Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Um den Liebsten zu schützen - Nur ein Kuss

von Entchen19

Tja, eigentlich hätte ich ja noch etwas warten sollen mit dem Hochladen,
nachher brauchen die nächsten Kapitel bei meiner Beta so lange und es entsteht dann wider so eine lange Pause.
Aber ich habe gerade Zeit und dachte mir, ihr freut euch bestimmt über ein neues Kapitel zum Wochenende :-)

Also, viel Spaß damit.

LG
Entchen




14.) Nur ein Kuss

Dann sagte er plötzlich: „Nur um sicher zu gehen“, bevor er sie an die Wand drängte, ihr Kinn mit zwei Fingern hochhob und seine Lippen auf ihre presste.
Beth war völlig überrumpelt, als sie den Körper von Professor Snape plötzlich an ihrem spürte und merkte, wie seine Lippen ihre umschlossen.
Er schien alles, was er tat mit der gleichen Gründlichkeit zu tun. Sei es Tränke brauen oder küssen.
Dieser Kuss war anders als alle, die sie zuvor erhalten hatte. Nicht wie das unsichere Rumgefummel der 15, 16, oder 17jährigen auf Greifenhorst. Und auch nicht wie Marks Küsse, die trotz aller Leidenschaft immer spielerischer gewesen waren.
Der Kuss von Severus Snape war der Kuss eines Mannes und es war nichts Leichtes an ihm, nichts Zärtliches und auch kein Gefühl.
So schnell, wie er sie überrumpelt hatte, ließ Professor Snape sie auch wieder los, schaute sie an und sagte trocken: „Ich hoffe, dies hat den Ansprüchen Ihres Zaubers genügt.“
Beth riss die Augen auf. Er hatte ihren Witz beim Empfang ernst genommen?
Wie konnte er es wagen. Ihre Augen verengten sich und plötzlich hallte ein lautes Klatschen durch den Korridor. Mit immer noch erhobener Hand stand Beth vor Professor Snape, dessen Wange sich zunehmend rot verfärbte. Wütend stieß sie hervor: „Wage es nie mehr, mich ohne meinen Willen anzufassen!“ Sie bemerkte in ihrem Zorn nicht, dass sie Professor Snape geduzt hatte.
Sie stürmte den Korridor hinunter, gelangte an das Bild mit den drei Frauen, die auf einer Sommerwiese saßen und sie erstaunt ansahen.
„Könnten Sie bitte sofort aufmachen?“, sagte sie mühsam beherrscht. Die Frauen merkten wohl, dass etwas nicht stimmte, denn das Bild schwenkte ohne Widerworte zur Seite und Beth lief in den Raum hinein. Sobald sie drin war, schwenkte das Bild wieder zurück.

Severus stand immer noch an der gleichen Stelle und berührte seine Wange, die immer stärker brannte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Eigentlich stand für ihn schon vorher fest, dass Mrs. Kaufmann (Professor Kaufmann korrigierte er sich innerlich) vor den Toren nur einen Witz gemacht hatte und die Sache mit dem Kuss nicht ernst gemeint gewesen war. Aber als sie lachend vor ihm stand, konnte er nicht widerstehen. Er hatte gehandelt, ohne zu denken. Und jetzt konnte er fühlen, (und wahrscheinlich jeder sehen) was dabei herausgekommen war.
Hinter sich hörte er plötzlich jemanden leise kichern und er wirbelte herum.
„Albus?“, fragte er ungläubig. Wie konnte es sein, dass dieser verrückte, alte Mann immer da auftauchte, wo er ihn absolut nicht gebrauchen konnte?
„Das scheint nicht so richtig funktioniert zu haben“, stellte dieser immer noch kichernd fest.
„Bist du kein Anhänger mehr der guten alten Methode eine Frau zu verzaubern, in dem man sie zuerst zum Essen einlädt, bevor man über sie herfällt?“, fuhr er fort.
„Es war nicht, wonach es aussah“, brummte Severus.
„Oh, ich bin mir völlig im Klaren, was es war. Du dachtest, du hättest mit ihrem Scherz vorhin beim Tor einen glänzenden Vorwand, dich ihr zu nähern“, stellte sein Gegenüber trocken fest.
Severus herrschte ihn an: „Glaubst du wirklich, ich hätte sie freiwillig geküsst? Ich konnte nicht wissen, ob es ein Scherz war und die Gefahr, am Montag immer noch so herumzulaufen, ließ mir die Alternative als passend erscheinen. Und wieso zum Teufel weißt du von unserem Gespräch am Tor?“
„Severus mein Junge“, sprach Albus wie zu einem Kleinkind mit ihm, „es gibt Bilder in der Eingangshalle und die Tür stand offen.“
„Trotzdem waren wir viel zu weit weg, als dass du es hättest hören können“, sagte Severus misstrauisch.
Albus sah ihn nur unschuldig blinzelnd an. „Ach, ihr habt recht laut gesprochen.“
Severus glaubte dem alten Mann kein Wort. Er hatte schon länger den Verdacht, dass an Albus gemaltem Ich mehr dran wäre, als man auf den ersten Blick sah. Es schien, der Echte hatte einige Variationen in sein Gemälde gezaubert. So etwas wie Superohren vielleicht, damit der alte Kauz nach seinem Tod auch ja nichts verpasste?
„Du hättest sie wirklich nicht so überrumpeln sollen, Severus“, tadelte ihn Albus plötzlich. „Herrgott noch mal, die Frau ist vor 14 Monaten Witwe geworden und sie hat ihren Mann über alles geliebt.“
„Glaubst du vielleicht, das wüsste ich nicht“, zischte Severus. Nein, es war ihm nur allzu bewusst.
Er seufzte. Er hasste es, sich zu entschuldigen, aber es schien, wenn er sich nicht jede Minute des Tages vor Racheflüchen in Acht nehmen wollte, sollte er es diesmal schnell hinter sich bringen. Denn noch schlimmer, als einen Fluchspezialisten zu beleidigen, war einen WEIBLICHEN Fluchspezialisten schlecht zu behandeln.
Missmutig ging Severus, ohne ein weiteres Wort an Albus, zurück zu seinen Räumen, um den Beweis des Vorfalls von seiner Wange verschwinden zu lassen. Während er ging, bemerkte er, wie plötzlich sein gewohnter Umhang um ihn flatterte. Nun gut, dachte er sarkastisch, zumindest das hat geklappt.
Severus hatte bei seinem Abgang nicht bemerkt, wie Albus ihn nachdenklich gemustert hatte, dann plötzlich ein Grinsen auf seinem Gesicht erschien und er sich auf den Weg zu Minerva machte, um ihr haarklein von der ungewöhnlichen Entwicklung zu erzählen.

Während Severus zu seinen Räumen ging, stand Beth immer noch vor Wut zitternd in einem großen Raum und versuchte ihre Beherrschung wieder zu bekommen.
Sie wusste von Hermione, dass Severus Snape ein übellauniger, griesgrämiger und sarkastischer Mann war. Daher hätte es sie nicht verwundern dürfen, wie er auf ihren Scherz reagiert hatte. Aber trotzdem war sie darüber enttäuscht. Sie hatte irgendwie geglaubt, er würde ihn verstehen.
Je mehr sie jetzt versuchte, sich zu beruhigen, je mehr erkannte sie, dass sie nicht vor Wut zitterte, sondern vor Trauer. Ohne es zu merken, flossen Tränen ihr Gesicht herab. Sie hatte, seit sie erwachsen war, niemand anderen geküsst als Mark und hätte sich nie vorstellen können, dass es anders sein könnte.
Sie fühlte sich beschmutzt und verloren, als ob ihr etwas Kostbares genommen worden war. Wenn es ihr schon bestimmt war, jemand anderen zu küssen als Mark, dann hätte es jemand sein sollen, den sie liebte und der Kuss hätte etwas Besonderes darstellen müssen. Nicht unter Zwang, nicht so gefühllos und kalt, nicht so …
Aber jetzt…
Plötzlich merkte Beth, wie die ganze Anspannung des Tages von ihr abfiel und während sie zu Boden sank, verwandelte sich ihr Kleid. Es war Mitternacht und Cinderella hatte erkannt, dass das Leben kein Märchen war.
Schluchzend saß Beth auf dem Boden und es waren keine Tränen wegen Professor Snape, sondern wegen der Erkenntnis, dass ihr Leben ein Märchen gewesen war, dass plötzlich beendet wurde. Welche Götter trieben ein solch grausames Spiel mit ihr? Sie war im Himmel gewesen und danach zurück auf die Erde gestoßen wurden. Die ganzen letzten Monate hatte sie versucht, tapfer zu sein und ihre Gefühle zu verdrängen, aber sie konnte es einfach nicht mehr. Sie fühlte sich ausgelaugt, sie wollte und konnte nicht mehr so weitermachen. Sie wollte, dass der Schmerz aufhörte, dass die Leere in ihr verschwand. Sie wollte wieder glücklich sein, sie wollte lachen und es auch so meinen.
Zitternd schob Beth den Ärmel ihrer Bluse hoch und berührte ein Armband, das an ihrem rechten Handgelenk befestigt war.
„Mione, ich brauche dich“, schluchzte sie dann leise.
Hermione hatte vor der Abreise nach Hogwarts zwei der von ihr entwickelten Armbänder so modifiziert, dass Beth und Hermione sich hierüber jederzeit rufen konnten, wenn sie den anderen brauchten. Das Armband würde ihnen den Weg zeigen. Beth hatte nicht damit gerechnet, es jemals zu benötigen.
Aber jetzt, jetzt brauchte sie jemanden. Sie konnte sich der Dunkelheit, die sich in ihr ausbreitete, nicht alleine stellen. Sie hatte nicht die Kraft dazu. Mark hatte ihr früher immer wieder gesagt, was für eine starke Frau sie war.
„Aber ich bin nicht stark, Mark“, schluchzte Beth.
„Du hast versprochen, mich niemals alleine zu lassen“, rief sie und hielt ihren Oberkörper umklammert.
Keine fünf Minuten später hörte Beth, wie Hermione vor der Tür mit dem Bild diskutierte.
„Bitte lasst mich rein, Beth braucht mich“, hörte sie sie bitten. Und irgendwas an ihrer Stimme schien die drei Frauen in dem Bild zu überzeugen, dass es ernst gemeint war, denn das Bild schwang zurück und Hermione trat ein. Auch sie trug wieder ihre normale Kleidung.
Sie sah Beth auf dem Boden sitzen und lief zu ihr. „Oh Beth, was ist passiert?“, rief sie, als sie sich zu ihr setzte und Beth in die Arme nahm.
Als ihre Freundin da war, brachen die Tränen noch schlimmer als zuvor aus Beth heraus und es dauerte eine Weile, bis ihre Worte einen Sinn ergaben. „Oh Mione, ich möchte Mark wieder haben!“, sagte sie schluchzend.
„Wieso musste er gehen, wieso konnte ich ihn nicht beschützen, warum nur nicht?“, rief sie gequält. Hermione zerriss es das Herz, die Freundin so verzweifelt zu sehen, so voller Kummer.
„Beth, hör mir zu, es war nicht deine Schuld. Niemand konnte ahnen, dass so etwas geschehen würde!“
„Ich hätte es verhindern müssen, ich hätte spüren müssen, dass etwas geschehen würde und ihn nicht gehen lassen!“, schrie Beth verzweifelt.
Hermione hatte nicht gewusst, dass Beth so starke Schuldgefühle hatte. Natürlich, sie hatte ihr erzählt, dass sie sich Vorwürfe machte, aber das hier war etwas ganz anderes. Sie glaubte wirklich, sie wäre Schuld, weil sie ihn hatte gehen lassen. Hermione musste Beth davon überzeugen, dass es nicht so war. „Sieh mich an, Beth!“
Beth sah mit traurigen, verquollenen Augen zu ihr.
„Es war nicht deine Schuld“, Hermione betonte jedes Wort.
„Niemand kann in die Zukunft sehen und niemand hätte den Unfall abwenden können. Du musst das endlich einsehen, Beth. Es lag nicht in deiner Macht irgendetwas daran zu ändern.“
„Aber es hätte in meiner Macht liegen sollen!“
Beth fing wieder an zu weinen und Hermione tröstete sie.
„Ganz ruhig, Beth. Es wird alles wieder gut, glaub mir. Irgendwann wird der Schmerz leichter werden“, redete Hermione auf sie ein.
„Aber wann? Wann wird es leichter? Ich schaffe das alles nicht, Hermione. Ich kann nicht schlafen, weil ich immer von ihm träume. Ich kann nicht wach sein, weil mich so vieles an ihn erinnert. Wie soll das gehen?“, fragte Beth schluchzend.
Hermione fühlte sich hilflos. Was sollte sie sagen? Sie hatte noch niemanden verloren, der ihr so nahe stand und sie konnte sich wahrscheinlich nicht mal annähernd vorstellen, wie es sich anfühlte.
Also drückte sie Beth nur fest an sich und hoffte, ihre Nähe alleine würde schon helfen.
Und irgendwann löste sich die Enge in Beths Brust tatsächlich und sie konnte wieder freier atmen.
Die Spannung hatte sich gelöst und sie beruhigte sich langsam.
„Besser?“, fragte Hermione vorsichtig.
Beth nickte. „ Es tut mir leid, Mione. Du hättest mich so nicht sehen sollen.“
Hermione schnaubte dazu nur ungläubig.
„Ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist. Aber es tut so unglaublich weh, Mione“, fuhr Beth leise fort. „Jeden Moment erwarte ich, dass Mark in den Raum gestürmt kommt, sorglos wie immer und mich fragt, was ich denn für ein Theater mache. Und dann erkenne ich plötzlich, dass er das nie wieder tun wird. Er wird nie wieder kommen und sagen: „Los, du Schlafmütze, wach auf.“ Oder sich beschweren, dass ich ihn morgens zulange aufhalte. Er wird mich niemals mehr umarmen, mich nie mehr küssen und ich kann ihm nie mehr sagen, wie sehr ich ihn liebe. Und ich kann den Gedanken daran einfach nicht ertragen“, sagte sie leise.
Hermione seufzte leise. „Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber es wird besser werden, Beth. Ich weiß es.“
Beide saßen eine Zeit lang eng aneinander geschmiegt da, Trost und Wärme suchend.
„Beth?“, fragte Hermione dann zögernd.
„Ja?“, antwortete Beth leise.
„Was hat das Ganze ausgelöst?“
Beth erzählte stockend: „Ich wollte in meine Räume und Minerva hatte mir erklärt, wie ich hinkomme. Ich dachte, sie meinte, ich solle an den Treppen zweimal rechts gehen, aber es war wohl links.“ Hermione nickte und sagte: „Zweimal rechts würde dich in einen Gang zu den Kerkern führen.“
„Das habe ich dann auch gemerkt und als ich zurück ging, bin ich auf Professor Snape gestoßen. Nachdem ich ihm kurz erklärt hatte, was los ist, lief er plötzlich den Korridor, den ich gekommen war, zurück und bedeutete mir, ihm zu folgen“, erklärte Beth.
„Irgendwann kamen wir an dem Gang hier an“, sagte sie, Details weglassend.
„Ich verabschiedete mich von ihm am Anfang des Ganges und dann …“, Beths Stimme verlor sich …
„Was dann?“, drängt Hermione.
„Er murmelte plötzlich etwas und dann drängte er mich gegen die Wand und … und küsste mich.“
Hermione sah Beth ungläubig an. Hatte sie sie vielleicht falsch verstanden? Hatte Beth wirklich gesagt, Snape hätte sie geküsst?
Aber als Beth nichts mehr dazu sagte, begriff Hermione, dass sie sich nicht verhört hatte.
„Was ist dann passiert?“, presste sie aus zusammengekniffenen Lippen hervor.
„Er ließ mich plötzlich wieder los und fragte, ob das für meinen Zauber ausreichen würde. Da begriff ich, dass er meinen Scherz am Tor ernst genommen hatte. Ich … ich habe ihm eine runtergehauen, Mione“, sagte Beth rot werdend. „Ich habe noch nie vorher jemanden geschlagen.“
Mione war bei ihren letzten Worten aufgesprungen und tigerte durch den Raum. „Wie kann dieser unverschämte Kerl es wagen. Na warte, wenn ich den morgen zu sehen bekomme. Ich werde ihm alles abhexen, was ihn zu einem Mann macht“, wetterte sie.
Beth sah, wie ihre Freundin sich aufregte und unflätige Schimpfworte gegenüber Professor Snape ausstieß. Sie gehörte wirklich nach Gryffindor. Beth hatte das Gefühl, sie würde sie wie ein Löwenjunges beschützen wollen.
Plötzlich musste Beth lachen und Hermione schaute sie bestürzt an. „Oh Beth, ist alles in Ordnung mit dir, hat er sonst noch was getan?“
„Nein“, sagte Beth mit einem leisen Lächeln auf den Lippen. „Danke, dass du so eine gute Freundin bist.“ Sie lächelte Hermione liebevoll an.
Diese grinste ebenfalls, kam zu Beth zurück, drückte sie an sich und sagte: „Ist doch klar. Also, was machen wir jetzt wegen Snape? Oh, ich hoffe man sieht deine Ohrfeige noch tagelang.“
Beth schüttelte den Kopf. „Ich glaube Professor Snape ist gut in der Lage, sich einen Wundheiltrank herzustellen.“
Sie seufzte. „Wahrscheinlich bin ich selbst mit Schuld an der Sache. Ich hätte ihn nicht auf den Arm nehmen sollen. Aber von der ersten Sekunde an konnte ich bei seinem grimmigen Gesicht einfach nicht widerstehen.“
„Aber das rechtfertigt nicht, was er getan hat. Er hätte ja in die Nocturn Gasse apparieren können. Die Frauen werden wenigstens bezahlt, um so welche wie ihn zu küssen“, sagte Hermione immer noch aufgebracht.
„Ab heute sorge ich dafür, dass er dir nicht mehr zu nahe kommt. Und wenn doch, dann verfluche ich ihn so, dass er sich wünschen würde, Nagini hätte ihn doch erwischt“, versprach Hermione.
„Danke Mione, aber ich glaube, ich schaffe das selbst“, sagte Beth lächelnd. Dann grinste sie schelmisch. „Schließlich bin ich die Fluchexpertin.“
Dann lachten beide erleichtert auf.
Sie saßen noch eine Weile still beisammen und Beth merkte langsam, wie sie schläfrig wurde.

„Hast du dir deine Räume überhaupt schon angesehen?“, fragte Hermione in die Stille hinein.
Beth schüttelt den Kopf, stand langsam auf und zog ihre Freundin mit sich.
„Komm, lass uns mal meine Wohnung inspizieren“, sagte Beth ohne großen Eifer. Sie war zu müde, um wirklich irgendetwas zu fühlen außer der Taubheit in ihren Gliedern, ihrem Kopf und in ihrem Herzen. Aber das Leben ließ sich nicht völlig ausblenden.
„Ich könnte das Badezimmer gebrauchen“, gestand sie widerwillig.
Hermione lachte und zusammen sahen sie sich um. Der erste Raum, in dem sie die ganze Zeit gewesen waren, schien das Wohnzimmer zu sein. Es war ein großer Raum mit zwei Türen an der linken Wand. Gegenüber von der Eingangstür gab es einen Erker mit großen Fenstern und einer kleinen Sitzbank. Daneben stand zur linken Wand hin ein riesiger Bücherschrank, der momentan jedoch leer war, bis auf ein dickes Buch, dass Hermione lachend als „Geschichte von Hogwarts“ identifizierte. Auf der rechten Seite beherrschte ein großer Kamin die Mitte der Wand und davor standen ein kleiner Couchtisch und eine sehr gemütlich aussehende Couch.
Beth blickte diese an und sagte trocken: „Ich hätte mich ja ruhig auf der Couch niederlassen können.“
Hermione lachte, froh, dass Beth sich anscheinend wieder gefangen hatte. Sie wusste, das Ganze war noch lange nicht ausgestanden. Aber es beruhigte sie, dass Beth sich ihr etwas mehr geöffnet hatte.

Bis auf eine kleine Kommode, die neben der Eingangstür stand und einer Garderobe daneben, war das Wohnzimmer ansonsten leer. Das Zimmer war weiß getüncht und Hermione erklärte Beth, dass sie die Wände so umgestalten konnte, wie sie wollte. Das hatte Minerva ihr bereits gesagt.
Nachdem sie alles gründlich begutachtet hatten, gingen sie zur ersten der beiden Türen.
Dahinter verbarg sich ein überraschend großes Bad. Beth und Hermione fragten sich erst gar nicht, wie in einen innen liegenden Raum ein Fenster gelangen konnte. Aber es gab eines, ebenso eine große Badewanne, eine Dusche, zwei Waschbecken und ein Klo. Dazu gab es allerlei versteckte Ablagemöglichkeiten, einen Schrank unter den Waschbecken, einen daneben und viele Mauervorsprünge. Auch das Bad war weiß getüncht.
Hermione ging hinaus und ließ Beth Zeit, sich wieder etwas frisch zu machen.
Keine fünf Minuten später kam diese schon wieder heraus, mit frisch gewaschenem Gesicht und ausgeglichener wirkend.
Beth war wieder etwas wacher geworden und neugierig betraten die beide das Schlafzimmer und holten tief Luft. Das Schlafzimmer war rund, als ob es in einem kleinen Turm untergebracht war. Rund herum waren riesige Panoramafenster, so dass das Schlafzimmer in das Licht des Mondes getaucht wurde. Ein großes Himmelbett stand leicht erhöht auf einem Podest, daneben ein Nachttisch und vor dem Bett stapelte sich ihr ganzes Gepäck.
Beth schaute sich beeindruckt um und fragte dann zögernd: „Und wo ist der Kleiderschrank?“
Hermione suchte ebenfalls und fand schnell die Antwort. Eines der Panoramafenster war nur eine ausgeklügelte Illusion. Dahinter verbarg sich ein kleiner Raum, der als Kleiderschrank dienen sollte. Also war das Zimmer doch nicht in einem Turm untergebracht, grübelte Beth. Sobald sie wusste, wo genau sie sich im Schloss befand, würde sie von außen schauen, wie es aussah.
„Deine Wohnung ist wirklich toll“, stellte Hermione neidlos fest. Ihre war ähnlich groß, aber anders geschnitten.
Beth nickte. „Ich glaube, ich werde mich hier wohlfühlen.“
Dann gähnte sie und steckte Hermione prompt an.
Hermione beäugte ihre Freundin prüfend. „Kann ich dich heute Nacht alleine lassen oder soll ich da bleiben?“
Beth schüttelte lächelnd den Kopf. „Das ist lieb, aber mir geht es jetzt wirklich wieder gut. Du kannst ruhig gehen. Und vielen Dank.“ Sie umarmte Hermione innig und die beiden wünschten sich eine gute Nacht.
Als Hermione aus dem Bild trat, wandte sie sich noch einmal um und sagte: „Du solltest schnell ein Passwort für die drei Grazien hier festlegen.“
„Ach so, natürlich!“, rief Beth. Dann wandte sie sich zum Bild und sagte: „Das Passwort ist Träumerin.“
Hermione sah sie fragend an und Beth erklärte: „Damit ich daran erinnert werde, in der Realität zu leben.“
Hermione nickte, drückte Beth noch einmal kurz und ging dann zu ihren Räumen zurück, nicht ohne noch einmal zu versprechen, Beth morgen früh abzuholen, damit sie sich nicht noch mal verirrte.
Beth ging danach ins Schlafzimmer, suchte sich ihre Sachen für die Nacht aus ihrem Koffer, duschte schnell und schlüpfte dann in das große Bett. Morgen wollte sie anfangen ihre Koffer auszuräumen und die Wohnung einzurichten und am Sonntag würde sie mit Hermione die Heulende Hütte vorbereiten. Das alles würde sie hoffentlich ablenken. Es hatte gut getan, sich einmal aussprechen zu können. Die Leere in ihrem Inneren fühlte sich nicht mehr ganz so schlimm an.
Während ihr die Augen zufielen, flackerte die Begegnung mit Professor Snape noch einmal durch ihren Kopf. Dann schüttelte sie den Gedanken ab. Es war schließlich nur ein Kuss gewesen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir hatten es sehr, sehr gut als Kinder - wir bekamen massenhaft Bücher.
Joanne K. Rowling