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Fanfiction

Zu zweit ist man weniger allein - Ein Adventskalender - Zweiter Dezember

von Mary_Evans15

Zweiter Dezember

Unaufhörlich strömte mir der Regen ins Gesicht. Einige der kleinen, kalten Tropfen perlten an meiner blassen Haut ab, andere blieben an ihr heften und verdunsteten auf meinem warmen Körper. Ich rieb mir das Wasser aus dem Gesicht, verwünschte meine kapuzenlose, schicke Jacke einmal mehr und rannte so schnell es denn auf der mit Pfützen bedeckten Straße möglich war zu einem warmen Unterschlupf mit Kaminfeuer. In den Genuss einer Heizung kam man als Hexe selten.
Ich war auf dem Weg zu meinem Lieblings-Eiscafé „Florean Fortescues Eissalon”. Der Ladenbesitzer hatte sein Geschäft nach seinem ersten Sohn benannt, was mich aus irgendeinem Grund jedes mal wieder rührte.
Als ich endlich angekommen war, schüttelte ich meine Kleider vor dem Eintreten noch einmal ab, und öffnete dann die Tür mit einem lauten Quietschen.
Innen war es sehr behaglich; die Wände strahlten in einem warmen Pfirsichton und viel Licht erhellte den kleinen Raum. Sobald ich dieses Café betrat, fiel es mir immer schwer an die Gefahren und Warnungen, das Munkeln über die Todesser in der Winkelgasse zu glauben und sie zu beachten. Schließlich könnte es - besonders für eine wie mich – sonst lebensgefährlich enden.
„Lily, la ragazza dai capelli rossi”, begrüßte mich der Chef überschwänglich und brachte mich sofort zu meinem Lieblingstisch, an einem großen Fenster, und doch gut versteckt hinter der prächtigen Blumenpracht. Nirgendwo konnte man besser die Leute beobachten.
Ich hatte kein Wort von seinem Italienisch verstanden und so lächelte ich einfach.
„Wie geht es dir, la mia bellezza?”, fragte er leise, als die Kerzen auf meinem Stammtisch mit einem lässigen Fingerschnippen erleuchtet wurden und der Caféchef den Tisch frei räumte.
„Es geht schon”, lächelte ich gequält, starrte auf meine Finger und unterdrückte ein Schluchzen. Das Glück kommt nicht vom Jammern. Es kommt zu dir, wenn du wieder aufstehst und danach suchst. An diesen Lebensvorsatz sollte ich mich jetzt halten. Den hatte mein Dad ständig wiederholt, wieder und wieder. So oft, dass es nervtötend geworden war. Jetzt hätte ich alles gegeben, um es noch ein letztes Mal aus seinem Mund zu hören. Einmal noch.
„Wie immer?”, riss mich der Mr. Fortescue aus meinen Gedanken. Ich nickte durcheinander und er ließ mich allein.
Plötzlich müde legte ich meine heiße Stirn auf die Tischplatte und atmete tief durch. Ich musste aufpassen, keinen Rückschlag zu bekommen. Obwohl es erst drei Wochen her waren, seit dem ich wusste, dass meine Eltern bei einem Autounfall tödlich verunglückt waren, kam ich schon ohne Heulattacken durch den Tag. Nur abends packten mich Trauer und Angst und in der Nacht erlitt ich Albträume, die mich jeden Tag das Zubettgehen weiter hinausschieben ließen.
Würde das Aufhören? Würde ich eines Tages wieder lachen können, ohne das Gefühl zu haben, meine Eltern zu verraten? Ihnen Unrecht zu tun?
Vielleicht. Diese Antwort musste mir vorerst genügen.

***


Es war schon dunkel, als ich mich auf den Weg zu meinem „neuen Zuhause” machte, zum Tropfenden Kessel. Er war nicht weit entfernt, nur einige Schritte trennten mein heißgeliebtes Café von dem eher gewöhnungsbedürftigen Pub. Ich war einen Wechsel zwischen Schulschloss und Miethaus gewöhnt. Nicht zwischen Schulhaus und Baracke mit Ekelessen. Doch ich hatte es mir selbst eingebrockt. Ich hatte das hier dem Ferienaufenthalt bei meiner Schwester in dem Haus unserer Eltern vorgezogen, und ich trotz all der Unannehmlichkeiten bereute ich es nicht.
Ein furchtbarer Gestank nach Feuerwhiskey und verkokeltem Essen empfing mich, als ich in den Pub eintrat und schnell nach oben in mein Zimmer flitzte. Je weniger Leute vorerst von meiner Anwesenheit in dem Pub wussten, desto besser. Auch wenn das Ministerium eigentlich versprochen hatte, die Winkelgasse frei von jeglichen schwarzen Zauberern und Hexen zu halten, so sah man immer wieder Todesser ein- und ausmarschieren, die sich entweder stolz als solche präsentierten oder sich dann durch ihre Art, ihre Blicke und ihre Kleidung doch verrieten. Wie auch immer, selbst in einer Muggelkneipe mit alten Männern hätte ich als Sechzehnjährige nichts zu suchen gehabt.
Ich erschrak fürchterlich, als ich in dem Dachgeschoss von dem spärlichen Hotel ankam, dort, wo mein Zimmer lag. Ich war mir sicher, die Tür abgeschlossen zu haben, und doch war sie einen Spalt offen. Nicht, dass eine verschlossene Tür ein großes Hindernis für einen ausgebildeten Zauberer darstellte, aber wieso sollte jemand bei mir einbrechen?
Angst überfiel mich. Und wenn es tatsächlich irgendwelche Todesser auf mich abgesehen hatten, mich als alleinstehendes, wehrloses Muggelmädchen?
Ich wusste nicht, was ich zu tun hatte. War es zu dumm und waghalsig, einen Blick hinter die Tür zu werfen? Ich näherte mich der brauen Holztür auf Zehenspitzen. Fast hätte ich mich verraten, fast hätte ich aufgeschrien, weil mich plötzlich etwas haariges kitzelte, aber es war nur meine Katze Mücke, die mir um die Beine streifte. Schnell nahm ich sie auf den Arm, froh um ihre weiche Wärme, die mir Mut machte, und lauschte.
„Wo sie wohl steckt?“
„Na, die meisten sechzehnjährige Mädchen halten es nun mal nicht lange in so einer Bruchbude aus. Sie wird sich schon zu beschäftigen wissen.“
Irgendwoher kannte ich diese tiefen Stimmen, die zweifelsohne zu zwei jungen Männern gehörten. Sie erweckten Vertrauen in mir und erinnerten mich an etwas entferntes, aber verinnerlichtest, wie eine Kindheitserinnerung
„Sie hat gerade ihre Eltern verloren!“
„Deswegen muss sie sich ja trotzdem mal die Beine vertreten.“
„Aber Dumbledore hat mir gesagt, sie soll eigentlich nicht allein raus, das wäre zu gefährlich.“
In mir verkrampfte sich alles vor Erleichterung. Wenn sie so von Dumbledore sprachen, und Dumbledore mit ihnen sprach, konnten sie so schlimm nicht sein.
„Also ich finde“, antwortete der andere wieder, und es hörte sich stark danach an, als hätte er sich an meiner Kaugummipackung bedient, „es macht sie sympathisch, dass sie nicht die ganze Zeit hier drin hockt und artig die Anweisungen befolgt.“
„Wie auch immer, ich kann sie jetzt schon nicht leiden. Schau, ihre ganze Schublade ist voll mit verschiedenen Shampoos und Cremes. Wahrscheinlich hat sie das nötig, sonst -“
Den Rest überhörte ich. Das konnte ja wohl nicht wahr sein, sich in mein Zimmer schleichen und sich dann beschweren! Mir Mut zuredend ging ich einen Schritt weiter vor und stieß die Tür auf.
Die beiden Jungs saßen auf meinem Bett am anderen Ende des Raumes und starrten mich perplex an. Sicherlich fragten sie sich, wie viel ich mitgehört hatte. Genug, dachte ich wütend.
Ich erkannte sie sofort wieder, die beiden Schulberühmtheiten, die letztes Jahr von der Schule abgegangen waren. Sirius Black und James Potter, die unzertrennlichen Mädchenhelden. Ich hatte nur einmal mit ihnen zu tun gehabt, als meine Freundin Valerie nach langem Warten Erfolg bei Sirius gehabt hatte, und sie eine zweiwöchige, den Umständen entsprechend gar nicht mal so schlechte Beziehung geführt hatten. Aber ich bezweifelte stark, dass sie sich daran noch erinnern konnten.
Die zwei großen, hübschen Jungen passten überhaupt nicht in dieses schäbige, alte Hotelzimmer. Besonders James, der irgendwie immer etwas königliches ausstrahlte, sah vollkommen fehl am Platz aus.
„Hallo“, grüßte dieser mit hohler Stimme, ohne vom Bett aufzustehen.
Ich zog Mücke, die jetzt zu zappeln begann, näher an mich heran und gab mir alle Mühe, den beiden beim Reden direkt ins Gesicht zu schauen.
„Hallo“, erwiderte ich trocken, und Gott sei Dank mit fester Stimme. „Ähm, darf man fragen, warum ihr ihr in meinem Zimmer sitzt?“
„Ja, mann darf“, antwortete Sirius und lachte. Ich zeigte ihm sehr deutlich, das wir wohl nicht den gleichen Humor teilten.
James erhob sich von meinem Bett und kam auf mich zu. Er war ungefähr anderthalb Köpfe größer als ich, hatte schwarze, zerzauste Haare und braune Augen, die wohl gestrahlt hätten, hätte er fröhlicher ausgesehen. Sein Gesicht sah zwar gut aus, es gab nichts zu meckern, hätte er mich nicht angeguckt, als wäre ich Schuld an allem Schlechten.
„Äh, ich bin James“, murmelte er, als er vor mir stand und hob die Hand, als wolle er sie mir geben. Ich setzte Mücke auf dem Fußboden ab und legte meine widerwillig Hand in seine. Sein Händedruck war fest, seine Hand warm.
„Potter, oder?“, hakte ich nach. Sein Blick schien sich kurz noch mehr zu verfinstern, aber er nickte knapp. Ich suchte sein Gesicht nach Hinweisen ab, die mir verraten könnten, warum er hier war, obwohl er mich offensichtlich nicht leiden konnte.
„Jetzt spann sie doch nicht so lange auf die Folter!“ James verhinderte in diesem schmalen Zimmer jegliche Sicht auf Sirius, und so kam mein Dankesblick leider nicht an. James holte einmal tief Luft und ratterte dann herunter: „Also Dumbledore ist der Meinung, wir wären beide zu viel alleine. Er meint, das wäre nicht gut. Und da er gerne Schicksal spielt, für dich eh noch eine Lösung finden musste und es ihn bestimmt auch furchtbar amüsiert, hat er mir den Auftrag erteilt, dich bis zu deinem siebzehnten Geburtstag zu betreuen, das bedeutet, du wirst bei mir einziehen und ich bekomme das Sorgerecht.“
Mir klappte die Kinnlade herunter.
„Bis zu meinem Geburtstag?! Aber das sind -“
„Die ganzen restlichen Sommerferien? Also vier Wochen? Ja, soweit war ich bei meiner Recherche auch schon.“
Ich musste mich an den Türrahmen lehnen, denn mir wurde schwindelig. Das letzte was ich wollte, war in eine Art WG zu ziehen. Und dann bekam auch noch ein Typ, den ich eigentlich gar nicht kannte, das Sorgerecht für mich! Obendrein sah er momentan so aus, als könne er sich nicht mal um sich selbst kümmern. Und garantiert bekam er nicht mal Nudeln mit Tomatensoße ohne Zauberstab zu Stande. Und mit sicherlich sowieso nicht.

„Darf ich so etwas auch noch mitentscheiden oder ist das längst entschlossen?“, krächzte ich nach einer Weile der Stille. James antwortete nicht, er beobachtete gedankenversunken die hibbelige, herumrennende Mücke.
„James meinte, du könntest auch zu deiner Schwester ziehen, das wäre die Notfallvariante“, sprang Sirius ein, der plötzlich neben seinem besten Freund aufgetaucht war.
„Das ist Erpressung!“, schimpfte ich und drängte mich zwischen den beiden Jungen durch. Sirius drehte sich um und trat neben mich.
„Du solltest eh zu ihm ziehen“, erklärte mir Sirius treuherzig mit gesenkter Stimme, aber James schien eh nicht zuzuhören, er freundete sich derweilen im Hausflur mit meiner pechschwarzen Katze an. „Ich will dir nichts vormachen: Ich glaube momentan hasst er dich noch dafür, aber wenn er keine neue Aufgabe bekommt, wird es nie besser. Ich fürchte, es geht ihm gar nicht gut.“
„Mir auch nicht!“, zeterte ich.
Sollte ich jetzt schon wieder die Psychologin spielen, oder was? Was war dem denn schon fürchterliches passiert, soweit ich wusste, hatte er doch alles. Reiche Eltern, einen guten Ruf, die Nationalmannschaft bettelte jedes Saison neu, er möge doch bitte mitspielen... Wie konnte Dumbledore es wagen, mich zu einem mir unbekannten halben Teenager zu stecken, den ich gar nicht kannte? Was wollte er nur damit bezwecken?
„Ich bin ja auch oft da“, versuchte mich Sirius zu überreden, „und James Wohnumstände sind nicht zu unterschätzen. Du hättest ein wunderschönes Zimmer mit Balkon, ein eigenes Bad, ein Strandhaus am Meer, ein Quidditchfeld, einen eigenen kleinen See, einen Pool, einen -
„Sie haben See und Pool?“
„Jaha“, grinste Sirius. „Na, überredet?“
„Meinst du, er appariert mal mit mir zu diesem Strandhaus?“
„Ich verspreche dir, ihn zu überreden.“
In Gedanken wog ich meine Möglichkeiten ab. Es würde nichts nützen, sich weiter aufzuregen, es gab nur diese zwei Möglichkeiten – und eigentlich hatte ich mich ja schon entschieden. Natürlich hatte ich etwas Angst, vier Wochen mit einem neunzehnjährigen Trübsalblasenden zusammenzuleben, aber dieses Leben im Luxus machte mich neugierig. Nicht, dass ich das je für mich gewünscht hätte, aber es einmal auszuprobieren konnte ja nicht schaden.
„Na okay.“ Sirius umarmte mich stürmisch.
„Hast du gehört, James? Sie will jetzt los, sie hält es keine Sekunde mehr in dieser Bruchbude aus.“
Er hielt es keine Minute mehr hier aus, aber das Kommentar verkniff ich mir. Das Strandhaus tauchte vor meinen Augen auf.
James schaute mich völlig entsetzt an.
„Wie – willst du gar nicht zu deiner Schwester?“, fragte er leicht panisch.
„Meine Schwester verabscheut die Zauberwelt im allgemeinen und mich im speziellen. Nun, im Grunde ist sie nur eifersüchtig, aber das ist eine andere Geschichte“, plapperte ich munter, von meinen neuen Entscheidungen und Plänen für den restlichen Sommer bewegt. „Ich brauche fünf Minuten, um meinen Koffer fertig zu packen, und fünfzehn, um Mücke in ihren Katzenkorb zu bugsieren, aber ihr könnt ja so lange unten warten und euch mit der Kellnerin unterhalten, ich fürchte, sie hat inzwischen vor jedem Gast Angst. Bis gleich dann.“
Ich erhaschte noch einen letzten Blick auf James verkniffenen, wütenden Gesichtsausdruck, dann trieb ich die Zwei händewedelnd aus meinem baldigen Exzimmer und schlug die Tür hinter ihnen zu.


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz