Ich schritt zügig auf das schwarze Eisentor zu, welches an einigen Stellen weggesprengt war.
Schließlich blieb ich stehen und
sah hinüber zum Schloss, dessen Eingangsbereich lichterloh brannte.
Es würde viel Arbeit werden, Hogwarts wieder aufzubauen, doch das war es mir wert.
Ich beobachtete, wie Hagrid mit hunderten von Riesenspinnen den Wald verließ und Richtung Hogwarts rannte.
Ich glitt wie eine Schlange zwischen den Eisenstangen hindurch und bewegte mich leise weiter zum Schloss.
Ich hörte Schreie und ging davon aus, das sie von meinen Gegnern stammten.
Gleich würde ich Harry Potter begegnen und ihn umbringen.
Ich würde wieder der Herrscher über die gesamte Zauberer- und Muggelwelt werden.
Endlich.
Ich betrat das, was vom Schloss noch übrig war und sah, wie Fenrir sich auf ein blondes Mädchen stürzte.
Gut so.
Wir würden diesen Kampf gewinnen, ich wusste es.
Ich stieg über einen stöhnenden, blutüberströmten Jungen und lief die Treppe hinauf.
Oben war eine gesamte Wand weggesprengt worden und in einer Ecke sah ich einen blassen rothaarigen Jungen liegen.
Ich schätze ihn so auf 19 oder 20 Jahre.
Es war ein Jammer, dass so viele junge Männer sterben müssen, doch sie waren selbst Schuld.
Ich lief an einer jungen Frau vorbei, deren kurzes, rosanes Haar verdreckt war.
Sie weinte, vermutlich hatte sie ein Familienmitglied verloren.
Doch wo war Potter?
Ich öffnete die Tür zu einem noch halbwegs stabilen Klassenraum.
Neben der Tür lag eine Leiche, der Zauberstab lag neben ihr.
Ich hob ihn auf.
Falls jemand meiner Leute einen neuen Stab brauchte, konnte er diesen nehmen.
Ich betrachtete die Leiche genauer.
Es war ein Junge, er trug mit einem Band eine Kamera um den Hals.
Hatte er vorgehabt, den Kampf zu fotografieren?
Ich hört ein lautes scheppern.
Ich blickte auf und sah, dass ein Schrank in der Ecke umgefallen war.
Er wackelte noch immer.
Ich trat näher an ihn heran.
Was war darin? Vielleicht ein Irrwicht?
Langsam streckte ich meine blasse Hand nach dem Griff aus und drehte ihn mit einerm Ruck herum.
Und heraus kletterte-Harry!
Er richtete den Zauberstab auf mich, während ich immer kleiner wurde...
"Riddikulus!", rief ich, Harry verwandelte sich in eine Fledermaus und flog aus einem der Fenster hinaus, während ich noch immer wie betäubt dastand und auf den Schrank starrte.
Ich - Lord Voldemort - hatte Angst vor Harry Potter.
Was für eine Blamage!
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