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Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Professor Snapes Erklässler Ansprache

von Entchen19

Hallo zusammen,

heute kommt das nächste Kapitel für euch :-)

Ich muss sagen, dass ich persönlich dieses und das nächste für zwei der Besten halte und hoffe, ihr werdet das auch so sehen.


@Margarethe:
Ich kann gar nicht sagen, wie super es ist, von einem Leser immer so tolle ausführliche Reviews zu bekommen, die einem auch richtig weiterhelfen.
Dafür lohnt sich die ganze Zeit und Liebe, die in so einem Text stecken :-)
Ja, ob Beths Idee so gut war, das werdet ihr in dem Kapitel erfahren ;-)


@sunny:
Es ist wirklich toll, dass du immer noch so treu dabei bist und so schöne lange Reviews hinterlässt :-)
Wegen der von dir angesprochenen Sache mit dem Nachlassen der Energie ...
Ich bin der Meinung, dass auch Magie in einem Zauberer nicht unendlich da ist, sondern genauso wie z.B. Ausdauer trainiert werden muss. Je mächtiger ein Zauberspruch ist, je mehr magische Kraft muss der Zauberer aufwenden.
Die Reserven füllen sich natürlich wieder auf, aber in meinen Augen wird ein Zauberer nicht den ganzen Tag hin und her apparieren können, sondern irgendwann Pause machen müssen, um diese Magiespeicher wieder zu füllen. Je möchtiger ein Zauberer ist, umso größer ist sein Magiepotenzial und sein Speicher und natürlich sein Wissen über Zaubersprüche.
Soweit meine Vorstellung davon, daher können die Kräfte der beiden Frauen am Abend langsam etwas erschöpfen, sie merken eben, was sie den Tag über getan haben :-)

So, jetzt geht es aber endlich los.
Viel Spaß!

LG
Entchen


18.) Professor Snapes Erstklässler Ansprache

Severus wachte Dienstagmorgen, nach einer kurzen Nacht, mit Kopfschmerzen und mies gelaunt auf. Nachdem er drei Stunden lang über einen neuen Ansatz für seinen Trank gegrübelt hatte, hatte er mit der Zusammenstellung einiger in Frage kommender Zutaten begonnen, nur um nach der Hälfte fest zu stellen, dass die Mischung in der Art und Weise nicht funktionieren konnte. Genervt hatte er die Sachen wieder weggeräumt und war stattdessen von elf bis zwei Uhr nachts durchs Schloss geschlichen, in der Hoffnung einige Schüler zu erwischen, die gegen die Regeln verstießen. Wie gerne hätte er einige Hauspunkte abgezogen. Aber bei seinem Glück war natürlich niemand unerlaubt unterwegs gewesen und so ging er schließlich schlecht gelaunt schlafen.
Und wachte genauso wieder auf.
Nachdem er einen Kopfschmerztrank hinuntergeschluckt hatte, ging er ins Bad und machte sich fertig.
Als er unter die Dusche stieg und sich fast an dem heißen Wasser verbrühte, entspannten sich seine Muskeln langsam. So manche Schülerin hätte wohl mit offenem Mund auf Severus Körper geschaut. Denn seine Kleidung ließ nicht erahnen, dass er durchaus einen muskulösen Körper hatte, auch wenn er immer noch groß und schlank war. Seine inzwischen kurzen Haare standen wirr vom Kopf ab und nur mit einem Handtuch um die Hüften und einem entspannten Gesichtsausdruck hätte er fast attraktiv ausgesehen, auf eine eher bedrohliche, dunkle Art. Allerdings nur, wenn seine Augen nicht immer noch durchdringend alles beobachten würden, ohne Anzeichen von Wärme und daher die Blicke aller unweigerlich auf sich zogen, anstatt auf den Rest von ihm.
Er zog sich schnell an und machte sich dann auf den Weg zum Frühstück. Vor der Großen Halle fing ihn Professor Granger ab. Was wollte die Besserwisserin denn jetzt von ihm?
„Professor Snape, dürfte ich Sie um etwas bitten?“, fing diese unsicher an.
„Was wollen Sie?“, fragte er unwirsch.
„Professor, ich habe mich gefragt, ob Sie in Ihrem Klassenzimmer wohl eine Ausgabe von „101 Zaubertränke für den Alltag“ haben und mir dieses kurz ausleihen könnten? Ich möchte gerne die Zusammensetzung des Gnomevertreibungstrankes prüfen.“
Er lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und schaute die junge Frau misstrauisch an. „Möchten Sie mir damit etwa zu verstehen geben, Professor Granger, dass Sie nicht jeden der Zaubertränke in diesem Buch dank Ihres photographischen Gedächtnisses eins zu eins wiedergeben können?“
Seine Stimme hatte zum Schluss höhnisch geklungen und Hermione errötete unter seinem scharfen Blick, dann sagte sie: „Ich bin mir an einigen Stellen, diesen Trank betreffend, unsicher und würde es gerne kontrollieren. Leider habe ich mein Exemplar zu Hause gelassen.“
Er schaute Miss Know-it-all noch einmal genauer an, nickte aber schließlich. „Ich werde Ihnen das Buch vor dem Unterricht geben. Kommen Sie nach dem Frühstück in meinem Büro vorbei. Sie wissen ja, wo es liegt.“ Und dabei sah er sie so durchdringend an, dass sie wusste, dass er ihr damit etwas Bestimmtes zu verstehen geben wollte.
Dann durchzuckte sie ein Gedanke. Er wusste es! Er wusste, dass sie damals das Diantuskraut aus seinem Büro entwendet hatte. Sie stammelte ein Dankeschön und ging dann schnell in die Halle zum Lehrertisch, wo Beth schon ungeduldig auf sie wartete. „Und?“, flüsterte diese, „hat es geklappt?“ Sie nickte nur und begann zu essen. Sie fühlte, wie Professor Snape sie immer noch prüfend musterte und wollte ihn nicht noch misstrauischer machen. Nicht vorstellbar, was geschehen würde, wenn er Beth erwischen würde. Verdammt, sie hatte nicht geahnt, dass er sie in Verdacht hatte, das Kraut damals entwendet zu haben. Wieso hatte er sie nie darauf angesprochen? Selbst, wenn er keine Beweise hatte, Severus Snape könnte jeden Menschen dazu bringen, alles zu beichten, was er wissen wollte, nur um seinem stechenden Blick zu entgehen.
Sie sollte es ihrer Freundin unbedingt ausreden, ihren Plan durchzuziehen. Aber diese war genau so stur wie abenteuerlustig und Hermione wusste, dass nichts was sie sagte, sie überzeugen würde. Sie hatte es heute Morgen schon versucht und das Einzige, was Beth sagte, war: „Er kann mich ja schlecht in Hogwarts umbringen, das wäre viel zu auffällig, sei also unbesorgt.“
Hermione frühstückte daher schweigend zu Ende und als sie sah, dass Professor Snape sich erhob und die Halle verließ, folgte sie ihm nach einigen Minuten, um das Buch zu holen. Als sie am Klassenzimmer vorbeikam, um zu seinem Büro zu gehen, sah sie, wie von Beth erhofft und von ihr insgeheim befürchtet, wie der Zaubertränkemeister aus einem Bücherregal neben dem Lehrerpult das entsprechende Buch hervorholte. Als er sie in der offenen Tür stehen sah, ging er mit dem Buch in der Hand auf sie zu.
„Hier“, schnarrte er.
„Vielen Dank, Professor Snape. Ich bringe es Ihnen nach der ersten Schulstunde zurück.“
Professor Snape nickte nur und wandte sich dann ab. Hermione ging langsam aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg in ihr Klassenzimmer.
Sie hatte jetzt die dritte Klasse Ravenclaw und Hufflepuff. Die Stunde ging für ihren Geschmack leider viel zu schnell vorbei und sie entließ die Schüler fünf Minuten früher, damit sie Beth noch schnell erklären konnte, was sie mit Professor Snape genau besprochen hatte. Wenn ihre Freundin schon in ihr Verderben rennen wollte, dann würde sie sie wenigstens so gut es ging darauf vorbereiten.
Beth wartete schon ungeduldig vor dem Klassenzimmer und auf dem Weg zu den Kerkern erzählte Hermione ihr von dem Gespräch mit Professor Snape.
Fast unten angekommen, sah sich Beth noch einmal das Buch an und verwandelte sich dann. Hermione hob widerwillig das „Beth Buch“ auf und schob das Echte in eine Lücke in einer Wand nahe dem Zaubertränkeklassenzimmer, damit ihre verrückte Freundin es nachher austauschen konnte. Als sie fertig war, ging auch schon die Tür zum Klassenzimmer auf und erleichterte Schüler strömten heraus. Sie wartete, bis alle draußen waren, dann ging sie auf Professor Snape zu, bedankte sich bei ihm und stellte das Buch schnell selbst wieder in den Schrank. Der Professor sah sie dabei zwar missmutig an, sagte aber nichts. Eilig verabschiedete sie sich und schickte ein Stoßgebet zum Himmel.

Severus ahnte, dass etwas seltsam war, er konnte es förmlich riechen. Das Verhalten von Miss Know-it-all war höchst verdächtig, aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sie bezweckt hatte.
Während er grübelte, kamen die Erstklässler aus Gryffindor und Ravenclaw langsam und etwas verschüchtert in den Klassenraum. Sie hatten von den oberen Klassen schon gehört, dass mit dem Zaubertränkeprofessor nicht zu spaßen war.
Severus seufzte innerlich und straffte sich dann für seine Rede. Eine weitere Klasse saß vor ihm, die er sieben Jahre lang würde ertragen müssen, und die bei seinem Glück wahrscheinlich keinen einzigen begabten Schüler beinhaltete.

Beth freute sich währenddessen diebisch. Sie hatte es wirklich geschafft. Von dem Bücherregal hatte sie einen prima Blick auf das Geschehen. Sie wusste nicht, warum verwandelte Menschen für eine kurze Zeit noch ihre menschliche Wahrnehmung behielten. Diese flaute nach ca. 4 Tagen ab und nach dieser Zeit begann der Mensch, sich immer mehr wie das verwandelte Objekt zu fühlen und so zu empfinden. Daher war es schwierig, Menschen nach einer längeren Verwandlung wieder zurück zu holen.
In der Zwischenzeit jedoch konnten verwandelte Menschen zwar nichts sagen, aber fühlen, hören und sogar sehen.
Und jetzt sah Beth, wie Professor Snape sich geschmeidig erhob und vor die Klasse stellte. Die Schüler erschienen recht eingeschüchtert. Er sollte es bloß nicht wagen, ihren Ravenclaws etwas anzulasten und ihnen Punkte abzuziehen!
Professor Snape sah jeden Schüler kurz eindringlich an, bevor er sprach.
„Sie sind hier, um die schwierige Wissenschaft und exakte Kunst der Zaubertrankbrauerei zu lernen.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern, doch sie verstanden jedes Wort. Professor Snape schien die Gabe zu haben, jeden Schüler mühelos ruhig zu halten, wie Beth etwas neidisch feststellte. Er hatte sie mit seinem Blick, seiner Gestalt und seiner Stimme gebannt.
Währenddessen fuhr Snape mit der gleichen leisen, samtigen Stimme fort: „Da es bei mir nur wenig albernes Zauberstabgefuchtel gibt, werden viele von Ihnen kaum glauben, dass es sich um Zauberei handelt. Ich erwarte nicht, dass Sie wirklich die Schönheit des leise brodelnden Kessels mit seinen schimmernden Dämpfen zu sehen lernen, die zarte Macht der Flüssigkeiten, die durch die menschlichen Venen kriechen, den Kopf verhexen und die Sinne betören. Ich kann Sie lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammenbraut, sogar den Tod verkorkt - sofern Sie kein großer Haufen Dummköpfe sind, wie ich sie sonst immer in der Klasse habe.“
Die Schüler starrten den Zaubertränkeprofessor sprachlos an und Beth musste innerlich kichern bei dieser doch recht prosaischen Rede. Was hätte sie als Schülerin für einen Professor gegeben, der so viel von seinem Fach verstand und ihr solche Dinge in Aussicht stellte. Aber vermutlich hätte sie genauso verschüchtert gewirkt wie die Erstklässler, die gerade ehrfürchtig vor ihrem Lehrer saßen. Sie sah die Dinge inzwischen nur aus einem anderen Blickwinkel.

Während ihrer Überlegungen war Professor Snape dazu übergegangen, Fragen in die Runde zu schießen. Erbarmungslos zeigte er den Schülern, dass sie eigentlich gar nichts wussten und die Schüler, die aufgrund einer richtigen Antwort etwas aufblühten, holte er sofort wieder runter, indem er ihnen eine neue Frage stellte, die eigentlich kein Erstklässler beantworten konnte. Während Beth zusah, wie Professor Snape seinen Unterricht gestaltete, wurde sie langsam wütend. Dieser Mann versuchte methodisch, das Selbstbewusstsein der Schüler zu zerstören und wunderte sich dann, nur vor einem Haufen von Dummköpfen zu stehen, wie er es selbst sagte. Er schuf sich diese selbst, das musste er doch sehen. Beth bewunderte Hermione plötzlich, die das fast sieben Jahre lang ausgehalten hatte und trotzdem so eine fabelhafte Frau geworden war. Und sie verstand, wie Harry und Ron ihren Hass auf Professor Snape durch seinen Unterricht immer weiter nähren konnten.

Als Professor Snape die Schüler ihren ersten Trank brauen ließ, konnte sie allerdings eine gewisse Bewunderung nicht verleugnen. Er schien überall zu sein, konnte anscheinend alle Schüler gleichzeitig überwachen und verhinderte manches Mal einen Unfall. Die Zaubertrankstunden mussten seine Konzentration im Praxisteil völlig fordern. Kein Wunder, dass er immer so mürrisch aussah. Wer würde das nicht nach vier Stunden hochkonzentriertem Arbeiten, in dem ein Fehler verhängnisvoll wäre, ein Moment der Unachtsamkeit tödlich sein konnte?
Beths Meinung von diesem Mann wuchs in dieser Stunde etwas. Nicht viel, aber etwas. Sie könnte das nie, in diesem Maße diszipliniert zu sein, so konzentriert auf all die Schüler achten, jede Minute der Stunde.

Schließlich war die Doppelstunde vorbei, Professor Snape ließ die Schüler alles zusammen packen und verschwand danach ebenfalls aus dem Klassenraum. Beth wartete ein paar Sekunden, dann verwandelte sie sich zurück. Schnell huschte sie aus dem Klassenzimmer zur Nische, in der Hermione das Buch hatte stecken lassen und ging damit zurück zum Klassenraum, um es an seinen Platz zu stellen. Sie dachte schon, sie wäre außer Gefahr, als hinter ihr plötzlich eine gefährlich ruhige Stimme sagte: „Darf ich Sie fragen, Professor Kaufmann, was zum Teufel Sie in meinem Klassenzimmer machen?“ Beth drehte sich um. An der Tür lehnte Professor Snape mit einem triumphierenden Grinsen auf dem Gesicht und beobachtete sie. So ein Mist, dachte Beth. Sie wäre fast in Sicherheit gewesen und hätte die Befriedigung gehabt, ihm heimlich eins ausgewischt zu haben.
Sie hatte sich innerlich für diesen Augenblick gewappnet und deshalb hoffentlich nicht merklich zusammen gezuckt oder sonst wie schuldbewusst ausgesehen. Trotzdem ärgerte es sie, dass er sie erwischt hatte.
Sie sammelte all ihre schauspielerischen Fähigkeiten, lächelte Professor Snape unschuldig an und sagte: „Es tut mir leid, Professor Snape. Hermione hat mir erzählt, dass Sie sich von Ihnen ein Buch geliehen hat, um den Gnomvertreibungstrank noch einmal nachzulesen. Als Sie mir aber erzählte, dass im Buch steht, dass das Schlehenkraut vor der Grünwurzel dazu gegeben wird, fingen wir an, darüber zu diskutieren, weil ich der Meinung bin, die Grünwurzel kommt zuerst, dann wird dreimal umgerührt und dann kommt erst das Schlehenkraut. Als wir uns nicht einigen konnten, beschloss ich, Sie noch einmal um das Buch zu bitten. Leider waren Sie eben nicht im Klassenraum und ich habe mir gedacht, Sie hätten bestimmt nichts dagegen, wenn ich die Passage noch einmal kurz nachlese.“
Sie hoffte innerlich, dass sie überzeugend geklungen hatte. Sie fand ihre Geschichte gar nicht soo schlecht und einigermaßen glaubwürdig. Vielleicht hatte Professor Snape sie ihr ja abgekauft?

Dieser stieß sich von der Tür ab, kam zu ihr herüber und beugte sich dicht über sie. „Sie möchten mir erzählen, dass zwei der intelligentesten Hexen, die sich momentan auf den britischen Inseln aufhalten, zufällig zur gleichen Zeit das Rezept für den Gnomvertreibungstrank vergessen haben? Professor Kaufmann, ich wusste auf einen Blick, dass Sie eine grauenhafte Lügnerin sein würden und diese Kunst nicht mal nutzen könnten, wenn Ihr Leben davon abhängen würde. Aber halten Sie mich für so dämlich, Ihnen diese Ausrede auch noch abzukaufen? Neville Longbottom konnte da überzeugender stottern!“
Verdammt, fluchte Beth innerlich. Mark hatte ihr immer wieder gesagt, dass man auf 100 Meter sehen würde, wenn sie schwindelte. Sie hatte gehofft, es würde sonst niemand anderem auffallen, ihr Mann hatte sie schließlich besser gekannt, als jeder andere. Professor Snape musste ein aufmerksamerer Beobachter sein, als sie gedacht hatte. Sie überlegte ganz kurz, dann sah sie den Zaubertränkemeister mit großen Augen und einem leicht verschämten Lächeln an. „Sie haben gewonnen, Professor. Ich sage Ihnen die Wahrheit.“
Dieser richtete sich wieder auf und sah sie kalt an. „Ich warte.“
„Sie müssen wissen, dass Hermione und ich seit unserem zweiten Schuljahr Brieffreundinnen sind“, begann Beth. „Nun ja, in unserem vierten Schuljahr schrieb Hermione mir einen Brief, in dem sie sich über Sie beschw… ähmm … Sie ausführlich beschrieb. Hierbei erwähnte sie auch Ihre beeindruckende Erstklässler Ansprache.“
„Und?“, fragte Professor Snape ungeduldig, als sie nicht weiter erzählte.
Sie sah ihn an und sagte fest: „Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, Ihre Rede selbst zu hören. Was für eine Ansprache! Den Ruhm in Flaschen füllen. Ich schwöre Ihnen, wenn unser Zaubertranklehrer damals so begonnen hätte, ich wäre nicht mehr aus der Bibliothek weg gekommen, bis ich den passenden Trank gefunden hätte.“
Sie sah ihren Kollegen abwartend an und eine Sekunde hatte sie das Gefühl, sein einer Mundwinkel würde amüsiert zucken. Aber das war bestimmt nur Einbildung. Sie glaubte nicht, dass dieser Mann lächeln konnte. Wahrscheinlich fehlten ihm die Muskeln dazu.

Mit seidiger Stimme sagte er: „Und? Kennen Sie inzwischen den Trank?“
Beth sah Professor Snape überrascht an, sagte dann aber vorsichtig: „Nun, Sie könnten mehrere Tränke gemeint haben. Zum Einen wäre da der Felix Felicis, der zum Erhalt von Ruhm herangezogen werden könnte. Andererseits ist dieser Trank sehr unberechenbar, daher könnte auch der Dignitas Trank gemeint sein, der dem Nutzer die Sympathien der Umgebung sichert. Ich glaube aber, dass Sie eher den Hostes Petere Trank gemeint haben, denn es erscheint mir wahrscheinlicher, dass Sie einfach Ihre Feinde beseitigen würden als selbst Ansehen zu erringen.“

Professor Snape sah Beth durchdringend an, beugte sich erneut zu ihr und sagte mit leiser Stimme: „Und wie kommen Sie darauf, Professor Kaufmann?“
„Nun“, sagte sie, entschlossen, sich keine Angst einjagen zu lassen. „Sie scheinen mir nicht der Mann zu sein, der auf die Meinung anderer etwas gibt. Daher fällt der Dignitas weg. Und Sie haben gerne die Kontrolle über alles, daher schließe ich den Felix Felicis ebenfalls aus. Somit bleibt nur der Hostes Petere.“
Ihr Kollege blickte sie an und ein böses Lächeln umspielte plötzlich seine Lippen. „Und was veranlasst Sie zu der Vermutung, ich würde überhaupt einen dieser Tränke nutzen wollen? WAS MASSEN SIE SICH AN? SIE BELAUSCHEN UNAUFGEFRODERT MEINEN UNTERRICHT UND FANGEN AN MICH ZU ANALYSIEREN? VERSCHWINDEN SIE AUF DER STELLE AUS MEINEM KLASSENZIMMER!“
Professor Snape hatte jedes einzelne Wort genau betont und obwohl er leise gesprochen hatte, hätte er sie ebenso gut anschreien können, so durchschlagend war die Wirkung.
„Es tut mir leid, Professor“, sagte sie daher nur leise und etwas eingeschüchtert und lief eilig aus dem Zimmer. Als sie an der Tür war, rief Professor Snape ihr noch mit mokanter Stimme hinterher: „Ach so. Noch etwas. 50 Punkte Abzug für Ravenclaw!“
Sie knirschte mit den Zähnen und wollte sich schon wütend umdrehen. Aber was sollte sie machen? Minerva sagen, dass der Abzug ungerechtfertigt wäre, da sie ja nur in seinem Klassenzimmer herumgeschnüffelt hatte? Nein, sie konnte nichts machen. Das hatte sie ja schön vermasselt. Wenn er sie vorher schon nicht gemocht hatte, was er ihr gestern deutlich gezeigt hatte, jetzt würde er es ganz sicher nie mehr tun. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie lachte bitter auf. Sie hatte es ihm zeigen wollen? Sie wäre eine Närrin, anscheinend zu nichts zu gebrauchen, nicht mal diesen simplen Plan hatte sie ausführen können.
Eine wirklich glänzende Idee war das gewesen …
Während sie schnell in die Große Halle ging, flogen die letzten zwei Stunden noch einmal an ihrem inneren Auge vorbei und sie rief sich gezielt einzelne Szenen in Erinnerung.
Und dennoch. Auch wenn er sie erwischt hatte, sie jetzt noch weniger mögen würde und noch mehr herunterputzte, er hatte sie immerhin nicht angegriffen. Und sie hatte seine Rede gehört. Nun gut, die 50 Punkte waren ärgerlich. Aber sie war sicher, diese ihren Schülern durch gute Leistungen im Unterricht schnell wieder zugestehen zu können. Alles in allem war es also gar nicht soo schlecht verlaufen.
Nach dieser Selbstmotivation ging sie in die Halle, wo Hermione schon ungeduldig wartete. „Und? Hat alles geklappt?“, fragte sie gespannt.
„Nein“, sagte Beth ernst und sah, wie ihre Freundin die Augen aufriss. „Er wollte mich in eine Schildkröte verwandeln“, nahm sie Hermione auf den Arm. „Aber da war ich dann doch zu schnell für.“
Ihre Freundin sah sie immer noch ungläubig an und sie musste bei ihrem Gesichtsausdruck lachen. „Das war ein Scherz, Mione. Er hat nichts dergleichen versucht.“ Sie erbarmte sich und erzählte ihr, was geschehen war. „Ich hätte dir sagen können, dass er dir kein Wort glauben würde, egal was du als Ausrede gebraucht hättest. Du kannst ungefähr so gut lügen wie Pinocchio“, stellte Hermione nach ihrer Schilderung der Stunden sachlich fest.

„Na, vielen Dank auch“, schnaubte Beth gespielt entrüstet.
Hermione zuckte mit den Schultern. „Es ist nun einmal so.“
Dabei dachte sie bei sich, dass ihre Freundin zwar schlecht lügen konnte, aber dies anscheinend nur bei unwichtigen Dingen galt. Beim Verbergen ihrer wahren Gefühle, schien sie eine Meisterin zu sein. Es schien, lügen und schauspielern waren bei ihr zwei verschiedene Dinge …


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