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Harry Potter und die Herrschaft über Leben und Tod - A Day of Change

von GringottsGoblin

Am Mittag, nach dem Ende des Kräuterkundeunterrichts, kamen Harry und die übrigen Gryffindors in die Große Halle zurück. Viele von ihnen, insbesondere Ron und Neville, hatten noch immer Erde auf ihren Roben und Uniformen, wo die Reinigungszauber versagt hatten. Neville hatte es sogar irgendwie fertig gebracht, sich ein Tellergroßes Loch in die Hose seiner Uniform zu brennen. Er verschwand daher die große Treppe hinauf, während Harry und Ron sich nach einem Platz zum Essen umsahen. Sie sahen Ginny neben ihren Freundinnen aus ihrem Jahrgang. Harry setzte sich auf den freien Platz auf der Bank neben ihr.
„Hallo, Harry.“, grüßte Ginny und lächelte ihn an, sah aber trotzdem traurig aus. „Was hast du denn da am Arm ?“, fragte sie.
„Das Zeichen der Deathly Hallows. Es steht für den Umhang, den…“, begann Harry zu erklären.
„Ich weiß, was das ist.“, lachte Ginny. „Ich meine, woher hast du das ? Mugglegeborene tragen das normalerweise nicht.“
„Parkinson hat es ihm geschenkt.“, beantwortete Ron die Frage, der auf Harrys anderer Seite saß. Das Essen und Besteck erschien in diesem Moment auf dem langen Tisch. Große Töpfe standen dampfend in der Tischmitte und verbreiteten den Geruch von frischem Porree. Ron war der erste, der sich bediente.
„Parkinson, die Sly, die dir den Tipp mit dem Haus gegeben hat ?“, fragte Ginny nach. Ihrem Tonfall entnahm Harry, dass Ginny alles andere als begeistert war.
„Ja.“, antwortete Harry. „Sie hat die Armbinde selbst bestickt. Sie ist wirklich nett, du müsstest sie nur besser kennenlernen.“
Ginny schnaubte aus und warf ihm einen bösen Blick zu, bevor sie nach der Kelle im Topf vor sich griff und begann, sich Porree aufzufüllen.
„Danke, das muss echt nicht sein.“, sagte sie.
Harry hatte das Gefühl, etwas falsches gesagt zu haben. Ron kicherte mit vollem Mund und sah Harry von der Seite an.

Der Nachmittagsunterricht ging ebenso an Harry vorbei, wie der am Vormittag. Harry erreichte den Höhepunkt der Unkonzentriertheit in Magischer Geschichte, was ihn nicht überraschte. Frühe hatte Hermione von Zeit zu Zeit Zwischenfragen an Binns gestellt und seinen pausenlosen Monolog unterbrochen oder Harry zumindest zu mehr Aufmerksamkeit ermahnt. Das war nun vorbei. Wie immer zog der Unterricht sich unendlich in die Länge.
Auch am Abend gelang es Harry nicht, an etwas anderes als Hermione zu denken. Er nahm sich ein Geschichtsbuch zur Hand um zumindest ein grobes Grundwissen für die nächste Klassenarbeit zu bekommen. Doch auch als der Abend später wurde, konnte Harry nicht sagen, was genau auf den vorherigen Seiten seine Buches gestanden hatte. Im Groben ging es um die magischen Bauwerke der Kelten. Doch Harry musste oft, nachdem er eine Seite zu Ende gelesen hatte, wieder oben anfangen, weil die Worte an ihm vorbei gingen. Irgendwann als es schon dunkel war, legte er das Buch zur Seite. Es hatte keinen Sinn. Seine Gedanken drehten sich nach wie vor um seine Freundin mit den buschigen, braunen Haaren. Gedankenverloren strich Harry mit der Hand über das Symbol der Deathly Hallows auf seinem Oberarm. Der Common Room war noch recht voll. Ron war allerdings nicht mehr anwesend. Er war heute sehr früh zu Bett gegangen. Ginny saß mit ihren Freundinnen am Tisch in der Mitte des Raumes und hörte deren Unterhaltung zu. Ginny war ungewöhnlich still und sah betrübt aus. Harry konnte nur raten, wie viel Hermione ihr bedeutet hatte.
Seltsam war es, andere glücklich wie immer zu sehen. Luna und Neville saßen auf dem Sofa. Luna hatte Nevilles kaputte Hose auf dem Schoß und nähte einen knallgelben Flicken auf das Loch. Neville trug inzwischen seine Schulrobe und sah Luna fasziniert beim Nähen zu. Harry fiel auf, dass Luna ihre armseligen Radieschenohrringe heute nicht trug. Die verwelkte Blüte einer Stinkmorchel, die sie sich ins krause Haar gebunden hatte, machte die Ohrringe aber mehr als wett. Harry stand von seinem Stuhl auf, streckte sich einmal und ging dann die Treppen zum Schlafraum hoch. Einerseits freute er sich für seine Freunde, dass sie einen unbeschwerten Abend verbringen konnten. Andererseits war ihm danach, mehrere Tage lang zu weinen.

Am nächsten Morgen erlebte Harry am Frühstückstisch eine kleine Überraschung. Ginny setzte sich zum ihm und trug ebenfalls das Zeichen der Deathly Hallows. Während Harrys nach wie vor eine Armbinde trug, hatte Ginny das Zeichen direkt auf den Ärmel ihrer Uniform gestickt. Ein breiter Streifen als Hintergrund war in sanftem Grün gehalten, die Rune selbst in kräftigem Schwarz. Am oberen und unteren Rand des grünen Grunds verzierten schwarze Muster die Stickerei.
Harry wusste nicht, was er dazu sagen sollte und schwieg deshalb dazu. Ginny bekam aber mit, dass ihm das Zeichen auffiel.
„Mum hat mir schon als kleines Kind Handarbeitszauber beigebracht.“, sagte sie mit einer Spur von Stolz in der Stimme. Harry nickte ihr zu. „Sieht gut aus.“, gab er zu.
„Ich werde so ein Ding trotzdem nicht tragen.“, meinte Ron trotzig. Ginny lachte ihrem Bruder zu.
„Ist das jetzt in ?“, fragte Parvati über den Tisch. Sie saß Ron gegenüber. Lavender fing an zu kichern. „Ja, wenn du allen zeigen willst, dass du an Märchen glaubst, ist das der letzte Schrei.“, sagte sie leise, aber doch laut genug, dass Harry es verstehen konnte. Ihm war es egal.

Den weiteren Dienstag verbrachten Harry und Ron in ebenso tiefer Trauer und Teilnahmslosigkeit, wie den Montag. Im Unterricht zeigte sich immer mehr, dass Hermione fehlte um die Fragen zu beantworten, die für alle anderen zu schwer waren. Oft war es sehr still in Flitwicks Klassenraum für Verzauberungen.
Der Kreaturen-Unterricht bei Grubby-Plank war nicht ganz so still, da er draußen am Seeufer stattfand. Die Schüler saßen im Gras, ein Stück vom Ufer entfernt, während Grubby-Plank eine Einführung in das neue Thema gab. Die kommenden Wochen würden sich die Schüler mit Kelpies beschäftigen, Pferdeartigen Wassergeistern die schon so manchen unvorsichtigen Zauberer oder Muggle in einen nassen Tod gerissen hatten.
„Echte Kelpies dürfen wir in unserem See zwar nicht haben.“, erklärte Grubby-Plank während sie mit ihrem Zauberstab auf den See hinaus zeigte, aber ein zahmer Wechselwicht aus dem Verbotenen Wald wird einen für uns spielen. Verhaltet euch also bitte genau so, als wäre er ein echter Kelpie.“
„Ich kann mir nichts schöneres vorstellen.“, raunte Ron Harry zu. Harry brummte in Zustimmung.
„Glück gehabt. Der Halbriese hätte uns echten Kelpies ausgesetzt, jede Wette.“, sagte Lavender leise, die mit Parvati hinter Harry saß. Einmal mehr fragte Harry sich, wo Hagrid so lange war. Er musste wissen, wie weit Hagrid gekommen war.

„Wir müssen handeln.“, waren Harrys erste Worte, die er am nächsten Morgen sprach, noch im Halbschlaf, gerade als er die Augen öffnete. Für ihn stand fest, dass heute etwas geschehen musste. Die Tage in Trauer zu verbringen, brachte ihn nicht weiter.
Frischer Tatendrang hatte die Trauer zwar nicht ausgeschaltet, aber weit genug in den Hintergrund gedrängt, dass Harry wieder nach vorne sehen konnte.
„Vielleicht solltest du zuerst einmal aufstehen.“, scherzte Seamus, von gegenüber, der schon fertig angezogen war. Wie jeden Tag war Harrys erster Griff der zu seiner Brille auf dem Nachttisch.
„Ja, echt, Mann, Harry.“, stimmte Ron zu, während er wie Harry noch im Bett lag, die Bettdecke dicht unter sein Kinn gezogen. Ron sah abschätzend zu Harry und dachte sich wahrscheinlich schon, dass Harry ihn mit einbeziehen würde. Und das würde Harry auch.
Rasch zog sich Harry an und eilte mit Tinte und Pergament in den Händen aus dem Schlafraum.
„Geh ruhig schon vor, ich komme dann nach.“, sagte er beim Öffnen der Tür zur Treppe, die in den Common Room hinunter führte. Ron hatte inzwischen schon das erste Bein aus dem Bett gestellt. Das konnte man bei Ron fast schon als Eile auffassen.
Harry durchquerte die Gänge des Schlosses und überlegte sich dabei schon eine Formulierung für den Brief, den er schreiben wollte.
Nach kurzer Zeit öffnete er die alte Holztür zur Eulerei. Der Geruch von Eulen und Stroh schlug ihm entgegen, als er eintrat. Die zumeist braunen Eulen der Schule saßen auf Balken, die in verschiedenen Höhen angebracht waren. Die meisten von ihnen schliefen. Nur wenige Augenpaare sahen Harry neugierig an.
„Hedwig ? Hedwig, wo bist du ?“, fragte Harry leise in den Raum. Dann sah Harry seine eigene Eule, die sich schon von einer der höheren Stangen hinuntergestürzt hatte und mit ein paar Flügelschlägen sicher auf dem Tisch in der Mitte des Raumes landete. Harry musste sich eingestehen, dass seine Schneeeule langsam in die Jahre kam, was man ihr auch ansah.
Aber sein heutiger Brief war zu wichtig, als dass er eine der jüngeren, unerfahreneren Schuleulen damit beauftragen wollte.
Harry platzierte sein Stück Pergament und das Tintengläschen vor Hedwigs Krallen auf dem Tisch, verwandelte den Elder Wand in eine Feder und begann zu schreiben.
„Dieser Brief hier muss zu Hagrid. Das ist sehr wichtig. Ich weiß nicht genau, wo er ist, aber du musst ihn unbedingt finden. Und lass ihn nicht eher aus den Augen, bis er eine Antwort geschrieben hat.“, erklärte Harry während er die ersten Worte schrieb.
Hedwig sah ihn aus ihren großen Augen an und legte den Kopf schief.

Hallo Hagrid,
wie weit bist du mit der Suche ? Wir brauchen das Ergebnis so schnell wie möglich. Es ist wichtig. Beeil dich. Gib Hedwig deine Antwort mit.
Harry


Harry faltete den Brief und schrieb auf die Rückseite Hagrid, Aufenthaltsort unbekannt, dann band er den Brief mit einem Faden, von denen mehr als genug auf dem Tisch lagen, an Hedwigs Fuß fest. Hedwig gab einen Eulenlaut von sich. Harry streichelte ihr ermutigend den Kopf. „Du schaffst das schon, altes Mädchen. Tut mir Leid, dich zu deiner Schlafenszeit loszuschicken, aber es ist wichtig.“, sagte er leise zu ihr. Er wollte die übrigen Eulen so wenig wie möglich stören.
Die Worte an Hagrid hatte Harry bewusst kurz und einfach gehalten. Falls doch jemand den Brief in die Hände bekommen sollte, der nicht als Empfänger bestimmt war, war es besser, wenn Harry nicht zu viel preisgab. Und die Sache mit Hermione hätte ihn nur unnötig besorgt.
Hedwig hüpfte vom Tisch, breitete die Flügel aus und ein paar kräftige Flügelschläge brachten sie in die Höhe und aus dem Fenster hinaus. Kleine Federn aus ihrem Gefieder segelten langsam zu Boden. Harry nickte sich selbst zu. Es war ein gutes Gefühl, wieder etwas zu tun.

In der Großen Halle fand Harry Ron am Tisch bei Neville und Luna. „Wo ist denn Ginny ?“, erkundigte Harry sich. Ron deutete an das andere Ende des Tisches. Dort saß Ginny zwischen zwei blonden Mädchen, die auch schon gestern Abend bei ihr im Gemeinschaftsraum gewesen waren. Harry ging zu ihr und unterbrach das Gespräch der Mädchen, indem er Ginny eine Hand auf die Schulter legte. Sie trug noch immer das Zeichen der Hallows. Ginny drehte sich um und sah zu Harry hoch, der schräg hinter ihr stand.
„Morgen, Harry.“, sagte sie und lächelte. Für einen Moment wäre Harry am liebsten einfach stehen geblieben um in diese schönen Augen zu sehen.
„Morgen. Wir müssen uns heute nach dem Abendessen treffen.“, teilte Harry ihr mit.
„Können wir gern machen.“, sagte sie, mit einem Anflug von Traurigkeit in der Stimme. Hermione würde dieses mal nicht dabei sein.
„Oh, du hast ein Date mit ihm ?“, fragte eine der Mädchen neben Ginny, als Harry sich schon zum Gehen gewandt hatte. Ganz so unbeschwert war die Sache heute nicht.
Harry ging nun an das andere Ende der Bank und nahm neben Ron Platz.
„Wir treffen uns nach dem Abendessen mit Ginny.“, erzählte er Ron. Ron nickte nur und sah Harry von der Seite an. Er ahnte wohl, dass die Tage untätiger Trauer für Harry vorbei waren.

Der Schultag zog sich auf kaum auszuhaltende Weise in die Länge. Harry konnte es nicht erwarten, dass es Abend würde. Wenn er auch nicht auf alles eine Lösung wusste, freute er sich doch darauf, sich wieder mit seinen Freunden auszutauschen und die weiteren Pläne gegen Voldemort zu schmieden. Bis dahin jedoch musste er den Unterricht dieses Tages überstehen. Es fing in den ersten beiden Stunden damit an, dass Grubby-Plank den Schülern das richtige Reiten auf einem Kelpie auf dem Wasser beibringen wollte. Nicht nur, weil der Tag ohnehin schon frisch war und der Morgennebel sich nur sehr langsam verzog, war Kälte dabei das größte Ärgernis. Der unechte Kelpie warf die Schüler immer wieder ab, sodass sie ins Wasser fielen und ans Ufer zurück schwimmen mussten.
„Ich bringe sie um. Meine schöne Frisur.“, beklagte sich eine klatschnasse Lavender, als sie als dritte Schülerin wieder ans Ufer kam. Ihre langen braunen Haare hingen ebenso triefend nass an ihr, wie ihre Robe, die heute mit Purpurfarben verziert war. Selbst Parvati musste über ihre beste Freundin kichern. Ron dagegen hielt sich vor Lachen den Bauch, was ihm einen vernichtenden Blick von Lavender einbrachte. Bis zum Ende der Doppelstunde war jeder Schüler mindestens einmal ins Wasser gefallen. Trocknungs- und Wärmezauber konnten zwar Erkältungen verhindern, aber ruinierte Frisuren nicht wieder herstellen.
Im gemeinsamen Trankkundeunterricht anschließend entging den Slytherins nicht, dass die Gryffindors ziemlich begossen aussahen. Eve Dustmantle, eine sonst unauffällige Slytherin mit einer dunklen Kurzhaarfrisur, und Lavender wären fast aneinandergeraten und hätten sich wahrscheinlich gegenseitig die Augen ausgekratzt, wenn nicht Johnson im letzten Moment aufgetaucht wäre.
Ein paar lieb gemeinte Neckereien von Pansy ließ Harry sich während des Brauens gern gefallen. Er war heute wieder viel mehr bei der Sache, als in den vergangenen Tagen. Mit gesenkter Stimme erzählte Pansy ihm, während er langsam den zähflüssigen Kesselinhalt rührte, was sie in den letzten Tagen gebraut hatten und heute fortsetzten. Der Trank der späten Stunden sollte, wenn er fertig war, Schlaf ersetzen können.
Das wäre das richtige für Hermione gewesen. Damit hätte sie nächtelang lernen können., dachte Harry.

Irgendwann war es dann soweit, dass der Schultag geschafft war. Das Abendessen schlang Harry herunter so schnell es ging, was ihm allerdings wenig half, da Ron langsam zu altem Appetit zurückfand und sich beim Essen nicht stören ließ, als Harry und Ginny schon lange fertig waren. Harry gestand Ron aber zu, dass er in den letzten beiden Tagen so gut wie nichts gegessen hatte.
Als Ron den letzten Bissen Brot hinuntergeschluckt hatte, begaben sich die drei in den verlassenen Klassenraum, den sie schon so oft für ihre Treffen genutzt hatten. Das Hermione fehlte, schmerzte zwar, Harry befahl sich aber selbst, sich davon nicht herunterziehen zu lassen. Er schloss die Tür hinter den dreien. „Hermetiafentis.“, sprach er, mit dem Elder Wand in der Hand, der auf die Türklinke zeigte. Außerdem wirkte er einen Schutzzauber gegen Lauschen.
Ron ließ währenddessen seinen Zauberstab in die Mitte des Raumes schweben und leuchten, sodass die drei es hell hatten, denn der Raum besaß keine Fenster.
Ginny ließ mit einem Wink ihres Zauberstabes zwei Tische an die Seite schweben und verwandelte einen Stuhl in einen bequemen Ledersessel, in den sie sich hineinsetzte. Für Ron verwandelte sie einen anderen Stuhl neben ihrem in einen Schaukelstuhl.
„Sehe ich so alt aus ?“, fragte Ron grinsend.
„Nachdem du dich so vollgefuttert hast, ist das genau das richtige für dich.“, antwortete Ginny spöttisch. Ron setzte sich in den Schaukelstuhl und fing an, hin und her zu schaukeln.
„Ja, vielleicht hast du Recht. Ich könnte ein Nickerchen gebrauchen.“
„Nichts da.“, ging Harry dazwischen, meinte es aber nicht böse. Er setzte sich vor den beiden auf das Lehrerpult.
„Also, warum ich euch heute treffen wollte ist folgendes: Ich habe ein paar Dinge mit euch zu besprechen. Das erste und wichtigste ist, dass wir uns nicht länger unserer Trauer ergeben dürfen. Denn genau das will Voldemort: Dass wir untätig herumsitzen, bis es zu spät ist und er uns unvorbereitet überrennen kann. Versteht das nicht falsch, ich vermisse Hermione genauso, wie ihr. Aber jetzt ist es an der Zeit, Rache zu nehmen.“
„Das stimmt !“, pflichtete Ginny energisch bei. Auch Ron nickte entschlossen. Seine Hand auf der Schaukelstuhllehne ballte sich zur Faust.
„Trotzdem weiß ich auch, dass das, was passiert ist, nicht spurlos an uns vorbei geht. Ich möchte euch deshalb einmal fragen, ob ich weiter auf euch bauen kann. Wenn es euch zu gefährlich geworden ist, habe ich volles Verständnis, wenn ihr euch aus dem Kampf verabschieden wollt. Und ich will nicht auch noch einen von euch verlieren.“
Harry sah Ginny und Ron nacheinander in die Augen.
„Niemals.“, sagte Ginny nach kurzer Stille. Ron nickte zustimmend. „Ich werde dich doch jetzt nicht hängen lassen, Alter.“
Harry war erleichtert. Einerseits hätte er seine Freunde gern in Sicherheit gewusst. Andererseits brauchte er sie. Er fuhr fort:
„Ich habe heute Morgen einen Brief an Hagrid geschrieben. Ich sage es nicht gern, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er rechtzeitig zurück kommt, sehe ich nicht mehr als sehr groß an.“
„Hmhm.“, stimmte Ginny zu. Harry stütze seine Handflächen neben sich auf die Tischkante, bevor er weitersprach.
„Was die Deathly Hallows angeht, habe ich eine Vermutung. Ich glaube, dass das letzte fehlende Hallow hier in Hogwarts ist.“
„Ach, und wo ?“, fragte Ron. Harry zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“, gab er zu.
„Aber wie kommst du darauf ?“, fragte Ginny. Sie strich sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Im Grunde hat mich Pansy auf die Idee gebracht. Meine Eltern haben das Zeichen der Hallows auf ihrem Grab. Das heißt, dass sie an die Hallows geglaubt haben.“
„Harry, jeder zweite Zauberer hat das Zeichen der Hallows auf seinem Grab, auch ohne wirklich an das Märchen zu glauben.“, wand Ron ein.
„Glaubst du, dass es ein Zufall ist, dass mein Vater mir den Invisibility Cloak vermacht hat ?“, fragte Harry ihn. Ron schwieg.
„Dumbledore hatte den Elder Wand. Glaubt ihr, dass es Zufall ist, dass ein Zauberer wie Dumbledore zwei Deathly Hallows in seinem Besitz hatte ?“
Ron und Ginny tauschten einen Blick.
„Naja, nicht wirklich.“, überlegte Ginny. „Aber wenn er wirklich alle drei gehabt hätte, hätte er dir dann den Invisibility Cloak gegeben ? Und hätte er sich dann überhaupt auf die Suche nach den Horcruxen machen müssen ?“
„Ich glaube, Dumbledore war einfach zu intelligent um die Deathly Hallows einzusetzen. Vielleicht wollte er sie auch nur in Sicherheit schaffen, damit sie kein Unheil anrichten können.“, vermutete Ron. „Und wir haben keinen Hinweis darauf, dass er den Ring hatte. Immerhin haben wir seine Sachen, sein leeres Büro, ganz Hogwarts und sogar sein Grab durchsucht. Wobei, ein kleiner Ring könnte überall versteckt sein.“
Ginny ergänzte die Überlegung ihres Bruders: „Und wenn er ihn gehabt hätte, hätte er sich nur den Invisibility Cloak ausleihen müssen und wäre dann der Herrscher über Leben und Tod gewesen. Dann wäre das auf dem Turm mit Sicherheit nicht passiert.“
„Stimmt.“, sagte Harry. Für einen Moment sah er zur Tür, dann wieder zu seinen Freunden. „Ich habe auch keine Idee, wie ich der Sache nachgehen soll. Aber ich dachte, ihr wüsstet vielleicht etwas.“
„Also nochmal das ganze Schloss zu durchkämmen macht jedenfalls keinen Sinn.“, meinte Ginny. Das sah Harry ähnlich. Er nickte. „Möglicherweise haben die Leute vom Ministerium sich den Ring unter den Nagel gerissen, ohne zu wissen, was sie in den Händen halten. Aber denkt mal darüber nach, wo er sein könnte, falls es nicht so ist. Denn ich will diesen Ring. Ich will Hermione wiederbeleben.“
Für einen Moment herrschte Stille. Ginny sah Harry mit leicht geöffnetem Mund an und er meinte, die Andeutung eines Kopfschüttelns zu sehen.
„Egal. Ein anderes Thema: Wir müssen uns darauf vorbereiten, eine andere Möglichkeit als Basiliskengift zu finden, um die Horcruxe zu zerstören. Was mir eingefallen ist, dass Dumbledore den Ring zerstört hat. Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber es hat funktioniert.“
„Und ihm den Arm gekostet.“, ergänzte Ron nüchtern.
„Ich glaube nicht, dass wir das nachmachen können. Selbst wenn wir den Zauber dafür kennen würden. Vergesst nicht, wer Dumbledore war. Wir können uns nicht mit ihm messen.“, sagte Ginny. Sie schlug die Beine übereinander.
„Stimmt. Aber Dumbledore hat uns gezeigt, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, den Horcruxen beizukommen. Auch wenn die vielleicht nicht immer angenehm sind. Ich habe mir überlegt, im verbotenen Bereich der Bibliothek nachzuforschen. Wenn es zu dem Thema etwas zu finden gibt, dann dort.“
„Hast du eine Zugangserlaubnis ?“, fragte Ginny überrascht. Harry schüttelte den Kopf.
„Nein, und ich werde wohl auch keine bekommen. Soweit ich weiß, war Hermione die einzige Schülerin seit Jahren, die die Erlaubnis hatte. Und von McGonagall können wir mit Sicherheit keine Hilfe erwarten.“
„Also einbrechen ?“, schlussfolgerte Ron. Für einen Moment unterbrach er sein schaukeln.
„Nenne es wie du willst.“, antwortete Harry ernst. „Tatsache ist, dass wir mehr Wissen brauchen, als wir im Moment haben. Und das kann ich nicht hinnehmen.“
„Wow, du klingst wie ein richtiger Anführer.“, lachte Ginny. Ihr Lachen steckte Harry und Ron an.
„Das will ich doch gar nicht.“, sagte Harry immer noch schmunzelnd. „Aber es gibt ein paar Dinge, die geregelt werden müssen. Und ich bin nun mal derjenige mit der Narbe auf der Stirn. Auch wenn ich mir das nicht ausgesucht habe. Also schätze ich, bleibt mir gar nichts anderes übrig.“
Schnell ging Harry zum nächsten Thema über:
„Pansy hat mir von dämonischem Feuer und Elementarfeuer erzählt. Wisst ihr etwas darüber ?“
„Alle Zauberer aus den letzten fünfhundert Jahren, von denen man weiß, dass sie sich mit Dämonen eingelassen haben, wurden von diesen auf grauenhafte Weise getötet.“, sagte Ron, der immer noch hin und her schaukelte. „Das kannst du mal schön vergessen, dass wir das versuchen. Aber von Elementarfeuer weiß ich nichts.“
„Ich auch nicht.“, stimmte Ginny zu. „Aber ich kann ja mal Dad fragen. Vielleicht hat er davon gehört oder kennt jemanden im Ministerium, der davon wissen könnte.“
„Wir sollten vorsichtig sein, was das Ministerium angeht.“, mahnte Harry. Nur allzu gut erinnerte er sich an den Zeitungsartikel über Fudge. „Wir wissen nicht, in wieweit es unterwandert ist. Auch wenn es Leute sind, denen euer Vater vertraut, können wir nicht sicher sein. Aber versucht es ruhig.“
Ginny nickte. „Ich schreibe ihm gleich nachher einen Brief.“
„Hey, denkt ihr, was ich denke ?“, fragte Ron. Harry und Ginny blickten zu ihm. In der Hand hielt er das Feuerzeug, das Dumbledore ihm hinterlassen hatte. Darauf tanzte eine kleine Flamme.


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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