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Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Hochzeitsvorbereitungen

von Entchen19

Guten Morgen zusammen,

tja, was soll ich sagen?
Meine Beta war fleißig und ich freue mich, euch das neue Kapitel präsentieren zu dürfen :-)

Ich wünsche euch viel Spaß damit und noch einen wunderschönen, sonnigen Sonntag.

LG
Entchen


49.) Hochzeitsvorbereitungen

„Und ihr habt immer noch keine Ahnung, was die Prophezeiung von Trelawney bedeuten könnte?“, fragte Harry und blickte Beth von oben an.
Diese rollte sich auf die Seite, stützte den Kopf in eine Hand und blickte nachdenklich über den See.
„Nein. Wir haben das Thema inzwischen gefühlte hundert Mal von allen Blickwinkeln aus betrachtet, aber völlig umsonst. Keiner von uns hatte irgendeinen Anhaltspunkt oder zumindest eine Idee, um dem Ganzen auf die Spur zu kommen.“
Sie rollte sich wieder auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und seufzte: „Es ist ziemlich frustrierend, wenn man ein Rätsel vor sich hat, das scheinbar nicht zu lösen ist.“
„Habt ihr denn nicht den kleinsten Ansatz dafür?“, hakte Harry nach.
Beth zuckte mit den Schultern. „Außer der Information, dass so etwas schon einmal in Hogwarts passiert ist, gab es nicht viel, mit dem man beginnen könnte. Und wonach sollen wir suchen? Die Geschichte von Hogwarts ist so lang und der größte Teil steht nicht mal in den Büchern drin.“
Sie schloss die Augen und genoss die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht.
Harry und Beth saßen am Ufer des Sees auf einer dicken Wolldecke, die so verzaubert war, dass sie die Temperatur einer Wärmflasche hatte und somit ideal, um darauf bei dem schönen, aber kalten Wetter zu sitzen und zu beobachten, wie die Natur sich ganz zögerlich aus dem Griff des Winters löste. Das war definitiv einer von Harrys besseren Einfällen, dachte Beth genüsslich.
„Wie geht es Ginny?“, fragte sie nach ca. fünf Minuten und öffnete gemächlich ein Auge, nur um zu sehen, wie Harrys Wangen eine leichte rosa Farbe annahmen. Sie lächelte verstohlen.
„Gut“, antwortete er schließlich. „Sie hat meinen Chef dazu gezwungen, dafür zu sorgen, dass ich nicht länger als 40 Stunden die Woche arbeite und mich mindestens zwei Tage die Woche völlig aus dem Verkehr ziehe.“ Seine Stimme klang nicht so, als ob er Ginnys Einmischung bereute.
Sie öffnete die Augen und sah ihn an. „Also seid ihr jetzt wieder so richtig zusammen?“
Harry nickte. „Ich habe mich nie so recht dafür bedankt, dass du mir an Silvester den Kopf gewaschen hast, oder?“, fragte er dann.
Sie streckte sich und meinte grinsend: „Ach, keine Ursache, lebenslange Frondienste reichen mir als Dank.“
„Das würde dir gefallen“, meinte er nur lachend und bevor sie sich versah, hatte er eine große Hand Schnee von der Wiese aufgeklaubt und ihr direkt ins Gesicht gepfeffert.
„Was?“, prustete Beth entrüstet, sprang auf und schüttelte den Schnee ab. „Soll das dein Dank sein?“, fragte sie atemlos, während ihr Zauberstab sich schon bewegte und ein großer Schneeball Harry von hinten am Kopf traf.
„Au!“, rief dieser und schnell waren die beiden in eine Schneeballschlacht verwickelt.
Nach fünf Minuten hob Beth eine nasse Hand und sagte: „Erbarmen! Ich erlöse dich aus dem Frondienst, aber hör auf!“ Sie atmete heftig, auf ihrer Kleidung, ihrem Gesicht und ihren Haaren klebte Schnee und ihre Wangen waren ganz rot geworden. Harry sah allerdings auch nicht besser aus und akzeptierte das Friedensangebot erleichtert. Allerdings nicht, ohne noch einen letzten Versuch zu starten. Mit der Hand voller Schnee ging er auf Beth zu und grinste diabolisch. Sie hob abwehrend die Hände und sagte: „Oh nein, du wirst mich nicht einseifen, Harry Potter!“
Dann schrie sie auf und lief weg, gefolgt von Harry, der sie schließlich einholte, stolperte und beide zusammen in den Schnee kullerten. Lachend blickten sie sich in die Augen.
„Mensch, bist du schwer!“, beschwerte Beth sich dann scherzhaft und drückte ihn etwas weg, allerdings nur, um mit ihren Händen abermals Schnee in sein Gesicht zu schaufeln.
„Ich dachte, du willst Frieden“, prustete Harry lachend, stand auf und zog sie mit sich.
„Das war vor deinem hinterhältigen Angriff“, verteidigte sich Beth.
„Friede?“
„Friede!“, bestätige Harry, legte einen Arm um Beths Schulter und zusammen gingen sie zurück zur Decke, nass und voller Schnee, aber glücklich. Kurz bevor sie die Decke erreichten, zog eine Gestalt am Eingangstor des Schlosses Beths Aufmerksamkeit auf sich.
„Schau mal, da steht Severus“, sagte sie und wunderte sich, weil er wie erstarrt dort stand und zu ihnen hinüberblickte, und sie hatte das Gefühl, als würde er selbst aus dieser Entfernung Harry mit seinen Blicken erdolchen.
Dieser blickte ebenfalls zu der schwarz gekleideten Gestalt hinüber und meinte achselzuckend: „Ich weiß ehrlich nicht, wieso du ihn so magst. Immer, wenn er mich sieht, scheint er sich tausend Ideen auszudenken, wie er mich möglichst schmerzhaft beseitigen kann. Zumindest erzählen das seine Augen selbst jetzt.“
„Ich weiß nicht, was er hat“, entgegnete Beth verwundert. „So ist er bei mir sonst nie.“
„Egal“, sagte Harry und lenkte Beth ab, indem er begann, sie über die Hochzeit auszufragen, die in zwei Wochen stattfinden würde, und sie ging willig darauf ein.
Sie ahnte nicht, dass Harry mit seinen Vermutungen nicht weit von der Wahrheit entfernt gewesen war. Obwohl er es selbst nicht wusste, war in Severus bei dem Anblick der beiden, die sich lachend mit Schnee bewarfen und herumtollten wie kleine Kinder, heftige Eifersucht hochgekommen, die es ihm unmöglich machte, den Blick abzuwenden. Er hätte Potter am liebsten den Grindelohs im See zum Fraß vorgeworfen. Beth war SEINE Kollegin, SEINE Laborpartnerin, sie sollte gefälligst mit ihm Zeit verbringen! Nicht, dass er jemals im Schnee herumspielen würde, aber das tat nichts zur Sache. Unfähig, seine Gefühle einzuordnen und zu begreifen, was die Ursache war, stapfte er schließlich voller Wut zurück ins Schloss und jeder Schüler, den er auf seinem Weg in die Kerker traf, fragte sich, was er falsch gemacht hatte, als es nur so Strafpunkte hagelte.

„Du siehst wundervoll aus, Mione“, rief Beth begeistert, als Hermione aus der Umkleidekabine des Brautmodengeschäftes in London kam und sich einmal um sich selbst drehte.
Die Hochzeit würde in einer Woche stattfinden und es war die letzte Anprobe, dann konnten sie das Kleid endlich mit nach Hogwarts nehmen.
Hermione hatte schnell gewusst, was sie wollte. Eine kleine Hochzeit auf Hogwarts, mit ihren engsten und besten Freunden und ihren Eltern. Und ein richtiges Brautkleid. Bei allem andern war sie zu Kompromissen bereit gewesen, nur kurze Flitterwochen bis zu den Schulferien, nur eine kleine Band für die Feier, da nur 30 Personen anwesend sein würden und lediglich eine magische Zeremonie, keine in der Muggelwelt. Aber ihr Kleid hatte ihr keiner ausreden können.
Und als Beth sie jetzt so sah, war sie sehr froh darüber. Es war aus einem schweren, aber dennoch fließendem Satin Stoff in einen hellen Cremeton und schmiegte sich an Hermiones Figur. Es hatte einen V-Ausschnitt und war ärmellos und besaß keinerlei Stickereien, Steinchen oder sonstiges.
Damit hätte es eigentlich wie ein Nachthemd ausgesehen. Das raffinierte kam erst darüber.
Eine Art langer Überwurf aus wundervoller spanischer Spitze in einem dunkleren Farbton als das Kleid und mit langen Trompetenärmeln, der wie ein Mantel über das Kleid gezogen wurde. Gehalten wurde er unterhalb der Brust von einer goldenen Brosche und fiel von da an zu beiden Seiten schräg herunter. Durch diesen Überwurf sah das Kleid durch die Spitze gleichzeitig verspielt, aber auch unheimlich elegant und romantisch aus, so dass es einfach perfekt zu Hogwarts passte. Die langen Ärmel passten wunderbar zur Jahreszeit und dem Schloss, die feine Spitze mit der erlesenen Stickerei gab ihm einen Hauch von Haute Couture, den nur spanische Brautkleider besaßen.
Kurzum, Hermione sah wunderschön aus.
Leider schien sie selbst Beths Begeisterung nicht zu teilen, sie blickte unsicher in den Spiegel. „Bist du sicher, dass es Blaise gefallen wird?“, fragte sie zögernd.
Beth stöhnte innerlich. „So gut, dass er es dir am liebsten sofort wieder ausziehen möchte“, versicherte sie und sah ihre Freundin grinsend an.
„Ich weiß nicht“, meinte diese dennoch. „Vielleicht hätte ich doch das ohne Ärmel nehmen sollen?“
„Damit du dir auf der Hochzeit eine schöne Erkältung holst? Das Kleid ist perfekt, wie für dich gemacht.“
„Das sagst du nur, weil du meine Freundin bist“, beharrte Hermione auf ihrem Standpunkt.
„Glaub mir, jeder Mann, den ich jetzt fragen würde, würde das ebenfalls sagen“, meinte Beth leicht genervt.
Hermione kaute auf ihrer Unterlippe. „Wirklich jeder?“, fragte sie dann.
„Absolut jeder“, versicherte ihre Freundin.
„Dann soll Severus seine Meinung abgeben“, sagte Hermione unvermutet.
„Ähm … was?“ Beth glaubte, sich verhört zu haben.
„Naja, du hast gesagt, jeder Mann. Wenn selbst Severus, der sonst niemals Lob ausspricht, zugibt, dass das Kleid schön ist, dann muss es wahr sein“, sagte Hermione stur.
„Du willst, dass ich jetzt zurück ins Schloss appariere, Severus hole und mit ihm zurück ins Muggellondon komme, damit er dir sagt, wie toll du in diesem Kleid aussiehst?“, fragte Beth ungläubig.
„Nein, du hast Recht, ich sollte doch einfach ein anderes nehmen“, beschloss Hermione.
„Warte“, meinte Beth genervt, als ihre Freundin sich schon zu den Kleiderstangen umgedreht hatte.
„Können wir nicht einfach irgendjemanden von der Straße fragen?“, versuchte sie es noch einmal, aber Hermione schüttelte störrisch den Kopf. „Ich möchte wissen, was Severus dazu sagt, er ist wenigstens immer ehrlich, wenn auch sonst nichts.“
„Du bringst mich noch um“, stöhnte Beth. Wie sollte sie das anstellen? Alleine die Vorstellung, Severus ins Muggellondon zu bringen, war absolut absurd, geschweige denn die Frage, wie sie ihn überhaupt dazu bringen sollte, mitzukommen.
Noch einmal wollte sie versuchen, ihre Freundin davon zu überzeugen, dass ihre Idee völliger Schwachsinn und obendrein völlig unnötig war, aber ein Blick auf Hermiones störrische Miene reichte ihr. Sie würde ihre Meinung nicht ändern und es wäre ein riesiger Fehler, wenn sie das Kleid doch umtauschen würde. War sie vor ihrer Hochzeit auch so schlimm gewesen? Mit Sicherheit nicht. Hermione war plötzlich wie verwandelt, sie war doch sonst so erwachsen, verständig und in sich ruhend, wieso dann diese Unsicherheit und Ruhelosigkeit? Beth verstand es einfach nicht, aber sie wusste, sie hatte keine Chance.
„Also schön“, seufzte sie schließlich. „Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, dann habe ich es nicht geschafft.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, stürmte aus dem Geschäft direkt in eine kleine Nebenstraße, blickte sich um und apparierte mit einem leisen Knall, nur um kurz danach vor den Toren von Hogwarts wieder aufzutauchen.
Alleine beim Anblick stöhnte sie erneut auf. Wieso hatte sie sich nur dazu überreden lassen?
Zögernd lief sie über die Ländereien und trotzdem kam das Eingangstor viel zu schnell näher. Sie durchquerte die Eingangshalle und ging runter in die Kerker. Severus wollte heute einen neuen Versuch mit dem Trank aufsetzen und sie war sich sicher, ihn im Labor zu finden.
Davor angekommen sah sie, dass die Prüfzauber nicht aktiviert waren, und sie öffnete die Tür. Der Professor für Zaubertränke stand an seinem Labortisch und beschrieb ein Pergament.
„Severus?“, sprach Beth ihn an und trat näher.
Er blickte auf, schaute aber sofort wieder hinunter und schrieb weiter. „Der Versuch war wieder ein Fehlschlag. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, um das Silber in seiner Wirkung zu stärken.“
Beth nickte nur geistesabwesend, antwortete aber nicht, weshalb er wieder hochsah und sie fragend anblickte.
„Severus“, begann sie zögernd, „ich muss dich um einen Gefallen bitten, es ist wirklich sehr wichtig und du darfst einfach nicht ausschlagen.“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Meinst du nicht, dass du in letzter Zeit ziemlich viele Gefallen forderst?“, fragte er mit mürrischer Stimme.
„Aber es ist wirklich wichtig“, beharrte Beth.
„Das war es bis jetzt immer.“
Sie biss sich auf die Unterlippe. Er hatte ja Recht. Die letzten Wochen hatte sie ihn förmlich jeden dritten Tag angebettelt, damit er mit ihr zusammen spielte. Mit der Gitarre als Begleitung konnte sie endlich wieder voller Begeisterung Schlagzeug spielen und sie harmonierten so gut zusammen. Zumindest, was die Musik anging. Vor vier Wochen hatte Albus ihnen zugehört und danach den dezenten Hinweis fallen gelassen, dass Edward ein wirklich guter Bassspieler sei und außerdem auch noch singen könne. Und so hatte Beth ihn spontan gefragt, ob er nicht mit ihnen spielen würde. Severus hatte sich erst dagegen gesträubt, aber schließlich eingelenkt und nach der ersten Probe war Beth klar, dass sie mit den beiden unbedingt bei Hermiones Hochzeit spielen wollte. Und so übten die drei jetzt jede Woche einige Lieder ein, die zu dem Anlass passten und eine Überraschung werden sollten.
Severus war darüber gar nicht begeistert, er musste sich jedes Mal zusammenreißen, wenn Beth Edward während der Probe anstrahlte. Ein nettes Gesicht und eine gute Stimme und die Frauen schmolzen dahin! Severus‘ Gefühle ähnelten denen, die er in letzter Zeit jedes Mal verspürte, wenn er Beth mit einem anderen Mann reden sah, und er konnte immer noch nicht begreifen, warum er darauf so gereizt reagierte.
Zusätzlich dazu hatte Beth ihn um Mithilfe bei einigen kleineren Überraschungen gebeten, einfach, weil sie ihn so gerne dabeihaben wollte. Sie musste ihm nur kurz erklären, was sie wollte, und er wusste, was sie meinte, und steuerte immer so gute Ideen bei, wenn auch widerwillig. Er schien sie zu verstehen, selbst wenn sie manchmal etwas konfus daherredete und deswegen suchte sie automatisch seinen Rat. Er ergänzte sie.
Und jetzt bat sie ihn schon wieder um Hilfe. „Ehrlich, Severus, ich wollte dich dieses Mal wirklich nicht darum bitten, aber ich wurde gezwungen. Du hast dafür etwas gut bei mir.“
„So viele Gefallen kannst du gar nicht abbezahlen“, sagte er düster und sie lächelte unwillkürlich. Sie wusste, sie hatte gewonnen. Sie ging zu ihm, nahm seine Hand und zog daran. „Komm, wir müssen dafür aus dem Schloss heraus.“
Widerwillig ließ er die Feder fallen und folgte ihr, sein Körper gebannt von der Berührung ihrer Hand und nicht gewillt, den Kontakt wieder zu lösen.
Eilig lief sie aus dem Schloss hinaus und zielstrebig zur Appariergrenze. Dort angekommen, warf sie ihm einen entschuldigenden Blick zu und hob schnell ihren Zauberstab, während sie gleichzeitig sagte: „Wir müssen ins Muggellondon.“
Er hatte keine Zeit, zu reagieren, bevor er plötzlich ohne seinen schwarzen Umhang dastand. Stattdessen trug er eine dunkelblaue, leicht verwaschene Jeans, die für seinen Geschmack viel zu eng saß, und ein schwarzes Hemd.
Beth hob eine Augenbraue bei seinem Anblick und meinte lächelnd: „Severus, du bist immer für eine Überraschung gut.“ Dann grinste sie schelmisch und fuhr fort: „Du solltest besser nicht zu oft so rumlaufen, sonst himmeln dich bald alle Schülerinnen an.“
„Du hast besser einen sehr guten Grund dafür“, knurrte er, griff ihre Hand fester und ließ sich von ihr in die Apparation ziehen. Sekunden später tauchten sie in der kleinen Seitengasse auf und Beth vergewisserte sich schnell, dass niemand ihr Auftauchen bemerkt hatte. Dann zog sie Severus zu dem Brautmodengeschäft. Als sie Anstalten machte, einzutreten, entriss er ihr die Hand und verschränkte die Arme. „Was soll das werden?“, zischte er wütend. „Ich werde da auf gar keinen Fall reingehen.“
„Bitte, Severus“, flehte Beth und wollte ihn mit sich ziehen, aber er stand wie angewurzelt vor dem Eingang. Sie fuhr sich frustriert durch die Haare. „Hermione hat sich ein wunderschönes Kleid ausgesucht, es passt perfekt zu ihr, perfekt zum Schloss, einfach zu allem. Und jetzt plötzlich bei der letzten Anprobe, wird sie unsicher und hat den blöden Einfall, es zurückzugeben, es sei denn, du sagst ihr, dass du es gut findest“, erklärte sie hastig und seufzte dann frustriert auf. „Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie sie auf diese blöde Idee kommt, aber ich bitte dich, geh einfach für fünf Minuten mit mir da rein und sag ihr, wie bezaubernd sie aussieht. Du wirst nicht einmal lügen müssen, ich verspreche es dir.“ Sie sah ihn bittend an.
Er lehnte sich zu ihr herunter und sagte mit samtweicher Stimme: „Wie kommst du auf die Idee, ich würde Miss I-know-it-all auch nur im Traum ein Kompliment irgendeiner Art machen wollen?“
„Ich dachte, ihr würdet euch inzwischen besser verstehen“, brachte Beth hervor.
„Und?“, fragte er mit spöttischer Stimme und sie sah ihn plötzlich genervt an. „Jetzt hör endlich damit auf, Severus, du wirst es überleben, wenn du EINMAL im Leben nett bist.“
Er sah sie mit hochgezogener Augenbraue an und sagte dann verächtlich: „Ich habe genug von dem Unsinn.“ Dann drehte er sich mit Schwung um, was ohne Umhang nur halb so beeindruckend wirkte, und wollte zurück in die kleine Gasse gehen. Beth eilte ihm hinterher und hielt erneut eine seiner Hände fest. “Bitte, Severus“, fing sie mit flehender Stimme an, „bitte, mach es für mich, ja?“
Er drehte sich zu ihr um, packte sie an den Schultern und drückte sie gegen die Wand des Hauses. Dann beugte er sich herunter und zischte ihr leise ins Ohr: „Darf ich dich daran erinnern, wie viele Gefallen ich dir die letzte Zeit erwiesen habe? Ich verbringe mehrere Stunden in der Woche mit diesem Angeber von Geschichtsprofessor und sehe dabei zu, wie er dich bei jedem langsamen Lied anschmachtet. Ich vergeude damit meine Zeit, die ich DEINEM Trank widmen könnte, um DEINEM Werwolffreund zu helfen und anstatt mit dem zufrieden zu sein, was ich dir gebe, willst du immer noch mehr. Ich habe keine Lust, mich so von dir einspannen zu lassen. Ich hasse Hochzeiten!“
Mit diesen Worten richtete er sich wieder auf und blickte ihr lange ins Gesicht. Ihre Augen waren weit aufgerissen und Tränen standen in ihnen. „Es … es tut mir leid, Severus. Ich wusste nicht, dass dir das alles so zuwider ist. Ich dachte, … du würdest mir helfen wollen, warum hast du sonst zugesagt?“, brachte sie stotternd hervor.
Als er ihr Gesicht sah, verfluchte er sich innerlich. Warum konnte er sich nicht beherrschen? Natürlich hatte er ihr helfen wollen. Er wollte Zeit mit ihr verbringen. Und selbst wenn er den Geschichtsprofessor ertragen musste, genoss er es, während der Proben den Einklang mit ihr zu erleben. Den Rhythmus, den sie erschuf, zu erweitern und zu vervollständigen. Sie harmonierten wunderbar zusammen.
Und trotzdem, er hatte nicht gelogen. Bei jeder Probe konnte er zusehen, wie Edward ihr immer wieder Blicke zuwarf, in den Pausen mit ihr scherzte und sie berührte, wann immer er Gelegenheit dazu hatte. Severus hasste es. Sie war SEINE Laborpartnerin, er hatte zuerst mit ihr gespielt.
Und er wollte, dass sie sich an IHN wendete, wenn sie Hilfe brauchte, nicht an jemand anderen. Nicht an Edward, Potter oder sonst wen.
Und deswegen atmete er tief durch, blickte sie an und sagte mit tonloser Stimme: „Verzeih, Beth. Lass es uns hinter uns bringen.“ Damit ließ er sie los und ging ohne weitere Worte in das Brautmodengeschäft. Beth blickte ihm mit zitternden Knien hinterher. Was war gerade nur geschehen? Was sollte das? Seine Worte klangen ihr noch in den Ohren. Edward? Schmachtende Blicke? Das klang ja fast, als ob Severus … eifersüchtig war? Sie schüttelte den Kopf. Sie verstand diesen Mann einfach nicht.
Langsam beruhigte sie sich und zwang sich dazu, ihm hinterher zu gehen. Sie hatte jetzt keine Zeit zum Grübeln und egal, was den Sinneswandel ausgelöst hatte, sie sollte dankbar dafür sein.
Sie betrat den Laden und sah Severus etwas verloren in der Mitte des Raumes stehen und auf sie warten. „Wo ist Hermione jetzt?“, fragte er mich leicht genervter Stimme und sie beeilte sich, ihn zu dem abgetrennten Bereich zu führen, in dem die Anprobe stattfand. Davor blieb sie stehen und rief: „Mione, bist du noch angezogen?“
„Ja, komm rein! Hast du es geschafft?“, erklang die Stimme ihrer Freundin und Beth zog den Vorhang zur Seite und betrat den Raum.
Hermione stand in der Mitte und blickte ihnen mit erwartungsvollem Gesicht entgegen. Es leuchtete auf, als sie Severus sah, der sich sofort neben dem Vorhang an die Wand lehnte, die Arme verschränkte und sie mit finsterem Gesicht ansah.
„Danke, dass du gekommen bist, Severus“, sagte sie mit freudiger Stimme. „Ich brauche eine ehrliche Meinung von einem Mann und ich weiß, du wirst kein Blatt vor den Mund nehmen. Wie findest du das Kleid? Bitte sei ehrlich!“, fuhr sie mit einem unsicheren Lächeln fort.
Er ließ sich Zeit, besah sie sich von unten bis oben, nahm jede Kleinigkeit war, bedeutete ihr mit einem Finger, sich zu drehen und mit jeder Minute, die er schwieg, wurde ihr Gesicht unsicherer und ungeduldiger. „Und? Sieht sie nicht zauberhaft aus, Severus?“, meinte Beth mit bittender Stimme, als sie es nicht mehr aushielt, und sah ihn flehend an.
„Sie sieht …“, begann er, verstummte dann und blickte Hermione an. „Blaise wird sich wie der glücklichste Mann der Welt vorkommen, wenn er dich heiratet“, sagte er mit erstaunlich sanfter Stimme, so dass Beth ihn nur verwundert anblickte. Hermiones Gesicht jedoch strahlte voller Freude. „Also gefällt es dir?“, vergewisserte sie sich und er nickte nur stumm. Dann blickte er Beth an. „War‘s das?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue und sie nickte dankbar.
Er wollte sich schon abwenden, als Hermione rief: „Moment! Du musst dir auch noch Beths Kleid anschauen! Beth, zieh dich schnell um!“
„Mione, mir gefällt mein Kleid, Severus braucht nicht extra noch länger hierzubleiben“, sagte Beth schnell, aber ein Blick auf Hermiones störrisches Gesicht zeigte ihr, dass sie auch jetzt nichts zu sagen hatte. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Severus sich erneut an die Wand lehnte, und sie abwartend anblickte und sie nickte seufzend. „Also gut.“
Sie ging zur Umkleide, in der das Kleid hing, und zog sich schnell um. Zusammen mit Hermione hatte sie ein Kleid ausgesucht, das dem ähnlich sah, was sie damals bei ihrer Ankunft auf Hogwarts getragen hatte. Es war von einer blassen, aber dennoch dunkelgrünen Farbe und endete unterhalb ihrer Knie in einem weiteren Unterrock. Das Oberteil lag eng an und wurde mit Spaghettiträgern gehalten, die zu einem geraden Ausschnitt führten. Am Rücken war das Kleid tief geschnitten und fiel in mehreren luftigen Bahnen aus Volant hinunter. Es war schlicht, aber hatte dennoch einen gewissen Pfiff, genau, wie Beth es mochte, und zum Glück hatte Hermione ihrer Wahl gleich zugestimmt. Jetzt schlüpfte Beth in die Pumps aus der gleichen Farbe, lediglich etwas kräftiger und zog dann den Vorhang beiseite.
Hermione und Severus schauten sie beide an und ihre Freundin sagte zufrieden: „Es sitzt immer noch perfekt, wir müssen nichts ändern lassen“, woraufhin Beth schalkhaft erwiderte: „Ein Glück, dann kann ich bei der Hochzeit ja zuschlagen.“ Beide lachten, dann blickte Beth fragend zu Severus, plötzlich unsicher geworden.
Dieser hatte sie die ganze Zeit stumm angeschaut und sagte jetzt mit deutlich desinteressierter Stimme: „Es ist annehmbar.“
Das Lächeln in Beths Gesicht erlosch, sie nickte nur und murmelte verletzt: „Natürlich.“ Dann drehte sie sich um und blickte mit Tränen in den Augen in den Spiegel, um sich selbst anzusehen.
Sie bemerkte nicht den Ausdruck, der auf Severus‘ Gesicht lag, als sie sich umdrehte und er den Rückenausschnitt sah. Aber Hermione sah ihn und plötzlich war es ihr, als ob ein kalter Schwall Wasser sie wachgerüttelt hätte. Wieso war es ihr früher nicht aufgefallen? Wie hatte sie nur so blind sein können? Es war doch so offensichtlich.
Sie schaute in Beths Gesicht im Spiegel, drehte sich wütend zu Severus um und ging ganz nah an ihn heran. „Du Idiot“, zischte sie. „Wenn du ihr jetzt nicht sofort ehrlich sagst, was du von dem Kleid denkst, dann hexe ich dich ins Nirvana.“
Sie sah ihn böse an und Severus zweifelte keine Sekunde daran, dass diese Hexe ihre Drohung wahr machen würde. Wieder sah er zu Beth, magisch angezogen von ihrem Anblick. Neben ihr verblasste Hermione, trotz ihres Kleides, das wohl für ein Brautkleid recht schön sein musste. Neben Beth verschwand sie für seine Augen. Er erblickte Beths Gesicht im Spiegel und sah ihre Augen, die voller ungeweinter Tränen nach unten blickten.
Er seufzte. Wieso hatte diese Frau sich immer noch nicht an seine Ausdrucksweise gewöhnt? Sollte er sie in den Himmel loben? Wieso war sie manchmal so entsetzlich empfindlich? Sie musste doch wissen, wie sie aussah, sie hatte doch Augen im Kopf. Genervt rollte er mit den Augen. Ihm wurde das alles langsam zu viel, er hasste Kleider, er hasste die Stoffe, den Geruch in diesem Geschäft, er wollte zurück in sein Labor und aus dieser unmöglichen Kleidung heraus.
Ein grober Stoß in die Seite holte ihn aus seinen Gedanken zurück. „Jetzt mach endlich“, zischte Hermione leise.
Er konnte nicht glauben, was er gerade erlebte. Er musste träumen, es musste ein Albtraum sein, ein verdammt schlechter, aber der Schmerz in seiner Seite war zu real dafür. Niemals hätte ein ehemaliger Schüler gewagt, ihn so respektlos zu behandeln! Oder einer der anderen Professoren. Was war nur los mit diesen beiden Frauen, dass er ihnen so viel durchgehen ließ?
„Beth“, sagte er schließlich leise und er sah im Spiegel, wie sie aufblickte. Er stieß sich von der Wand ab und ging mit langsamen Schritten zu ihr, während sie ihn im Spiegel beobachtete. Als er dicht hinter ihr stand, sagte er mit leiser Stimme: „Du weißt, dass ich sonst nie Komplimente verteile?“
Sie nickte zögernd und er beugte sich über sie. „Wirst du aufhören, zu weinen, wenn ich dir sage, dass dieses Kleid bestimmt keiner Frau besser stehen würde als dir?“
Als sein Atem ihr Ohr traf, erschauderte sie leicht, sah ihm im Spiegel in die Augen und konnte keinen Hohn erkennen. Sie nickte, dann drehte sie sich um und sah ihm mit einem unsicheren Lächeln ins Gesicht. Selbst jetzt, mit geröteten Augen von der Anstrengung, die Tränen zurückzuhalten, sah sie immer noch wunderschön aus. Aber er würde sich hüten, es ihr zu sagen. Stattdessen lächelte er nur ganz kurz, nickte dann und ging ein paar Schritte zurück. Dann sagte er in normalem Tonfall: „Braucht ihr mich jetzt noch?“, und blickte auffordernd zu Hermione, die verneinend den Kopf schüttelte. „Wir sehen uns im Labor“, sagte er daraufhin an Beth gewandt und eilte aus dem Geschäft, fort von den beiden Frauen und fort von Beths Anblick, der sich ihm in den Kopf gebrannt hatte. Wie von selbst steuerten seine Füße zur Seitengasse, er zog seinen Zauberstab und erschien einen kurzen Moment später in der Nocturngasse. Zielstrebig ging er auf ein Haus zu und wollte schon eintreten, dann fluchte er plötzlich. „Verdammtes Weib!“, drehte sich auf der Stelle und erschien vor den Toren von Hogwarts. Ein Wink mit seinem Zauberstab verwandelte seine Kleidung zurück und er rannte fast über die Ländereien mit seinen langen Schritten, stürmte zu den Kerkern hinunter in seine Wohnung und zog, dort angekommen eine Flasche Feuerwhiskey hervor, in dem sinnlosen Versuch, das Bild in seinem Kopf zu verdrängen.


So, jetzt wieder zu euch :-)

@Lilian:
Freut mich, dass dir das letzte Kapitel wieder gefallen hat, ich mag die Wortgefechte auch sehr gerne, man kann sich da so schön hineinversetzen :-)

@Teela:
Mensch, das ist ja blöd, nicht nur Urlaub stornieren, sondern auch noch mehr Arbeit auf Dauer. Ich hoffe, du lässt dich nicht zu sehr stressen und findest auch einmal Zeit zum Abschalten.
Und ich drücke die Daumen, das bald ein fähiger Ersatzmann dazukommt :-)
Es freut mich, dass meine Geschichte dir etwas vom Stress nehmen kann :-)

Ja, die beiden Sturköpfe scheinen sich langsam wieder anzunähern. Ob das so bleibt? Langsam müssten sie ja mal schnallen, was da so vorgeht ...
Und Trelawney? Ob da nicht noch etwas kommt, wo Hogwarts ja eh immer schon wieder komische Dinge sieht.
Lass dich überraschen ;-)
Es wird spannend bleiben *g*



So, ich wünsche euch ein tolles Restwochenende.
LG
Entchen


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