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Fanfiction

In Spirit - Schwelle

von Xaveria

Und als sich die Luft mit dem Duft von Verlust füllte, verschwand Hermines Schild.

Kann sie mich sehen?!


-------

„Professor Snape, nehme ich an?“

Als Severus nicht antwortete, fuhr sie scharf fort: „Es gibt keinen Grund sich noch weiter zu verstellen. Ich weiß nicht, wie Sie es geschafft haben als Geist unsichtbar zu sein, aber nichtsdestotrotz, weiß ich, dass Sie hier sind. Ich habe diese bestimmte Reihenfolge an Gerüchen sehr gezielt ausgesucht und Ron würde niemals“ – sie deutete auf den sich kräuselnden Teich aus Tinte, welcher in den Boden einzog, nachdem es das Leinen verschlungen hatte – „könnte niemals dermaßen grausam sein.“

Severus Lächeln wuchs gefährlich nahe zu einem „Selbstzufrieden“.

Mimi beugte sich neugierig zu der Tinte auf den Boden. Sie wandte und versuchte sich aus Hermines Armen zu befreien.

Hermine ließ die Tinte verschwinden und setzte die Katze ab. „Nein, Professor Snape. Sie – oder doch eher Ihr Geist – befinden sich hier irgendwo in diesem Raum.“

Er schwieg.

Hermines Blick flog vergeblich durch das Zimmer. „Ron würde niemals in der Lage sein, den letzten Duft zu identifizieren. Er ist so fein, wirklich, dass er durch die anderen Düfte fast unaufspürbar ist, es sei denn, jemand besitzt genug Feinsinn zu wissen, dass etwas fehlt …“

Feinsinn, Motive – der Unterschied war akademisch. Severus schwieg, während sie ihr Geplapper fortsetzte. Als Lehrer, geschweige denn als Spion, hatte er zahlreiche Gelegenheiten gehabt von den wirren Gedankengängen zu lernen. Er hatte seine angeborene Fähigkeit am Ende mit einem Blick kultiviert, um die Menschen zu verwirren.

„Um ganz genau zu sein“, fuhr sie fort, „hätte ich Gerüche von der Heulenden Hütte wählen sollen…“

Er blinzelte. Ihr Amortentia Trank roch nach der Heulenden Hütte? Grundgütiger Merlin, sie war verrückt.

„… aber dann … nun, ich betrete diesen Schrank jeden Morgen und ich - dort befanden sich nicht wirklich angenehme Gerüche, nicht wahr? Der Zauber erfüllt so oder so seinen Nutzen, bis – ‚Absolut unverwüstlich‘ hatte ich gedacht, da Sie tot sind und niemand sonst einen Gedanken daran ... Ron hatte vermutet, dass ich die Gerüche nach seiner Rückkehr ausgewählt hatte, was auch genau das war, was er denken sollte.“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Ich will mir gar nicht vorstellen wieviele Morgen er – was Sie absolut überhaupt nichts angeht!“

Absolut nicht, stimmte er nachdrücklich hinzu, obwohl er von dem flüchtigen Gedanken ergriffen wurde, dass er etwas Wichtiges verpasst hatte.

„Was mich wieder zum Punkt bringt: Was genau wollen Sie mit meinen Sachen und was zum Teufel tun Sie hier in meiner Wohnung?“

Mimi blickte zu ihr auf. „Meee?“

Als er ihr nicht antwortete, brach es aus ihr heraus: „Müssen Sie da wie eine schlechte Kopie eines unsichtbaren Dementors stehen, nachdem Sie in meine Privatsphäre eingedrungen sind? Jetzt, wo Sie meine volle Aufmerksamkeit haben, gehe ich davon aus, dass Sie ein Anliegen haben?“

Severus betrachtete ihr Gesicht hungrig, trotz seines Hohns war er begierig darauf zu sehen, welche Reaktion sein erster erfolgreicher Kontakt mit einer lebenden Person hervorrufen würde. „Rache“, knurrte er.

Sie zeigte keinerlei Reaktion.

Nicht eine Einzige – es war so, als ob er nie gesprochen hätte.

Mimi blinzelte ihn jedoch an.

„Also?“

Knurrend sprach er langsamer. „Rache, du Armleuchter.”

Sie schnaubte. „Na schön, dann antworten Sie mir eben nicht.“

Traurig blickte Mimi zu ihm hinüber, trottete zu ihm hin, nur um sich plötzlich zu setzen und irritiert ihre Pfote zu schütteln. „Meee?“

Die Flakes in seiner Hand lasen. „Helf!“

Innerlich über das vollkommene Fehlen von Respekt fluchend, beugte sich Severus nach unten, um Mimis Krallen aus einigen Wollfasern seiner Hose zu befreien. Fasern von seiner Hose. Eine Warnung knurrend, untersuchte er seine Hose und fand ein kleines Loch in der Höhe seines Knies.

Mimi schnurrte und streckte ihren Rücken gegen seine Hand.

Hermine sah, wie die Fasern aus Mimis Krallen verschwanden und unsichtbar wurden und als sie genauer hinsah, sah sie, wie sich Mimis Fell unter Severus unsichtbarer Hand glättete. „Ach du meine Güte.“ Sie richtete ihren Blick auf den Punkt, wo sie dachte, dass möglicherweise sein Kopf sein könnte und ihre Stimme klang seltsam hohl. „Professor Snape, wenn Sie mich hören können, könnten Sie dann vielleicht etwas zu Mimi sagen?“

Er blinzelte. Er kam sich vollkommen albern vor, als er knurrte: „Du hast meine Hose zerstört.“

Die Flakes lasen: „Fsern schmetz Pfte.“

Hermine riss ihre Augen auf. „Oh – oh, Merlin, nein. Du armes Ding.“ Ihre Beine begannen zu zittern und sie stützte sich auf dem Boden ab, als sie auf ihre Knie sank. „Grundgütiger Merlin …“

Severus schnaubte bei ihrer eher extremen Reaktion und fragte sich, ob er sie vielleicht doch erfolgreich aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Die Katze hatte offensichtlich keinerlei Schaden – von was auch, Fäden? - davon getragen. Bitte. Also wirklich... die Hexe sollte sich anstatt über diese lächerlichen Krallen lieber über sein -

„Wie schrecklich“, hauchte sie.

Verzweifelt blickte er sie direkt an. Konnte denn niemand in diesem Irrenhaus auch mal einen Satz beenden?

Sie war blass und ihre Worte fast lautlos: „Sie sind gar nicht tot, Sie sind …“

„Natürlich bin ich das“, spuckte er, sogar als die Flakes die Worte „‘Türlich nich“ formten.


---

Von all den Dingen, die er, nach seiner Entscheidung seinen Tod nicht an dem lästigen Potter, sondern an Granger zu rächen, nicht erwartet hatte, war Langeweile.

Folgend auf Hermines überraschende und natürlich absolut fehlgeleitete Behauptung, dass er nicht tot sei, ermahnte sie in seine ungefähre Richtung „Bitte, bitte, bleiben Sie hierbis ich wieder zurück bin“ und hüpfte im Schlafanzug durch den Kamin.

Das war vor zwei Stunden gewesen.

Langeweile war nicht unbedingt sein liebster Zeitvertreib – besonders dann nicht, wenn es mit Verwirrung gemischt war.

Er hatte somit die letzten zwei Stunden damit verbracht über ihr nervöses Geplapper nachzudenken und hatte erfahren, was er vorher übersehen hatte: Aus ihrer Beharrlichkeit genau diese Düfte für ihren Verschlusszauber auszuwählen, war es schon fast offensichtlich für ihn, dass sie keine Ahnung hatte, dass sie den Amortentia-Trank in seiner Kreation modifiziert hatte.

Bestimmt schob er die Bedeutung für ihr Talent schon fast unmögliche Zauber unbewusst wirken zu lassen zur Seite – denn wirklich, ihre Intelligenz war ganz sicher nicht sein Problem – und konzentrierte sich stattdessen auf die zwei Fragen, die die siebte Blase hervor beschworen hatte.

Die Erste war natürlich ihre Verbindung von Liebe mit Verlust. Es war schon besorgniserregend, wenn man sich mit solchen Dingen befasste- er jedoch betrachtete es als eine interessante Schwachstelle, und dazu noch eine, die er ohne Zweifel ausnutzen konnte, sollte sich die Gelegenheit dazu ergeben. Natürlich angenommen, dass sie auch zurückkehren würde.

Er sah sich nach etwas wie einer Uhr oder dergleichen in ihrer Wohnung um, konnte aber nichts finden. Auf jeden Fall sind schon fast zwei Stunden vergangen. Vielleicht sogar schon fast drei …


Die zweite Frage, die durch den letzten Duft aufgewirbelt wurde, – und für ihn die weitaus beunruhigendere von den beiden – war, dass er zweifellos irgendwas übersehen hatte. Und wenn er nach wer weiß wie vielen Stunden des Nachdenkens, das nur dadurch unterbrochen wurde, wenn er versuchte die Katze von seinem Loch in der Hose fernzuhalten, es immer noch nicht verstand, was es war, dann beunruhigte ihn das zutiefst.

Mimi sprang an den hängenden Faden an seinem Knie, fing ihn erneut und begann klagend zu miauen.


Abgelenkt entwirrte er den Faden von der Kralle und wandte sich wieder seinen Gedanken zu, während er sein Kinn auf seiner Hand abstützte und mit einem Daumen über seine Kieferpartie fuhr.

Er bemerkte nicht, dass sein Knie blutete.

Immerhin bluteten Geister nicht- warum sollte er da das Unmögliche fühlen?

---


Hermine schritt brüsk durch die riesige Eingangshalle der Bibliothek zu der Tür, die zu den hinteren Hallen für das Personal führte. Der Marmorboden war kühl unter ihren nackten Füßen, und obwohl die Halle verlassen war, konnte sie um nichts auf der Welt ihre Entblößung, hier auf der Arbeit in ihrem Schlafanzug herumzulaufen, verbannen, und der kalte Boden ließ sie genau dies nicht vergessen.

Wie in diesem Albtraum, wo man nur in Unterwäsche im Klassenraum steht, dachte sie als sie ihre Hände auf die Tür zu den Personalkorridoren legte.

Es war genauso. Besonders dann überlegte sie, als sich die Korridore in eine Vielzahl an Möglichkeiten vor ihr offenbarten, wenn man gerade von jemanden auf eine absolut brutalen Weise die privatesten Erinnerungen vor der Nase vorgespielt bekommen hatte.

Von einem ehemaligen Professor.

Sie erschauderte, tadelte sich dann selbst für solche unsinnigen Gedanken. Wirklich, sie hatte hier ein größeres Problem. Wenn er gar nicht wirklich gestorben war – und die Katze war Beweis genug dafür, wenn auch ihr Kommen ein Grund war, eine bestimmte ägyptische Papyrusrolle zu überprüfen – also... wenn er gar nicht wirklich gestorben war, was hatte er dann die letzten Jahre über getrieben? Es war jetzt schon sieben Jahre her.


Mitfühlend schüttelte sie den Kopf, nahm eine Abkürzung durch die Abteilung der Unmöglichkeiten, streckte ihren Zauberstab aus, um den Propeller von Amelia Earharts Flugzeug zu berühren als sie daran vorbeilief.

Es brachte rein gar nichts, aber alle im Personal taten es regelmäßig.

„Für’s Glück, Liebes“, hatte Demetrios ihr erzählt.

„Demetrios“, hatte sie gesagt, als er zu ihr hinunterflog, um ihre Unterhaltung fortzusetzen, „warum befindet sich diese Abteilung nicht im Ministerium? Sollte sie sich nicht in der Mysterienabteilung befinden?“

Er kicherte warm. „Oh nein, Liebes, obwohl man dies leicht denken könnte. Mysterien beinhalten natürlich Möglichkeiten... aber es gibt nichts Mysteriöses in der Unmöglichkeit.“

Sie griff nach der Schiffsglocke des Fliegenden Holländers und läutete sie zweimal.

Demetrios Stimme hallte von der Messingwölbung. „Bibliothek...Entschuldigung. Archive...“

„Es tut mir schrecklich leid Sie zu wecken, Demetrios, aber…“

„Hermine? Um diese Stunde? Meine Güte, was ist los? Und ich habe natürlich nicht geschlafen. Das tue ich nicht, wissen Sie... aber ich schätze dennoch Ihre Höflichkeit. Oh Liebes, eine Überraschung ist immer so verwirrend. Kommen Sie hoch, schreiten Sie ein. Was kümmert Sie, Liebes?“


Sie umklammerte den Glockenschwengel fest und zog es ein paar Etagen höher, um es auf den Sims, der zum hinteren Archiv führte, abzustellen.

Demetrios tauchte neben ihr auf und legte einen durchsichtigen Arm um ihre Schulterals er sie herein beförderte.

„Demetrios, ich habe ein Problem“, sagte sie und schnappte sich eine der Strickjacken, die sie hier im Archiv aufbewahrte.

Er betrachtete ihren Schlafanzug. „Wenn das Ihre Nachtwäsche ist, meine Liebe, dann wundert es mich nicht, dass Sie welche haben. Wir müssen hier irgendwo ein paar Kataloge haben... es werden recht viele hierher geschickt...“ Er lächelte. „Ich bin mir sicher, dass wir etwas Passendes für Ihren, hm, ja, Boudoir finden.“

Trotz ihres dringenden Vorhabens musste sie lachen. „Demetrios, also wirklich …“

Sein Lächeln vertiefte sich, aber sein blasser Blick blieb ernst. „Also, meine Liebe, das steht Ihnen viel besser. Und jetzt erzählen Sie mir, was es ist? Probleme mit Ihrem jungen Mann?“

Sie zitterte. „Nein, es ist nicht Ron.“ Sie wollte seinen Namen nicht so besonders betonen, aber sie tat es und Demetrios bemerkte diese Betonung.

„Oooh, eine Dreiecksbeziehung dann also?“ Er sagte etwas auf Französisch, was Hermine nicht ganz verstand. „Nicht die beste Wahl, wenn man der Literatur glauben darf, aber manchmal überlebt man sie sogar...selten, aber nichtsdestotrotz.“ Er breitete seine Hände aus.

Hermine lachte erneut auf – sie konnte einfach nicht anders – aber der Geist nickte ihr zu, fortzufahren. „Es ist nichts dergleichen. Es ist nur... Demetrios, da befindet sich etwas - jemand - in meiner Wohnung, etwas wie ein Geist, aber er ist nicht wirklich tot. Er ist unsichtbar und er hat eine Katze und er ist wirklich, wirklich wütend auf mich.“

Demetrios blinzelte langsam. „Vielleicht, Liebes, beginnen Sie ganz am Anfang.“

Sie nickte und strich sich ihre Haare aus dem Gesicht, knotete sie zusammen und befestigte sie mit ihrem Zauberstab. Langsam atmete sie tief durch und begann zu erzählen. „Ich weiß, dass Sie von dem zweiten Krieg vor ein paar Jahren wissen.“

Er nickte.

„Sie erinnern sich sicherlich an die Sache mit Professor Snape? Dass er ein Spion gewesen war?“

„Severus Snape?“

Sie nickte.

Zum ersten Mal seit ihrem ersten Treffen sah Demetrios absolut perplex aus. „Severus Snape befindet sich in Ihrer Wohnung?“

„Er muss es sein“, beharrte sie.


„Und woher wissen Sie das, Liebes? Hat er mit Ihnen gesprochen?“

„Ich kann ihn weder sehen noch hören. Aber etwas ist da und es kann zaubern und es besitzt eine Katze und-“ Sie zögerte, wollte nicht die Einzelheiten von ihrem Verschlusszauber mit ihrem Boss teilen, egal wie nahe sie ihm auch stand. „ – und ich bin mir ziemlich sicher, dass er es ist. Gegenstände vom Krieg, kleine Dinge, von denen nur er, Ron oder Harry die Bedeutung verstehen konnten – er manipuliert diese Dinge, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen.“

„Sie sind sich sicher, dass sich Ron und Harry nicht nur wieder einen Streich erlauben?“

„Ziemlich.“ Es klang herablassender als sie wollte. Sie fuhr mit ihren Händen durch ihr gestautes Haar und bemerkte beschämt, dass sie es noch nicht einmal durchgekämmt hatte.

„Machen Sie sich keine Sorgen, Liebes, Sie sehen wahrlich bezaubernd aus. Hat dieses Wesen Interesse an Ihren Büchern gezeigt?“

Sie nickte und schnappte nach Luft, als sie plötzlich die Bedeutung dahinter erkannte. „Oh – ja – die Initialen der Autoren waren H, G, S, und S.“

Demetrios runzelte die Stirn. „Sie wollen mir doch damit wohl nicht etwa sagen, dass Sie sie noch immer alphabetisch ordnen?“

„Nun, doch schon... aber natürlich nur Zuhause.“ Sie errötete nur noch mehr.

„Erstaunlich... aber das hat Zeit für später. Fahren Sie fort.“

Als sie ihm eine leicht abgeänderte Version ihrer nächtlichen Ereignisse erzählte, unterbrach er sie nur zweimal. Einmal, um sich zu vergewissern, dass ihre Bücher auch wirklich unbeschädigt waren - aus irgendwelchen Gründen, fand er diesen Aspekt äußerst wichtig - und einmal, um zu fragen, wie sie die Flakes verzaubert hatte.


„Oh“, sagte sie. „Ich habe sie natürlich auf der Basis für Animagus gewählt, sie für organische Empfindungen im Mehl modifiziert und dann isoliert und haben dann eine Übersetzung von anorganischer Verwandlung hinzugefügt. Ich musste es ein paar Mal probieren, um das richtige Gleichgewicht zwischen den Polaritäten zu erlangen, aber die Theorie scheint zu passen...“ Sie verstummte, als sie merkte, dass sie wieder einmal abgeschweift war.

Demetrios Augen leuchteten vor reflektiertem Stolz. „Er wäre so stolz auf Sie, Liebes.“

„Wer? Professor Snape?“

Demetrios lachte. „Nein, Liebes. Aristoteles. Er war mein Lehrer, wissen Sie.” Ein warmes Lächeln zeichnete seine Züge. „Vergeben Sie mir für die Unterbrechung.“

„Aristoteles?!“

„Aber natürlich, Liebes. Was für ein liebenswerter Mann, ich vermisse ihn noch immer”, überlegte er flüsternd, aber strahlte dann fast augenblicklich wieder. „Aber jetzt habe ich ja Sie als Gesellschaft, was gleichermaßen erfreulich ist und Sie und ich lernen noch so viel zusammen.“

Hermines Verstand versuchte noch immer eine Realität zu umfassen, in der ihre Gesellschaft nur ein blasser Ersatz für Aristoteles war – und ein Teil ihres Gehirns wiederholte immer wieder Aristoteles?!, und wollte einfach nicht verstummen. Aristoteles kombiniert mit den heutigen Ereignissen beförderten sie irgendwie über den Rand ihres Verstandes und sie brach in leicht manisches Gelächter aus. „Sie haben mich nicht gerade eben mit Aristoteles verglichen?!“

„Nicht komplett, Liebes. Noch nicht einmal in allen wichtigen Aspekten. Aber er würde die Entwicklung Ihres Zaubers durchaus respektieren. Nicht einmal er hatte eine Ahnung, was seine Katze dachte.” Demetrios kicherte. „Seine Vermutungen waren meistens miserabel, wissen Sie.“

„Katzen... natürlich.“ Hermine sammelte sich. „Demetrios, ich muss den Papyrus einsehen, welches wir hatten, als Krummbein...“

„Als Ihre Katze eine Karriere als Babysitter anstrebte? Ja, Liebes, natürlich. Darf ich fragen, welche Rolle Sie benötigen?“

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich in einer der ersten Rollen eine Passage über die Bindung zwischen dem tierischen Gefährten und seinem magischen Gegenstück befindet. Etwas über Seele...“

„Die Seele fließt zwischen ihnen, wie der Frühling die Felder überflutet und selbst sogar dann sind sie ununterbrochen.“

„Das ist sie. Die Hieroglyphe, die für ‚überflutet‘ gebraucht wird, ist, wenn ich mich recht erinnere, die Variante, die bedeutet ‚Leben einflößend‘ und nicht in der Bedeutung, wenn von ‚Tod‘ oder ‚Katastrophe‘ die Rede ist.“

„In der Tat, Liebes“, nickte er anerkennend.

„Also, wenn der Papyrus Recht behält …“


„Ah, ich sehe Ihren Punkt – anders wie der Phönix, der auch noch nach dem Tod loyal ist, kann ein katzenartiges Wesen nur eine Bindung eingehen, wenn das Gegenstück zumindest esoterisch lebendig ist. Und dieses liebevolle Kätzchen... sie sieht ihn an, sagen Sie?“

„Ich bin mir sicher.“

Demetrios nickte erneut, diesmal etwas langsamer. „Dann ist das, was auch immer sich in Ihrer Wohnung befindet, durchaus lebendig.“

„Sind Sie sich sicher?“


„Ziemlich. Als das Feuer ausbrach, hatte ich nicht die Zeit alle Papyrusrollen zu retten, sondern nur die mit der höchsten Priorität.“

Hermine beugte sich leicht vor. „Will ich es wissen?“

Er lachte. „Diese besondere Rolle wurde von Bast persönlich verfasst. Vertrauen Sie mir – wenn Sie launisch ist, was recht häufig vorkommt, wird die Rolle leer und weigert sich gelesen zu werden.“

„Also lebt Professor Snape noch.“


„Scheint so, Liebes.“

„Aber...“

„Ja?“

Sie schüttelte mit dem Kopf. „Aber die Tatsache, dass er unsichtbar ist, selbst wenn Mimi ihn sehen und hören kann, bleibt bestehen und ich kann nichts dagegen tun.“

„Oh. Hmmm...“ Demetrios Blick wurde ernst. „Vielleicht...vielleicht ist ‚lebendig‘ nicht das richtige Wort.“ Er verschwand zwischen den Metallregalen und einige Augenblicke später hörte Hermine den leisen Gong, der signalisierte, dass der Titantresor geöffnet wurde, der die empfindlichsten Artefakte enthielt.


Als er wieder in ihr Sichtfeld flog, war er bereits im Text vertieft. „Sie hatten Recht wegen der Variante, Liebes. Ich habe mich bezüglich der Übersetzung geirrt.“

„Übersetzung?“ Ihre Stimme zögerte.

„Nicht ‚lebendig‘. Schnell. Hier.” Er zeigte es ihr.

Sie schüttelte nur den Kopf. „Ich fürchte, ich bin besser mit dem Nordischen.“


„Schnell, Liebes. Der Unterschied ist nur sehr unterschwellig, aber in unserem Fall sehr tragend. Es bedeutet – nun, es lässt sich nicht wirklich übersetzen, aber der Sinn ist folgender: Ihr Professor erwartet irgendein Urteil, an dessen noch immer seine Seele hängt und bisher noch nicht vollstreckt worden ist. Wie erschütternd. Wie außerordentlich erschütternd.“

„Urteil?“ Hermine zog ihre Augenbrauen hoch. „Wie in einem Prozess?“

„Nein, nichts so Bürgerliches. Das Urteil, welches ihn erwartet, ist sein eigenes.“ Demetrios schüttelte mit dem Kopf, offenbar ergriffen von einer innerlichen Melancholie.


„Ich kann Ihnen nicht folgen.“

„Als er starb – und ich versichere Ihnen, er ist gestorben- Sie werden jeden Augenblick verstehen - wurde ihm die Wahl, wie jeden von uns, gelassen, zu bleiben oder zu gehen.“ Er faltete seine Hände, als ob dies die Sache erklärte.

Hermine biss auf ihre Lippe. „Und?“

„Ist es denn nicht offensichtlich? Apraxie.“ Er öffnete seine Hände.

„Wie bitte?“

“’Untätigkeit’, Liebes, es bedeutet ‘Untätigkeit’. Ihr Professor hat einfach keine Wahl getroffen.“

Hermine überdachte dies. „Apraxie heißt es?“

Demetrios nickte und faltete seine Hände über seinen Bauch. „Das Konzept der Untätigkeit ist die letzte Inanspruchnahme des Stoischen, wenn es mit Skepsis konfrontiert wird – als eine Philosophie allerdings und nicht bloß als ‚Zweifel‘. Etwas Größeres. Systemisches.”

Hermine wog seine Worte ab.

Stoisch – nun, der Professor war dies auf jeden Fall gewesen.

Und systemische Skepsis? Ja, das war die Kehrseite,er hatte es voll und ganz verdient. Er musste es, wusste sie, um seine Tarnung als Spion zu wahren, aber...

Sie kräuselte ihre Nase. Das war sein Problem. Nicht ihres.


Charakteristisch für einen Gryffindor, wenn er mit einem Dilemma von epischem Ausmaße konfrontiert war, traf Hermine ihre Entscheidung in Nanosekunden. „Stoisch? Skepsis? Scheiß drauf – ich will, dass dieser Mistkerl meine Wohnung verlässt.”

Demetrios reichhaltiges Lachen erfüllte freudig das gesamte Archiv. „Aristoteles würde Ihnen zustimmen, Liebes. In beiden Punkten.“


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