Und es geht schon wieder weiter! Dieses Mal ein etwas kürzeres Chap...
_______________________
Harry schulterte seinen Feuerblitz und ging in den Gemeinschaftsraum hinunter. Dort wuselten schon allerlei Leute mit Besen herum, die sich alle langsam auf den Weg zum Quidditchfeld machten. Hermine rückte Ron gerade seinen Hüterhelm zurecht, als Harry zu ihnen trat. „Wollen immer so viele ins Team kommen?“ Hermine nickte, und gab Ron einen Kuss auf die Wange. Er schien sehr nervös. „Ja, die Teammitglieder sind Helden. War das bei dir nicht so?“ Harry zuckte mit den Schultern. „Naja, als ich Kapitän war wollten auch alle rein ... aber das war eher wegen mir, nicht wegen Quidditch.“ Hermine lächelte. Ron versuchte ebenfalls zu lächeln, doch es klappte nicht ganz. „Ron, mach dir keine Sorgen. Du packst das schon!“ Ron nickte, schien allerdings nicht sehr überzeugt. „Ich gehe dann mal. Wenn ihr Ginny seht, grüsst sie von mir!“ Die beiden bejahten und Harry verliess den Gemeinschaftsraum. Er wollte erst noch ein paar Runden alleine fliegen, bevor alle Teamanwärter das Feld in Beschlag nehmen würden.
Als er jedoch beim Feld ankam, flog da schon jemand. Harry beobachtete sie und grinste amüsiert. Er erkannte ihren Flugstil. Sie flog immer noch gleich, auch wenn das hier eine andere Welt war. Er stieg auf seinen Besen und flog zu ihr hoch. „Weasley! Ich würde mir meine Kräfte sparen, wenn ich dich wäre!“ Ginny hielt ihren Besen an und drehte sich zu Harry um. Sie lachte und flog zu ihm. Ihre Haare waren vom Wind zerzaust und ihre Wangen gerötet. In ihren Augen lag ein glücklicher Glanz. „Ich bin schon so lange nicht mehr geflogen! Es hat mir richtig gefehlt ...“ Harry lächelte sie liebevoll an. „Du schaffst das, Ginny. Daran habe ich keinen Zweifel. Du fliegst so, wie ich es mir von dir gewöhnt bin. Und in meiner Welt warst du Kapitänin der Holyhead Harpies.“ Ginny grinste. „Ich hoffe doch, dass ich es schaffe! Ich will schliesslich wieder den Quidditchpokal holen ... nur zur Sicherheit, falls du mich bis dann noch nicht geküsst hast.“ Harry sah ihr in die Augen und flog noch etwas näher. Sie lächelte und beugte sich etwas zu ihm hin. Kurz bevor sie sich küssten, hörten sie, wie die anderen Anwärter näher kamen. Ginny flog etwas weg. „Ich will nicht, dass danach alle behaupten, ich sei bloss im Team, weil ich dich bestochen hätte, tut mir leid, Harry.“ Er nickte, flog zum Boden zurück und räusperte sich. Er war verstimmt. Ginny wollte ihn nicht nur deswegen nicht küssen, das wusste er.
Er wartete, bis alle Anwärter vor ihm versammelt waren, bevor er zu sprechen begann.
„Ich erwarte von meinen Teammitgliedern, dass sie bei jedem Training auftauchen, ausser sie sind krank und liegen im Krankenflügel. Wenn jemand unter euch das Gefühl hat, dass er so oder so alles besser weiss als ich, bitte ich ihn, jetzt vorzutreten, damit wir das klären können. Also?“ Harry liess seinen Blick über die Menge schweifen, und, wie er erwartet hatte, trat Cormac McLaggen hervor. „Ich glaube, dass du ein schlechter Kapitän bist. Denn dafür braucht man Autorität und Können. Ich weiss, dass ich ein perfekter Hüter bin, allerdings kann ich auch auf sämtlichen anderen Positionen sehr gut spielen.“ McLaggen starrte Harry herausfordernd an. Der grinste bloss und musste sich zusammen reissen, um nicht laut los zu lachen. „Okay, Cormac. Ich bin ein sehr guter Sucher, kenne sehr viele Taktiken und ich habe eine ziemlich grosse Autorität, wenn ich das so sagen darf. Da du sicherlich ein guter Hüter bist, schlage ich vor wir versuchen, je einen Klatscher durch die Ringe zu katapultieren. Wer näher trifft, gewinnt. Wenn du gewinnst, übergebe ich dir das Kapitänsamt. Wenn ich gewinne verschwindest du von diesem Feld und setzt dich hin, um über deine Arroganz nachzudenken. Einverstanden?“ McLaggen grinste höhnisch. Für ihn schien bereits vollkommen klar, dass Harry keine Chance hatte. Glücklicherweise hatte Harry tagelang mit James geübt, die Klatscher richtig zu treffen, als James selbst einen Wettkampf abgemacht hatte.
Die beiden gingen mit ihren Besen zur Ballkiste und liessen die Klatscher frei, nur um sich sofort auf die Klatscher zu stürzen, damit die Bälle nicht davon flogen. Als die beiden je einen Klatscher unter Kontrolle hatten, flogen sie auf die Höhe der Ringe, etwa zehn Meter entfernt von ihnen. McLaggen liess seinen Klatscher los, schlug mit aller Kraft auf den Ball, der innert kürzester Zeit bei einem Zuschauerturm ankam und einschlug. McLaggen starrte ihm schockiert hinterher. Harry lachte, liess seinerseits den Klatscher los, schlug zu, traf perfekt und der Klatscher flog durch den mittleren Ring. Harry wandte sich McLaggen zu. „Pech für dich. Verschwinde vom Spielfeld.“ McLaggen bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick und flog davon. Harry ging auf den Boden zurück, wo ihm die Gryffindors applaudierten.
„Danke. Sonst noch jemand, der denkt, er sei besser als alle? Nein? Gut! Solche Leute haben nämlich auch keinen Platz in meinem Team. Mein Ziel ist der Pokal, zweiter Platz ist nicht genug für mich. Deshalb soll mir auch niemals jemand vorwerfen, ich wähle mein Team nach Sympathie aus. Ich nehme diejenigen von euch, welche die beste Leistung bringen.“ Er liess seinen Blick wieder über die Gruppe schweifen. „ Erst einmal bitte ich euch alle, in Zehnergruppen um das Spielfeld zu fliegen.“ Er wartete, bis sich drei Zehnergruppen gebildet hatten, dann beobachtete er die verschiedenen Flieger. Alle, die bloss knapp oder gar nicht um das Feld herumkamen, schickte er sofort auf die Tribüne. Dann bat er die Schüler, dass diejenigen, welche die gleiche Position spielen wollten zusammenstehen sollten. Ron stellte sich zu den Hütern, was für ihn bedeutete, dass er drei Konkurrenten hatte. Ginny und Draco stellten sich zu den Jägern, die mit Abstand grösste Gruppe. Dann teilte er die Jäger und Hüter in Mannschaften ein. Zuerst liess er die Mannschaft, in der Ron Hüter war gegen Ginny’s Mannschaft antreten. Harry erinnerte sich daran, dass er Demelza Robins und Katie Bell zusammen mit Ginny in die Mannschaft aufgenommen hatte. Also achtete er besonders auf das Spiel dieser drei – und natürlich auf Draco. Am Ende entschied er sich tatsächlich für Ginny, Katie und Demelza. Als er sah, dass Draco enttäuscht weggehen wollte, rief Harry ihn zu sich. „Hör zu, Draco. Die drei Mädchen waren besser. Aber ich weiss, dass du eigentlich ein Sucher wärst. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass du es mal als Treiber versuchen solltest. Was meinst du?“ Draco nickte, packte entschlossen seinen Besen und stellte sich zur Treibergruppe, die noch immer auf ihren Einsatz wartete.
„Okay. Da ich mich noch nicht definitiv zwischen Ron und Vicky entschieden habe, werde ich zwei weitere Testspiele durchführen. Ginny, Demelza und Katie haben bei den beiden Hütern je sechs Schüsse zur Verfügung. Währenddessen sie schiessen, habt ihr-“, er deutete auf die Gruppe Treiber, „-die Aufgabe, Ron, Vicky, Demelza, Katie und Ginny so sehr mit den Klatschern zu verwirren, dass sie am Ende zu Boden fliegen. Verstanden? Es werden jeweils zwei Treiber zusammen spielen.“ Die Schüler nickten und alle setzten sich auf ihre Besen.
Ginny startete den ersten Angriff auf Ron. Harry wusste, dass sie ihn nicht schonen würde. Jimmy Peakes und Jack Slober waren die ersten beiden Treiber. Sie machten ihre Sache gut, doch Harry hoffte, dass da unten noch ein Talent darauf wartete, entdeckt zu werden. Als Ron alle Angriffe ‚überlebt’ hatte, flog er auf den Boden zurück und beobachtete angespannt, wie sich Vicky Frobisher schlug. Harry wusste, dass Vicky eine sehr gute Fliegerin war, besser als Ron, aber den Kombiangriffen von Ginny und Katie schien die Gryffindor einfach nicht gewachsen zu sein. Harry entschied sich für Ron, der daraufhin von Hermine abgeknutscht wurde, weil sie sich so für ihn freute. „Okay. Die Entscheidung wegen der Treiber ist mir nicht leicht gefallen.“ Harry sah Draco in die Augen. „Aber ich habe mich für Natalie McDonald und Jimmy Peakes entschieden.“ Harry sah, dass Draco wütend war über Harry’s Entscheid. „Das Team soll noch kurz hierbleiben, der Rest von euch kann gehen. Danke für’s kommen!“ Natalie und Jimmy kamen lächelnd auf den Rest des Gryffindorteams zu. „Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich es schaffe! Weil ich doch erst in der zweiten bin und dann auch noch ein Mädchen ...“ Natalie schien vollkommen überrascht zu sein. „Du hast zwar keine besonders starke Schlagkraft, aber du triffst die Klatscher immer im perfekten Winkel. Du hast dir den Platz verdient.“ Die anderen fünf Mitglieder des Teams pflichteten Jimmy sofort bei. „Okay. Ron, Ginny, Demelza, Katie, Jimmy und Natalie – willkommen im Team. Ich werde euch mitteilen, wann wir Training haben. Rechnet allerdings damit, dass es mehrheitlich Mittwochs sein wird, okay?“ Die Sechs nickten. „Okay. Dann wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag! Man sieht sich!“ Ron und Ginny halfen Harry noch damit, die Klatscher einzufangen. Draco stand mit Hermine etwas abseits und beobachtete seine drei Freunde frustriert. Als Harry mit der Ballkiste auf ihn zukam und ihn anlächelte, drehte er sich wütend weg und verliess möglichst schnell das Quidditchfeld.
„Verdammt. Ich wollte einfach die besten Spieler auswählen! Versteht er das nicht?!“ „Doch, Harry. Aber er ist dein bester Freund, er hat alles gegeben und es trotzdem nicht geschafft. Das ist ziemlich hart für ihn.“ Hermine legte Harry beschwichtigend eine Hand auf seine Schulter. Ron schien das nicht sonderlich zu gefallen, denn er verspannte sich sofort. Hermine bemerkte das, liess ihre Hand wieder sinken und nahm stattdessen Ron’s Hand. „Lass ihm etwas Zeit, Harry. Er wird schön drüber hinwegkommen.“ Harry sah Ginny zweifelnd an. Würde er das? Wenn sich Harry vorstellte, dass Draco der Kapitän gewesen wär, und ihn nicht genommen hätte ... nein, er wäre ziemlich wütend gewesen. Und enttäuscht. Vorallem, wenn er nicht genommen worden wäre, weil Draco ein kleines Mädchen gewählt hätte. Er musste dringend mit ihm reden.
______________________
Würde mich sehr über ein paar Kommis freuen, damit ich weiss, dass ihr noch interessiert seid.
Wie gefällt euch eigentlich das neue Banner?
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
