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Fanfiction

Harry Potter und die Herrschaft über Leben und Tod - Goodbye

von GringottsGoblin

Am nächsten Morgen wachte Harry schon früh auf. Obwohl er erschöpft war, hatte er sehr schlecht geschlafen. Die Plattform, auf der er das fliegende Pferd beschworen hatte, hatte sich von selbst zurückgebildet, sodass die Kälte der Nacht nicht ungehindert in den Schlafraum eindringen konnte. Allerdings liefen breite Risse durch das Mauerwerk, durch die kalter Wind pfiff. Die Scheiben in den Fensterrahmen waren allesamt gesprungen, aber noch an ihrem Platz. Man konnte sagen, dass dieser Teil des Schlosses den Angriff der Riesen vergleichsweise gut überstanden hatte. Die östlichen Flügel, vorwiegend die Räume der Hufflepuffs, waren kaum noch bewohnbar.
Der Wind pfiff durch die Risse und über Harrys Bettdecke hinweg. Harry hörte draußen einen Sturm toben, der schon die halbe Nacht gewütet und ihn mehr als einmal geweckt hatte. Als Harry die Decke zurückschlug und sich anzog, war ihm so kalt, dass er den Eindruck hatte, sein Bett stünde im Freien.
Er war allein in dem Raum. Dean und Seamus waren kurz nach seiner Rückkehr in das Schloss abgereist, so wie die meisten Schüler. Rons Bett würde sowieso für immer leer bleiben.
Im Common Room begegnete Harry niemand. Außer dem Sturm, der von der Balkontür zu hören war, war es totenstill. Harry hätte gern mit Hermione oder Ginny gesprochen, aber Hermione war noch tief in der Nacht in das St. Mungos Hospital gebracht worden. Harry hatte zwischen Rons Sachen ihre Augen gefunden und ihr mitgegeben, wenngleich Hermione sicher war, dass das, was Voldemort mit ihr angestellt hatte, nicht umkehrbar war. Harry hoffte, dass sie sich dieses eine Mal irrte.
Ginny schlief wahrscheinlich noch und Harry gönnte ihr die Ruhe. Sie hatte schließlich Schreckliches erlebt.
An der Wand des Common Rooms hing eine lange Schriftrolle mit den Namen derer, die die Schlacht nicht überlebt hatten oder noch vermisst wurden. Harry überflog sie kurz. Es waren viel zu viele Namen darauf. Er fühlte sich schuldig, für jeden, den er nicht hatte retten können. Die ersten Namen, die er las, kannte Harry nicht.
Dann schluckte Harry. Jemand aus seiner Klasse war gestorben.
Neville Longbottom
Selbst der Verlust des kauzigen Hausmeisters und seiner schrecklichen Katze schmerzten ihn nun.
Mr. Flinch & Ms. Norris
Oft genug hatte Harry den beiden das eine oder andere Übel gewünscht. Ihre Namen auf einer Liste von Toten stehen zu sehen, hatte aber nie dazu gehört.
Und auch die Namen von Lehrern waren auf der Liste.
Professor Burbage
Professor Lupin

Doch ein Name war es, der ihn noch härter traf, als alle anderen.
Ronald Weasley

Harry wandte sich von der Liste ab. Er konnte sie nicht ertragen. Mit Tränen in den Augen und von Schuldgefühlen bedrückt ging er aus alter Gewohnheit hinunter in die Große Halle um zu frühstücken. Hunger hatte er eigentlich nicht. Auf dem ganzen Weg begegnete ihm kein Mensch. Im dritten Stockwerk hörte Harry die Musik einer Laute, die eine schräge aber auch traurige Melodie spielte. Peeves der Poltergeist zupfte darauf herum, als er ohne Harry zur Kenntnis zu nehmen, an ihm vorüber schwebte und ungewohnt leise vor sich hin sang:

Alle Kinder tot,
Poltergeist in größter Not,
keiner zum Erschrecken da,
ist das Schicksal wirklich wahr?
Das hier ist Peeves` letzter Reim,
er sucht sich bald ein neues Heim.


Harry sah dem durchsichtigen Geist für einen Moment hinterher. An gewöhnlichen Tagen war Peeves der letzte, den er bedauert hätte, jetzt tat ihm der Geist leid. Er gehörte zu Hogwarts, wie die Gemälde an den Wänden und die alten Rüstungen in den Nischen der Gänge.

In der Großen Halle fand Harry noch ein paar Schüler vor. Am Gryffindortisch saßen zwei aus dem fourth year und ein third year. Der Slytherintisch war verlassen. Am Hufflepuff-Tisch saß ein junges Mädchen allein, am Ravenclaw-Tisch ein Grüppchen von drei Schülern, die Harry nicht kannte.
Am Schwarzen Brett war eine einzige unübersehbare Nachricht angebracht, die mitteilte, dass der Schulbetrieb bis auf weiteres eingestellt sei. Darunter hing eine weitere Ausfertigung der Namensliste.
Die Stundengläser, an denen man den Stand der Punkte aller vier Häuser ablesen konnte, zeigten einen unvorstellbaren Stand von einer Milliarde Punkten für Gryffindor. Auf dem magischen Schild darunter, das die letzten Änderungen des Punktestandes anzeigte, stand Harrys Name ganz oben, dahinter "Sieg über Him Who Must Not Be Named". Früher hätte sich Harry über den Sieg des Hauspokals gefreut, heute erschien ihm das unsagbar unwichtig und allein die Tatsache, dass die Punktestände noch angezeigt wurden, wie ein Hohn.
Harry nahm am Gryffindor-Tisch Platz. Auf den Tischen standen Müslischalen in spärlicher Anzahl und wenige Karaffen mit Milch. Mit den üppigen Frühstücken, die es sonst gegeben hatte, war das nicht zu vergleichen. Es lohnte wohl nicht, für die wenigen Schüler etwas Größeres zuzubereiten. Oder die meisten Hauselfen hatten das Schloss auch schon verlassen.
Harry sah sich um. Die Große Halle war schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zum ersten Mal überhaupt sah Harry die gewölbte Steindecke des Raumes. Der Zauber, der den Himmel draußen nachstellte, war nicht mehr. Ebenso fehlte ein Teil der Wand, so groß wie ein Haus. Ein Schildzauber verhinderte, dass der strömende Regen in die Halle fiel und hielt auch den Wind ab, verwehrte jedoch nicht den Blick nach draußen auf die beinahe überschwemmten Castlegrounds. Den gleichen schimmernden Schild sah Harry an allen Fenstern, deren Scheiben restlos zerstört waren, und an einigen weiteren Stellen, wo die Waffen der Riesen die Mauern zerstört hatten. Zwei Säulen waren umgestürzt und lagen mitten im Raum, eine davon hatte die Hälfte des Slytherin-Tisches unter sich begraben.
Von seinem Platz aus sah Harry durch die zerstörte Wand nach draußen. Während er sein fades Müsli aß, ließ der Regen langsam nach. In den Castlegrounds hatten sich rote Pfützen aus dem Regen und dem Blut der gefallenen Menschen und Riesen gebildet. Die Leichen waren noch in der Nacht entfernt worden.
Gelegentlich kamen noch einzelne Schüler die Große Treppe hinunter. Jeder von ihnen trug sein Gepäck bei sich und verließ die Große Halle auf dem direkten Weg. Einmal hörte Harry das entfernte Pfeifen des Hogwarts-Express´. Ein paar Schüler winkten oder nickten Harry zu, andere sahen nur zu Boden. Es konnte höchstens noch ein paar Tage dauern, bis der letzte Bewohner von Hogwarts das Schloss verlassen haben würde.

Als Harry seine Schale leer gegessen hatte, sich von der Bank erhob und der erste Lichtstrahl durch die Wolken brach, erkannte er im Sonnenlicht des neuen Tages, dass jemand Voldemorts Kopf aus dem Verbotenen Wald geholt und auf einen Spieß gesteckt hatte, der in der Nähe im Boden steckte. Wenn McGonagall das sah, würde sie sicher aus der Haut fahren. Harry wollte nun nach Ginny sehen.

Durch die Falltür kletterte Harry auf die Spitze des Reiseturms. Der Turm hatte seinen Namen daher, dass keine Zinnen die Turmspitze umgaben und er deshalb oft genutzt wurde, um per Besen oder Hippogriff an- oder abzureisen. Der Regen war nun schon seit einiger Zeit vorbei und an manchen Stellen war die Wolkendecke aufgebrochen.
Am Rand des Turmes saß Ginny auf den nassen Steinen, mit den Beinen über dem Rand. Sie drehte sich zu Harry um und lächelte ihn an, als sie ihn kommen hörte. Harry setzte sich neben sie.
„Hier bist du. Ich habe schon im ganzen Schloss nach dir gesucht.“
„Ich wollte allein sein. Aber schön, dass du da bist.“, erklärte Ginny und lehnte sich an Harry.
Für eine Weile schwiegen die beiden. Harry war sich nicht sicher darüber, was er sagen sollte, wohl aber darüber, was Ginny dachte.
Sie schluchzte und Harry nahm sie in den Arm.
„Es war so schrecklich.“, begann Ginny mit unsteter Stimme. „Er hat mich besessen, noch schlimmer als damals. Ich habe alles mitbekommen, was er getan hat. Er war so ein… so ein Scheusal, so ein bösartiges Monster. Ich habe gefühlt, wie er in meinen Erinnerungen gewühlt hat, in meinen Gedanken und Gefühlen, einfach allem und ich wollte nur, dass es aufhört, aber ich konnte überhaupt nichts machen.“
Unter Tränen brach Ginny ab und weinte. Harry drückte sie an sich.
„Hey, schon gut.“, sagte er leise. Harry fühlte sich schuldig. Wenn er Voldemort durch die Aussprache seines Namens tatsächlich ermöglich hatte, die Schutzzauber von Hogwarts zu überwinden, dann war es seine Schuld, was mit Ginny passiert war. Er würde sich das nie vergeben können, wusste aber auch, dass er niemals erfahren würde, ob es wirklich so gewesen war. Ginny schüttelte den Kopf und sprach weiter:
„Er hat mich gezwungen, Neville zu töten. Es war das schlimmste, was ich je gesehen habe. Neville wollte mich nicht aus dem Common Room lassen, weil du ihn dazu beauftragt hattest. Er hat das Blut in Nevilles Adern gekocht. Du weißt nicht, wie sehr ich es verhindern wollte, aber es ging nicht.".
„Ich kann es mir vorstellen.“, erklärte Harry.
Ginny sah ihn aus wässrigen grünen Augen an. „Das schlimmste waren Nevilles Augen. Gleich als er von seinem Fluch getroffen wurde, waren seine Augen blutrot. Das Weiße, die Pupillen, einfach alles. Neville hat geschrien und sich am Boden gewälzt, er konnte vor Schmerzen überhaupt nichts mehr tun und ich bin einfach über ihn hinweg gestiegen. Und dann als wir uns getroffen haben, ich hatte solche Angst, dass er dir etwas tut… Nur gut, dass ich meinen Zauberstab verloren hatte.“
„Es tut mir trotzdem Leid, was passiert ist.“, entschuldigte sich Harry.
„Du hast alles richtig gemacht. Wenn er mich nicht getötet hätte, hättest du es tun müssen. Ich hatte keine Angst, als ich gefallen bin, ich wollte nur, dass es vorbei geht.“
Harry bewunderte seine Freundin sehr. „Du bist unglaublich tapfer.“, lobte er sie. Ein Lächeln huschte über Ginnys Gesicht, bevor sich ihr Blick wieder in der Ferne verlor. Der See, der von hier oben gut zu sehen war, war durch das Unwetter in der Nacht über seine Ufer getreten.

„Ich hätte wissen müssen, dass er kommt. Ich hätte alle warnen können. Aber ich habe es nicht rechtzeitig begriffen. Viele sind wegen mir gestorben.“, sprach Ginny weiter ohne den Blick vom See abzuwenden.
Harry verstand nicht, was seine Freundin meinte. „Wieso ?“
„Gestern Nachmittag, als der Unterricht vorbei war und meine Klasse auf den Weg zurück in den Common Room war, bin ich nochmal in den Waschraum im dritten Stock gegangen. Als ich wieder heraus kam, hörte ich McGonagall. Sie kam einen Seitengang entlang und unterhielt sich mit zwei Männern, die sich als Auroren ausgaben. Aber sie haben pechschwarze Roben getragen und waren ganz bestimmt nicht vom Ministerium. Ich konnte wegen der Roben ihre Unterarme zwar nicht sehen, aber ich mache jede Wette, dass darauf Schlangen tätowiert waren. Vielleicht hatten sie McGonagall sogar unter einem Bann. Ich bin mir sicher, dass wir den beiden die Dementoren im Schloss zu verdanken hatten.“
„Dementoren ? Im Schloss ?“, fragte Harry überrascht. Davon hatte er nichts mitbekommen.
„Ja. Es waren zum Glück nur wenige. Sie kamen irgendwo aus den Dungeons, glaub ich.“
Harry nickte und atmete einmal tief durch. Seine Schuld fühlte sich nun noch schwerer an. Er hätte verhindern müssen, dass Dementoren in das Schloss eindrangen.

„Ich muss dir etwas sagen, Ginny.“
Neugierig sah Ginny ihn an. „Es ist nicht deine Schuld, dass Voldemort einen unserer Freunde getötet hat. Aber ich habe das gleiche getan. Du hast das von Ron gehört.“
„Du kannst nichts dafür.“, sagte Ginny.
„Doch, das kann ich. Ich habe ihn umgebracht.“ Vollkommene Verständnislosigkeit lag in Ginnys Augen. Harry brauchte einen Moment um die richtigen Worte zu finden.
„Snape lebte. Ich dachte, ich hätte ihn umgebracht, aber er hatte Ron zu einem Horcrux gemacht. Ich musste Snape töten, der Elder Wand hätte mich sonst nicht als seinen Meister anerkannt. Und deshalb… Ich wollte ihn zurückholen, so wie dich. Aber ich habe die Macht der Deathly Hallows zu früh verloren.“
Ginny blinzelte Harry an. „Ich habe das Licht gesehen. Es ist wunderschön.“
Harry war darauf vorbereitet gewesen, dass Ginny ihn anschrie oder in Tränen ausbrach, aber nicht darauf, dass sie so ruhig blieb.
„Wie bitte?“, fragte Harry überrascht.
„Nachdem… ich gestorben war. Da war ein wunderschönes, warmes Licht. Ron hat es nicht schlecht, dort wo er jetzt ist. Aber danke, Harry, ich verdanke dir mein Leben. Jeder in Hogwarts tut das. Und unzählige Leute auf der ganzen Welt.“
Harry stand nicht der Sinn nach Lob. Der Preis für den Sieg war einfach viel zu hoch gewesen. Wenn er nur besser vorbereitet gewesen wäre und den Kampf zu Voldemort getragen hätte, anstatt das Schloss einem Angriff auszusetzen, dann wäre Vieles anders gekommen. Viele Leute würden noch leben. Harry hätte viel für eine zweite Chance gegeben, um das Geschehene ungeschehen zu machen. Ein Bild von Ron erschien vor seinem inneren Auge und zeigte seinen besten Freund, wie er über einen seiner eigenen Sprüche lachte.
Harry schüttelte den Kopf und ließ Ginny los. Er legte beide Hände in seinen Schoß.
„Ich bin kein Held, Ginny. So, wie du das sagst, hört es sich so als, als hätte ich Voldemort bekämpft, um Menschen zu retten. Wenn ich ehrlich bin, habe ich es nur getan, weil ich es tun musste. Weil mein ganzes Leben in den letzten Jahren nur diesen einen Grund hatte.“
„Das stimmt nicht.“, sagte Ginny und sah Harry aufrichtig und ernst an. Harry dachte nach.
Die Wolkendecke über Hogwarts brach auf und morgendliches Sonnenlicht schien auf das Schloss, die Dächer und Türme sowie Harry und Ginny. Der Himmel und die Sonne selbst schienen neu geboren und vom Regen reingewaschen zu sein. Die nassen Dächer glänzten den beiden entgegen.
"Doch, das stimmt. Ich habe sehr viele Fehler gemacht, die viele Leben gekostet haben.", sprach Harry weiter. „Einer der Fehler war, dass ich wegen Voldemort nicht mit dir zusammen sein wollte. ich wollte dich damit nicht verletzen. Vielleicht war es auch richtig, ich weiß es nicht.“, sagte Harry und erwiderte Ginnys Blick.
„Nun wo er besiegt ist… falls du noch möchtest… ich liebe dich, Ginny und ich habe dich immer geliebt, seitdem wir uns kennen. Ich möchte mit dir zusammen sein und dich nie wieder hergeben. Würdest du mich heiraten?“
Ginny fiel Harry um den Hals. Und drückte ihn fast zu Boden.
„Ja! Ja, ja, natürlich, ich will.“, freute sie sich unter Tränen. Die beiden tauschten einen langen Kuss. Es war der schönste Moment, den Harry je erlebt hatte. Es war ihm egal, dass Ginny erst in ein paar Monaten volljährig wurde und sie erst danach heiraten konnten.
Harry und Ginny lösten sich voneinander. Harry stand auf und hielt dabei Ginny bei der Hand. Gemeinsam sahen sie in die Ferne. Das Land lag friedlich, wenn auch vom Unwetter getränkt, vor ihnen.
„Wir können nicht länger in Hogwarts bleiben.", sagte Harry. Von dort, wo er stand, konnte er die Turmspitze des Hufflepuff-Turmes sehen, die in einen Innenhof gestürzt war und dort in Trümmern lag.
„Lass uns von hier fortgehen. Vielleicht nach Birmingham oder Liverpool.“, schlug Ginny vor. „Nur wir beide."
„Ganz gleich. Hauptsache wir sind zusammen und nichts kann uns mehr trennen.“, stimmte Harry zu. Mit Ginny gemeinsam stand ihm die ganze Welt offen. Bis sie eine neue Heimat gefunden hatten, konnten sie noch in Grimmauld Place 12 unterkommen. Der Verkauf des Anwesens würde genug Geld abwerfen um ein neues Leben zu beginnen. Nur ins Bureau würde Harry niemals zurückkehren können. Er würde es nicht ertragen können, Rons Eltern unter die Augen zu treten.
Harry spürte, wie Ginny seine Hand fest drückte.
„Nichts kann uns mehr trennen.“, wiederholte Ginny.
Für einen Moment genoss es Harry einfach, Ginnys zarte Hand zu halten. „Komm, wir packen unsere Sachen.“, sagte er.

Etwas später verließ Harry allein die Eulerei. Er hatte Hedwig schon auf den Weg zum Grimmauld Place 12 geschickt. Der Hogwarts-Express pendelte zur Zeit zwischen Hogwarts und London. In ein paar Stunden würde Harry wieder in der Hauptstadt sein.
Auf dem Weg zur Großen Treppe kam Harry Pansy entgegen. Sie trug noch immer den seltsamen purpurfarbenen Stab in der Hand, dessen oberes Ende aussah, wie der Kopf einer Schlange. Pansy trug die Schulrobe mit dem Zeichen der Deathly Hallows auf dem Arm. Ihr Haar fiel ihr offen auf die Schultern. Sie winkte Harry zu.
„Hey, Harry. Du bist ja noch da.“, grüßte sie ihn. Ihre Stimme klang hell, nicht so sehr von Schuld belastet, wie die von Harry und Ginny.
„Ja. Na, eigentlich bin ich gerade dabei, abzureisen. Ich fahre erst mal nach London zurück und werde dann mit Ginny zusammenziehen.“
Pansy nickte. Das Lächeln in ihrem Gesicht wurde etwas schmaler.
„Ich fahre auch bald ab, ich habe gerade noch meine letzten Bücher in die Bibliothek zurückgebracht. Es gibt in nächster Zeit einige Dinge, die ich erledigen muss. Ich werde wohl einige Zeit unterwegs sein.“ Bei ihren Worten betrachtete sie ihren Schlangenstab. „Aber… kann ich euch vielleicht irgendwann besuchen kommen ?“, fragte sie.
Harry sah in Pansys große, dunkle Augen. Sie würde ihm fehlen. Er machte einen Schritt auf Pansy zu, umarmte und küsste sie innig. Es war ein Abschiedskuss, deshalb hatte er Ginny gegenüber kein schlechtes Gewissen.
„Natürlich. Jederzeit.“, antwortete Harry, als sich beide voneinander gelöst hatten. Pansy strahlte ihn an.
„Das ist schön. Ja, also dann, bis bald.“, sagte Pansy. Sie sah dabei lächelnd zu Boden und fuhr mit der Zunge an ihren Lippen entlang.
„Bis bald.“, sagte auch Harry. Pansy streichelte seine Hand, als die beiden aneinander vorbei gingen. Harry würde sie vermissen, aber sein Herz gehört allein Ginny. Da war er sich sicher.

Das Gepäck schwebte neben Harry und Ginny her, als sie die zerstörte Große Halle durchquerten und die Treppe hinter dem Großen Tor hinab stiegen.
Harry trug einen Brief von Hermione in seiner Brusttasche. Er hatte ihn auf seinem Nachttisch gefunden, als er mit einem letzten Blick überprüft hatte, ob er auch nichts in seinem alten Schlafraum vergessen hatte. Wie der Brief dahin gekommen war, konnte Harry nicht sagen.

„Es war eine schöne Zeit hier.“, sagte Harry auf den letzten Stufen, die vom Großen Tor hinab führten. Ihm war klar, dass er nicht wieder herkommen würde.
„Ja, meistens.“, stimmte Ginny nachdenklich zu.

Harry ließ die letzte der steinernen Stufen hinter sich und setzte seinen Weg auf dem aufgeweichten Pfad fort, der vom Schloss weg führte und von der Sonne beschienen wurde. Ginny ging neben ihm her. Alles fühlte sich richtig an, Harry konnte aber nicht abstreiten, dass er ein wenig traurig war. Viele Jahre hatte er in Hogwarts verbracht, die, trotzallem, die schönsten Jahre seines bisherigen Lebens gewesen waren.

Auf dem Weg überlegte Harry, ob er sich noch einmal umdrehen sollte um einen letzten Blick auf die alten Mauern zu werfen. Er entschied sich dagegen. Das zerstörte Schloss sollte nicht das sein, was ihm als letzter Eindruck in Erinnerung blieb. Die Zeit von Hogwarts war nun vorbei. Die Zukunft lag vor Harry und Ginny.

The End


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Die Arbeit mit Steve Kloves war ein Genuss. Er ist fantastisch.
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