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Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Bitte ihr nicht auch noch!

von Entchen19

Guten Morgen zusammen,

tja, der Herbst hat endgültig bei uns Einzug gehalten, wenn ich rausschaue, sehe ich dicke, graue Wolken und Tropfen, die an die Scheibe prasseln.
Dabei hatte ich mich so an das sonnige Wetter gewöhnt und wusste gar nicht mehr, wie Regen ausschaut.
Ich kann euch sagen, hier ist er noch genauso nass und kalt wie früher ;-)

Naja, was wäre für so einen trüben zweiten Advent besser geeignet, als ein schönes neues Kapitel zum Lesen :-)
Hier ist es, ich wünsche euch viel Spaß damit :-)

LG
Entchen

54.) Bitte ihr nicht auch noch!

„Verdammt noch mal, es ist sinnlos, wir werden die Ursache nie finden“, rief Beth voller Wut und schmetterte das Buch, das sie gerade in der Hand hielt, mit voller Wucht gegen die Wand der Bibliothek, bevor sie die Arme auf dem Tisch abstützte und die Hände darin vergrub.
Die anderen Anwesenden sahen sie erstaunt an, überrascht über ihren Ausbruch.
„Sag so etwas nicht. Wir werden bestimmt noch über einen Hinweis stolpern“, meinte Hermione.
„Aber wann? Es dauert alles zu lange, uns rennt die Zeit davon, merkt ihr das denn nicht!“
Alle sahen sich betreten an. Seit zwei Wochen war die Schule jetzt geschlossen und sie hatten in dieser Zeit keine Fortschritte erzielt. Nacheinander waren fast alle der Auroren von dem Gedächtnisverlust befallen worden, so dass von ihnen nur noch Harry und Remus übrig waren. Auch einige der Professoren mussten das Schloss verlassen. Sybil und Filius waren erst gestern gegangen und das erklärte auch Beths Verzweiflung. Sie hatte das Gefühl, als ob sie alle sich im Kreis drehten, während dieser immer enger wurde und ihnen bald die Luft zum Atmen fehlen würde.
Pomona seufzte tief auf, schaute dann Minerva an und durchbrach die Stille, die auf Beths Worte gefolgt waren. „Weißt du schon etwas Neues von Sybil und Filius?“
Die Schulleiterin schüttelte den Kopf. „Ihr Zustand ist unverändert. Sybil wähnt sich immer noch auf ihren Reisen durch Europa, die sie mit 25 unternommen hat, und Filius … Er trauert seiner großen Liebe hinterher, die er mit dreißig verloren hat.“
„Werden wir auch so enden?“, flüsterte Anette mit leiser Stimme und sprach damit aus, was die ganze Zeit über ihren Köpfen hing. Wer würde der Nächste sein? Wen würde es treffen? Und welche Erinnerungen würden sie verlieren? Die Nerven aller, die im Schloss geblieben waren, waren zum Zerreißen gespannt. Die Ungewissheit nagte an ihnen, hatte sich zu einem ständigen Begleiter entwickelt. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass einer von ihnen ein Lachen gehört hatte, als ob alle positiven Empfindungen erloschen wären.
„Es wird uns nicht so ergehen“, ließ sich Severus mit leiser, aber fester Stimme vernehmen. Zur Überraschung aller war er in den letzten Tagen derjenige gewesen, der trotz seiner sarkastischen, trockenen Art den meisten Optimismus ausgestrahlt hatte.
„Woher weißt du das?“, fragte Beth. Er blickte sie an und sagte mit trockener Stimme: „Wenn ihr aufhören würdet, in Selbstmitleid zu ertrinken, hätten wir die Lösung schon finden können.“
„Du hast Recht“, sagte Edward. „Außerdem haben uns die Heiler von St. Mungos doch berichtet, dass einige der Schüler ihr Gedächtnis sogar teilweise zurückerhalten haben, oder? Es ist also reversibel.“
„Aber sie wissen immer noch nicht, warum das so ist“, gab Pomona zu bedenken.
„Dafür, dass ihr Zauberer seid, seid ihr überraschend hilflos, wenn ihr mit eurer Magie einmal nicht weiterkommt. Ihr lasst euch ganz schön schnell unterkriegen“, ließ sich Charles da mit einem leichten Zwinkern in den Augen vernehmen.
„Also los“, seufzte Hermione. „Lasst uns weitermachen.“
Und die Gruppe wandte sich wieder den Dokumenten in der Bibliothek zu.

Erschöpft ließ sich Severus in einen Sessel vor seinen Kamin fallen. Wieder nichts. Sie hatten den ganzen Tag damit verbracht, Unmengen an Büchern und Dokumenten zu wälzen, aber nirgends ließ sich ein Hinweis darauf finden, dass etwas Ähnliches in Hogwarts bereits zuvor einmal geschehen war. Der Umstand, dass die Daten aus der Zeit vor ca. 500 Jahren ziemlich spärlich waren, machte das Ganze nicht einfacher.
Er fuhr sich müde mit der Hand über die Augen. Was sollten sie bloß machen?
„Severus!“, erklang plötzlich eine überraschte Stimme. „Was tust du hier?“
Der Meister für Zaubertränke blickte auf und sah Albus, der in einem Bild stand und ihn fassungslos ansah. Dann veränderte sich die Miene des alten Mannes. „Bist du wahnsinnig!“, rief dieser. „Wenn dich Minerva hier findet! Was denkst du dir dabei! Du weißt doch, dass du gesucht wirst. War unser Plan denn nicht genau besprochen? Was machst du hier?“ Während er sprach, war Albus immer wütender geworden.
„Was meinst du, alter Mann?“, fragte Severus verwirrt. Was war hier los?
„Dass du bei Voldemort sein sollst, das meine ich. Du wirst wegen des Mordes an mir gesucht, weißt du noch!“
Jetzt war Severus beunruhigt. „Albus“, sagte er mit langsamer, beschwichtigender Stimme. „Albus, Voldemort ist doch schon seit Jahren besiegt. Harry hat geschafft, was du damals geplant hast.“
„Er …“, begann der ehemalige Schulleiter und brach dann unsicher ab. Man konnte förmlich sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. Dann schüttelte er langsam den Kopf. „Du hast natürlich Recht, Severus. Verzeih mir, ich scheine wohl schlecht geschlafen zu haben.“
Ohne ein weiteres Wort verließ er das Bild, das Severus mit alarmiertem Blick ansah. Es konnte doch nicht?

„Weiß einer, wo Minerva ist?“, fragte Pomona am nächsten Tag, nachdem sie auf die Uhr geblickt und festgestellt hatte, dass es schon zehn durch war und die Schulleiterin immer noch nicht in der Bibliothek war.
„Sie war gestern ziemlich lange wach und ist noch einmal in ihr Büro gegangen. Vielleicht ist sie dort eingeschlafen?“, vermutete Beth. Sie hatte bemerkt, dass Minerva die letzten Tage bis an ihre Grenzen gegangen war. Sie war immer die erste in der Bibliothek, die aufstand und die letzte, die sich schlafen legte. Und sie war nicht mehr die Jüngste.
„Blinky!“, rief Severus plötzlich und Beth blickte ihn fragend an. Seine Stimme klang seltsam, irgendwie, als ob er beunruhigt wäre.
Die kleine Hauselfe erschien und verbeugte sich. Die Schulleiterin hatte den Hauselfen freigestellt, ebenfalls zu gehen, aber aus unerklärlichen Gründen waren sie nicht betroffen. Die Geister waren inzwischen alle sehr seltsam geworden, aber die Elfen schienen unbeeinflusst, entgegen den anderen magischen Tieren wie den Eulen, die manchmal nicht mehr wussten, zu wem sie wollten und dann orientierungslos durch das Schloss flogen.
„Blinky, bitte geh zur Schulleiterin und wecke sie, wenn sie noch nicht wach ist. Sag mir dann bitte Bescheid, wenn du da warst“, sagte Severus. Die kleine Elfe nickte und verschwand, während der Professor für Zaubertränke aufstand und unruhig auf und ab ging. „Was hast du?“, fragte Beth, trat neben ihn und legte ihm eine Hand auf den Arm, um ihn zu beruhigen. „Nur ein Gefühl“, murmelte er geistesabwesend, blickte auf ihre Hand und dann in ihr Gesicht. Sie sah müde aus, hatte dunkle Ringe unter den Augen und schien die letzten Tage wieder abgenommen zu haben. Vermutlich sah er ebenfalls nicht besser aus. „Meinst du, es stimmt etwas nicht?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn und auch die anderen blickten jetzt auf.
Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht.“
Mit einem leichten Ploppen erschien die Hauselfe und blickte Severus an. „Sir, Sie sollten besser mitkommen, die Schulleiterin …“
Ohne weitere Worte hastete er aus der Bibliothek, Beth direkt hinter ihm.

„Feuerwhisky!“, rief Severus dem Wasserspeier entgegen und trat eilig auf die sich bewegende Wendeltreppe. Ungeduldig wartete er, bis sie fast oben angekommen war, überwand dann die letzte Distanz mit einem großen Schritt und eilte zur Eichentür.
„Minerva?“, rief er, ließ den Türklopfer in Form eines Geiers kurz fallen und öffnete dann die Tür.
„Severus!“, rief die Schulleiterin erfreut und erhob sich von einem Sessel, der vor dem Schreibtisch stand. „Gut, dass du kommst, ich warte noch auf Albus und die anderen Mitglieder. Eigentlich müssten sie bald da sein. Oh, wer ist das denn?“
Beth war gerade durch die Tür getreten und bei Minervas Worten wie angewurzelt stehen geblieben. Mit erschrockenem Blick schaute sie zu Severus, der die Lippen fest zusammengepresst hatte.
Die Schulleiterin kam auf Beth zu und streckte die Hand aus. „Guten Tag, ich bin Minerva McGonagall, die stellvertretende Schulleiterin von Hogwarts. Und Sie sind?“
„Minerva, welche Mitglieder?“, unterbrach Severus sie plötzlich und die Angesprochene drehte sich verwirrt zu ihm um.
„Na, die des Ordens, du weißt schon“, antwortete sie ausweichend mit einem Blick auf Beth.
„Du kannst ihr vertrauen“, sagte der Meister für Zaubertränke genervt und fixierte sie dann wieder mit durchdringendem Blick.
„Minerva, welches Jahr haben wir?“
„Natürlich 1997. Was ist nur los mit dir? Überhaupt, du siehst so seltsam aus …“, entgegnete Minerva plötzlich unsicher geworden.
„Severus!“, rief da eine Stimme und die drei wandten sich zum Portrait von Albus Dumbledore um.
„Da bist du ja, Albus“, lächelte Minerva. „Die anderen fehlen leider noch.“
„Das ist nicht schlimm, ich wollte sowieso noch mit Severus sprechen.“ Der gemalte Schulleiter wandte sich an den Meister für Zaubertränke und sagte mit ernster Stimme: „Severus, dein Trank scheint seine Wirkung zu verlieren, meine Hand …“
„Oh mein Gott!“, fuhr Beth dazwischen und schlug sich die Hand vor den Mund.
„Albus?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
„Kennen wir uns?“, entgegnete dieser mit freundlicher Stimme.
„Du … ich …“, stammelte sie, verstummte aber, als Severus ihr eine Hand auf die Schulter legte und den Kopf schüttelte.
Dann wandte er sich an die Schulleiterin. „Minerva, es tut mir leid, aber es geht nicht anders.“
„Was meinst du?“, fragte diese noch, bevor Severus seinen Zauberstab in einer blitzschnellen Bewegung hob und sie erstarrt hintenüber kippte.
„Severus!“, rief Albus entsetzt. „Was machst du nur, hör sofort auf damit.“
„Sei still, Albus“, entgegnete der Meister für Zaubertränke scharf und beugte sich dann zu Minerva hinunter. Er holte ein Taschentuch aus seinem Umhang, murmelte ein paar Worte und sah dann Beth auffordernd an. „Na los!“
Als ob sie aus einer Trance erwachte, nickte Beth schnell mit dem Kopf, eilte zum Schreibtisch und schrieb hastig ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier:

Die Schulleiterin ist ebenfalls befallen, wähnt sich im Jahr 1997.
Bitte kümmern Sie sich gut um sie.

Elisabeth Kaufmann,
Professorin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste
Hogwarts

Sie reichte Severus das Papier, dieser befestigte es magisch an Minervas Umhang, dann drückte er ihr das Taschentuch in die eine Hand, entfernte sich und flüsterte zwei Worte. Der Körper der Schulleiterin glühte auf und war plötzlich verschwunden.
Mit Tränen in den Augen wandte Beth sich zu Albus’ Portrait um. „Bitte, Albus, ich bin es, Beth, du musst dich erinnern. Bitte, ihr nicht auch noch, es sind doch bereits genug befallen! Wie sollen wir es ohne dich denn schaffen, ohne dein Wissen, deine Hilfe!“, sagte sie zitternd.
„Es tut mir leid, meine Liebe, aber ich kenne Sie nicht“, entgegnete der ehemalige Schulleiter mit irritierter Stimme.
„Es hat keinen Sinn, Beth“, sagte Severus. „Er ist nicht mehr derjenige, den wir kennen. Komm jetzt.“
„Aber wir können ihn doch nicht so hier lassen“, protestierte sie.
„Sieh doch hin“, entgegnete der Meister für Zaubertränke nur und zeigte auf das Portrait.
Albus hatte sich bei dem kurzen Wortwechsel bereits abgewandt, blickte auf seine Hand, murmelte etwas, ging dann zu seinem Sessel und schloss die Augen.
„Wir können ihm nur helfen, wenn wir endlich die Ursache finden. Also los jetzt.“
Damit zog er Beth aus dem Büro der Schulleiterin und schloss die Bürotür.
Ohne sein Zutun versiegelte sich der Raum und er wusste, er würde erst wieder zu öffnen sein, wenn Minerva zurückkam. Oder ein Nachfolger …

Wie betäubt ging Beth mit Severus zurück in die Bibliothek. Wenn selbst die Schulleiterin befallen war. Und der ehemalige Schulleiter? Einer der mächtigsten Zauberer, die es je gegeben hatte. Was sollten sie dann machen? Wie sollten sie es schaffen, die Lösung zu finden?
„Es war Albus“, sagte Severus da plötzlich und sie blickte auf. „Was meinst du?“, fragte sie verwirrt.
„Er hatte gestern Abend bereits Anzeichen gezeigt. Ich bin mir sicher, er hat Minerva während der Nacht in seinen Erinnerungsverlust und seine Wirklichkeit hineingezogen“, antwortete Severus mit ernstem Blick.
„Heißt das, wenn einer befallen ist, könnte das auch bei den anderen die Verluste auslösen?“, fragte Beth erschrocken.
Severus nickte grimmig. „Es scheint so zu sein. Wir müssen vorsichtiger sein. Sobald einer die ersten Anzeichen zeigt, müssen wir ihn aus dem Schloss schaffen, wenn wir eine Chance haben wollen, diesen Wahnsinn zu beenden.“
„Aber manchmal sind es doch nur einfache … Lücken. Denk an die Hausaufgaben!“
Severus nickte nachdenklich. „Vielleicht gibt es einen Unterschied“, murmelte er.
„Zwischen was?“
„Dummheit und Blödheit“, meinte er voller Sarkasmus und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an.
Sie schnaubte nur. Sie hatte jetzt wirklich keinen Sinn dafür. „Hör damit auf, Severus.“
„Vielleicht ist das Eine nur ein Warnzeichen“, schlug er jetzt wieder ernst vor.
„Und was ist dann der Übergang zum Richtigen?“, hakte Beth nach.
Severus sah sie grübelnd an. „Der Zeitpunkt, an dem die Lücken sie verändern. Der Punkt, nach dem sie nicht mehr dieselben sind. Wenn wir diesen Punkt identifizieren könnten …“
Die Gedanken in Beths Kopf rasten. „Vielleicht …“, begann sie zögerlich, „kann Mione dabei helfen.“
„Wie meinst du das?“
„Nun ja, wenn man einen Portschlüssel darauf trimmen könnte, sich zu aktivieren, wenn der Träger … verrückt wird?“, meinte sie.
Severus nickte nachdenklich. „Eine Veränderung des Geistes als Auslöser. Das könnte vielleicht funktionieren. Lass es uns mit ihr besprechen.“
Mit diesen Worten eilte er mit schnellerem Schritt zur Bibliothek, Beth hinter sich.
Kurz vorher hielt sie ihn am Handgelenk fest und sah ihn an. „Severus? Was meinst du … wie ist es?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
Er seufzte. „Ich weiß es nicht. Für einige vielleicht schön, wenn sie in glückliche Erinnerungen zurückfallen. Für mich wäre es …“, er brach ab und presste die Lippen zusammen.
Beth verstand. Er hatte keine glücklichen Erinnerungen, für ihn wäre es wieder nur Mord, Angst, Gehorsam und Wut.
Sie trat schnell auf ihn zu und umarmte ihn. „Wir finden die Lösung“, sagte sie und genoss den Körperkontakt. Er gab ihr Kraft und Sicherheit. Sie sog seinen Duft ein und legte ihren Kopf an seine Brust.
Severus, erstaunt darüber, verschränkte nach einigen Sekunden seine Arme hinter ihrem Rücken und ließ es zu, erlaubte es sich, einige Sekunden Atem zu schöpfen, auszuruhen, seinen Geist zu leeren und das Gefühl zu genießen, diese Frau in den Armen zu halten.
Beide bemerkten nicht, wie ihre Zauberstäbe bei dem Kontakt anfingen zu glühen und sich ein Netz um sie legte, das nur kurz sichtbar wurde und dann wieder verschwand.

Als die beiden die Bibliothek betraten, schauten alle Anwesenden erwartungsvoll zu ihnen. „Minerva ist in St. Mungos“, sagte Severus kurz angebunden, ging zu seinem Schreibtisch und nahm das Buch hoch, das er zuvor studiert hatte.
„Albus’ Portrait … Er ... Er ist auch befallen und hat Minerva vermutlich mit hineingezogen in seine Vorstellung. Sie wähnten sich noch im Krieg, vor seinem Tod“, sagte Beth mit trauriger Stimme und blickte in bestürzte Gesichter, deren Empfindungen die gleichen waren wie ihre zuvor.
Wie sollten sie es jemals schaffen?

Es war, als ob mit Minervas Weggang die Gruppe ihren Mut, ihre Hoffnung verloren hätte und ihr geistiger Widerstand damit erloschen wäre. Innerhalb der nächsten zwei Tage wurden immer mehr von ihnen durch die, von Hermione modifizierten, Portschlüsseln aus Hogwarts weggebracht.
Es waren außer Severus, Beth, Hermione, Harry und Remus nur noch Pomona und Charles übrig.
Warum das so war, wussten sie nicht, aber jeder einzelne war dankbar dafür, noch zu wissen, wer er war und wann. Sie hatten sich angewöhnt, jede Stunde eine kurze Frage zu stellen, die nur die wissen konnten, die die letzte Zeit noch in Erinnerung hatten.
Voller Angst beobachteten sie einander, immer mit der Frage im Kopf, wer der Nächste sein könnte und warum. Sie sahen die Lebewesen in den Bildern, die inzwischen fast nur noch passiv dasaßen, Hüllen ohne Antrieb, ohne Motivation, ohne Erinnerung. Albus hatte keiner mehr gesehen und sie waren insgeheim dankbar dafür, denn sie wollten ihn nicht so erleben, wie alle die anderen berühmten Persönlichkeiten, die jetzt teilnahmslos ins Nichts starrten.
Die Bibliothek war ihr Zuhause geworden, hier aßen sie, schliefen jeden Tag wenige Stunden und versuchten, der Sache auf den Grund zu gehen. Aber sie hatten einfach keinen Erfolg, egal, wie viele Bücher und verstaubte Pergamente sie auch durchgelesen hatten, egal, wie sehr ihre Augen tränten und schmerzten und die Worte in ihren Köpfen durcheinanderwirbelten, sie fanden keinen Anhaltspunkt.
„Vielleicht war Sybils Prophezeiung falsch“, hatte Hermione gestern zu bedenken gegeben. „Vielleicht war etwas völlig Anderes gemeint und wir haben es nur nicht verstanden.“
Aber wenn es falsch war, wo sollten sie dann anfangen zu suchen? Sie hatten sonst nichts, auf was sie hinarbeiten konnten.
Es war inzwischen später Nachmittag geworden und die Schule bereits seit fast drei Wochen geschlossen. Regen hatte sich über dem Schloss festgesetzt, der von eisigem Wind begleitet wurde, als ob die Stimmung der Personen im Schloss sich auch draußen äußerte.
Hoffnungslosigkeit lag wie ein Schatten über ihnen allen.
„Wir schaffen es nie“, flüsterte Pomona kraftlos und fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Vielleicht wäre es besser, wir gingen, solange wir noch bei Verstand sind.“
„Sag das nicht“, rief Hermione. „Hogwarts ist unser Zuhause, wir können es nicht im Stich lassen!“, ergänzte Harry heftig und Remus nickte bestätigend.
„Aber wir haben einfach keine Idee, wo wir anfangen sollen! Seit drei Wochen sind wir am Suchen und was haben wir erreicht? Nichts!“
„Wir werden etwas finden, wir müssen einfach“, meinte Hermione mit eher verzweifelter als überzeugter Stimme.
„Und wer sagt uns, dass wir es dann nicht direkt vergessen werden?“, ereiferte sich Pomona.
„Dann war alles für nichts und wieder nichts.“
„Könntest du mit dem Gefühl leben, nicht alles versucht zu haben? Ich könnte es nicht“, warf Beth da leise ein und blätterte eine Seite um.
Alle sahen sie an und Pomona setzte sich mit einem Seufzer zurück. „Du hast Recht“, sagte sie leise und wandte sich wieder ihrem Buch zu.
Da erklang plötzlich ein Geräusch im ansonsten totenstillen Schloss und alle hoben den Kopf. „Was ist das?“, fragte Harry irritiert.
Da erklang eine Stimme. „Hallooooo?“
Remus hob den Kopf, seine Augen verengten sich vor Zorn und er sprang auf. „Das ist doch!“, rief er und stürmte aus der Tür. Die Anderen folgten ihm verwirrt.


So, jetzt zu euch :-)

@Lilian: Ja, sie wird sich bestimmt gewundert haben darüber, da hast du Recht ;-)
Was die Ursache ist, da müsst ihr noch etwas rätseln ;-)

Und ich richte die Grüße gerne aus :-)


@SevFan:
Ne, so wie die Kammer des Schreckens ist es nicht ;-)
Und wie Toms Tagebuch, nein, keine Todesser und dunklen Lords hierbei ;-)

Ich bin gespannt, wie ihr meine Verknüpfung der ganzen losen Fäden finden werdet.
Aber das dauert noch etwas ;-)


@Cassandra:
Schön, wie der etwas von dir zu hören :knuddel:
Ja, die Hochzeit, das ist ja gefühlt eine Ewigkeit schon her, oder :-)
Seitdem haben sich die Ereignisse ganz schön überschlagen, wir dürfen gespannt sein, wie sie sich da wieder rausmanövrieren. Und ob ...
Der Trank wird wahrscheinlich erst einmal nicht die große Rolle spielen, da ist anderes viel wichtiger ...


So ihr Lieben, bis hoffentlich nächsten Advent, viel Spaß beim neuen Kapitel, ich freue mich auf eure Rückmeldungen :-)

LG
Entchen


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