von GinHerDum
Verlassen
„Ginny! Ginny, mach auf!
Molly stand vor der verschlossenen Zimmertür ihrer einzigen Tochter und versuchte nun schon seit Stunden die kleine zum Aufschließen zu bewegen.
„Du musst mich reinlassen! Mit uns reden! Komm schon, so kann es doch nicht weitergehen!“
Molly wusste nicht mehr was sie tun sollte. Langsam sank sie an der Zimmertür auf den Boden, legte den Kopf in die Hände und begann zu weinen.
„Was soll ich denn machen, wir wissen doch alle nicht mehr weiter!“
Noch immer reagierte sie nicht.
„Ich will dir doch helfen, mein Schatz, alle wollen dir helfen!“
„Mir kann niemand helfen, versteht das doch endlich!“, schrie Ginny nun aus vollem Leib.
Molly weinte und weinte. Sie wusste doch, wie sich das alles anfühlte. Sie hatte ihren Sohn verloren. Fred war nicht mehr.
„Ginny, aber du musst doch rauskommen, etwas essen. Harry ist auch schon ganz verzweifelt!“, schluchzte Molly.
Sie hörte wie sich in Ginnys Zimmer plötzlich etwas regte. Molly spürte, dass ihre Tochter nun näher kam.
„Harry?“, flüsterte sie.
„Ja, natürlich! Ginny, er ist völlig verzweifelt, genau wie alle anderen; er macht sich schreckliche Vorwürfe.“
„Harry ist immer noch hier? Er… er wollte doch gehen, nach Godric’s Hollow…“
„Ja, aber als du nicht mehr aus deinem Zimmer kamst, hielt er es für besser noch hier zu bleiben. Er kann noch nicht alleine sein.“
Das Türschloss klackte leise.
Molly stand auf. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Sie hatte sofort gewusst, dass Ginny nicht nur wegen Fred so verzweifelt war; schon lange wusste sie, was zwischen den beiden war, lange vor ihnen selbst.
Langsam öffnete Molly die Tür. Ginny sah völlig verweint aus. Ihr Gesicht was geschwollen und ihre Augen nur noch rote, kleine Flecken.
„Er ist immer noch hier?“, flüsterte sie. Molly nickte nur.
Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Dann nahmen sie sich in die Arme und Molly flüsterte ihrer Tochter ins Ohr: „Wir schaffen das; alle gemeinsam!“
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