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Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Entscheidungen

von Entchen19

Hallo zusammen,

tja, es ist soweit ...
Nach fast 1 1/2 Jahren, in denen mich die Geschichte durch viele Höhen und Tiefen begleitet hat, kommt jetzt das letzte Kapitel.
Es ist ein seltsames Gefühl, die Charaktere gehen zu lassen, nachdem sie solange bei mir waren.
Aber ich bin auch sehr stolz darauf, die Geschichte nicht nur angefangen, sondern auch beendet zu haben und zu sehen, was sich aus dem Grundgerüst alles entwickelt hat, wie komplex und doch weitgehend stringent die Geschichte geworden ist.

Eure Feedbacks über die lange Zeit haben mich immer dazu ermutigt, weiterzumachen, haben mir das Gefühl gegeben, auf dem richtigen Weg zu sein und vor allem, dass ich mit der Geschichte etwas sinnvolles mache, indem sie Euch ein paar kurzweilige Stunden bescheren konnte.

Ich bedanke mich bei Euch allen, die mich auf dem Weg so treu begleitet haben und ich hoffe, ihr werdet das letzte Kapitel genießen.
Nächste Woche gibt es noch den Epilog und dann können wir uns dem nächsten Abschnitt meiner Autorenkarriere widmen.

Ich wünsche Euch ein jeckes Fasteleer (Karnvel), bis nächste Woche.

LG
Entchen



65.) Entscheidungen

Das Bild wandelte sich. Sie selbst wurde kurz unscharf, nur um dann wieder deutlich zu erscheinen. Sie hatte sich selbst verändert. Ihre Augen strahlten und ihr Gesicht leuchtete. Sie wirkte zufrieden und ausgeglichen. Und genau das wollte Beth auch wieder sein, erkannte sie. Sie wollte glücklich sein. Sie wollte nicht einfach nur existieren, sie wollte, dass ihr Leben etwas bedeutete. Sie wollte in vielen Jahren darauf zurückblicken und mit dem, was sie sehen würde, zufrieden sein.
Einige Sekunden lang passierte an ihrem Spiegelbild nichts mehr und sie fragte sich schon, ob das alles war. War das ihr innerstes Begehren? Einfach nur glücklich zu sein? Und dafür hatte sie sich vor diesen dämlichen Spiegel gestellt? Das war nicht wirklich hilfreich!
Sie wollte sich schon frustriert abwenden, als das Bild erneut verschwamm, sich abermals veränderte und als es erneut deutlich wurde, erblickte Beth in ihren Armen etwas und sie holte scharf Luft.
In ihrer Armbeuge lag eines der süßesten Babys, die sie je gesehen hatte. Das kleine Mädchen mit den blonden Locken lächelte sie aus dem Spiegel heraus an und streckte die Arme nach ihr aus. Beths Augen füllten sich mit Tränen, als sie unwillkürlich die Hand nach der Illusion ausstreckte. Das hätte Marks und ihr Baby sein sollen, dachte sie und schluchzte.
Aber als sie es genauer ansah, stimmte irgendetwas nicht. Das Baby hatte keine Ähnlichkeit mit ihrem verstorbenen Mann. Sie erkannte in dem Mädchen ihre Haare, ihre Nase, ihr störrisches Kinn. Aber die Augen ...
Beth blickte in die Augen des kleinen Mädchens, versank darin, als das Bild sich abermals veränderte
und ein kleiner Junge neben ihr erschien. Er hielt ihre Hand und lächelte sie an. Schwarze Locken umrahmten sein Gesicht und ihre dunkelbraunen Augen blickten sie an.
Und während die Erkenntnis langsam in ihren Geist und in ihr Herz sickerte, erschien noch etwas in ihrem Spiegelbild.
Beth keuchte auf, als sie erkannte, dass jetzt jemand neben ihr stand und sie mit ernstem, etwas spöttischem Blick ansah. Stumm starrte sie zurück. Zwei Minuten, fünf, zehn.
Sie betrachtete das Bild, unfähig, sich von ihm zu lösen, von dem Versprechen, was es ihr gab, von der Zukunft, die es ihr verhieß.
Dann lächelte sie noch einmal, wischte sich die Tränen ab, die unaufhaltsam ihr Gesicht heruntergewandert waren und wandte sich ab.
„Vielen Dank“, flüsterte sie dem Spiegel leise zu, bevor sie aus dem Raum stürmte. Sie hatte keine Zweifel mehr. Ihr Weg lag mit einem Mal so klar vor ihr, dass sie sich fragte, wie sie so lange so blind hatte sein können. Wieso sie einen Spiegel brauchte, um zu erkennen, was sie wirklich wollte.
Aber das war jetzt unbedeutend. Sie flog förmlich durch die Korridore, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und in ihren Augen.

Albus hatte aus dem Bild seitlich neben dem Spiegel alles beobachtet. Nachdenklich beobachtete er, wie die junge Frau aus dem Raum stürmte.
Dann straffte er sich und eilte Beth hinterher. Er wusste, wo sie hinwollte und lächelte voller Vorfreude.

Er hatte sie verloren. Wie ein Mantra hallten die Worte immer und immer wieder in seinem Kopf nach. Egal, was er versuchte, sie schlichen sich immer wieder hinein und er war machtlos dagegen.
Das erste Mal in seinem Leben fühlte er sich hilflos etwas ausgeliefert, das er nicht bekämpfen konnte. Wie sollte er sein Herz bezwingen, seine Gefühle, seine Gedanken?
Wie sollte er weitermachen, jetzt, wo, seine Hoffnung erloschen war? Wie könnte er sie jeden Tag sehen, in dem Wissen, dass er sie nie wieder würde berühren dürfen?
Ein großes, schwarzes Loch tat sich vor ihm auf, das seine Zukunft war.
Er hatte gedacht, er hätte in seinem Leben die Hölle bereits mehrfach durchwandert, aber jetzt erkannte er, dass er sich in einer Schlimmeren befand als jemals zuvor.
„Severus?“, drang eine bekannte Stimme von draußen zu ihm. Er antwortete nicht. Es kümmerte ihn nicht.
Aber die Stimme war hartnäckig, wollte nicht gehen, ihn nicht in seine Verzweiflung zurücksinken lassen.
Es waren vielleicht fünf Minuten vergangen, bis er die Kraft fand, eine Hand zu heben, seine Magie zu bündeln und sie auf die Tür zu richten, die daraufhin aufschwang.
Müde blickte er auf und erkannte einen schwarzen, unordentlichen Haarschopf im Türrahmen, bevor er in grüne Augen blickte. Augen, die er an einer Frau einmal geliebt hatte, vor langer, langer Zeit. Sie war nunmehr wie ein verblasstes Gemälde in seinen Erinnerungen und er konnte sich nicht entsinnen, sich nach ihrem Tod so gefühlt zu haben. So verloren …
„Was ist passiert? Wo ist Beth?“, unterbrach die Stimme erneut seine Gedanken und er blickte Lilys Sohn an.
„Woher soll ich das wissen, Potter?“, brachte Severus mit mühsam bissigem Ton heraus.
„Sie ist nicht in ihrer Wohnung“, sagte Harry und setzte sich unaufgefordert hin. „Also dachte ich, sie wäre hier. Was ist passiert?“
Severus sah ihn müde an und er erkannte, dass Potter Bescheid wusste. Er wusste, was er fühlte.
„Wonach sieht es denn aus“, spie er ihm entgegen. „Glaubst du, ich hätte dich hineingelassen, wenn sie bei mir wäre?“
„Was ist passiert?“, entgegnete Harry erneut, ohne auf Severus‘ Versuche, ihn zu provozieren oder abzulenken, einzugehen.
„Sie liebt einen Geist, das ist passiert“, sagte Severus dumpf und Harry verstand.
Als die beiden die Halle verließen, hatten sie alle gehofft, es würde sich zum Guten wenden, dass die beiden sich aussprechen und endlich verstehen würden, dass sie zusammengehörten. Aber sie hatten sich wohl geirrt, sich zu schnell gefreut.
Obwohl es Harry eine Zeit lang schwergefallen war, es zu akzeptieren, wusste er inzwischen, dass die beiden zusammengehörten. Also was war da nur schief gegangen?
„Sie liebt dich“, widersprach er nun voller Zuversicht und Gewissheit.
Severus schnaubte. „Aber anscheinend nicht genug, denn sonst wäre sie hier, oder?“
„Gib ihr etwas Zeit, sie muss sich an den Gedanken erst gewöhnen“, beharrte Harry auf seiner Meinung.
Severus massierte sich müde den Nasenrücken. „Geh einfach, Potter. Lasst mich einfach alle in Ruhe. Euer Bemühen ist sinnlos.“
Harry betrachtete ihn noch einige Sekunden, bevor er schließlich nickte, sich erhob und zur Tür ging.
„Du gibst zu schnell auf, Severus Snape. Das hätte ich nicht erwartet. Ich dachte, du würdest für das kämpfen, was du willst. Das hast du zumindest früher immer getan.“
Damit verschwand er und überließ den Meister der Zaubertränke seinen Gedanken.
Langsam regte sich sein Lebenswillen wieder. Hatten Potter und der alte Mann Recht? Gab er wirklich zu schnell auf? Oder waren sie einfach zu stur, um die Wirklichkeit zu akzeptieren?
Unruhig geworden, stand er auf und ging hin und her, unfähig zu entscheiden, was er tun sollte.

Da klopfte es erneut an seiner Tür.
„Hau ab, Potter!“, rief er wütend und erstarrte, als eine Stimme zögernd antwortete: „Severus? Ich muss mit dir sprechen.“
Er blieb wie angewurzelt stehen. Hoffnung regte sich in ihm, die er nicht niederringen konnte.
Sie war gekommen! Sie stand vor seiner Tür!
„Severus“, sprach sie erneut, „ich möchte nicht durch die Tür mit dir sprechen, also lass mich bitte herein.“
Hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Zweifel ging er zur Tür, öffnete sie per Hand und blickte schweigend die Frau an, die er liebte.
Sie lächelte ihn schüchtern an und trat ein, als er ein Stück zur Seite ging. In der Mitte des Wohnzimmers blieb sie stehen, blickte auf den Kamin, bemerkte die Glassplitter davor auf dem Boden und stutzte kurz, bevor sie sich ihm wieder zuwandte. Er hatte die Tür wieder geschlossen und lehnte mit dem Rücken an ihr, die Arme verschränkt, eine abweisende Miene auf seinem Gesicht.
„Severus, ich …“, begann sie, brach dann aber ab. Nervös knetete sie ihre Hände, atmete tief durch und ging dann auf ihn zu. Sie blieb vor ihm stehen und sah ihm direkt in die Augen.
„Ich habe Mark mit meinem ganzen Herzen geliebt“, flüsterte sie dann und als er nichts erwiderte, fuhr sie fort: „.Er war alles, was ich vom Leben erwartete. Er hat mich so glücklich gemacht, dass ich mich manchmal in einem Traum wähnte, einem wundervollen, nie endenden Traum der Freude und des Glücks. Und dann … bin ich plötzlich aufgewacht, von der Realität eingeholt worden, einer grausamen Welt, die bis dahin für mich nicht existiert hatte.“
Sie unterdrückte ein Zittern bei der Erinnerung daran und konzentrierte sich wieder auf Severus.
„Ich fiel in ein großes, schwarzes Loch, in dem nichts auf mich wartete, außer Trauer und Schmerz. Mein Leben hatte plötzlich keinen Sinn mehr, ich war entzwei gerissen und wusste nicht mehr, wie ich wieder heilen sollte.“
Immer noch schweigend blickte er sie an. Was wollte sie ihm sagen? Dass er sich keine Hoffnungen mehr machen sollte? Dass es vergebens war? Dass sie immer nur Mark lieben könnte?
„Ich habe bereits verstanden, dass du mich nicht liebst, du musst es mir nicht erneut sagen. Sei versichert, ich werde dich nicht mehr belästigen“, brachte er leidenschaftslos hervor und wollte an ihr vorbeigehen, aber sie schüttelte nur heftig den Kopf und trat noch näher, bis sie ihn fast berührte.
„Die Zeit nach Marks Tod verbrachte ich wie in Trance“, fuhr sie unerbittlich fort, quälte ihn mit ihren Worten weiter. „Ich stürzte mich in meine Arbeit, versuchte, zu vergessen, was geschehen war. Aber ich konnte nicht entkommen. Der Schmerz war jede Sekunde bei mir, egal, was ich auch tat. Und er wurde nicht schwächer.“
Sie lachte kurz und bitter auf, bevor sie weitersprach: „Die Menschen sagen immer, alles würde gut werden, die Zeit alle Wunden heilen. Aber sie heilten einfach nicht, ich konnte nicht vergessen, dem Schicksal nicht vergeben. Ich verfluchte alle bekannten und unbekannten Mächte dieser Welt, weil sie mir meinen Mann genommen hatten, konnte es nicht akzeptieren, nicht loslassen. Als mir dann die Stelle hier angeboten wurde, war es wie ein Strohhalm, an den ich mich klammerte. Ich ließ alles hinter mir, meine Familie, meine Arbeit, meine Freunde, mein Zuhause. Ich wollte versuchen, alles zu vergessen und dadurch Trost zu finden. Also ging ich für den Sommer nach London und alles war so anders. Ich hatte Mione plötzlich immer bei mir und ihre Freunde wurden meine Freunde. Sie versuchten, mich abzulenken und sie schafften es tatsächlich. Manchmal nur wenige Sekunden am Tag, aber auch für diese war ich unendlich dankbar, zeigten sie mir doch, dass vielleicht noch Hoffnung bestand und mein Leben künftig nicht nur aus Schmerz bestehen würde. Und dann kam ich nach Hogwarts und traf dich …“
Die letzten Worte hatte sie nur noch geflüstert. Sie atmete durch, hob die Hand, um seine Entgegnung abzuwürgen und fuhr unerbittlich fort: „Du hast mich von Anfang an zum Wahnsinn getrieben mit deiner zynischen Art. Noch nie habe ich jemanden getroffen, der solch eine Streitlust in mir weckte, der meinen Widerspruchsgeist so herausforderte und den ich gleichzeitig so gerne kennenlernen wollte. Du warst ein Rätsel für mich, Severus, ein faszinierender Mensch und mein Bedürfnis, mit dir zu reden, mit dir zu diskutieren und zu streiten war so stark. Ich verstand es nicht, wusste nicht, warum es so war, aber wenn du bei mir warst, konnte ich vergessen. Du konntest meine Geister vertreiben, die mich quälten, und eine Zeit lang verschwanden sie. Ich konnte wieder ohne Angst schlafen, die Tage ohne Qualen durchstehen. Es war mehr, als ich je zu hoffen gewagt hatte. Und dann … hast du mich weggestoßen.“

Er dachte an die Zeit nach Halloween und schloss die Augen. Er wollte nicht daran erinnert werden. Warum erzählte sie ihm das alles. Wollte sie ihm sagen, dass sie es ihm nicht verzieh, sie alleine gelassen zu haben?
„Wenn ich in dieser Zeit nicht Mione und Harry gehabt hätte, ich hätte nicht gewusst, was ich hätte tun sollen. Sie waren mein Halt, meine Stärke. Und was ich die ganzen Monate vorher verschlossen hatte, brach endlich auf. Es war, als ob meine Seele vollgelaufen war und endlich alles loswerden wollte, was sie so quälte. Ohne die beiden hätte ich diese Zeit nicht überstanden. Sie halfen mir, das Erlebte endlich zu verarbeiten und der Schmerz wurde langsam schwächer. Ich fand wieder zu mir selbst, ich wurde wieder ein Mensch, der nicht mehr entzwei gebrochen war. Ich war wieder ich, ohne das quälende Gefühl, dass ich unvollständig war. Aber im Innern wusste ich, dass etwas Wichtiges fehlte. Du fehltest mir, Severus.“
Sie blickte ihn offen an und lächelte kurz. „An Silvester … du hast ein Stück von mir geheilt, an das Harry und Mione nicht herankonnten. Die Freundschaft zu dir war so anders. Die Gespräche, die Diskussionen, die Streitereien, die Neckerei. Es war auf eine Art intensiver, die ich jetzt erst verstehe.
Obwohl ich immer noch um Mark trauerte, war es zu dieser Zeit eher ein dumpfer Schmerz, wie eine lang verheilte Wunde, die ab und zu noch wehtat, wenn das Wetter umschwang. Ich war in dieser Zeit wirklich glücklich, nachdem ich dich wieder in meinem Leben hatte. Und dann geschah das alles mit Hogwarts … Als wir in diesem Raum waren und ich vor der Kiste stand, da brach die Wunde wieder auf und ich hatte das Gefühl, Mark erneut zu verlieren. Aber dann sah ich dich am Boden liegen und die Angst davor, dich verloren zu haben, war noch größer als der Schmerz. Aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Ich wollte es nicht sehen, denn das hätte bedeutet, dass jemand in mein Leben geschlichen war, der mir mehr bedeutete als Mark. Und das konnte doch nicht sein. Ich konnte doch nicht erneut den Fehler machen, jemanden in mein Herz zu lassen, der wieder die Macht hätte, mich so zu verletzen, wenn er mich alleine ließ. Und wie konnte ich es wagen, jemanden an Marks Stelle treten zu lassen, wo ich ihn doch so sehr liebte? Und so verdrängte ich den Gedanken, verbannte ihn in den hintersten Winkel. Bis heute …“
Sie sah ihn an, flehte mit stummem Blick um sein Verständnis. Und er verstand es wirklich. Aber machte es das besser, was jetzt folgen würde? Dass sie ihn nicht lieben konnte, weil sie Mark dann verlieren würde?
„Sprich nicht weiter“, sagte er mit rauer Stimme, aber sie beachtete ihn nicht.
„Ich will nicht in der Vergangenheit leben, Severus“, sagte sie leise und Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ich möchte eine Zukunft haben, eine glückliche Zukunft. Ich möchte lachen und lieben und streiten und diskutieren. Und ich möchte das mit dir tun.“
„Spiel nicht mit mir, Beth“, entgegnete er gequält. „Sag nichts, was du nicht halten kannst. Ich bin nicht dein toter Mann, ich kann ihn nicht ersetzen. Und das will ich auch nicht. Ich bin nicht er, ich …“
Sie legte einen Finger auf seinen Mund. „Ich weiß, wer du bist, Severus Snape. Und ich möchte dich. Ich möchte diesen sarkastischen, störrischen, intelligenten Mann, der vor mir steht. Diesen Mann, der die Menschen, die er liebt und schätzt mit allem beschützt, was er hat. Diesen verschlossenen Mann, der zu so vielen Gefühlen im Stande ist, der so viel Leid erfahren hat und in seinem Inneren sich selbst stets treu geblieben ist. Ich möchte dich, Severus. Ich liebe dich.“
Er blickte sie an und ohne Vorwarnung stieß er sie weg, so dass sie einige Schritte in den Raum stolperte.
„Sprich keinen Unsinn!“, sagte er heftig. „Ich bin ein Todesser, ich habe den einzigen Freund, den ich jemals besaß, ermordet! Ich bin ein unbeliebter, kaltherziger Lehrer ohne die geringsten Skrupel oder Mitgefühl. Wie kannst du mir erzählen, dass du so jemanden haben willst?“
Sie trat unerschrocken zu ihm und sagte mit fester Stimme: „Weil das nur eine Maske ist. Ich weiß, wer du wirklich bist.“ Sie legte eine Hand auf seine Brust. „Hierdrin.“
Sie sah ihn an. „Gib uns eine Chance, Severus. Eine Chance auf Glück.“
„Du solltest jetzt gehen“, erwiderte er tonlos und wandte den Blick ab.
Jetzt, wo alles, was er wollte, so greifbar vor ihm lag, konnte er es nicht akzeptieren, nicht glauben, dass das alles wahr war. Er hatte plötzlich zu viel Angst, sich darauf einzulassen.
Beths Augen verengten sich bei seiner Antwort. „Du wirst dich nicht aus Angst davonstehlen, Severus Snape! Du hast Glück in deinem Leben verdient. Ich weiß, dass du mich ebenfalls liebst und wenn du keine Ausrede hast, die wirklich zählt, dann lass es zu, dass das Leben auch dir endlich etwas gibt!“
„Ich kann nicht“, flüsterte er und trat zur Seite, um sie aus der Tür zu lassen. „Es tut mir leid.“

Sie starrte ihn an. Sie hatte versagt. Sie hatte es ihm nicht klarmachen können. Aber sie würde nicht so leicht aufgeben. Sie würde für diese Chance auf ein neues Glück kämpfen.
Ohne Vorwarnung glitt ihr Zauberstab aus ihrem Kleid und sie rief: „Stupor!“
Er hatte keine Chance zu reagieren und klappte zusammen.
Grimmig beugte sie sich über ihn. „Und jetzt werde ich dir zeigen, was du mit deiner Angst verpasst. Und wenn du dann immer noch der Meinung bist, dass es das wert ist, dann werde ich dich nicht erneut bedrängen.“
Er blickte sie aus wütenden Augen an, unfähig zu sprechen, aber sie beachtete es nicht, sondern ließ ihn vor sich her aus der Wohnung schweben.
Albus folgte ihr grinsend, auch wenn er geschockt war von dem, was er gerade gesehen hatte. Mut hatte sie ja. Wenn jemand es schaffen würde, Severus Verstand einzubläuen, dann diese Hexe. Er war gespannt, was sie jetzt vorhatte.

Zielstrebig ging sie mit ihrer schwebenden Beute durch die Korridore, ignorierte die Bilder um sie herum, die ihr fragende Blicke zuwarfen.
Es dauerte nur zehn Minuten, bis sie erneut in dem alten Korridor stand und die Tür zu dem Raum aufstieß, hinter dem der Spiegel Nerhegeb stand.
Sie richtete Severus in eine stehende Position und platzierte ihn vor dem Spiegel.
Dann stellte sie sich vor ihn und sah ihm in die Augen.
„Du wirst dir das jetzt ansehen und wenn du danach immer noch der Meinung bist, dass du das nicht haben willst, dann werde ich heute noch Hogwarts verlassen und nie mehr in dein Leben treten. Denn dich zu sehen und nicht lieben zu dürfen, könnte ich nicht ertragen.“
Damit wandte sie sich dem Spiegel zu und betete innerlich, dass er verstehen würde. Denn sie könnte ihn nicht auch noch verlieren. Das würde sie nicht überstehen. Mit einem Schlenker ihres Handgelenkes warf sie einen Zauber über den Spiegel und neben diesem flimmerte plötzlich ein Umriss in der Luft auf, eine Spiegelung dessen, was Beth sah, damit Severus endlich erkennen konnte, was sie wirklich wollte. Was ihr Herz begehrte …
Mit grimmigem Gesicht sah sie, wie das Bild erschien, das sie heute schon einmal erblickt hatte, und wieder wurde ihr Blick weich und sehnsuchtsvoll.
Aus den Augenwinkeln sah sie den Mann neben sich an, der das Bild gezwungenermaßen mit ansehen musste.
Sie wartete eine Minute, betrachtete ihr glückliches Spiegelbild, dann schwang sie ihren Zauberstab und löste die Starre auf dem Meister der Zaubertränke.
Sie schloss die Augen, voller Furcht, gleich die zuschlagende Tür zu hören, die gleichzeitig ihre Zukunft beenden würde, bevor sie angefangen hatte.
Aber sie hörte nichts.
Nach einer gefühlten Ewigkeit fühlte sie die federleichte Berührung einer Hand an ihrer Wange und sie öffnete die Augen. Severus blickte sie stumm an, dann drehte er sie wortlos zum Spiegel um, schob sie ein Stück zur Seite, trat selbst direkt davor und wiederholte ihren Spiegelungszauber, da diesen immer nur derjenige ausführen konnte, der in den Spiegel blickte.
Als sein Bild verschwamm und sie erkannte, was erschienen war, liefen ihr Tränen über die Wangen.
Sie wandte sich ihm zu und lächelte ihn an.
Und das erste Mal, seit sie ihn kannte, erblickte sie eine so starke Zärtlichkeit und Liebe in seinem Gesicht, seinen Augen, seinem Lächeln, dass sie davon erzitterte.
Er kam näher, hob ihr Kinn an und küsste sie sanft auf die Lippen, bevor er sie umarmte, als wollte er sie nie mehr loslassen.
Und sie wusste, das würde er nicht.
Er würde immer bei ihr sein.
Sie hatte seine Angst besiegt und zusammen würden sie ihr Glück finden. Das Leben hielt viele Chancen für die Menschen bereit. Und sie war entschlossen, ihre zu ergreifen und festzuhalten.

Lächelnd blickte Albus auf das Paar vor dem Spiegel. Das musste er sofort Minerva erzählen. Noch einmal warf er einen Blick auf die Spiegelung, bevor er grinsend verschwand. Severus als Vater. Wer hätte das vermutet.



So, das wars es für heute.
Und? Hat es Euch gefallen, das große Finale?

Und jetzt zu Euch, das vorletzte Mal ...

@Lilian: Danke, dass Du so fleißig immer weiter ein Review hinterlässt. Und danke für das Kompliment *g*
Ja, man könnte das Ganze natürlich noch rausziehen, aber jetzt ist Schluss damit, sonst werden Beth und Severus noch wahnsinnig *g*


@Fraunike: So einfach kann ich es denn ja doch nicht machen, oder? Wir tänzeln jetzt schon Monate hin und her und dann plötzlich ein schnelles Ende, nene, das würde nicht passen ;-)
Lieben Dank für die Kompliment, die gehen natürlich runter wie Öl *rotwerd*

Ich hoffe, Du kannst nach dem Epilog völlig zufrieden auf die Geschichte zurückblicken :-)


@Snape_Princess:
Ja, es ist definitiv vorbei. Irgendwann muss man sich selbst von den schönsten Dingen verabschieden.
Aber ich hoffe, das letzte bisschen gefällt Euch noch und dann bin ich auch völlig zufrieden damit :-)


@SevFan: Es freut mich, dass Dir das letzte Kapitel gefallen hat wie es ist. Und ich hoffe doch, das bleibt jetzt auch so :-)
Und die Neugierde ist endlich rückhaltslos befriedigt ;-)


So, Ihr Lieben, das wars für heute, bis nächste Woche
LG
Entchen


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