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Fanfiction

In Spirit - Zimmerdecken

von Xaveria

Sein erster Gedanke, als er seine Augen öffnete, war: Das ist nicht meine Decke.

Sein zweiter, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach tot war, und dass er folglich keine Decke sehen sollte. Er wusste nicht, was er stattdessen sehen sollte, aber eine Decke war einfach viel zu profan als alles andere, was er sich vielleicht vorgestellt hätte.

Er lag ganz still, lauschte und vernahm nur Stille. Keine Kampfgeräusche – es musste jetzt schon vorbei sein. Er schloss seine Augen und fragte sich, wer gewonnen hatte – der Dunkle Lord oder Potter…

Er stützte sich plötzlich auf seinen Ellbogen ab. Hatte er wirklich seine Erinnerungen diesem – was hatte er sich nur dabei gedacht?

Oh, genau. Das war ja egal - er war tot.

Bei dieser Erkenntnis wurde er von Erleichterung erfasst und ließ sich zurück auf den Boden fallen, wobei er sich den Ellbogen aufkratzte.

Ellbogen? Einen Moment mal.

Hm… vielleicht war er ja doch nicht tot. Vielleicht hatte sie ja seine Anweisungen gefunden und befolgtum Naginis Gift zu neutralisieren.

Ja. Das musste es sein. Sie hatte sich vermutlich dafür entschieden sein Überleben geheim zu halten, damit er in der Einsamkeit erwachen konnte – frei, endlich... um schließlich über sein eigenes Schicksal zu entscheiden.

Es war wirklich nur reine Spekulation gewesen. Schlaues Mädchen.

In den Jahren, in denen er sich auf die finale Schlacht vorbereitet hatte, hatte er reichlich Zeit gehabt, um sich über sein wahrscheinliches Ableben Gedanken zu machen und lange hatte er sich mit der Frage beschäftigt, was wohl danach kommen würde. So etwas wie Schlaf? Irgendein Leben danach?

Einen Moment hatte er sogar die Qual an den Gedanken Lily wiederzusehen genossen, aber schon rasch lernte er diese Fantasien im Keim zu ersticken. Sein Jenseits und ihres würden sich nicht vermischen, da ihres zwangläufig James Potter beinhaltete.

Wie immer, wenn er an James Potter dachte, formte sich ein Knurren in seiner Kehle und das Geräusch seiner eigenen Stimme brachte ihn wieder zurück ins Diesseits, wo er sich wieder dabei ertappte, wie er an die mit Spinnenweben übersäte Decke der Heulenden Hütte starrte.

Reflexartig zuckte er von dem - ohne Zweifel - dreckigen Boden zurück. Definitiv nicht das Jenseits. Hatte er nicht gerade eben noch geknurrt?

Mit absoluter Klarheit erinnerte er sich an Naginis Fangzähne, wie sie sich um seinen Hals gelegt hatten und abgesehen von irgendwelchen lebensrettenden Maßnahmen sollte er rein technisch gesehen nicht in der Lage sein überhaupt einen Ton zu bilden.

Aber er hatte, ohne jeglichen Zweifel, geknurrt.

Demnach...hatte sie also in der Tat seine Informationen, die er ihm Schwert versteckt hatte gefunden, verstanden und dementsprechend gehandelt. Schlaues, schlaues Mädchen.

In seinen Gedanken war es nur noch „das Memo“, da er nicht erwartete, dass es irgendwelche größeren Auswirkungen als die lächerlichen Flugzeugpapiere im Ministerium hatte. Aber in ihren fähigen Händen war dies der Fall.

Ein langsames Lächeln zeichnete sich ab, seine Hand fuhr zu seinem Hals, wo seine Haut weich und ganz war.

Das Lächeln wurde breiter.

„Gut gemacht“, sagte er genauso geschmeidig und vollkommen in die leere Luft. Er schloss regungslos seine Augen, genoss die Ruhe, Stille und Einsamkeit , da er zum ersten Mal seit einer Ewigkeit nirgends erwartet wurde.

Das Sonnenlicht begann ihn zu blenden und er zuckte zusammen, als er versuchte das Licht mit seiner Hand zu verdecken.

Eine Hand, die nicht nur blutverschmiert, sondern auch sichtbar hätte sein sollen.

Was sie nicht war.

„Verdammt.“


---


Genau sieben Jahre nach der finalen Schlacht saß Hermine mit Ron Weasley und dem Gefühl all dies bereits schon einmal durchlebt zu haben, in einem Restaurant.

„Es tut mir Leid, Ron. Ich…“

Aber genau hier gerieten ihre Worte immer ins Stocken, welche natürlich, wie folgt waren: „Ich liebe dich nicht.“ Sie hatte bisher nie den Mut gefunden sie auch laut auszusprechen und hatte immer ihre Hand aus seiner gezogen und lahm gesagt: „Ich bin noch nicht soweit.“

Dieses Mal war da keine Ausnahme und sie umschloss ihr Wasserglas, um nicht die freudige Entschlossenheit auf seinem Gesicht zu sehen, die sich immer einschlich, wenn er ihr versicherte, dass er warten würde.

„Du bist die richtige Hexe für mich, Hermine“, verkündete er, unwissend, dass er dieselben Worte mit derselben Entschlossenheit bereits seit vier Jahren wiederholte.

Sie zweifelte ihn nie an. Die Trockenheit in ihrem Hals wurde zur Qual und sie nippte an ihrem Wasser.

Es war am einfachsten gewesen einfach wie in Hogwarts weiterzumachen – ungezwungen in der Anwesenheit der jeweils anderen und ihrer geteilten Erfahrungen, die nur sie und Harry hatten. Sie mussten niemals erklären, warum man gewisse Geräusche, Geschmäcker oder Gerüche vermied und sie genoss die einfache Leichtigkeit zu wissen, was sie alle nach Hogwarts, nachdem sie zurückgekehrt waren, um ihr letztes Jahr zu wiederholen, taten. Wo sie jetzt in London war, wo sie eine Ausbildung in der Britischen Bibliothek begann und Harry und Ron ihr Aurortraining anfingen.

„Komm mit uns, Hermine“, hatte Ron einige Male während ihres letzten Jahres geschmeichelt. „Wir wären ein unschlagbares Team. Wir können mit den Besten, den Kampf der Guten kämpfen.“

„Wir sind die Besten“, hatte Harry immer hervorgehoben.

Ganz sicher, hatte sie immer gedacht und sich immer gefragt, was noch übrig war zu bekämpfen. Nach außen hin hatte sie einfach nur lächelnd mit dem Kopf geschüttelt.

„Gibst du etwa nach?“, hatten die Jungen gestichelt. „Keine Abenteuer oder wildes Leben mehr, wo wir uns nur auf unseren Verstand verlassen können?“

„Kein Camping mehr“, hatte sie bestimmt gekontert, „und der Verstand gehörte zumeist mir, vielen Dank auch.“

Jetzt, mit sechsundzwanzig Jahren, war sie sichtlich mit ihren Leben zufrieden – eine gemütliche Wohnung in einer schönen, nicht überteuerten Straße, gerade außerhalb der Winkelgasse, ihre Arbeit, ihre Bücher und ihre wundervolle, brillante, wunderschöne solide Decke.

Sie musste sich bisher noch dazu zwingen feste Wände nicht allzu vernünftig zu finden und weigerte sich bis heute irgendwelche Landschaftsbilder aufzuhängen.

Wie immer nach ihrer Verabredung, brachte Ron sie nach Hause und nach ihrem gewöhnlichen schnellen Geknutsche – ehrlich, er hatte sich seit Hogwarts verbessert – hatte er seine Hände in seine Taschen gestopft und marschierte optimistisch pfeifend davon. Die unbefleckte Ablehnung war schon fast genauso ungezwungen wie ihre gesamte Beziehung.

Derselbe alte Ron, dachte sie sanft und griffnach ihrem Zauberstab, um die große, schwarze Tür, die aus der blassen georgianischen Fassade hervorstach, zu öffnen.

Versunken in ihren Gedanken, selbst bei dem noch so simpelsten Zauberspruch, bemerkte sie nicht die leichte Schattenbewegung am Ende der Straße.


---


Wo Severus die letzten sieben Jahre lang gewesen war und was er während dieser Zeit getan hatte, konnte nur er wissen. Wäre er jemand, der sich gerne mitteilte oder hätte jemand von seiner Existenz gewusst, um es zu erzählen, hätte die Geschichte vielleicht folgendermaßen geklungen:

Fluchen: Zwei Monate.

Finstere Blicke: Eineinhalb Jahre.

Unbemerkt nach Hogwarts zurückkehren und seine ehemaligen Kollegen ausspionieren: Eine Woche, nach der er festgestellt hatte, dass - egal wie amüsant es auch sein mochte Minervas Tinte zu vergießen, wenn sie gerade nicht hinschaute - es schnell seinen Glanz verlor, als deutlich wurde, dass bisher noch niemand die Abwesenheit seines Portraits bemerkt hatte.

Schnauben mit einer Überheblichkeit, die selbst Lucius Malfoy beneiden würde: Viereinhalb Stunden.

Die Erkenntnis, dass ihn auch niemand im Herrenhaus der Malfoy sehen konnte: Null Komma sechs Sekunden oder so.

Fluchen, finstere Blicke und gleichzeitig herumschreien: Vierundzwanzig Stunden.

Severus Snape hatte die nächsten sechs Monate damit verbracht seine Rache zu schmieden und den Rest der sieben Jahre damit herumgebracht zu entscheiden, wer der größere Verbrecher war: Harry Potter, weil er Harry Potter war oder Hermine Granger, weil sie Hermine Granger war und noch immer das Offensichtliche übersah.

Das fasste so ziemlich sein Dilemma zusammen und es war das Kätzchen, welches die Entscheidung traf.

Aus irgendwelchen Gründen, die er nicht nachvollziehen konnte, erstarrte er durch das Wimmern an seinen Füßen in der halbdunklen Nokturngasse, nachdem nach sechs Jahren und einundfünfzig Wochen nach seinem Tod nicht ein lebendes Wesen seine Existenz zur Kenntnis genommen hatte.

Er schielte hinab, nur um zwei große, goldene Augen zu sehen, die mit hoffnungsvoller Anbetung zu ihm hinauf starrten.

„Ich habe nichts für dich“, murmelte er und wandte sich in wirbelnder Geste von ihr ab, dessen Angelegenheiten weitaus wichtiger waren, als eine kleine, fellige Kreatur mit großen, unschuldigen Augen Beachtung zu schenken.

„Meee“, antwortete das Kätzchen, während es freudig nach seinen flatternden Mantel schnappte.

„Meee?“, wiederholte Snape düster. Diese lächerliche Katze konnte noch nicht einmal vernünftig Miauen.

„Meee“, bestätigte das Kätzchen, hüpfte erfolgreich auf seinen Mantelsaum und hielt ihm am Pflasterstein fest. „Meee!“

„Das kannst du nicht“, mahnte er. „Der Mantel ist unsichtbar.“

Das Kätzchen, welches das plötzliche Bedürfnis hatte ihre Pfoten abzulecken, ignorierte ihn.

„Lächerlich“, schnaubte Snape, als er nichtsdestotrotz dabei zusah, wie sie ihre Pfote hinter ihr Ohr und über ihre Schnurrhaare strich.

Das Kätzchen bedachte ihn mit einem kurzen, herablassenden Blick bevor sie sich wieder ihren Pfoten zuwandte.

Da Snape nirgendwo anders erwartet wurde, beobachtete er amüsiert weiter bis er sich dabei ertappte, dass er das Kätzchen mit mehr Aufmerksamkeit und Verärgerung begutachtete als es eigentlich verdient hatte.

Schnell sammelte er sich, blickte sich automatisch um – noch immer alles ruhig- bis auf ihn und das Kätzchen – und verfolgte seine Reaktion zurück auf ihre eigentliche Quelle: Das kindliche Herumgefuchtel von Granger in seinem Klassenzimmer. Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem unsichtbaren Gesicht aus und er lachte.

So erleichtert endlich sein Dilemma gelöst zu haben, entschied er dies zu feiern und schlich sich in den Keller des Tropfenden Kessels, wo er schnell lernte, dass vielleicht Geister gegen Feuerwhisky immun waren, er aber so anfällig darauf reagierte, wie Hauselfen auf Butterbier.

Dann begann eine Woche, an die er sich nicht wirklich erinnern konnte und die letzten zwanzig Minuten seiner sieben Jahre nach seinem Ableben hatte er damit verbracht sich von unangenehmen Dingen aus einen Müllcontainer zu befreien.

Das letzte war das Kätzchen, welches jetzt auf seiner Brust stand und besorgt auf ihn herabblickte.

Er starrte zurück und es antwortete mit einem erfreuten „Meee“, das Knurren fuhr geradeweg bis in seine Knochen und in seinen Kopf, wo es Schmerzen auslösten, die selbst einen Hippogreif erledigt hätten. Er ignorierte es – Kopfschmerz und Kätzchen. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, warum dieses Kätzchen das erste Wesen war, welches nach sieben Jahren seine Gegenwart bemerkte, aber genau in diesem Moment war ihm das herzlich egal.

Er kletterte aus dem Müllcontainer, lief geradewegs zum Ende von Hermine Grangers ruhiger, gemütlicher Straße. Der Geist von Severus Snape hatte vielleicht einen Kater, aber sein Verstand war resolut und sein Wille entschlossen.


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