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Fanfiction

Weihnachtliche Momentaufnahmen - Dezember: Fred

von ChrissiTine

9. Dezember: Fred

1997


"Dieses Weihnachten ist ja die reinste Beerdigung", murmelte Fred missmutig und ließ sich neben George auf das Sofa im Fuchsbau fallen. Er schaute den Baum an, den Ginny, George und er vor ein paar Stunden mit wenig Begeisterung geschmückt hatten.

George zuckte mit den Schultern. "Was erwartest du? Ron, Harry und Hermine sind irgendwo da draußen und riskieren ihre Ärsche. Ohne sie haben wir noch nie gefeiert. Ist doch klar, dass Mum da nicht gerade Freudentänze aufführt."

"Wenigstens wird Percy dieses Jahr sein hässliches Gesicht hier nicht zeigen.", versuchte Fred das Positive daran zu sehen, das so wenig Familienmitglieder zum Fest kommen würden.

"Und Bill will auch nicht hier auftauchen", fügte George hinzu. Obwohl der sich ruhig hatte sehen lassen können.

Fred grinste. "Wenn ich mit einer Veela verheiratet wäre, dann würde ich das Bett auch nie verlassen."

George lachte. "Stimmt."

"Trotzdem. Nicht mal Lupin oder Tonks werden auftauchen. Das wird das beschissenste Weihnachten aller Zeiten werden." Fred schwang seinen Zauberstab und brachte so die Weihnachtskugeln dazu, in unterschiedlichen Farben zu leuchten. Aber nicht mal das heiterte den düsteren Raum auf.

Weihnachten war immer sein Lieblingsfest gewesen. Fast die ganze Familie kam bei diesem Anlass zusammen und es ging immer laut und lustig zu. Es war immer ein Familienmitglied zu finden, über das man sich lustig machen konnte. Früher war es häufig Percy gewesen, aber letztes Jahr hatte Ron sich auch sehr gut geeignet mit seiner Beziehung zu Lavender Brown. Fred würde es zwar nie zugeben, aber Ron fehlte ihm sehr diese Weihnachten. Es waren zwar nie alle Familienmitglieder zu Weihnachten da gewesen, da immer mindestens ein Weasley abwesend gewesen war, doch ohne Ron hatte Fred noch nie gefeiert. Er hätte nie gedacht, dass er seinen kleinen Bruder so vermissen würde. Aber wenigstens war Ginny noch da. Wenn sie auch nicht hier gewesen wäre, dann wäre ihre Mutter wahrscheinlich völlig durchgedreht. Und Weihnachten wäre völlig ins Wasser gefallen.

"Hey Gin!", rief George, als Ginny ins Zimmer kam. "Willst du 'ne Runde Zauberschnippschnapp spielen?"

Ginny zuckte mit den Schultern und quetschte sich zwischen ihnen auf das Sofa. Sie machte kein fröhlicheres Gesicht als ihre Mutter.

George machte sich daran, die Karten zu mischen und zu verteilen. Fred musterte seine kleine Schwester besorgt. Es war erschreckend, wie erwachsen sie geworden war. Nachdem sie in ihrem ersten Schuljahr von Tom Riddle besessen gewesen war, hatte sie ihre kindliche Unschuld verloren. Trotzdem hatte sie eine Fröhlichkeit ausgestrahlt, die einfach ansteckend gewesen war. Aber jetzt ... die Todesser in Hogwarts hatten ihr auch das genommen. Fred hätte diesen Umstand gerne Harry zugeschrieben, der einfach nicht wusste, was er an Ginny hatte und sich von ihr getrennt hatte, aber er wusste, dass dem nicht so war. Spätestens bei Bills Hochzeit hatte er gesehen, wie sehnsüchtig Harry Ginny angestarrt hatte. Er hatte nur getan, was er für vernünftig gehalten hatte und Fred konnte ihm deshalb keinen Vorwurf machen. Wahrscheinlich hätte er das gleiche getan, wenn er an Harrys Stelle gewesen wäre. Trotzdem wäre es schön, seine kleine Schwester wenigstens zu Weihnachten einmal richtig lachen zu sehen.

George schob Fred ein paar Karten zu, die sofort explodierten, kaum das er sie in die Hand genommen hatte. Überrascht sprang er auf das Sofa, verlor das Gleichgewicht und fiel hinten über. Fluchend rappelte er sich hinter dem Sofa wieder auf.

"Du Arschloch!", sagte er zu George, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. "Du hast mir die superexplodierenden Karten gegeben!"

George schaute ihn unschuldig an. "Ich wollte nur sehen, ob der Zauber noch funktioniert."

Fred funkelte ihn an. "Du hast genau gewusst, dass der verdammte Zauber noch funktioniert!" Vorsichtig tastete er seine versengten Augenbrauen ab. "Und jetzt bin ich völlig entstellt! Wie soll ich denn da noch das Muggelmädchen im Dorf beeindrucken können, hmm?"

George zuckte lachend mit den Schultern. "Du weißt doch ganz genau, dass du bei der scharfen Braut keine Chance gehabt hättest. Ich hab die schmachtenden Blicke gesehen, die sie mir zugeworfen hat."

Fred schüttelte entschieden den Kopf. "Das war nur, weil sie dich für mich gehalten hat, du Idiot."

Ginny schlug sich die Hand vor den Mund und fing an zu kichern. Fred und George schauten ihre kleine Schwester erstaunt an. Keiner von ihnen hätte erwartet, dieses Jahr so etwas von ihr zu hören.

"Was ist denn daran lustig?", fragte Fred verständnislos, wenn auch unendlich froh darüber, dass Ginny doch noch lachen konnte.

"Dieses Mädchen muss absolut dämlich sein, wenn sie euch zwei verwechseln kann.", sagte sie lachend. "Selbst Mundungus hat völlig besoffen noch erkannt, dass George ein Ohr fehlt."

Fred und George schauten sich an. Fred vergaß immer wieder, dass seinem Bruder jetzt ein Ohr fehlte. Man sah es ihm zwar deutlich an und George machte auch häufig Witze darüber, aber mittlerweile nahm Fred das große Loch an seinem Kopf gar nicht mehr wahr. Es war so, als würde es gar nicht da sein. Und George schien es im Grunde genauso zu gehen.

George runzelte die Stirn. "Ich glaube, Ginny hat Recht. Das Mädchen ist wirklich dämlich. Gestern hat sie mir gesagt, dass ihr meine Augen gut gefallen, weil das Blau so Grün ist."

Die drei Geschwister wechselten einen Blick und brachen dann in schallendes Gelächter aus. Vielleicht war Weihnachten doch noch nicht ganz verloren.
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A/N: Es tut mir Leid für die Verspätung des Kapitels, aber ich hab leider bisher nicht genug Zeit gefunden, das Kapitel hochzuladen. (Wenn ihr allerdings auf der Website des Kalenders vorbeigeschaut hättet, wärt ihr fündig geworden, da ich das Kapitel dort schon heute morgen um neun in der Uni freigeschaltet habe.)

@Dolohow: Vielen Dank.

@lila: Danke schön. Ich nehm's dir auch nicht übel, wenn du jeden Tag einen Kommentar schreiben würdest ;).

@klothhilde: Vielen Dank. Ich freu mich, dass du dich so gut amüsiert hast.


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