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Fanfiction

Kunst des Verführens - Kunst des Verführens

von Cute_Lily

Sie war seinem Charme unterlegen. Obwohl sie sich bis zuletzt zur Wehr gesetzt hatte, war sie ihm dennoch verfallen.

Viele Frauen taten das. Er bekam häufig Angebote. Verlockende Angebote. Vor allem von reiferen Singlefrauen, die mehr Geld besaßen, als sie ihren Lebtag lang ausgeben konnten. Das Geld reizte ihn nicht, das wussten die Wenigsten. Er wollte keine Frauen, die sich anboten, die er leicht besitzen konnte. Er wollte Frauen mit Klasse und Stil. Auch solche, die er nicht besitzen durfte. Nicht besitzen konnte.
Er war der geborene Jäger. Seit er die Stelle im Aurorenbüro für die des Privatdetektivs aufgegeben hatte, kamen viele Frauen. Solche, die betrogen worden waren. Jene, die befürchteten, betrogen zu werden. Und die Meisten von ihnen tröstete er. Auf seine Art.
Seine Sammlung dehnte sich weit aus. Er hatte viele gehabt. Junge Blondinen, die noch Jungfrauen waren. Anziehende Brünette, die in der Blüte ihres Lebens standen und ungezwungenen Sex bevorzugten. Er hatte rothaarige Wildkatzen gehabt. Zahme Gespielinnen. Er hatte das Extreme und das Natürliche gehabt. Immer so, wie er es wollte. Wann und wo er es wollte. Sooft er wollte. Manchmal hatte er es auch getan, obwohl er es nicht gebraucht hatte. Einfach nur, um die Frauen glücklich zu machen.
Businessfrauen, Angestellte, Mütter, Ehefrauen. Er kannte sie alle. Alle Maschen, alle unerfüllten Wünsche. Alle Hoffnungen.
Ja, er war der geborene Jäger. Er hatte jede Schublade geöffnet und bereitwillig den dargebotenen Nektar der Lust genossen. Und jede Lust hatte ihren eigenen Geschmack gehabt. Ihren eigenen Duft. Er war nicht primitiv, nur weil er Frauen wie Trophäen sammelte. In den meisten Fällen waren es diese jungen, hübschen Dinger, die zu ihm kamen, um erobert zu werden. Er war schließlich auch nur ein Mann. Und er liebte es, zu erobern, was ihm auch früher oder später gelang.
Nur bei Hermine nicht. Der einzigen Frau, der er wohl niemals näher kommen würde. Egal, was er tat, sie erlag ihm nicht. Sie entlarvte jede kleine Lüge. Jedes seiner Komplimente tat sie augenzwinkernd ab. Und wie sehr er sich auch bemühte, sie wollte ihm nicht auf den Leim gehen. Obwohl er Dank des harten Aurorentrainings ein stattlicher, ansehnlicher Mann geworden war, galt ihr erotisches Interesse niemals ihm. Es machte ihn wahnsinnig, dass es eine Frau gab, die seinen Reizen widerstand. Und je mehr sie ihm widerstand, desto mehr wollte er sie besitzen.
Sie war sicher nicht die Schönste, der er je begegnet war. Nicht die Anziehendste. Aber bei weitem die Faszinierendste. Ihr übersprudelnder Intellekt hatte ihm in der Schule oft den Arsch gerettet. Und nicht nur ihm. Es gab nichts, für das sie kein offenes Ohr besaß. Sie war andauernd auf dem neuesten Stand. Und wusste er über etwas nicht bescheid, den ersten Menschen, den er fragte, war Hermine. Er genoss es, mit ihr Essen zu gehen. Zweimal die Woche trafen sie sich in ihrem Stammrestaurant mitten im Herzen Muggellondons. Es war zur Gewohnheit geworden, weil sie sich aufgrund ihrer Arbeit nur noch seltener sahen. Hin und wieder waren sie zu dritt. Manchmal sogar zu viert, aber die einzigen Treffen, die er genießen konnte, waren die mit Hermine allein. Wenn Ron zu ihnen dazu stieß, lag er ihm in den Ohren, er solle sein Lotterleben hinter sich lassen und zu Ginny zurückkehren. Dabei wollten weder Ginny noch er es. Er mochte sein Lotterleben und Ginny mochte Neville, wovon Ron nach über einem halben Jahr geheimer Beziehung immer noch nichts wusste.

Er betrachtete sie im schwachen Schein des Mondes. Ihre Haut glänzte vor Schweiß und ihr Herz bebte vom Höhepunkt. Mit seinem Finger malte er Wirbel auf ihren erhitzten Körper. Ihre Augen waren geschlossen. Sie konnte ihn nicht ansehen.

Obwohl er sie begehrte, und er wusste, sie würde seinem Drängen irgendwann nachgeben müssen, weil alle das taten, ließ er von seinem Vorhaben ab. Sie zu verführen, kostete ihn mehr Nerven und erhitzte Gedanken, als ihm je lieb war. Viel zu oft ertappte er sich dabei, wie er an Hermine dachte. Er dachte nie öfter als zweimal an dieselbe Frau.
Auch jetzt wieder, während er auf der Couch saß, nackt, und eine Zigarette rauchte. Sie war wundervoll. Einzigartig in ihrem Denken und ihrem Sein. Gütig und großherzig. Weich und hart zugleich. Sie besaß so viel Liebe und Glauben in sich, dass sie damit die ganze Welt versorgen konnte. Und doch ließ sie all ihr Mitgefühl und ihre Freundschaft nur wenigen zuteil werden. Den Menschen, die es wahrlich brauchten.
Wie einem jungen Mädchen, das an Krebs litt. Als angesehene Ärztin in einem der renommiertesten Krankenhäuser Muggellondons widmete sie ihre Aufmerksamkeit und Zeit nur besonderen Patienten. Wie eben jenem Mädchen. Cléo, 14 Jahre, Todespatientin. Sie gingen oft in Hermines Pausen spazieren, lasen gemeinsam Shakespeare oder aßen zu Mittag. Das Mädchen war Hermine so sehr ans Herz gewachsen, dass es sie hart traf, als es verstarb.
Er erinnerte sich noch daran, wie sie vor seiner Tür gestanden hatte. Völlig aufgelöst.
Er kam vom Einkauf zurück, eine prallgefüllte Tüte in den Armen. Sie sah abwesend aus, als er sie hereinließ und er wusste, dass etwas geschehen war.
„Was ist los, Hermine?“ Sie hatten sich gemeinsam auf die große Couch gesetzt. Er hatte das Licht entzündet und ihr einen Kaffee in die Hand gedrückt.
„Cléo ist vor einer Stunde von uns gegangen.“ Ihre Stimme war nur ein Flüstern gewesen und trotzdem hatte er all den Schmerz herausgehört. Draußen dämmerte es bereits und er wunderte sich, weshalb sie um diese Uhrzeit noch immer im Krankenhaus gewesen war.
„Ich habe gespürt, dass sie nicht mehr lange hat“, hauchte sie kraftlos, „deshalb blieb ich länger auf Arbeit. Länger bei ihr.“ Sie hatte es also gespürt.
Er wollte sie in den Arm nehmen, um ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine mit ihrem Schmerz war, doch sie wimmelte ihn ab.
„Nein!“, schrie sie, als er sie mit sanfter Gewalt in seine sichere Umarmung ziehen wollte. Es war beinahe wie ein Schlag ins Gesicht, dass sie ihn nicht an sich heran ließ.
Steif wie ein Ast saß sie auf der Couch, auf der sie schon unzählige Male beim Fernsehen eingeschlafen war. Anfangs waren es nur ihre Schultern, die bebten. Beinahe so, als traue sich ihr Körper nicht, zu trauern.
„Sie war noch so jung, Harry. So unschuldig. Voller Träume und Ziele. Jeden Tag sagte sie mir, sie wolle einmal die Welt bereisen. Die schönsten, stillsten, einsamsten Orte besuchen. Und sie wollte von jedem Ort eine Karte an das Krankenhaus schicken, zu mir, damit ich sah, wo sie überall gewesen war. Wir sprachen von den Tempeln Indiens und vom Fest der Farben, dem Holi, das sie unbedingt sehen wollte. Sie wollte Sushi essen und Sake trinken. Sie wollte ein Dirndl tragen und Bier ausschenken. Mit einem Segelboot wollte sie die Küste entlang schippern und alle kleinen Inseln des Atlantiks besichtigen. Sie wollte in Afrika mit den Einheimischen tanzen und singen und kochen. In diverse Bibliotheken, nach verbotenen Schätzen suchen. Sie hatte so viele geheime Wünsche und Gedanken, die sie mit niemandem teilen konnte, außer mir.“ Ein Schluchzer entrang sich ihrer Kehle.
„Sie starb praktisch unter meinen Händen weg. Ich konnte nichts mehr für sie tun.“ Sie warf sich bereitwillig in seine noch immer ausgebreiteten Arme. Verbarg ihr Gesicht an seiner warmen Brust und weinte. Sie ließ alles Gefühl heraus. Cléo war wie eine Tochter für sie gewesen.
Unter schweren Schluchzern stieß sie hervor: „Ich hätte mehr für sie tun müssen. Ich habe nicht alles versucht. Sie hätte weiterleben können, wenn ich mich nur mehr angestrengt hätte!“
Behutsam strich er ihr über das Haar und versuchte, sie zu beruhigen. Es war ein Ding der Unmöglichkeit, sie von ihren Schuldgefühlen zu befreien. Egal, was er auch sagte, sie akzeptierte es nicht. Es half nichts.
Bis ihm ein Gedanke kam.
„Hermine“, flüsterte er, „wir werden gemeinsam all jene Orte besuchen, die Cléo sehen wollte.“ Er wusste, er begab sich auf gefährliches Terrain, aber es verfehlte seine Wirkung nicht. Einen Moment versteifte sie sich in seinen Armen, dann sackte sie innerlich zusammen. Die schmerzenden Tränen versiegten und sie hob ihren Kopf, um ihn anzusehen.
„Das würdest du für sie tun?“, fragte sie ungläubig. Sie blinzelte mehrfach und kämpfte gegen die aufkeimenden Wallungen an.
„Das würde ich für dich tun“, antwortete er ehrlich und das erste Mal in seinem Leben meinte er es ernst. Ohne den Hintergedanken, sie ins Bett zu bekommen.
Nach kurzem Zögern nickte sie und ließ sich zurück in seine Arme sinken, wo sie den Rest des Abends schweigend verbrachte.
„Danke, Harry“, murmelte sie, als sie sich an seiner Tür verabschiedete.
„Du bist sicher, dass ich dich nicht nach Hause begleiten soll!?“, hatte er gefragt und sie hatte verneint.
Eine kleine Ewigkeit hatte sie vor ihm gestanden und ihn angesehen. Beinahe so, als hätte sie ihn noch nie zuvor ernsthaft gesehen. Als wäre ihr etwas aufgefallen, das sie vorher nie so bei ihm wahrgenommen hatte.
„Harry!?“ Er hatte den Blick nicht von ihr lassen können. Ihre Wimperntusche war verwischt. Ihre Augen gerötet und zu winzigen Strichen zusammengesunken. Sie war nie bezaubernder gewesen als in ihrer Trauer.
„Küss mich!“, hatte sie mit fester Stimme gesagt und sich leicht vorgebeugt. Es war der einzige Moment gewesen, in dem sie es von sich aus gewollt hatte. Ohne, dass er etwas in der Richtung getan hatte. Und er hatte gewusst, wenn er es tat, wäre sie sein in der Einsamkeit der Nacht. Sie hätte ihm alles gegeben, was er gewollt hätte. Er erschreckte sich über sich selbst, weil er nur einen Augenblick gezögert und überlegt hatte. Er wäre ein Schwein gewesen, wenn er sie in dieser Nacht genommen hätte, da sie als verletzte Freundin gekommen war, um Trost zu suchen. Sie hätte in seiner leidenschaftlichen Umarmung sicher Trost gefunden, aber nichts in ihrem Leben hätte sie mehr bereut, als sich ihm in dieser Situation hinzugeben. Aus Respekt vor ihrer Freundschaft und dem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten, war er einen Schritt zurückgewichen.
„Ich kann nicht, Hermine.“
“Ich weiß doch, dass du es auch willst. Ich habe Augen im Kopf und egal, wie subtil deine Verführungsversuche sind, ich bemerke sie. Harry, komm schon, küss mich!“
Sie war ihm nachgekommen, um ihn zu küssen, doch er hatte ihr Gesicht in seine Hände genommen, um sie davon abzuhalten.
„Du begehrst mich.“ Er wusste, dass es der Wahrheit entsprach und antwortete nicht.
„Warum nimmst du nicht, was ich dir geben will, Harry? Ich brauche dich, jetzt.“
Er schüttelte den Kopf.
„In jeder anderen Situation würde ich nicht zögern, Hermine. Aber nicht in dieser. Ich werde dir nicht über deinen Verlust hinweghelfen, indem ich dich heute Nacht liebe. Das ist nicht das Richtige. Du weißt das genauso gut wie ich.“

Neue Kraft erwachte in ihm, als er mit dem Finger ihre Brustwarze umkreiste. Sie hielt den Atem an, als wolle sie jede seiner Berührungen in vollen Zügen auskosten. Er senkte seine Lippen auf ihren Hals und sog vorsichtig die Haut ein. Sie stieß die Luft hektisch aus, als er die gereizte Stelle mit der Zunge liebkoste und ihr ein Gefühl prickelnden Feuers auf der Haut gab.

Hermine war wirklich verreist. Allerdings nicht wie erwartet mit ihm. Sie hatte es alleine getan.
„Du warst ihr nicht so nahe wie ich. Ich sollte ihr diesen Wunsch erfüllen, ohne dich“, hatte sie gesagt. Er wusste, dass diese Entscheidung auf der Tatsache beruhte, dass er ihr an jenem Abend nicht gegeben hatte, wonach sie verlangte. Hermine konnte verdammt stur sein, wenn sie wollte.
Harry hatte sie gehen lassen. Was blieb ihm auch anderes übrig? Wenn sie ihren Willen hatte, setzte sie ihn durch. Koste es, was es wolle. Auf Arbeit beantragte sie einjährigen Urlaub aufgrund gesundheitlicher Umstände. Sie bekam ihn. Hermine konnte auch schon immer sehr überzeugend sein.
Die erste Karte, die er erhielt, schickte sie aus Paris. Ein Bild vom Eiffelturm mit einer winzigen Randnotiz auf der Rückseite. „Paris ist wundervoll. So viele kleine Cafés, verwinkelte Gassen, Musik und Romantik. Überall sieht man verliebte Paare. Love XXX“
Hermine schickte von jedem Ort, an dem sie verweilte, eine Postkarte. So, wie es Cléo getan hätte. Nur eben an ihn, Harry.
Nur eine Woche später erhielt er zwei Postkarten. Eine vom Römischen Forum und eine aus Verona, worauf ein bewachsener Balkon eines alten Backsteingebäudes erkennbar war.
Auf letzterer Karte stand die Notiz: „Jetzt weiß ich, warum Shakespeare Verona so liebte. Dieser Ort ist bezaubernd. Der Balkon auf der Vorderseite gehörte übrigens Julia Capulet. Love XXX“
Hermine bereiste beinahe die ganze Welt. Sie war in Neuseeland und Irland, um die herrlichsten Landschaften der Erde zu besichtigen. Sie ritt auf Kamelen, badete im Tiber, machte eine Safari und lernte jemanden kennen.
Ihre Karte aus New Mexiko berichtete ihm von einem jungen Mann namens Juãn, den sie bei einem heißblütigen Tanzabend kennen gelernt hätte. Er sei ebenso Zauberer und würde sie eine Weile auf ihren Reisen begleiten. Als er diese Nachricht erhalten hatte, wäre er ihr am liebsten hinterher gereist, um diesem Lackaffen die Leviten zu lesen, sprich ihn ordentlich zu vermöbeln, und Hermine wieder mit nach Hause zu nehmen. An diesem Abend gestand er sich ein, dass er sie mehr brauchte, als er sich eingestand. Die Tatsache, dass es einen Mann gab, der anscheinend auch noch attraktiv zu sein schien, vernebelte ihm gar den Kopf. Niemand durfte in Hermines Nähe, der nur annähernd erotische Gedanken in ihr wecken könnte! Und schon gar kein Mexikaner, die wollten sowieso nur raus aus ihrem Loch und unschuldige Mädchen zu Hochzeiten überreden, damit sie woanders leben konnten.
Doch Harry machte sich völlig zu Unrecht Sorgen um sein Mädchen. Der Typ ließ schneller wieder ab von ihr, als er Schnatz sagen konnte. Mit Hermine war unter Umständen nicht gut Kirschen essen.
Weitere Karten erhielt er aus Kanada und den USA, wo sie eine Zaubererschule besuchte und dort für eine gewisse Zeit sogar unterrichtete.
„Der dortige Schulleiter, Sir Edward Princeton, bat mich, für ein paar Wochen in ihrem Internat zu gastieren und seinen älteren Schülern ein paar Kostproben meiner Künste zu demonstrieren. Stell dir vor, sogar in Kalifornien kennen sie die Geschichte des Junge-der-überlebte! Die Schüler waren so angetan von meiner Macht, dass ich sie lehren sollte. Ich konnte nicht nein sagen.“
Nachdem sie die Zaubererschule in Kalifornien hinter sich gelassen hatte, durchkämmte sie Norwegen und Finnland. Sie schickte ihm eine verzauberte Schneeskulptur, die nicht schmolz und warme Bärenfellhandschuhe. Aus Japan schickte sie ihm ein Foto, auf dem sie wie eine Geisha gekleidet und geschminkt war. Er verfluchte sich, dass er das Foto überhaupt angesehen hatte. Sie war so schön. Schöner, als sie je gewesen war. Und er vermisste sie. Wieso nur hatte sie in nicht mitgenommen!?
Aus Indien erhielt er eine Schachtel voller Süßigkeiten und einen Zettel auf dem Stand, dass es ihm dort sicher gefallen hätte. Überall hörte sie nur von Quidditch. Quidditch hier, Quidditch dort. Die diesjährige Weltmeisterschaft würde in Kürze in der Nähe Neu Delhis ausgerichtet werden.
Die letzte Karte war lange Zeit her gewesen. Er machte sich langsam Sorgen, ob es ihr gut ging. Sie hatte erwähnt, dass sie als nächstes nach Australien fliegen wolle. Ob ihr etwas geschehen war?

Nun wurde auch sie wieder aktiv. Bestimmend hob sie seinen Kopf, um ihm einen süßen Kuss zu stehlen. „Ich bin so froh...“, flüsterte sie gegen seine Lippen und er lächelte weltoffen.
„Und ich erst...“ Er neigte sich ihrem Erdbeermund entgegen, während seine Hände lustvollere Orte anvisierten und sie um den Verstand brachten.

Er hatte bereits in seinem Bett gelegen, als es spät abends an seiner Tür klingelte. Die letzte Nachricht von Hermine war beinahe einen Monat her. Er schwang sich aus dem breiten, einsamen Bett und warf sich einen Morgenmantel über, als er auf nackten Füßen durch den leeren Flur tapste. Den Zauberstab trug er immer bei sich, man konnte ja nie wissen. Er schloss die Tür auf und blinzelte gegen die Helligkeit des Treppenlichts. Dann erkannte er die Umrisse einer jungen, hübschen Frau. Zarte Rundungen, weiches, lockiges Haar und Augen von der Farbe zerflossener Schokolade.
„Ich bin wieder da“, hauchte sie und fiel ihm in die Arme.
„Du bist wieder da“, antwortete er im Delirium. Wieder und wieder.
“Du bist wieder da!“, sagte er nun laut und überschwänglich. Und dann hob er sie hoch und drehte sie kräftig im Kreis, sodass sie aufquietschte.
„Harry, lass mich runter“, lachte sie, doch er tat es nicht. Er trug sie auf Händen in sein Apartment und setzte sie auf der Couch ab. Wenig später standen auf dem Glastisch zwei Tassen Kaffee und ein paar Kekse. Und Hermine erzählte von all ihren Erlebnissen. Ihr zuzusehen, machte ihn ganz wuschig. Sie war wieder da und sie berichtete genauso lebhaft von den Ereignissen, wie sie es damals immer getan hatte. In ihren Augen lag kein einziger Schimmer von Trauer mehr. Im Gegenteil. Sie wirkte viel vitaler und ausgeglichener.
„Du siehst toll aus, Hermine“, sagte er, überrascht von der Ehrlichkeit seiner Worte. Sie wurde ein wenig rot, was früher auch nie geschehen war und bedankte sie.
„Ich hab dich vermisst, Harry.“
„Und ich dich erst. Das glaubst du mir nie. Ron wollte schon die Klapsmühle anrufen und mich einliefern lassen. Überleg dir das mal! Ron und mit Muggeln telefonieren! Ich erinnere mich noch an das eine Mal, als er bei den Dursleys anrief...“ Und sie lachten beide.
Sie unterhielten sich noch Stunden. Immer wieder fanden ihre Hände zueinander, streiften sich ganz zufällig und gingen wieder auseinander.
Harry konnte nicht aufhören zu lächeln und Hermine erwiderte es. Dann blieb es für eine Weile ganz still. Es gab nichts mehr zu berichten. Diese andauernde Stille war nicht unangenehm. Hermine beugte sich vor und küsste Harry auf die Wange.
„Ich hab dich wirklich sehr vermisst.“ Und sie beugte sich ein weiteres Mal vor, um ihn auf die Wange zu küssen. In diesem Moment drehte Harry ihr sein Gesicht zu und unabsichtlich fanden ihre Lippen zu einem gemeinsamen Kuss. Erschrocken stoben sie auseinander.
„Es tut mir Leid“, flüsterte Harry, doch Hermine unterbrach ihn.
„Nein, das muss es nicht. Die ganze Zeit über, in der ich fort war, habe ich mich nach dir gesehnt. So sehr nach dir verzehrt. Ich bin endlich wieder hier und ich will dich nicht länger auf Abstand halten. All die Jahre, in denen ich gleichgültig sein musste, waren schmerzhaft. Ich wollte dir schön längst nachgeben, aber ich wusste, ich wäre nur eine deiner Trophäen gewesen. Das wollte ich nicht.“

Als er den Grad der Lust nicht weiter hinauszögern konnte, platzierte er seinen Penis an ihrer feuchten Pforte und drang in sein ein. Es war, als hätte er endlich sein Pendant gefunden. Alles in seinem Körper war in Schwingung. Hermines Blick tauchte tief in den seinen, während er sich in ihr vergrub.

„Ich wollte dich ganz, Harry. Mit allem, was dazu gehört. Aber das konnte ich erst, wenn du dir die Hörner abgestoßen hattest. Und solange musste ich unantastbar für dich bleiben. Nur so konnte ich sicher gehen, dass dein Interesse an mir aufrecht erhalten bliebe.“
„Warum hast du nie etwas gesagt?“, fragte er und streichelte ihr sanft über den Handrücken.
„Weil du mich nicht gewollt hättest. Nicht so, wie ich dich.“
Es war das Letzte, was sie an diesem Abend zueinander gesagt hatten. Sie hatte jedes seiner Worte mit ihren Lippen zum Ersticken gebracht. Ihre Empfänglichkeit und seine Berührungen hatten in dieser Nacht so wunderbar zusammen gepasst, dass er nicht glaubte, sie noch einmal gehen lassen zu können.

Nachdem sie nach ihrem zweiten Mal eingeschlafen war, war er völlig nackt aufgestanden und aus dem Schlafzimmer gegangen. Ihre Nähe hatte ihn wahnsinnig gemacht. Er nahm den Karton mit ihren Postkarten aus der Schreibtischschublade und setzte sich so, wie Gott ihn schuf, auf das Sofa. Jede einzelne Karte besah er sich ein weiteres Mal und erinnerte sich dabei an die Geschichten, die Hermine ihm vor nicht einmal zwei Stunden erzählt hatte.
Sie war wieder da. Endlich wieder da. Und sie war endlich in seinen Armen.
Er war eben der geborene Jäger. Nur, dass er sich zum ersten Mal nicht wie der Eroberer fühlte, sondern wie der Eroberte. In Hermine hatte er seinen Meister gefunden. Sie hatte beharrlich darauf hingearbeitet, dass es zu diesem Moment kommen würde. Er hatte sie nicht verführt, sondern sie ihn. Mit Herz und Hand.
Während er die Postkarten feinsäuberlich in den Karton zurücklegte, kam ihm ein spontaner aber nicht minder wahrer Gedanke.
„Ich liebe sie.“
„Und ich liebe dich, aber jetzt komm wieder zurück ins Bett. Es ist kalt.“ Er drehte sich zu ihr um und betrachtete sie, wie sie ebenfalls nackt im Türrahmen stand. Das Licht umschmeichelte ihrer eleganten Haut und setzte ihre weiblichen Rundungen gekonnt in Szene. Jetzt, wo sie auf ihn zugelaufen kam, ihn bei der Hand nahm und mit ihm zurück ins Schlafzimmer ging, wusste er mit Bestimmtheit, dass er ihr verfallen war.

Er war ihrem Charme unterlegen. Obwohl er sich bis zuletzt zur Wehr gesetzt hatte, war er ihr dennoch verfallen...

***

Das wars wieder. Ich hoffe, ihr konntet die Geschichte genießen.
Ich hoffe, ich kann bald wieder Neues für euch zu Papier bringen, aber momentan ist das nicht leicht. Ich stecke ganz schön in einem Gefühlschaos und das schlägt sich bekanntlich auf die Schreiberei. Habt bitte Verständnis, wenn es etwas dauert. Ich gebe mir auch Mühe mit der "Lilie".

Ich grüße und drücke euch
eure Lily


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