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Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Neues Jahr, neues Glück?

von Entchen19

Hallo zusammen,

wow, ich habe mich riesig über eure Rückmeldungen gefreut und darüber, dass euch das letzte Kapitel gefallen hat :-)

Und da meine Beta wieder fleißig war, kann ich euch pünktlich zum Wochenende bereits das nächste Kapitel präsentieren.

Ich hoffe, ihr habt viel Spaß damit und freue mich, eure Meinungen dazu zu lesen.

LG
Entchen


45.) Neues Jahr, neues Glück?

Hermione erwachte, als tastende Hände langsam über ihren Körper glitten und dabei die Decke wegzogen, so dass die kalte Morgenluft sie erzittern ließ. Sie drehte sich bibbernd um, suchte ihr Plumeau, zog es wieder über ihre Schultern und blickte in die grünen, leicht schrägstehenden Augen ihres Freundes. „Was soll das werden?“, fragte sie verschlafen, als Blaise wieder Anstalten machte, die Decke wegzuziehen.
„Ich möchte meiner Freundin einen guten Morgen wünschen“, entgegnete Blaise, während er sich mit seinem Oberkörper über sie beugte und sie küsste.
„So ist es aber zu kalt“, rief Hermione zittermd.
„Ich wärme dich schon“, murmelte Blaise und zum Beweis bedeckte er sie komplett mit seinem Körper und veranschaulichte ihr, wie gründlich er die Morgengrüße zu nehmen gedachte.
Es dauerte einige Zeit, bis er sich erhob und zum Badezimmer ging und Hermione sich zufrieden und wieder etwas schläfrig in die Decken kuschelte.
Blaise warf einen Blick zurück und lächelte. Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass er nicht nur eine Muggelgeborene lieben würde, sondern auch noch gerade diese. Er hätte wahrscheinlich jedem bei dem Gedanken ins Gesicht gelacht. Aber jetzt …
Er zielte mit seinem Zauberstab zum Kamin, um ein Feuer zu entfachen, bevor er im Badezimmer verschwand und fünfzehn Minuten später wieder auftauchte. Seine Freundin war tatsächlich fast wieder eingeschlafen. Lächelnd beugte er sich über sie und flüsterte ihr ins Ohr: „Was hältst du von Frühstück?“
Hermione brummte nur zustimmend und er lachte leise. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Du hast zwanzig Minuten, bis ich dich wecken komme.“
„Das ist keine sehr wirkungsvolle Drohung“, murmelte Hermione und streckte die Hände nach ihm aus. Er gab ihr willig einen langen Kuss, bevor er sich von ihr löste, und meinte grinsend: „Wenn sie sehr kaltes Wasser aus dem See beinhaltet, dann schon.“
„Fiesling! Aber gut, ich komme gleich“, erwiderte sie schmollend und kuschelte sich noch einmal tiefer in die Decken.

Als Hermione das Wohnzimmer betrat, rieb sie sich ungläubig die Augen. Überall standen Kerzen und warfen ein sanftes Licht in den Raum. Rosenblätter waren auf dem Boden verstreut und führten zu dem Couchtisch, vor dem Blaise mit einem Strauß roter Rosen stand. Sanfte Musik erklang von irgendwoher. Hermione ging zögernd und mit fragenden Augen auf ihren Freund zu.
„Blaise?“, fragte sie.
Er streckte ihr eine Hand hin und zog Hermione näher an sich, nachdem diese sie ergriffen hatte.
„Weißt du, was heute für ein Tag ist, Mione?“, fragte er sanft.
„Neujahr?“, erwiderte sie stirnrunzelnd.
Blaise lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Und?“
Was wollte er nur? Es war der Beginn des neuen Jahres, das alte war zu Ende, was sollte heute schon sein? Dann dämmerte ihr, was er meinte und sie wurde blass. Der erste Januar.
Sie sah ihren Freund mit erschrockenen Augen an. „Ich hab’s vergessen!“, rief sie aus und schlug sich die Hand vor den Mund.
Blaise aber lachte nur, während sie ihm um den Hals fiel, und verstummte, als sie ihm einen langen, leidenschaftlichen Kuss gab.
Dann legte sie eine Hand an seine Wange. „Neun Monate“, flüsterte sie und er nickte nur.
Dann löste er sich von ihr, ging auf ein Knie hinunter und reichte ihr den Strauß, den er die ganze Zeit festgehalten hatte.
Hermione ergriff ihn mit zitternden Händen. Jetzt, wo sie die Verbindung hergestellt hatte, nahm sie die Umgebung plötzlich in sich auf, den liebevoll dekorierten Tisch mit dem Frühstück, die Kerzen, die Rosenblätter und sie wurde noch blasser. Was …
Blaise blickte sie mit festem, liebevollem Blick an, zog eine Schachtel aus seiner Hosentasche, öffnete sie und hielt sie ihr hin. „Hermione Jane Granger, als ich dich vor neun Monaten in der Bibliothek in Cambridge wiedersah, konnte ich zuerst nicht glauben, dass das dasselbe Mädchen sein sollte, das ich aus meiner Schulzeit kannte. Du warst eine wunderschöne Frau geworden und ich fand schnell heraus, dass du inzwischen noch klüger geworden warst als zu unseren Hogwartszeiten. Ich musste mich nur eine Stunde mit dir unterhalten, bis ich wusste, dass ich dich nie mehr gehen lassen könnte. Egal, was früher alles passiert war, es wurde unwichtig, als ich in deine warmen, braunen Augen blickte. Du hast mich damals völlig verzaubert mit deinem Humor, deinem Charme, deiner Klugheit und deinem liebevollen Wesen. Die letzten neun Monate waren die wunderbarsten meines Lebens, weil DU bei mir warst. Ich liebe dich jede Minute mehr und möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich möchte mit dir alt werden und mich auch noch in hundert Jahren mit dir über die unwichtigsten Dinge streiten. Deswegen frage ich dich heute, ob du meine Frau werden möchtest? Ich bitte dich, mich zum glücklichsten Mann der Welt zu machen.“ Die letzten Sätze kamen zitternd, unsicher und voller Emotionen und nachdem er geendet hatte, blickte er fragend zu Hermione auf, die mit Tränen in den Augen immer noch unbeweglich vor ihm stand.
Als er glaubte, die Stille nicht mehr auszuhalten, glitt plötzlich ein Lächeln über ihr Gesicht. Es fing ganz leicht, kaum unmerklich an, und verwandelte sich in ein Strahlen, das ihre Augen erleuchtete und ihr Gesicht noch schöner werden ließ.
Sie nickte nur stumm, dann warf sie sich dem überraschten Blaise stürmisch an den Hals. Lachend landeten sie auf dem Boden und küssten sich lange. Der Strauß lag vergessen neben ihnen.
Schließlich löste sich Blaise von ihr, nahm ihre linke Hand in seine und streifte ihr vorsichtig einen wunderschönen Ring aus Weißgold mit einem Brillanten über, der in einem wunderbaren weißen Licht strahlte. „Er ist wunderschön“, flüsterte sie, während ihr Freudentränen die Wangen herunterliefen.
Er küsste ihren Finger mit dem Ring und meinte: „Nicht so schön wie du.“ Dann zog er sie erneut an sich.

Es dauerte eine ganz Zeit, bis die beiden sich beruhigten und das überschäumende Glücksgefühl zu einer konstanten Wärme in ihrem Herzen wurde, die sich in einem beständigen Grinsen äußerte, das für Außenstehende mit der Zeit bestimmt seltsam aussehen würde.
Als sie schließlich gefrühstückt hatten, saßen sie zusammen auf der Couch, Hermione an Blaises Brust gekuschelt und sprachen über die nächsten Monate.
„Möchtest du eine große oder kleine Hochzeit? Und magst du eine … lange Verlobungszeit?“, fragte Hermione aufgeregt.
Blaise lachte, küsste sie auf die Stirn und meinte: „Ich würde dich sofort heiraten, wenn du das möchtest. Und alles, was dir Freude macht, wird mir Recht sein.“
„Das ist so aufregend“, sagte Hermione. Dann fuhr sie plötzlich hoch, sah Blaise bittend an und meinte: „Ich muss es unbedingt jemandem erzählen!“
Er lachte. Das war typisch für sie. Sie war eigentlich sehr beherrscht, aber wenn sie einmal Feuer gefangen hatte, war sie nicht zu halten. Mit ihr würde es nie langweilig werden. Seine zukünftige Frau. Seine Verlobte. Es klang wundervoll.
„Dann los, erzähl es Beth“, sagte er nur grinsend und Hermione gab ihm einen langen Kuss, bevor sie zur Tür stürzte. Dort angekommen drehte sie sich noch einmal um und meinte mit unsicherer Stimme: „Sie wird sich doch freuen, oder?“
„Das wird sie, Mione. Sie wird sich für dich freuen, egal, was sie sonst noch empfinden mag.“
Hermione nickte dankbar und war verschwunden. Blaise lehnte sich auf der Couch zurück. Er konnte es kaum erwarten, bis diese wunderbare Frau für immer zu ihm gehören würde.

Beth war dabei, ihre Unterlagen zum Wolfsbanntrank für Severus zu vervollständigen, als es heftig an der Tür klopfte.
Sie blickte mit einigen Stapeln Blättern in der Hand auf und rief: „Herein!“
Die Tür öffnete sich und eine Hermione, die über das ganze Gesicht strahlte, stürmte herein und warf sich ihrer Freundin um den Hals. „Er hat mich gefragt, Beth!“, rief Hermione glücklich und drückte ihre Freundin an sich.
Beth, mit den Blättern in der Hand, stand etwas hilflos da und ließ die Umarmung über sich ergehen. „Wer hat was gefragt?“
Hermione löste sich von ihr und hielt zur Antwort nur ihre linke Hand hoch, während sie vor Freude von einem Bein auf das andere sprang.
Beth starrte auf den wunderschönen Ring und als sie begriff, strahlte sie mit ihrer Freundin um die Wette. Sie ließ die Blätter achtlos fallen und umarmte ihre Freundin. „Blaise?“, fragte sie. „Er hat um deine Hand angehalten?“
Hermione lachte als Antwort nur glücklich. „Das ist wundervoll, Mione“, fuhr Beth fort und drückte ihre Freundin fest an sich.
Beth war von der Neuigkeit völlig überrascht, nie hätte sie mit so etwas gerechnet. Während sie Hermione umarmte, horchte sie genauer in sich hinein und fand nur reine Freude.
Keinen Neid, keine Eifersucht, kein Bedauern und sie war sehr erleichtert darüber. Sie gönnte ihrer Freundin ihr Glück von Herzen und war froh, dies auch wirklich zu fühlen.
„Du musst mir alles haarklein erzählen“, meinte Beth, als Hermione sich von ihr löste und zur Couch rüberging.
Ihre Freundin grinste. „Als ob du mich davon abhalten könntest.“
Die beiden lachten und Beth verschwand kurz in der Küche. Als sie wiederkam, hielt sie einen Teller mit Obst in der Hand und dirigierte eine Flasche Champagner und zwei Gläser zum Couchtisch.
„Wir müssen doch anstoßen. Und das Obst ist für die Linie“, meinte sie lächelnd.
Sie schenkte für beide ein, reichte ihrer Freundin ein Glas und hob ihr eigenes. „Ich freue mich wirklich für euch beide, Mione. Ihr seid ein tolles Paar und werdet bestimmt sehr, sehr glücklich.“
„Danke, Beth“, meinte Hermione strahlend.
Beide tranken einen Schluck und dann fing Beth an, ihre Freundin auszufragen. „Und? Wie hat er dich gefragt? War es romantisch? Hast du etwas geahnt?“
Bereitwillig erzählte Hermione ihrer Freundin alle Details. Das heißt, fast alle …
Zum Schluss sagte sie: „Naja, wann und wie steht noch nicht fest, aber du musst mir versprechen, auf jeden Fall meine Trauzeugin zu sein.“
„Das ist doch wohl klar“, entgegnete Beth freudig.
Dann warf sie einen Blick auf die Uhr. „Oh so ein Mist, ich wollte Severus doch im Labor abfangen, um mit ihm über den Trank zu sprechen!“ Sie sprang auf, eilte zu den Unterlagen und wühlte darin herum, legte noch einige Zettel auf einen Stapel auf ihrem Schreibtisch, der schon eine beachtliche Höhe hatte.
„Ich fasse es immer noch nicht, dass er dir ohne wirklichen Widerstand helfen möchte“, meinte Hermione kopfschüttelnd. „So, wie er sich die letzte Zeit verhalten hat, hätte ich eher gedacht, er würde dir mit einem seiner berüchtigten Sprüche deine Bitte wieder ins Gesicht schlagen.“
Beth blickte sie vorwurfsvoll an. „Und trotzdem wolltest du, dass ich ihn frage? Du bist ja eine Freundin!“
Hermione hob lachend die Arme. „Naja, dann hättest du Remus immerhin sagen können, du hast es versucht. Dass es so ausgeht …“
„Wundert mich auch“, vervollständigte Beth den Satz grübelnd. Sie hatte Hermione nicht alles erzählt. Nichts von dem Kuss und von ihren Gefühlen …
Und ihrer Hoffnung, doch noch einen neuen Freund zu gewinnen.
„Es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen, ich sollte ihn zuerst einmal von meiner Forschung begeistern, bevor er es sich anders überlegt. Sehen wir uns beim Abendessen?“, fragte Beth, schon auf dem Weg zur Tür, mit einem Stapel Papier vor sich herschwebend.
Hermione zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ob Blaise noch irgendetwas geplant hat. Wir werden es sehen.“
„O.k. Und Hermione?“
„Hm?“
„Ich freue mich ehrlich für euch.“ Mit diesen Worten verschwand Beth und ließ Hermione alleine in ihrer Wohnung zurück. Diese saß noch einige Minuten grübelnd dort, bevor sie sich wieder auf den Weg zurück zu Blaise machte. Der Gedanken an ihren Verlobten ließ die trüben Gedanken schnell verschwinden, und als sie an ihrer Wohnung ankam, herrschte nur noch Freude vor.

„Severus?“, erklang eine gehetzte Stimme von der Labortür her, als der Zaubertränkemeister sich gerade konzentriert über einen seiner angesetzten Versuchstränke beugte.
„Was?“, fragte er unwirsch und blickte auf, als plötzlich ein Knallen und ein leidenschaftliches: „Verdammter Mist!“, erklang.
Beth saß am Fuß der fünf Steintreppen, die zum Labor herunterführten, und rieb sich mit verzerrtem Gesicht die Kehrseite, während um sie herum einige Pergamente langsam zu Boden glitten.
Severus‘ Mundwinkel zuckten bei dem Anblick und er sagte mit spöttischer Stimme: „Man müsste meinen, nach vier Monaten würdest du den Eingang zum Labor kennen.“
„Danke für dein Mitgefühl, charmant wie immer“, kam die mürrische Antwort und erneut unterdrückte er ein Lächeln.
Er stellte die Zutat, die er in der Hand gehalten hatte, auf den Tisch, ging zu Beth hinüber und streckte ihr schweigend die Hand hin. Sie blickte ihn überrascht an, ergriff dann aber die angebotene Hilfe und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen.
„Danke“, meinte sie, blickte sich dann um und seufzte. „Ich hatte sie so schön sortiert.“
Severus warf einen Blick auf die Menge an Unterlagen. „Du weißt aber, dass hier das Labor und nicht die Bibliothek ist?“
„Ich wollte dir einen Überblick über meine Forschung geben“, meinte Beth, ohne auf seinen ironischen Ton einzugehen.
„Einen Überblick?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue. „Oder eher eine Abhandlung? Vielleicht eine verspätete Doktorarbeit?“
„Hör auf, mich zu ärgern“, sagte Beth nur, obwohl sie im Innern darüber jubilierte, und begann damit, die Pergamente mit ihrem Zauberstab wieder zusammenzubündeln und auf ihren Labortisch zu verfrachten.
Severus schaute ihr schweigend zu, während sie den Stapel durchsah und versuchte, auf die schnelle wieder eine Art System hereinzubringen.
Nach drei Minuten resignierte sie. „Das bringt so nichts“, meinte sie frustriert und blickte Severus entschuldigend an. „Du wirst wohl erst einmal mit der mündlichen Einführung zufrieden sein müssen.“
Sie stockte kurz und sprach dann unsicher weiter: „Das heißt, wenn du mir immer noch helfen möchtest?“
Sie sah ihn fragend an und er fragte sich, was sie schon wieder damit ausdrücken wollte. Er hatte ihr doch gestern gesagt, dass er ihr helfen würde! Wollte sie seine Hilfe nicht haben und suchte einen Ausweg? Glaubte sie, er würde so wankelmütig in seinen Entscheidungen sein?
Seine Miene verfinsterte sich, als er mit abweisender Stimme sagte: „Wenn du meine Hilfe nicht möchtest, dann sag es einfach. Ansonsten solltest du wissen, dass ich keine Versprechen leichtfertig abgebe.“
Damit wandte er ihr den Rücken zu, ging wieder an seinen Labortisch und setzte seine eigenen Experimente fort.
Beth sah seinen Rücken einige Minuten an.
Wieso hatte sie ihn gefragt? Wollte sie wirklich, dass er einen Rückzieher machte?
Schließlich überwand sie die Entfernung zu seinem Labortisch, trat um diesen herum und blickte Severus gerade in die Augen. „Es tut mir Leid, Severus, das war eine dumme Frage. Ich wollte dir nur die Chance geben, es dir noch einmal anders zu überlegen.“ Sie lächelte ihn leicht an. „Du weißt ja, auf was du dich sonst einlässt“, fuhr sie fort und deutete auf sich selbst.
„Weiß ich das?“, fragte er mit leiser Stimme und blickte sie mit einem prüfenden Blick an, bei dem ihr ganz komisch wurde.
Als sie nichts erwiderte, blickte er zu ihren Unterlagen, auf die Uhr an der Wand und zu ihr zurück und sagte dann: „Sofern die mündliche … Einführung … so lange dauert, wie der Stapel dort vermuten lässt, sollten wir anfangen.“
Sie grinste ihn an. „Willst du mich möglichst schnell loswerden?“, fragte sie schelmisch.
„Vielleicht“, lautete seine Antwort, die er jedoch in einem gutmütigen Ton gesprochen hatte, der fast als Necken durchgehen konnte. Beth fühlte erneut die Freude in sich, als sie sein Geplänkel hörte. Wie hatte sie es vermisst!

Zehn Stunden später gähnte Beth heimlich, als Severus neben ihr auf und ab ging und innerlich seine Gedankengänge durchspielte. Sie fühlte sich, als ob er sie in eine Saftpresse gesteckt und solange gedreht hatte, bis ihr Gehirn weich geworden war von den ganzen Fragen, die er ihr gestellt hatte.
Jedes noch so winzige Detail ihrer Arbeit hatten sie gefühlte hundert Mal durchgekaut, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, bis er endlich zum nächsten übergegangen war und das gleiche Spiel von vorne begonnen hatte.
Bis heute hatte sie nicht gewusst, wie viele Einzelschritte sie eigentlich durchgeführt hatte, bis der Trank endlich testreif gewesen war. Schon allein beim Gedanken daran wünschte sie sich ein Bett und mindestens 30 Stunden zum Durchschlafen. Aber Severus zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Er schien völlig gebannt von ihren Entwicklungsansätzen, ihren Schlussfolgerungen und natürlich dem momentanen Problem, dass der Trank trotzdem nicht funktionierte.
Sie schielte unauffällig zur Uhr, als sie ein erneutes Gähnen unterdrückte. Das Abendessen war schon lange vorbei und der Zeiger bewegte sich auf Mitternacht zu. Sie hatte Neujahr fast ausschließlich im Labor verbracht, ihr Magen knurrte und sie wollte ins Bett.
„Severus“, sagte sie schließlich in die Stille hinein, die nur durch seine Schritte gestört wurde.
„Was?“, fragte er gedankenverloren.
„Glaubst du, wir könnten das weitere Beth-ausquetschen-bis-sie-nicht-mehr-kann vielleicht auf morgen verschieben?“
Er blickte sie erstaunt an und dann auf die Uhr. „Du möchtest wohl schon wieder etwas essen?“, fragte er spöttisch. „Weißt du nicht, dass zu viel Essen nur träge macht?“
„Willst du damit sagen, ich esse zu viel?“, fragte Beth empört.
Severus ließ seinen Blick demonstrativ über ihren Körper gleiten, während er mit verschränkten Armen vor ihr stand. „Nun, zumindest befällt einen inzwischen nicht mehr das Bedürfnis, dich mit Essen vollzustopfen, wenn man dich sieht.“
Sie blickte in sprachlos an, dann stand sie plötzlich auf und ging zur Tür. „Gute Nacht, Severus. Ich werde jetzt in die Küche gehen und so viel essen, wie ich möchte. Du musst ja nicht hingucken.“
Damit öffnete sie die Tür und schlug sie hinter sich zu, so dass das Labor von dem Geräusch widerhallte.
Ein schiefes Grinsen breitete sich auf Severus Gesicht aus. „Gute Nacht, Beth“, sagte er in die Stille hinein.
Dann ging er zu ihrem Tisch hinüber und begann damit, die Unterlagen durchzusehen.
Er hörte nicht das gedämpfte Kichern, das von dem Porträt neben der Tür erklang und sah auch nicht die belustigten Augen, die ihn daraus erleichtert anblickten.


So, jetzt seid ihr dran :-)
Hmm, so ein tolles Kapitel letztes Mal und dann nur so wenige Kommentare? Das ist aber wirklich gemein *schmoll*
Und das soll mich motivieren, in meinem Urlaub die Geschichte zu Ende zu schreiben ?!?!?!

Aber egal, vielleicht kommen ja noch ein paar Kommentare und ich freue mich umso mehr über diejenigen, die mir ein Feedback da gelassen haben :-)

@Lilian:
Du scheinst das Kapitel gut gefunden zu haben, das freut mich :-)
Ganz so romantisch wird es nicht weitergehen, sie sind ja Freunde (...) ;-)
Aber du wirst hoffentlich trotzdem nicht enttäuscht.


@sunny:
Sie ist wieder da *jubel* *freu*
Schön von dir zu hören, du treuloser Keks ;-)

Nein, im Ernst, ich weiß ja, was der Grund ist und freue mich umso mehr, dass du dir die Zeit für den langen Kommentar genommen hast.

Zu 1.) Mensch, das fühlt sich schon solange her an, das Kapitel. Aber ja, Harry und Beth, das wäre nichts ;-)

Zu 2.) Ich glaube, du hast gut erfasst, was meine Beta in weniger Worten kommentiert hat zu Severus' Verhalten.
Er ist schon ein Idiot manchmal, aber naja, nur dadurch können wir so schöne Entschuldigungen/ Ausreden wie letztes Mal bekommen ;-)

Zu 3.) Du hast Recht, ich brauchte ein Kapitel, in dem mal wieder mehr Reflektion und so passiert. Und Beth muss sich ja auch mal mit allem auseinandersetzen ;-)

Zu 4.) Ja, du konntest dich da bestimmt voll reinfinden, oder? Gerade Weihnachten ist ja die beste zeit für Heimweh und so ...

Zu 5.) Du bist aber auch ungeduldig *g*

Zu 6.) Ja, Remus war irgendwie nicht zurechnungsfähig das eine Mal ... Und naja, irgendwie muss Beth ja Hilfe benötigen ;-)

Zu 7.) Du hast Recht, Beth ist etwas wehleidig geworden. Das scheint ein Teil ihrer Trauerprozesses zu sein und ist hoffentlich bald wieder weg ;-)
Und mit Hermione als Freundin sollte das doch klappen *g*

Zu 8.) Völlig richtig, die Suche ist ja das Spannende an dem Ganzen :-)

Zu 9.) Ich weiß auch nicht, Beth ist momentan einfach so, sie scheint irgendetwas ganz anderes mit dem Ganzen zu verbinden und es äußert sich eben so. Aber das wird wieder besser, versprochen ;-)
Ja, die Zauber ... Die kommen einfach so, meine Kreativität *hüstel* Nein, keine Ahnung, es fließt dann eben so aus einem raus und dann sind sie da :-)

Zu 10.) Wow, in den Top 3, das Kapitel fühlt sich geehrt. Und ich fand es super zum Schreiben und irgendwie perfekt und bin froh, dass es das anscheinend auch ist, auch ohne hemmungslose Knutscherei und so ;-)

Ich freue mich auf jedes weitere Komi von dir, dass weißt du ja :-)


@Snape_Princess:
Schön, dass es dir gefallen hat, wir werden sehen, was jetzt daraus wird *g*
Ein paar Überraschungen wird es noch geben *lach*



So, ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende.

Liebe Grüße
Entchen


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