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Fanfiction

Harry Potter und die Herrschaft über Leben und Tod - Sword and Anvil

von GringottsGoblin

Dichter Morgennebel lag über dem Tal, das sich vor dem Schloss erstreckte. Draco Malfoy stand auf dem Balkon, genoss die kühle Briese, die hier oben wehte, und öffnete den Umschlag in seiner Hand. Er trug die schwarze Robe der Death Eaters. Die Ärmel hatte er hochgekrempelt. Sollten doch alle sehen, dass der Dunkle Fürst ihm die Ehre gewährt hatte, die Schlagen auf den Unterarmen tragen zu dürfen. Draco wartete nur auf den Tag, an dem die Schlangen leuchten würden und der Dunkle Fürst ihn zum Kampf rief. Überrascht stellte Draco fest, dass der Brief in seiner Hand von seiner alten Freundin Pansy stammte. Er erinnerte sich aus seiner Schulzeit an sie. Es kam ihm vor, als läge die schon Jahre zurück. Er las:

Hallo Draco alter Gauner,
wir haben alle so lange nichts mehr von dir gehört, da dachte ich, ich frage mal nach, wie es dir so geht. Du fehlst uns. Hier in Hogwarts ist alles beim alten. Ich habe gehört, dass das Haus deiner Familie abgebrannt ist. Ein Jammer ! Weißt du, wie das passieren konnte ? Wo bist du denn unter gekommen ? Melde dich doch mal. Gruß auch von den Dicken.
Deine Pansy


Draco zerriss den Brief, legte die Reste übereinander und zerriss sie noch einmal. Als er fertig war, warf er das Papier über das Marmorgelände des Balkons. Der Wind trug die Fetzen davon. Pansy hatte ihre Chance gehabt, sich dem Dunklen Fürsten anzuschließen. Sie hatte sie ungenutzt verstreichen lassen und den Dunklen Fürsten verleumdet. Draco dagegen hatte nicht gezögert, ganz im Gegenteil. Er war stolz, nun dem Dunklen Fürsten dienen zu dürfen. Sein ganzes Leben hatte er auf dieses Ziel hingearbeitet. Seine alten Freunde brauchte er jetzt nicht mehr. Und wenn sie sich ihm in den Weg stellten, dann würde er sie töten. Alle.

Ginny ging die Große Treppe hinab. Sie hatte überall nach Harry gesucht, ihn aber nicht gefunden. Inzwischen war es nach acht Uhr. Der Unterricht hatte längst begonnen und Ginny hätte eigentlich etwas über Mugglekunde lernen sollen, doch Harry war ihr im Moment wichtiger. Ein paar Hauspunkte würde sie die Gryffindors wahrscheinlich kosten, das war ihr im Moment aber egal. Andere Schüler hatten auch schon Hauspunkte verloren. Was Harry genau damit gemeint hatte, dass alle sterben würden, wusste Ginny immer noch nicht, doch es machte ihr Angst.
Sie blieb stehen, als sie jemanden auf den Stufen sitzen sah. Es war Harry, der sich dort ans Geländer kauerte. Ginny ging auf ihn zu und bemühte sich, fest aufzutreten, damit er sie bemerkte. Sie wollte sich nicht anschleichen. Harry hatte den Kopf in den Armen vergraben. Seine Brille lag neben ihm auf dem roten Teppich der Treppe. Er rührte sich auch dann nicht, als Ginny die Brille aufhob sich neben Harry setzte. Er weinte. Vorsichtig legte sie Harry einen Arm um die Schultern. Nachdem er sie so barsch abgewiesen hatte, war sich Ginny nicht ganz sicher, ob das eine gute Idee war, aber sie wusste nicht, wie sie Harry sonst beistehen sollte.
„Hey, was ist denn los ?“, fragte sie vorsichtig. Harry nahm sie daraufhin in den Arm und drückte sie fest an sich, sein Kopf an ihre Schulter gepresst. Wie hatte Ginny diese Kraft vermisst. Sie fühlte sich aber auch sehr verunsichert. Als Harry auch eine Weile später nichts sagte, sprach Ginny weiter.
„Harry, du bist nicht allein. Ich bin bei dir, egal was es ist.“
Nun antwortete Harry: „Niemand kann mir helfen. Ich habe versagt. Ich kann euch nicht retten. Ich bin zu schwach.“
Ginny streichelte Harrys Rücken. Sie bekam schwer Luft, da Harry sie so sehr drückte, ließ sich davon aber nichts anmerken.
„Was meinst du ?“, fragte Ginny und stellte dabei fest, dass sich in dem gleichen Tonfall sprach, wie ihre Mutter es in dieser Lage getan hätte.
„McGonagall. Ich hätte sie verfluchen können um in den verbotenen Bereich der Bibliothek zu kommen. Ich habe es nicht getan. Ich hätte sie zwingen müssen, mir zu helfen.“
Harry löste sich von Ginny und tastete nach seiner Brille. Ginny reichte sie ihm. Harry strich sich einmal mit dem Ärmel seiner Robe über das Gesicht und setzte sie auf.
„Verstehe ich nicht, wie jetzt ?“, fragte Ginny irritiert. Harry sah sie aus wässerigen Augen an.
„Ich hätte Voldemorts Macht nutzen können um McGonagall zu beherrschen. Aber ich habe es nicht geschafft. Ich bin nicht stark genug.“
Ginny rutschte ein Stück weg und traute beinah ihren Ohren nicht. „Was ? Keine Ahnung wovon du sprichst, aber du bist nicht wie Voldemort, Harry. Vergiss das nicht. Du darfst keine Menschen beherrschen und schon gar nicht den Headmaster von Hogwarts.“
Harry schüttelte den Kopf und betrachtete seine Schuhe. „Ich hätte es tun müssen. Wenn wir vom Orden keine Hilfe bekommen, werden wir alle sterben.“ Ginny sah Harry nur fragend an, hoffend, dass er weitersprach.
„Ich habe Hagrid gesehen, und Fang. Sie sind beide tot. Wir werden kein Basiliskengift von ihnen bekommen. Wir können die Horcruxe nicht zerstören.“
„Was ?“, fragte Ginny. Ihr wurde flau im Magen und sie merkte, wie ihre Hände anfingen zu zittern. „Hagrid ist tot ?“
Harry nickte. „Irgendein Biest hat ihn erwischt. Ein Basilisk oder etwas anderes, keine Ahnung, ist auch egal. Jedenfalls wird er nicht zurückkommen. Noch einer mehr, der wegen mir gestorben ist.“ Jetzt war es Ginny, die Harry so fest sie konnte umarmte. Sie konnte nicht glauben, was sie gehört hatte und würde alle geben um Harry die Last von seinen Schultern zu nehmen, wenngleich sie wusste, dass sie das nicht konnte.

Einige Zeit später stand Harry draußen am Fuß der Treppe, die zum Großen Tor hinaufführte. Er hatte sich inzwischen so weit gefangen, dass er sich zutraute, am Kräuterkunde-Unterricht teilzunehmen. So einen Schwächeanfall wie vorhin durfte er sich allerdings nicht noch einmal erlauben. Zum Glück hatte nur Ginny davon etwas mitbekommen, die davon nichts herumerzählen würde. Es war schön, eine Freundin und Vertraute wie sie zu haben. Ginny war inzwischen auch wieder zu ihrer eigenen Klasse gegangen.
„Wo warst du ? Wegen dir musste ich mit Parkinson zusammenarbeiten.“, beschwerte sich Ron, gleich als er Harry sah. Die übrigen Gryffindors folgten in kleinen Grüppchen. Lavender und Parvati hatten die Köpfe zusammengesteckt und trugen ein Buch zwischen sich, über das sie sich aufgeregt unterhielten. Parvati warf einen kurzen Blick zu Harry, hörte für einen Moment auf zu sprechen, ließ ihre Aufmerksamkeit aber dann doch wieder von Lavender auf das Buch ziehen.
„Ich habe versucht, die Hilfe des Ordens zu bekommen und habe McGonagall nach einer Erlaubnis für den verbotenen Bereich gefragt.“, erzählte Harry.
„Und ?“, erkundigte sich Ron.
Harry zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung, was den Orden angeht. Vielleicht bekommen wir Unterstützung, vielleicht nicht. Es gibt wohl nicht allzu viele Experten in Sachen…“ Harry brach ab und sah sich um. Es waren viel zu viele neugierige Ohren in der Nähe. Leise sprach er weiter: „Und McGonagall kannst du vergessen. Von der können wir keine Hilfe erwarten.“
„Blimey. Du hast aber auch einen Kürbissaft zu viel getrunken, dass du McGonagall danach fragst. Dass das nicht funktioniert, hätte ich dir gleich sagen können.“, antwortete Ron.
„Wenn du andere Ideen hast, immer raus damit.“, sagte Harry. Daraufhin schwieg Ron.

Den Kräuterkundeunterricht überstanden Harry und Ron vergleichsweise gut, auch wenn Ron dabei fortwährend fluchte. Die Große Blauschlinge, eine exotische Pflanze aus dem Amazonas-Gebiet, lockte unzählige beißende und stechende Insekten an, die im ganzen Gewächshaus umher schwirrten. Einige Schüler, allen voran Neville, waren bei den fliegenden Biestern besonders beliebt und waren am Ende der Stunde von Insektenstichen übersät. Als Professor Sprout die Klasse nach dem Ende des Unterrichts verabschiedete, gab sie jedem eine Salbe gegen die Stiche mit.
„Jetzt weiß ich auf jeden Fall, was ich mir nie in den Vorgarten pflanzen werde, falls ich irgendwann mal ein eigenes Haus haben sollte.“, beschwerte sich Ron, während er einen Stich an seinem Hals kratze. Dabei musste Harry an Hermione denken. Wäre sie dabei gewesen, hätte sie Ron sicher darüber belehrt, dass Kratzen alles nur schlimmer machte.

Kurz vor dem Mittagessen schafften es Harry und Ron, ihre Stiche zu versorgen und trafen sich anschließend am Gryffindortisch mit Ginny, die dort neben ihren Freundinnen auf die beiden gewartet hatte. „Hey, wie seht ihr denn aus.“, sagte sie amüsiert. Auch die Blonde neben ihr kicherte beim Anblick von Harry und Ron.
„Genauso, wie du auch aussehen würdest, wenn du zwei Stunden in einem Raum mit allen blutsaugenden Plagegeistern Englands eingeschlossen wärst.“, antwortete Ron seiner Schwester säuerlich und kratze weiter an seinem Arm. „Warte nur auf dein nächstes Jahr, dann werde ich derjenige sein, der lacht.“
Harry hoffte inständig, dass sie alle das nächste Jahr erleben würden. Das Essen erschien nur wenige Augenblicke später auf den Tischen. Es gab Kartoffelpüree mit Rotkohl und Geflügel.
Harry begann gerade, sich aufzufüllen, als ihm jemand auf die Schulter tippte und Pansy ihm von hinten ansprach: „Hallo Harry, wo warst du denn heute morgen ?“, fragte sie. Harry drehte sich, um sie ansehen zu können. Pansy trug heute ein schwarz eingefärbtes Oberteil der Schuluniform und einen kurzen schwarzen Rock. „Ich habe dich vermisst.“, ergänzte sie.
„Ja, ich auch.“, stimmte Ron grimmig zu, ohne von seinem Teller aufzusehen. „Ich wäre beinah draufgegangen.“
„Hey, ich war es nicht, die die ganze Feuerschote in den Kessel geworfen und fast ein Loch in die Decke gebrannt hat.“, protestierte Pansy mit den Händen in den Hüften. Ron ignorierte sie und kümmerte sich ganz um sein Essen. Harry konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Ähm, ja, ich musste einige Dinge erledigen. Hat leider nicht ganz so gut geklappt.“, erklärte Harry ihr. Pansy sah zwar aus, als hätte sie dazu noch einige Fragen, nickte aber. „Hast du nach dem Essen kurz Zeit ? Ich wollte dir von meinem Besuch bei meinen Eltern erzählen.“
Damit konnte sie nur meinen, dass sie etwas über Horcruxe herausgefunden hatte. Noch bevor Harry zusagen konnte, mischte sich Ginny ein und sah Pansy giftig an: „Parkinson, Ich bin mit Harry zusammen, er ist mein Freund. Lass deine Finger von ihm !“
Sehr interessiert folgten nun auch Lavender, Parvati, Neville und Luna und eigentlich der gesamte Gryffindortisch der Unterhaltung. Harry spürte ihre Augen deutlicher auf seiner Haut als die Insektenstiche.
Harry suchte noch nach Worten, um weder Pansy noch Ginny vor den Kopf zu stoßen, aber Pansy war schneller. „Du weißt überhaupt nicht, worum es geht, Weasley. Harry, ich warte nach dem Essen am Friedhofstor auf dich.“, sagte sie und ging fort, nicht ohne Ginny einen bösen Blick zuzuwerfen.
„Ach, seid ihr echt wieder zusammen ?“, fragte Lavender Harry. „Ich dachte immer, Harry ist mit Fiona aus Hufflepuff zusammen.“, wunderte sich gleichzeitig Luna und so begannen Gespräche am ganzen Tisch. Harry machte es Ron nach und starrte stur auf sein Essen. Er spürte, wie er rot wurde, und das lag nicht an seinen Stichen.

Harry beeilte sich mit Essen und versuchte so unauffällig es ging, den Tisch der Slyterhins zu beobachten. Kurz nachdem Pansy aufstand und die Große Halle durch das Große Tor verließ, verabschiedete sich Harry bis zum Ende der Mittagspause von Ron. Danach würden sie sich bei Flitwick im Unterricht wiedertreffen. „Das mit der Feuerschote kannst du mir dann ja später erzählen.“, sagte Harry grinsend zu Ron und verließ den Tisch. „Sie hat maßlos übertrieben.“, rief Ron ihm hinterher.

Harry musste nicht erst bis zum Friedhof gehen, bis es Pansy eingeholt hatte. In der Nähe des Womping Willow trafen die beiden aufeinander. Der Baum schien heute besonders schlechte Laune zu haben.
„Die Weasleys sind ja echt schwierig.“, sagte Pansy, als sie Harry bemerkte, lächelte dabei aber. Ihren Slytherin-Umhang hatte sie eng um sich gewickelt, da ein frischer Wind wehte.
„Sie sind in Ordnung, wirklich. Ihr müsstet euch nur besser kennen.“, antwortete Harry und wunderte sich selbst sehr darüber, dass er Pansy zur Begrüßung kurz umarmte.
„Sollen wir ein Stück gehen ?“, schlug Pansy vor und nahm den Weg Richtung Friedhof, der in weiter Ferne bis in die Berge führte.
„Gern. Wie war es denn bei deinen Eltern ?“, fragte Harry, begierig etwas Neues über Horcruxe zu erfahren.
„Ach, zuhause ist es eigentlich immer ganz schön, ist mal eine Abwechslung von Hogwarts. Ich habe mit meinem Vater über Horcruxe gesprochen und auch unsere Bibliothek durchstöbert. Zu deiner Frage, wie man sie erkennen kann, habe ich nicht allzu viel gefunden. Die einzige Möglichkeit, sagt mein Vater, ist sie bei Vollmond in Wasser aus der Anderwelt zu tauchen. Dann soll sie eine lila Aura umgeben.“
Harry zog seinen Umhang enger um sich, als den beiden eine Briese entgegenwehte. Pansys Haare flogen im Wind. „Ähm, wann ist denn wieder Vollmond ?“, fragte er.
„In ungefähr 2 Wochen.“, antwortete Pansy und lächelte ihn an.
„Zu lang. Aber besser als nichts.“, überlegte Harry. Wasser aus der Anderwelt gab es an verschiedenen Feenteichen, wie er gehört hatte. Das Problem sah er viel mehr darin, dass er weitere zwei Wochen warten sollte.
Pansy reichte ihm eine Schriftrolle. „Da steht der Zauber drauf, den du dann sprechen musst.“, erklärte sie. Harry bedankte sich und steckte die Schriftrolle ein.
„So, nun zur Zerstörung. Das war wirklich eine haarsträubende Suche, kann ich dir sagen.“ Pansy lachte, und holte tief Luft.
„Ich habe drei aufgezeichnete Fälle gefunden, in denen leblose Horcruxe erschaffen und zerstört wurden. In drei anderen Fällen gab es lebendige Horcruxe, die einfach getötet wurden. Zwei davon waren die Goodmans, von denen ich dir ja schon erzählt habe.
Von den leblosen wurde ein Horcrux wahrscheinlich durch Excalibur vernichtet, vielleicht war es aber auch anschließend Merlins Magie.“
„Excalibur.“, wiederholte Harry nachdenklich. Das sagenumwobene Schwert war verschwunden, ohne einen Hinweis auf seinen Verbleib. Selbst namenhafte Forscher hatten die Existenz des Schwertes bereits in Frage gestellt.
„Ja.“, setzte Pansy fort. „Die anderen beiden Fälle sind zum Glück genauer belegt. Im Sommer des Jahres 1332 wurde die Brustplatte vom Zauberer Wolgart Wild-Eye zerstört, und am vierten Mai 1799 bei Sonnenaufgang eine Götzenstatue der Hexe Ruselda Farencry. Beide Horcruxe fanden ihr Ende auf dem Amboss des Zorns. Das habe ich aus Aufzeichnungen der Inquisition.“
Harry sah Pansy aufmerksam an. Besonders viel Hoffnung machte ihm nicht, was Pansy erzählte. Wie diese Aufzeichnungen in den Besitz ihrer Familie gekommen waren, wollte er besser nicht wissen. „Und wo ist dieser Amboss jetzt ?“, fragte Harry.
Pansy zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Es heißt, er sei verschwunden. Aber ich würde wetten, dass die Inquisition in irgendwo in ihren Kellern aufbewahrt. Vielleicht im Vatikan, wer weiß.“
„Dann sollten sie ihn besser schnell wieder heraustragen, sonst hat bald nicht nur die Zaubererwelt ein Problem mit Voldemort. Gibt es denn nichts, was ich ohne solche mythischen Artefakte tun kann ?“
Die beiden gingen nun am Gitter entlang, das den Friedhof umgab. Pansy sah Harry ein wenig traurig an. „Tut mir Leid, das ist alles, was ich aus historischen Berichten herausfinden konnte. Es ist ja auch nicht alltäglich, dass jemand einen Horcrux erschafft. Es gibt aber dann halt noch theoretische Überlegungen, die davon ausgehen, dass sehr zerstörerische Kräfte, wie Dämonenfeuer oder Basiliskengift auch funktionieren. Angeblich sollen auch die elementaren Formen der Elemente dazu in der Lage sein. Ich konnte aber nicht in Erfahrung bringen, ob das jemals ausprobiert wurde.“
Harry ließ seinen Blick über die Gräber des Friedhofs schweifen, die friedlich hinter dem Gitter lagen. Auch die Stelle, wo es zu Dumbledores Gruft ging, konnte er von weitem sehen.
„Er wusste, wie man Horcruxe zerstört. Dumbledore meine ich.“, sagte Harry. Dumbledore hätte nicht sterben dürfen. „Er hatte einen Ring, der ein Horcrux von Voldemort war. Irgendwie hat er ihn zerstört, dabei ist aber sein halber Arm vertrocknet. Ich wüsste zu gern, wie er das gemacht hat.“
„Dumbledore war der mächtigste Magier aller Zeiten.“, sagte Pansy zustimmend. Harry war sich nicht sicher, ob ihr bewusst war, dass er nur ein kleines Stück entfernt in seinem Sarg lag. Oder vielmehr darauf.
„Es hätte mich gewundert, wenn er mit einem Horcrux nicht fertig geworden wäre. Man erzählt sich, dass seine Zauberkraft um ein vielfaches größer war, als die aller anderen Bewohner von Hogwarts zusammen. Aber vielleicht ist das auch übertrieben.“
Harry nickte. Nach Hermione wäre Dumbledore der zweite, den er wiederbeleben würde, wenn er den Ring der Deathly Hallows hätte. Aber der schien im Moment ebenso ungreifbar wie Excalibur oder das Gryffindor-Schwert.
„Irgendwie ist es merkwürdig, dass über so lange Zeit nur drei Horcruxe zerstört wurden. Allein in den letzten Jahren, wurden gleich drei Stück von Voldemort zerstört.“
„Ach ja ?“, wunderte sich Pansy.
„Ja. Ich habe sein Tagebuch mit Basiliskengift in Berührung gebracht, Dumbledore hat einen Ring zerstört und ein geheimnisvoller R.A.B. behauptet, ein Schloss zerstört zu haben. Leider schreibt er nicht, wie. Ich kann nur hoffen, dass er das wirklich getan hat.“
Pansy schien nachzudenken.
„Ist was ?“, fragte Harry, als sie auch nach einer Weile nichts sagte.
„Ich überlege, wer R.A.B. sein könnte. Mir fällt aber niemand ein, der solche Initialen hat.“
Harry antwortete: „Tja, da haben wir was gemeinsam. Ich wüsste zu gern, wer das ist, und ob er noch lebt.“
Vor der verschlossenen Friedhofspforte blieb Pansy stehen. „Sag mal, stimmt es eigentlich was Weasley… ich meine, was Ginny vorhin gesagt hat ? Seid ihr zusammen ?“
„Nein. Ja. Ich weiß es nicht.“, antwortete Harry erschrocken. Bis vor einer Sekunde hatten sich seine Gedanken nur um die Horcruxe gedreht. Er sah in Pansys dunkle, fast schwarze Augen. Bevor er wusste, wie ihm geschah, drückte sie ihre Lippen auf seine. Zuerst stand Harry unbeweglich dar und wusste nicht, was er tun sollte. Doch nur einen Augenblick später fand er alle seine Sehnsüchte und Hoffnungen in diesem Kuss und erwiderte ihn.

Nur zwanzig Minuten später saß Harry neben Ron im Klassenraum für Zauberei und hatte das starke Bedürfnis, fortwährend mit der Stirn auf den Tisch zu schlagen. Was hatte ihn nur dazu gebracht, sich auf diesen Kuss einzulassen. Es war nicht so, dass Harry es bereut hätte, im Gegenteil, der Kuss war sehr angenehm gewesen. Er warf aber sehr viele Fragen auf. Warum hatte er das überhaupt getan und wie würde es weiter gehen ? Er liebte Ginny über alles und würde mit ihr zusammen sein können, wenn Voldemort besiegt war, aber Pansy mochte er auch sehr gern. Was bedeutete der Kuss und was dachte Pansy jetzt ? In jedem Fall durfte Ginny nichts erfahren. Hoffentlich verriet Pansy nichts, falls die beiden mal wieder aneinander gerieten. Frauen waren in solchen Dingen unberechenbar. Harry hätte sich gern mit jemanden über das Durcheinander in seinem Kopf gesprochen, nur wusste er nicht, mit wem. Er wollte jedenfalls nicht Ron zwischen die Stühle setzen, der verständlicherweise auch zu seiner Schwester halten würde. Einmal mehr vermisste Harry Hermione sehr, mit der er über alles hatte sprechen können.
„Hat Parkinson dich verflucht oder was ?“, zischte Ron.
„Hä ?“, fragte Harry verwirrt.
„Ich rede mit dir und du hörst mir überhaupt nicht zu. Fühlst du dich gut ?“, fragte Ron, sah aber eher genervt als besorgt aus. Besorgt war er wohl höchstens darüber, dass Flitwick die beiden auffordern könnte, mit dem Tuscheln aufzuhören. Aber Flitwick war gerade ganz damit beschäftigt, der Klasse einen neuen Zauber zu erklären. Den wenigen Worten nach zu urteilen, die Harry aufschnappte, ging es darum, Dinge zu verstecken und wiederfinden zu können.
„Ja, es ist nur, Pansy hat mir nicht gerade erzählt, was ich mir erhofft hatte.“, flüsterte Harry leise zu Ron. „Wir sind immer noch nicht weiter. Es sei denn du hast Excalibur oder den Amboss des Zorns unter deinem Bett.“
„Was für einen Amboss ? Du würdest dich jedenfalls wundern, was ich schon alles unter meinem Bett gefunden habe.“, antwortete Ron trocken.
„Mr. Weasley, kommen Sie bitte nach vorn und machen Sie den Verschleierungszauber einmal vor.“, forderte Flitwick Ron in diesem Moment auf. Ron schluckte und folgte der Aufforderung. Er hatte natürlich keine Ahnung, was genau er tun sollte und schon gar nicht, wie. Eine alte Porzellanvase mit einem hässlichen Blumenmuster stand auf dem Lehrerpult, die offenbar in die Vorführung eingebunden werden sollte. Mit einem grimmigen Blick sah Ron Harry an, als Lavender und Parvati das Kichern anfingen. Gedanklich schlug Harry weiter mit dem Kopf auf den Tisch.

Harrys Verwirrung über den Kuss hielt den Rest des Tages und auch den Vormittag des nächsten Tages an. Irgendwie hatte er Ginny gegenüber ein schlechtes Gewissen, was ihn immer wieder vor die Frage stellte, ob er nun mit ihr zusammen war, oder nicht. Eine Antwort fand er nicht, dafür aber immer größere Sicherheit, dass er das wollte, es aber nicht sein durfte.
Erst als sich alle Schüler am Dienstagmittag in der Große Halle zum Mittagessen versammelt hatten, passierte etwas, dass Harry von seiner Grübelei und seinen Gewissensbissen befreite. Er saß zwischen Ginny und Ron am Tisch und betrachtete die soeben erschienenen Töpfe voller Gemüsesuppe. Ron war wie immer unter den ersten, die sich bedienten.
„Das sieht gut aus. Fast wie zuhause.“, sagte er, tauchte die Suppenkelle tief in die Schüssel in der Mitte des Tisches und füllte seinen Teller.
Kaum war er fertig, als ein seltsames Wesen vor Harry auf den Tisch sprang. Harry hatte nicht gesehen, woher es gekommen war, aber auch Ginny und Ron erschraken.
Es war einem Hauself nicht unähnlich, hatte aber schwarze Haut, viel kleinere Augen, die grün leuchteten und längliche Pupillen wie Echsen hatten. Außerdem hatte es kleine Hörner auf dem Kopf und einen Schwanz, der ebenfalls an eine Eidechse erinnerte, mit dem es hin und her schaukelte. Still starrte es erst Harry, dann auch Ron und Ginny an. Erst beim zweiten Hinsehen entdeckte Harry eine kleine Schriftrolle, die es in der Hand trug.
„Blimey, was bist du denn ?“, fragte Ron, weit vom Tisch zurückgelehnt.
Ginny griff Harrys Hand. „Was ist das, Harry ?“, flüsterte sie, doch Harry wusste es auch nicht.
Das seltsame Wesen sprach mit einer kratzigen Stimme: „Harry Potter ?“
Vorsichtig griff Harry mit der freien Hand hinter seinen Rücken, wo der Elder Wand in seinem Gürtel steckte. Sicher war sicher.
„Das bin ich.“, sagte Harry.
Ohne weitere Vorwarnung warf das Wesen Harry die Schriftrolle zu, die über die Tischkante auf seinen Schoß rollte. Das Wesen machte einen Satz und sprang mitten in eine der Suppenschüsseln auf dem Tisch, ohne dass es Spritzer oder sonst einer Bewegung in der Suppe gegen hätte. Es verschwand einfach darin.
Harry nahm die Schriftrolle in die Hand und sah in die neugierigen Augen von Ron und Ginny.
Währenddessen füllte Parvati ihren Teller mit Suppe, aus dem Topf, in den das Wesen gesprungen war.
„Ähm, willst du das wirklich noch essen ?“, fragte Harry sie. Parvati sah ihn verständnislos an. „Ja, wieso ?“
„Hast du nicht gerade etwas ungewöhnliches gesehen ?“
Parvati zog eine Augenbraue hoch. „Oh, bitte, du willst doch jetzt keinen Witz über ein Haar in der Suppe machen ?“
Lavender zeigte ihrer Freundin eine Geste, die darauf hindeutete, dass sie Harry für nicht ganz dicht hielt.


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