Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Harry Potter und die Herrschaft über Leben und Tod - To Master the Elder Wand

von GringottsGoblin

An der Mähne des Tiers festgeklammert flog Harry über das Schloss und die Castlegrounds auf den Verbotenen Wald zu. Das geflügelte Pferd schien von allein zu wissen, wohin es Harry tragen sollte. In der Dunkelheit konnte Harry nicht genau erkennen, was unter ihm vor sich ging. Unzählige Schatten strömten aus dem Verbotenen Wald und viele kleine Flammen tanzten am Boden. Zuerst hielt Harry die Flammen für Fackeln, doch beim zweiten Hinsehen erkannte er, dass es die Hufe der Pferde waren, auf denen die Death Eaters ritten, die in Flammen standen. Fast schien es, als brannten auch die Augen der Pferde, aber da konnte Harry sich täuschen. Der Ansturm der Death Eaters war so groß, dass Harry sicher gewesen wäre, dass Hogwarts fallen würde, wären da nicht die anderen Lichter gewesen, die durch den Himmel flogen. Aus der Richtung von Hogsmeade kamen Autos herbeigeflogen und landeten teilweise schon vor dem Schloss. Harry erinnerte sich, dass Hermione ihm einmal erzählt hatte, dass viele Mitglieder des Ordens des Phönix´ in Hogsmeade versammelt waren. Nur waren die Autos bei weitem nicht so zahlreich, wie die Pferde mit den brennenden Hufen. Mit dieser Gegenwehr hatten die Death Eaters scheinbar dennoch nicht gerechnet. Erste leuchtende Flüche flogen von den abgestellten und als Deckung verwendeten Autos auf die Reiter zu.
Mehr von dem Kampf konnte Harry nicht beobachten, da sein Reittier die Grenze zum Verbotenen Wald überflogen hatten und dicht über die Baumwipfel glitt, die Harry in der Dunkelheit meist erst viel zu spät sah. Die Stelle, wo der grüne Lichtstrahl aus dem Wald brach um die Dark Mark über Hogwarts zu formen, war nicht mehr sehr weit entfernt.
Harry hatte keine Ahnung, wie er sein fliegendes Pferd steuern konnte und Dumbledore hatte es offenbar vorgezogen, im Schloss zu bleiben.
„Hey, lande jetzt lieber bevor sie uns bemerken.“, rief Harry seinem Flugtier zu, hoffentlich laut genug um den brausenden Wind zu übertönen, den der schnelle Flug mit sich brachte.
Tatsächlich hörte das Pferd auf Harry. Es ging in einen Gleitflug über, drehte etwas nach rechts ab und ließ sich unter die Baumkronen sinken. Harry schlugen mehrere Zweige und Blätter ins Gesicht, aber er wusste es besser, als jetzt eine Hand von der Mähne zu lösen.
Genau auf dem Weg kam das Tier mit einem dumpfen Geräusch zu stehen, als seine Hufen den Boden berührten. Harry verlor den Halt und ließ sich den Pferdekörper hinunter rutschen. Es tat gut, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Das Pferd schnaubte aus.
Harry sah sich kurz um. Das Pferd hatte genau den Weg gefunden, der ein ganzes Stück zurück zu Hagrids Hütte führte. In der anderen Richtung würde er auf Voldemort treffen. Teilweise hoffte Harry, dass er Voldemort dort finden würde, anderseits war er sich inzwischen nicht mehr ganz so sicher, was er dann tun würde. Ein Duell würde er nur gewinnen, wenn der Elder Wand wirklich so unfehlbar war, wie die Geschichten erzählten. Die Geschichten über den Ring waren jedenfalls alle übertrieben. Eine späte Erkenntnis war das.
„Ich gehe allein weiter.“, beschloss Harry. Das Pferd trat daraufhin in das Unterholz ein und verschwand dort zwischen Bäumen und Sträuchern. Schon nach ein paar Sekunden konnte Harry es nicht mehr sehen.
So schnell und leise es ging, lief Harry den Weg entlang. Um in der Dunkelheit nicht gegen eine Wurzel oder einen Stein zu laufen, zog er seinen eigenen Zauberstab und ließ ihn ein sanftes Glimmen abgeben.
Bis zu seinem Ziel konnte es nicht mehr allzu weit sein, als er ein Geräusch über sich hörte, so als ob etwas Großes über ihn hinweg flog. Harry sah nur einen Schatten.
Verdammt, warum habe ich mich nicht unsichtbar gemacht?
Nur wenige Sekunden später landete etwas auf dem Weg vor ihm.
„Lumos.“, sagte eine Stimme und Licht erstrahlte, als wäre es heller Tag. Auf dem Weg, nur einen Steinwurf von Harry entfernt, stand ein schreckliches Monster. Sein Kopf und sein Körper sahen aus, wie von einem Löwen, doch es war größer und hatte feuerrotes Fell, außerdem Schwingen wie eine Fledermaus, die es langsam anlegte, und einen langen Schwanz, der wie der Schwanz eines Skorpions über seinem Kopf hin und her schwang und in einem langen Stachel und einer Giftdrüse endete. Das Gift würde es nicht mehr benötigen, wenn es Harry damit traf. Hagrid hatte Harry von solchen Wesen erzählt und sie Schimären genannt. Doch noch viel schlimmer als dieses Monster war, dass jemand von seinem Rücken sprang und sich vor der Schimäre aufbaute. Es war ein Mann in schwarzer Kleidung, dessen schwarze Haare ihm frei am Kopf herunterhingen. Snape.

„Überrascht, mich zu sehen, Mr. Potter?“, fragte er mit leiser, ruhiger Stimme, den leuchtenden Zauberstab locker in der Hand und auf den Boden gerichtet. Harry taumelte einen Schritt rückwärts.
„Nein.“, sagte Harry, nicht als Antwort, sondern in Ablehnung dessen, was sich vor seinen Augen abspielte. „Nein, Sie sind tot. Ich habe Sie umgebracht.“
Snape gab ein leises, unechtes Lachen von sich. „Haben Sie das? Nun, offenbar bin ich trotzdem hier und ich verrate Ihnen, ich fühle mich sehr lebendig. Ich habe mich schon lange auf den Tag gefreut, an dem ich den letzten Rest der kläglichen Potters auslöschen würde.“
„Sie sind tot!“, schrie Harry seinen ehemaligen Lehrer an. Es war unmöglich, dass Snape die Verletzung überlebt haben konnte. Erst anschließend fiel Harry ein, dass er besser nicht noch mehr Death Eaters auf sich aufmerksam machen sollte. Falls das durch das helle Licht überhaupt noch möglich war. Die Schimäre gab ein gefährliches Knurren von sich. Flammen schlugen aus ihrem Maul, aber sie blieb hinter Snape stehen.
„Sie haben mich auf dem Friedhof überrascht, das muss ich Ihnen lassen. Aber glauben Sie wirklich, ich hätte mich von einem Kind besiegen lassen? Für tot gehalten zu werden hat viele Vorteile, die ich dank des Dunklen Fürsten und Ihres dummen Freundes nutzen konnte. Der Dunkle Fürst ist denen gegenüber großzügig, die ihm ergeben dienen.“
Harrys Gedanken rasten. Gleichzeitig merkte er, wie seine Hände zu zittern anfingen. Das hier konnte nicht gut gehen. Was war passiert und was meinte Snape? Die Erkenntnis traf Harry wie ein Schlag.

„Ron. Sie haben einen Horcrux aus ihm gemacht.“, stellte Harry fest. Er war sicher, dass er gerade sehr blass wurde. Doch nun erklärte sich, warum Snape Ron nicht verletzt hatte und was das helle Licht auf dem Friedhof gewesen war.
Snape fand offenbar Gefallen an Harrys Schreck. „Hätten Sie doch nur im Unterricht solchen Scharfsinn gezeigt. Avada Kedavra.“
Überrascht von diesem Angriff, konnte Harry gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, um dem tödlichen Fluch zu entgehen. Er spürte fast, wie der Fluch seine Nackenhaare streifte.
Die Schimäre brüllte wütend. Noch auf dem Boden liegend richtete Harry den Elder Wand auf Snape. „Petrifi… Avada Kedavra.“
Mit einer fast gelangweilt wirkenden Bewegung aus dem Handgelenk lenkte Snape den Fluch ab, der daraufhin in einen Baumstamm einschlug. Harry sah ein, dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Denn solange Snape lebte, würde der Elder Wand Harry nicht als Meister anerkennen. Und solange Ron lebte, würde auch Snape leben. Die Folge daraus war zu schrecklich, als dass Harry im Augenblick darüber nachdenken konnte. Gerade noch rechtzeitig sprang er aus dem Liegen ins Unterholz, bevor ein Feuerball dort einschlug, wo er gelegen hatte. Hastig warf Harry sich die Kapuze seines Mantels über und rannte um sein Leben. Wenigstens auf dieses eine Deathly Hallow konnte er sich verlassen. Äste, altes Laub, dichte Sträucher und nun auch wieder Dunkelheit behinderten sein Vorankommen. Die Geräusche drohten, ihn zu verraten, aber offenbar war Snape verwirrt genug, damit Harry ihn für den Moment abhängen konnte.
„Wo sind Sie, Mr. Potter? Zauberstaub.“, hörte Harry Snape rufen. Im Rennen warf er einen Blick über die Schulter zurück. Eine grau leuchtende Wand aus Nebel oder was-auch-immer verfolgte ihn. Harry rannte so schnell er konnte.

Mit schmerzhaftem Seitenstechen, einem wild schlagenden Herzen und einer Lunge, die kaum mit dem Atmen hinterher kam, erreichte Harry den Waldrand. Eine Sekunde nur wollte Harry ausruhen. Von Snape, seiner Bestie oder der Nebelwand war im Moment nichts mehr zu sehen. Doch Grund zur Freude fand Harry trotzdem nicht.
Die Death Eaters lieferten sich auf den Castegrounds erbitterte Kämpfe mit den Ordensmitgliedern. Überall blitze und brannte es und Flüche zischen durch die Luft. Die Ordensmitglieder hatten ihre Autos in einem Halbkreis aufgestellt und sich dahinter verschanzt. Das Große Tor war fest verschlossen. Aus den Fenstern zur Großen Halle und auch denen im zweiten Stockwerk flogen Flüche auf die Angreifer. Harry konnte kaum glauben, wie viele es waren. Mindestens zweihundert schwarz gekleidete Kämpfer Voldemorts bedrängten das Schloss. Lange würden die Verteidiger nicht mehr aushalten. Genau in diesem Moment zerbarst eines des Autos in einem riesigen Feuerball. Harry sah brennende Menschen durch die Luft fliegen und hörte deren Schreie bis an den Waldrand.
Das war für ihn Anlass, weiter zu rennen, auf das Schloss zu. Unsichtbar rannte er zwischen den Reihen der Death Eaters hindurch. Einige ihrer Pferde waren gefallen und nun sah Harry, dass ihre Hufen und Augen wirklich in Flammen standen.
Es war nicht mehr weit bis zu den Fenstern der Große Halle, als Harry ein weiterer Schrecken ereilte. Aus der Richtung des Quidditch-Stadions näherte sich eine Gruppe von Riesen, die gewaltige Keulen und Hämmer trugen.
Mit einer letzten Anstrengung überwand Harry das letzte Stück bis zum Schloss. Zwei Meter vor ihm und ebenso hoch lagen die zerstörten Fenster zur Großen Halle. Harry konnte McGonagall und Vector dahinter erkennen, die unermüdlich Flüche auf das Feld schossen. Als Sprout den beiden auf die Schultern klopfte und auf die Riesen deutete, hielten sie einen Moment inne. Harry nutzte die Gelegenheit, nahm die Kapuze des Invisibility Cloak ab und winkte mit den Armen.
„Hey… Harry Potter… muss rein.“, rief er, so laut es ging. Zum Glück wirkte niemand im Eifer des Gefechts einen Fluch auf ihn.
„Accio Harry Potter.“, hörte er eine Stimme sagen und fand sich im nächsten Moment in der Große Halle wieder, zur Hälfte auf McGonagall und Sprout liegend.
Schnell rappelte Harry sich auf.
„Mr. Potter, was geht hier…“, begann McGonagall, als sie sich ebenfalls aufrichtete, aber Harry unterbrach sie.
„Keine Zeit. Ron. Wo ist er.“
„Im zweiten Stockwerk, in der Kunstgalerie. Dort, wo die Schüler kämpfen, die eigentlich in ihren Common Rooms sein sollten.“, antwortete Flinch. Der alte Kauz stand zusammen mit vielen der Lehrer hier am Fenster versammelt. Woher kam das Blut auf dem Boden?
Harry rannte weiter. Bis in die Kunstgalerie war es zum Glück nicht allzu weit, jetzt kam Harry die Strecke und besonders die Treppe dorthin jedoch unglaublich weit vor.

In der Kunstgalerie hingen normalerweise die schönsten Gemälde des Schlosses, was ihr ihren Namen eingebracht hatte. Doch jetzt waren die Gemälde überschattet von den zerstörten Fensterscheiben und den verzweifelt Flüche wirkenden Schülern des Seventh Year. Einige der Schüler lagen am Boden und rührten sich nicht mehr. Fast alle Gryffindors waren dort, auch einige Schüler aus Ravenclaw. Von Hufflepuff waren nur sehr wenige da, von Slytherin niemand.
„Harry Potter ist da.“, rief jemand, als Harry sich der Gruppe näherte. Viele Augen sahen ihn erwartungsvoll und auch ein bisschen verängstigt an. Harry kannte nicht zu jedem Augenpaar den Namen, doch jeder kannte seinen.
Ich weiß nicht, ob ich euch retten kann, ich weiß es wirklich nicht.
„Kämpft weiter. Achtet auf die Riesen. Ron!“, rief Harry in die Galerie, als er sie weiter entlang lief. Er fand Ron ein Stück weiter an einer Säule zwischen zwei Fenstern stehend. Lavender war bei ihm. Parvati war auch dort, saß aber an der Wand unter einem Gemälde eines Ritters auf seinem Pferd, der wild Befehle rief. Parvati saß aufrecht und atmete. Das war im Moment das wichtigste. Sie hatte aber eine schlimme Verbrennung von der rechten Hand bis zur Schulter.
„Alter, was tust du hier? Ich dachte, du kümmerst dich um You-Know-Who.“
Harry schüttelte den Kopf. „Keine Zeit. Komm mit.“
Ron sah zwischen Harry und Lavender hin und her. Lavender nickte ihm zu. „Ich komme zurecht. Geh.“ Sie verließ die Deckung der Säule wieder und rief laut Flüche.

Harry führte Ron in einen Seitengang, der bis zum Astronomie-Turm führte. In einer Nische, wo normalerweise eine alte Rüstung stand, die nun nicht mehr dort war, stütze Harry sich an der Wand ab und atmete ein paar mal tief durch.
„Bist du sicher, dass du in Ordnung bist?“, fragte Ron. Harry schüttelte den Kopf. Er hasste das, was vor ihm lag. Er hasste Voldemort.
„Ron, sag mir, wenn man viele Menschen retten kann, indem man einen tötet, darf man das dann tun?“, fragte Harry zurück.
„Blimey, Harry, falls du es nicht gemerkt hast, wir kämpfen gerade um unser Leben. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für solche Fragen!“
Harry sah Ron in die Augen. Er hasste es auch, derjenige mit der Narbe zu sein.
„Hör mir jetzt gut zu, Ron: Snape lebt. Er hat dich auf dem Friedhof zu seinem Horcrux gemacht. Es gibt nur einen Weg, wie ich die Macht der Deathly Hallows bekommen und uns vielleicht doch noch retten kann.“
Rons Augen weiteten sich. Er musste sich jetzt auch an der Wand abstützen. „Was? Aber das bedeutet ja, dass… blimey!“
Harry nickte seinem Freund zu.
„Aber …Lavender und die anderen...“, überlegte Ron.
„Keine Angst, wenn die Macht der Deathly Hallows so groß ist, wie du mir gesagt hast, hole ich dich zurück, sobald ich kann. Versprochen.“, sagte Harry. Ron drehte sich daraufhin der Wand zu. „Los, tu es.“, sagte er.
„Ron, ich will dir nicht in den Rücken zaubern. Dreh dich um.“, protestierte Harry.
„Ich will es nicht sehen, okay?“, gab Ron bissig zurück. Harry schluckte und richtete den Zauberstab auf Ron. Seine Hände zitterten noch mehr, als bei der Begegnung mit Snape. Er hasste es. „Avada Kedavra.“

Mit einem Ruck zog Harry die Tür zu dem Raum zu, in den er Ron gelegt hatte. Er versuchte angestrengt nicht über das nachzudenken, was er gerade getan hatte, war damit aber wenig erfolgreich. Sein Gewissen war noch sehr viel schlechter als nach dem Mord an Snape. Es ärgerte Harry, dass er durch Snape dazu gezwungen worden war, seinen besten Freund zu töten. Hoffentlich konnten die Deathly Hallows wirklich Tote aufwecken.

Ein plötzliches Beben des Schlosses riss Harry fast von den Beinen. Ein breiter Riss zog sich durch die Wand und die Decke und Staub rieselte auf ihn herab. Glas splitterte ganz in der Nähe.
Aus der Richtung, wo die Schüler an den Fenstern standen, kamen aufgeregte Schreie:
„Weg hier, die Riesen schaffen wir nicht. Lauft!“
Ein zweiter Schlag ging durch das Schloss. Harry rannte ziellos den Gang in das Innere des Schlosses entlang, von den Riesen weg. Er musste jetzt Snape finden, bevor die Riesen noch größeren Schaden anrichten konnten. Dass Snape aber auf dem Waldweg darauf warten würde, dass Harry zurückkam, bezweifelte er allerdings.
Harry sah auf den goldenen Ring an seinem Finger.
„Ich könnte jetzt wirklich Ihre Hilfe gebrauchen, Professor.“, sagte er und konzentrierte sich auf den Ring. Zu seiner Überraschung erschien der kaum sichtbare Geist von Dumbledore wirklich neben ihm. Harry blieb stehen und spürte, dass der Geist ihm wirklich helfen wollte.
Harry nutzte einen Zauber, den Dumbledore kannte, und sprach „Occulus Lithos“.
Harry wurde fast übermannt von den Eindrücken, die auf ihn einstürzten. Er sah nicht mehr nur aus seinen eigenen Augen, sondern zugleich auch aus anderen. Es dauerte einen Augenblick bis Harry begriff, durch wie viele verschiedene Augen er sah. Es mussten um die Hundert sein. Harry konnte die Eindrücke kaum alle verarbeiten und bekam sogleich Kopfschmerzen, außerdem wurde ihm etwas schwindelig. Der Geist von Dumbledore war darüber sehr belustigt.
Sehr langsam gewöhnte Harry sich an die vielen Eindrücke. Er erkannte, dass es die Augen der Wasserspeier an den Außenwänden von Hogwarts sein mussten, durch die er sehen konnte. Trotz der Dunkelheit konnten die Wasserspeier viel schärfer sehen, als es Harry jemals möglich gewesen war. Was konnte Dumbledore mithilfe dieses Zaubers alles beobachtet haben? Harry hoffte inständig, dass der alte Headmaster nicht allzu oft Gebrauch davon gemacht hatte.

Durch einen der Wasserspeier sah Harry Snape, der auf seiner Schimäre auf Hogwarts zuflog. Einen kurzen Moment beobachtete Harry ihn, bis er erkannte, dass Snape auf dem Hippogriffenturm landen würde. Von dort aus war es nicht allzu weit zu Dumbledores altem Büro.
Harry ließ den Zauber fallen und rannte los. Zum Glück kannte er eine Abkürzung zum Hippogriffenturm, denn viel Zeit hatte er nicht mehr, bis Snape dort landen würde.

Hinter einem Wandteppich führte eine geheime Wendeltreppe bis hinauf in das siebte Stockwerk. Harry rannte einen verlassenen Gang entlang, bog links ab und folgte dem nächsten Gang. In einem der Gemälde, die dort hingen, hatten sich einige Schlossdamen aus anderen Gemälde versammelt und diskutierten aufgeregt darüber, was mit Hogwarts passierte.
Durch eine weitere Geheimtür erreichte Harry einen schmalen steinernen Steg, der über einen kleinen Innenhof im Ravenclaw-Teil des Schlosses führte. Von oben konnte Harry auf die Bäume sehen, die dort unten standen. Links und rechts gab es kein Geländer und der Steg selbst war nur einen halben Meter breit, sodass Harry sehr darauf achtete, wo er hin trat. Das grünliche Licht der Dark Mark über dem Schloss half ihm dabei.
Auf der anderen Seite des Steges führte ein schmaler Durchgang in einen Quergang, der hinter der nächsten Ecke bis vor Dumbledores Büro führte.
Harry hatte den Steg zur Hälfte überquert, als plötzlich seine Narbe anfing zu schmerzen, mit jedem Schritt mehr. Noch bevor Harry sich darüber Gedanken machen konnte, kam er vom Steg wieder ins Gebäudeinnere und stieß mit jemandem zusammen, der von rechts kam. Harry konnte sich nicht mehr fangen und fiel der Länge nach hin.
Er rückte seine Brille wieder zurecht um zu sehen, mit wem er zusammengestoßen war. Ebenso am Boden wie er lag Ginny. Sie hatte ihren Zauberstab verloren, der nun zwischen den beiden auf dem Boden lag.
„Ginny, was tust du denn hier? Wieso bist du nicht bei den anderen?“, fragte Harry.
„Potter.“, sagte Ginny mit so einer Verachtung und so viel Hass in der Stimme, dass es Harry eiskalt den Rücken hinunter lief. Ginny nahm eine Sitzhaltung ein.
„Was?“, fragte er überrascht.
Ginny funkelte ihn böse an. So einen Ausdruck hatte Harry noch nie bei Ginny gesehen.
„Ich werde dich töten.“, sagte Ginny. Aber es war nicht ihre eigene Stimme. Harry erstarrte. Es war die von Voldemort.
„Was! Nein, das kann nicht sein! Das ist unmöglich!“ Harry schüttelte den Kopf. Er weigerte sich zu glauben, was passierte, und verstand es auch nicht. Trotzdem entging ihm nicht, dass Ginny/Voldemort zu ihrem/seinen Zauberstab sah. Gleichzeitig sprangen beide darauf zu.
Harry und Ginny/Voldemort zerrten beide am Zauberstab und standen dabei auf. Diese Wildheit kannte Harry von Ginny, er wollte nicht glauben, dass er gerade mit ihr kämpfte.
„Lass sie frei, Voldemort. Deine Magie hat keine Kraft in Hogwarts.“, sagte Harry, während er sehr darauf achtete, dass der Zauberstab nicht auf ihn zeigte. Ein Fluch löste sich, schlug in die Decke und verwandelte den Stein dort in eine widerlich schleimige Masse, die langsam zu Boden tropfte.
Ginny/Voldemort lachte über Harry. Sie/Er versuchte, Harry zu beißen und zu kratzen.
„Potter, weißt du, dass du selbst mir dies ermöglich hast?“ Sie/Er lachte weiter boshaft. Harry hasste diese Stimme, und er hasste sie besonders aus Ginnys Mund. Es tat ihm in der Seele weh, Ginny unsanft gegen den Pfeiler zum Durchgang, der auf den Steg führte, stoßen zu müssen.
„Jedesmal, als du meinen Namen ausgesprochen hast, sind die ach so mächtigen Schutzzauber von Hogwarts zerbröckelt. Ich sollte dir danken.“, zischte Ginny/Voldemort böse.
„Lüge!“, rief Harry. Er wollte sich damit nicht auseinandersetzen. Der Schmerz in seiner Narbe wurde immer schlimmer, war aber nichts im Vergleich zu dem, was er empfand, als er Ginny/Voldemort seinen Ellenbogen in die Rippen stieß und ihr/ihm ihren/seinen Zauberstab entriss. Ginny/Voldemort fiel zu Boden und jappste nach Luft.
Harry nutzt die Zeit, den Elder Wand zu ziehen und ihn auf Ginny/Voldemort zu richten. Er würde Ginny niemals etwas antun können, selbst dann nicht, wenn er dadurch Voldemort besiegen konnte. Das wurde ihm innerhalb eines Sekundenbruchteils klar.
Mit großen, weinerlichen Augen sah Ginny/Voldemort vom Boden aus an.
„Aua. Du hast mir wehgetan. Ich liebe dich doch.“, sagte Ginny mit ihrer eigenen Stimme, die Harry so mochte.
Harrys Herz brach fast, als er seine Liebste so leiden sah. Seine Hand mit dem Elder Wand zitterte, doch seine Narbe mahnte ihn zur Vorsicht.
„Voldemort, du kannst mich nicht täuschen, lass sie frei!“, sagte Harry laut, und ergänzte „Sonst töte ich euch beide!“ Das war natürlich gelogen. Niemals würde er Ginny etwas antun, um keinen Preis der Welt.
Das finstere Lächeln der Überheblichkeit kehrte auf Ginnys Gesicht zurück.
„Das würdest du nicht tun, Potter, nichtwahr? Du könntest es nicht ertragen, wenn die kleine Weasley stirbt. Sie ist ja so verliebt.“
„Ruhe!“, schrie Harry Ginny/Voldemort an. Er musste nachdenken. Er musste überlegen, was er jetzt tun sollte. Wie hätte Harry mit so etwas rechnen können!
„Wir sehen uns wieder, Potter.“, sagte Ginny/Voldemort. Bevor Harry etwas dagegen tun konnte, sprang sie/er aus ihrer/seiner liegenden Haltung auf den Steg hinaus und davon hinunter in die Tiefe.

„NEIN!“, schrie Harry, warf sich auf den Steg und versuchte, noch nach Ginny zu greifen, aber es war zu spät. Ginny fiel sieben Stockwerke tief und schlug hart auf den Steinboden auf. Sie bewegte sich nicht mehr. Dass der Schmerz aus Harrys Narbe verschwand, bemerkte er nur beiläufig. Er richtete sich auf und zwang sich, sich zu konzentrieren.
„Voldemort!“, schrie Harry so laut er konnte. „Dafür wirst du bezahlen. Ich werde dich für immer vernichten, das schwöre ich!“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich bin Potterianer der ersten Stunde.
Rufus Beck