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Fanfiction

Harry Potter und das kupferne Medaillon - Die Strömung II

von Lucius Riddle

*

Quälend langsam fuhr die Limousine durch die Hallen der endlos erscheinenden Tiefgarage. Mattes Licht aus unzähligen Lampen beleuchtete diese stillen Räume aus Beton und funkelte in den Wassertropfen auf der Glasscheibe neben Harry. Die Räume der Tiefgarage waren entgegen seiner Erwartung vollkommen leer, kein einziges Auto und erst recht keine Menschenseele waren zu sehen. Wenn er sich vorher schon mulmig gefühlt hatte, so bekam Harry nun am ganzen Leib Gänsehaut und sein Herz rutschte ihm vollends in die Hose. Am Ende einer unterirdischen Straße bog der Wagen noch einmal ein und blieb dann vor einer Tür in der Wand stehen.

"Endstation, Potter!" war der einzige Kommentar einer der beiden Todesser. Harry wurde herausgeführt und der Wagen verschwand wieder. Allein mit den beiden Dienern Voldemorts wurde ihm trotz des Pullovers kalt, etwas anderes als gewöhnliche Kälte schien sich hier unten langsam den Weg durch alle seine Poren hin zu seinem Herz zu bahnen. Fast wie eine neue finstere Präsenz fühlte es sich an. Er musste schwer schlucken bei dem Gedanken, dass der dunkle Lord ihn vermutlich gerade beobachtete.
"Was wird mit mir geschehen?" fragte Harry mit nicht mehr zu verhehlender Angst. Alle Hoffnung schien ein für alle Mal nun endgültig aus seinen Adern gesaugt zu werden. Er zitterte am ganzen Leib, schien immer weiter zu schrumpfen, in sich hineinzufallen.
"Du wirst jetzt zum dunklen Lord gebracht werden. Dies ist seine Zentrale. Dort wirst du sterben." Die Worte waren knapp und endgültig. Harry wollte noch ansetzten und etwas sagen, doch es blieb ihm wie ein Kloß im Hals stecken und er schwieg. Die beiden Männer führten ihn zur Tür, hinter der ein Raum mit einem Aufzug und den Nottreppen war. Einer der beiden rief den Aufzug, doch als er angekommen war, wurde nur er allein hineingeschoben. Harry war überrascht, doch schien das eine der Regeln bei der Gefolgschaft des dunklen Lords zu sein, dass nur der innere Zirkel um ihn, Lord Voldemort direkt begegnen durfte. Eine weitere Vorsichtsmaßnahme vermutlich. Als sich die Aufzugstüren schlossen hatte Harry das Gefühl der Aufzug würde nun zur endgültigen Verdammnis in die Tiefen der Hölle hinabfahren, ungebremst und mit unendlich sich steigernder Geschwindigkeit, hinab in die unbekannten Tiefen, einfach immer weiter und weiter ungebremst und dem unvermeidlichen Aufschlag irgendwo weit unten entgegen, mit jeder endlosen Minute des Falls umso erschreckender und das Herz gefrieren lassend...
...Der Aufzug setzte sich in Bewegung, allerdings nach oben. Die Fahrt dauerte nicht lange, nur einige Augenblicke. Doch schien die Atmosphäre sich sehr stark zu verdünnen, die Luft wurde kalt und leblos für ihn und ein Wenig noch und Harry wäre ganz von selbst zusammengebrochen. Er konnte dem Druck nicht mehr standhalten und das unvermeidliche Ende war nun so nah und furchterregend, dass er sich schließlich selbst den Tod zu wünschen begann.
Als die Aufzugtüren sich schließlich öffneten, hatte er das reale Gefühl, der Atem des Todes würde ihm direkt ins Gesicht blasen. Die Luft war trocken und tot. Wenn er einatmete hatte er das Bedürfnis sofort wieder auszuatmen, denn die Luft fühlte sich an wie Watte.
Schließlich trat er aus dem Fahrstuhl heraus und sah sich ängstlich um. Er begann zu realisieren, dass seine Empfindungen nicht nur aus seinem Inneren kamen. Etwas stimmte wirklich nicht mit der Luft. Er trat nach vorn. Es war offenbar ein in sich geschlossenes Appartment oder großräumiges Büro, in das er hineinging. Nur gab es keinen einzigen Menschen weit und breit. Mehr noch. Türen standen weit offen. Dokumente, Akten lagen auf dem Boden verstreut. Hier herrschte Unordnung...

*

Zum ersten Mal während der langen Fahrt kam ihm ganz plötzlich ein Lichtblitz ins Bewusstsein. Das war nicht das aufgeräumte Zentrum eines Weltherrschers... Etwas stimmte hier nicht. Und jetzt realisierte er vollends, dass die Empfindungen, die er gehabt hatte nicht nur auf seiner Angst beruhten. Etwas stimmte hier nicht... etwas stimmte hier ganz und gar nicht... etwas war verkehrt... Harrys Herz füllte sich mit jedem Atemzug, mit dem er die trockene und kalte und unatmare Luft ein- und auskeuchte mehr und mehr mit Wärme und Leben und die gedachten Worte "Unordnung", "Chaos", "verkehrt" brachten mit jeder Wiederholung mehr und mehr Licht in sein Bewusstsein.
"Chaos..." flüsterte er schließlich und plötzlich hörte er ein knacken von der Seite und zuckte zusammen.
"Chaos" hörte er eine leise Stimme sagen und bei dem Wort überkam ihn ein Gefühl wie ein ganzer Eimer mit Eiswürfeln in Wasser, der über ihm ausgeschüttet wurde. Es war Voldemorts Stimme.

*

Harry wich zurück. Doch es war zu spät. Ein feuchtkalter Hauch dieser Pestluft erreichte ihn und er musste heftig husten. Der dunkle Lord stand direkt neben ihm. Das Licht aus einem der Räume leuchtete auf dessen Rücken in diesem ansonsten finsteren Korridor, sodass ihn Harry nicht sehen konnte, nur eine schwarze Masse, die sich vor dem Licht abzeichnete. Voldemort schaute ihn unverwandt an und schwieg. Harry konnte kaum atmen, richtete sich aber auf und stellte sich ihm gegenüber. Fast eine Minute standen die Beiden so da. Schwiegen. Dann nahm sich Harry zusammen.
"Ihr Büro ist ja ganz unordentlich... sie haben nicht zufällig alle ihre Angestellten umgebracht?" Harrys Frage sollte keck und sarkastisch klingen, seine innere Furcht überdecken. Sein Gegenüber schwieg. Dann hob er eine Hand gegen das Licht und sofort konnte Harry den Unterschied sehen. Voldemorts Hand war ausgedörrt und knöchern. Es war die Hand eines Greises, der den Moment seines Todes lange überschritten hatte.
"Nein, Potter...", entgegnete er und seine Stimme war nur ein leises Röcheln und Gurgeln.
"Komm hier herein..."
"Wieso sollte ich?" lautete Harrys nunmehr kühne Antwort.
"Weil ich dich darum bitten will..."
Harry hätte diese Antwort nicht erwartet, eher dass er mit einem Zauberspruch in die Knie gezwungen, mit einem "Crucio" gequält werden würde.
"...ohne ihren Zauberstab sollte ihnen das schwerfallen... Tom."
Harry nahm sich mehr und mehr heraus und ihm dämmerte, dass was immer hier geschehen war ohne ihn passiert war und er das Beste schon verpasst hatte.

"Harry...", zögerte Voldemort, "...das sollte dich vielleicht interessieren."
Harry sah den Dunklen Lord, im Moment auch tatsächlich dunkel gegen das Licht, mit Misstrauen und ständig steigender Beruhigung an.
"Das 'sollte' mich interessieren? Wie das?"
"Du würdest doch sicher gern wissen, was mit deiner Weasley... Ginny... ist..."
Harry holte entgegen dem starken Gefühl des Ekels und dem Hustenreiz tief Luft und schrie ihn an
"Was haben sie mit ihr gemacht? Sprich, du Missgeburt!"
Voldemort schwankte bei dem letzten Wort, fing sich aber wieder und trat langsam rücklings in die offene Tür, aus der das Licht kam. Dort ließ er sich schließlich in einen leeren Bürostuhl fallen. Was Harry im Licht der Lampen sah, bewirkte mit allem zusammen bei ihm beinahe dass er sich übergeben musste. Hätte er in Worte fassen sollen, was er jetzt sah, dann hätte er es kaum geschafft. Der Anblick des Lords war unbeschreiblich... und Harry verbarg instinktiv seine Nase und seinen Mund hinter seinem Arm...

*

Harry hatte sich nach anfänglichem Zögern in den selben Raum begeben und hatte sich ebenfalls hingesetzt. Die Vorhänge waren zugezogen und das Licht der Lampe war grell und klar. Draußen war es tiefe Nacht und der Regen musste entweder aufgehört haben oder die Scheiben waren aus Panzerglas. Das, was vom dunklen Lord übriggeblieben war, begann zu sprechen und es fiel Harry sehr schwer, seinen Gesichtsausdruck nicht zu verziehen, noch sich die Hände vor sein Gesicht zu halten. Der Raum war in absolutem Chaos. Computerbildschirme lagen zerstört herum, Büromaterial, Akten, Papiere lagen verstreut. Dann und wann sah man angebrannte Papierfetzen und in einer Ecke des Raums war eine große schwarze Stelle auf den Wänden, wo jemand Akten angezündet hatte. Die Stelle triefte vor der Löschflüssigkeit, die nacher draufgesprüht worden war.
"Also, wo ist Ginny?", verlangte Harry eine Antwort.
"Langsam... willst du nicht wissen, was hier passiert ist?"
Harry sagte nichts und Voldemort fuhr fort leise zu sprechen.
"Nach unserem... Gegenüberstehen in Siland bist du einfach nicht aufgewacht. Ich bin dann hierher nach London appariert um hier auf dich zu warten. Doch dann hat sich etwas verändert. Meine Kräfte begannen mich zu verlassen. Ich weiss nicht warum... wahrscheinlich haben einige meiner Gefolgsleute einen Weg gefunden mich zu besiegen und haben ihn genutzt. Ich habe nichts gespürt, vermutlich haben sie hinter meinem Rücken einen Fluch auf mich gesetzt, dem sogar ich nicht entkommen kann, ich weiss es nicht..."
Harry war es unangenehm zuzuhören, gelinde gesagt, doch schließlich war er neugierig und konnte sich nicht von der Erzählung losreißen.
"In den letzten Tagen dann begannen sie den Umsturz. Es war zunächst Lucius Malfoy, der vom Krankenhausbett aus die Verschwörung gegen mich organisierte."
Harry hatte selbst gesehen, weshalb Malfoy im Krankenhaus gelegen hatte und interessierte sich ohnehin nicht für Details. Doch den Mann vor sich zu unterbrechen brachte er nicht über sich. Was ihn interessierte war nun einzig Ginny.
"Vorgestern stürmten sie dann das Büro. Ich hatte das befürchtet und hatte deshalb befohlen, alle Papiere zu vernichten, die meine absolut treuen Diener verraten würden. Meine Kräfte hatte ich da schon eingebüßt... aber sie kamen schnell. Sie töteten oder nahmen jeden mit, der hier gewesen war, jetzt werden diese vermutlich gerade unter Folter gezwungen, alle Geheimnisse zu verraten... aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass ich hierher eingesperrt wurde. Es gibt noch sehr viele Todesser da draußen, die nur mir treu bis in den Tod ergeben sind und diese kämpfen jetzt gegen die neuen Mächte... Lucius Malfoy hat sich zum neuen Herrscher ausgerufen. Viele haben sich ihm sofort angeschlossen, diejenigen, die noch auf meiner Seite Widerstand gegen den Usurpator leisten, werden sicher schnell niedergemacht werden. Aber auch andere kleinere Fraktionen haben sich gebildet, soweit ich es noch bis vorgestern erfahren konnte... Inzwischen herrscht mit Sicherheit Bürgerkrieg unter den Todesser-Fraktionen, Malfoy hat nicht einmal die Hälfte der Schwarzmagier hinter sich und wird jetzt alles daran setzen, einen möglichst großen Rest meines Weltreichs für sich zu sichern, doch das wird ihm kaum gelingen... aber er wird es versuchen. Schon bald wird es einen richtigen... magischen Weltkrieg geben... auf der ganzen Welt. Und die die am meisten leiden werden, werden die Muggel sein... na? Klingt das nicht auch in deinen Ohren interessant, Potter... Harry?"
"Volde... Tom! - mich interessiert jetzt nur eins! Wo ist Ginny Weasley!?" Harrys Stimme war ein Keuchen, doch voller Wut und Verachtung und Hass.
"Ja, Weasley... Ginny Weasley wurde von Malfoy mitgenommen. Er will sie seinem Sohn Draco überlassen... das interessiert dich, Potter?!"

*

Harry stand still und konnte nicht klar denken. Dieser Mann vor ihm war sein Feind! Aber er war dem Tode nahe und es gab nun einen ganz neuen Feind, der seine Rolle eingenommen hatte... und der noch viel gefährlicher war. Denn ausser, dass er Ginny hatte, sie seinem Sohn geben würde, wollte er auch noch um jeden Preis seine Macht vergrößern und sichern und dabei würde er vor keiner Gräueltat zurückschrecken - der alte Herrscher war am Ende, Malfoy hatte ihn seinem Schicksal überlassen, das zugegeben grausamer war als der sofortige Tod... Doch der neue Herrscher würde noch schlimmer sein, denn er würde noch sehr viel mehr Menschen töten! Millionen Menschen könnten deshalb sterben... Harrys Herz begann langsam und krampfhaft zu pochen. Eine neue, eine echte Kälte breitete sich in seiner Brust aus. Aber etwas in diesem Inferno verstand er noch nicht ganz...
"Und warum... warum haben sie mich dann von Siland hierhergebracht?"
Harry empfand unendliche Verachtung und Ekel, als er sah, wie sich ein verkrümmtes und hässliches Grinsen auf Voldemorts Gesicht abzeichnete.
"Weil ich mich ...post mortem... an Malfoi rächen will!"
Harry setzte einen Atemzug aus und hätte beinahe vor Wut auf den Boden vor Voldemort gespuckt.
"Sie abscheuliches widerliches..."
"Na na na!", entgegnete der Lord mit schwacher röchelnder Stimme und einem breiten Grinsen im Gesicht
"Solltest du nicht lieber all deinen Hass auf Malfoi lenken? Denk nur, wenn ich dich nicht durch meine letzten treuen Diener hätte bringen lassen! Siland ist isoliert und du hättest niemals von dort weggekonnt, jetzt noch weniger als je, denn jetzt im sich anbahnenden Bürgerkrieg... Weltkrieg... werden die Siländer sich völlig abschotten und überhaupt niemanden mehr herauslassen! Dein Flug war der letzte der herausgekommen ist! Du solltest mir dankbar sein!"

Harry schäumte vor Wut. Doch Tom hatte Recht. Irgendwie. Er, Harry war nun erst recht zum Spielball geworden. Das was er immer hatte verhindern wollen.
"Und die Weissmagier, der Widerstand?", setzte Harry nun an.
"Ja, das habe ich vergessen. Ich habe kurz vor dem Sturm befohlen, alle inhaftierten Weissmagier freizulassen! Euer mickriger Widerstand hat zwar keine Chance und würde zwischen den Giganten aufgerieben werden... aber ihr seid ein Stachel im Fleisch jedes Schwarzmagiers... meine Rache über den Tod hinaus..."
Voldemort zuckte zusammen, bekam einen Anfall, fiel leicht in sich zusammen. Doch dann richtete er sich wieder auf. Harry war aufgesprungen.
"Deine McGonagall hat nicht bescheidgewusst, sie dachte du sollst kurz vor alledem auch noch hingerichtet werden, doch dem ist nicht so. Ich habe dich rausgeholt und zu mir gebracht, um dich als meine Waffe einzusetzen..."
"Widerliches Schwein!"
Der Lord grinste
"Sehr gut! Diese Energie wirst du brauchen, wenn du deine Ginny aus den Klauen dieses verräterischen Nichtsnutzes Malfoy befreien willst! Und dabei ganz nebenbei die Welt vor 'dem Bösen' retten... was ohnehin nicht gehen wird, denn euer 'Böse' ist das eigentlich Richtige..."
"Genug!!", schrie Harry aus vollen Lungen, Voldemort lehnte sich gurgelnd lachend in die Lehne zurück und grinste ihn an.
"Willst du nicht erfahren, was ich dir bieten kann?"
"Ich will nichts, Monster, ich werde auch allen klarkommen!"
"Von wegen! Ohne meine Hilfe kommst du noch nicht einmal aus diesem Haus! Die Wände, Fenster und Türen sind magisch gesichert, du wirst hier elendlich verrecken ohne mich..."
Dabei krümmte sich Voldemort erneut und diesmal heftiger und länger und Harry ertappte sich bei dem machen eines Wunsches, dieser möge -noch- nicht sterben.
"Ich habe etwas für dich, das dir helfen wird nicht nur dieses Haus zu verlassen sondern auch dich gleichwertig vor Lucius Malfoy und seine Schergen oder welchen Magier auch immer zu stellen und zu siegen. Ich weiss, dass du die Gabe des Clachijnius besitzt und ich bin mir sicher, mit etwas Training kannst du ein großer Zauberer werden..."
Harry richtete sich gerade auf vor Tom Riddle. Diese Worte waren kein Spott und Hohn oder ein Versuch, ihn als eine Verlängerung seiner selbst zu Missbaruchen, was er eben gehört hatte, war mehr als eine Hoffnung, so schien ihm.
"Und was wäre das?" Fragte Harry kalt und ruhig und doch innerlich voller brennender Ungeduld.
"...Mein... Zauberstab!"

*

Harry war innerlich völlig verwirrt und etwas enttäuscht, doch er blieb ruhig und fragte weiter
"Und was würde der mir bringen? Ein Zauberstab ist für einen Träger gedacht und nur für ihn besonders. Für mich wäre er so schwach wie jeder andere..."
"Das wäre so... hätte ich nicht ebendiesen damals gebraucht, um zu versuchen dich als kleines Kind zu töten... Hat man dir gesagt, dass dadurch unsere Seelen unwiderruflich aneinandergeheftet wurden? Nun, wenn unsere Schicksale, Seelen, verpflochten sind, der Zauberstab, der dich damals nicht hatte töten können, er hat sich an dich geheftet. Es ist nun der Zauberstab, der für deine Hand bestimmt ist... das hat mir damals der Zauberstabmacher Olivander bestätigt, als ich ihn wieder besuchte... mit ihm in deiner Hand, wirst du deine ganze Kraft entfalten können - was dich jetzt noch bremst ist einzig dein Unwille dich mit der Magie zu befassen... wie tiefsitzend und hartnäckig dies auch sitzen mag - durch Übung mit ...Deinesgleichen... wirst du deine magischen Fähigkeiten entwickeln..."
Voldemort keuchte schwer, es war klar, dass ihm kaum noch Zeit blieb und zu sprechen erschöpfte ihn noch mehr.
"Wo ist er?" Wollte Harry mit kalter Stimme wissen. Er wollte dem Lord nicht auch noch diese Befriedigung geben, dass er ihm dankbar wäre.
"Hier", sagte Voldemort und löste etwas von der Unterseite des Bürotisches und reichte es Harry. Kurz darauf nahm er auch etwas anderes von dort und übergab es Harry. Es war sein Tarnumhang...

Harry wusste sehr genau, dass diese Nettigkeit ihren Preis hatte, einen Preis, den er auf jeden Fall würde entrichten müssen: Der Kampf gegen Lucius Malfoy und seine Schergen, womit er zum Werkzeug des vor ihm sterbenden Lords werden würde, womit er aber auch Ginny würde zu befreien suchen. Ein Pakt mit dem Teufel zum Wohle der Menscheit... Harry war angewidert und gleichzeitig auch doch dankbar, was er um jeden Preis zu verbergen suchte.
"Und die Prophezeiung des Clachijnius?", wollte Harry wissen
"Die Prophezeiung... nun ja..." und hier erschien Voldemort zum ersten Mal nachdenklich
"Die Prophezeiung sprach von mir und dir, da war ich mir sicher. Aber nun ist es wie du siehst nicht so gekommen... und dass Lucius Malfoy ein würdiger Nachfolger für mich sein soll, das wage ich zu bezweifeln. Entweder derjenige wird sich dir erst noch entgegenstellen... oder aber die Prophezeiung gilt erst für spätere Generationen, wer weiss das schon... leider. Ich dachte ich hätte wirklich alles entschlüsselt, aber der alte Grindelwald hatte das auch gedacht, bevor ihn dieser verdammte Flamel besiegte. Das bringt mich auf noch etwas... denk an Flamel... ich wollte ihn töten, weil er mir als mein letztes Hindernis erschien, mein letzter ernsthafter Widerscher der das Potential hatte mich zu besiegen... wenn ich jetzt darüber nachdenke... wer weiss schon, ob nicht gerade Flamel Malfoy dabei geholfen hat mich zu verfluchen?... ich glaube nicht, dass Lucius jemanden wie Flamel in seine Nähe, in seinen inneren Zirkel der Macht ließe, aber wer weiss... vielleicht ist ja gerade Flamel derjenige, vor dem du dich am Meisten fürchten musst, wenn er nun für die 'Richtige' Seite und an der Seite Malfoys kämpft... mit seinen Fähigkeiten könnte er sehr wohl zu einem wahren dunklen Lord werden... und das, weil er mich getötet hätte! Aber Schluss jetzt, Harry Potter, geh hinaus und sei mein Rächer! Je besser du wirst, desto dankbarer werde ich dir aus der Welt der Toten heraus sein!"
Bei diesen Worten brach Voldemort in unkontrollierbares Lachen aus. Doch dieses hielt nicht lange an, plötzlich erklang ein lautes Gurgeln aus seinem Hals und mit einem widerlichen Geräusch fiel der dunkle Lord Voldemort in sich zusammen, wobei ihm pechschwarzes Blut aus dem Mund rann.

Harry stand noch lange dort, den Zauberstab und seinen Tarnumhang in den Händen. Doch dann fasste er sich. Langsam drehte er sich auf seinen Absätzen um und schritt zur Eingangstür des Korridors. Am Ausgang angelangt versuchte er mit der Hand die Klinke zu öffnen, es war verschlossen. Dann nahm er nunmehr seinen Zauberstab in die Hand und richtete ihn auf die Tür.
"Alohomora!", sprach er aus und die Tür ging auf.
Frische Luft strömte ihm entgegen...

*


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