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Fanfiction

Der Blickwinkel macht den Unterschied - 4.)

von Entchen19

4.)
Eine Eule, ein Formular, zwei Unterschriften …
Mehr war nicht nötig, um Hermiones bisheriges Leben auf den Kopf zu stellen, es in völlig andere Bahnen zu lenken.
Genauso schnell, wie der Prozess in Gang gestoßen wurde, wurde er vom Ministerium aufgenommen und fortgeführt, das hatte sie bereits heute Morgen direkt nach dem Frühstück feststellen können.
Eine Woche … Sie hatte nur noch eine knappe Woche. Danach wäre sie, sie schauderte leicht bei dem Gedanken, MRS. SNAPE.
Wie sich das anhörte. Es war so abwegig, so abstrakt, so … unwirklich.
Hermione seufzte, lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und streckte sich, bevor sie wieder auf das Buch blickte, das vor ihr auf dem Tisch in einer uneinsichtigen Ecke der Bibliothek lag: „Rechte & Pflichten nach Paragraph 85 des Zauberergesetzbuches - Eine Einführung in die Zaubererehe“.
Ihr erster Weg hatte sie in die Bibliothek geführt, nachdem sie am Vortag die Formalitäten erledigt und das Büro des Schulleiters verlassen hatte. Seitdem wälzte sie ein Buch nach dem anderen, nur kurz von den Essenzeiten und dem Unterricht unterbrochen, um herauszufinden, was auf sie zukommen könnte. Was auf sie zukommen würde … Was nicht veränderbar zu sein schien …
Denn es stimmte, er hatte nicht gelogen. Die Ehe musste in der Hochzeitsnacht … vollzogen werden. Schon wenn sie daran dachte, wurde ihr ganz anders. Ihr Magen krampfte sich zusammen und sie musste den Impuls unterdrücken, in ihr Bett zu flüchten und sich die Decke über den Kopf zu ziehen.
Wie sollte sie das nur schaffen?
Wieder überkam sie die Wut, die seit gestern ihr ständiger Begleiter war. Wut auf das Ministerium und auf Albus Dumbledore, die einfach über ihr Leben bestimmten und es als selbstverständlich nahmen, dass sie sich fügte. Und Wut auf den Mann, der ihr Professor war und bald so viel mehr sein würde. Wieso er? Wieso konnte es niemand anderes sein? Jemand, den man … zumindest mögen könnte. Wie konnte man von ihr verlangen, mit einem Mann zusammenzuleben, der nie auch nur ein freundliches Wort für sie übrig hatte, der sie nie länger als nötig angesehen hatte, der … einfach unausstehlich war!
Frustriert knallte sie das Buch zu, stand auf und ließ ihre Faust auf den Tisch donnern. Es war so verdammt ungerecht!
Unruhig begann sie, auf und ab zu laufen und sprach leise, fast flehend vor sich hin, als ob irgendjemand ihre Gedanken hören konnte und ihr vielleicht helfen würde.
Wenn es doch nur einen Ausweg geben würde. Aber es gab keinen. Sobald eine Zaubererehe vollzogen war, war sie nur durch den Tod aufzulösen. Ein reizvoller Gedanke, wenn man es recht bedachte …
Sie würde seine Sklavin sein. Denn so und nicht anders waren die Paragraphen zu verstehen. Sobald eine Hexe einen Zauberer heiratete, dann war sie sein Eigentum. Die im tiefsten Mittelalter festgelegten Gesetze galten auch heute noch, sie waren nie geändert, nie angepasst worden. Und obwohl sie heutzutage natürlich nicht mehr so radikal gelebt wurden, da Zwangsehen nicht mehr alltäglich waren, so hatten sie trotzdem weiterhin Bestand.
Und im Klartext hieß das für sie, dass ein zynischer, verbitterter, unfreundlicher Sadist über sie entscheiden durfte. Ob sie die Schule beenden durfte, einen Beruf ergreifen konnte oder wie viel Geld ihr zur Verfügung stand, denn auch ihr Einkommen würde ihm gehören.
Sie wäre erst wieder frei, wenn er tot wäre. Und da er nur zwanzig Jahre älter war und mit Sicherheit eine diebische Freude daran haben würde, sie zu überleben, gab es hier kaum Hoffnung. Es war so absurd.
Sie seufzte, ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie konnte das einfach nicht … Gestern dachte sie noch sie würde es hinbekommen. Aber nachdem sie diese neuen Informationen hatte. Wie konnte sie sich wissentlich in die Sklaverei verkaufen?
Aber die anderen Alternativen … Sie waren so gut wie nicht vorhanden. Ein anderer Ehemann, der vom Ministerium zugeordnet wird? Bei den vielen unverheirateten Todessern, die frei herumliefen, war das keine gute Idee.
In ein anderes Zaubererland umsiedeln, nach Frankreich, Amerika oder Deutschland? Hier war das Ministerium clever gewesen, es gab keine Möglichkeit, sich hierdurch dem Gesetz zu entziehen. Man konnte nur noch aus dringlichen Gründen das Land wechseln. Etwa, wenn der Ehemann dort lebte oder man keine Kinder mehr bekommen konnte und zu den eigenen Kindern oder Enkeln in ein anderes Land ziehen wollte.
Damit blieb nur noch die letzte Möglichkeit. Der Zaubererwelt den Rücken zu kehren. Ihr Zauberstab würde konfisziert werden, mit einem unbrechbaren Schwur wurde man danach dazu verpflichtet, nie mehr willentlich Magie auszuüben. Es wäre nicht schlimm, dachte sich Hermione. Es wären einige Jahre Verlust, die Muggelschule zu besuchen und den Wissensstand der anderen Muggel aufzuholen, aber danach stünde ihr die ganze Welt der Nichtmagier zur Verfügung. Es war eine Alternative, die sie unter normalen Umständen ergreifen würde, so schwer es ihr auch fallen würde, die Welt der Magie wieder zu verlassen.
Gäbe es da nicht einen großen Haken. Voldemort lebte ... Und sie war Harry Potters Freundin. Er würde sie auch als Muggel nicht weiterleben lassen. Sie wäre zu wertvoll als Geisel oder als Opfer, um Harry zu brechen, sie wäre eine begehrte Schachfigur in diesem sinnlosen Krieg.
Also müsste sie irgendwohin ziehen, wo Voldemort sie nicht erreichen konnte. Auch das wäre vielleicht möglich, aber was dann?
Sie konnte Harry nicht alleine lassen. Er würde sie in den nächsten Jahren brauchen, ihren Beistand, vielleicht auch ihr Wissen und ihre Intelligenz. Alles spitzte sich zu, sie wusste, bald würden sie Voldemort ein letztes Mal gegenüberstehen müssen. Und dann musste sie an Harrys Seite sein. Um ihn zu beschützen, ihm zu helfen, ihn vielleicht zu retten …
Deshalb hatte sie keine andere Wahl. Sie musste Severus Snape heiraten. Denn ihr Leben war nicht wertvoller als das all der anderen Hexen und Zauberer in diesem Land. Egal wie klein ihre Rolle im Krieg später auch sein würde, sie durfte nicht riskieren, dass der Sieg vergeben wurde, nur weil sie zu selbstsüchtig gewesen war.
Sie seufzte erneut auf. Etwas mit dem Verstand zu begreifen, hieß leider nicht, es auch zu akzeptieren, das hatte sie in den letzten Jahren bereits leidvoll erfahren müssen.

Eine leise Stimme, die direkt an ihrem Ohr erklang, beendete ihre Grübeleien.
„Nun, Miss Granger. Bereiten Sie sich bereits auf ihre Aufgaben als meine … Frau vor?“
Sie sprang erschrocken auf und wirbelte herum, den Zauberstab kampfbereit in der Hand.
Zuerst bemerkte sie eine spöttisch hochgezogene Augenbraue, direkt danach zwei, sie durchdringend anblickende, Augen und einen, man könnte fast sagen, amüsiert verzogenen Mundwinkel.
„Was haben wir denn da? Wollen Sie mich etwa angreifen, Miss Granger? Fünf Punkte Abzug für Gryffindor wegen Respektlosigkeit gegenüber einem Lehrkörper, obwohl Professor Moody über Ihre Reaktion bestimmt begeistert gewesen wäre“, hörte sie die ätzende Stimme Severus Snapes.
Da war sie wieder. Die alte Furcht vor ihrem Lehrer, dem Meister der Zaubertränke, der Fledermaus aus dem Kerker … Als ob der gestrige Tag nie existiert hätte, als ob sie nie versucht hätte, sich ihm gegenüber zu behaupten. Erst jetzt, nachdem sie all die Bücher gelesen hatte, begriff sie, wer da wirklich vor ihr stand. Was für eine Macht er über sie haben würde. In nur sechs Tagen …
Sie brachte keinen Ton heraus, senkte nur ihren Zauberstab und ihren Blick.
„Wie? Wo ist denn der berühmte gryffindorsche Mut hin verschwunden, Miss Granger? Haben Sie ihn gestern etwa schon komplett verbraucht?“
Seine sarkastische Stimme ließ ihr Schauer über den Rücken laufen. Sie war sicher, er amüsierte sich gerade prächtig über ihr Unbehagen. Sadistischer Mistkerl, dachte sie und ballte die Faust.
Sie konnte ihm das Vergnügen nicht lassen, war nicht gewillt, sich unterzuordnen. Sie wusste, sie würde es bereuen, dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln und sagte mit ihrer süßesten Stimme: „Guten Tag, Professor Snape. Ich habe Sie zu dieser Uhrzeit nicht hier erwartet, Sie haben mich erschreckt.“
Es schien, als ob ihr Gegenüber aufgrund ihrer so beherrschten Antwort einen Augenblick überrascht war, aber wenn, dann fasste sich ihr Lehrer schnell wieder und sagte barsch: „Der Schulleiter erwartet uns, kommen Sie!“
Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ging schnellen Schrittes den Flur entlang zum Ausgang der Bibliothek.
Hermione sah ihm wortlos nach. Ihre Hände zitterten, sie konnte sich nicht bewegen, selbst wenn sie es gewollt hätte. Wie sollte sie das nur ertragen? Wie sollte sie mit diesem kalten, gefühllosen Mann zusammenleben?
Selbst, wenn er im Krieg umkommen sollte und sie dann wieder frei wäre … Wie sollte sie auch nur einige Stunden mit ihm überstehen?
Kraftlos ließ sie sich zurück auf ihren Stuhl fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Sie konnte es einfach nicht!
Sie ignorierte die warnende Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte sie solle ihm nachlaufen, ihn einholen, aber sie war unfähig, sich zu bewegen.
Plötzlich war ihr alles egal. Sie war müde von den langen, schlaflosen Stunden, die sie sich in ihrem Bett hin und her gewälzt hatte. Ihr Kopf war mit neuem Wissen vollgestopft und alle ihre Schlussfolgerungen liefen nur auf ein Ergebnis hinaus. In sechs Tagen würde ihr Leben zur Hölle werden …
Mut? Nein, sie hatte tatsächlich keinen mehr. Schon nach einem Tag war dieser bei seinem erneuten Anblick der Resignation gewichen. Was bist du nur für ein jämmerlicher Mensch, Hermione, dachte sie bitter. Wie willst du Harry so helfen können, wenn du nicht einmal einem Lehrer die Stirn bieten kannst? Weil er kein einfacher Lehrer mehr sein würde, flüsterte eine innere Stimme. Er würde viel mehr sein. Aber was das der Grund für ihre Furcht? War sie etwa keine Gryffindor? Sollte sie sich nicht mutig dem Leben stellen? Und wenn sie dies nicht konnte, vielleicht geschah ihr dies alles dann zu Recht?


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