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Fanfiction

Love, oh love.. - Hogsmeade

von Vampirella

Hey!
Vielen Dank an alle, die mir wieder ein Kommentar hinterlassen haben! Ich freu mich riesig, dass die Story gut ankommt und freu mich schon darauf, euch mit weiteren Kapiteln zu überraschen :)





Hogsmeade


" Das war eine super Idee von dir." Hermine atmete die frische Luft tief ein. Es war noch relativ früh am Vormittag, aber dennoch schien die Sonne schon warm auf sie herab und kündigte einen schönen Tag an.

Ginny lächelte. " Tja, du solltest öfter auf mich hören."
Sie hatten ihre schweren, schwarzen Umhänge in ihren Schlafsälen gelassen und dafür ihre leichten Sommerklamotten eingetauscht. So waren sie perfekt gerüstet für einen entspannten Samstag in Hogsmeade. Ohne Probleme, ohne Streit, und vor allem ohne Ron, dachte Hermine.

" Das werde ich in Zukunft bestimmt", versprach Hermine, ebenfalls lächelnd. Sie begann langsam zu merken, dass Ginny eine wirklich gute Freundin war. Sie war verständnisvoll, hörte zu. Ganz anders als ihr Bruder.

" Wenn du immer so gute Ratschläge hast", fügte sie noch hinzu.

" Ich hab noch so einige parat", entgegnete Ginny lässig.

Während sie so nebeneinander her spazierten, fragte sich Hermine, wie es wohl in Ginnys Innerem aussah. Auf der einen Seite war sie dieses fröhliche, lockere Mädchen, das sich um nichts und niemanden zu sorgen schien, auf der anderen Seite war sie ein unglückliches Häufchen Elend, das geradezu besessen von Harry war und einfach nicht von ihm loskam.

" Wo wollen wir zuerst hin?", wollte Ginny wissen, als sie am Dorfrand ankamen. " In den Honigtopf?"

" Ja, meinetwegen. Ich würde sagen, wir gehen zuletzt in die Drei Besen, um uns von unserer Tour auszuruhen", erwiderte Hermine.

Sie schlenderten in den überfüllten Süßigkeitenladen und ließen sich von der Begeisterung, die dort in der Luft lag, mitreißen. Hermine, die eigentlich kein großer Fan von Bonbons und Lutschern und all so einem Kram war, kaufte sich am Ende drei riesige Nougat-Schokoriegel und eine Packung überdimensionaler Lollis in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Auch Ginny schlug kräftig zu und so verließen sie nach einer halben Stunde voll bepackt den Honigtopf wieder.

Danach besuchten sie ein Geschäft, das unglaubliche Klamotten verkaufte und in dem Ginny fast vor Begeisterung ausflippte. Sie probierte unzählige Oberteile und enge Jeans an, und Hermine wartete jedesmal vor der Umkleidekabine, um die Outfits zu bewerten. Am Ende schleppte Ginny noch zwei weitere Tüten, voll gefüllt mit Klamotten, aus dem Laden.

Hermine machte es wirklich Spaß, einfach mal an nichts zu denken und bloß zu entspannen. Sie musste sich um nichts Sorgen machen (eigentlich) und konnte die Seele baumeln lassen. Komischerweise klappte das sonst nie, wenn sie einfach mal relaxen wollte, aber jetzt, in Ginnys Gegenwart, ging es ganz leicht. Ginnys Ausstrahlung ließ sie irgendwie herunterfahren von ihrem üblichen Modus, in dem sie immer nur funktionierte und die perfekte Streberin war. Jetzt war sie nur ein Mädchen, nicht mehr und nicht weniger, was an nichts denken musste und allein das machte sie glücklich.

Nach einigen Stunden des Shoppings landeten sie schließlich in den Drei Besen. Das Lokal war auch schon jetzt um die Mittagszeit gut gefüllt, aber sie bekamen trotzdem glücklicherweise noch zwei Plätze am Fenster. Während Ginny zur Theke ging und zwei erfrischende Butterbiere bestellte, rückte Hermine ihre unzähligen Tüten neben den Tisch, um sie zu verstauen und ein bisschen mehr Beinfreiheit zu schaffen.

Ginny kam mit zwei Flaschen Butterbier zurück und stellte sie auf den Tisch, dann ließ sie sich mit einem wohligen Seufzen nieder. " Das ist das Beste, was es nach einer ausgiebigen Shopping-Tour geben kann."

" Ja, du hast Recht", stimmte Hermine ihr lächelnd zu und griff nach ihrem Butterbier.

" Und, hast du nochmal über Ron und deine Beziehung zu ihm nachgedacht?", fragte Ginny vorsichtig.

" Ehrlich gesagt, heute nicht. Aber gestern Abend habe ich mir noch ein paar Gedanken gemacht. Vor allem, über das, was du gesagt hast." Hermine nahm noch einen Schluck Butterbier. " Wenn das so mit ihm weitergeht, werde ich wohl Schluss machen müssen."

" Aber...meinst du wirklich?" Ginnys Gesichtsausdruck drückte Erstaunen, gleichzeitig aber auch Schock aus.

" Was soll ich denn sonst machen? Durch Reden lassen sich die Probleme anscheinend auch nicht klären, weil man sich mit Ron über solche Dinge nicht richtig unterhalten kann!", sagte Hermine entrüstet. " Ich hab mir das ganz anders vorgestellt. Und ich hab auch nie damit gerechnet, dass Ron so... so ist!"

" Tja, wie ich dir schon öfters gesagt habe: so ist er halt." Ginny zuckte mit den Schultern.

" Naja, aber es kann doch nicht sein, dass er auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt. Das ist doch nicht menschlich." Hermine merkte, wie sehr das stimmte.

" Du hast nur zwei Möglichkeiten: entweder du versuchst nochmal mit ihm in Ruhe über alles zu reden und ihm deine Sicht der Dinge zu erklären, oder... du musst es beenden." Ginny blickte auf den Tisch. " Ich meine, ich merke ja, dass es dir nicht gut dabeigeht. Und dass du irgendwie wahrscheinlich doch nicht mit Ron zusammenpasst."

" Ja, das habe ich jetzt auch gesehen.", sagte Hermine bitter. " Ich werde mir jetzt also überlegen müssen, was ich tue."

" Aber überlege dir gut, was du tust- einen Freund bekommst du so schnell nicht wieder." Als Ginny das sagte, sah sie gleichzeitig verträumt und traurig aus. " Du siehst es ja an meinem Beispiel."

" Aber, Ginny, jetzt mal ehrlich..." Hermine zögerte, dann sprach sie es doch aus. " Du könntest mit so vielen Jungs zusammen sein. Warum muss es unbedingt Harry sein? Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass er dich nicht verdient- und ich bin mir auch nicht sicher, ob er dich anders behandeln würde als die Mädchen, mit denen er sonst immer flirtet."

Ginny zuckte zusammen, und Hermine hätte ihre Worte am liebsten gleich wieder zurückgenommen. " Tut mir Leid, das klang sehr... hart", sagte sie schnell.

" Aber du hast Recht. Das ist die Wahrheit." Ginny sagte es fest, jedoch etwas verschnupft, so als glaubte sie selbst nicht wirklich, was sie sagte.

" Ich meinte eigentlich.... Harry hat dich wirklich nicht verdient. So wie er mit anderen Mädchen umgeht- danach zu urteilen hat er dich als Freundin nicht verdient. Du wärst viel zu gut für ihn."

" Wirklich?" Als Ginny aufschaute, hatte sie glitzernde Tränen in den Augen.

Hermine musste schlucken, als sie ihre Freundin so nah an den Tränen sah, und nickte deshalb nur. Ginny sprang auf, stürzte um den Tisch herum und schloss Hermine in eine stürmische Umarmung. " Oh, danke, danke, dass du das sagst", flüsterte sie Hermine ins Ohr.

" Kein Problem", sagte diese perplex zurück.

Ginny fasste sich wieder und setzte sich zurück auf ihren Platz. " Weißt du, das Problem ist, im Moment... bin ich mir nicht wirklich über meine Gefühle klar."

" Deine Gefühle über Harry?", hakte Hermine behutsam nach.

" Naja. Meine Gefühle allgemein." Ginny schaute auf den Tisch, als wären ihr die Worte peinlich. Hermine wusste nicht recht, was sie mit dieser Aussage anfangen sollte, aber Ginny sprach schon weiter. " Ich fühle mich im Augenblick so wirr. Als wüsste ich manchmal gar nicht, wer ich wirklich bin."

" Oh, das Gefühl kenne ich", lachte Hermine. " Das habe ich auch manchmal."

" Tja, und so geht's mir im Moment." Ginny seufzte. " Aber eigentlich sollte ich dich nicht mit meinen Problemen volllabern, wir hatten ja ursprünglich vor, dich von deinen abzulenken."

" Nicht so schlimm. Für deine Probleme muss doch auch mal Zeit sein."

" Ach ja? Da scheinst du aber die Einzige zu sein, die sich dafür interessiert." Nun blickte Ginny aus dem Fenster, und plötzlich begriff Hermine, dass Ginny schrecklich einsam sein musste. Sie hatte keine wirkliche Freundin und hing einem Jungen nach, der sich lieber mit anderen Mädchen vergnügte. Und anscheinend war sie der Meinung, dass ihr niemand zuhören wollte.

So war es Hermine auch schon einige Male gegangen, aber nicht in so extremer Form wie Ginny. Hermine hatte sich schon längst damit abgefunden, dass sie sich eben nicht sonderlich mit Mädchen ihres Alters verstand, weil sie sehr auf die Schule fixiert war und viele damit nicht klarkamen. Klar hatte sie sich schon ein paarmal nach einer besten Freundin gesehnt, der sie alles, aber auch alles erzählen konnte. Doch im Verlauf der Jahre hatte sie sich daran gewöhnt. Bis sich nach und nach die Freundschaft mit Ginny entwickelt hatte.

" Das... das glaube ich nicht." Hermine sagte es leise, aber auch drängend. Ginny sollte sehen, dass sie es ernst meinte.

" Woher willst du wissen, ob ich Freunde habe? Ich glaube nicht, dass du darüber sonderlich viel weißt", entgegnete Ginny schon fast verbittert.

Hermine war perplex über den plötzlichen Stimmungsumschwung. " Tut... tut mir Leid. Das war nicht so gemeint. Ich wollte dich bloß wissen lassen, dass es mich interessiert, wie es dir geht."

" Hermine, mach' dir doch nichts vor. Du bist die meiste Zeit mit dir selbst und der Schule beschäftigt. Erzähl mir nicht, du hättest schon mal eine beste Freundin gehabt."

" Naja... doch. Ich... ich hab dich", stammelte Hermine. " Ich dachte, zwischen uns hätte sich eine ganz gute Freundschaft entwickelt."

Ginny starrte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. " Ist das dein Ernst?"

" Natürlich", sagte Hermine. " Du hörst mir als Einzige zu. Du verstehst, wie es mir mit Ron geht. Und ich kann dir vertrauen, dass du es nicht gleich in die ganze Welt hinausposaunst. Du bist meine beste Freundin." Hermine merkte, dass es wahr war, als sie die Worte aussprach.

" Das ist... schön", sagte Ginny so seltsam gezwungen, dass Hermine fast wütend wurde. " Ich meine, das finde ich echt nett."

" Nett? Du findest das...nett?" Hermine fühlte sich irgendwie veräppelt.

" Sorry."Ginny lächelte gequält. " Ich... ich kann das nicht so gut ausdrücken, tut mir Leid. Ich kann generell meine Gefühle nicht wirklich ausdrücken."

" Das kenne ich ja irgendwoher", murmelte Hermine und fühlte sich an Ron erinnert. Anscheinend lag diese Charaktereigenschaft in der Familie.

" Ich meine, ich finde das wirklich nett von dir. Das kam vielleicht eben ein wenig... blöd rüber."

" Ja, das stimmt", sagte Hermine schnell.

Eine Zeitlang schwiegen sie, weil Hermine nichts mehr einfiel, was sie sagen konnte. Sie wollte eigentlich noch ein paar tröstende Worte zum Thema Harry sagen, wusste aber nicht, wie sie es formulieren sollte und ob es passte.

" Ich glaube, wir sollten mal langsam wieder zum Schloss hochgehen", sagte Ginny nach einer Weile.

Hermine schaute auf die Uhr. " Es ist erst zwei. Wollen wir nicht noch in ein paar Geschäfte?" Sie merkte, dass es fast flehend klang, aber sie wollte noch nicht hoch ins Schloss. Sie wollte lieber noch weiter die Unbefangenheit mit Ginny genießen.

" Meinetwegen. Du willst wohl noch nicht zu Ron zurück?", fragte Ginny und erriet damit genau Hermines Gedanken.

" Richtig", sagte Hermine halb lächelnd. " Ich muss mich einfach noch ein bisschen entspannen."

Den restlichen Nachmittag verbrachten sie damit, durch Hogsmeade zu schlendern und in den einen oder anderen Laden zu gehen. Doch schließlich hatten sie beide keine Lust mehr und stimmten darin überein, sich langsam auf den Rückweg zu machen.

" Ehrlich gesagt, habe ich keine Lust darauf, Ron gleich beim Abendessen zu begegnen", murmelte Hermine.

" Ignorier' ihn einfach. Den Streit mit ihm zu suchen ist ja zwecklos. Und in einer ruhigen Minute versuchst du nochmal mit ihm zu reden und teilst ihm deine Entscheidung mit, egal, wie sie ausfällt."

" Du meinst, ob ich mich von ihm trenne oder nicht?" Für Hermine war es irgendwie ein komischer Gedanke, sich jetzt schon wieder von Ron zu trennen.

" Ja. Ich meine, wenn du es ihm erklärst, wird er es hoffentlich verstehen. Er kann ja nichts dagegen machen oder dich zwingen, mit ihm zusammen zu sein."

" Eigentlich wollte ich so niemals eine Beziehung beenden. Weißt du, im Streit. Ich finde das bescheuert." Hermine seufzte. " Aber irgendwie findet sich ja keine andere Lösung..."

Hermine graute es vor dem Abendessen. Aber sie ermahnte sich dazu, cool zu bleiben und die ganze Sache ruhig und sachlich mit Ron zu besprechen.

Als sie beide beim Schloss ankamen, war es schon fast Zeit zum Abendessen. Viele Schüler strömten schon hinunter zur Großen Halle. Doch Ginny sagte: " Geh' du schon mal vor. Ich muss noch einen Aufsatz erledigen. Falls wir uns beim Abendessen nicht mehr sehen, können wir uns ja nachher im Gemeinschaftsraum nochmal unterhalten, okay?"

" Klar, bis dann", antwortete Hermine etwas überrumpelt. Es wäre ihr lieber gewesen, Ginny dabei zu haben, wenn sie sich Ron stellen musste. So fühlte sie sich eher geschützt.

" Mach' dir keinen großen Kopf. Egal, wie du dich entscheidest, ich stehe hinter dir", versprach Ginny und lächelte sie mit einem warmen Lächeln an.

" Ja. Das weiß ich. Danke, Ginny", verabschiedete Hermine sich froh. Sie schaute Ginny noch kurz nach, während die Wärme des Lächelns immer noch ihr Herz umfing.

So gestärkt traute sie sich auch in die Große Halle. Erleichtert merkte sie, dass Ron und auch Harry noch nicht da waren, und sie setzte sich einfach allein auf einen Platz. Nach ein paar Minuten kamen die Quidditchspieler herein, die gerade Training gehabt hatten, und unter ihnen war auch Dean. Als er sah, dass sie alleine dasaß, gesellte er sich zu ihr.

" Hey, Hermine", begrüßte er sie freundlich. " Ich wollte mich nochmal für deine Hilfe bedanken. Das war echt nett, dass du deine freie Zeit geopfert hast."

" War doch kein Problem", winkte Hermine ab. " Das habe ich gern gemacht."

" Für Ron war es aber anscheinend eins", bemerkte er vorsichtig.

" Ach, kümmere dich nicht um den", erwiderte Hermine mit einem gezwungenen Grinsen. " Der kriegt sich schon wieder ein. Wie war dein Quidditch-Training? Haben wir dieses Jahr Chancen auf den Sieg?", fragte sie überschwänglicher, als es nötig gewesen wäre, um das Thema zu wechseln.

" Oh, das war gut. Seit wann interessierst du dich für Quidditch?", wollte Dean mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.

Hermine entgegnete gespielt empört. " Na hör mal- mich interessiert es auch, ob wir den Quidditch-Pokal gewinnen oder nicht."

" Okay", lachte Dean. " Ich nehme alles zurück." Er nahm sich etwas von dem Eintopf, der auf dem Tisch stand. " Oh, da kommt Ron. Ist das okay, wenn ich hier sitzenbleibe? Oder soll ich lieber gehen?"

" Bleib doch sitzen", sagte Hermine schnell. " Das ist doch kein Problem."

" Sicher?", hakte Dean noch einmal nach.

" Ja ja, klar", versicherte Hermine. Sie sah aus dem Augenwinkel, wie Ron sich mit Harry setzte und anscheinend einen Blick zu ihr herüberwarf. Doch sie ignorierte ihn geflissentlich und tat so, als würde sie ihn überhaupt nicht bemerken.

Die ganze Zeit während des Essens war sich Hermine Rons Anwesenheit bewusst und konnte nicht vergessen, dass er da war. Sie unterhielt sich zwar größtenteils mit Dean, doch das lenkte sie nicht richtig ab. Sie hoffte, dass Dean das nicht merkte und als Unfreundlichkeit aufnahm.

Doch all die Ignoranz nützte nichts, denn gegen Ende des Abendessens kam Ron mit gewzungen lockerer Miene herüber. Aber er sprach nicht Hermine an, sondern Dean.

" Na, Dean, wie geht's?", fragte er eher gequält freundlich als nett. " Wie läuft's beim Quidditch?"

" Ähm... ganz gut. Wieso?" Dean schien verwirrt, dass Ron nach der Szene gestern so genügsam war.

" Ist ein guter Sport, um Mädchen zu beeindrucken, nicht wahr?" Ron sah Hermine nicht an, doch es war klar, dass seine Aussage auf sie bezogen war.

Dean zögerte. " Naja... das würde ich nicht so sagen."

" Aber pass' auf. An manchen verbrennst du dir die Finger." Ron schien, als hätte er gar nicht gehört, was Dean sagte. " Es kann nämlich sein, dass sie erst mit dir zusammen sein wollen, und dann aber plötzlich keine Zeit mehr für dich haben. Und so eine Art von Beziehung will doch keiner, oder?"

" Äh... sicher nicht. Was willst du mir jetzt damit sagen?" Dean schien wegen Rons schwammiger Aussagen zunehmend verärgerter zu werden.

" Ach, nichts Besonderes. Ich wollte dich bloß... vorwarnen." Rons Augen blitzten ganz kurz zu Hermine hinüber, und sie erwiderte den Blick standhaft.

So als hätte er nun genug gesagt, wandte sich Ron ab und ging langsam zu Harry zurück.

Dean schüttelte den Kopf. " Was war das denn jetzt?"

" Warte mal kurz." Hermine sprang auf und lief Ron hinterher. Sie holte Ron kurz vor seinem Platz ein. " Kann ich mal mit dir reden?", fragte sie knapp. " Es ist wichtig."

" Hast du etwa im Moment Zeit?", spottete Ron und tat so, als wäre das etwas absolut Außergewöhnliches.

" Komm schon", zischte sie und packte ihn am Handgelenk. " Ich hab echt keine Lust auf deine Launen."

" Meine Launen?", äffte Ron sie nach, während sie nach draußen gingen.

Hermine antwortete nicht darauf. Sie erkannte Ron nicht wieder. Dieser Mensch, mit dem sie gerade zu reden versuchte, hatte nichts mehr mit dem gemeinsam, der vor einigen Tagen noch ihr Freund gewesen war.

" Okay. Ich möchte gerne vernünftig mit dir reden." Hermine stoppte in der Eingangshalle und sah Ron fest in die Augen.

" Bitte", sagte Ron, immer noch höhnisch lächelnd.

" Ich glaube... ich glaube, das funktioniert so nicht mit uns." Hermine stieß unbemerkt angehaltene Luft aus- jetzt war es raus. " Ich denke, wir passen so nicht zusammen, Ron."

" Ach so, das denkst du, ja?", entgegnete Ron. " Tja, ich glaube, ich bin ganz deiner Meinung, Hermine. Ich denke, ich passe nicht mit einem Menschen zusammen, der nur an sich denkt oder an die heilige Schule. Tut mir Leid. Mit so jemanden komme ich nicht zurecht."

" Ach wirklich? Soll ich dir mal was sagen?", fiel sie ihm wütend ins Wort. " Ich komme nicht mit jemanden zurecht, der rücksichtslos und grundlos eifersüchtig ist. Ich komme nicht jemandem zurecht, der jeden fertigmacht, nur weil es ihm nicht in den Kram passt!"

Ron kniff die Augen zusammen. " Ich bin hier nicht der Selbstsüchtige, Hermine."

" Ich bin es auch nicht!", fauchte sie. " Du bist hier derjenige mit den Macken, mit denen jeder zurechtkommen muss! Das sagt sogar Ginny, ich frage mich, wie die das ihr Leben lang mit dir ausgehalten hat-"

" Geht es jetzt um Ginny, oder was? Was hat sie denn mit uns zu tun?"

" Sie hat einiges mit uns zu tun!" Hermine war fassungslos, wie uneinsichtig Ron war. " Erstens ist sie deine Schwester. Sie ist eine Schwester, wie du sie überhaupt nicht verdienst. Zweitens, sie ist der einzige Mensch, der mir zuhört und der Verständnis für mich hat. Sie hat also einiges mit uns beiden zu tun!"

" Es geht hier doch aber nicht um Ginny, sondern um unsere Beziehung!", schoss Ron zurück.

" Nein, Ron", sagte sie leise. " Wir haben keine Beziehung mehr. Wir haben gar nichts. Ich möchte absolut nichts mehr mit dir zu tun haben."


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg