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Fanfiction

Harry Potter und die Herrschaft über Leben und Tod - Evil Residence

von GringottsGoblin

In der fast leeren Großen Halle verabschiedeten Harry und Pansy sich mit einer festen Umarmung voneinander. Pansy verschwand die Treppe hinunter, die in die Dungeons führte. Harry sah ihr eine Weile hinterher. Er konnte sich selbst nicht erklären, warum er das alles tat. Aber er hatte Vertrauen zu ihr gefasst. Pansy war kein Death Eater und würde nie eine Schlange auf den Arm tätowiert haben.
Harry stieg die Große Treppe hinauf. Hinter dem Porträt der fetten Frau lag der Gryffindor Common Room, wo die meisten Gryffindors sich um diese Zeit aufhielten. Ron saß am Tisch, zusammen mit Dean und Seamus, und spielte eine Partie Zaubererschach gegen Seamus. Dean saß daneben und sah zu. Auf den ersten Blick sah die Lage nicht gerade gut für Ron aus. Auf den Plätzen neben den dreien saßen Lavender und Parvati, die ebenfalls Zaubererschach spielten, ihre Partie aber gerade erst anfingen.
„Hi, Ron. Wo sind denn Hermione und Ginny?“, grüßte Harry.
„Ginny ist seit heute Nachmittag nicht mehr herunter gekommen. Herm ist In der Bibliothek, glaube ich. Hast du nicht eine Idee, wie ich aus dieser Klemme hier heraus komme ?“, antwortete Ron. Harry warf einen genaueren Blick auf das Schachbrett. Die Lage war ziemlich aussichtlos. Nach Harrys Einschätzung waren es höchstens noch drei oder vier Züge von Seamus, bis Ron matt war.
„Sieht schlecht aus. Aber du hast auch keine Zeit mehr. Wir müssen gleich los. Ich hole Herm eben ab. Mach dich bereit.“, sagte Harry. Er wandte sich zum Gehen und verließ den Tisch.
„Was ? Los wohin ? Was geht denn jetzt vor sich ?“, fragte Ron Harry verwirrt hinterher. Harry antwortete ihm nicht mehr. Er konnte seinen Plan schlecht vor allen versammelten Gryffindors mit Ron besprechen.

„Was willst du denn bei den Malfoys ?“, fragte Hermione im Flüsterton. Sie saß an einem Tisch in der Bibliothek über einem großen Buch voller arithmetischer Formeln. „Wenn ich nicht daneben liege, ist dort der letzte Horcrux.“, erklärte Harry, ebenso leise. Hermione sah ihn an und schlug ohne ein weiteres Wort das Buch zu. „Ich bringe noch rasch meine Sachen nach oben.“, sagte sie, nachdem sie das Buch an seinen Platz im Regal zurückgestellt hatte.
Harry kehrte mit Hermione in den Common Room zurück und beide stiegen die Treppen zu ihren jeweiligen Schlafräumen hoch. Harry ging zu seinem Bett und zog den Rucksack hervor, in dem er den Kelch und den Invisibility Cloak aufbewahrte. Er tauschte seinen Schulumhang gegen den magischen Umhang. Den Elder Wand trug er inzwischen grundsätzlich anstelle seines eigenen Zauberstabs bei sich.
Zurück im Common Room wartete Harry neben Ron auf Hermione. Ron weigerte sich immer noch, sich seine Niederlage einzugestehen.
Es dauerte nicht lange, bis Hermione sich zu den beiden gesellte. Sie hatte ihre Haare zu einem Zopf zusammen gebunden, trug ihre Schulrobe und hatte ihren Umhang übergeworfen. Sie sah abreisebereit aus.
„Wer ist dran ?“, fragte sie mit einem Blick über Rons Schulter.
„Ron.“, antwortete Seamus.
„Ich hab es gleich. Gebt mir eine Sekunde.“, bat Ron und stütze seinen Kopf mit beiden Händen. Als Ron sich auch nach ein paar Augenblicken nicht rührte, griff Hermione nach Seamus` Grubenfreund. „Egal was du tust, Ron, im nächsten Zug zieht Seamus den Grubenfreund hierhin und du bist matt. Komm jetzt.“
Seamus sah Hermione überrascht an. Harry staunte ebenfalls. Auf diese Idee wäre er wahrscheinlich nicht gekommen, jedenfalls nicht, nach einem flüchtigen Blick auf das Schachbrett.
Vollkommen verständnislos stand Ron vom Tisch auf, verabschiedete sich von Dean und Seamus und folgte Harry und Hermione aus dem Common Room.
Das Porträt schwang hinter ihnen zu. „Was ist denn plötzlich los ?“, fragte Ron.
„Der letzte Horcrux ist bei den Malfoys zuhause.“, erklärte Harry.
„Hä ?“, fragte Ron, noch immer etwas verdutzt. Harry schlug den Weg zur Dienstbotentreppe ein. „Das ist in der Nähe von Lower Yorkley.“, erklärte Harry.
„Da bin ich schon einmal mit meinen Eltern durchgefahren, als wir Verwandte besucht haben.“, erinnerte sich Hermione.
„Aber woher weißt du das mit dem Horcrux ?“, wollte Ron wissen.
„Von Pansy.“, sagte Harry wahrheitsgetreu.
„Hast du auch nur einen Moment daran gedacht, dass das eine Falle sein könnte ?“ Ron klang ernsthaft besorgt. Harry erinnerte sich ganz genau an Pansys Augen. Sie würde ihn niemals in eine Falle locken.

Gleichzeitig erschienen Harry, Ron und Hermione aus dem Nichts auf einer Wiese neben der Hauptstraße, die durch den Ort Lower Yorkley führte. Harry und Ron hatten sich beide an Hermione festgehalten, damit sie alle am gleichen Ort erscheinen konnten und sie die einzige war, die schon mal in dem Ort gewesen war. Das half ungemein beim Teleportieren. Die Straße war ruhig und die wenigen Häuser des Ortes waren weitläufig verteil. Niemand schien die drei gesehen zu haben. Der Waldrand lag nicht weit in nördlicher Richtung.
„Gut, folgt mir. Irgendwo da vorn im Wald muss es eine magische Barriere geben.“, sagte Harry und ging voran. Endlich hatten sie wieder eine heiße Spur zu den Horcruxen. Viel zu lange schon hatte Harry auf der Stelle getreten, was die Suche nach den Seelenteilen anging. Hinter den ersten Bäumen des Mischwalds behinderte das Unterholz ihr Vorankommen.
„Also ich glaube nicht, dass Malfoy sich jedesmal durch diesen Dschungel kämpft, wenn er nach Hause kommt. Hier muss es doch irgendwo einen Weg geben.“, sagte Ron, als er einen hohen Farn beiseite schob. Harry merkte nun noch deutlicher, dass er besser ein Butterbier weniger mit Pansy getrunken hätte. Er war nicht betrunken, eines weniger wäre einfach nur besser gewesen.
„Ich glaube, da vorne gibt es ein Weg.“, entgegnete Hermione. Tatsächlich kamen die drei Freunde nach ein paar Metern durch unwegsames Unterholz auf einen kleinen Waldweg. Rechts schien er in den Ort zurück zu führen, während er links in nicht allzu großer Ferne vor einer Statue auf einem steinernen Sockel endete.
Dorthin gingen die drei. Die Statue stellte einen Soldaten aus der königlichen Garde dar, der in einer Hand ein altertümliches Gewehr festhielt, dass neben seinem Fuß auf dem Sockel stand, und mit der anderen Hand anscheinend wahllos in den Wald zeigte.
„Hm, der will uns doch irgendetwas sagen.“, überlegte Ron. Hermione tippte bereits an verschiedenen Stellen mit ihrem Zauberstab gegen den Sockel der Statue. Harry sah sich um, ob es sonst noch etwas zu entdecken gab, außer Bäumen fand er aber nichts.
„Ich denke, wir sind ganz nah am Portal.“, sagte Hermione. „Odem Arcanum.“, sprach sie und zeigte dann auf eine Stelle zwischen zwei Bäumen, dort, wo auch der steinerne Reiter hinzeigte. „Da ist es. Kommt.“
Sie ging voran und verschwand zwischen den beiden Bäumen. Harry und Ron folgten ihr. Das Portal funktionierte tatsächlich genauso, wie das Portal am Bahnhof von London, wie Pansy gesagt hatte. Man ging einfach hindurch und war dann an einem anderen Ort, der auf magische Weise innerhalb eines anderen lag.
Auf der anderen Seite des Portals fanden sich die drei vor einer langen, hohen Mauer wieder. Genau vor ihnen unterbrach ein doppelflügeliges Gitter die Wand. Dahinter führte ein Weg auf einen großen Springbrunnen zu, darum herum und dann zum Eingang eines riesigen Gebäudes. Es war zwei Stockwerke hoch und erstreckte sich weit nach links und rechts. Es war aus dunklen Steinen gebaut und machte selbst aus der Ferne einen furchteinflößenden Eindruck. In regelmäßigen Abständen hockten steinerne Wasserspeier auf dem Dach und in Nischen neben den Fenstern des zweiten Stockwerks. Dicke Säulen bildeten einen Halbkreis vor dem Haupteingang und trugen einen Balkon darüber. Darüber wiederum erstreckte sich ein spitzer Turm. Dort musste das Turmzimmer sein, von dem Pansy gesprochen hatte.
„Wow, da würde ich auch einziehen.“, sagte Ron staunend. Hermione nickte. „Aber seht mal, hier.“, sagte sie, als die sich dem Gitter näher kamen. Eine rote Scheibe mit dem Siegel des Ministeriums schwebte unbeweglich genau vor dem Gitter.

Betreten verboten. Lebensgefahr. Der Minister der Magie für das Ministerium der Magie

„Das sieht gar nicht gut aus.“, sagte Hermione leise.
„Von so einem kleinen Schild lassen wir uns nicht aufhalten. Kommt, wir brauchen den Horcrux.“, entschied Harry und begann, über das Gitter zu klettern. Das obere Gitterende bestand zum Glück nur aus einer Rundung. Es gab weder scharfe Spitzen, noch Stacheldraht oder Ähnliches.
Mit einem dumpfen Geräusch landeten Harrys Füße auf dem Boden der anderen Seite. Kurz darauf folgte Ron, dann auch Hermione.
Harry erkannte nun ein weiteres Haus zu seiner Linken. Es war nicht so kunstvoll gebaut, wie das Hauptgebäude, aber auch zwei Stockwerke hoch. Harry vermutete, dass dort die Bediensteten gewohnt hatten.
Mit vorsichtigen Schritten bewegten sich die drei auf den Eingang zu.
„Wir sollten vielleicht nicht der Vordereingang benutzen.“, empfahl Hermione, als sie den Springbrunnen, der auf halber Strecke zwischen Gitter und Haus stand, passiert hatten.
Harry stimmte zu und lenkte seine Schritte auf die Ecke der Hausfront zu. An der Seite verlief das Haus genauso lang weiter, wie die Front breit war. Die Fenster standen in regelmäßigen Abständen zueinander und waren alle sehr hoch und ziemlich schmal. Kein Wunder, dass Malfoy größenwahnsinnig geworden war, wenn er hier allein mit seiner Familie und Bediensteten gelebt hatte. Harry vermutete, dass in dem Haus gut und gerne fünfhundert Menschen wohnen konnten. Außer der Schritte der drei Freunde auf dem Rasen und dem gelegentlichen Vogelgesang aus dem Wald jenseits der Mauer, die das Grundstück umgab, war es still.
Solange, bis ein lautes, plötzliches Gebell alle drei erschrecken ließ. Hinter ihnen kam ein riesiger, zweiköpfiger Hund um die Hausecke gerannt. Selbst aus der Ferne konnte Harry die schrecklichen Reißzähne in den geifernden Mäulern erkennen. Er zog eine schwere Kette hinter sich her, deren Ende ihm um den Hals gewickelt war.
Während Ron schreiend wegrannte, zogen Harry und Hermione ihre Zauberstäbe, als das Biest mit mörderischen Sätzen auf sie zugerannt kam.
„Stupefy !“, zauberte Harry, sein Fluch verfehlte den Hund aber um Haaresbreite.
„Divisio.“, rief Hermione und ein bläulicher Strahl entsprang ihrem Zauberstab. Der Strahl traf den Hund kurz bevor er zum Sprung auf Harry und Hermione ansetzen konnte. Der Hund leuchtete so hell auf, dass Harry wegsehen musste. Als das Licht verschwunden war, sah Harry, dass anstelle der monströsen Bestie nur noch zwei kleine Hundewelpen auf dem Rasen saßen.
„Oh, wie niedlich !“, freute sich Hermione und hob die Hunde auf. „Die können wir nicht hierlassen.“
„Lasst uns lieber schnell einen Eingang finden.“, sagte Ron, als er zu Harry und Hermione zurückkam.
„Du hättest uns ruhig helfen können.“, sagte Hermione ernst und sprach damit aus, was auch Harry dachte. Ron sah betreten zu Boden.
„Naja, ich hab mich halt erschrocken.“, erklärte er.
Die drei bewegten sich weiter an der Wand entlang. Die Fenster, an denen sie alle paar Meter vorbei gingen, lagen nicht so hoch, als dass sie sie nicht erreichen konnten, aber keines war dafür gedacht, geöffnet zu werden.
Wenige Meter weiter hob Ron einen Stein auf. Bevor Harry etwas sagen konnte, hatte Ron ihn schon in eine Scheibe geworfen, die mit einem lauten Klirren zersprang.
„Hey, spinnst du !“, fauchte Harry. „Falls hier noch irgendjemand nicht wusste, dass wir hier einbrechen, weiß der jetzt auch Bescheid !“
„Ich habe keine Lust, noch mehr zweiköpfigen Monstern zu begegnen.“, verteidigte sich Ron. Er begann, mit seinem Zauberstab das restliche Glas aus dem Rahmen zu kratzen.
Hermione steckte die kleinen Hundewelpen in die Taschen ihrer Robe. „Du hättest wenigstens einen Stille-Zauber sprechen können.“, sagte Hermione in einem scharfen Flüsterton.
Harry erinnerte sich, dass er schon in Flitwicks Haus gemerkt hatte, dass Ron kein guter Einbrecher war. Aber wenn alles gut ging, war dies der letzte Einbruch, den sie begingen, um einen Horcrux zu bekommen. Ron war der erste, der durch das Fenster in das Haus kletterte. Harry folgte ihm und reichte Hermione eine Hand, als sie ebenfalls nachkam. Hermione lächelte Harry an, als sich ihre Hände fanden. Harry wusste nicht, was er davon halten sollte. Er brach den Blickkontakt ab und ließ sie wieder los, kaum dass ihre Füße den Boden berührt hatten.
Die drei standen in einer Art von Saal. Der Raum war riesig, es stand aber nicht viel darin. Eine Sitzgruppe von Sofas stand um einen niedrigen Tisch auf der linken Seite an der Wand und ungefähr in der Mitte des Raumes stand ein altmodischer Flügel. Spiegelblanke Fliesen bildeten den Boden. An der Decke hingen vier Kronleuchter in viereckiger Anordnung.
„Oh, Mann. Hier haben keine armen Leute gewohnt, soviel ist sicher.“, sagte Ron, als die drei sich vorsichtig auf die gegenüberliegende Flügeltür zu bewegten, die als einzige aus dem Raum hinaus führte.
Mit einem mal fing der Flügel von selbst an, zu spielen. Harry kannte die Melodie nicht, aber sie war laut. Er zauberte einen Muffliato-Zauber auf den Flügel. Die Tasten bewegten sich daraufhin weiter wie von Geisterhand, es war aber kein Laut mehr zu hören.
Die nahegelegene Flügeltür war von goldenen Leisten umgeben und der Türgriff war ebenfalls aus Gold. Ohne den geringsten Ton schwang die Tür auf und ließ die Freunde einen Gang betreten, der nach links und rechts führte und vor jeweils einer weiteren Tür endete.
„Und jetzt ?“, fragte Hermione flüsternd. Einer der Hundewelpen in ihren Taschen gab ein leises Fiepen von sich.
„Der Horcrux soll oben im Turm sein, und der ist über dem Haupteingang. Also hier lang.“, überlegte Harry und wandte sich nach rechts.

„WER WAGT ES, MEIN HAUS ZU BETRETEN ?“, donnerte eine unbekannte Stimme, die nur entfernt menschlich klang. Für einen Augenblick kauerten sich die drei zusammen, dann flog die Tür am Endes des Ganges vor Ihnen aus den Angeln. Hindurch kam eine lebensgroße Statue aus weißem Stein, die Harry als Abbild von Mr. Malfoy erkannte. Schwerfällig und doch bedrohlich schnell kam die Statue näher.
Harry und Ron sprachen Lähmungsflüche auf das Gebilde, die jedoch keine Wirkung zeigten. Hermiones Repulso ließ sie zumindest etwas wanken. Die drei rannten durch die Tür in den Saal zurück, als die Statue nur noch wenige Meter entfernt war. Ron warf die Tür zum Saal hinter sich zu, doch geradezu mühelos schlug die Statue auch diese aus den Angeln. In der Nähe des Flügels, mit einigen Metern Abstand zum steinernen Monster stellten Harry, Ron und Hermione sich zum Kampf auf.
„Fasst euch an den Händen.“, forderte Hermione auf und nahm ihrerseits Harrys Hand. Mit ihrer anderen richtete sie den Zauberstab auf die heran wankende Statue.
„Muss das sein ?“, protestierte Ron.
„Ronald !“,zischte Hermione und warf ihm einen bösen Blick zu. Sofort griff er nach Harrys Hand. Harry spürte einen Fluss magischer Kraft, der durch alle drei strömte, und sich in Hermione sammelte.
Es waren vielleicht noch vier Meter Platz zwischen der Statue und den dreien, als Hermione laut „Repulso !“, rief.
Von einem Lichtblitz aus ihrem Zauberstab getroffen, zerbarst der Oberkörper der Statue. Gesteinsstücke flogen durch den Raum und eine dichte Staubwolke verteilte sich in der Luft. Die Beine, Arme und der Kopf des Angreifers fielen leblos auf den Boden.
„Hat jemand was dagegen, wenn wir uns beeilen und hier schnell wieder verschwinden ?“, fragte Hermione und musste von dem Staub husten.
„Nein.“, sagte Harry und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. „Gut gemacht. Danke.“
„Ja, danke, Herm.“, sagte auch Ron. Er wischte sich dabei Gesteinsstücke von den Schultern.
Mit vorsichtigen Schritten setzten die drei ihren Weg fort, dorthin, wo die Statue hergekommen war. Sie fanden sich in der Eingangshalle wieder. Die große Tür des Haupteingangs lag rechts von ihnen. Links führte am Ende der Halle eine breite Treppe in das zweite Stockwerk. Von dort erstreckte sich eine obere Galerie um die gesamte Eingangshalle. Direkt über dem Eingang allerdings war die Galerie unterbrochen. Dort musste es in den Turm hinauf gehen. An den Wänden der Halle standen noch viel mehr Statuen, die Harry allerdings nicht erkannte. Er vermutete, dass das die früheren Herren des Hauses waren. Nur einer der Sockel, auf denen die Statuen standen, war leer. In ein goldenes Schild am Sockel war der Name Lucius Malfoy eingraviert. Vier dicke Säulenpaare flankierten den Weg vom Eingang zur Treppe. Verschiedene, geschlossene Türen führten in andere Räume, denen Harry aber keine Aufmerksamkeit schenkte.
„Die Treppe hoch.“, entschied er. Ron und Hermione folgten ihm, ohne etwas zu sagen.
Während sie sich durch die Halle bewegten, hielten sie alle drei ihre Zauberstäbe bereit. Ron richtete seinen fortwährend auf die Statuen auf den Wänden.
Ein roter Teppich bedeckte die Treppenstufen und setzte sich auch auf der Galerie fort. Deren Geländer war so gearbeitet, dass man bei genauem Hinsehen erkannte, dass es so aussah, als würden tausende von ineinander verschlungenen Schlangen das Geländer bilden. Harry schauderte es.
Die Galerie endete vor eine goldverzierten Tür, die in einen Raum unmittelbar über dem Haupteingang führte. Harry drückte den Türgriff, die Tür ließ sich aber nicht öffnen. Er machte einen Schritt zurück und richtete den Elder Wand auf das Schloss.
„Alohomora.“, sagte Harry. Das Schloss knackte und Harry konnte die Tür aufdrücken. Hinter der linken Wand, die komplett aus Glas und einer gläsernen Tür bestand, konnte man auf den Balkon über dem Eingang hinaus gehen. Genau an der Wand führte eine schmale Treppe ohne Geländer nach oben und endete dort vor einer weiteren Tür, die sich leicht öffnen ließ.
Der Raum dahinter war nicht besonders groß. Durch ein Fenster konnte man in eine Parkanlage sehen, die innerhalb des Anwesens lag und von den Flügeln des Gebäudes umrahmt wurde. Gegenüber der drei lag eine weiter Tür. Auf einem kleinen Tisch an der Wand stand eine Topfpflanze mit großen Blättern, die aussah, als wäre sie länger nicht gegossen worden.
Mit einem dumpfen Knall fiel die Tür, durch die sie eingetreten waren, hinter den dreien von allein zu. Harry, Ron und Hermione sahen sich an.
„Ich glaube nicht, dass das etwas Gutes bedeutet.“, sagte Hermione. Im nächsten Augenblick war es stockfinster.
„Blimey, was ist denn jetzt los ?“, hörte Harry Ron fluchen.
„Lumos.“, sagte Harry. Der Elder Wand leuchtete im Ganzen und strahlten den Raum mehr als taghell aus. Die beiden Türen waren verschwunden, ebenso das Fenster und die Pflanze. Dafür waren an den Wänden Bilder von großen, rotäugigen Schlangen erschienen, die einen furchteinflößenden Tanz aufführten.
„Wir sitzen in der Falle !“, stellte Ron mit zitternder Stimme fest. Er hatte Recht, denn es gab keinen Ausweg mehr aus dem Raum. Auch am Boden entdeckte Harry nun das Bild einer Schlange, die einen schaurigen Tanz aufführte.
„Nagut, die Türen sind weg. Aber wir sind nicht in Gefahr. Überlegen wir mal ganz in Ruhe.“, sagte Hermione.
„Ähm, Herm ?“, sagte Ron und sah zur Decke. Harry stockte der Atmen. Die Decke senkte sich ihnen langsam entgegen. Noch war sie ungefähr zweieinhalb Meter hoch.
Ohnmächtig sahen die drei der sich senkenden Decke entgegen.
Hermione war die erste, die die Stille brach.
„Fortis !“, zauberte sie und eine Lichtkugel aus ihrem Zauberstab traf Ron. Dessen Schultern wurden augenblicklich breiter und die Ärmel seiner Schuluniform platzen unter plötzlich wachsenden Muskeln. Binnen Sekunden sah Ron aus, wie der stärkste Mann, den Harry je gesehen hatte.
„Halte die Decke auf !“, forderte Hermione Ron auf. Als die Decke so weit herunter gekommen war, dass Ron sie erreichen konnte, streckte er die muskulösen Arme danach aus. Er konnte die Decke aber nicht aufhalten, auch wenn er sich sichtlich anstrengte.
Nach ein paar mehr Zentimetern konnte auch Harry die Decke mit den Händen erreichen, kurz darauf auch Hermione. Aber auch zu dritt konnte sie nicht verhindern, dass die Decke immer weiter nach unten drückte. Die Kraft, die die Decke senkte, war einfach zu groß. Ron konnte nun kaum noch aufrecht stehen.
„Herm !“, forderte Harry mit aller gebotenen Dringlichkeit.
„Ich denke ja schon.“, sagte sie. Ihre Nerven lagen blank, das konnte Harry an ihrer Stimme erkennen.
Die drei wurden in die Knie gezwungen.
„Blimey, tut endlich was !“, schrie Ron, der immer noch aus Leibeskräften versuchte, die Decke aufzuhalten. Die Schlangenbilder führten noch immer ihren Tanz auf, als wollten sie die Freunde verhöhnen. Harry konnte sich nicht teleportieren. Das Anwesen war mit einem Schutzzauber ausgestattet, genau wie Hogwarts.
Sie wurden gezwungen, sich auf alle Viere sinken zu lassen.
„Ich will hier nicht sterben, verdammt !“, schrie Ron laut.
Harry sah Hermione hilfesuchend an. Wenn jemand einen Ausweg finden konnte, dann war sie es.
„Es ist wegen mir.“, sagte sie, ohne Harry anzusehen.
„Was ? Wir haben keine Zeit !“, bellte Harry. Das letzte, wofür er Zeit hatte, war darüber zu rätseln, was Hermione meinte.
„Wegen meinem Blut.“, erklärte Hermione. „Das hier muss so eine Art Falle sein, für die, die sich mit unreinem Blut dem Horcrux nähern wollen.“
Ron versuchte, die Decke mit seinem Rücken abzustützen. Er schrie vor Anstrengung und Verzweiflung, aber es half nichts. Gnadenlos senkte die Decke sich weiter. Alle drei mussten sich flach hinlegen.
Da hatte Harry eine Idee. Wenn Hermione Recht hatte, würde es reichen, wenn sie in diesem Raum nicht gefunden werden konnte. Und wen der Tod nicht finden konnte, den konnte niemand finden. Harry löste den Invisibility Cloak von seinen Schultern.
„Mach dich unsichtbar.“ sagte er zu Hermione und schob ihr den Umhang zu. Wie viel Zeit hatte er noch, bis er die Decke auf seinem Rücksen spüren würden ? Und wie viel Zeit blieb dann noch, bis die ersten Knochen brachen ?
Hastig schob Hermione den Umhang über sich. Sie fand die Kapuze, warf sie über ihren Kopf und war nicht mehr zu sehen.

Im nächsten Augenblick hatte der Raum wieder seine ursprüngliche Form angenommen. Die Schlangenbilder waren verschwunden und durch das Fenster fiel sanftes Abendlicht an der Zimmerpflanze vorbei auf den Boden, von dem Harry und Ron aufstanden.
Die Eingangstür war zurück an ihrem Platz. Die ihr gegenüberlegende Tür erschien nicht wieder, dafür aber eine andere Tür, genau neben dem Eingang. Beide Türen schwangen von selbst auf.
Ron atmete aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Zusehends nahm er wieder seine gewohnte Gestallt an. „Das war knapp.“, sagte Ron. Er richtete seinen Zauberstab auf sich selbst und sprach „Reparo.“ Die Risse seiner Kleidung verschwanden daraufhin fast vollständig.
Harry nickte und sagte dabei scherzhaft „Ich hatte alles unter Kontrolle.“ Tatsächlich wusste er, dass alle drei nur knapp mit dem Leben davon gekommen waren und dass das Hermiones Verdienst war.
Harry und Ron gingen durch die neue Tür in den nächsten Raum. An ihren Schritten hörte Harry, dass Hermione auch mit ihnen kam. Der neue Raum war klein, gerade mal groß genug, dass eine hölzerne Wendeltreppe darin Platz fand, die in den höchsten Raum des Turmes führte.
Hermione nahm die Kapuze des Invisibility Cloak ab und wurde neben Harry stehend wieder sichtbar. Sie nahm sich den Mantel von den Schultern. „Tut mir Leid, dass ich euch in solche Gefahr gebracht habe. Das war meine Schuld.“, sagte sie, mit gesenktem Blick.
Harry befestigte den Mantel wieder an seinen Schultern. „Unsinn, du hast uns gerade das Leben gerettet.“, widersprach er.
„Ja, das war ganz große Klasse.“, stimmte Ron zu. „Und kannst du mir den Stärkezauber beibringen ?“
Hermione grinste. „Besser nicht. Na, kommt, lasst uns den Horcrux schnell holen, ich will hier weg.“
Ron ging als erster die Wendeltreppe hinauf, Hermione folgte ihm. Harry sah auf ihren Rücken. Das war die perfekte Gelegenheit, sie umzubringen. Er richtete den Elder Wand auf sie.

„NEIN !“, schrie Harry. Hermione drehte sich erschrocken um. Harry taumelte rückwärts bis er mit dem Rücken an die Wand stieß und hielt sich beide Hände an den Kopf. Der Elder Wand lag am Boden. Sofort sprang Hermione zu ihm um zu helfen. Was hatte Harry nur ?
„Harry, alles klar ?“, fragte sie unnötigerweise. Ein Blinder konnte sehen, dass nicht alles klar war. Nur langsam nahm Harry seine Handflächen von seinen Schläfen. Er atmete schnell.
„Was ist denn los ?“, fragte jetzt auch Ron von halber Höhe der Treppe.
Harry sah Hermione verängstigt an, mit einem Blick als wäre er auf der Flucht von etwas eingefangen worden, das ihn fressen wollte. Sie hätte ihm so gern geholfen, wenn sie gewusst hätte, wie. Hermione legte ihre Hände auf Harrys Schultern und hoffte, dass es ihn beruhigen würde.
„Hey, was ist ?“, fragte sie.
Harry sah sie weiterhin an. „Voldemort.“, sagte er leise.
Hermione verstand nicht.
„Er weiß, dass wir hier sind.“, fuhr Harry fort.
„Das ist nicht gut.“, sagte Ron von der Treppe aus. Das war noch vorsichtig ausgedrückt.
Ein plötzliches Beben erfasste das ganze Haus. Das Fenster im Vorraum zersprang.
Harry schob sich unsanft an Hermione vorbei und eilte die Wendeltreppe hinauf. Dabei drückte er auch Ron zur Seite.
Hermione sah, dass Harry Angst hatte, und das war auch nur allzu verständlich. Sie selbst hatte auch Angst. Woher wusste Harry, was er gesagt hatte ? Schnell liefen Ron und sie Harry hinterher, die wackelnde Treppe hinauf.
Das oberste Turmzimmer war nicht besonders groß. Durch jeweils ein Fenster konnte man auf die Parkanlage im Inneren des Anwesens und auf den Weg zum Haupttor sehen. An den Wänden links und rechts hingen zwei Porträts von Männern, deren Kleidung und Frisur auf das vorige Jahrhundert schließen ließen. Unter einem war ein goldenes Schild angebracht, auf dem Constantin Malfoy stand. Es zeigte einen Mann um die vierzig mit breitem Backenbart. Ihm gegenüber hing ein Bild, dessen Schild den Dargestellten als Christophus Malfoy auswies, einem jüngeren Mann, vielleicht Anfang zwanzig in einem seidenschwarzen Jackett. Zum Glück blieben die beiden Porträts still und rollten nur etwas mit den Augen. Durch das fortgesetzte Beben fiel das Porträt von Christophus zu Boden. Auch die Scheiben des Turmzimmers gingen zu Bruch. Das Beben war unangenehm, aber nicht so stark, dass es einen von den Beinen werfen konnte. Hoffentlich wurde es nicht so stark, dass das Haus zusammen stürzte !
Das bemerkenswerteste in dem Turmzimmer war eine Art von goldenem Podest, das genau in der Mitte stand. Hermione konnte nicht sagen, ob das Podest aus massivem Gold oder nur mit Gold überzogen war, war sich aber sicher, dass es sich um echtes Gold handelte. Darauf befand sich eine Glasvitrine, in der eine Tiara lag, gefertigt ausschließlich aus weißen Perlen.
Bevor Hermione etwas tun konnte, hatte Harry das Glas schon mit dem Ellenbogen eingeschlagen und griff nach dem Horcrux. Kaum hatten seine Fingerspitzen die Tiara berührt, war Harry verschwunden.


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Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung