von LadyLilith
Draco hatte mit seiner Vermutung Recht.
Jazzmine holte aus ihrer Tasche ein Messer hervor und zerschnitt damit sein Hemd, sodass er schließlich mit nacktem Oberkörper da lag. Seine Brust hob und senkte sich beim Atmen, ihm war kalt, den Wind konnte man durch Ritzen pfeifen hören. "Was willst du?", fragte er geradeheraus.
Diesmal lächelte seine Entführerin nicht. Stattdessen war ihr Gesicht vor Wut verzerrt. Und sie antwortete auch nicht auf seine Frage, sondern fuhr ihm mit der Klinge langsam seinen Arm hinab; Blut tropfte hervor. Draco zuckte nur kurz zusammen. Beim Quidditch hatte er schon härtere Verletzungen davongetragen. Dieses Wehwehchen war kaum bemerkenswert.
Es schien, als hätte Jazzmine seine Gedanken gelesen, denn nun rammte sie das Messer mit voller Wucht in seinen Oberarm und zog es wieder heraus. Draco stöhnte laut auf. Tränen schossen ihm in die Augen, doch er unterdrückte sie. Er würde diese Wahnsinnigen nicht den Gefallen geben, ihn leiden zu sehen. "Was-hab-ich-dir-getan?", presste er mühsam hervor.
"Kannst du nicht lesen?", schnauzte sie ihn wütend an. "Es war dein Vater, der mir etwas angetan hat. Ich will, dass er um dich leidet. Du bist nur Mittel zum Zweck!"
"Aber warum dann diese Geschenke?" Seine Taktik Zeit zu schinden war uralt.
"Aus Spaß!", bellte sie ihn an. "Ich wollte mit dir spielen. Und außerdem hab ich die Bücher aus 'nem Leichenschauhaus!"
"Was hältst du eigentlich von einem Bild?" Ohne auf eine Antwort zu warten, fing sie an Schnitte auf seinem Bauch zu verteilen. Immer wenn sie neu ansetzte, zuckte Draco zusammen, doch Jazzmine achtete genauestens darauf, ihn nicht lebensgefährlich zu verletzen, noch nicht jedenfalls...
"Es ist fertig!", hauchte sie in sein Ohr. Draco keuchte auf vor Schmerzen, er erschrak, als er ihr Bild sah: Ein umgekehrtes Pentagramm!
Die Narben würden nie herausgehen. Verzweifelt schloss Draco seine Augen. Jazzmine verließ die Halle.
Wie sehr wünschte er sich in Hogwarts zu sein, sogar Potters Gesicht wäre ihm lieb gewesen, alles nur nicht das hier.
Nichts, absolut nichts.
Den ganzen Tag über durchstreiften Lehrer und Schüler das Schloss und die Ländereien, suchten nach Spuren, vergeblich.
Um Mitternacht schickte Dumbledore sie schließlich wieder ins Bett. Jedem war unwohl, selbst Fred und George Weasley waren stiller als sonst. Jeder fragte sich was mit Malfoy Junior geschehen war.
Jazzmine kam wieder in die Lagerhalle. Sie betrachtete Draco, der angestrengt mit seinen Augen eine kleine Spinne verfolgte. In ihrer Hand hielt sie Dreck.
"Heute spielen wir Lexikon!", erklärte sie und nahm wieder das Messer in die Hand. Dann schlitzte sie ihm in seinen Unterarm ein kleines Kreuz.
"Heute erklären wir das Wort 'Schlammblut'!" Sie umschloss mit ihren Fingern sein Handgelenk, und setzte sich auf seine Oberschenkel, damit er sich nicht durch Treten hätte wehren können, und ließ dann vorsichtig Staub und Erde auf die offene Wunde streuen. Draco konnte nicht anders, er zuckte vor Schmerz zusammen. Den Dreck in diesem Schnitt zu spüren... Es würde sich entzünden...
"Jetzt weißt du, wie es ist, wenn du ein Schlammblut beleidigst!" Wieder ging Jazzmine und ließ ihn allein zurück. So gut wie möglich, versuchte Draco den Dreck zu entfernen.
Und seine Gedanken glitten zu dem Menschen, den er selbst sooft mit diesem Wort gedemütigt hatte. >Es tut mir Leid!<, dachte er und Tränen rannen ihm über sein blasses Gesicht. >Wirklich, Hermine!<
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Hey, übrigens danke an die vielen Kommischreiber.
*knuddel*
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