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Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Ich brauche deine Hilfe

von Entchen19

Guten Abend zusammen,

ich weiß, es ist schon wieder solange her seit dem letzten Update und es tut mir leid :-(
Aber es ist momentan wirklich stressig bei mir auf der Arbeit, wir näheren uns einem Projektrelease und ich war einfach froh, abends den Rechner nicht mehr zu sehen ;-)
Und ich habe nur noch ein Kapitel in der Rückhand, daher wollte ich etwas sparsamer sein.
Aber ich finde, zu so einem verregneten Wochenende gehört einfach ein neues Kapitel :-)

Ich hoffe, es gefällt euch, lasst euch von der Kapitelüberschrift nicht in die Irre leiten ;-)

LG
Entchen


41.) Ich brauche deine Hilfe

Sie wusste nicht, wie lange sie bereits auf dem Boden vor der Tür kauerte, die Arme um die Knie geschlungen, und auf den Werwolf einredete, versuchte, irgendeine menschliche Reaktion aus ihm herauszubekommen. Aber vergeblich. Remus’ Bewusstsein wurde von dem des Tieres völlig überlagert. Er hatte ihr zwar erzählt, dass er im Nachhinein wüsste, was er in den Vollmondnächten, in denen verwandelt war, getan hätte. Aber es war wohl stets eine verschwommene und undeutliche Erinnerung. Er war nicht wirklich in diesem Körper, wenn er sich verwandelt hatte.
„Es ist alles meine Schuld“, flüsterte sie tonlos, während sie wie hypnotisiert den Bewegungen des Wesens folgte.
Ihre Gedanken rasten, zerdrückten sie mit der Last an Emotionen, die sie aufwirbelten. Angst, Mitleid, Schuld, Zorn, alles stürzte auf einmal auf sie ein.
Als sie es nicht mehr ertragen konnte, zog sie den rechten Ärmel ihres Umhanges hoch. Sie schaffte das nicht alleine, sie brauchte Hilfe. Und es gab nur eine Person, die ihr in dieser Situation zur Seite stehen konnte, damit sie nicht den Verstand verlor. Sie berührte das schmale Armband an ihrem Handgelenk und flüsterte: „Mione, ich brauche dich.“
Dann wartete sie, den Blick auf den Werwolf gerichtet.
Wie lange würde es dauern? Fünf Minuten? Zehn?

Nach dem Abendessen war Hermione zielstrebig zurück in ihre Wohnung gegangen. Heute Abend hatte sie nur drei Ziele. Duschen, es sich auf der Couch gemütlich machen und ein gutes Buch lesen.
Sie hatte bereits am Nachmittag ihre Sachen von der Reise wieder ausgepackt und sobald sich die Wohnungstür öffnete, lief sie schnurstracks ins Badezimmer …
Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis sie wieder auftauchte, ein Handtuch um den Kopf geschlungen, und sich aus ihrem Kleiderschrank im Schlafzimmer ein paar bequeme Hosen und einen dicken Pullover heraussuchte. Dann ließ sie ihre Haare mit einem Wink ihres Zauberstabes trocknen, steckte sie nachlässig zusammen und schlüpfte in die Anziehsachen. Zusammen mit dem Buch, das auf ihrem Nachttisch lag, ging sie in die Küche, holte sich noch ein Glas Rotwein und legte sich dann auf die Couch. Ein Schlenker mit ihrem Stab entfachte ein Feuer im Kamin und ein weiterer ließ ihre Daunendecke erscheinen. Sie kuschelte sich tief darin ein, seufzte zufrieden und öffnete das Buch.
Fünf Minuten später war sie in die „Zaubergeschichte des fünfzehnten Jahrhunderts“ vertieft.
Es war ein spannendes Zeitalter gewesen, die Inquisition erlebte ihren Höhepunkt in Deutschland und die wirklichen Hexen und Zauberer mussten sich jeden ihrer Schritte genau überlegen.
Schon damals gab es Zauberersiedlungen in Europa, die mit der beginnenden Verfolgung immer größer wurden. Plötzlich wurden Schutzzauber immer wichtiger, die nicht nur die Entdeckung der Siedlungen verhindern sollten, sondern die Muggel auch von den Ländereien fernhalten mussten, auf denen die Dörfer standen. Die Herangehensweise an die Erfindung der Zauber war bemerkenswert gewesen und manchmal auch sehr gewalttätig. Es war öfters vorgekommen, dass die Zauberer einen Verurteilten aus einem Gefängnis herausholten, um an ihm die neuen Zauber auszuprobieren und zu verfeinern. Manch einer dieser armen Muggel hätte sich wohl gewünscht, einfach im Gefängnis sterben zu können …
Hermione war so vertieft in die Lektüre und die Erkenntnis, wie grausam und herablassend manche Zauberer schon damals gegenüber den Muggeln waren, dass sie einige Sekunden brauchte, bis sie das Vibrieren an ihrem Fußgelenk bemerkte. Ungläubig sah sie auf ihr Bein, bis ihr Kopf die richtigen Schlüsse zog.
„Beth!“, rief sie erschrocken aus. Sie sprang auf und versuchte, sich aus der Decke zu schälen, ohne hinzufallen.
„Jetzt … verdammt noch mal“, fluchte sie, als sie ihr Bein endlich befreit hatte. Sie schmiss die Decke unwirsch zur Seite und bückte sich hektisch, um das Band von ihrem Fuß zu lösen. In aller Eile schnappte sie sich ihren Zauberstab und rief ihren Umhang und Schuhe herbei. Ungeduldig zog sie beides über und war eine Sekunde später schon aus dem Wohnzimmer gestürmt.
Während sie den Gang hinuntereilte, rasten ihre Gedanken. Was war passiert? Wo war Beth?
Sie versuchte, ihre Position mit Hilfe des Armbandes genauer zu bestimmen, konnte aber momentan nur erkennen, dass sie nicht im Schloss war. War sie mit Remus in der Heulenden Hütte? Und wenn ja, wieso rief sie nach ihr?
Sie war so in ihre Gedanken vertieft, dass die Gänge nur so an ihr vorbeihuschten. Als sie die Eingangshalle erreichte, stürmte sie entschlossen zur Tür und bemerkte nicht einmal Edward, der während seiner Nachtpatrouille die Halle betreten hatte und ihr jetzt ungläubig hinterherschaute.
Draußen angekommen schlug ihr der eisige Wind ins Gesicht. Es war eine kalte, klare Winternacht, und während sie durch den Schnee stapfte und merkte, wie ihre Ohren anfingen zu schmerzen, verfluchte sie erneut den Umstand, dass man auf Hogwarts nicht apparieren konnte.
Mühsam setzte sie ihren Weg so schnell wie möglich fort und hatte das Gefühl, nicht wirklich weiterzukommen.

Wie lange lief sie jetzt schon über die Ländereien? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich das Tor sah und ihre Schritte noch einmal beschleunigte. Sie blickte auf das Armband hinunter, das in ihrer, inzwischen fast taub gewordenen, Hand lag. Beth war tatsächlich in der Heulenden Hütte.
Sobald Hermione das Tor passiert hatte, schloss sie die Augen und war eine Sekunde später verschwunden, nur um drei km weiter vor der Hütte aufzutauchen. Während sie auf die scheinbar völlig verwahrloste und heruntergekommene Behausung zulief, entfernte sie die Schutzzauber, die sie am Betreten hindern würden.
Sie riss die Tür auf und rief: „Beth! Remus! Wo seid ihr?“
Sie hastete zum Wohnzimmer, warf einen Blick hinein und drehte sich sogleich zur Küche um. Wo waren sie? Die beiden Räume waren leer. Während sie weiter nach den beiden rief, wuchs ihre Furcht und sie untersuchte in aller Eile die übrigen Zimmer im Erdgeschoss, bevor sie sich nach oben wandte. Als sie auf der Treppe stand, rief sie erneut und endlich glaubte sie, etwas zu hören.
Einen leisen Schluchzer und ein Jaulen.
Verdammte Schalldämmung in den Räumen! Hätten sie sie nicht installiert, hätte sie die beiden bestimmt eher gehört.
Ihr Herz setzte einen Moment aus, bevor sie mit großen Schritten die Stufen hochstürmte.
Und hier fand sie Beth …
Sie kauerte am Boden, die Arme um die Knie geschlungen, und weinte leise vor sich hin, nur unterbrochen von kurzen, gestammelten Worten. „Es tut mir so leid, Remus. Bitte verzeih mir, ich wollte das nicht …“, hörte Hermione ihre Freundin sagen.
Ein Knurren lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die offene Tür, die zu einem der Schlafzimmer führte. Silberne Stangen versperrten den Weg hinein und dahinter machte sie eine Bewegung aus. Gelbe, kalte Augen funkelten ihr entgegen, bevor sich das Geschöpft, das hinter den Stäben stand, plötzlich dagegen warf, nur um mit einem wütenden Jaulen wieder zurückzuweichen.
Remus! Hermiones Herz wurde schwer, als sie den Werwolf sah, an dem nichts mehr auf den Mann hindeutete, der ihnen ein so guter Freund war.
Sie blickte wieder zu ihrer Freundin, die immer noch auf dem Boden saß und jetzt verstand sie, was passiert war.
„Oh, Beth!“, rief sie aus, überwand die letzten paar Schritte und nahm ihre Freundin fest in die Arme.
Sanft strich sie ihr über den Rücken und flüsterte beruhigende Worte: „Es wird alles gut, Beth. Der Mond wird bald wieder untergehen und dann verwandelt Remus sich zurück. Schhh, beruhige dich.“
Langsam schien ihre Freundin aus dem Schockzustand zu erwachen, in dem sie sich befunden hatte.
Erleichtert sah Hermione, wie sie sich beruhigte, ihre Schultern nicht mehr so sehr zuckten und ihr Atem wieder normal ging. Sie schob Beth von sich weg und blickte in die warmen, braunen Augen ihrer Freundin, die feucht glitzerten.
„Was ist passiert?“, fragte sie sanft, obwohl sie das Wichtigste bereits wusste.
„Der Schutzfilm …“, murmelte Beth, brach ab und erneut liefen Tränen ihre Wangen hinunter.
Das hat so keinen Sinn, dachte Hermione. Sie stand auf und zog Beth mit sich. Mit Nachdruck dirigierte sie sie die Treppe hinunter und ins Wohnzimmer.
„Setz dich hin“, sagte sie und verschwand gleich darauf in die Küche, während Beth sich kraftlos auf die Couch fallen ließ und das Gesicht in ihren Händen vergrub. Es war alles ihre Schuld!

Fünf Minuten später tauchte Hermione mit zwei Tassen dampfendem Tee wieder auf und sah, dass ihre Freundin schon wieder weinte.
„Jetzt ist Schluss damit!“, sagte sie mit wütender Stimme und stellte die Tassen unsanft auf dem Tisch ab.
„Du hilfst Remus nicht, indem du hier rumheulst, also beherrsch dich endlich und erzähl mir, was passiert ist, damit wir überlegen können, wie wir weiter vorgehen.“
Beth sah sie an, als ob sie ihr eine Ohrfeige versetzt hätte und obwohl es ihr leid tat, so harsch mit ihr zu sprechen, wusste Hermione, dass sie ihre Freundin aus ihrem Selbstmitleid herausholen musste, bevor sie sich völlig darin verlor.
Sie blickte sie daher an, schob ihr resolut eine Tasse zu und sagte: „Trink!“
Ohne Widerspruch nahm Beth den Becher, hob ihn an die Lippen und trank einen Schluck. „Brrrr“, sagte sie mit angewiderter Stimme und schüttelte sich. „Was ist das?“
„Tee mit Whisky und jetzt trink aus!“, antwortete Hermione bestimmt.
Zu ihrem Erstaunen leerte Beth tatsächlich die ganze Tasse. Dann stellte sie sie ab, atmete tief durch, rieb sich mit den Händen die Tränenspuren vom Gesicht und blickte sie an.
„OK, ich bin wieder ganz ruhig.“
Hermione musterte sie kurz und nickte dann. „Schön, dann lass uns doch am Anfang beginnen. Was ist passiert?“
Beth schluckt und begann, ihrer Freundin von den Geschehnissen der letzten Stunde zu berichten.
Als sie geendet hatte, sprang Hermione auf und lief ruhelos im Zimmer auf und ab. „Was hat Remus sich nur dabei gedacht? Wieso hat er dir seine Vorahnungen verschwiegen? Er hat dich damit unwahrscheinlich leichtsinnig und unnötig in Gefahr gebracht. Das sieht ihm gar nicht ähnlich.“
„Jetzt gib ihm nicht die Schuld!“, rief Beth aufgebracht. „Es war schließlich MEIN Trank, der versagt hat. Wenn ich meine Arbeit richtig erledigt hätte, wäre das alles gar nicht passiert!“
„Red nicht so einen Unsinn, Beth!“, fuhr Hermione sie an. „Remus wusste genau, dass es lediglich ein erster Testlauf war und die Wahrscheinlichkeit immer bestand, dass etwas schiefgeht. Für den Wolfsbanntrank sind zehn Werwölfe gestorben, bevor er seinen Zweck erfüllte! Und du jammerst, weil dein Trank beim ersten Testlauf nur drei Monate vorgehalten hat? Die Formel ist eben noch nicht ausgereift, ich habe gleich gesagt, es sollte noch ein anderer Spezialist draufschauen. Remus war derjenige, der das nicht wollte.“
„Und das soll es etwa besser machen?“, fragte Beth mit müder Stimme.
Hermione schüttelte den Kopf. „Ich möchte damit nur sagen, dass er die Risiken kannte und in Kauf genommen hat. Hör also mit deinen Vorwürfen auf und lass uns nachdenken.“
Beth schlug mehrmals frustriert mit der Faust auf ein Kissen ein. „Verdammt, verdammt, verdammt!“
Dann atmete sie durch. „Also, was machen wir jetzt?“, fragte sie schließlich.
Hermione zuckte mit den Schultern und grinste leicht. „Du bist die Expertin, sag du es mir.“
Zaghaft erwiderte Beth das Lächeln, dann sagte sie verschämt: “Ich weiß, es ist absolut unpassend, aber nach dem ganzen Stress habe ich schon wieder Hunger und ich kann mit leerem Magen nicht denken.“
Ihre Freundin lachte bei ihren Worten laut auf. „Du bist wirklich unbezahlbar.“ Dann nahm sie sie in die Arme und Beth sagte: „Danke, Mione. Ohne dich würde ich immer noch oben sitzen.“
„Ist doch klar“, antwortete diese grinsend. „Aber dafür schuldest du mir etwas! Drei Nachtpatrouillen an beliebigen Abenden, die ich mir aussuchen darf!“
„Einer und ich darf ihn mir aussuchen!“, protestierte Beth, aber ihre Freundin schüttelte bestimmt den Kopf. „Zwei nach meiner Wahl, sonst helfe ich dir nicht!“
Das war natürlich nur ein Schwindel, natürlich würde sie Beth in allem unterstützen. Trotz ihrem Versuch, ihre Freundin wieder aufzumuntern, hatte Hermione nicht den Werwolf vergessen, der noch im Raum über ihnen herumtigerte. Sie mussten ihrem Freund helfen.
„Einverstanden“, sagte Beth schließlich. „Können wir jetzt bitte kurz etwas essen?“
Zusammen gingen sie in die Küche, machten sich schnell ein paar Brote und holten sich zwei Gläser Kürbissaft, bevor sie wieder zurück ins Wohnzimmer gingen.
Nachdem Beth heißhungrig die Brote verspeist hatte, ging es ihr wieder viel besser und sie war bereit, sich an das Problem zu begeben.
Sie lehnte sich zurück und begann mit ihren Überlegungen. „Remus wird sich in ein paar Sunden hoffentlich wieder zurückverwandeln, oder?“, fragte sie mit banger Stimme.
Hermione zuckte mit den Schultern. „Es spricht nichts dagegen, oder? War die Verwandlung irgendwie anders, ist dir etwas Ungewöhnliches aufgefallen?“
Beth lachte kurz auf. „Ungewöhnlich? Einer meiner besten Freunde hat sich keinen Meter von mir entfernt in eine Bestie verwandelt und hätte mich am liebsten umgebracht und zerfleischt, was soll daran schon ungewöhnlich sein! Woher soll ich das wissen? Ich habe noch keine Verwandlung live gesehen, ich hatte gehofft, dass meine Arbeit gut genug wäre, um das zu verhindern!“
„Fang nicht wieder damit an. Ok, dir ist also nichts aufgefallen? Keine grünen Männchen? Komische Funken um ihn herum? Eine Fee, die über seinem Kopf aufgetaucht ist?“, neckte Hermione sie.
„Dann wäre er ja ein Mensch geblieben“, konterte Beth.
„Stimmt auch wieder. Also gehen wir davon aus, dass er sich normal zurückverwandeln wird. Was machen wir dann?“
„Du meinst, nachdem ich ihm als Buße ewige Dienste angeboten habe?“, fragte Beth trocken.
„Keine Angst, er wird sich mit Sicherheit mit zwei Jahren zufrieden geben“, ging ihre Freundin darauf ein.
„Sehr tröstlich … Aber gut, ich würde sagen, wenn er sich wieder verwandelt hat, dann werde ich zurück an die Arbeit gehen müssen und herausfinden, woran es gelegen hat, so einfach ist das.“
Hermione schüttelte den Kopf und sagte: „Das wird nicht funktionieren, Beth. Du hattest beim ersten Mal schon gedacht, alles würde passen. Ich glaube nicht, dass du den Fehler jetzt findest.“
„Ach ja?“, antwortete Beth aufbrausend. „Glaubst du, du hast mehr Glück?“, fuhr sie aggressiv fort.
Hermione unterdrückte einen Seufzer. Manchmal kam sie sich bei ihrer Freundin vor, als ob sie mit Dr. Jekyll und Mr. Hyde sprechen würde.
„Nein, das meinte ich nicht“, antwortete sie ruhig. „Ich möchte damit sagen, dass du einen anderen Experten der Zaubertränke hinzuziehen sollst.“
„Und wen schlägst du dabei vor? Die passenden Leute fallen hier nicht gerade vom Himmel“, warf Beth ein.
Hermione rollte mit den Augen. „Denk nach, Beth! Welchen Meister für Zaubertränke kennst du, der ZUFÄLLIG im gleichen Schloss mit uns wohnt und ZUFÄLLIG den Wolfsbanntrank wie kein anderer kennt, außer dir vielleicht?“
Beth blickte sie einen Moment sprachlos an, dann schüttelte sie vehement den Kopf. „Nein, auf keinen Fall! Ich werde den Teufel tun, ihm von dem ganzen Unternehmen zu erzählen.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust, während ihre Freundin seufzend antwortete: „Sei nicht kindisch. Wir wollen Remus doch helfen und es ist nun einmal das Naheliegende, Severus um seine Unterstützung zu bitten.“
„Aber ich will seine Hilfe nicht!“, beharrte Beth stur. „Außerdem würde er sowieso ablehnen und mich höchstens spöttisch fragen, warum ich das nicht selbst hinbekäme. Darauf kann ich gut verzichten.“
Der Gedanke, den Zaubertränkemeister in ihre Forschung einzuweihen, erschreckte sie. Zu gut hatte sie seine Stimme noch im Kopf: „Wie kommst du auf die Idee, du würdest irgendetwas anderes für mich darstellen, als einen Menschen, der mir mit seinem Wissen nützlich sein könnte?“
Wie sollte sie mit jemandem zusammenarbeiten, der ihre Anwesenheit nur ertrug? Egal, was Albus und Remus auch dazu zu sagen hatten, sie war sich nicht so sicher wie die beiden, dass Severus im Stillen ganz anders empfand, als er ihr gegenüber zugab. Nein, sie wollte ihn nicht um Hilfe bitten.
„Was hältst du davon?“, fing sie erschöpft an. „Wir warten, bis Remus sich wieder verwandelt hat, und fragen dann ihn, was er möchte. Ob ich noch einmal alleine an den Trank gehen soll, weil er glaubt, ich kann den Fehler finden oder lieber einen zweiten Meister dabei hätte.“
Hermione sah sie nachdenklich an, nickte aber schließlich. „Ich denke, die Entscheidung wird bis morgen Früh warten können.“
Dann stand sie auf, streckte sich und meinte gähnend: „Es ist spät geworden. Glaubst du, Remus würde es uns übel nehmen, wenn wir noch etwas schlafen?“
Beth fand es zwar nicht richtig, sich zu erholen, während Remus ein Stockwerk höher unruhig auf und ab ging, unfähig, damit aufzuhören. Aber ihre Freundin hatte Recht, sie war inzwischen richtig erschöpft und wollte eigentlich nur noch ein Bett und eine warme Bettdecke.
„Wir können ihm sowieso im Moment nicht helfen, warum sollten wir also nicht zusehen, wieder fit zu sein, wenn er sich zurückverwandelt“, meinte Beth nüchtern und ging dabei bereits in Richtung Treppe.
Hermione folgte ihr schweigend.
Oben angelangt, warf Beth einen kurzen Blick zur rechten Schlafzimmertür. Sie sah die Augen des Werwolfes aufblitzen, als er drohend knurrend näher herankam.
Voller Mitgefühl wandte sie sich nach links und ging in das zweite Zimmer im oberen Stockwerk.
Hier hatten sie und Hermione bereits vorher in den ersten Vollmondnächten geschlafen.
Auch heute würde es seinen Zweck erfüllen, wenn sie noch einen zusätzlichen Schallzauber auf den Raum legen würden.
Schweigend machten sich die beiden fertig und wünschten sich eine gute Nacht, bevor Hermione einen Weckzauber für fünf Uhr morgens aufrief und sie versuchten, noch ein paar Stunden zu schlafen.



So, das war es für heute mal wieder und jetzt wie immer zu den lieben Reviewern unter euch :-)

@Teela: Ich freue mich, dass dir das Kapitel gefallen hat, es war einerseits schwierig zu schreiben, andererseits kam es mir von der Handlung her so zugeflogen.
Und wir müssen ja langsam etwas weiterkommen und mehr Spannung erhalten. Und das wird jetzt kommen, versprochen :-)

Ja, die beiden sind sich wirklich ähnlich, aber Remus ist dann doch schon etwas ... erwachsener *g*
Bis auf sein seltsames verhalten dieses Mal ...
Ich hoffe, dir gefällt der Nachschub und ich freue mich schon, wenn ihr drei Kapitel weiter seid, was ihr dann sagen werdet :-)


@Lilian: Ja, einerseits traurig ... andererseits muss ja mal wieder etwas passieren, so normales Leben haben wir ja selbst alle genug *g*


@Maddyleen:
Ich mag Remus als Charakter auch sehr gerne und nein, ich wollte ihn auf keinen Fall sterben lassen und jetzt ist es eben so ;-)
Es bestätigt mich als Autor so ungemein, wenn ich so positives Feedback auf eine Szene bekomme, die nicht einfach zu schreiben ist, denn dieses Innenleben eines Charakters in einer etwas tieferen Ebene ist einfach nicht leicht zu beschreiben. In meinem Kopfkino ist es immer so klar, aber das in die richtigen Worte zu bringen, das ist schwierig. Naja, dafür ist es ja auch die erste Geschichte ;-)

Für Beth ist es so schlimm, weil sie sich an der Hilfe für Remus die letzten Monate quasi hochgezogen hat, es war einer ihrer Lebensinhalte, die ihr geholfen haben, weiterzumachen. Und jetzt dabei zu versagen ...
Wir werden sehen, wie sie das verkraftet.
Und auch, was am Trank falsch war ;-)

Über die fünf Sterne freue ich mich sehr und ich hoffe, du magst die folgenden Kapitel auch gerne :-)



So, ich wünsche euch allen noch ein tolles Wochenende, trotz des Regens.

Ganz liebe Grüße
Entchen


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