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Fanfiction

Harry Potter und das kupferne Medaillon - Silberglanz I

von Lucius Riddle

*

Es war früher Morgen, Vögel zwitscherten. Sonnenstrahlen luden dazu ein, aufzustehen und sich zu strecken… Aber Harry blieb im Bett liegen. Viele Minuten lag er da und dachte nach. Über das Schicksal, über Ginnys Entschlossenheit… und über seine Rolle im Ganzen. Wenn ihre Entscheidung, die sie für sie so fest stand, nicht so sehr diese Stiche in seinem Herzen verursachen würde, würde er sich offen eingestehen können, dass sie eine sehr viel stärkere Persönlichkeit war als er, dachte er sich. Für sie gab es keine Zweifel, obwohl alles, worauf sie sich stützte, nur eine Prophezeihung aus alten modrigen Büchern war. Aber für ihn waren das, wenn er alle Rücksicht auf Hermine und Minerva McGonagall beiseiteließ wirklich nur sinnlose Worte… aus alten modrigen Büchern… Ja sie waren geradezu schwachsinnig, forderten von Ginny ein sinnloses Opfer und bürdeten ihm eine Aufgabe auf, die ganz offensichtlich nicht auf ihn zugeschnitten sein konnte. Natürlich, die Übereinstimmungen waren bestechend… aber wenn man wie Hermine jedes vergessene alte Buch mit Prophezeiungen kannte, konnte man doch aus jedem Squib einen Auserwählten machen, oder etwa nicht? Dass diese Zeilen wirklich sein Schicksal bestimmen sollten, wollte er hier und jetzt einfach nicht wahrhaben……

Er sah auf die Uhr, es war kurz nach neun, gar nicht seine Art, so spät noch im Bett zu liegen. Mit einem Ruck war er aus dem Bett und einige Augenblicke später schon in der Dusche.

Als er nach unten ging, konnte er zunächst weder Hermine noch Ron irgendwo im Haus finden. Das war ungewöhnlich, denn normalerweise waren beide um diese Zeit in der Bibliothek und bearbeiteten chiffrierte Depechen. Diese wurden entweder von Eulen oder über den Kamin gebracht. Natürlich konnten sie die Depechen nicht lesen, sie schrieben sie nur ab (oder ließen sie von verzauberten Federn abschreiben) und chiffrierten sie neu, bevor sie sie weiterschickten. So würde es schwerer werden, herauszubekommen, wo eine Nachricht ursprünglich herkam, sollten Voldemorts Leute sie einmal abfangen. Er fand beide schließlich im Garten sitzen und miteinander reden.

„Guten Morgen! Keine Arbeit heute?“, fragte er.
„Nein, heute kam nur ein einziger Brief an, und der war an dich gerichtet…naja indirekt…“, begann Ron und zögerte dann.
„An mich?“ Harry war überrascht, „Und um was geht es?“
„Das ist es ja…“, sagte Hermine und Harry sah, dass beide sonderbare Gesichter machten.
„Was ist denn los?“ Hermine antwortete auf Harrys Frage:
„Der Brief kommt offenbar von ganz oben vom Phoenixorden, er ist auch von Professor McGonagall unterschrieben. Sie wollen dich irgendwo anders hinbringen, sagen sie…“
„Wenn es hier nicht mehr sicher ist, ist es dann nicht logischer, wenn wir alle gehen, oder nicht?“
„Keine Ahnung, Minerva hat auch immer gesagt, dass du bis auf Weiteres hier bleiben sollst, es kommt irgendwie überraschend… aber der Brief ist definitiv echt, die Chiffrierung war genauso, wie immer…“
Hermine schien trotz allem zu zweifeln, das sah Harry in ihrem Gesicht. Und auch Ron sah nachdenklich aus. Aber vor allem Harry hatte seine Zweifel.
„Und wie soll das passieren, wo soll ich denn überhaupt hin?“, fragte er.
„Im Brief stehen ziemlich genaue Anweisungen, was du tun musst… du wirst an einem bestimmten Ort von jemandem erwartet werden, der dich dann weiterbringt, von dort übernimmt dich wieder jemand anders… alles ziemlich kryptisch… aber über dein endgültiges Ziel steht nichts, noch nicht mal Andeutungen. Es ist alles extrem geheim organisiert, damit noch nicht einmal wir eine Ahnung haben, wo du hinsollst.“ Hermine versuchte ein leichtes Lächeln auf ihr besorgtes Gesicht zu bringen, „Aus unseren Übungsstunden wird jedenfalls vorerst nichts.“
„Ich habe nicht vor, mich mein ganzes restliches Leben zu verstecken…“
„Ich glaube auch nicht, dass du das wirst, Harry, ich wette, die wollen dich besser ausbilden oder so, vielleicht wirst du eine Art Schnellkurs in Magie erhalten und wir sehen uns schon bald wieder.“ Ron lachte ein Wenig, aber ganz von dem überzeugt, was er sagte schien er auch nicht zu sein. In den Blicken der Beiden sah er viele Fragen, aber als sein und Hermines Blick sich wieder trafen, konnte er einen neuen Ausdruck in ihr sehen, etwas wie einen „wissenden Blick“. Zunächst sah er sie fragend an… Und plötzlich machte es in seinem Kopf „Klick“. Was, wenn Minerva die anderen Mitglieder im Phoenixorden von ihrer Theorie überzeugt hatte? Wenn jetzt plötzlich nicht nur sie und Hermine daran glaubten, dass die Prophezeiung des Clachijnius sich auf ihn bezog, sondern die führenden Köpfe jetzt allesamt ihre Hoffnungen auf ihn legten? Harry hatte das Gefühl, dass ihm schlecht werden könnte. Vielleicht würde er bald dutzenden weisen Köpfen mit silbergrauen Haaren gegenüberstehen, die ihm alle versichern würden, niemand sonst als er selbst könne den dunklen Lord besiegen und alle Hoffnungen auf eine Erlösung lägen auf ihm… Ihm drehte sich der Magen um und er musste sich setzten. Ron schaute verblüfft auf das Gesicht Harrys, dass sich plötzlich verfinstert hatte.
„Nanu, wo bleibt denn dein Enthusiasmus von gestern?“ Harry konnte sehen, dass Ron zwar versuchte, neckisch zu sein, dass ihm selbst aber auch Zweifel plagten, auch und vielleicht auch gerade weil er von der Prophezeiung nichts wusste. Hätte er ihm jetzt davon erzählt, wäre Ron bestimmt wieder wütend auf Minerva geworden, weil sie ihren Aberglauben offenbar wichtiger schätzte als gesunden Menschenverstand… besonders seinen.

Aber in Harrys Gedanken formte sich ein anderes Bild. Wenn er der Order Folge leistete, könnte er endlich aus dieser lähmenden Situation entkommen, in der er sich befand und vielleicht endlich etwas für Ginny tun……. aber wie? Er war ja fast ohne Magie, wenn man nach durchschnittlichen Maßstäben der Magierwelt ging. Hatte er eigentlich überhaupt eine Chance? Konnte er verhindern, dass Voldemort ihre Seele irgendwann doch einschloss und sie zu einem seelenlosen Roboter machte, wie er es schon einmal versucht hatte, ohne dass er es diesmal verhindern konnte? Jemand wie er kannte viele Wege… Oder was konnte ihn daran hindern, jederzeit wieder zu versuchen, durch Folter ihren Willen zu brechen?

„OK, wann solls denn losgehen?“, fragte Harry, bevor sich die Bilder in seinem Kopf wieder zu dicht sammeln konnten, er wollte erst einmal ruhig bleiben.
„Du sollst noch heute Mittag aufbrechen… allein!“, sagte Hermine besorgt. „Aber vorher steht noch etwas anderes an…“ Sie nahm eine kleine Phiole vom kleinen Gartentisch, die bisher niemand beachtet hatte.
„Das kam mit dem Brief. Es ist Vielsafttrank, er verwandelt dein Aussehen für eine gewisse Zeit, sodass du unerkannt bleiben kannst.“
„Ja, davon habe ich gelesen… und als wer soll ich gehen?“
„Der Trank ist bereits fertig, ich weiss nicht wer du werden wirst… aber das werden wir ja dann sehen. Hier, lies dir einfach den Brief selbst durch, dann kannst du alles selbst sehen…“ Hermine gab ihm den dechiffrierten Brief, den sie selbst abgeschrieben hatte und stand in Richtung Haus auf. Harry begann aufmerksam zu lesen….
Als er fertig war, war auch Hermine wieder da, sie trug ein kleines Bündel bei sich.
„Da ist die Rede von etwas, dass „Unsichtbarer Mantel“ genannt wird, meinen sie den Mantel, den du damals getragen hast… als du mich gerettet hast?“
„Ja Harry, der Brief sagt, du sollst ihn nehmen, für alle Fälle…“ Hermines Gesichtsausdruck wurde verschwörerisch: „Der Teil mit dem Mantel war nachträglich in den Brief geschrieben worden, nach dem eigentlichen Text. Ich kann mir keinen Reim daraus machen…“
„… ich auch nicht“, warf Ron ein…
„Aber etwas sagt mir, dass du ihn auch vor den Leuten des Phoenixordens geheim halten solltest.“
„Aber…“, begann Harry… doch dann verstand er. „Willst du damit sagen, dass der Phoenixorden…“, begann er, doch Hermine unterbrach ihn: „Ich will damit sagen, dass man für alle Fälle… ein Ass im Ärmel behalten sollte… für alle Fälle…“ Auch Ron blickte Hermine an, aber sein Blick war eher nachdenklich. Beide hatten sich offenbar schon ausgiebig unterhalten…….


*

Harry hatte den ersten Schluck des Tranks kaum getrunken, als auch schon die Verwandlung begann. Hermine und Ron betrachteten ihn zunächst nachdenklich, dann fielen ihre Münder auf.
„Was ist los?“, wollte Harry voller Ekel von dem Trank wissen, worauf Beide fast gleichzeitig antworteten:
„Du bist der Nachbar von nebenan, von dem wir immer die Zeitungen haben!“
Hermine nahm einen kleinen Handspiegel und gab ihn Harry. Der nahm ihn und betrachtete sein Gesicht, seine Größe hatte sich nicht geändert. Im ersten Moment war er ziemlich überrascht, obwohl er wusste, welcher Anblick auf ihn wartete. Er hatte tatschlich das Aussehen des nervösen Nachbarn von nebenan angenommen, Schnurrbart, Stirnfalten, leichte Glatze auf dem Hinterkopf und das nervöse Lächeln im Gesicht. Die Ähnlichkeit war verblüffend, Harry lächelte gar nicht selbst, aber das ewige verkrampfte Grinsen wollte nicht aus seinem Gesicht verschwinden.
„Da haben die ja ganze Arbeit geleistet!“, meinte Ron, „Wie zum Kuckuck sind die an ein Haar von dem gekommen?“
„Das kann ich mir denken“, sagte Hermine, „und ich glaube ich verstehe auch, was für einen Sinn das machen soll…“ Ron und Harry schauten sie an.
„… Der Mann von Nebenan ist seit Jüngstem krank, ich habe ihn gestern durch ein offenes Fenster gesehen. Bei ihm ist immer seine Frau, andere Nachbarn besuchen die Familie soweit ich weiss nicht. Ich glaube wenn du so auf die Straße gehst, wird niemand dich verdächtigen, denn die Nachbarschaft redet hier nicht miteinander, ich bezweifle, dass überhaupt jemand hier weiß, dass er krank im Bett liegt. Das dürfte dir einen guten Schutz geben. Und vergiss nicht: Ungefähr jede volle Stunde einen weiteren kleinen Schluck. Jetzt ist es 12 Uhr Mittags. Um eins musst du wieder davon trinken.“
Harry, der den widerlichen Geschmack noch immer im Mund hatte, kämpfte beinahe damit, sich nicht zu übergeben.
„Wenn ihr mich fragt, reicht mir der Widerstand für das nächste volle Jahr!“, doch schließlich nickte er:
„Ich denk dran. Wie lange wird das wohl reichen?“
„Es müsste einen ganzen Tag reichen, aber ich glaube nicht, dass das notwendig sein wird.“, meinte Ron, „Es ist wohl einfach zur Sicherheit so viel gemacht worden. Ich vermute du bist in spätestens zwei Stunden an deinem Bestimmungsort, wenn ich mich nicht irre; es ist nicht die Art des Phoenixordens, seine Leute auf lange Odysseen zu schicken.“, sagte Ron, jetzt mit viel entspannterer Miene. Aber Hermine schien besorgt.
„Gib Acht auf dich, und trau keinem… das meine ich ernst!“ Ihre leise aber bestimmte Stimme ließ jeden andern Gedanken aus seinem Kopf verschwinden. Sie machte sich offenbar große Sorgen. Er umarmte sie herzlich und wendete sich schließlich Ron zu.
„Bist echt ein netter Typ, solche gibt’s nicht mehr so häufig auf der Welt. Pass auf dich auf, Harry!“ Er umarmte ihn kurz und Beide begleiteten ihn schließlich zum Tor.

„Von nun an bist du auf dich gestellt… mehr oder weniger. Verhalte dich unauffällig, schau niemandem ins Gesicht… vor Allem nicht Leuten, die aussehen wie Voldemorts Agenten… am Besten wird’s wohl sein, du versuchst es gar nicht zu erraten…“ Hermine musste über ihren gut gemeinten Rat lachen, „Pass auf dich auf“ waren ihre letzten Worte. Dann trat Harry durch das Tor und Beide verschwanden aus seinem Blickfeld…


*

Harry trug einige alte Ausgehkleidungsstücke, die sie in einer Garderobe im Haus gefunden hatten, biedere Lackschuhe, eine hässliche braune Stoffhose, eine alte Jacke mit Lederverstärkten Ellenbogen und eine hässliche Krawatte. Er hatte die Querstraße erreicht und wartete an der Kreuzung. Pünktlich um 12.15 kam das Auto, das ihn abholen sollte: Ein Taxi. Damit hatte Harry ein Wenig gerechnet, obwohl im Brief nichts genaueres gestanden hatte, es war sehr praktisch einen ahnungslosen Kurier zu benutzen und unauffällig war es ohnehin. Das Taxi hielt auf seiner Höhe und das Fenster wurde heruntergelassen.
„Sie haben das Taxi gerufen?“
„Ja“, sagte Harry knapp und stieg hinten ein. Der Fahrer wusste offenbar vom Telefonat, was das Ziel war, denn er fuhr sofort los. Harry sollte kein Wort sagen, um sich nicht zu verraten, und daran hielt er sich auch eisern. Wenn es wohl in diesem Moment einen echten Engländer mit einer „stiff upper lipp“ gab, dann ihn, dachte Harry halb amüsiert, halb ängstlich. Wenn irgendwer auch nur Verdacht schöpfte, dann war es um ihn geschehen, das konnte er sich denken. Mit der Kleidung musste er einfach so etwas wie ein unterbezahlter Hauslehrer sein, unzufrieden, aber sich mit der Situation arrangierend. Wenn nur sein alter Lehrer aus der Schule ihn jetzt sehen könnte, dachte er sich, natürlich mit seinem echten Gesicht. Der Gedanke ließ ihn beinahe in Gelächter ausbrechen, aber er fasste sich rechtzeitig.

Das Taxi verließ das Wohngebiet und bog auf eine größere Ausfallstraße. Der Weg führte raus aus dem Gebiet London und in Richtung Flughafen Heathrow. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er keine Papiere bei sich trug. Dabei würde er die an einer Straßensperre dringend brauchen. Er wusste, dass er zu einem späteren Zeitpunkt eine andere Person treffen würde, die ihn weiterbringen würde… vielleicht würde er dann gefälschte Papiere bekommen.

Wohin wohl die Reise ging? Er hatte die Möglichkeit eines Fluges von vornherein ausgeschlossen, zu gefährlich. Und auch wenn der Wagen zum Flughafen fuhr, musste das eine Ablenkung oder so etwas sein. Am Flughafen würde wahrscheinlich ein weiteres Taxi auf ihn warten… und so fort, bis seine Spur endgültig verwischt sein würde. Schließlich würde er in ein kleines schwarzes Auto steigen, dass ihn zu einem anderen Versteck, womöglich mitten in London fahren würde. Oder aber der Orden setzte auf die Taktik „Je verückter, desto schwerer vorauszusehen“. Sie könnten ihn tatsächlich in ein Flugzeug setzten, gerade weil es so gefährlich war. Niemand von Voldemorts Leuten würde sich denken können, dass der womöglich inzwischen meistgesuchte Mensch in England tatsächlich in das am besten gesicherte öffentliche Gebäude gehen würde: Einen Flughafen… Je unwahrscheinlicher, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es doch klappt, das war eine sonderbare Logik, er hatte sie in Agentenfilmen schon gesehen. Aber da war immer noch das Risiko, dass der Plan schief ging und er gefasst wurde… oder schlimmer: Dass der Phoenixorden wirklich bereits unterwandert war und das alles hier eine Falle war… wenn das der Fall war, hatte er ohnehin keine Chance, er musste dem Plan blind vertrauen, einen anderen einigermaßen sicheren Weg gab es nicht. Und dennoch, vielleicht fuhr er ja eben geradewegs in die Höhle des Löwen. Und an seine Verpflegung hatte er auch nicht gedacht, er hatte starken Durst von dem Vielsafttrank… ganz zu schweigen von den verfluchten Lederschuhen, die seine Füße drückten und ihm Schmerzen zufügten...

Nach einigen Minuten wurde der Verkehr dichter, staute sich immer mehr, bis er schließlich zum Erliegen kam. Aus den Fenstern konnte Harry erkennen, dass sich der Verkehr mehrere Kilometer bis zum Flughafen staute… oder an einer Straßensperre. Der Gedanke ließ ihn erschaudern. Er hatte ja keine Papiere bei sich. Harry schaute auf seine Armbanduhr. Es war jetzt 12.57, es war fast soweit. Er wollte nichts riskieren und trank einen weiteren Schluck aus der Phiole. Der Geschmack war fürchterlich und er verzog sein Gesicht. Der Fahrer sah das im Rückspiegel, aber achtete nicht weiter darauf. Er dachte wahrscheinlich, der biedere Herr auf dem Rücksitz versüße sich sein Leben mit Hochprozentigem. Es war fast halb zwei, als das Taxi endlich die Straßensperre erreichte… oder ihr zumindest nahe kam. Mehrere Polizeiwagen blockierten die Straße und die Polizisten kontrollierten jeden einzelnen Wagen. Harry begann sich jetzt mit dem Gedanken abzufinden, seine Reise könne nun doch schon sehr bald vorbei sein. Er hatte seinen provisorischen Zauberstab nicht dabei, er hätte ihm ohnehin kaum etwas genutzt. Sein einziger Trumpf war der unsichtbare Mantel. Der Fahrer machte keine Anstalten, ihm noch schnell gefälschte Papiere zu reichen, also machte er sich bereit, seinen Mantel herauszuholen und wegzulaufen… als ihn plötzlich ein Klopfen direkt neben ihm aus den Gedanken riss.

Ein Polizist war die Kolonne entlanggelaufen und hielt beim Rückweg an dem Taxi, deshalb hatte ihn Harry nicht sehen können. Er hatte sich an sein Fenster gelehnt und klopfte daran. Sein Blick war fest auf Harry geheftet. Es war 13.53. Harry fiel fast sein Herz in die Schuhe, die seine Füße schmerzhaft drückten… Er ließ das Fenster herunter und schaute dem Polizisten ins Gesicht.

„Steigen sie bitte aus dem Wagen Mister!“ Der Polizist hielt seine Rechte fest am Pistolenhalfter. Harry wurde ganz bleich, aber sein Gesichtsausdruck verriet nichts von seiner Aufregung. Langsam stieg er aus dem Fond des Wagens und richtete sich auf. Für eine Flucht war es jetzt wohl endgültig zu spät. Der Polizist hielt seine Hand weiter auf dem Halfter.
„Gehen sie bitte langsam zum Mannschaftswagen. Ganz ruhig.“ Die große Polizeimütze ließ das gespannte Gesicht des Polizisten noch ernster erscheinen. Bei der Straßensperre wurden die anderen Beamten aufmerksam auf die Szene und hielten in der Kontrolle inne. Harry ging vor dem Polizisten her, sein Gesicht bleich, mit steifem Schritt. Einige Kilometer weiter flog ein Passagierflugzeug vom Flughafen in Richtung Freiheit. Sein Rumpf und Flügel glitzerten silbrig in der Sonne, wie ein zynisches letztes Necken des Schiksals…

*
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Da war wohl gestern beim uploaden was schiefgegangen, ist aber jetzt wieder behoben... viel Spaß beim Lesen!


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