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Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Verwirrungen

von Entchen19

Guten Abend zusammen,

ich weiß, dieses Mal hat es sehr lange gedauert, aber meine Beta hatte einfach viel, was in ihrem Leben Aufregendes passiert ist und es einfach nicht vorher geschafft, mir einen neues Kapitel Korrektur zu lesen.

Aber dafür ist es jetzt endlich da und ich hoffe, ihr habt viel Spaß dabei.
Und meine Beta hat mir versprochen, die nächsten zwei Wochen ganz fleißig zu korrigieren, so dass ich vielleicht wieder einige Kapitel in Rückhand habe.

So, und zum Schluss noch die beste Neuigkeit:
Die Geschichte ist fertig :-)
Naja, zumindest der Teil, bis meine Beta mir die Kapitel wieder um die Ohren schmeißt und ich sie noch einmal überarbeite.
Aber das Grobgerüst steht *g*
Ihr dürft euch also insgesamt auf 63 Kapitel plus Epilog freuen :-)

So, das war es für heute, ich wünsche euch noch einen schönen, sonnigen Sonntag :-)

LG
Entchen


51.) Verwirrungen

„Vielleicht gehen wir falsch an die Sache heran“, sagte Beth und stützte das Kinn auf ihre Hand. „Wir glauben, dass das kolloidale Silber den Trank verstärken wird, wie wir es wollen, aber wir schaffen es nicht, dass es sich auch entsprechend im Körper anreichert. Wir brauchen eine … Brücke, die es dem Organismus ermöglicht, es zu verarbeiten“, fuhr sie fort.
„Vorschläge?“, fragte Severus nur.
Die beiden saßen in seinem Wohnzimmer und grübelten bereits seit Stunden über dem gleichen Problem. Sie hatten es sich in letzter Zeit angewöhnt, ihre Diskussionen lieber in seiner Wohnung zu führen, gemütlich vor dem Kamin, anstatt im Labor, in dem es keine richtige Sitzgelegenheit gab.
Obwohl beide es insgeheim bedauerten, saß Beth normalerweise nicht neben Severus auf der Armlehne, sondern im zweiten Sessel. Nur, wenn sie beide in Dokumenten stöberten, gemeinsam etwas lesen wollten oder über einem Buch grübelten, war es für sie ganz natürlich, sich zu ihm zu setzen.
Jedes Mal war Severus darüber verblüfft, wie unbefangen Beth mit ihm umging, als ob er irgendein normaler Mann wäre und kein Todesser, durch dessen Taten so viele Menschen gestorben waren und hatten leiden müssen. Ganz im Gegenteil, sie schien es zu mögen, ihm so nah zu sein und es irritierte ihn. Er verstand nicht, warum sie es mochte und noch weniger, warum es ihm selbst so gefiel, wenn ihre Haare unabsichtlich seine Haut berührten, er ihren leichten Duft wahrnehmen konnte und die Wärme, die von ihr ausging. Das Gefühl, wenn sie nach einem langen Tag ihren Kopf ab und zu auf seiner Schulter ausruhte, während sie nachdachte. Er wollte diese Gefühle nicht mehr missen, aber gleichzeitig wusste er nicht, was er mit ihnen anstellen sollte, was sie bedeuteten.
„Möglicherweise ist der Trank an sich gar nicht das Problem“, überlegte sie. „Unsere Ergebnisse sahen ja in der Theorie immer gut aus, nur bei den Versuchen scheitern wir.“
„Die Theorie nützt Remus jedoch wenig“, warf Severus sarkastisch ein, wofür er einen bösen Blick erntete. „Sehr witzig“, sagte Beth und schmiss mit einem Kissen nach ihm, das er jedoch spielerisch auffing und demonstrativ neben sich legte. Sie streckte ihm die Zunge raus, was ihr nur eine hochgezogene Augenbraue einbrachte.
Sie seufzte, streckte sich und führte ihren Gedanken fort: „Wenn es nicht der Trank ist, dann muss es an der Aufnahme in den Körper scheitern. Vielleicht verhindert eine Zutat, dass das Silber sich richtig entfalten kann?“
Severus dachte kurz darüber nach und nickte dann. „Ja, das wäre eine Möglichkeit. Aber vielleicht ist es sogar noch viel banaler.“
„Wie meinst du das?“, fragte Beth neugierig.
„Ich glaube nicht, dass wir bei den Zutaten unvorhergesehene Wechselwirkungen haben, dafür haben wir sie zu genau geprüft. Aber vielleicht braucht das Silber noch irgendetwas anderes daneben.“
„Und das soll sein?“
„Das weiß ich nicht“, entgegnete Severus ernst und Beth fasste sich übertrieben gespielt an die Brust. „Das glaube ich einfach nicht“, sagte sie theatralisch. „Severus Snape, der größte Zaubertrankmeister Englands … naja, zumindest der größte MÄNNLICHE, gibt sein Unwissen zu. Dass ich das noch erleben darf.“
Ihr Grinsen verging ihr, als das Kissen plötzlich zielgenau in ihrem Gesicht landete und mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden fiel. „Hey!“, beschwerte sie sich. Severus sah aus, als ob er sich keinen Millimeter bewegt hätte, aber sein Mund zuckte amüsiert.
„Wenn man sich zu solch kindischen Albernheiten herablässt, dann sollte man es auch richtig machen“, sagte er in herablassendem Ton.
„Du bist manchmal so furchtbar, Severus“, stöhnte Beth lachend.
„Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“
„Lass uns weitermachen“, wechselte Beth plötzlich das Thema und ließ ein Pergament zu Severus hinübergleiten. Dieser streckte die Hand aus, doch bevor das Pergament bei ihm war, flog dahinter das Kissen erneut zu ihm und dieses Mal traf es.
„Ha!“, triumphierte Beth. „Das war die ausgleichende Gerechtigkeit, jetzt können wir weitermachen.“
Mit diesen Worten stand sie auf und ging schnell zu Severus’ Sessel hinüber. So nah bei ihm konnte er keine Vergeltung mehr üben. Sie setze sich auf die Armlehne.
„Also, fangen wir an. Was könnte die Aufnahme im Körper hemmen?“

Nach zwei Stunden, die sie Ideen aufgebracht und wieder verworfen hatten, erklang eine amüsierte Stimme im Raum: „Was für ein Anblick.“
Beth sah auf und erkannte Albus in einem Porträt stehen. Sie lächelte ihm zu, den Finger immer noch auf dem Pergament verharrend, auf das sie eben gedeutet hatte, während Severus neben ihr saß.
„Was willst du, alter Mann?“, knurrte dieser jetzt, ohne aufzublicken. Er war weder begeistert davon, dass der ehemalige Schulleiter jetzt aufgetaucht war, noch, dass er sie so angetroffen hatte, Beth neben ihm auf der Armlehne, mit dem Oberkörper zu ihm gebeugt.
„Ich wollte eigentlich nur fragen, wie die Hochzeit gewesen war. Minerva hat nicht so viel erzählt, Hermione ist noch nicht zurück und die anderen waren auch erstaunlich wortkarg. Und da dachte ich an euch. Also, wie war es?“
„Himmlisch“, schwärmte Beth. „Hermione sah aus wie ein Engel, es stimmte einfach alles, die Trauung, die Feier, das Wetter.“
„Das klingt wirklich schön“, bestätigte Albus.
Dann fragte er mit verschmitztem Lächeln: „Minerva konnte sich nicht mehr an die Versprechen der beiden erinnern, sie hat sie selbst nicht so richtig mitbekommen vor Rührung, dabei würde ich so gerne erfahren, was sie gesagt haben. Könnt ihr es mir vielleicht sagen?“
„Tut mir leid“, sagte Beth bedauernd, „ich habe selbst nur Bruchstücke mitbekommen, ich war genauso abgelenkt wie Minerva.“
„Eher noch mehr“, warf Severus mürrisch ein.
„Severus? Hast du alles mitbekommen?“, fragte Albus lauernd.
Der Professor für Zaubertränke verschränkte die Arme, lehnte sich in seinem Sessel zurück und fragte mit abweisender Stimme: „Selbst wenn, was veranlasst dich zu der Annahme, ich würde es dir erzählen wollen?“
„Jetzt sei nicht so“, warf Beth ein. „Ich möchte es auch wissen.“
„Ich habe dir schon auf der Hochzeit gesagt, dass ich es nicht wiedergeben werde, nur weil du dich nicht konzentrieren konntest“, entgegnete Severus.
„Bitte, Severus, ich würde es auch so gerne hören“, mischte sich Albus wieder ein.
„Ich erlasse dir auch eine Stunde Probe“, sagte Beth grinsend.
Severus sah beide lange an. Einer sturer wie der andere, dachte er mürrisch. Er wollte an dem Trank weiterarbeiten, wusste aber, dass die beiden keine Ruhe geben würden, bis sie ihren Willen bekommen hatten. Und manchmal war es schneller, scheinbar nachzugeben, um seine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen.
Und so sagte er jetzt seufzend: „Also schön. Ich werde euch EIN Versprechen noch einmal zusammenfassen.“
„Das von Blaise“, sagte Beth sofort.
Mit starrer Miene blickte Severus sie an und ihr wurde heiß und kalt, als er mit unerwartet sanfter Stimme und einer eindringlichen Intensität zu sprechen begann: „Heute ist der Tag, an dem mein Leben beginnt. Meine ganze Kindheit hindurch hielt ich die Augen geschlossen, betrachtete die Welt, wie meine Umwelt sie mich zu sehen gelehrt hatte, ohne selbst zu denken, zu begreifen. Ich sah die Konflikte zwischen Reinblütern und Muggelgeborenen und ich fragte mich niemals, ob daran etwas falsch war, ich nahm es immer als gegeben hin. Und dann kam der Krieg, kamen die Veränderungen und noch immer lief ich durch die Welt, ohne sie richtig zu sehen. Und dann traf ich dich und du hast mich verändert, hast mir die Augen geöffnet und in mir den Wunsch geweckt, ein Mann zu sein, auf den du dich verlassen kannst, auf den du stolz bist. Das ganze letzte Jahr habe ich versucht, dieser Mann zu sein, aber erst heute werde ich endlich komplett sein. Heute werde ich dein Ehemann. Ab heute trage ich die Verantwortung nicht mehr nur für mich selbst. Ab heute trage ich Verantwortung für dich, für unsere Zukunft, für alle Möglichkeiten, die unsere Ehe für uns bereithält. Ich liebe dich, von ganzem Herzen und egal was passiert, ich bin bereit. Für alles, was kommen mag, und so habe ich nur einen Wunsch. Ich möchte mein restliches Leben mit dir verbringen. Und wenn einmal der letzte Tag gekommen ist und mich jemand fragt, was ich mit meiner Zeit auf Erden getan habe, so werde ich voller Stolz und mit Freude erzählen können, dass ich sie mit dir verbracht habe.“
Die letzten Worte hallten immer noch im Raum nach, als Severus geendet hatte, und er blickte Beth immer noch voller Intensität an, unfähig, sich abzuwenden, sich verlierend in ihren warmen, sanften, braunen Augen. Die beiden hatten Albus vergessen, der sinnierend in dem Porträt stand, und die beiden beobachtete. Sie mussten es doch merken? Wieso waren sie so stur, so blind, ihr Verstand voller Zweifel und Kummer so vernebelt, dass sie nicht begriffen?
Ein Holzscheit knarrte im Kamin und der Zauber erlosch.
Severus blickte zu Albus hoch und fragte mit mürrischer Stimme: „War es das, alter Mann? Dann verschwinde jetzt endlich und lass uns weiterarbeiten!“
„Ich danke dir, Severus“, sagte der ehemalige Schulleiter langsam und wandte sich dann an Beth, die mit feuchten Augen auf der Armlehne saß. „Was für ein wunderschönes Versprechen von Severus, oder?“, meinte Albus mit funkelnden Augen und fuhr dann unschuldig fort: „Gute Nacht, meine Liebe, schlaf gut.“
Damit verschwand er aus dem Bild. „Ich werde dieses Porträt irgendwann noch abnehmen, um ihm zu entgehen“, knurrte Severus.
„Nein, das wirst du nicht“, sagte Beth sanft und umarmte ihn zu seinem grenzenlosen Erstaunen kurz. „Dafür hast du ihn viel zu gern“, fuhr sie voller Zuversicht in der Stimme fort.
„Unsinn“, entgegnete er, aber Beth lächelte nur, immer noch mit seinen Worten im Ohr. So viel Gefühl, so viel Sehnsucht in seiner Stimme. Ob er wohl an Lily gedacht hatte, bei seinen Worten? Wehmut erfasste sie und sie wusste nicht warum. War es Mitgefühl für Severus, der genau wie sie seine Liebe verloren hatte? Fühlte sie sich ihm deshalb so nahe? Weil er ihr Leid geteilt hatte?
Ja, vielleicht war es wirklich so, dachte sie und blickte ihn nachdenklich an. Was sollte es sonst sein?

Sie schreckte aus ihren Gedanken auf, als plötzlich ein Summen den Raum erfüllte und Severus stirnrunzelnd aufblickte. „Es steht jemand vor meinem Büro“, sagte er erstaunt und sah auf die Uhr.
Es war bereits nach 12. Wer könnte das sein?
Mit einer fließenden Bewegung stand er auf und blickte hinunter zu Beth, die immer noch auf der Armlehne saß. „Ich nehme an, es wäre vergeblich, dich zu bitten, hier zu warten?“, fragte er mit sarkastischer Stimme.
Ihre Antwort bestand aus einem kurzen Lächeln, bevor sie ebenfalls aufstand.
„Wieso überrascht mich das nicht?“, grummelte er ironisch, mehr zu sich selbst, bevor er sich zur Tür wandte und mit schnellen Schritten hinausging.
Beth folgte ihm, er verschloss seine Wohnung und zusammen gingen sie mit schnellen Schritten den Korridor hinunter zu seinem Büro.
Als es in Sichtweite war, rief er voller Missbilligung: „Miss Perkins? Darf ich fragen, was Sie um diese Uhrzeit vor meinem Büro zu suchen haben?“
Die Siebtklässlerin aus Slytherin wirbelte erschrocken herum und starrte verdutzt auf ihren Hauslehrer, der mit wehendem Umhang auf sie zukam. Noch erstaunter war sie jedoch, hinter ihm Professor Kaufmann zu sehen. Was machte sie hier um diese Zeit?
Aber sie hatte keine Möglichkeit, darüber nachzudenken, bevor Professor Snape auch schon bei ihr war, sich drohend vor sie stellte und mit hochgezogener Augenbraue und ätzender Stimme fragte: „Haben Sie die Sprache verloren, Miss Perkins?“
Die Schülerin zuckte kurz zusammen, bevor sie sich daran erinnerte, warum sie hier war, und hastig zu sprechen begann: „Professor Snape, Matthew Connally … er … er verhält sich komisch.“ Sie brach ab, unfähig, in Worte zu fassen, was sie erklären wollte.
„Was meinen Sie mit … merkwürdig?“, fragte Severus alarmiert.
Die Schülerin atmete tief durch, konzentrierte sich kurz und sagte dann mit klarer Stimme: „Er ist seit fünf Monaten mit Marie Miller zusammen, aber plötzlich behauptet er steif und fest, Lizzy Baker und er hätten heute ihren Jahrestag und er verfolgt sie jetzt schon seit einigen Stunden, ist völlig verzweifelt, weil sie ihm nicht glaubt, und Lizzy … sie hat Angst, ist völlig verwirrt und Marie tobt vor Wut über sein Verhalten und …“ Sie brach ab und blickte ihren Hauslehrer an, der sie mit hochgezogener Augenbraue und unergründlicher Miene ansah.
„Severus“, brach Beth das Schweigen, „du solltest nachschauen gehen, das klingt sehr seltsam.“
„Miss Perkins“, sagte er in einem gefährlichen, warnenden Ton, „wenn das ein Scherz sein soll, dann verspreche ich Ihnen, werden Sie die nächsten Monate bis zu Ihrem Abschluss jede freie Minute damit verbringen, die Rüstungen im Schloss per Hand zu polieren.“
„Bitte, Sir, ich sage die Wahrheit, ich schwöre es Ihnen“, protestierte die Schülerin verzweifelt.
Er blickte sie erneut nur intensiv an, dann nickte er kurz. „Kommen Sie mit!“
Er drehte sich zu Beth um. „Es scheint, wir müssen Morgen weitermachen.“
Sie nickte nur und schaute zu, wie die beiden sich hastig in Richtung Slytherin Gemeinschaftsraum entfernten.
Dann ging sie seufzend zu ihrer Wohnung.
Wirklich sehr seltsam. Wie konnte der Junge vergessen haben, wer seine Freundin war? Ganz kurz zuckte ihr das Erlebnis vom Schulbeginn durch den Kopf, von Miss Parker und ihrem seltsamen Verhalten. Aber dann schüttelte sie den Kopf. Seitdem war ihre Schülerin wieder völlig normal und wie sollte beides zusammenhängen? An die Warnung von Sybil Trelawney dachte sie in diesem Moment nicht. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn sie die Verbindung früher erkannt hätte.

Severus lief aufgebracht in Richtung Slytherin Gemeinschaftsraum, Miss Perkins im Schlepptau.
Er war wütend über die Störung. Wenn nicht zuerst Albus aufgetaucht wäre mit seinen sinnlosen Bitten und danach noch seine Schülerin vor seinem Büro, hätten Beth und er vielleicht endlich die Lösung gefunden und wären mit dem Trank weitergekommen.
Anstatt mit ihr zu diskutieren, was er, wie er widerwillig eingestehen musste, sehr genoss, musste er jetzt einen übergeschnappten Schüler zur Raison bringen, weil dieser eine unorthodoxe Methode gefunden hatte, seine derzeitige Freundin loszuwerden. Denn dass es das sein musste, davon war er überzeugt, was seine Stimmung nicht verbesserte.
Seine Gedanken wanderten zurück zu Beths und Albus’ Bitte vorhin, das Trauversprechen von Blaise wiederzugeben. Was hatte der alte Mann nur für Hintergedanken? Er wusste genau, dass der ehemalige Schulleiter längst nicht so senil war, wie er manchmal vorgab, und sich hinter seinen Bitten eine glasklare Kalkulation verbarg. Severus war sich insgeheim ziemlich sicher, dass der Sprechende Hut zumindest darüber nachgedacht haben musste, Albus Dumbledore nach Slytherin zu schicken, zu sehr genoss dieser Kalkül und Ränke schmieden.
Und so wusste er auch jetzt, dass sich eine Absicht dahinter verborgen hatte. Aber welche?
Wie sie ihn angesehen hatte, als er das Versprechen wiedergab. So intensiv, so voller Konzentration. Er hatte noch nie eine Frau wie sie kennengelernt, so voller Widersprüche, die ihn faszinierten. Wenn sie über Zaubertränke sprachen, war sie ernst, intelligent, zeigte ihren unglaublich scharfen Verstand und brillierte mit ihrer Kombinationsgabe, die selbst er widerwillig anerkennen musste. Und dann plötzlich kam sie ihm vor wie ein junges Mädchen, voller Albernheiten im Kopf, ihr Verhalten manchmal unlogisch, sentimental und nicht nachvollziehbar.
Er wurde einfach nicht schlau aus ihr und egal, wie viel Zeit sie schon miteinander verbracht hatten, er entdeckte immer neue Seiten an ihr, Seiten, die er anfing, zu mögen. Und das gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm gar nicht.
Er wollte niemanden mögen, sich für ihn verantwortlich fühlen, sich um ihn sorgen. Er hatte schon einmal jemanden näher an sich herangelassen und was hatte es ihm gebracht? Jahrzehntelange Selbstvorwürfe, Mord und den Tod als ständigen Begleiter. Nein, er konnte wirklich gut darauf verzichten. Theoretisch. Theoretisch könnte er jeden Kontakt zu Beth auf das Nötigste beschränken und es dabei belassen. Aber praktisch … Da war er unfähig, es wirklich zu tun. Wenn sie bei ihm war, kam ihm nicht einmal der Gedanke daran. Erst wenn sie weg war, wie jetzt, gingen ihm diese Möglichkeiten durch den Kopf. Es war verwirrend und er hasste es, verwirrt zu sein.

„Sir? Wir sind da“, sagte Miss Perkins mit unsicherer Stimme und unterbrach damit seine Gedanken und er merkte, dass er anscheinend schon einige Sekunden vor dem Eingang gestanden hatte. Er zischte das Passwort und die Tür erschien.
Hastig trat er hindurch … und war, wie so oft in letzter Zeit, sprachlos.
Es schien, als ob alle Schüler von Slytherin wach waren und im Gemeinschaftsraum versammelt. Sie standen in den Ecken, saßen auf den Sesseln und Sofas oder den Tischen und beobachteten amüsiert, neugierig, hämisch oder teilweise auch schadenfroh die Szene, die sich vor ihnen abspielte.
Matthew Connally, der Lizzy Baker anflehte, mit ihr in die Küche zu gehen, weil er dort ein romantisches Abendessen für sie beide vorbereitet hatte und Marie Miller, die weinend bei einer Schülerin stand und sich von dieser trösten ließ.
Severus beobachtete die Szene einige Sekunden, vor allem Mister Connally. Entweder war dieser ein verdammt guter Schauspieler oder er glaubte tatsächlich, was er da sagte. Er schien regelrecht verzweifelt zu sein, wollte Miss Baker immer wieder an sich ziehen, die jedoch jedes Mal auswich, ihm sagte, er solle verschwinden und die versuchte, durch die Schülermengen vor ihm zu fliehen.
Severus schritt ein, als Mister Connally sie erneut in eine Ecke getrieben hatte und versuchte, sie zu küssen, woraufhin er sich eine schallende Ohrfeige einfing.
„Mister Connally“, rief er mit einer gefährlich leisen, aber doch deutlich hörbaren Stimme. Alle Geräusche im Raum verstummten und die Köpfe wandten sich ihm zu, als er zu dem Schüler ging, der plötzlich selbst zurückwich.
„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Severus mit autoritär klingender Stimme.
„Er ist völlig durchgedreht, Pro …“, fing Lizzy Baker an, wurde aber mit einer herrischen Geste zum Schweigen gebracht.
„Mister Connally, Miss Baker, Miss Miller, Sie kommen mit mir“, sagte Severus mit herrischer Stimme. Dann drehte er sich zu den anderen Schülern um. „Und Sie alle werden in spätestens drei Minuten in Ihren Betten sein“, fuhr er mit drohender Stimme fort.
Er drehte sich um und ging mit langen, schnellen Schritten aus dem Gemeinschaftsraum. Er drehte sich nicht um, er wusste, seine Anweisungen würden sofort befolgt werden.
Auf dem Weg zu seinem Büro hörte er, wie die drei Schüler ihm folgten.
„Lass das, Matthew!“, rief Lizzy Baker aus.
„Du bist so ein Arsch“, sagte Marie Miller voller Wut. „Steh gefälligst dazu, wenn du nicht mehr mit mir zusammensein willst, und hör auf mit diesen blöden Spielchen!“
„Sofort Ruhe! Mister Connally, behalten Sie Ihre Gliedmaßen bei sich!“, sagte Severus genervt.
Hinter seiner Stirn fing es an zu pochen und er hatte noch nicht einmal angefangen.
Es würde eine lange Nacht werden.

Severus ließ sich müde in seinen Sessel fallen und rieb sich den Nasenrücken in dem Versuch, seine Kopfschmerzen etwas zu lindern.
Dann legte er den Kopf erschöpft auf die Lehne des Sessels und ließ sich mit einem Wink seines Zauberstabes ein Glas und eine Flasche Feuerwhisky herübergleiten. Langsam goss er das Glas voll, nahm einen Schluck und versuchte, sich zu entspannen, als die Wärme sich langsam in seiner Kehle und seinem Magen ausbreitete.
Was für eine Nacht!
Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits zwei durch und er wollte nichts mehr, als endlich ins Bett zu gehen. Aber seine Gedanken wirbelten immer noch umher und er wusste, sie würden ihn keinen Schlaf finden lassen, bis er das Erlebte noch einmal hatte Revue passieren lassen.
Er verstand immer noch nicht, was heute Abend eigentlich geschehen war.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

In seinem Büro angekommen, wies er die drei Schüler herrisch an, sich zu setzen und begann dann, Mister Connally mit Fragen zu bombardieren, um herauszufinden, was das Ganze sollte. Er brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass der Junge tatsächlich glaubte, was er so inständig beteuerte. Dass er niemals mit Miss Miller zusammengewesen sei.
Trotzdem war er nicht vollends davon überzeugt gewesen und musste sich eingestehen, dass er seine Kompetenzen überschritten hatte, als er in den Kopf des Schülers eingedrungen war.
Er fand dort nur die Bestätigung. Es gab keinen Hinweis auf Miss Baker, keinen einzigen.
Severus wusste einfach nicht, was er damit anfangen sollte. Er überlegte, ob er ihn zu Marie schicken sollte, damit sie ihn untersuchen konnte. Aber was sollte das helfen? Wie sollte sie Erinnerungen hervorholen, die anscheinend gar nicht da waren?
Während er die Schüler gedankenverloren anstarrte und diese darauf warteten, dass er etwas sagte, und dabei immer nervöser wurden, platzte es plötzlich aus Miss Baker heraus, wie aus einem Ballon, aus dem man die Luft abließ.
„Matthew, was soll das alles? Erinnerst du dich denn nicht mehr? An unsere Gespräche, an das Lachen? An das Picknick im Park vor zwei Wochen?“
Immer schneller, immer hysterischer begann sie, Ereignisse aus ihrer Beziehung aufzuzählen, denen die beiden anderen Schüler nur verständnislos zuhörten.
Severus wollte den Unsinn schon beenden, als sich Miss Baker plötzlich zu Mister Connally herüberbeugte, ihm in die Augen sah und seine Hand nahm. „Erinnerst du dich nicht mehr daran, dass ich dich liebe?“, fragte sie mit Tränen in den Augen.
Und in diesem Moment hatte Severus gespürt, wie sich etwas verändert hatte. Die beiden konnten den Blick nicht voneinander abwenden und es war, als ob ein Funke von Miss Baker auf Mister Connally hinübersprang. Als ob plötzlich etwas in seinen Augen aufglomm und als hätte man einen Schalter umgelegt, schüttelte er den Kopf, blickte sich um und fragte irritiert: „Was machen wir hier? Marie? Und warum ist Lizzy hier?“ Bei ihrem Namen klang seine Stimme seltsam, abweisend und unbehaglich und Severus erkannte sofort, dass etwas anders war. Erneut drang er in den Kopf des Jungen ein und was er jetzt sah, erstaunte ihn noch mehr als vorher. Erinnerungen, die er vorher vergeblich gesucht hatte, waren plötzlich wieder da. Aber sie waren seltsam verzerrt und er brauchte eine Weile, bis er erkannte, dass es nicht die Erinnerungen des Jungen sein konnten, sondern die von Miss Miller waren. Eine Übertragung der Erinnerungen? Severus hatte noch nie davon gehört, dass dies nur durch Körperkontakt möglich war. Aber es war eine Tatsache, er konnte im Kopf des Schülers die Erinnerungen klar und deutlich erkennen. Erneut begann er, ihn zu befragen und dieses Mal lies Mister Connally keinen Zweifel daran aufkommen, wen er liebte.
Es war wirklich sehr seltsam, aber nachdem es dem Schüler offensichtlich wieder gut ging, hatte er alle drei zu Bett geschickt.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Und jetzt saß er hier und grübelte darüber nach, was das alles zu bedeuten hatte. Wie konnten die Erinnerungen einfach verschwinden? Und noch wichtiger, warum tauchten sie auf einmal wieder auf?
Er verstand es nicht, aber er wusste, dass es nichts Gutes bedeuten konnte.



So, und jetzt zu euch :-)
Hmm, was ist los?
Nur ein Kommentar :-(
Gefällt euch die Geschichte nicht mehr *traurig guckt*

@SevFan:
Lieben Dank, dass du weiterhin so unermüdlich einen Kommentar da lässt, ich weiß das wirklich zu schätzen *knuddel*

Ja, es ist wirklich eine schwierige Sache. Aber naja, das leben geht eben einfach weiter und der Alltag hilft einem. Und die Zeit.

Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat, so eine Hochzeit ist nicht einfach zu schreiben.
Ja, die Veränderungen in Hogwarts werden jetzt deutlicher, ich bin schon so gespannt, wie ihr den weiteren Verlauf finden werdet :-)

So, das wars für heute, hoffentlich bis nächste Woche :-)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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