürlich... Seine Mundwinkel zuckten. „Genau“, sagte er und versuchte so viel Abneigung wie möglich in seine Stimme zu legen. Warum, konnte er nicht sagen.

Sie lachte: „Danke.“

Nervös knurrte er: „Es war nicht als Kompliment gemeint.“

Sie lachte erneut. „Natürlich nicht. Nichtsdestotrotz... Logistik. Sie brauchen ein Labor und Inhaltsstoffe, richtig?â€

„Richtig.“ Er hielt inne, aber sie schien für den Augenblick mit ihrem Lachen fertig zu sein. „Das hier ist ernst, Miss Granger.“

Den Blick, den sie ihm zuwarf, war sowohl analytisch als auch tanzend. „Selbstverständlich. Aber bedeutet das auch, dass es keinen Spaß machen darf?“

Er wusste nicht, wie er darauf antworten sollte.

„Ich werde eine Liste von Inhaltsstoffen benötigen – ich denke nicht, dass es sonderlich schwer sein wird sie zu bekommen. Die Ausrüstung jedoch...“, sie runzelte mit der Stirn und stützte grübelnd ihren Kopf auf ihrer Hand ab. Irgendwie fand sie sich schließlich an ihrem Daumen knabbernd vor und entdeckte, dass er sehr zufrieden war, ihr dabei zuzusehen.

„Wo mag es wohl geeignete Gerätschaften geben?“, fragte sie.

Er zwang sich nicht weiter auf ihren Mund zu starren. Genau. „In London, eine beliebige Apotheke. Meine Mitgliedschaft dürfte aber vermutlich erloschen sein.“

Sie nickte. „Vermutlich. Obwohl, in Anbetracht des vollkommenen Vergessens Ihres, hm, Todes...nun gut, die Kommissionen sind unglaublich widersprüchlich. Kein Porträt. Keine Verbindung zum Flohnetzwerk. Und dennoch...“

Er schnaubte daraufhin missmutig. „Es gibt immer noch Hogwarts.“

„Oh, natürlich, aber... also, Sie können nicht durch den Kamin. Können Sie apparieren?“

„Ich habe es nicht versucht.“

„Wie sind Sie dann...?“

„Ich kann laufen.“

Sie warf ihm – odereher seiner Seite der Küche – einen verzweifelten Blick zu. „Das ist ein bisschen weit.“

„Die Strecke ist nicht unangenehm.“

„Wenn man alle Zeit der Welt hat.“

„Ihr Punkt?“

„Wir haben vielleicht nicht so viel Zeit, Severus.“

Er blinzelte wild. Er war sich ziemlich sicher, dass sie ihn vorher noch nie so genannt hatte. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, konnte aber nicht. Also hüstelte er.

„Oh. Richtig. Professor Snape.“

Verdammt noch mal, wenn die Hexe nicht schon wieder über ihn lachte.

Es dauerte jedoch nicht lange, bevor der Ernst wieder in ihren Blick zurückkehrte. „Demetrios sagte, dass Ihr Traum bedeutete, dass Sie... also, ich weiß nicht recht, wie ich das, was er sagte, interpretieren soll, aber ich werde bestimmt nicht irgendwelche Zeit verschwenden.“

„Genauso wenig wie ich. Ich verstehe schon, was Sie meinen.“

„Wir könnten die Ausrüstung verwandeln.“

„Nein.“

„Wie bitte?“

„Das Gleichgewicht ist zu heikel. Der Kessel und das Messer müssen aus erstgeschmiedetem Metall bestehen.“

„Dann muss ich einkaufen gehen. Wie lange wird der Zaubertrank brauchen?“, fragte sie.

„Einige Tage.“ Bei ihrem erstaunten Blick fuhr er fort: „Andere Variationen benötigen noch mehr Zeit. Ich habe die Besonderheiten auf das, von dem ich glaubte, dass es Ihre wahrscheinlichsten Umstände seien, begrenzt.“

Sie lachte leise.

„Was ist jetzt schon wieder, Miss Granger?“

„Ich frage mich nur gerade, wie ich einen erstgeschmiedeten Kessel hätte finden sollen, während ich mich in den Wäldern versteckt hielt.“

Er schwieg für einen Moment und nahm die Wahrheit von dem auf, wie unglaublich unlogisch seine rachsüchtigen Absichten gewesen waren. „Genau.“

Sie nickte, ihr Blick sanft: „Ich hätte einen Weg gefunden, Severus.“

„Es war weit hergeholt, Miss Granger.“

Sie nickte erneut.


---


Ein paar Stunden später kehrte Hermine mit den Inhaltsstoffen zurück. Als sie die Tür schloss, stand er aus dem Sessel auf.

Mimi schaute von der Fensterbank auf und streckte sich gähnend. Sie hüpfte auf den Sessel und rollte sich zu einem Ball zusammen.

„Hatten Sie Schwierigkeiten die Inhaltsstoffe zu bekommen?“

„Nicht wirklich. Die Calvados waren etwas schwierig, aber ein Spezialitätengeschäft auf der Tottenham Court Road hatten einige auf Lager. Todschick und total überteuert, aber sie hatten eine ausgezeichnete Auswahl.“

„Muggel?“

Sie nickte, nahm ihren Mantel ab und verfing sich gleich mit den Haaren und ihrer Kette in einem Knopf. „Mein Vater kaufte dort immer zu Weihnachten ein.“ Ihr Kragen verzog sich und sie hielt ihn mit ihren Ellbogen, als sie versuchte ihr Haar, Knopf und Kette zu befreien ohne ihre Pakete fallen zu lassen.

„Wenn ich darf“, flüsterte er und ging zu ihr.

Sie stand sehr still, als sich die Kette hob und aus dem Knopf gelöst wurde, und dann Strähne um Strähne von ihrem Haar.

Seine Finger glitten über ihren Nacken, strichen leicht über ihre Wange und waren dann verschwunden.

„Sollen wir dann anfangen?“ Das größte der Pakete schwebte Richtung Küche.

„Ich dachte, das hätten wir bereits“, antwortete sie, als sie ihm mit dem Rest in die Küche folgte.

„Mmm.“


---


Hermine saß an ihrem Tisch und sah dabei zu, wie er die Stoffe zubereitete. Bereits jetzt stieg der Duft von gegorenem Honig und Milchdistelextrakt aus dem kleinen Kessel auf, den sie gekauft hatte und tauchte die Luft in... nun, sicherlich hatte Freundlichkeit keinen bestimmten Duft.

„Professor“, wagte sie, da sie nicht seine Konzentration stören wollte.

„Einen Augenblick.“

Während sie ihn beobachtete, schwebte die Wurzel einer Pfingstrose in der Luft und einige blass rote Keime schossen hervor. Langsam wurden die Keime grün und er stellte die wachsende Pflanze auf den Tisch, wo weitere Blätter und Knospen sprossen.

Die Pakete bewegten sich auf dem Tisch. „Die Ameise?“

„Genau. 'Tschuldigung.“ Sie griff in ihre Tasche und zog eine kleine Schachtel heraus. „Warum eine Ameise?“

„Die Bewegung der Füße wird die Knospe dazu ermutigen, sich vernünftig zu öffnen.“

„Ah. Symbiose?“

„Nein. Die Ameise braucht die Pfingstrose nicht.“

Sie beugte sich vor, um dem kleinen Insekt dabei zuzusehen, wie es mit den Fühlern wackelte und dann ihrem Instinkt folgte, versessen auf den Nexus, wo grün auf grün traf. „Ich habe das noch nie zuvor gesehen. Ich meine, so eine Beschleunigung von dem Ruhezustand aus.“

„Ich glaube, diese Technik wurde als Erstes durch einen einzigen, unterbezahlten amerikanischen Forscher irgendwo im Mittleren Westen entdeckt. Es hat die Kunst der Zaubertränke einige Jahrzehnte vorwärts gebracht – eine frische Blüte unabhängig von der Jahreszeit oder der geografischen Lage zu erhalten.“

„Faszinierend“, sagte Hermine und beobachtete, wie die Ameise fortfuhr, als sich aus der harten Knospe eine üppige Blüte löste und die glücklose Ameise auf den Tisch beförderte.

Die Füße der Ameise wackelten für einen Moment in der Luft, bis sie sich wieder umgedreht hatte.

Severus machte sich daran die Pflanze in den Mülleimer zu werfen, aber Hermine hob ihre Hand. „Einen Moment noch.“

Sie verschwand im Abstellraum am anderen Ende des Flurs und kehrte mit einem Terrakottatopf, gefüllt mit Erde, vor sich herschwebend zurück. „Setzen Sie sie hier rein.“

„Wir brauchen nur diese eine Blüte, Miss Granger. Entweder wird dieser wahnsinnige Plan funktionieren oder nicht.“ Sein Ton ließ keinerlei Zweifel daran, welchen Ausgang er Glauben schenkte.

„Trotzdem“, sagte sie. „Wir haben sie dazu gebracht außerhalb ihrer Jahreszeit zu blühen – das Mindeste, was wir tun können, ist ihr noch eine Chance zu geben, nicht?“ Sie streckte der Ameise einen Finger entgegen.

Severus schnaubte, aber versuchte sie nicht davon abzubringen.

Die Fühler der Ameise wackelte, ein dünner Faden des Zögerns, bevor sie auf ihren Fingernagel marschierte.

Sie setzte sie auf der Pflanze ab und ließ alles in das Wohnzimmer schweben und kehrte schließlich, während sie ihre Hände an ihrer Jeans abklopfte, zurück in die Küche. „So. Die Ameise scheint glücklich zu sein.“

Konzentriert darauf die dünnen, runden Blütenblätterabzuziehen, ohne sie zu zerreißen,, antwortete Severus ihr nicht.

Hermine starrte einfach nur, fasziniert, wie eine Blüte nach der nächsten aus Severus Hand in den Kessel schwebte.

Als die erste Blüte die Flüssigkeit berührte, seufzten die Calvados, erlösten ihren Atem in eine nebelige Fahne.

Für nur einen Augenblick umspielte der aufsteigende Dampf Severus‘ ausgestreckte Hand und Hermine konnte deutlich ihre Form ausmachen.

Sie schluckte schwer und er drehte sich zu ihr. Der leere Nebel rollte sich dort, wo seine Hand gewesen war, zusammen, kräuselte sich, als es zur Decke aufstieg.

„Sterben Sie nicht“, sagte sie, kaum bewusst, dass sie überhaupt gesprochen hatte.

„Das bin ich bereits, Miss Granger, wie Sie so unverblümt festgestellt haben.“

„Oh, mir tut das Memo wirklich leid. Ich war ziemlich abgelenkt, wie Sie sich vielleicht vorstellen können.“

„Kann ich nicht.“

Sie zog ihre Augenbrauen hoch: „Nicht?“

„Nein. Jegliche ungelegene Ablenkung hätte vielleicht Versagen bedeutet, Miss Granger.“

„Ich habe Sie wohl unendlich gequält, nicht wahr? Als Schülerin meine ich.“

Eine leichte Kadenz von Überraschung umgab ihn, gefolgt von dem, was vermutlich ein Nicken war. „Die Gefahren für die Überschätzung der eigenen Kompetenz ohne das Urteilsvermögen abzuschwächen, waren in Ihrem Falle teilweise mehr als lästig.“

Ihr Lachen war leise, aber reichhaltig. „Ist ‚ja‘ ein so schwieriges Wort?“

Die Luft um ihn herum schien sich zuzuschnüren.

Die Grübchen in ihrer Wange vertieften sich. „Ich ziehe die Frage zurück.“

„Ich erwarte, dass als Folge dessen sechs weitere Fragen entstehen werden.“

„Vermutlich. Was ist die Geschichte dieses Zaubertrankes?“

Er verdrehte seine unsichtbaren Augen zur Decke. „Der Vinum Caritatis oder ‚Wein der Nächstenliebe‘ entstand während des Regimes Neros im antiken Rom. Gelehrte spekulierten, dass es als Gegenmaßnahme zu einigen von Neros extremeren Strukturen entwickelt worden war...“

Seine Hände arbeiteten, während er sprach und Hermine fand sich in ihren Erinnerungen von endlosen Unterrichtsstunden im Kerker zurückversetzt, der sich jetzt mit der Stimme in ihrer Küche vermischte. Die erste doppelte Erinnerung machte den Weg frei für einen einzigen Strang an Stetigkeit und endete abrupt in einer siebenjährigen Abwesenheit.

Wenn sie vorher schon nicht entschlossen gewesen war, so spielten ihre Finger, als er fertig war, bereits mit der Münze.

„...wählten den Standpunkt und auch den Namen – ‚Caritas‘ wird oftmals missverstanden als ‚Wohltätigkeit‘ – unter den Tugenden und wählten das aus, welches die größte Macht gegen Stolz hervorbrachte.“

„Die Pfingstrose?“

„Soll Barmherzigkeit repräsentieren“, antwortete er knapp, bevor er seine Arbeitsfläche aufräumte. „Es muss einige Stunden durchziehen. Die nächsten Schritte sind kompliziert. Ichbrauche absolute Konzentration.“

Hermine schob ihren Stuhl vom Tisch zurück. „Ich lasse Sie dann alleine.“ Sie hielt inne: „Danke, Sir. Ich – das war...“ Sie schüttelte mit dem Kopf und der Satz hing unvollendet in der Luft. „Danke.“

Er nickte, als sie die Küche verließ und irgendwie wusste sie es.

Als er nach dem Gefäß mit der nächsten Zutat griff, verband sich das Flohnetzwerk und er erstarrte.

„Hermine“, kam eine weibliche Stimme aus dem Wohnzimmer. „Ron ist gerade gegangen – Harry hat ihn und James für etwas frische Luft mit in den Park genommen und Mum hat das Baby für den Tag. Kann ich durchkommen?“

„Kann ich nicht durchkommen, wenn es dir nichts ausmacht? Es ist schon so lange her seit ich das letzte Mal Krumm gesehen habe.“

„Also gut...“
Der Kamin rauschte und Severus blieb alleine in der Wohnung zurück.

„Meee?“

Oder vielleicht auch nicht.

Mimi erblickte die Pfingstrose und jagte hinter Severus Beine. Ein sehr leises Knurren, als sie hinter seinen unsichtbaren Umhang hervor lugte und daraus wurde ein kehliges „Rrrr“, als sie weiterhin die Pflanze anknurrte.

Er lachte leicht.

„Meee?“ Sie blinzelte zu ihm auf.

„Wer sonst?“ Er deutete auf das Wohnzimmer. „Dort ist irgendwo eine Ameise. Verschwinde. Jage.“

Mimi starrte ihn mit ausdrucklosem Erstaunen an und begann dann ihre Pfoten zu waschen.

„Lächerliche Katze.“


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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Susanne Gaschke, Die Zeit