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Fanfiction

Harry Potter und das kupferne Medaillon - Die Werkstatt der Uhrmacherin

von Lucius Riddle

*

Der Anblick war zu überwältigend und gleichzeitig verwirrend und ungewohnt. Alles schien aus den Fugen und doch an seinem Platz, nichts machte einen Sinn. Und Harry war für den Augenblick unfähig zu denken. Sein Blick war auf die überdimensionierte Gestalt vor ihm gerichtet, die ihn gleichfalls musterte, gleichgültig fast und doch mit einem Anflug von Interesse. Für einen kurzen Augenblick schien ihn der Blick der Frau fast in die Knie zu zwingen, ihn von den Beinen zu heben, seiner Selbst zu entledigen, ihn aufzulösen und neu zusammenzusetzen... doch dieser Augenblick verging so schnell wie ein Augenblinzeln. Bald war er vergessen, um nur mehr eine unmerkliche Spur im Unterbewussten zu zeichnen, die sein Wesen von nun an mitprägen würde...
Und die Stille war mit einem Mal wieder laut, erfüllt vom leisen Rauschen der Unzahl der Uhrenkapseln in einem unermesslich großen Raum, dessen Tiefe Harry nur erahnen konnte. Mit einem Mal war ihm bewusst, dass er selbst nicht hierher passte, er war der, der aus den Fugen war. Doch bevor er sich in diesen Strudel aus Verwirrung und Ratlosigkeit verlieren konnte, hielt ihn die Stimme der Frau auf.

"So, du bist also hier... Wie lang ist es her, dass jemand auf diesem Wege zu mir kommt... sonst sehe ich euch nur, wenn ich euch zum Laufen bringe und wenn ich euch wieder auseinandernehmen muss..."
Ein leises Lächeln umspielte ihr Gesicht, sie sprach mehr zu sich selbst, als zu Harry, ihr Blick war verträumt, abwesend. Doch dann sah sie ihn wieder an.
"Nicht viele bringen es fertig, diesen Ort zu besuchen. Es ist lange her, seitdem jemand von euch das getan hat. Wer bist du?"
"Ich bin... Harry Potter", stammelte er unsicher, den Blick noch immer auf sie geheftet. Sie lugte etwas über ihre kleinen runden Brillengläser hinüber und schien ihn besser erkennen zu wollen.
"Aha. Schön. Und was machst du hier?" Ihre Stimme war ruhig und weich, doch ihr Blick ruhte jetzt wieder prüfend und streng auf ihm. Harry wollte ansetzen, brach aber ab. Er wusste in diesem Moment nicht recht, was er sagen sollte. Auch verunsicherte ihn der strenge Blick noch mehr und er brachte einfach kein Wort hervor. All seine Entschlossenheit war nun wie weggepustet, sein Gesicht war blass, seine Stimme erstarb, noch bevor sie seinen Rachen verließ. Er konnte nicht antworten, auch konnte er nicht in Worte fassen, was sein Anliegen gewesen war, als er ins Feuer hatte greifen wollen, denn dieser Ort war so ganz anders als alles, was er erwartet hatte und die Gestalt vor ihm konnte er nicht einordnen, ihr Blick schien wie aus Spiegeln, er verstand nicht, was das alles zu bedeuten hatte.
"Soso, machst also den Weg hierher aber kannst mir nicht sagen warum..." Ihr Mund formte ein Lächeln, das in ihr ganzes Gesicht ausstrahlte. Sie legte die Werkzeuge aus ihrer Hand und ließ sie behutsam auf den Tisch vor sich. Dann schaute sie ihn wieder an.
"Sei nicht so aufgeregt, sammle dich, entspann dich. Also. Was führt dich zu mir?"
"Ich... ich brauche Hilfe", kam es schwierig aber doch hörbar schließlich aus seiner Kehle.
"Sprich nur weiter, nur zu", ermunterte sie ihn. Harry fasste nun all seinen Mut und erzählte ihr von dem bevorstehenden Kampf auf der fliegenden Stadt Siland, den er unmöglich gewinnen konnte und von dem doch so viel abhängen könnte, wenn er ihn denn nur gewinnen könnte. Als er geendet hatte, schwieg er. Ein Gedanke begann immer deutlicher in ihm zu fragen: Wo bin ich, was ist das für ein Ort und wer ist diese Frau? Doch er schwieg, denn er erwartete die Antwort der Uhrmacherin. Die schaute ihn einige Augenblicke nur nachdenklich an und nahm dann ihre Werkzeuge wieder in die Hand.
"Du brauchst Hilfe? Ich frage mich, wie du darauf kommst, dass du sie bei mir bekommen kannst? Ich glaube nicht, dass ich dir helfen kann." Damit wandte sie ihren Blick von ihm ab und wieder ihrer Arbeit zu, einer kleinen Uhr, die aufgeklappt vor ihr auf dem Tisch lag. Sie tat, als würde sie ihn nicht mehr beachten und schraubte und drehte behutsam an dem Gerät, das in etwa so aussah, wie das, das Harry immer noch in der Hand trug und ihm nun immer schwerer vorzukommen schien. Die Uhr sah fast vollständig aus, nur noch wenige Rädchen und Schrauben lagen ordentlich aufgereiht neben ihr auf dem Tisch und die Frau nahm sie mit einer feinen Pincette von der Tischplatte und schraubte sie mit einem winzigkleinen Schraubenzieher ein, der an einem langen Griffel angebracht war.

Harry war von der Antwort überrascht und enttäuscht, auch wenn er nicht wusste warum. Er hatte eine andere Antwort erwartet, nachdem er auf so ungewöhnliche Art und Weise an diesem so ungewöhnlich gewöhnlichen Ort angelangt war. Unsicher schaute er sich um, fragte sich, wie und von wo er auf den Tisch gekommen war. Und gleichzeitig versuchte er sich eine gute Idee einfallen zu lassen, was er der Uhrmacherin sagen sollte. Aber was gab es zu sagen... hatte sie nicht gesagt, sie könne ihm nicht helfen? Er war ratlos und schwieg erstmal.
Hinter sich sah er einen großen Schrank mit vielen Fächern. In fast jedem war eine kleine Uhr und tickte vor sich hin, fügte ein kleines Bisschen zum allgemeinen Geräusch an diesem Ort zu, das ihm allmählich fast berauschend und seltsam vorkam. Wieder sah er auf den Arbeitsplatz der Frau und begann nun auch die Umgebung mit den Augen abzutasten. Nun erst fiel ihm auf, wie dunkel es eigentlich hier war. Nur eine kleine Kerze erleuchtete den Tisch und die Schränke ringsumher, je weiter weg man sah, desto weniger konnte man erkennen. Die Kerze war schon sehr niedrig, lange Schlieren Wachs hatten sich am Kerzenhalter entlang fast bis zum Tisch entlanggeflossen und waren dann erstarrt. Die Kerzenflamme brannte ruhig, doch dann und wann flackerte sie.

"Bitte entschuldigen Sie...", begann Harry von Neuem, er blickte ratsuchend mal die Frau, mal ihre Arbeit an, ohne recht zu wissen, was er sagen sollte. Sie blickte auf und schaute ihn neugierig an. Oder war das eher überspielter Missmut in ihren Augen?
"Jaa, Harry Potter? Was wünschst Du?"
Harry rang mit sich selbst. Er wusste nicht, wo er war, auch wusste er nicht, wer die Frau vor ihm war. Aber er konnte nicht einfach herumstehen.
"Entschuldigen Sie, darf ich näher kommen?"
"Gewiss, tu dir keinen Zwang an, darfst ruhig zuschauen." Während sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte, trat Harry vorsichtig einige Schritt näher, die Uhr immer noch bei sich, er hielt sie nun mit beiden Armen vor sich, um das Gewicht besser zu tragen. Als er keine Handbreit der Uhrmacherin an der Uhr angelangt war, blieb er stehen und schaute neugierig darauf. Das Ziffernblatt lag aufgeklappt und durch diese Öffnung arbeitete sie an dem Gerät. Auf der Rückseite des Ziffernblattes war ein kleines Stück Papier mit goldenen Klammern befestigt, auf dem ganz klein das Gesicht eines Babys gezeichnet war. Es war eine Bleistiftzeichnung, aber sie sah perfekt aus, fast als ob es ein Photo gewesen wäre und es war in Harrys Maßstab gezeichnet, das Bildchen ließ viel Platz übrig, war ansonsten leer. Harry war von dem Anblick fasziniert. Etwas in ihm sagte ihm, dass er hier mehr sah, als eine Taschenuhr mit dem Bild des Babys der Uhrmacherin. Fragend schaute er in ihr Gesicht, traute sich aber nicht etwas zu sagen. Sie bemerkte aber seinen Blick und hielt kurz inne. Lächeld sagte sie:
"Du ahnst bestimmt, was du hier siehst, oder?"
"Ja...", sagte er wahrheitsgemäß "aber es macht keinen Sinn... für mich."
"Na, dann denk noch einmal nach, kleiner!" Sie lachte freundlich und schraubte das letzte Schräubchen ein. Dann nahm sie ein anderes Werkzeug, einen ganz feinen Griffel, der aus einer Vogelfeder geschnitzt war und an dem die Daunen in allen Farben des Regenbogens schimmerten. Sachte nahm sie ihn in die Hand und tauchte ihn in ein kleines Tintenfässchen, das etwas weiter weg auf dem Tisch stand. Als sie die überschüssige Tinte abgetropft hatte, berührte sie mit der Feder ganz leicht das Bild des Babys. Harry sah aufmerksam zu und war überrascht, dass die Tinte durchsichtig war. Als die Spitze der Feder das Bildchen berührt hatte, saugte sich das Papier schnell voll und war bald von der öligen Flüssigkeit ganz durchtränkt. In diesem Augenblick begann das Bildchen sich zu bewegen! Wie eines der magischen Photos, die sich nur in seinen Träumen bewegten, lebte dieses Bildchen nun auf, drehte das Köpfchen, begann zu atmen, das kleine Mündchen zu bewegen. Doch es hielt die Augen geschlossen, es schlief tief und fest...

Die Uhrmacherin seufzte erleichtert und schaute sich das Bildchen liebevoll an.
"Viel Glück auf deiner Reise, mein Kind!", sagte sie leise und klappte dann das Ziffernblatt zu. Der größte Zeiger begann sich sofort zu drehen und ein neues leises Ticken hatte sich zu all den anderen gesellt. Behutsam nahm sie die Uhr und legte sie in ein leeres Fach in dem Schränkchen vor ihr.
Harry stand wie angewurzelt da und starrte die Frau an. Kalte Schauer liefen von oben nach unten durch seinen Körper und erneut wurde er blaß. Mit kaum zu vernehmendem Flüstern fragte er die Uhrmacherin die Frage, die ihm nun auf der Zunge lag:
"Sind sie Gott?"
Die Uhrmacherin schaute ihn mit einem leisen Lächeln an und musterte ihn genau.
"Nein mein Kind, das bin ich nicht... wie kommst du nur auf diesen Gedanken, kleiner, frage ich mich." Ihre Stimme klang geheimnisvoll und sanft und Harry hing an ihren Lippen. Sie schaute ihn nur geheimnisvoll durch ihre kleinen Brillen an und lächelte dann.
"Ich bin nichts weiter als eine alte Uhrmacherin... und eine müde noch dazu", fügte sie nachdenklich bei. Ihre Arme hielt sie verschränkt vor sich auf dem Tisch, die Werkzeuge ruhten ordentlich vor ihr im Licht der Kerze. Sie hielt ihren Kopf leicht schief, als sie ihn betrachtete, so als ob sie ihn besser beurteilen wollte.
"Und nun mein Kind, sag, wie kann ich dir helfen."
"Sie... ich... sie meinten doch, sie können mir nicht helfen..."
"Ich habe nur gesagt, ich glaubte nicht daran, dir helfen zu können... nicht mehr und nicht weniger..."
Harry schaute sie nur an und wusste nicht, was er sagen sollte. Was er auch dachte, die Worte schienen ihm nicht in den Sinn zu kommen. Und so entschied er sich, das Thema zu umgehen...
"Lord Voldemort hat gesagt, die wahre Prophezeiung besagte, dass er mich besiegen und töten würde. Und dann hätte er die gesamte Macht in seinen Händen... ist das wahr?"
"Oh ja... der arme Tom. Sein ganzes Leben strebt er zur Macht und weiss noch nicht einmal um sich selbst. Der arme. Sein Herz ist erkaltet und er hat seinen Blick getrübt. Eine traurige Geschichte..."
Damit nahm sie eine andere Uhr aus dem Schrank und betrachtete sie. Sie schien älter und etwas verstaubt.
Harrys Blick weitete sich, doch die Uhrmacherin schüttelte leicht den Kopf zu ihm und legte die Uhr wieder zurück, unerreichbar für ihn.
"Aber ich will ihn besiegen, ich muss ihn besiegen, doch ich kann es nicht tun! Die Prophezeiung..."
"Und was ist mit der Prophezeiung? Was sagt sie dir denn? Seit wann lässt du dich von irgendwelchem Geschwätz bestimmen?" Sie lächelte ihn nun ironisch an, hielt den Kopf etwas nach vorn gebeugt.
"Die Prophezeiung scheint wahr zu sein... und ich kann nichts tun..."
Die Uhrmacherin lächelte traurig.
"Weisst du noch, was ich gerade eben zu dem kleinen Kind hier gesagt habe?" geduldig wartete sie auf seine Antwort.
"Viel Glück..."
"Genau, mein kleiner..."
"Aber... aber sie machen doch... die Uhren?", fragte Harry zögernd.
"Ja, das tue ich, in der Tat."
"Dann machen sie doch auch... das..." Harry zögerte. Hatte Angst davor auszusprechen, was er sagen wollte, doch er versuchte es erneut.
"Das... Schicksal."
Die Uhrmacherin lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und lachte. Sie lachte viele Augenblicke, bevor sie sich wieder fasste und ihn immernoch grinsend anschaute.
"Nein Harry Potter, das Schicksal mache ich nicht... ich weiss noch nicht einmal was das sein soll. Muss wieder eine eurer sinnlosen Erfindungen sein..." Lachend schaute sie ihn weiter an und wartete auf seine Antwort.
"Aber die Prophezeiung, sie stimmt ja, bis aufs Kleinste, heisst das nicht, dass dieser Clachijnius das Schicksal gesehen hat und aufschrieb?"
"Mein armes Kind... Ihr seid leider manchmal einfach zu unschlüssig, um euren Weg zu finden... also handelt ihr einfach so, wie ihr es im Kopf habt und könnt nicht das erreichen, was ihr anstrebt. Dabei könntet ihr so viel..."
"Soll das heissen... ich... könnte ihn doch besiegen? Auch entgegen der Prophezeiung?"
"Nein, ich habe garnichts dergleichen gesagt... ich habe nur gesagt, dass du mutiger sein könntest, dass alle Menschen mutiger sein könnten. dann gäbe es sehr viel weniger Leid auf der Welt, da bin ich mir sicher."
"Aber... kann ich ihn denn besiegen?"
"Alles was du können musst, ist Mut zu zeigen, Harry, nicht mehr, nicht weniger."
Damit streckte sie die Hand zu ihm aus. Er trat vorsichtig einen Schritt zurück. Aber sie schaute ihn nur freundlich an.
"Es wird Zeit, Harry, Zeit aufzuwachen, oder willst du ewig schlafen?"
Damit nahm sie ihm die Uhr aus der Hand und klappte das Ziffernblatt auf. Innen hing auch ein kleines Bildchen, es zeigte Harrys Gesicht, so wie er auch gerade aussah.
"Und nun, hab einfach nur Mut, Harry. Sei kein solcher Feigling mehr!"
Damit klickte sie auf den kleinen Knopf auf der Oberseite der Uhr und sofort begann die Uhr wieder zu ticken. Harry wurde von einem starken Wind erfasst und bevor er es sich versah, wurde er in das kleine magische Bildchen eingesaugt.
Die Uhrmacherin klappte hinter ihm das Ziffernblatt wieder zu und legte mit einem Seufzen die Uhr wieder an ihren Platz.


*


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