von LadyLilith
"Au, mein Fuß!" Das Gesicht vor Schmerz verzerrt trat Hermine Granger von ihrem Tanzpartner Harry Potter weg.
"Tut mir Leid, Herm!", entschuldigte sich der Schwarzhaarige. "Tanzen liegt mir einfach nicht!"
"Stimmt. Es ist jetzt die fünfte Stunde und du bist immer noch grottenschlecht!"
"Ach komm, du bist doch eh die Einzige, die richtige tanzen kann. Wollen wir weitermachen?"
Sie schüttelte den Kopf. "Jetzt nicht, ich hab noch Hausaufgaben zu machen. Üb doch mit Ron weiter!", schlug sie vor und verliess das Klassenzimmer, dass die Häuser als Tanzzimmer benutzten.
"Mister Longbottom, ich sagte, Ausfallschritt. Patil, Thomas, Abstand halten. Nehmen Sie die Hand da weg, Weasley!" McGonagall ging durch die tanzenden Paar und korrigierte die Fehler.
Sie seufzte und sah sich nach ihrer Lieblingsschülerin um. Doch einen braunen, buschigen Haarschopf konnte sie nirgends erkennen.
"Potter, wo ist ihre Tanzpartnerin?", fragte sie Harry, der in einer Ecke stand. Er antwortete ihr, dass sie gegangen war, um Hausaufgaben zu machen.
"Üben Sie mit Weasley weiter!", befahl die Lehrerin und trat ans Fenster. Gerade noch sah sie die Viertklässlerin auf der anderen Seite des Hofes durch eine Tür verschwinden.
Hermine war wirklich eine gute Tänzerin, wenn nicht sogar die Beste. Die anderen Mädchen waren gut, doch niemand besaß die Anmut und Eleganz Hermines. Leider waren ihre Tanzpartner nicht gerade der große Bringer.
Der Weihnachtsball war die Gelegenheit für Hogwarts, seine Qualitäten zu zeigen. Normalerweise führten die Champions immer den Eröffnungstanz ein, doch vielleicht konnte das ja geändert werden. Ihr Haus konnte ihrer Meinung nach keinen vernünftigen Partner für Hermine aufbringen, aber vielleicht fand sich ja in den anderen Häusern jemand.
"Was für eine Ehre, Minerva, dass Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren!" Der Hauslehrer der Slytherins Severus Snape trat zu ihr. "Hat Ihr Haus nicht schon längst keinen Unterricht mehr? Oder hat Longbottom einen vernünftigen Klebefluch hingekriegt und es ist Ihnen zu peinlich, etwas zu sagen?", witzelte er. "Wenn das ein Quiddtichtraining wäre, würde ich sagen, sie spionieren meine Schüler aus!"
"Sehr witzig, Severus." Sie trat zu ihm, die Schüler mussten nicht unbedingt wissen, worum es ihr ging. In kurzen Worten erklärte sie Snape ihr Anliegen.
"Ach, Miss Perfect sucht einen Tanzpartner. Was ist mit Potter?"
"Vergessen Sie es. Er ist noch schlechter als in Zaubertränke!", meinte sie. "Und auch in den anderen Häusern findet sich kein guter Tänzer. Sie sind meine letzte Hoffnung, Severus."
"Normalerweise würde ich die ja jetzt zerstören, aber Sie haben mich heute auf einem guten Fuß erwischt. Nun, wie sieht es bei meinen Schülern aus?" Er ließ den Blick durch die Slytherins wandern. "Ich würde sagen, Mister Malfoy."
"Sind Sie wahnsinnig? Die beiden bringen sich gegenseitig um!"
"Malfoy, Parkinson!", rief der Zaubertranklehrer die beiden Slytherins herbei. "Und ihr anderen macht mal Platz!"
Skeptisch beobachtete Minerva, wie das Paar durch den Raum tanzte. Bei den beiden war es wie mit Hermine und ihren Tanzpartnern - nur umgekehrt. Malfoy war wirklich gut.
"Das reicht!", befahl Snape und wandte sich wieder an McGonagall. "Habe ich Ihnen zu viel versprochen?"
"Er ist wirklich gut. Aber die beiden zusammen?"
"Sie haben sich doch noch nie vor einer Herausforderung gedrückt, Minerva!", erinnerte der Kollege sie. "Es klingt zwar nach einem bescheuerten Experiment, nur warum sollten wir es nicht versuchen?"
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