von Khira
Blaise stand an der großen Uhr von Hogwarts und genoss für ein Weilchen die Ruhe. Er hatte seine Schulsachen in seinen Schrank gelegt, sich kurz aufs Bett geschmissen und die Augen geschlossen. Doch seine Gedanken ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er musste immer wieder an den gestrigen Abend denken, an ihre Wärme auf seinem Schoß und ihre Hände an seinen Wangen und auf seiner Brust. Also stand er auf, verließ Schlafsaal und Gemeinschaftsraum, ging nach oben zu einer der vielen Plattformen und sah ins Freie. Er hoffte, dass etwas frische Luft seinen Kopf frei machte. Sein Verhalten war ja nicht normal. Und schon gar nicht für ihn!
Er stierte in die Landschaft und versuchte angestrengt seine Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Doch ohne Erfolg.
Unten auf der Wiese tauchten zwei Leute auf. Blaise sah hinunter und blickte auf zwei Mädchen in Sportklamotten. Er erkannte Estelle sofort. An ihren Haaren, ihren Bewegungen, ihrem Lachen, das bis zu ihm hinauf tönte und auch an ihren Lieblingsschuhen. Sie trug die türkisenen Chucks bei jeder sich bietenden Gelegenheit und so sahen sie auch aus. Die ehemals weißen Kappen waren nun grau und die Schnürsenkel waren es ebenfalls. Nur der Stoff leuchtete noch knallig. Neben ihr stand Dracos Freundin. Beide hatten ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, der bei jeder Bewegung hin und her schaukelte. Dann liefen sie los und er sah ihnen hinter her, bis sie aus seinem Blickfeld verschwanden. Und nun? Am liebsten wäre er ihnen hinterher gelaufen, aber er war kein kleiner Junge mehr. Er stieß sich vom Geländer ab und lief langsam die Treppen wieder hinunter. Er würde jetzt am Haupteingang auf die beiden warten. Und dann würde er auch seine Antwort bekommen.
Blaise wartete fast eine Stunde. So geduldig hätte er sich selbst nie eingeschätzt. Er war zig Mal die Treppen hoch und runter gelaufen, so dass es aussah, als würde er gerade kommen und nicht schon ewig auf sie warten. Und als sie dann endlich erschien konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Cat verdrehte nur die Augen und ging an ihm vorbei. Estelle lächelte breit und verlangsamte ihren Schritt. Sie sah verdammt gut aus. Selbst mit den kleinen Löckchen am Haar Ansatz, die durch den Schweiß entstanden sind. In der kleinen Kuhle zwischen den Schlüsselbeinen hing ein kleiner Tropfen Schweiß. Und das brachte ihn fast um den Verstand. Er sog den Duft ein, der von ihr ausging. Ihren Duft. Er trat dicht an sie heran und diesmal wich sie nicht zurück, wie sie es sonst in der großen Öffentlichkeit tat.
„Ich wollte eigentlich nicht, dass du mich so siehst.“, sagte sie und strahlte ihn an. Er wusste nicht so recht ob er sie an sich ziehen sollte oder nicht.
„Du siehst gut aus. Sexy.“, antwortete er und wagte den Versuch einen seiner Arme an ihre Taille zu manövrieren und sie an sich zu ziehen. Sie ließ es geschehen, legte aber ihre Hände auf seine Brust.
„Es ist aber nur so lange sexy wie es frisch ist.“, hauchte sie ihm lasziv ins Ohr und entlockte ihm somit ein leises Stöhnen. Dann drückte sie ihn von sich, grinste dreckig und wollte gehen.
„Ich bekomm noch eine Antwort von dir.“ Sie drehte sich zu ihm um, dass Grinsen immer noch auf den Lippen.
„Hol mich ab, wenn du gehen willst.“, sagte Estelle noch und dann verschwand sie die Treppen hinauf.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel