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Fanfiction

Kampf um die Zukunft - Böses Erwachen

von Rosiel

15. Kapitel – Böses Erwachen

Severus erwachte, als das erste Tageslicht durch sein Fenster schien. Er war völlig gerädert, doch zum ersten Mal richtig zufrieden. Sein Arm glitt tastend zur Seite und suchte nach dem Grund seiner angenehmen Erschöpfung. Doch sie war nicht da.

Seine Ruhe war auf einen Schlag verschwunden. Severus setzte sich sofort auf und im ersten Moment befürchtete er, alles wäre nur ein Traum gewesen. Er sprang aus dem Bett, hielt nach Anhaltspunkten Ausschau, dass das nicht der Fall war. Solch einen Streich konnte ihm sein Kopf doch nicht spielen?!

Plötzlich hörte er aus dem Bad Geräusche. Sein Herz machte einen Sprung und er lief hinein. Doch völlig geschockt erstarrte er im Türrahmen. Sein Bad glich einem Schlachtfeld! Was hatte sie hier nur gemacht?

„Das ist doch einen einladenden Anblick am frühen Morgen!“, kam es aus Richtung Badewanne und Severus entdeckte sie im dampfenden Wasser. Sie tastete ihn von oben bis unten ab und Severus wurde unbehaglich zumute, als er registrierte, dass er noch nackt war. Er klaubte seinen Bademantel vom Boden und zog ihn sich über. „Was denn? Plötzlich schüchtern?“, stichelte sie, doch Severus ignorierte sie und sah sich erneut im Bad um. Sie hatte es regelrecht auseinander genommen!

„Was hast du hier veranstaltet?“, knurrte er entnervt.

„Einen guten Badezusatz gesucht!“

„So etwas habe ich nicht!“

„Na herzlichen Dank! So schlau bin ich jetzt auch schon!“, schnappte Anjolie. Sie streckte die Hand nach ihm aus und bat: „Komm zu mir!“ ‚Unersättlich!’

„Willst du mich frühzeitig ins Grab bringen?“, brummte und hob ein paar Handtücher auf. ‚Wie soll ich mich in diesem Saustall entspannen?’

„Also was du immer denkst!“, grinste sie. „Ich will nur, dass du mit mir badest!“

„Nein danke!“, brummte er wieder. ‚Als würde das nicht aufs gleiche hinauslaufen!’

„Severus! Ich weiß, was du letzte Nacht getan hast! Du brauchst ein Bad!“ Severus sah sie finster an. Sie hatte Recht, das wusste er, doch er befürchtete auch, nur als Krüppel aus diesem Zimmer herauszukommen.

Doch gehorsam zog er seinen Bademantel wieder aus und ging zu ihr. „Aber nur baden!“, bestimmte er entschlossen und kletterte zu ihr in die Wanne.

„Rücken zu mir!“, mahnte sie und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. Er bestrafte sie mit einem bösen Blick, folgte ihrer Aufforderung jedoch, wenn auch mit einem Flimmern im Bauch. ‚Verdammt! Wann wird mir mein Körper endlich wieder gehorchen?’ Er spürte, wie sie begann, seinen Rücken mit einem Schwamm zu waschen und zuckte kurz, als ihn ein Schmerz durchfuhr.

„Tut mir leid!“, murmelte sie ihm zu. „Ich sollte wohl mal meine Fingernägel stutzen!“ Severus lehnte sich nach vorn und legte seine Unterarme auf seine Knie. Leise lächelte er in sich hinein. Er hatte schon weitaus schlimmere Verletzungen gehabt und die waren bei weitem nicht mit so angenehmen Erinnerungen behaftet!

Gelöst ließ er sich von ihr verwöhnen und protestierte selbst dann kaum, als sie ihm seine Haare einseifte – mit Veilchenshampoo. ‚Diese Frau wird meinen Ruf völlig ruinieren!’ Und er fragte lieber nicht, wo sie das Shampoo her hatte.

Er wurde nur ein wenig unruhig, als sie ihn an ihre Brust zog und begann seine Vorderseite einzuschäumen. Und als sie ihm zu tief kam, schritt er vehement ein und wusch sich selbst weiter. Das würde er nicht lange ohne jede Reaktion überstehen! ‚Und ich werde nicht derjenige sein, der die gesetzte Regel nicht einhält!’

Zuletzt lag sein Kopf ruhig an ihrer Brust und Severus schwelgte still und heimlich in Erinnerungen an die letzte Nacht, während Anjolie ihre Finger über seine Brust gleiten ließ. Plötzlich kam ihm etwas in den Sinn, was er gestern völlig verdrängt hatte und er riss die Augen auf. „Wieso konntest du eigentlich Cha-Cha-Cha tanzen?“

Anjolies Finger stoppten abrupt. „Ups!“, entfuhr es ihr und Severus drehte sich betont langsam zu ihr um.

„Soll das heißen, dass du gelogen hast? Du kannst tanzen und hast gelogen, um nicht Unterricht geben zu müssen!“, folgerte er, mühsam beherrscht.

„Ähm, jah?!“, druckste sie und sah ihn mit einem treuen Hundeblick an.

„Der wirkt bei mir nicht!“, fauchte Severus. Er konnte es nicht glauben. ‚Sie hat mich reingelegt! All die qualvollen Stunden hätten überhaupt nicht sein müssen!’

„Was regst du dich so auf? Das hättest du doch auch getan, wenn Dumbledore nicht gewusst hätte, dass du tanzen kannst!“ Severus mahlte mit den Zähnen und ließ sich nur widerwillig wieder von ihr umdrehen und an ihre Brust ziehen. „Ach komm schon! So schlimm war es doch gar nicht! So wie ich es mitbekommen habe, war es auch recht lustig!“

„Für dich vielleicht! Du warst ja nicht der Lehrer, der diesen miserablen Leistungen gemessen wurde!“, knurrte er bockig. ‚Sie hat ja keine Ahnung, wie unerträglich es war, diese Trampel jeden Tag ertragen zu müssen!’

„Was redest du da? Der Großteil der Schüler hat den Ball doch überstanden, ohne sich was zu brechen! Das muss doch auch honoriert werden!“ Severus glaubte sich verhört zu haben. Er spürte ihr lautloses Lachen an seinem Rücken.

„Machst du dich etwa lustig über mich?“, fragte er gefährlich leise.

„Ja!“, platzte sie heraus und prustete los. Mit einem Ruck drehte er sich um und sah, wie ihr Tränen über die Wangen liefen.

„Freut mich, dass du dich so amüsierst, du verlogenes Biest!“

Sie küsste ihn auf die Nase und flüsterte: „Du machst es einem aber auch zu leicht!“

Zu seiner gepfefferten Antwort kam er nicht mehr, da aus dem Wohnzimmer her Rufe erklangen und sie beide erschrocken auseinanderfahren ließ. „Wer ist das?“, fragte Anjolie verärgert. „Und wie kommt er hier rein?“

Severus glaubte Remus Lupins Stimme zu erkennen und kletterte schleunigst aus der Wanne. Wenn der es wagte ihn zu stören, dann musste es sich um eine wichtige Ordensangelegenheit handeln.

„Severus!“, hörte er Anjolies nörgelnde Stimme.

„Nicht jetzt!“, schnappte er und stürmte los.

„Dein Bademantel!“, hörte er sie noch, als er gerade zur Badezimmertür heraus war. Entnervt tappte er zurück und nahm den Mantel von ihr entgegen, den sie ihm offenbar gerade hinterher tragen wollte – splitternackt. Severus sparte sich die Bemerkung, dass sie sich lieber selbst einen anziehen sollte, bevor sie ihren Luxuskörper Fremden zur Schau stellte und stürzte wieder hinaus.

Im Wohnzimmer erwartete ihn Lupins Kopf im Kamin und er legte sofort los. „Severus, komm bitte sofort ins Büro vom Direktor! Es ist dringend!“ Damit verschwand er wieder und ließ einen mürrischen Severus zurück. ‚Das hätte Dumbledore ihm auch selber sagen können!’ Doch was war, wenn er das nicht konnte?

Er lief wieder ins Schlafzimmer und zog sich an. Anjolie kam, bereits angezogen und mit tropfenden Haaren, aus dem Bad und fragte: „Was ist los?“

„Ich weiß es nicht! Aber es klang dringend!“ Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer, Anjolie schnappte sich ihren Umhang und folgte ihm hinaus. Severus sah sie unwillig an. „Wo willst du denn hin?“

„Raus! Glaubst du etwa, ich bleibe allein in deiner Wohnung hocken und drehe Däumchen?“ Severus fühlte Enttäuschung in sich aufsteigen. Er hatte erst geglaubt, sie wolle mit ihm zu Dumbledore, aber diese Antwort gefiel ihm noch viel weniger. Doch er schluckte seinen Frust wieder runter. Dafür hatte er jetzt keine Zeit! „Wie du meinst!“, entgegnete er kurzangebunden und drehte sich um, um sich ins Büro des Direktors aufzumachen.

Als er an der GroĂźen Halle vorbeikam, war es dort drin totenstill. Severus fuhr es eiskalt ĂĽber den RĂĽcken. Das war kein gutes Zeichen!

Vor Dumbledores Büro angekommen, war der Speier bereits offen und er konnte ungehindert hochgehen. Severus flaues Gefühl im Magen wurde immer stärker und er atmete erst noch einmal tief durch, bevor er anklopfte.

„Herein!“, drang Dumbledores Stimme klar durch die Tür. Severus trat ein und blickte erstaunt auf einen Teil des inneren Kreises vom Orden. Neben den beiden Weasleys waren Shacklebot, Tonks, Moody, Lupin und, nicht zu vergessen, seine verehrte Kollegin McGonagall anwesend. Severus stöhnte innerlich, schloss die Tür und sah Dumbledore fragend an.

„Severus, gut, dass du so schnell kommen konntest!“, setzte Dumbledore an. „Ich hatte zwar gehofft, du bringst Anjolie mit, doch dazu später. Ich komme gleich zum Punkt! Vor einer viertel Stunde wurde Harry aus der Großen Halle entführt!“

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Anjolie folgte langsam Severus’ Spur hinaus aus den Kerkern. Beunruhigt dachte sie an seine Reaktion auf ihre Antwort auf seine Frage. Bei seinem Blick hatte sich ihr ein Kloß im Magen gebildet. Wie würde erst seine Reaktion aussehen, wenn sie ihm sagte, dass sie morgen mit Ginny das Schloss verlassen würde? Und sie würde es ihm bald sagen müssen – sehr bald!

Anjolie wurde schlecht. Eine Leistung, wenn man bedachte, dass sie keinen Magen hatte. Sie wusste, dass sie es ihm längst hätte sagen müssen. ‚Er wird mir den Kopf abreisen. Oder gar nicht mehr mit ihr reden.’ Wenn sie die Wahl hätte, dann war ihr ersteres bei weitem lieber!

Zerknirscht legte sie ihre Arme um ihren Bauch und steuerte den Trainingsraum an. Es wurde Zeit, dass sie sich umzog! Als sie die Eingangshalle durchquerte, rümpfte sie die Nase. Es roch unheimlich stark nach Rosen und sie fragte sich, ob das gestern Abend genauso gewesen war. Ihr war es jedenfalls nicht aufgefallen! Sie beschleunigte ihre Schritte, um dem ‚Geruchsbereich’ zu entkommen. ‚Das ist ja nicht auszuhalten!’

Kopfschüttelnd lief sie weiter, doch diese Ablenkung hielt nicht lange an. Den gesamten Weg über, kamen ihr immer wieder Severus’ Gesichtsausdruck und seine noch bevorstehende Reaktion in den Sinn. Ihr zogen sich sämtliche Gedärme zusammen und am liebsten hätte sie sich in irgendeine Ecke verkrochen und abgewartet, bis sich alle Probleme von allein verzogen. Doch sie lebte schon zu lange, um sich dieser Art Illusion hinzugeben.

Sie schleppte sich in den Trainingsraum und zuckte erschrocken zusammen, als man ihren Namen rief. Als sie aufblickte, sah sie die halbe Gryffindor-Schülerschaft vor sich. Ginny kam auf sie zugerannt und warf sich in ihre Arme. Zögernd schloss Anjolie ihre Arme um sie und sah Ron und Hermine an, die mit am nächsten bei ihr standen.

Sie sahen beide völlig durcheinander aus und Hermine war total verweint. Bei Anjolie schlugen sämtlich Alarmsirenen an. „Was ist los?“, fragte sie und sah Ginny an.

„Harry!“, presste sie heraus und vergrub ihr Gesicht an Anjolies Hals. Sie schluchzte markerschütternd und ihr ganzer Körper bebte. Anjolie sah sich im Raum um. Sie konnte ihn nirgends entdecken und hatte es ehrlich gesagt auch nicht erwartet. Sie löste Ginny von sich, umfasste ihr tränenüberströmtes Gesicht und sah ihr in die rotumrandeten Augen.

„Ginny, was ist passiert?“ Ginny schniefte und schluckte schwer.

„Sie haben Harry entführt! Direkt vor unseren Augen!“

„Wer ‚sie’“, hakte Anjolie nach und entfernte mit ihren Daumen Ginnys Tränen von den Wangen.

„Ich weiß es nicht! Man hat niemanden gesehen!“ Zu allem Überfluss bekam Ginny auch noch einen Schluckauf. „Wie konnte er dann entführt werden?“, fragte Anjolie, diesmal an Hermine gewandt.

„Wir wollten gerade wieder die Halle verlassen, als Harry aus unserer Gruppe gerissen wurde. Aber wir konnten niemanden sehen! Und gleich darauf hat sich ein... es sah aus wie ein schwarzes Loch, was da mitten in der Luft erschien und Harry wurde hineingesogen. Wir haben noch versucht ihn festzuhalten, aber... wir waren einfach nicht stark genug!“ Hermine schluchzte auf und Ron legte einen Arm um sie.

Anjolies Herz indes schlug wie verrückt. Ein schwarzes Loch? Wohl eher ein Dimensionstor! Das war nicht gut! Das wirklich nicht gut! Allerdings sogen die Tore niemanden an. Es musste also jemand hier gewesen sein... aber wer. Sie musste unbedingt wissen, wer ihn geholt hatte. Allein die Identität des Entführers bestimmte, ob Harry noch lebte oder nicht und ob es sich lohnte, ihm nachzuhetzen oder ihn lieber gleich abzuschreiben!

„Ist das alles woran ihr euch erinnern könnt?“, fragte Anjolie in die Runde und streichelte Ginny, die immer noch kläglich zitterte, beruhigend über die Haare. „Bitte überlegt noch einmal! Jede Kleinigkeit, kommt sie euch auch noch so unbedeutend vor, könnte helfen!“ Doch die Schüler schüttelten den Kopf und Anjolie wurde schwer ums Herz. Sie würde den Jungen vermissen!

„Da...“, setzte Ron plötzlich an, verstummte aber sofort wieder und starrte auf seine ausladenden Füße.

„Was Ron?“, hakte Anjolie energisch nach.

„Ach, es ist Unsinn!“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Ron! Ruck raus damit!“, zischte Anjolie und Hermine versetzte ihm einen kleinen Seitenstieber.

Er warf Hermine einen vorsichtigen Blick zu und sah dann Anjolie an. „Da war... es hat stark nach Rosen gerochen!“ Anjolie blinzelte Ron nur an, denn für einen Moment hatte es ihr die Sprache verschlagen. ‚Du bist ja so blöd!’ Warum war sie nicht gleich darauf gekommen? ‚Weil du Severus im Kopf hattest?’ Rosenduft! Wie hatte sie nur annehmen können, dass so starker Duft noch vom Vortag übrig war? Anjolie kannte nur einen, den ein ständiger Rosenduft begleitete. Aber warum er? „Ich wusste doch, dass es Blödsinn ist!“, hörte sie Ron niedergeschlagen.

„Nein, Ron. Du hast meine Reaktion falsch interpretiert! Du hast mir sogar sehr geholfen!“ Sein Kopf ruckte hoch und ein kleiner Hoffnungsschimmer erschien in seinen Augen.

Anjolie schob Ginny von sich weg und legte ihre Hand unter Ginnys Kinn, um ihren Kopf zu heben. „Ginny, es besteht Hoffnung, dass Harry noch lebt!“ Ginny keuchte erschrocken auf, aber Anjolie sprach ungerührt weiter. Sie war jetzt zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.

„Ich habe zwar keine Ahnung, warum der Entführer sich da reinhängt, aber er ist nicht dafür bekannt, ohne die geringste Veranlassung zu töten. Und ich bezweifle, dass Harry ihm eine geben wird bzw. kann!“

„Sie wissen, wer Harry entführt hat? Können Sie ihm helfen?“, fragte Hermine hoffnungsvoll. Anjolie war nicht scharf darauf, hinter Harry und seinem Entführer hinterher zu jagen, denn es würde sie an einen Ort verschlagen, den sie eigentlich nie wieder sehen wollte. Doch die Angst und der Schmerz in den Augen dieser Kinder und vor allem in Ginnys drängten sie zum Handeln. Und ein ganz klein wenig wusste sie in ihrem Inneren, dass sie nicht mit der Schuld würde leben wollen, den Jungen einfach so im Stich gelassen zu haben! ‚Verdammt, du bist viel zu weich geworden!’

„Ich kann es versuchen!“, antwortete sie zögerlich und seufzte abgrundtief.

„Nicht versuchen! Sie müssen ihm helfen!“, drängte nun Ron.

„Ach Ron! Du hast ja keine Ahnung, was du da verlangst. Du weißt nicht, wo dein Freund jetzt ist und wo ich hin muss!“, murmelte Anjolie.

„Wir hin müssen!“, korrigierte Ginny bestimmt.

„Das kannst du dir gleich wieder aus dem Kopf schlagen!“, entgegnete Anjolie sanft, aber kompromisslos. „Die rechnen mit einem Rettungskommando und ich werde dich ihnen ganz bestimmt nicht so leicht in die Arme spielen!“

An die Gruppe gewandt sagte sie: „Ihr werdet euch schleunigst in euren Turm begeben!“ Die Proteste ignorierend sah sie Ginny wieder an. „Und wir beiden Hübschen statten jetzt dem Herrn Direktor einen Besuch ab!“ Sie schnappte Ginnys Hand und zog sie hinter sich her. Jetzt hieß es, eine Mission zu planen. ‚Scheiße! Der Tag hatte so vielversprechend angefangen!’

Nach einigen Metern hatte Ginny sie eingeholt und lief neben ihr her. Ab und an hörte Anjolie noch ein Schniefen, doch insoweit schien sie sich beruhigt zu haben.

„Ich habe dich noch nie mit nassen Haaren gesehen!“, flüsterte Ginny. ‚Das nenne ich einen abrupten Themenwechsel!’

„Du hast mich ja auch noch nie kurz nach dem Baden erwischt!“

„Du badest?“, fragte Ginny erstaunt. Anjolie zog eine Augenbraue hoch und sah Ginny schräg von der Seite an.

„Es war nötig!“, schnappte sie.

„Warum?“ So gern Anjolie das Mädchen auch mit diesem neuen Thema abgelenkt hätte, das ging sie ja nun wirklich nichts an!

„Sei nicht so neugierig, du kleine Schnüffelnase!“ Sie erreichten den Speier vor Dumbledores Büro und Anjolie war richtiggehend begeistert, dass er offen war und sie nicht erst das ganze Schloss zusammenschreien musste, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Sie liefen die Wendeltreppe hinauf und stoppte an der Tür, als sie verschiedene Stimmen dahinter hörte. Mit so vielen Zuhörern hatte sie nicht gerechnet!

Sie straffte die Schultern und klopfte energisch an. Sie trat auf das leicht fragende „Herein!“ ein und zog Ginny hinter sich her. „Professor Dumbledore, tut mir leid, dass ich Ihre kleine Versammlung sprengen muss, aber ich habe ein paar Informationen, die Sie interessant finden könnten!“

Sie entdeckte Mr. Weasley und an seinen Arm geklammert, eine rundliche, entsetzt aussehende Frau, die sie fĂĽr Mrs. Weasley hielt. Sie schob Ginny sanft in ihre Richtung und die warf sich auch in die Arme ihrer Eltern, doch nicht ohne vorher noch einen intensiven Blick auf Severus bzw. auf dessen nasse Haare zu werfen.

Anjolie bezog vor Dumbledores Schreibtisch Stellung und legte ohne Aufforderung los. „Ginny und einige andere Schüler haben mir von dem Vorfall erzählt und ich befürchte, ich weiß wer das war und wo Harry sich jetzt aufhält!“ Dumbledore richtete sich in seinem Stuhl auf und stützte sich auf seine Armlehnen.

„Auch wenn mich das nicht gerade vor Freude in die Luft springen lässt, werde ich mich auf den Weg machen und nach dem Jungen suchen. Allerdings muss ich Sie auch um Ihre Mithilfe bitten!“ Sie machte eine Pause, um Dumbledore wenigstens zum Schein die Gelegenheit zu geben, seine Mithilfe zu versichern.

„Alles, soweit es in meiner Macht steht!“ ‚Hm, nicht ganz so enthusiastisch, wie ich es erhofft hatte, doch immerhin kein ‚nein’!’ Sie nickte ihm zu und sammelte kurz ihre Gedanken.

„Mein dringendstes Anliegen ist Ginny!“ Sie spürte, wie sich der Blick des Mädchens in ihren Rücken bohrte. „Ich weiß, dass sie liebend gern mitkommen und ihren Freund retten möchte, doch das kann und will ich nicht zulassen!“

„Warum? Ich kann dir helfen!“, schrie Ginny mit mehr Verzweiflung als Verstand in der Stimme.

Anjolie sah auf den Schreibtisch, als sie ihre Meinung verteidigte. „Das habe ich dir doch vorhin schon gesagt, Ginny! Genau das erwarten sie doch! Sie wollen dich weglocken und noch vor dem Zweikampf töten! Und glaub mir, dort wird es ihnen nicht schwer fallen! Ich gehe allein!“ Die letzten Worte sagte mit Bestimmtheit und blickte wieder Dumbledore an.

„Sie verstehen jetzt sicher, warum ich Sie bitten möchte, auf Ginny aufzupassen! Aber...“ Sie sah Ginnys Eltern an. „...vielleicht würden sich ja ihre Eltern anbieten, etwas Zeit mit ihr zu verbringen! So können sie auch gleich Abschied nehmen – zumindest vorläufig!“

„Wir bleiben gern, aber... was meinen Sie mit... ‚Abschied nehmen’?“, stotterte Mrs. Weasley.

„Keine Angst! Nichts ernstes! Ginny und ich verlassen nur das Schloss, sobald ich von meiner kleinen Rettungsaktion wieder da bin.“ Sie wandte wieder dem Direktor den Kopf zu, dessen Augen sich verengt hatten. „Es wird zu gefährlich für alle anderen im Schloss! Wenn ich mit Ginny weg bin, dann ist niemand hier mehr interessant für die Dämonen und ich selbst muss mich nur noch auf Ginnys Schutz konzentrieren!“

Dumbledore nickte langsam und gab sich für den nächsten Punkt einen Ruck. „Wie ich schon sagte, erwarten die Dämonen den Rettungsversuch von Harry. Das heißt aber auch, dass sie mir einen herzlichen Empfang bereiten werden. Für den Fall, dass ich es nicht schaffe, sollten Sie den genauen Zeitpunkt des Zweikampfes wissen, denn es könnte durchaus der Fall sein, dass sie versuchen, Ginny früher in einen Kampf zu verwickeln und so doch noch gewinnen!... Der Kampf beginnt am 31. Dezember, um genau zwölf Uhr mittags. Nicht früher und nicht später!“

Sie hatte das entsetzte Keuchen einiger Anwesenden gehört und konnte sich vorstellen, wie groß ihre Angst war, Harry vielleicht doch nie wieder zu sehen. Doch Anjolie konnte es nicht ändern. Es musste einfach gesagt und dafür gesorgt werden, dass Ginnys Anstrengungen der letzten Monate nicht umsonst waren!

„Und da gibt es noch einen Bitte!“ Dumbledore schloss kurz die Augen, nickte ihr dann jedoch zu, um fortzufahren. „Ich werde meine Suche in der Großen Halle beginnen. Dazu öffne ich ein Dimensionstor, um das ein starker Schutzzauber gelegt werden muss, da es von beiden Seiten genutzt werden kann. Beherrschen Sie den Schutzzauber der Alten Weisen?“

„Nein!“, schüttelte Dumbledore den Kopf und seine Augen verdunkelten sich.

„Ich weiß, wo wir die nötigen Information herbekommen!“, schaltete sich Arthur Weasley ein. Anjolies Kopf ruckte zu ihm herum und sie fixierte ihn. Unter ihrem intensiven Blick schluckte er, fasste sich aber schnell. „Ich kann sie in spätestens einer halben Stunde haben!“

„Gut, dann tun Sie das bitte!“, wies Anjolie kurzentschlossen an. Sie spürte Severus Blicke im Genick und wollte lieber so schnell wie möglich verschwinden. „Die Zeit kann ich nutzen, um alle anderen Vorbereitungen zu treffen!“ Bevor sie sich in Richtung Tür wandte, nahm sie Mr. Weasley noch einmal zur Seite und flüsterte: „Hören Sie, vielleicht wäre es klug, bis zum Zweikampf Ihre anderen Kinder hier im Schloss in Sicherheit zu bringen. Damit könnten wir der Gefahr entgehen, dass einer von ihnen dazu genutzt wird, um Ginny zur Aufgabe zu zwingen!“ Seinen Augen weiteten sich. „Es tut mir leid, aber es ist sicherer so!“

„Soll das heißen Harry wurde entführt, damit Ginny erpressbar ist?“, fragte er, als sie sich umdrehen wollte. Anjolie sah ihn einen Moment an und wog ab, ob sie ihm die Wahrheit sagen konnte.

„Es gibt keine andere Erklärung dafür! Harry ist für die Dämonen ansonsten nicht von Interesse.“, antwortete sie kühl. Er ließ seine Schultern hängen, sah zu Boden und strich über sein Haar. „Ich gehe alles Notwendige vorbereiten und schlage vor, dass Sie Ihre Informationen holen gehen, wo auch immer sie diese herbekommen!“

Sie drehte sich um, warf einen Blick auf den grübelnden Dumbledore und ging hinaus, in Gedanken schon bei den Dingen, die sie für ihre ‚Reise’ benötigte, um wenigsten den Hauch einer Chance zu haben, Harry dort heil herauszuholen. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie Angst zu versagen. Diesmal hing ein Leben an ihrem Erfolg. Ein Leben, das ihr etwas bedeutete. ‚Diese Menschen haben eindeutig keinen guten Einfluss auf mich!’

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Severus saß auf dem harten Stuhl, den er sich ausgesucht hatte und hörte Anjolie angespannt zu. Er konnte es einfach nicht glauben. Sie kam hier herein geschneit und ließ eine Bombe nach der anderen platzen.

Seit sie erwähnt hatte, dass sie von ihrer Suche womöglich nicht mehr zurückkommen könnte, durchströmte ihn eine altbekannte Kälte. Die selbe Kälte, die ihm schon einmal sämtliche Hoffnung geraubt hatte und seitdem einen Großteil seines Lebens begleitete. Doch er würde sich nicht wieder von ihr überwältigen lassen. Und er würde es auf keinen Fall zulassen, dass Anjolie so leichtfertig ihr Leben aufs Spiel setzte. Er hatte in der kurzen Zeit in der sie sich kannten, schon oft genug gesehen, wie unvorsichtig sie in Bezug auf sich selbst sein konnte.

Severus schreckte aus seinen Gedanken, als Anjolie an ihm vorbei aus dem Raum ging. Er warf Dumbledore einen Blick zu. Der schien aber in seine eigenen Gedanken versunken zu sein. Also folgte er Anjolie kurzentschlossen hinaus. ‚So einfach kommt sie mir nicht davon!’

Als er aus der Tür trat, hatte sie schon fast die Treppe erreicht. „Hattest du vor, mir von deiner Abreise zu erzählen oder wolltest du dich mit Ginny bei Nacht und Nebel davonstehlen?“, entfuhr es ihm kalt, bevor er auch nur die Chance hatte, sich eine seiner wichtigeren Fragen auszusuchen.

Anjolie blieb ruckartig stehen und seufzte. „Ja, ich wollte dir davon erzählen. Ich wusste nur nicht, wie und wann!“, hörte er sie leise antworten. Er überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen und fasste sie an der Schulter, um sie zu sich zu drehen. Sie hatte eine gleichgültige Miene aufgesetzt und obwohl Severus wusste, dass sie nicht echt war, denn sie stand im krassen Gegensatz zu ihren Worten, musste er seine aufkeimende Wut unterdrücken.

„Tja, das hat sich ja jetzt erledigt!“, fauchte er sie an. „Und nun machst du dich zu diesem Selbstmordkommando auf!“ Sie hatte eben zwar viel erzählt, doch die wichtigsten Details zurückgehalten! Es waren keine Namen gefallen – weder vom Entführer, noch vom derzeitigen Aufenthaltsort des Entführten. „Wohin geht’s eigentlich?“

Anjolie schüttelte seine Hand ab und trat auf die Treppe. „Ich habe nicht viel Zeit! Wenn du mehr wissen willst, dann komm mit! Ich erzähle dir alles unterwegs.“ Sie wartete seine Reaktion nicht ab und ging die Treppe hinunter.

Severus fühlte sich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch ihr den Hals umzudrehen und dem Verlangen seine Fragen beantwortet zu bekommen. – Seine Neugier siegte! Er setzte erneut hinter ihr her, holte sie aber erst am Ende des Flures ein. Sie lief, als gäbe es kein morgen.

Nachdem sie einen Moment schweigend nebeneinander herliefen, platzte Severus der Geduldsfaden. „Nun?“, fragte er energisch.

Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und fragte dann: „Was willst du zuerst wissen?“

„Wo denkst du, wirst du Potter finden?“ Severus’ Herzschlag beschleunigte sich. Er spürte, dass mit Anjolie etwas nicht stimmte. Sie verhielt sich anders als sonst, war bei weitem nicht so offen, wie er es gewohnt war. Sie wirkte fast eingeschüchtert und das wiederum jagte ihm eine Heidenangst ein. Wenn eine Frau mit ihrer Selbstsicherheit und Stärke Grund zum Fürchten hatte, dann war sich Severus gar nicht mehr so sicher, ob er seine Fragen überhaupt beantwortet haben wollte.

„Aufgrund des Aussehens des ‚Loches’ und der Identität des wahrscheinlichen Auftraggebers, kommt nur ein Ort in Frage: die Hölle!“, antwortete sie emotionslos.

Severus sank das Herz in die Hose. Er hatte schon einmal von diesem Ort gehört. Hatte gehört, dass dort alles Böse versammelt sein soll. Das war in einer anderen Phase seines Lebens gewesen. Zu einer Zeit, in der er zu jung war, um die richtige Entscheidungen zu treffen, um Gut von Böse zu unterscheiden, um zu erkennen, was wahr ist und was nicht.

Er hatte sich damals entschieden, das Gerede seiner ‚Todesserkollegen’ als Unsinn abzutun. Sie hatten Kontakt aufnehmen wollen, um größere Macht zu erlagen, aber er hatte keine Ahnung, wie es ausgegangen war. Kurz danach beging er den größten Fehler seines Lebens und wurde in den Inneren Zirkel aufgenommen.

Von der Erinnerung schubberte es Severus kurz und er spürte Anjolies Seitenblick auf sich. „So schweigsam? Keine weiteren Fragen?“, stocherte sie.

„Doch! Aber nach der letzten Antwort kommen mir Zweifel, ob ich sie wirklich stellen will!“

„Hast du denn etwas anderes erwartet?“, fragte Anjolie erstaunt. „Wir haben es in letzter Zeit ständig mit Dämonen zu tun gehabt. Was ist da als Rückzugsgebiet naheliegender als die Hölle?“

„Ich kenne niemanden, der jemals mit der Hölle zu tun gehabt hätte und die meisten Zauberer wissen noch nicht einmal, was das ist!“, verteidigte sich Severus.

„Die meisten Menschen hatten nie etwas mit der Hölle zu tun und doch haben sie davon gehört – und zwar nicht erst, als Fernsehen und Radio erfunden wurden! Steht ihr Zauberer denn wirklich so sehr außen vor?“, sinnierte sie und brachte Severus Abwehr auf Hochtouren.

„Was interessiert mich die Mugglefantasie?“, fauchte er. „Ich habe genug Probleme mit den Angelegenheiten der Zaubererwelt!“

„Nun komm mal wieder runter! Ich habe nicht dich persönlich, sondern die Zaubererschaft im Allgemeinen gemeint! – Aber es sollte mich auch nicht verwundern, dass die Hölle hier nicht bekannt ist. Jede Gruppe lebt nun einmal in ihrer eigenen Welt. Außerdem zählt es zu den größten Erfolgen des Bösen, den Menschen vorzugaukeln, dass es nicht existiert! Weshalb sollte es Zauberern da anders gehen?“

Severus hörte sich ihre Worte an und wusste nicht, ob er sie anbrüllen oder lachen sollte. „Hör auf hier die Überhebliche zu geben oder ich vergesse mich!“, raunzte er sie an und fing ihren unverschämt amüsierten Blick auf.

Sie hatten den Trainingsraum erreicht und Anjolie stürmte sofort hinein. Severus rannte fast in sie, als sie plötzlich stehen bleib. Er trat etwas um sie herum, um den Grund für ihre Reaktion zu entdecken und sah eine ganze Reihe von Gryffindors mitten im Raum.

„Habe ich nicht gesagt, ihr solltet in euren Gemeinschaftsraum gehen?“

„Was wird mit Harry? Können wir helfen? Es muss doch irgendetwas getan werden!“, sprachen plötzlich alle durcheinander.

Severus unterdrückte ein abfälliges Schnauben. „Ihr könnt am besten helfen, indem ihr nicht noch mehr Probleme bereitet, als schon da sind!“, fuhr er sie an. Er spürte Anjolies Hand an seiner und als er sie ansah, bedachte sie ihn mit einem besänftigenden Blick. Severus schluckte weitere Bemerkungen hinunter.

Eindeutig zufrieden, wandte sie sich wieder an die Schüler. „Für Harry wird getan, was möglich ist! Aber ich gebe Professor Snape Recht! Ihr helft nicht, wenn ihr Anweisungen nicht befolgt und wir auch noch auf euch ein Auge haben müssen! Und jetzt geht bitte in euren Turm und befolgt die Anweisungen eurer Lehrer. Und hofft auf ein wenig Glück für Harry!“

Severus verstand nicht, warum sie sich so viel Aufwand mit ihnen machte, doch er unterbrach sie nicht und machte Platz, als ein SchĂĽler nach dem anderen den Raum verlieĂź.

Er warf hinter dem letzten die Tür ins Schloss. „...und hofft auf ein wenig Glück für Harry!“, äffte er Anjolie nach, die inzwischen halb in einem Schrank verschwunden war und kurz darauf mit Kleidung bewaffnet wieder herauskam.

„Nimm’s mir nicht übel, Severus, aber ich habe im Moment wirklich keinen Bock auf deinen Sarkasmus! Ich weiß, dass du Harry nicht magst, aber deswegen muss es ja nicht auch allen anderen so gehen! Ihr könnt froh sein, dass er noch lebt!“

Severus verspürte den Drang, sich zu übergeben. Noch ein Bewunderer von Potter! Er ging weiter in den Raum. „Was du nicht sagst! Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass er noch lebt?“

Sie ging an ihm vorbei, warf ihre Sachen auf einen Stuhl und ging zur Tür. „Ist dir vorhin der Geruch von Rosen in der Eingangshalle aufgefallen?“, fragte sie ihn und schloss die Tür ab.

„Ja!“, antwortete Severus und fragte sich, was diese Frage zu bedeuten hatte.

„Es gibt einen gefallenen Engel, der diesen Duft hinterlässt, wo auch immer er sich aufhält. Sein Name ist Rosifer. Ich... frage mich allerdings, warum er das tat!“, sagte sie nachdenklich und zog sich mit einem Ruck ihr Kleid über den Kopf. Severus blinzelte ein paar mal und wünschte sich ein Möbelstück – irgendeins – an das er sich lehnen könnte, denn seine Knie wurden beunruhigend weich.

Er sah zu, wie sie sich einen schwarz glänzenden Lederanzug anzog und nur mit Mühe konnte er sich an ihr Gesprächsthema von eben erinnern. „Was... was meinst du?“, brachte er mit rauer Stimme heraus. „Warum sollte er den Auftrag nicht ausführen?“

Sie schnürte den Anzug zu und Severus atmete erleichtert auf. Auch wenn dieser Lederanzug ihre Kurven nicht verbarg, war er immer noch besser für seine Selbstbeherrschung, als eine nackte Anjolie! „Rosifer hat noch nie mit der dunklen Seite zusammengearbeitet. Er lebte immer nur sein Leben.“

Severus runzelte die Stirn. Er konnte nicht nachvollziehen, warum das so verwunderlich sein sollte. „Bis vor kurzem warst du auch neutral!“

Anjolie kam mit hochgezogener Augenbraue auf ihn zu und verschloss einen breiten Gürtel, der schon fast ein eigenes Kleidungsstück hätte sein können. „Du hattest wohl ein kleines Pläuschchen mit Dumbledore?“

„Irgendein Problem damit?“, knurrte er. ‚Wollte sie denn nicht, dass er mehr von ihr erfuhr?’

Sie ging wieder an ihm vorbei und sagte: „Rosifer und ich sind kaum zu vergleichen! Ich war zu Anfang alles andere als neutral und habe mich dann entschieden, dass ich nicht mehr wollte. Rosifer hat nie auf einer Seite gestanden! Er wollte immer nur geliebt werden, das selbe Privileg genießen, das ER euch Menschen so vorbehaltlos gewährt! Ich kann nicht glauben, dass er sich jetzt so einfach von einer Seite Aufträge erteilen lässt!“

Sie nahm ein paar kleine Messer von der Waffenwand und steckte sie an ihren GĂĽrtel. Einen groĂźen Dolch schnallte sie samt Scheide an ihren Oberschenkel. Dann ging sie wieder an den Schrank und nahm eine Dose und eine Art Spatel heraus.

Severus beobachtete sie mit wachsender Unruhe. Sie bereitete sich eindeutig auf einen Kampf vor und er konnte nicht umhin, sich an ihre Worte zu erinnern, dass sie nicht wusste, wer oder was sie dort empfangen würde. Warum riskierte sie das? Warum für Potter? Warum überhaupt Potter? Er trat an den Spiegel, an dem sie gerade schwarze Paste aus der Dose aufs Gesicht auftrug. „Warum haben die Dämonen Potter ausgewählt und nicht gleich Ginny mitgenommen?“

Er beobachtete fasziniert, wie sie eine schwarze schmale Linie zwischen Auge und Wangenknochen zog und sie mit der Verzierung, die bereits über der Augenbraue verlief, verband. „Weil das Ganze in einen Kampf hätte ausarten können! Sie konnten nicht wissen, ob ich mit dabei wäre und Ginny ist durchaus in der Lage, sich selbst zu wehren!“

„Aber warum gerade er?“, hakte Severus stur nach.

Anjolie stoppte kurz und sah nachdenklich in den Spiegel. „Das habe ich mich auch schon gefragt und mittlerweile befürchte ich, Alastors Worte zu leicht genommen zu haben! Anscheinend hat er wirklich Informationen gesammelt.“ Sie begann die gleichen Verzierungen über die andere Gesichtshälfte zu malen und Severus ließ die Worte sacken.

‚Informationen sammeln’ Über Ginny? „Aber warum haben sie nicht jemanden aus ihrer Familie genommen? Es treiben sich schließlich genug Rotschöpfe hier herum!“

Anjolie zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht, Severus! Zufall? Vielleicht lagen auch zu viele ‚Liebesschwingungen’ in der Luft – bei Frischverliebten können die einen ja geradezu erschlagen! Und er dachte, sie würde extremer auf das Verschwinden ihres Geliebten reagieren. Aber vielleicht hat er auch nur ‚Ehne-mehne-muh’ gespielt!“, schnappte sie und zog zu guter Letzt auch noch einen falschen Strich. „Ach Mist!“, schimpfte sie und versuchte genervt die Farbe wegzubekommen.

Severus konnte ihr vergebliches Mühen nicht mehr mit ansehen und zog ein Taschentuch aus dem Ärmel. Er trat vor sie und verlangte: „Warte!“ Sacht rieb er über die hartnäckige Farbe und fragte: „Wozu eigentlich die Malerei?“

„Wenn du nach Rom kommst dann tu es den Römern gleich!“, murmelte Anjolie, während er an ihrer Wange herumrubbelte. Severus stoppte seine Bewegungen und sah ihr fragend in die Augen. Doch Anjolie verleierte nur die Augen und schob ihn sanft zur Seite, um ihre Verzierungen zu beenden. „Diese Malerei, wie du es so nett ausdrückst, sind die Zeichen Uttukus. Wenn ich sie trage, schaut man mich nicht mehr so genau an. Ich muss nur Glück haben, dass mich selbst keiner kennt!“ Sie vollzog den letzten Strich und grinste ihn an. „Ich tarne mich sozusagen!“

‚Und das gar nicht mal so schlecht!’ , dachte Severus. Selbst er musste genau hinschauen, um durch all die Linien, Kurven und spitzzulaufenden Enden Anjolie wiederzuerkennen. ‚Vielleicht ist sie ja doch nicht ganz so leichtsinnig?’

Auf Anjolies Gesicht trat ein ernster Ausdruck. Sie legte ihm ihre Hand auf die Wange und strich mit dem Daumen über seinen Wangenknochen. „Mach dir keine Sorgen! Es wird schon irgendwie gut gehen!“

Severus trat zurück und entzog sich so ihrer Hand. Er ärgerte sich darüber, dass sie so leicht seine Gefühle erraten konnte. Und überhaupt, was meinte sie mit ‚irgendwie gut gehen’? „Hast du eigentlich einen Plan?“, fragte er gepresst.

Anjolie setzte einen Blick auf, als wäre er ein kleiner Junge und hätte eine saudumme Frage gestellt. „Severus! Ich weiß weder wer und was mich dort erwartet, noch, wo genau Harry steckt oder in welcher Situation! Was soll ich denn da planen??“

„Aber du musst doch wenigstens eine Vorstellung davon haben!“, verlangte Severus. Ihr Vorhaben, ohne jede Vorbereitung in die Höhle des Löwen zu stürmen, brachte ihn fast um den Verstand.

Anjolie hob die Arme und zog die Schultern an. „Ich gehe dorthin, nehme Harrys Spur auf, versuche soviel Ärger wie möglich zu vermeiden und Harry so bald ich kann eine Rückfahrt zu besorgen!“ Damit ließ sie ihre Arme wieder sinken und die Hände gegen ihre Oberschenkel klatschen.

Er sprang fast nach vorn, packte sie an der Taille und zog sie an sich. „Vergisst du da nicht etwas Wichtiges?“

„Zum Beispiel?“, fragte sie zurück und legte ihm die Arme um den Hals.

„Die Tatsache, selbst auch zurückzukommen?“, zischte er.

„Oh, ja klar! Wenn mein Weg frei ist!“ Severus hätte sie jetzt wirklich, wirklich gern durchgeschüttelt.

„Wie bist du mit dieser Sorglosigkeit nur so alt geworden?“, murmelte er fassungslos. Ihr Handeln widersprach so gänzlich seinen Prinzipien. Den Prinzipien eines Slytherin! Ein Slytherin war nicht feige, aber er wusste seinen Verstand einzusetzen und sich selbst zu schützen. Warum musste ausgerechnet er sich mit einer Frau einlassen, die ständig so typisch Gryffindor handelte?

„Ich hatte ’ne Menge Glück und bisher niemanden, für den ich durch die Hölle gehen wollte!“ ‚Ich hasse ihre Wortspielchen!’ , jagte es ihm durch den Kopf, wurde aber schnell wieder von ihr abgelenkt oder besser gesagt, von ihren Lippen. Sie küsste ihn leidenschaftlich, doch bevor er auch nur die Gelegenheit hatte, den Kuss zu erwidern, trat sie von ihm zurück. „Ich muss jetzt los!“

Mit festem Schritt ging sie zur Tür und Severus wurde den Gedanken nicht los, dass das eben ein Abschiedskuss war – allerdings für einen Abschied ohne Wiederkehr. Er folgte ihr mit weichen Knien und auf dem Flur stellte er ihr eine Frage, die ihn an seinem Verstand zweifeln ließ. „Kann ich dir helfen, dich begleiten?“

Anjolie lief einen Moment weiter, ohne im Geringsten darauf zu reagieren. Dann: „Ich danke dir! Aber, nein danke!“

„Du brauchst jemanden, der dir den Rücken deckt! Du darfst dich nicht allein der Gefahr aussetzen!“, drängte Severus weiter. Mit jedem Wort, war er mehr der Überzeugung, dass er Recht hatte.

„Ich sagte: NEIN!“, rief sie entschlossener und blieb ruckartig stehen. „Severus, nein! Es ist schon schlimm genug, dass Harry dort ist, sich nicht verteidigen kann und all dem Grauen ausgesetzt ist! Soll ich jetzt noch jemanden mitnehmen, um den ich mich sorgen muss und dessen möglicher Tod auf mir lastet? Du hast Recht, ich brauche jemanden der mir hilft. Aber der sollte auch wirklich eine Hilfe sein und kein Klotz am Bein!“

Ihre Worte schlugen wie Peitschenhiebe auf ihn ein, doch Severus drĂĽckte die Schultern durch und wahrte sein Gesicht. Er wĂĽrde ihr nicht zeigen, wie sehr sie ihn getroffen hatte.

Sie fuhr sich mit der Hand durch die noch nassen Haare und schloss die Augen. „Severus...“, setzte sie an, aber er wollte jetzt nichts hören. Sie hatte genug gesagt!

„Schon gut!“, unterbrach er sie steif. „Ich habe schon verstanden! Du solltest jetzt in die Große Halle gehen – es ist an der Zeit!“ Er trennte sich von ihr und ging in Richtung Büro. Er brauchte jetzt dringend einen Moment für sich allein!

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Anjolies Herz pochte schmerzhaft gegen ihre Rippen, als Severus mit steifen Schritten um die nächste Biegung verschwand. ‚Du bist so ein Miststück!’ Sie hatte ihn von seiner Schnapsidee abbringen müssen! Doch mit so harten Worten? Als er ihr vorgeschlagen hatte, mit ihr zu kommen, war es ihr eng in der Brust geworden. Der Gedanke, ihn mit zu diesem schrecklichen Ort zu nehmen, an dem unvorstellbares Grauen real wurde, jagte ihr eine fürchterliche Angst ein.

Severus war kein zimperlicher Mann und würde nicht einfach zusammenklappen, doch sie fürchtete, dass ihm dieser Ort einen Schlag verpassen würde, der ihn aus der Bahn werfen könnte!

Entgegen vieler Meinungen waren nicht nur die Dämonen und gefallenen Engel böse. Nein! Der gesamte Ort war vom absoluten Bösen durchsetzt und wirkte auf einen ein, sobald man den Fuß in die Hölle gesetzt hatte. Sie selbst hatte es am eigenen Leib erfahren. Und nachdem sie endlich den Absprung geschafft hatte, wollte sie diesen Ort nie wieder betreten! Sie fürchtete, nicht widerstehen zu können – die bösartige Seite in sich nicht im Griff zu haben. Denn diese war eindeutig vorhanden. Das könnten ihre Opfer von damals sehr wohl bestätigen!

Seit viereinhalbtausend Jahren hatte sie die Hölle jetzt nicht mehr betreten und der Teufel persönlich sollte sie holen, wenn sie nun auch noch Severus oder Ginny mitnehmen würde! Sie konnte schon den Gedanken nicht ertragen, dass Harry dort bereits Qualen durchleiden könnte!

Allerdings schreckte dieser Gedanke sie auch wieder auf und erinnerte sie daran, dass sie noch etwas vor hatte. Sie lief zur Großen Halle. Jetzt durfte sie keine Zeit mehr vertrödeln! Vor Severus konnte sie immer noch kriechen, wenn sie wieder da war. ‚Wenn...’

Als sie in der Halle ankam, waren dort die gleichen Anwesenden wie in Dumbledores Büro – abgesehen von Severus.

Anjolie steuerte sofort auf Arthur Weasley zu, der bei Dumbledore stand und auf ihn einredete. „Ähh, Anjolie?“, hörte sie Ginny’s erstaunte Stimme neben sich. Anjolie blieb stehen und sah sie an. Ginny stand neben ihrer Mutter, die sie genauso entsetzt anstarrte, wie Ginny erstaunt und McGonagall, wie üblich, streng.

„Warum... ich meine, wieso... wow!“, stammelte Ginny und kam auf sie zu.

Ginny hob die Hand, um ihr Gesicht zu berühren, doch Anjolie zuckte zurück. „Hey, Vorsicht! Es hat mich einiges an Mühe gekostet, das so hinzubekommen!“

Ginny blinzelte und dann verengten sich ihre Augen. „Wieso?“

„Tarnung!“, murmelte Anjolie und fasste wieder ihr vorheriges Ziel ins Auge. Weasley hatte aufgehört zu sprechen und starrte sie mit offenem Mund an, genauso wie der Rest der Anwesenden. ‚Warum glotzen die so blöd? Habe ich ’ne Schnüre vergessen?’ Sie spürte eine Berührung am Arm und ihr Kopf ruckte herum. Ginny tastete über das Leder und neigte den Kopf zur Seite, um ihre Schnürung zu inspizieren. ‚Bin ich hier im falschen Film?’ „Würdest du das bitte lassen!“, fauchte Anjolie Ginny an. „So neugierig war ja noch nicht einmal Severus!“

Den letzten Satz grummelte sie zwar nur leise, doch Ginny kicherte kurz auf. „Vielleicht hat er ja gestern Nacht genug gesehen!“

Anjolie warf ihr einen ungläubigen Blick zu. „Sei nicht so unverschämt! Hast du keinen Respekt vor dem Alter?“, blaffte Anjolie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und überhaupt, wie kommst du auf die Idee, dass er was zu sehen bekommen hat?“

Ginny verleierte die Augen. „Ach komm schon! Ihr hattet heute früh beide nasse Haare. Ich habe Professor Snape noch nie mit nassen Haaren gesehen und ich bin seit sechs Jahren hier! Außerdem war sein Knutschfleck am Hals nicht zu übersehen!“

Anjolie seufzte resigniert auf und beschoss ein anderes Thema anzuschlagen. „Hat dein Vater den Zauber bekommen?“

„Ja!“, antworte Ginny. Ihr Gesichtsausdruck war schlagartig wieder ernst geworden.

„Gut!“ Anjolie ging zu ihnen und kam dabei an dem etwas kränklich aussehenden Mann vorbei. Ihre Blicke trafen sich und sie stoppte abrupt. Sie spürte etwas in ihm. Etwas, das versuchte, auszubrechen. Es war wild und gehörte zu den Dingen, die sie lange Zeit gejagt und vernichtet hatte. Sie musste sämtlichen Willen aufbringen, um sich nicht auf ihn zu stürzen. In ihr war ein Verlangen ausgelöst worden, das sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt hatte. Das Verlangen auszulöschen.

Der Mann schluckte und Anjolie wusste, dass er spürte, was in ihr vorging. Sie löste noch immer diese Urangst in den Wesen aus, die sie einmal zu bekämpfen beauftragt war. Er war nicht der einzige, bei dem sie das erlebte.

Nur mit großer Anstrengung konnte sie ihren Blick von ihm lösen und sah den großen Schwarzen an, der hinter ihm stand und sie ebenfalls ansah. Sein Blick war offen, wenn auch verwirrt. Er legte eine Hand auf die Schulter des anderen und drückte sanft zu. Doch beide ließen sie nicht aus den Augen. ‚Kluge Entscheidung!’

Sie wandte sich mit einem Ruck ab und während sie weiter zu Dumbledore und Weasley ging, fragte sie sich, warum sie sein Wesen nicht vorhin schon bemerkt hatte.

„Mr. Weasley, haben Sie alles bekommen?“, setzte sie sofort an, als sie die beiden erreichte. Sie hatte bereits zu viel Zeit vergeudet!

„Ja! Aber der Zauber ist sehr kompliziert!“, klagte er sofort.

„Wie alles von den Alten Weisen!“, winkte Anjolie ab. Sie sah Dumbledore an und fragte: „Trauen Sie sich den Zauber zu?“

Sie hörte ein empörtes Schnauben hinter sich, doch Dumbledore lächelte sie nur amüsiert an. „Ich denke, das bekomme ich hin!“

„Gut!“, grinste Anjolie zurück. „Also wie gesagt, sobald ich das Tor öffne, legen Sie den Schutz darum. Wenn das Tor weg ist, verschwindet der Schild von allein. Es sollte immer jemand in der Halle bleiben, der den Zauber beherrscht, denn sobald ich Harry habe, öffne ich ein weiteres Tor, um das der Schutz gelegt werden muss.

Wenn wir beide durch sind und auch das Tor sich geschlossen hat, dann müssen Sie den Zauber noch einmal ausführen, aber in umgedrehter Wortreihenfolge! Das wird das gesamte Schloss davor schützen, dass hier drin ein neues Dimensionstor geöffnet werden kann – egal von welcher Seite. Sie sollten übrigens Severus bitten, Ihnen dabei zu helfen, da eine bestimmte Art von Magie eingesetzt werden muss. Er weiß, wie sie auszulösen ist. Sagen Sie ihm nur, er soll das gleiche machen, wie bei dem Dshinn!“

„Warum haben Sie ihm das nicht selbst gesagt?“, fragte Dumbledore dazwischen und Anjolie’s Mund klappte wieder zu. Sie sah auf einen unbestimmten Punkt hinter ihm und grummelte: „Er sprach schon nicht mehr mit mir, bevor ich dieses Thema anschneiden konnte!“ In Dumbledores Augen funkelte es kurz auf. „Er ist halt ein verdammter Dickkopf, aber das kann ich eben erst regeln, wenn ich wieder zurück bin!“ ‚Okay, Themenwechsel!’

Anjolie sah auf den Tisch neben Dumbledore und erblickte allerlei Zauberkrimskrams. Sie hatte für diese komplizierten Sachen noch nie etwas übrig gehabt. „Ist alles vorbereitet?“

„Ja, es kann losgehen!“

Sie atmete tief durch und ging auf den Freiraum zwischen Lehrertisch und den Schülertischen zu. Dabei schielte sie in Richtung Eingang, in der winzigen Hoffnung, dass er doch noch gekommen war. Aber er war nicht zu sehen und Anjolie musste ihre plötzlich auftretende Traurigkeit mit Gewalt abschütteln.

Sie musste sich jetzt konzentrieren! An der richtigen Stelle hielt sie an und sah noch mal zu Dumbledore zurück. „Noch etwas. Wenn ich innerhalb von vierundzwanzig Stunden nicht zurück bin, dann führen Sie den Sperrzauber aus. Denn wenn ich es bis dahin nicht geschafft habe, dann werde ich es überhaupt nicht schaffen!“

Dumbledore sackten die Schultern runter und ein Schatten überzog sein Gesicht. „Versprechen Sie es?“ Schweigen. „Dumbledore, schwören Sie, dass Sie es tun!“, drängte Anjolie. Er sah auf den Boden und sagte: „Ich schwöre es!“

Anjolie nickte und griff über ihre Schulter. Als ihr Schwert sich kristallisierte, zog sie es nach vorn und hielt es mit beiden Händen vor sich. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich, doch diesmal griff sie auf eine andere Magie zu und es schoss kein goldenes Feuer aus dem Schwert. Ein schwarzer Film überzog die Klinge und nachdem er das ganze Schwert bedeckte, begann die Schwärze zu wabern. Anjolie riss die Augen auf. Mit einer mächtigen Bewegung schlug sie eine Schneise in die Luft und damit öffnete sich das Tor. Ihr fröstelte, als die Schwärze sich ausbreitete und sie spürte bereits den Sog der Hölle.

Dumbledores Murmeln erreichte sie und ein weißes Licht legte sich im scharfen Kontrast um sie und das Tor – gerade zur rechten Zeit. Eine Klaue schoss aus der Schwärze hervor und packte sie heftig an der Kehle. Anjolie hatte keine Zeit zum Aufschreien. Sie wurde sofort durch das Tor gezogen.

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