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Fanfiction

Der Blickwinkel macht den Unterschied - 15.)

von Entchen19

Guten Morgen zusammen,

es ist Sonntag, die Sonne scheint --> Zeit für ein neues Kapitel ^^
Und dieses Mal bekommt ihr sogar ein wunderschön langes Kapitel mit beiden Protagonisten, wenn das nicht super ist ^^

Also dann, bis nächsten Sonntag.

LG
Entchen

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15.)
Der Weg bis vor die Tore von Hogwarts erschien Hermione an diesem Freitag einerseits unendlich lang, andererseits war er viel zu kurz. Während sie sich gegen den eisigen Novemberwind stemmte und dabei an einem Laugenbrötchen knabberte, überlegte sie, wie sie ihren Eltern die Nachricht beibringen sollte. Und was genau sie preisgeben musste und sollte. Natürlich mussten sie erfahren, dass sie heiraten würde. Aber mussten sie wissen, dass es unter Zwang geschah? Und vor allem, wen sie heiraten würde? Ihre Eltern waren nicht dumm, sie würden Fragen stellen, wenn sie ihnen einfach eine überglückliche Braut vorspielen würde. Sie würden den Bräutigam kennenlernen wollen, sie dazu befragen, warum es so schnell und unerwartet und während ihrer Schulzeit passieren sollte. Sie würden vermutlich die falschen Schlüsse ziehen, wenn sie ihnen die wahren Gründe verheimlichte. Und dann wären sie enttäuscht von ihr. Hermione hatte in so kurzer Zeit so viel verloren, sie konnte nicht auch noch den Respekt und die Liebe ihrer Eltern verlieren. Damit blieb ihr nur, ihnen die Wahrheit so gut es ging zu vermitteln und zu hoffen, dass sie es verstehen würden.
Sie seufzte tief. Es würde ein anstrengendes Gespräch werden, eines, das sie am liebsten schon hinter sich hätte, denn zum ersten Mal überwog die Sorge vor dem Ausgang dieser Unterredung deutlich über der Freude, ihre Eltern zu sehen.
Zuerst in die Winkelgasse, entschied sie daher und überzeugte sich davon, dass ihre Eltern in der Praxis sowieso beschäftigt waren und ein Besuch zur Mittagspause günstiger wäre. Eine fade Ausrede, denn sie wusste, dass ihre Eltern freitags nur Notfälle behandelten und ansonsten lediglich die Büroarbeit erledigten, sie würden also den ganzen Tag Zeit für sie haben. Aber sie selbst brauchte diese kurze Verschnaufpause noch, bevor sie ihnen gegenübertrat.
An den Toren angekommen, schloss sie die Augen und war gleich darauf mit einem leisen Plopp verschwunden.

Es war geradezu lächerlich einfach gewesen. Nachdem sie die Vollmacht von Professor Dumbledore vorgezeigt hatte, saß sie keine zwei Minuten später in einer der Loren und versuchte, das Laugenbrötchen im Magen zu behalten, das sie heute Morgen noch gegessen hatte.
Nach der Fahrt, die vermutlich nur zwei Minuten gedauert hatte, ihr aber wie Stunden vorgekommen war, stand sie nun seit zehn Minuten in dem riesigen Verlies und konnte sich nicht sattsehen an den ganzen Büchern, die hier lagerten. Was gäbe sie dafür, hier ein Jahr verbringen zu dürfen! Die Bücher waren alt und damit meinte sie nicht ein- oder zweihundert Jahre … Es waren hauptsächlich Pergamente, die, wie sie schnell erkannte, unter einem Stasiszauber lagen, um sie vor dem Zerfall zu schützen. Einige schienen noch aus dem finstersten Mittelalter zu stammen, vielleicht sogar von den alten Griechen, Kelten oder sogar Ägyptern, da sie auch Papyrusrollen entdeckte.
„Ist Miss fertig?“, wurden ihre Gedanken von einer schlecht gelaunten Stimme unterbrochen, die zu dem Kobold gehörte, der sie hierher geleitet hatte. „Einen Moment noch“, antwortete sie und begann jetzt damit, eines der in Frage kommenden Bücher per Accio Zauber zu sich zu rufen.
„Accio ‚Der Körper im Wandel der Zeit’!“
„Accio ‚Heilkunde im achtzehnten Jahrhundert’!“
Sie probierte einige Bücher durch, die beinhalten sollten, was sie suchte, aber keines davon schien zum Bestand im Verlies zu gehören.
„Miss darf nur ein Buch mitnehmen“, unterbrach der Kobold erneut ihre Überlegungen. Sie stöhnte innerlich genervt auf. Er hatte ihr das auf dem Weg hierher schon gefühlte hundert Mal erklärt. Die Vollmacht bezog sich auf das Betreten des Verlieses und die Mitnahme eines Objektes daraus. Nicht mehr, nicht weniger.
Die Frage war jetzt nur, wie konnte sie das Buch finden, das sie suchte?
Da kam ihr eine Idee und sie hob erneut ihren Zauberstab und rief: „Reperio ‚Verhütung’!“
In einer Ecke des Verlieses begann ein Bücherstapel beunruhigend zu wackeln, bis sich plötzlich ein Buch daraus löste und zu ihr hinflog, während die anderen Dokumente mit einem protestierenden Ächzen wieder aufeinander zu liegen kamen.
Hermione fing den Folianten auf. Er war deutlich neuer als die, die sie bisher hier gesehen hatte, vielleicht fünfzig Jahre alt. ‚Die selbständige Hexe von heute’ lautete der Titel. Wie passend, dachte sie mit einem leichten Grinsen, schlug den Index auf und überflog die Kapitel. Da! Die Überschrift von Kapitel fünf lautete: „Kinder gebären - Eine Entscheidung, die jede Hexe für sich selbst treffen sollte.“
Sie blätterte die Seiten um und sah sich den Inhalt von Kapitel fünf genauer an. Es war tatsächlich, was sie suchte. Verschiedene Zauber zur Verhütung, die an unterschiedlichen Stellen ansetzten, mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen. Es gab Zauber, die die Eizellenreifung unterdrückten, einige, die die Hormonveränderungen während eines Zyklus steuerten. Verschiedene Sprüche wurden auch auf den Mann angewandt, um das Sperma bewegungsunfähig zu machen.
Hermione blickte auf die Tabelle mit der Übersicht der einzelnen Zauber und den Wechselwirkungen untereinander. Hier sollte etwas dabei sein, was einige Monate wirken dürfte.
Zufrieden und mit dem Gefühl, zumindest bei einem Problem die Kontrolle wiedererlangt zu haben, gab sie dem Kobold ein Zeichen und fünf Minuten später verließ sie Gringotts.
Ein Blick auf ihre Uhr zeigte ihr, dass sie länger in dem Verlies gewesen war, als sie gedacht hatte. Es war inzwischen schon elf vorbei. Nun gut, Zeit für ein spätes Frühstück und dann auf zu ihren Eltern.
Mit neuem Mut schritt Hermione zur Tat.

Ein Vogel flatterte erschreckt auf, als in seiner Nähe mit einem leisen Plopp eine Gestalt erschien und ohne ihrer Umgebung weitere Beachtung zu schenken, blindlings davon stürmte.
Immer noch kreischend ließ sich die Elster wieder auf einen Ast sinken, legte den Kopf schief und beobachtete die sich entfernende Gestalt, die langsam vom Nieselregen verhüllt wurde und schließlich ganz verschwand.
Wieso konnten sie sie nicht verstehen und unterstützen, ohne Fragen zu stellen, deren Antworten sie selbst nicht kannte?
Diese Frage wiederholte sich in ihrem Kopf, während sie über die Ländereien von Hogwarts lief, auf das Schlosstor zueilte, um im Inneren Schutz vor dem Regen finden und dem gerade Erlebten zu entfliehen.
Aber vor den eigenen Gedanken kann man sich nicht verstecken und so lief die Erinnerung an die letzten beiden Stunden immer wieder vor ihrem inneren Auge ab ...

Als Hermione vor der Praxis ihrer Eltern stand, atmete sie noch einmal tief durch, bevor sie die Klingel betätigte und auf den Summer wartete, um die Tür zu öffnen.
„Hallo, Marie. Du bist noch da?“, sagte sie lächelnd und begrüßte die Zahnarzthelferin. „Hermione!“, rief die fünfzigjährige, korpulente Frau aus und strahlte über das ganze Gesicht. Sie kannte die junge Frau schon, seit diese ein Baby gewesen war, und freute sich sehr, sie wiederzusehen.
Nach einer kurzen Umarmung und etwas Smalltalk fragte Hermione schließlich: „Sind meine Eltern hier?“
Marie nickte. „Sie sind hinten im Büro, du kennst ja den Weg. Ich wollte auch gerade Feierabend machen, bestell ihnen bitte liebe Grüße und sie sollen sich am Wochenende etwas entspannen, die Woche ist sehr stressig gewesen.“
„Mach ich“, bestätigte Hermione. Eine stressige Woche? Nicht die beste Voraussetzung für ihr Vorhaben, dachte sie seufzend, bevor sie langsam den Gang hinunterlief.
„Mum? Dad?“, rief sie schließlich und blieb vor der offenen Bürotür stehen. Ihre Mutter suchte gerade einen Ordner aus dem Aktenschrank heraus und ihr Vater hatte sich über ein Formular gebeugt, als beide aufsahen.
„Hermione! Was machst du hier? Ist etwas geschehen?“ Ihre Mutter hatte sich als Erstes wieder gefasst, ging auf ihre Tochter zu und umarmte sie liebevoll, bevor sie sie ein Stück von sich wegschob und mit den kritischen Augen eines Elternteils musterte, der sein Kind viel zu früh aus dem Haus hatte geben müssen und es ist nicht mehr jeden Tag sehen konnte.
„Du siehst blass aus und bist viel zu dünn“, stellte sie gleich darauf ohne Umschweife fest. „Was ist los?“
„Jetzt lass sie doch erst einmal wieder Luft holen“, mischte sich Hermiones Vater ein, wand seine Tochter aus den Armen ihrer Mutter und umarmte sie gleichfalls.
„Hallo, Kleines“, sagte er liebevoll und betrachtete sie ebenfalls aufmerksam.
„Deine Mutter hat recht, du siehst blass aus. Hast du heute Morgen genug gefrühstückt? Wir wollten sowieso gleich zum Mittagessen gehen, hast du Zeit, uns zu begleiten?“
„Ich komme gerne mit“, entgegnete Hermione und drückte ihren Vater noch einmal an sich. Wie hatte sie seine Nähe und Wärme vermisst.
Es dauerte noch eine gute halbe Stunde, bis sie endlich in einem kleinen chinesischen Restaurant, zwei Blocks von der Praxis entfernt, Platz genommen hatten und auf ihr Essen warteten.
In dieser Zeit hatten Mr. und Mrs. Granger ihre Tochter aufmerksam studiert. Sie wirkte ganz untypisch nervös, fahrig und unkonzentriert, gab nur kurze, einsilbige Antworten und war meilenweit von dem wissbegierigen, kommunikativen und redseligen Mädchen entfernt, das sie im Sommer gesehen hatten. Wenn man ihr Aussehen dazu nahm, musste man kein Hellseher sein, um zu wissen, dass ihr Mädchen etwas sehr belastete.
Da Mrs. Granger keine Frau war, die lange um eine Sache herumredete, kam sie nach der Aufgabe der Bestellung auch gleich zum Punkt. „Nun, Hermione, wir freuen uns natürlich sehr über deinen unerwarteten Besuch, aber dein Vater und ich wüssten schon gerne, was genau der Anlass für diesen ist.“
„Ich wollte euch sehen, ist das nicht genug?“, entgegnete Hermione ausweichend, nicht gewillt, den wahren Grund schon preiszugeben.
Ihr Vater sah sie daraufhin ernst an, bevor er sagte: „Kleines, heute ist Freitag, du müsstest eigentlich Schule haben. Daraus kann ich nur folgern, dass du entweder weggelaufen bist, was ich mir nicht vorstellen kann, oder aber die Erlaubnis hast, uns zu besuchen. Diese wiederum wirst du nur aus einem dringenden Grund erhalten haben. Also, was ist los?“ Die letzten Worte hatte er sanft und aufmunternd gesprochen und seiner Tochter eine Hand auf die Schulter gelegt.
Hermione blickte ihn lange an, schließlich gab sie sich einen Ruck und fing leise an zu erzählen: „Ich habe euch im Sommer schon erzählt, dass es … Probleme in der Zaubererwelt gibt.“
„Du meinst diesen verrückten Magier, der die Welt beherrschen will?“, hakte ihre Mutter ein und die junge Hexe nickte, bevor sie fortfuhr: „Genau. Dieser Zauberer hat ein verdrehtes Weltbild, das er mit allen Mitteln durchsetzen will und dafür geht er auch über Leichen. Viele Menschen sind in den letzten Monaten gestorben, hauptsächlich Muggelgeborene … wie ich.“
Ihre Eltern starrten sie an. „Heißt das, dieser … Wahnsinnige ermordet seinesgleichen?“, hakte ihr Vater ungläubig nach.
Hermione schluckte und blickte zu Boden. „Genau. Um ihm die Grundlage zu entziehen und die immer noch existierende Grenze zwischen den sogenannten reinmagischen Hexen und Zauberern und denen, die nicht nur magisch begabte Vorfahren haben, zu verwischen, ist ein neues Gesetz erlassen worden. Und damit betrifft es auch mich.“
Sie sah ihren Eltern in die Augen, bevor sie mit fester Stimme fortfuhr: „Mum, Dad, aufgrund dieses Gesetzes bin ich dazu verpflichtet, morgen zu heiraten.“
Die Stille, die sich nach ihren Worten am Tisch breitmachte, hätte nicht drückender sein können. Fassungslos blickten die beiden ihre Tochter an, konnten ihre Worte nicht vollends begreifen, wollten es nicht.
„Sag uns, dass das ein Scherz ist“, meinte ihre Mutter schließlich, aber die junge Hexe schüttelte nur den Kopf. „Es wurde beschlossen, dass alle volljährigen Hexen mit nichtmagischem Hintergrund eine Verbindung zu Rein- oder Halbblütlern, wie sie genannt werden, eingehen sollen, um die englische Zaubererwelt zu schützen“, erklärte sie mit tonloser Stimme. Jetzt, wo sie es erneut ausgesprochen hatte, hörte es sich noch schlimmer an.
„Das ist … barbarisch, hinterwäldlerisch und menschenverachtend!“, stieß ihr Vater aus. „Hermione, sag uns, dass du da nicht mitmachen wirst!“
„Es ist nicht so einfach, Dad“, versuchte sie, ihn zu beruhigen, aber er hörte gar nicht richtig zu.
„Wie kann es denn nicht so einfach sein? Du wirst diesem Gesetz nicht Folge leisten, basta. Du wirst die Schule verlassen und zu uns zurückkommen. Wir finden schon eine Lösung, du kannst deinen Abschluss nachholen und studieren, ein Leben in unserer Welt führen“, sagte er bestimmt.
„Hör auf, Dad, und lass mich erklären!“, rief Hermione aufgebracht und ballte die Fäuste. Ihr Vater war so stur, wenn er sich immer Hals über Kopf eine Meinung bildete, ohne alle Fakten zu kennen.
„Sie hat recht, George, lass sie ausreden“, ging ihre Mutter dazwischen und Hermione nickte ihr dankbar zu.
„Dieser Zauberer, Lord Voldemort, er hat einen Feind, der ihm gefährlich werden kann, es gibt nur einen, der ihn aufgrund einer Prophezeiung aufhalten könnte“, fuhr sie fort und blickte ihre Eltern an.
„Das ist Harry“, beendete sie ihre Ausführungen. Sie musste nicht mehr sagen. Ihre Mutter war nicht dumm, genauso wenig wie ihr Vater. Sie hatte ihnen über die Jahre eine grobe Vorstellung davon gegeben, was Magie alles erreichen konnte, was sie an Gutem und Schlechtem erschaffen konnte.
„Du bist in Gefahr, weil du mittendrin steckst“, fasste ihre Mutter das Ungesagte zusammen, bevor ihr Vater eine Frage auf sie abschoss: „Wen sollst du heiraten?“
Hermione schloss die Augen. Sie hatte mit dieser Frage gerechnet und sie gleichzeitig gefürchtet. Mit Bedacht fing sie an zu sprechen: „Ihr müsst wissen, dass ich in diesem Krieg als Geisel für die Gegenseite sehr nützlich wäre und Voldemort sich dessen bewusst ist. Daher würde er jeden als ein Hindernis ansehen, der versucht, mich durch seinen Namen vor ihm zu beschützen. Er wäre alleine durch seine Verbindung zu mir in Gefahr.“
Sie blickte ihre Eltern kurz für eine Bestätigung an, bevor sie zögernd weitersprach: „Es gibt einen Zauberer, der jeden Tag sein Leben riskiert, um im Verborgenen dem Guten zu dienen, öffentlich aber der dunklen Seite zugewandt ist.“
„Moment, du meinst … eine Art … Spion?“, fragte ihr Vater stirnrunzelnd. „Nicht nur in der Art“, bestätigte die junge Hexe. „Er ist sogar noch mehr, eher ein … Doppelspion, der beiden Seiten Informationen zuträgt, der einen Seite, um Schlimmeres zu verhindern, der anderen Seite, um seine Loyalität zu beweisen. Beide Seiten glauben, er gehöre in Wirklichkeit zu ihnen, aber so genau weiß es vermutlich keiner, außer ihm selbst. Dieser Mann ist der Einzige, der mich beschützen kann, ohne von Lord Voldemort als Bedrohung angesehen zu werden und in dessen Händen er mich vielleicht sogar als nützlich für die dunkle Seite betrachten könnte.“
So, jetzt war es heraus. Hermione hatte ihren Eltern mehr erzählt, als vielleicht klug war, wenn man bedachte, dass jemand sie finden und foltern könnte. Andererseits waren die Todesser so überheblich, dass sie vermutlich nicht einmal in Erwägung ziehen würden, dass zwei Muggel Informationen besaßen, die sie begehrten. Daher hatte sich Hermione für Offenheit entschieden.
„Wer ist es?“, unterbrach ihre Mutter ihre Gedanken mit zitternder Stimme.
Sie atmete tief durch, bevor sie schnell sagte: „Einer meiner Professoren.“
Ihre Eltern blickten sie wie erstarrt an. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Ihr Vater flüsterte die Worte fast, bevor er erneut explodierte. „Und du hast dem zugestimmt?! Bist du denn von Sinnen? Wie kannst du dir dein Leben so aus der Hand nehmen lassen? Haben wir dich denn gar nichts gelehrt? Du willst einen deiner PROFESSOREN heiraten? Wie alt sind die bei euch? Hundert? Wie kannst du glauben, dass er dich beschützen wird? Wie …“
„Es reicht, George“, ging Hermiones Mutter dazwischen. „Hermione, Kleines, bist du dir sicher, dass das der einzige Weg ist? Dein Vater hat in gewisser Weise recht, es ist wirklich schwer nachzuvollziehen …“
An dieser Stelle klinkte sich etwas in Hermiones Verstand aus, etwas, was sich vielleicht schon die ganze Woche über langsam gelöst hatte. Sie stand auf, knallte ihre Hände auf den Tisch und schrie: „Glaubt ihr denn, ich hätte nicht alle Möglichkeiten durchdacht? Glaubt ihr etwa, ich hätte mir das ausgesucht? Vertraut ihr mir so wenig? Ich bin gekommen, weil ich wollte, dass ihr Bescheid wisst, weil ich eure Unterstützung brauche, eure Liebe und euer Verständnis, wenn mein komplettes Leben den Bach heruntergeht!“
Sie atmete tief durch und fuhr leiser fort: „Anscheinend habe ich zuviel erwartet. Ich sollte jetzt besser gehen. Es war schön, euch wiederzusehen.“
Sie hob ihren Mantel vom Stuhl und zog ihn in einer fließenden Bewegung an, schob ihre Tasche über die Schulter und ging schnurstracks zum Ausgang des Restaurants, während ihre Eltern ihr wie betäubt hinterher sahen. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Und er ist nicht 100 Jahre alt, sondern 37.“
Mit diesen Worten stürmte sie auf die Straße und lief stundenlang ziellos durch Muggellondon, niemanden bemerkend, nirgends bewusst hinsehend, bis sie schließlich am späten Nachmittag in eine dunkle Gasse trat. Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie ihren Zauberstab herauszog und disapparierte.

Nach diesem Desaster lief sie wie eine Irrsinnige zum Schloss, in der Hoffnung, hier Trost zu finden in einem Moment, in dem sie sich noch einsamer fühlte als in den letzten Tagen, obwohl sie bis eben geschworen hätte, dass das gar nicht möglich war.
Endlich tauchte das Schloss vor ihr auf und sie beschleunigte noch einmal ihre Schritte.
Kurz vor dem Tor passierte es dann. Aus der Regenwand vor ihr trat plötzlich eine schemenhafte Gestalt. Noch bevor sie Zeit hatte zu reagieren, knallte sie auch schon frontal mit dieser zusammen und fiel zu Boden.
Heftig fluchend hielt sie sich die schmerzende Stirn.
Ein zorniges „Mäßigen Sie Ihre Sprache, Miss Granger!“ ließ sie verstummen und aufschauen.
Sie unterdrückte einen neuen Fluch. Natürlich musste sie von allen Personen, die auf diesem Schloss lebten, gerade IHM in die Arme laufen.
Stumm sah sie ihren Verlobten an, der immer noch drohend über ihr stand. Sie wusste, sie sollte aufstehen, aber auf einmal hatte sie die Kraft verlassen. Sie fühlte sich müde und erschöpft von dem Streit mit ihren Eltern und es war ihr egal, was er von ihr halten mochte, ob er sie für kindisch, weich oder dumm hielt. Also blieb sie einfach sitzen und blickte ihn an, wie er mit unergründlicher Miene vor ihr stand.

Einige Sekunden vergingen und als er sich plötzlich bewegte, zuckte sie instinktiv zusammen, bevor sie verständnislos auf seine ausgestreckte Hand blickte.
Ein ungeduldiges Zucken lief über Severus’ Mundwinkel, bevor er mit giftiger Stimme sagte: „Stehen Sie endlich auf, Miss Granger!“
Zögernd, immer noch misstrauisch, richtete sie sich etwas auf und streckten ihren Arm nach oben, nur um gleich darauf an diesem grob in die Höhe gezerrt zu werden.
Sie schwankte kurz, überrascht von ihrem eigenen Schwung, wurde jedoch gestützt, bis sie sicher stand. Dann trat ihr Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste ein paar Schritte zurück, betrachtete sie noch einige Sekunden, bevor er sich ohne weitere Worte umwandte und in Richtung des Verbotenen Waldes verschwand.
Verwirrt blickte Hermione ihm nach, ihre Sorgen kurzzeitig vergessen, bevor sie sich umdrehte und das Schloss betrat.

Ein Kind! Sie war ein weinerliches, hilfloses Kind! Es war, als würde er einen Schmetterling zerquetschen müssen. Und er wusste, dass er es nicht tun konnte …
Fluchend änderte er seine Richtung, wandte sich vom Verbotenen Wald ab und lief stattdessen mit großen Schritten vor die Tore von Hogwarts und apparierte direkt in die Nokturngasse. Er betrat ein, von außen verwahrlost aussehendes, Gebäude, nur um gleich hinter der Tür wie in einem Traum von 100 und einer Nacht zu landen.
„Hol Mrs. Greenborn her!“, herrschte er eine junge Frau an, die leicht bekleidet auf einer violetten Samtcouch saß und ihn mit weit aufgerissenen Augen ängstlich ansah.
Er blickte ihr hinterher, wie sie mit schnellen Schritten verschwand. Es war ein guter Plan, dachte er selbstzufrieden. Oh ja, er würde den Dunklen Lord zufriedenstellen, aber ohne sie zu zerbrechen.
Ungeduldig lief er vor dem Eingang hin und her. Er musste noch in sein Labor und den Trank zubereiten. Denn seit eben wusste er tief in seinem Inneren, dass er jetzt nicht mehr nur den Notfallplan vorbereitete, sondern auch die Weichen für die nächsten Monate stellte …


So, das wars für heute.
Jetzt zu euch ^^

@NicoleSnape:
Wir dürfen gespannt sein, wie Hermione mit allem umgehen wird.
Und ja, er ist ziemlich fies zu ihr, mal sehen, ob das so bleibt.

Ich bin so gespannt, wie ihr meine genialen Einfälle bezügl. der sexuellen Seite finden werdet *g*


@Chrissie:
Tut mir ja auch sehr leid mit dem Wochenrhythmus, aber hey, ich arbeite Vollzeit, ich muss ja irgendwo zwischendrin auch erst noch die Kapitel schreiben ^^
Und dann verbessern, umschreiben, korrigieren lassen, wieder verbessern ^^


So, ich wünsche euch einen tollen Sonntag, bis nächste Woche!

LG
Entchen


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