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Fanfiction

Der Weg zurück - Eifersucht, Streit und Verwirrung

von Jane_Higgins

Hey!
Hier habt ihr Chap 8!
Extra schnell, nur für euch! :-)


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Draco war plötzlich voller Energie und Tatendrang. Ohne Ginny's Hilfe wäre er nicht soweit gekommen. Es bestand wirklich noch die Hoffnung, das alle gut werden würde. Es würde zwar etwas Geduld brauchen, aber das war es ihm wert. Die Zeit der Wiedergutmachung war gekommen. Er vermisste es so sehr, wie es war. Der Vorfall mit dem Lindwurm hatte ihm das nur zu deutlich gemacht. Hätte Hermine ihn noch einmal so angesehen, wäre seine Selbstkontrolle verloren gewesen. Und das durfte auf keinen Fall passieren. Aber mit Ginny würde das schon werden. Die zwei würden das wieder hinbekommen. Da war er sich sicher.
Als er gerade die Treppe zur großen Halle herunterkam, fiel sein Blick automatisch nach draußen. Er stoppte in seiner Bewegung und blinzelte mehrmals um sicher zu gehen, das er sich auch nicht irrte. Vom Eichenportal her kamen gerade Hermine und Ben zum Schloss hoch. Sie redeten, lachten und Hermine wirkte glücklich. Draco's gute Laune war wie weggeweht. Wut und Eifersucht brach wieder durch und er behielt sie im Auge. Das dieser Idiot ständig um Hermine herumtanzen musste. Vorallem sah das nicht nach Nachhilfe aus. Er versteckte sich hinter einer Statue und nachdem sich Hermine von Ben verabschiedet hatte und der nun alleine in der Eingangshalle stand und ihr nachsah, kam Draco wieder hervor und ging auf ihn zu.

„Ich weiß, was du vorhast. Aber es wird nicht funktionieren.“ gab Draco leise und bedrohlich von sich. Er stand hinter ihm und überragte Ben ein paar Zentimeter. Der drehte sich mit einer hochgezogenen Augenbraue um und sah ihn an.
„Wie bitte?“ als Ben erkannte, wer ihn da angesprochen hatte, legte er einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf.
„Du hast mich schon verstanden.“ funkelte Draco böse.
„Ok, jetzt pass mal auf. Auch wenn ich erst neu hier bin, weiß ich doch über dich und Hermine bescheid. Hannah hat mir die Geschichten erzählt. Und nur weil du sie heute Morgen einmal gerettet hast, heißt das noch lange nicht, das du ein Vorrecht auf sie hast. Sie ist immernoch ein eigenständiger Mensch, der selbst entscheiden...“
„Jetzt hörst du MIR mal zu. Schön, das Hannah dir etwas über uns erzählt hat. Aber es gibt einen ganz bestimmten Teil, den sie dir sicher nicht erzählt hat. Genau dieser Teil ist der Wichtigste und, ob du es glaubst oder nicht, er gibt mir durchaus das Vorrecht auf Hermine. Auch wenn sie es dir gegenüber abstreiten wird. Also bilde dir bloß nichts ein.“
„Soll das heißen, das DU mir den Umgang mit Hermine verbietest?“
„Ja, da soll es. Und wenn es sein muss, werde ich es nicht nur bei Worten belassen.“
Die beiden Männer hatte ihre Stimme kaum gehoben, aber die Verärgerung war deutlich zu hören. Keiner wollte nachgeben und seinen Standpunkt verdeutlichen. Draco begriff die Sturheit von Ben nicht. Was dachte er sich denn dabei? Er kam hier her und setzte sich sofort ins gemachte Nest. Aber das würde Draco nicht zulassen. Nicht jetzt, nachdem er diese Entscheidung getroffen hatte.
„Weißt du, Malfoy? Dein Machogehabe beeindruckt mich nicht im Geringsten.“ sagte Ben schließlich mit arroganter Miene. Draco baute sich darauf noch etwas mehr vor Ben auf und sah ihn intensiv an.
„Eine letzte Warnung: Solltest du mir auf irgendeine Art und Weise dazwischen funken, dann bist du dran.“ und mit diesen Worten drehte sich Draco um und ging zu den Kerkern.

Hermine war auf der Suche nach Ginny. Gerade hatte sie sich von Ben verabschiedet und musste nun einfach mit ihr reden. Sie brauchte Ablenkung. Eigentlich war sie sich sicher gewesen, als sie Ben für das Date zugesagt hatte. Doch jetzt war das etwas anderes. Bis zu diesem Samstag waren es nur noch vier Tage und plötzlich hielt sie es für eine ganz schlechte Idee. Sie stellte sich den Tag eigentlich sehr schön und angenehm vor. Mit Ben konnte sie sich wirklich gut unterhalten. Auch wenn er sie gerne neckte, das macht ihr nichts aus. Im Gegenteil, das kam ihr auch sehr bekannt vor. Ben hatte überhaupt eine Art an sich die sie zu kennen glaubte. Würde man einen schlechten Witz machen, könnte man das mit Draco's Verhalten vergleichen. Nur die Boshaftigkeit und Gehässigkeit musste man weglassen. Sie kam in der Bibliothek an und sah Ginny sofort. Sie schien in einem Buch vertieft zu sein. Also setzte sie sich neben Ginny und packte ihre Aufgaben aus.
„Hey Ginny! Was machst du denn da?“
Die Angesprochene schreckte auf und schlug eilig das vor ihr liegende Buch zu. Sie versuchte Hermine unwichtig anzulächeln.
„Ach, nichts besonderes. Ich hab nur was nachgelesen. Und du?“
„Ich muss meine Hausaufgaben noch fertig machen.“
„Wie? Hast du die noch nicht gemacht?“ verwundert sah Ginny Hermine an.
„Nein, hab ich nicht. Ich war bis gerade eben mit Ben spazieren.“ unwillkürlich musste Hermine bei diesem Gedanken lächeln. Für Ginny kam diese Ablenkung gerade richtig.
„Echt? Geht da was bei euch beiden?“
„Nein, da geht nichts.“ aber Ginny glaubte das nicht wirklich und sah Hermine auffordernd an. „Ok, also...er hat mich gefragt, ob ich am Samstag mit ihm nach Hogsmead gehe. Und ich hab ja gesagt.“ Hermine begann zu schreiben und vermied es Ginny anzusehen.
„Du hast was? Aber ich dachte, du wolltest nicht...“
„Ich wollte auch eigentlich nicht. Aber Ben ist nicht wie die anderen hier. Die kenne ich doch alle schon. Ich kann mich gut mit ihm unterhalten und ich mag ihn. Außerdem hat das doch garnicht zu bedeuten.“ erklärte sie und versuchte selber an ihre Worte zu glauben.
„Na, wenn du das sagst. Ich hoffe nur, du weißt was du tust.“
„Ja, das weiß ich.“ beschwichtigend sah Hermine ihre Freundin an. „Machen wir jetzt weiter unsere Aufgaben?“ Ginny nickte. Es war wirklich besser das Thema so zu belassen. Hermine war schlau und würde schon wissen, was sie tut.

Am nächsten Morgen war Draco immernoch wütend. Das war überhaupt nicht so gelaufen wie er es wollte. Ben hatte ihm doch wirklich widersprochen. Ihm, einem Malfoy! Er war neu hier und legte sich sofort mit den Großen an, aber das konnte er ruhig haben. Draco hatte in den Jahren unter seinem Vater genug gelernt. Er wusste, wie man Pläne erkennen und sie verhindern konnte. Geschweige denn von Racheaktionen. Nicht umsonst hatte ihn sein Vater mit Beobachtungsgabe und Gerissenheit ausgestattet. Aber das würde Ben auch noch zu spüren bekommen, wenn er ihm weiter Konter gab. Beim Frühstück sah er nun ständig zwischen Ben und Hermine hin und her. Blaise verdrehte genervt die Augen, sagte aber nichts. Er wollte Draco's Ärger nicht auch noch auf sich ziehen. Kurz darauf kam die Eulenpost herein geflogen und eine kleine Eule landete vor Draco. Der wunderte sich, denn er hatte nicht mit Post gerechnet. Er band den Brief ab und daraufhin flog der Vogel einfach wieder davon. Verwundert sah er zu Blaise, aber der sprach gerade mit Harper. Also öffnete Draco den Brief alleine und las:

Hermine geht an diesem Samstag zusammen mit Ben nach Hogsmead. Allein! Ich dachte, du solltest das wissen.

Ginny


'Na, das sind ja ganz tolle Nachrichten!' dachte Draco. 'Kann es jetzt noch schlimmer kommen?' Das war wirklich nicht zu fassen. Ihm war klar gewesen, das sie nicht alleine dahin gehen würde, aber er dachte eher an eine große Runde mit allen Freunden, wie früher. Nicht an ein Date mit diesem Hornochsen. Das verschlechterte seine Laune ungemein. Mit knappen Worten an Blaise verlies er den Slytherintisch und machte sich auf den Weg in den Unterricht, als er Hermine zusammen mit Neville, Terry, Hannah, Dean und Mandy in einem Gang stehen sah. Sie unterhielten sich gerade und in Draco keimte eine Idee auf. Er sollte das eigentlich nicht tun, aber wenn sie das konnte...
„Hey Mandy! Hast du gerade mal kurz Zeit?“ fragte Draco überfreundlich, während er auf die Gruppe zuging und neben Mandy stehen blieb. Er würdigte den anderen keinen Blick und konzentrierte sich nur auf das blonde Mädchen vor ihm. Hermine sah ihn voll Unbehagen an, was er spürte. Innerlich triumphierte er, aber auch ihn verschonte das schlechte Gewissen nicht.
„Klar, Draco. Was gibt es denn?“ gab Mandy freundlich zurück.
„Gehst du am Samstag mit mir nach Hogsmead? Also, wenn du noch kein anderes Date hast.“ er versuchte die Worte richtig zu betonen und sah aus dem Augenwinkel, wie Hermine sämtliche Gesichtsfarbe verlor. Sie selbst fühlte sich, als hätte man ihr eine Ohrfeige geben. Wie labil war sie in letzter Zeit eigentlich, das sie soetwas störte?
„Ja, gerne. Ich wollte eigentlich mit ein paar Freunden hingehen. Aber wenn du mich schon so lieb fragst, gehe ich natürlich mit dir.“ sagte Mandy und grinste ihn an.
„Gut, dann treffen wir uns am Samstag. Bis dann.“ und damit verschwand er wieder und ging zum Unterricht. Hermine sah ihm nach und einige Minuten später löste auch sie sich aus der Gruppe. Ihr war schlecht und sie musste wirklich ein paar Tränen zurückhalten. 'Aber es ist doch nur Malfoy!' ermahnte sie sich selbst, doch auch das brachte nichts.

Eine der heutigen Unterrichtsstunden war Zauberkunst. Sie warteten alle auf Professor Flitwick, der sich zu verspäten schien. Harry und Ron saßen hinter Hermine und Ben. Eigentlich wollte sie mit Hannah zusammen sitzen, aber Ben war schneller. Er begann auch ohne Umschweife ein Gespräch. Doch sah auch er nicht gerade fröhlich aus.
„Sag mal, Malfoy hat dich doch gestern gerettet, oder?“
„Ja.“
„Ihr beide hasst euch?“
„Ja.“
„Und er hat dich über eure ersten sechs Schuljahre hinweg ständig geärgert und sich lustig über dich gemacht?“
„Ja. Aber warum willst du das denn wissen?“ Hermine war nun sichtlich verwirrt.
„Weil ebenjener Malfoy mir gestern verboten, ja verboten, hat mit die Kontakt zu haben.“ jetzt klang Ben gereizt, aber Hermine glaubte das nicht.
„Was?“ fragte sie und sah in skeptisch an.
„Doch. Und er hat gemeint, das er ein gewisses Vorrecht auf dich hat und ich die Finger von dir lassen soll.“ Ben hob beide Augenbrauen und sah sie auffordernd an. Hermine schüttelte nur den Kopf.
„Also jetzt spinnst du aber wirklich.“
„Tatsächlich? Aus Malfoys Mund hörte sich das aber ziemlich ernst an.“
„Sag mal, was...“ weiter kam Hermine nicht.
„Ich will nur eins wissen: Wie genau sieht dein Verhältnis zu Malfoy aus?“
Hermine fühlte sich plötzlich in die Ecke gedrängt. Er wollte eine klare Antwort auf etwas, das sie zur Zeit selbst nicht erklären konnte. Aber eigentlich ging ihn das doch garnichts an. Er hatte kein Recht sie danach zu fragen. Fieberhaft überlegte sie, was sie antworten konnte.
„Mein Verhältnis zu Malfoy? Ben....auch wenn es dich eigentlich überhaupt nichts angeht....da ist keins. Wir stehen nicht in besonderer Bedeutung zueinander.“ an dieser Stelle stockte sie. Ihr Herz krampfte plötzlich, aber sie ignorierte es. „Nach dem Krieg haben wir uns alle verändert, auch Malfoy. Aber das ändert nichts an der Tatsache, das alles noch so ist wie vorher.“ wie leicht ihr diese Lüge von den Lippen ging.
„Sicher?“ fragte Ben noch einmal nach.
„Ja. Ganz sicher.“ die zweite Lüge war wirklich einfacher.
Aber Ben schien ihr zu glauben. Er sah sie erleichtert an und ein kleines Lächeln umspielte nun seine Lippen. Die Schuldgefühle wegen des Dates waren wieder da. Aber sie wollte nicht absagen. Was auch immer Malfoy mit ihr angestellt hatte, er würde nicht gewinnen.

Just in diesem Moment kam endlich Professor Flitwick, der eine Kiste hinter sich her schweben lies. Er durchquerte den Raum zu seinem erhöhten Pult und lies die Kiste neben sich herunter. Dann sah er freudig auf seine Schüler.
„Hallo, meine lieben Schüler! Heute habe ich mir überlegt, das wir einmal üben nur bestimmte Teile eines Objektes zu bewegen. Den Zauberspruch dafür habe ich euch schon an die Tafel geschrieben. Mister Finnigan und Miss Bones werden jetzt jedem von euch eine Blume überreichen, die ich euch mitgebracht habe. Konzentriert euch auf eine Stelle der Blume und sagt dann den Zauberspruch. Denkt aber auch an die richtige Schwungtechnik eures Zauberstabs. Hab ihr es richtig gemacht, sollte es kein Problem sein.“
Als Seamus bei Hermine und Ben ankam, sah die erfreut auf. Ben bedachte sie mit einem fragenden Blick.
„Sonnenblumen!“ sagte Hermine und griff danach. „Das sind meine Lieblingsblumen.“ sie lächelte vergnügt, doch je länger sie die Blume betrachtete, umso komischer wurde ihr. Und dann driftete sie wieder ab und ihr erschienen erneut Bilder...

Hermine stand in der Küche ihres Elternhauses und sah aus dem Fenster. Es war weit nach Mittag und sie hatte eben erst mit ihrer Mutter das Geschirr weggeräumt. Sie stand aber immernoch am Spülbecken und wartete. Ihre Eltern hatten sich zu einem Spaziergang nach draußen begeben. Hermine hatte ihnen erzählt, das sie Besuch erwartete und sie wollten nicht stören. Leider war der Besuch schon fünfzehn Minuten überfällig und sie wurde nervös.
Dann vernahm sie ein leises 'Plopp' und sie begann zu grinsen. Hermine spürte das jemand ganz dicht hinter sie trat und wenige Augenblicke später hatte sie einen großen Strauß mit Sonnenblumen vor der Nase.
„Oh, bei Merlin!“ sie nahm die Blumen und drehte sich um. „Wer bist du und was hast du mit Draco gemacht?“ fragte sie belustigt. Er grinste frech zurück.
„Das sind doch deine Lieblingsblumen, oder? Und da ich wusste, das ich zu Spät kommen würde...“ Hermine fiel ihm um den Hals und er zögerte keinen Moment mit der Erwiderung.
„Die sind wunderschön! Vielen Dank!“


„Hermine? Hermine??? Sag mal, wo bist du denn gerade?“ Ben brachte sie wieder zurück in die Realität. Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihm um und sah ihn stumm an. Besorgnis lag in Bens Gesicht und er legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Ist alles in Ordnung? Du bist so blass.“ Hermine nickte nur kurz und sah dann wieder auf die Blume. 'Du wirst wahnsinnig!' dachte sie. 'Hermine, du wirst wahnsinnig!' Nein, Malfoy wollte sie wahnsinnig machen. Mittlerweile ging sie davon aus, das er mit Legilimentik in ihr Gedächtnis eingedrungen war, als sie Bewusstlos in diesem Klassenzimmer gelegen hatte. Das würde auch die Kopfschmerzen erklären. Sie war sich nicht sicher, ob er das überhaupt konnte, aber mit Snape als Patenonkel wäre es kein Wunder. Dieser sollte Malfoy im sechsten Schuljahr ja auch im Auge behalten und beschützen. Und wenn Snape es nicht war, dann sicher Lucius. Er hat ihr diese Bilder alle eingepflanzt, damit sie sich vor allen bloßstellen würde. Ja, das war bestimmt sein Plan. Er hatte sich etwas besonderes nur für sie ausgedacht und es hatte geklappt. Das ergab wirklich Sinn.
„Hermine? Du solltest langsam echt mal die Übung machen. Der kleine Gnom schaut schon so komisch hier rüber.“ sagte Ben erneut.
Sie besann sich kurz wieder und machte dann auch die Ãœbungen. Irgendwie schien das alles leichter zu gehen mit dieser Erkenntnis.

Für den Rest des Tages verschanzte sich Hermine im Gryffindor-Turm. Sie wollte heute niemanden mehr sehen, weder Ben oder, noch schlimmer, Draco. Das wurde ihr allmählich alles zuviel. Sie war in den letzte Tagen so unsicher geworden und vertraute sich selber nicht mehr. So viele verschiedene Seiten und Aspekte waren auf sie eingeprasselt, sodass sie die Wahrheit nicht mehr von der Einbildung trennen konnte. Eigentlich hatte sie immer eine gute Menschenkenntnis besessen, aber auf die konnte sie nun auch nicht mehr zählen. Das Einzige, an das sie sich noch klammern konnte waren ihre Hausaufgaben und über denen hing sie nun seit Stunden völlig verbissen. Hermine hatte soweit alles erledigt, bis auf alte Runen. Aber dafür würde sie noch ein Buch aus der Bibliothek brauchen. Sie überlegte kurz, dann gab sie seufzend nach und stand auf. Im Gemeinschaftsraum war ziemlich viel los und als sie auf die Gänge hinaustrat, kam es ihr ungewöhnlich still vor. Bis zur Sperrstunde waren es noch gut fünfundvierzig Minuten, aber trotzdem schienen alle Schüler schon in ihren Räumen zu sein. Hinter der großen Holztür blieb Hermine einen Moment stehen, ehe sie sich auf eine bestimmte Regalreihe zubewegte. Das Erste, das ihr auffiel war der blonde Mann, der mit dem Rücken zu ihr an das Regal gelehnt stand und wohl in einem Buch vertieft war. Wie konnte es auch anders sein. Natürlich musste sie hier auf Malfoy treffen. Sie sah sich schnell nach dem Buch um, packte es ein und wollte dann wieder gehen. Aber dann fiel ihr ein, das sie sich noch garnicht für seine Hilfe bedankt hatte. Auch wenn sie jetzt andere Sachen viel lieber getan hätte, fasste sie sich ein Herz. Was würde ihre Mutter von so einem Benehmen halten? Hermine ging ein paar Schritte auf ihn zu und atmete noch einmal tief durch.

„Draco?“ fragte sie und wartete. Warum benutze sie überhaupt seinen Vornamen? Draco hob langsam seinen Kopf und drehte sich dann um. Er sah ziemlich überrascht aus, als er erkannte wer ihn da ansprach.
„Ich wollte mich nur bei dir dafür bedanken, das du mir gestern geholfen hast. Bei der Sache mit dem Lindwurm. Du hättest das nicht machen müssen. Also: Vielen Dank!“ er fing an zu lächeln.
„Keine Ursache. Was wäre ich denn für ein Mensch, wenn ich nicht geholfen hätte.“
„Genau der, den ich seit Jahren kenne.“ erwiderte Hermine sofort. Draco hob daraufhin eine Augenbraue.
„Was? Ich dachte, das wir bei diesem Punkt schon waren. Auch ich habe mich geändert.“
„Wirklich? Gut, wenn wir gerade dabei sind: Ich kann durchaus für mich selbst sprechen.“ Hermine war sein Streit mit Ben wieder eingefallen und sie wurde zornig. Das wollte sie jetzt auf jeden Fall noch klären.
„Wie meinst du denn das jetzt wieder?“ fragte er nach.
„Ich hatte heute eine Unterhaltung mit Ben. Er hat mir von eurem Streit erzählt. Nur um das mal klarzustellen: Ich entscheide immernoch selbst mit wem ich und mit wem ich nicht in Kontakt stehe. Verstanden? Und was die Sache mit diesem Vorrecht angeht. Wenn das so wäre, dann würde ich das doch wohl wissen, oder?“ Draco kam ein paar Schritte auf sie zu.
„Ok, das sehe ich ein. Aber um nochmal auf das Vorrecht zurück zukommen. Was wäre, wenn es wirklich so ist und du es nur nicht weißt?“ auch in seiner Stimme erkannte man nun Verärgerung.
„Soll das etwa heißen, das ich wieder auf irgendwelche verwirrenden Bilder warten muss? Ich weiß nicht, was du mit mir angestellt hast, Draco Malfoy, aber es macht mich wahnsinnig zu wissen, das du dahinter steckst.“ Hermine ballte ihre Hände zu Fäusten und funkelte Draco böse an.
„Ich hab garnichts mit dir angestellt.“ kam es nun etwas lauter von ihm. „Und wenn du mir endlich mal vertrauen würdest...“
„Dir werde ich niemals vertrauen!“
„Ach nein? Aber diesem Ben vertraust du nach nur drei Tagen einfach so?“
„Ja, das tue ich.“
Draco reichte das. Mit einem Satz war er bei Hermine, packte ihre Oberarme und drückte sie gegen das Bücherregal. Hermine war vor Schreck unfähig sich zu bewegen und Draco's Gesicht war jetzt ganz dicht vor ihrem.
„Und wo ist dein kleiner Ritter jetzt, dem du so vertraust?“ zischte er leise.
Darauf konnte sie nichts antworten. Die ganze Situation kam ihr gerade ziemlich unwirklich vor. Eigentlich hätte sie sich jetzt fürchten müssen, sich nichts sehnlicher wünschen, als von ihm weg zukommen. Aber das Gegenteil war der Fall. Hermine hatte kein bisschen Angst, sah ihm nur in seine tiefen, grauen Augen. Plötzlich veränderte sich Draco's Gesicht und sein Zorn wich einem unergründlichen Blick. Sein Griff wurde lockerer und Hermine überkam der Drang ihn berühren zu müssen. Sie hob vorsichtig ihre Hand und legte sie langsam an seine Wange. Draco wehrte sich nicht und als er aus seiner Starre erwachte und ihre warme Hand in seinem Gesicht fühlte, verlor er jegliche Kontrolle. Er beugte sich vor und legte seine Lippen auf ihre. Hermine erschrak über seine Reaktion und wusste erst nicht was sie machen sollte. Dann machte ihr Herz einen Hüpfer und sie fühlte sich glücklich, sicher und geborgen zugleich. Das veranlasste sie dazu, den Kuss zu erwidern. Ganz automatisch legte sie ihre Arme um seinen Nacken und lies sie gegen ihn sinken. Draco vergeudete keine Sekunde, schlang seine Arme um ihre Taille und zog sich fest an sich. Dann war es Hermine, die mit ihrer Zunge seine Unterlippe neckte. Draco lies sich nur zu gerne darauf ein und beide verfielen in einen leidenschaftlichen Kuss. Und dann passierte das, was Hermine nicht wollte. Wieder überkam sie Nebel und Bilder stiegen in ihrem Bewusstsein auf....

Hermine saß im Fuchsbau in der Küche und es war draußen schon dunkel. Aber sie war nicht alleine. Harry, Ron, Ginny, Neville, Seamus, Dean, Luna und George waren auch da und die Stimmung war gut. Es war Harrys Geburtstag und sie waren mitten in der Feier. Sie hatten gerade ein Spiel gespielt und Hermine hatte zum wiederholten Mal verloren.
„Komm schon, Hermine! Verloren ist verloren. Du musst deinen Wetteinsatz einlösen.“ gab Ginny trällernd von sich.
„Ach, ich weiß nicht. Ich verliere doch die ganze Zeit, das ist nicht fair.“ versuchte sie einzulenken.
„Da scheint sich wohl jemand nicht zu trauen.“ kam es spöttisch von Ron.
„Ist ja ok, ich mach es. Aber danach bin ich raus. Ich hab keine Lust nur zu verlieren.“ die anderen nickten einverstanden und dann drehte Hermine sich nach rechts. Dort saß Draco und beobachtete sie gespannt. Sie schenkte ihm ein lächeln und stand auf. Er drehte den Stuhl um neunzig Grad, sodass die anderen jetzt sein Profil sahen. Hermine setzte sich rittlings auf ihn, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und legte seine Hände auf ihre Hüfte. Die anderen waren sichtlich überrascht, gingen dann aber in Jubelrufe über. Als die beiden sich wieder voneinander lösten, grinsten sie sich an.
„Wie war das mit 'Wir lassen es langsam angehen'?“ neckte Draco und Hermine schenkte ihm ein strahlendes lächeln.


Als die Bilder verschwanden und Hermine wieder im Hier und Jetzt war, löste sie sich ruckartig von Draco. Sie sah in verwirrt und erschrocken an. Dann sah sie sich hektisch in der Umgebung um und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Er hatte es wieder einmal geschafft. Sie war auf ihn reingefallen. Das ihr der Kuss gefallen hatte ließ sie außer Acht. Sie entfernte sich langsam von ihm, fasste sich mit einer Hand an die Stirn und verließ dann schnellen Schrittes die Bibliothek.
Draco sah ihr nach, konnte sich aber nicht bewegen. Er hatte sie geschmeckt, für einen Moment war die Welt wieder stehen geblieben und hatte ihm das ermöglicht. Für einen Moment hatte er wieder Hoffnung gehabt. Das Hermine jetzt aber völlig verwirrt und aufgelöst davon gelaufen war, lies alles wieder zusammenbrechen. Dennoch konnte er es ihr nicht verübeln.
„Das hast du ja super hingekriegt, Malfoy!“ sagte er zu sich selbst, ehe auch er aus der Bibliothek ging.


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg