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Fanfiction

Lovestorys - Willkommen in der Zukunft - Es kommt nicht drauf an, wie oft man hinfällt...

von Darkside

Ich...
schäme...
mich ...
seeehr!
Ich hoffe, ihr lest trotz der LANGEN, MEGALANGEN PAUSE immer noch und ich hab euch nun nicht davon abgehalten, immer mal wieder hier vorbeizuschauen.
Wahrscheinlich guckt ihr gleich hier drauf und denkt euch, .... never ever.... aber wirklich, es gibt ein neues Chap!!!! Und dabei wünsche ich euch viel Spaß!

******************************************************************

„Seid ihr eigentlich zu NICHTS fähig?“ Er ließ seine Wut ungehindert und unvermindert an jedem einzelnen aus. Jeder hatte den Kopf gesenkt.
„Bringt mir das Mädchen! Ihr darf kein Leid geschehen … war das zu viel an Befehl für eure mickrigen Gehirne?“ selten war er in Rage und benutzte Schimpfwörter. Sonst war er viel zu kalt und differenziert für solche Ausdrücke. Seine Stimme wurde von der Wut und dem schäumenden Gift seiner Zunge durch den Raum getragen, schien die Gedanken eines jeden zu ersticken und zunichte zu machen. Seine Bewegungen waren alles, was man vernehmen konnte. Er lief auf und ab, wirkte aufgebrachter denn je.
„Wer war es?“ Niemand sprach, jeder hielt den Kopf gesenkt. Die Kapuzen verdeckten ihre vor Schreck erbleichten Gesichter, ihre Körper fühlten sich an, wie schwere, leblose Massen. Nur ihr überschneller Herzschlag verriet, dass sie lebten. Selbst das Atmen versuchten einige einzustellen, zu groß war die Gefahr, sich zu verraten.
„Bellatrix, tritt vor!“ Bellas Körper spannte sich an – sie wusste selber nicht, wovor. Angst, Panik, Verzweiflung … oder war es eine Hoffnung. Sie trat auf ihn zu, kniete sich vor ihn, so tief sie konnte und sah nur seine nackten, leichenblasse Füße. Auch sie, die inzwischen zu denen gehörte, die es gewohnt war, vor ihm zu knien, hielt ihren Atem an, versuchte sich so tief wie möglich vor ihm zu verbeugen.
„Wer war es, Bellatrix?“ seine Stimme war nur in ihrem Kopf, dass wusste sie und sie öffnete alle Bürden, die ihm im Weg stehen konnten. Er konnte sehen, wie Kyle die Blutsverräterin mit einem Fluch zur Strecke brachte, sah sie schreien, konnte das ganze Blut sehen, ehe er plötzlich Dumbledore sehen konnte, der die Todesser vertrieb. Langsam zog sich Voldemort aus Bellatrix Gedanken zurück.
„AVADA KEDAVERA!“ Der Fluch traf Dylan genau in die Brust, wobei er ihn absichtlich getroffen hatte. Kyle stürzte vor, um seinen Kumpel aufzufangen, doch zuckte unter Voldemorts Blick zusammen, ließ die Leiche auf den Boden gleiten. Es herrschte absolutes Schweigen, niemand wagte es auch nur, sich zu bewegen. Die Angst war in ihren Pulsschlägen deutlich zu vermerken.
„Vortreten!“ Seine Stimme war wieder eiskalt. Eiskalt und grausam, hoch und klar. Kontrolliert – er hatte sich wieder voll im Griff. Dies war kein gutes Zeichen. Wenn er Herr seiner vollen Sinne war, was er, abgesehen von Millisekunden immer war, war er unberechenbar, doch wesentlich grausamer. Er wusste, um Kyle zu bestrafen, würde ein einfacher Todesfluch nicht reichen. Er wusste, um den, der ihn enttäuscht hatte, zu bestrafen, brauchte er härtere und grausamere Methoden. Nicht nur er wusste es. Voldemort außer Kontrolle war gefährlich – doch ein Voldemort in Kontrolle war grausam. Der ganze Raum schien zu schweigen, die Stille glich einem Friedhof, obwohl mehr als drei Duzend Todesser im Raum waren. Kyle schlotterte, man konnte die Panik in seinem Gesicht sehen, dass blasser als das Mondlicht war. Langsam trat er vor, kniete sich tief, ebenso tief wie Bellatrix vor seinen Herrn und senkte den Kopf – reumütig und niedergeschlagen und angsterfüllt.
„Wie wurde der Befehl formuliert?“ Dass diese Stimme nicht nur in seinem Kopf war, war Kyle sofort klar, er schloss die Augen und sein Blut raste in einer derartigen Geschwindigkeit durch seinen Körper, dass ihm schwindelig und schlecht wurde.
„Fest … sie gefangen zu nehmen, Herr!“ Seine Stimme war nicht mehr als ein brüchiges Flüstern, ein Angsthauch, der seinen Mund verließ. Er hatte es verbockt, dass wusste er.
„Und wieso ist es misslungen?“ Seine Stimme blieb verhältnismäßig freundlich und ruhig – doch die Gefahr lag im Offensichtlichen, dass er unter seiner Oberfläche brodelte.
„Es war meine Schuld, Herr! Ich habe versagt!“ Todesmutig – es hatte jedoch trotzdem nichts mit Mut zu tun. Seine Stimme war nicht fester, doch die Worte waren einfacher gekommen und er hatte sich schon tief mit seinem Schicksal angefreundet – der Tod würde so oder so auf ihn warten.
„Ganz recht. Versagt! Meine Anhänger sind keine Versager! CRUCIO!“ Der Fluch verließ seinen Zauberstab, anders als sonst hatte er keine Freude daran, den sich windenden Körper auf dem Boden zu betrachten. Seine Wut wurde nur noch von dem unmenschlichen, gequälten Schrei gesteigert, sein Ekel für diese niederwertigen Kreaturen gestärkt und seine Enttäuschung über ihre Schwäche ins Unermessliche gehoben. Als er den Fluch von dem sich windenden Kyle nahm, den Zauberstab noch immer bedrohlich auf den jungen Mann gerichtet, der schnell atmete, keuchend die Luft ausstieß und aus dessen Mundwinkel Blut tropfte, war keine Beruhigung in seinen Sinnen wahrzunehmen, lediglich bodenloser Hass.
„Ihr habt mich enttäuscht!“ Seine nächsten Worte waren an alle Todesser in den Hallen gewandt, seine Stimme war dennoch kaum merklich lauter geworden. Doch automatisch senkten sich Köpfe, Kapuzen wurde noch tiefer ins Gesicht gezogen und es herrschte Stille, während der vergangene, schreckliche Schrei des jungen Mannes zu Füßen des Herrn noch immer von den Wänden wiederhallte. Langsam nahm Voldemort wieder seinen Gang auf, er stellte sich vor seine Todesser, den Blick von einem zum anderen wandern zu lassen. Er konnte die Schwäche sehen, die Angst – Schwäche. Sie waren schwach.
„Ihr enttäuscht mich immer und immer wieder! Wie kann das nur sein?“ Seine Stimme wurde noch eine Nuance höher, seine Lippen bewegten sich beim Reden kaum. Ein Zittern ging durch die Halle.
„Wie habt ihr vor, dass wieder gut zu machen?“ Kurz herrschte Schweigen, ehe Bellatrix vortrat. Auch Rabastan und Lucius, die hinter ihr standen, hatten inzwischen die Köpfe gehoben und sahen beinahe ängstlich zu ihrem Herren, die Blicke links und rechts an seinen Schultern vorbeisehend, um seine Gestalt nicht ansehen zu müssen. Bellatrix Blick war starr auf Voldemorts Mund gerichtet, dieser sah sie durch seine kalten, roten Augen an, starrte sie nieder, erkannte ihre Besessenheit, was ein Genugtun in ihm auslöste
„Wir kümmern uns darum, Herr!“ Ihre Stimme war wild, wild entschlossen. Ihr Blick zeigte ihren Wahnsinn – jeder im Raum konnte es erkennen. Sie war ihm verfallen, der Idee verfallen, dem Gedanken verfallen und dem Wahnsinn verfallen. Voldemort ging einige Schritte auf sie zu, automatisch stolperte Bellatrix einige Schritte nach hinten und senkte den Kopf. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell, als Voldemort seinen Zauberstab unter ihr Kinn legte und es anhob, sodass er ihr besser in ihr schönes, jugendliches, fast mädchenhaftes Gesicht sehen konnte. Ihre Augen musterten weiter den Fußboden, doch war es aus Respekt und nicht aus Angst. Voldemort hob sein Kinn und sah sie von oben an, suchte in ihrem Gesicht nach etwas, was er über all suchte – Stärke und Macht.
„Wie gedenkt ihr euch, das wieder gut zu machen, Bellatrix?“ Als er ihren Namen aussprach, bebte Bellas Körper vor Glück und Erregung. Er machte sie willig – sie war ihm komplett ausgeliefert, dieser Gedanke gefiel ihm.
„Wir bringen die Blutverräterin zu Euch, mein Herr. Wir beschaffen euch, was Ihr euch wünscht, mein Lord!“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch klang es erregt, angetrieben von einer inneren Macht. Voldemort sah sie an, als sie langsam den Blick hob und ihm für wenige Sekunden in die Augen sah, den Blick sofort von seiner Gestalt abwendete, seinem kalten, starren Blick nicht standhalten konnte.
„Enttäusch mich nicht mit leeren Versprechen, Bellatrix!“ Seine Stimme, die vorher beinahe sanft gewesen war, hatte nun wieder einen harten Unterton. Bellatrix schüttelte sofort den Kopf, ihre Locken wirbelten, als Voldemort seinen Zauberstab wieder fester gegen ihren Hals drückte, sodass die Spitze des Holzes aus weißer Eibe in Bellas Haut verschwand und man Angst in Bellas Blick sehen konnte.
„Euer Wille ist … gerechtfertigt. Doch glaubt ihr ernsthaft, dass nach dieser Blamage, die ihr geliefert habt, nicht sämtliche Schutzzauber auf ihr liegen werden? Glaubt ihr nicht, dass Dumbledore sie mit allem schützen wird, was er hat? Weil ihr es beim ersten Versuch nicht geschafft habt, wird man einen zweiten Versuch zu vermeiden versuchen – und auch wenn wir es nicht gerne sehen, haben auch sie mächtige Zauberer auf ihrer Seite. Hättet ihr es beim ersten Mal geschafft…“ Wütend drehte er sich um, sein Umhang wehte sofort bei der ruckartigen Bewegung, als er von Bellatrix abließ und einen weiteren Crucio auf den noch immer knienden Kyle hetzte, dem sofort ein erneuter Schrei entkam, er wieder auf dem Boden zusammen fiel und sich auf dem kalten Steinboden wälzte.
„Wir brauchen einen neuen Plan!“ murmelte Voldemort, seine Stimme war trotz seines Flüstern aus dem Schrei hinaus zu hören, den Kyle von sich gab, dann hob er den Zauberstab und nahm den Fluch von der erbärmlichen Kreatur zu seinen Füßen.
„Eine weitere Enttäuschung von euch wird schwerere Folgen für euch haben! Ihr habt unseren Plan nicht nur verschoben, ihr habt ihn zu Nichte gemacht. Mit eurem unüberlegten Handeln habt ihr eine Chance verstreichen lassen, die wir gebrauchen hätten können! Ich will heute niemanden mehr sehen! Geht! Ich muss mir Gedanken machen, wie wir fortfahren! Raus!“ Sofort stoben die Todesser aus einander, bemühten sich, so schnell wie möglich diese Halle zu verlassen. Selbst Kyle, der sich fühlte, als hätte man ihm alle Lebensenergie genommen, rappelte sich auf und verschwand, während Claire die Leiche von Dylan mit sich nahm, der von dem ganzen Drama und der Bestrafung seines besten Kumpels nicht viel mitbekommen hatte – er war der Szenerie zeitig genug entflohen.
„Bellatrix, du bleibst!“ Bellatrix, die gerade die Hallen verlassen wollte, drehte sich zögerlich zu ihrem Herrn an, der sie kalt und nachdenklich ansah. Ein Schauer der Erregung huschte über Bellatrix Körper, ehe sie sich eilig wieder zu ihm begab und sich wieder tief vor ihm verbeugte.
„Schließt die Türen und wagt es nicht, euch Blicken zu lassen!“ seine Stimme wurde von dem leeren Raum getragen, als Lucius und Rabastan die große Eichentür hinter sich schlossen und einen letzten Blick auf Bellatrix Körper werfen konnten, ehe sie mit Voldemort alleine war. Er sprach zuerst nicht, sah sie nicht an, sondern starrte in den leeren Raum.
„Enttäuschend, was nutzlose Menschen doch leisten können! Schwäche gehört ausgerottet!“ sprach er dann, seine Stimme hatte an Schärfe verloren, doch Bellatrix traute sich nicht, den Kopf zu heben.
„Ich brauche einen neuen Plan, Bellatrix! Einen neuen Plan, Dumbledore die Kontrolle zu entziehen, das Ministerium zu stürzen und die Welt von dem Übel zu befreien! Und dazu brauche ich dich!“

Maya malte Kreise auf die Bettdecke. Ihre Finger fühlten sich kalt und taub an, ihre Augen lagen auf der schneeweißen Bettwäsche. Die Ruhe in diesem Zimmer war kaum auszuhalten, sie kam von den Wänden, von der Tür, von ihr und von Sirius, James und Lily, die vor ihrem Bett saßen und ebenfalls schwiegen. Sie sprach aus jedem Atemzug, der Entsetzten und Angst wiederspiegelte, Enttäuschung und Wut.
„Wir hätten euch niemals alleine gehen lassen dürfen!“ Sie hob langsam den Kopf und sah zu James, der mürrisch vor sich hin sah. Durch ihre matten, müden blauen Augen sah sie ihn an, konnte die Wut auf sich selber in seinem Blick, in seinem Atem und in seiner Körperhaltung erkennen.
„Es bringt nichts, wenn wir uns nun gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Ich habe euch gesagt, ich brauche euch nicht und deswegen sind wir ohne euch gegangen! Niemand ist Schuld an dieser Situation!“ Sie versuchte ihre Stimme so ruhig wie möglich zu halten, doch innerlich brodelte es in ihr. Vermutlich hätte sie jemand ausgelacht, der ihre Situation betrachtete – sie spendete jemanden Mut und Zuspruch, obwohl sie es war, die diesen brauchte.
„Die Todesser!“ Sirius Stimme war kalt und eisig, seine Hände hatten sich schon vor einigen Minuten zu Fäusten geballt und er hatte sich nach vorne auf seine Oberschenkel gestützt, den Blick eisig an die Wand gerichtet. Maya holte tief Luft und seufzte dann, ihr Blick kreuzte den von Lily, die traurig und mit einer Tränenspur auf dem Gesicht neben James saß.
„Ja, die Todesser!“ murmelte Maya dann und Lily schniefte und schluchzte erneut auf.
„Maya…!“ Maya hob die Hand, um Lily sofort zu unterbrechen. Sie wollte nicht daran erinnert werden.
„Ich brauche kein Mitleid, Lily. Es ist, wie es ist. Es ist passiert und wir können es nicht mehr ändern. Mitleid und Sorge wird nichts bringen, ich muss mit dem Umstand leben… Etwas anderes kann ich nicht!“ Lily schluckte ihre Tränen runter, die sich in ihren grünen Augen spiegelten und James nahm sie vorsichtig bei der Hand.
„Du bist so stark, Maya! Du bist so stark!“ Lily küsste sie sanft auf die Wange, ehe sie mit James den Raum verließ. Sie hinterließ Stille – bedrückende Stille. Sie war nicht stark. Sie wollte stark auf die Anderen wirken, doch in ihrem Inneren tobte ein Sturm aus Enttäuschung, Wut und bodenloser Trauer. Sie hatte es verloren. Der Gedanke daran zerriss beinahe ihr Herz, zerriss ihre Hoffnung wieder in tausend Stücke. Sie hatte es verloren. Das, was ihr kurzzeitig die Kraft gegeben hatte, weiter zu machen und aufzustehen und wieder zu kämpfen. Sie hatte verloren. Sie hatte das, was es zu beschützen galt, verloren. Tränen bildeten sich in ihren Augen, sie wollte den Gedanken beiseiteschieben, doch er dominierte ihre Gedankenwelt, nahm alles ein, pflanzte sich in ihrem Kopf fest und hinterließ einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge, in ihrem Körper und in ihrem Glauben an Leben. Erst, als sie eine Hand an ihrer Wange spürte, bemerkte sie, dass sie weinte. Tränen der Enttäuschung und der Trauer waren es. Chelsea hatte recht gehabt. Es tat weh. Es fühlte sich an, als würde das Leben enden – hier und jetzt.
„Schhh!“ Inzwischen kamen die Tränen einem Sturzbach ähnlich und fluteten ihre bleichen Wangen. Sirius setzte sich auf die Bettkannte und zog sie in eine sanfte Umarmung, in die Maya sich vollkommen fallen ließ. Sie hatte versagt – als Freundin, als Auror und als Mutter. Sie war nicht gut genug, sich selber zu schützen, wie sollte sie dann die Anderen schützen? Wie sollte sie jemals ihrer Aufgabe nachgehen können?
„Ich bin nicht genug, Sirius! Ich bin zu schwach!“ Sie weinte und die Worte verließen ihren Mund unbewusst, leise und schwach, doch laut, dominant und bewusst genug für Sirius, um seine Arme fester um ihren nun wieder schlanken Körper zu schlingen, ihren Kopf in seine Halsbeuge zu drücken und ihr die Wärme zu spenden, die ihr eigener Körper sie nicht ließ. Er schwieg, schloss die Augen und spürte die Tränen, die an seinem Hals hinab liefen. Sie hatte zu viel geweint in letzter Zeit. Es waren zu viele Momente des Schreckens gewesen für die letzte Zeit. Wieso klappte nicht alles so, wie sie es geplant hatten? Wieso fühlte er sich so mies, obwohl er das Kind doch nicht gewollt hatte?
„Ich habe versagt!“ hörte er Maya flüstern und öffnete die Augen, drückte sie eine Armlänge von sich weg und sah in ihr verweintes Gesicht. Zuviele Tränen, zu wenig Lachen, das war es, was ihr Gesicht in den letzten Monaten beschrieb. Wieder konnte er die Ferchen sehen, die Zeichen ihrer Qualen, sie wirkte eingefallener, magerer und bleicher, ihre Haut hatte einen leichten Grauton. Sie sah schrecklich aus. Sie sah so aus, wie sie sich fühlte und es zerriss Sirius Herz in hundert Stücke. Niemals wollte er ein Mann sein, der eine Frau trösten musste. Wenn er ein Mädchen angesehen hatte, egal, wie schön sie war, egal, wie verführerisch ihr Körper gewesen war, egal, wie ansprechend ihre schlanken Beine gewesen waren, wie süß ihr Gesicht gewesen war, niemals hätte er ein unglückliches Mädchen gedatet. Männer waren nicht dazu da, Frauen zu trösten. Sie wollten glückliche Frauen. Und dennoch fühlte er sich in diesem Moment hier so richtig. Er musste sie trösten. Er musste ihr Kraft geben. Er wollte ihr ein Lächeln auf das Gesicht zaubern, obwohl ihm selber nicht mal zum Lächeln war.
„Wir haben alle versagt, Maya. Wir waren alle unaufmerksam, schwach und klein! Wir haben einen Fehler gemacht, damit nicht zu rechnen. Wir haben gelernt. In Zukunft werden wir vorsichtiger sein, unsere Fehler annehmen und daraus schöpfen! Wir schaffen das!“ Maya sah ihn an, einen Moment hörte sie auf zu weinen, versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen.
„Zukunft?“ fragte sie leise und Sirius verschlug es den Atem.
„Was ist das für eine Zukunft, in die wir blicken, Sirius?“ Er hielt die Luft an, suchte nach den richtigen, passenden Worten, ehe er den Mund öffnete und sie durch seine braunen, warmen Augen Liebe- und Kraftspendend ansah.
„Die, für die wir kämpfen, Liebes!“

Maya starrte aus dem Fenster. Inzwischen war es dunkel, die Sonne war untergegangen und die Nacht hatte sich über alles gelegt, was vor wenigen Minuten noch lebendig gewirkt hatte. Ein jeder schlief, alles schlief, eingedeckt von der dunklen Nacht. Sirius neben ihr war schon vor einer ganzen Weile eingeschlafen, nun lag er auf der Seite, hatte einen Arm um ihren, inzwischen schrecklich schlank aussehenden, vollkommen falsch zu betrachtenden, Bauch geschlungen und schien jede Sekunde bereit, aufzuwachen und sie fester an sich zu drücken, ihr Wärme zu geben. Es war kein Geräusch im Haus zu hören – Lily war vor wenigen Stunden nach Hause gegangen und James hatte sich sofort in sein Zimmer verzogen, die Tür hinter sich verschanzt und sich mit seinen Gedanken eingeschlossen. Auch von Sam und Taylor war nichts zu hören, vermutlich schliefen auch diese. Alles schlief, alles ruhte, nur Maya nicht. In ihr tobte ein unendlich wirkender Kampf, ein Sturm, der immer und immer wieder durch neue Gedanken, Triebe, Gefühle aufgeputscht und angetrieben wurde. Sie hatte versagt – und das offensichtlich. Sie war nicht gut genug gewesen, um das zu tun, was ein Auror tun sollte: andere Menschen zu beschützen. Sie war schwach gewesen, hatte sich von der Angst und von dem Überraschungsmoment überlisten lassen. Das durfte nicht nochmal passieren. Mit sich selber unzufrieden, genervt und enttäuscht, betrachtete Maya den Mond. Er war immer noch der gleiche, wie vor einem Jahr, als sie neu nach Hogwarts gekommen war und Glück über sie gebracht hatte. Er war immer noch der Gleiche wie vor zwei Jahren, als sie dachte, ihr Leben in L.A. sei perfekt. Er war immer noch der Selbe, wie bei ihrer Geburt, bei der sie zu etwas besonderen, speziellen auserwählt worden war. Sie hatte eine Bestimmung. Sie hatte einen Sinn in dieser Welt und sie würde dafür kämpfen. Der Verlust schwächte sie – doch auf der anderen Seite stärkte es sie, hinterließ in ihr Platz für Gefühle, die ihr helfen sollten, wieder auf die Beine zu kommen. Langsam schob sie die Beine aus dem Bett, löste sich vorsichtig und umständlich von Sirius, schob ihm ein Kissen an die Brust und suchte ihre Klamotten zusammen. Es wurde Zeit, die Dinge selber in die Hand zu nehmen. So würde es nicht weiter gehen können: Sie hatte zu viel Leid getragen und zu viel Leid über andere gebracht, es war IHRE Zeit.

Er starrte hinauf zu dem Mond, der auf ihn niederschien. Er konnte die mahnenden Strahlen spüren, er sagte ihm, dass das, was er tat, falsch war, dass er sich verlaufen hatte in einem Spiel, was er dachte, dass er spielen könnte. Er hatte sich in einem Irrgarten von Hoffnung verlaufen und fand nun den Weg nicht raus – nicht jetzt. Morgen? War es Hoffnung, die der Mond ihm schenken wollte? Oder war es eine stille Mahnung, eine Drohung, die ihm zeigte, dass er verloren hatte, was er am meisten wollte und auf das er stolz gewesen war? Hatte er verloren, sich selbst verloren in einem System, das ihn eingespannt und gefangen genommen hatte?
„Du bist schwach, Regulus!“ schimpfte er mit sich selber und hörte, wie seine Stimme von dem kalten Astronomieturm wehte.
„Das kommt drauf an, wie man Schwäche definiert, Mister Black!“ Eine Stimme ließ ihn erschauern und mit erhobenen Zauberstab drehte er sich um, sah in das Gesicht, was er am wenigsten gebrauchen konnte, was es ihm nur noch schwerer machte, stark zu bleiben und sein Herz klopfte verräterisch schnell.
„Schwäche kann eine große Stärke sein! Seine Schwächen zu kennen, macht einen stärker, wieso sollte dann eine Schwäche nicht auch eine Stärke sein?“ Regulus ließ ihn nicht aus den Augen, sah, wie der Mond sich in seinen weißen Haaren spiegelte und sein Zauberstab leuchtete weiterhin auf den mächtigen Zauberer, wissend, dass egal, was er versuchen würde, nichts gegen Dumbledores Magie war.
„Es ist schlecht, schwach zu sein! Es ist schlecht, sich selber zu verlieren!“ Warum er aussprach, was er sagte, wusste Regulus nicht, noch konnte er kontrollieren, warum seine Stimme so klein und gedemütigt klang.
„Sie haben den Weg gefunden, den sie gehen wollen, Regulus. Sie kennen ihre Möglichkeiten! Sie wissen, Sie müssen sich entscheiden! Sie spielen ein Spiel mit dem Feuer, dabei haben Sie schon entschieden! Sie haben sich selber nicht verloren, sie suchen den Weg! Aber der Weg ist in Ihnen… Denn Sie sind der Weg!“ Dumbledore lächelte ihn kurz an, drehte sich um und sein Rücken war nun zum Mond gerichtet, er stand neben Regulus und sah ihn von der Seite an. Sein Blick war weich, gab ihm Kraft. Er wusste so viel. Noch nie hatte Regulus größeren Respekt vor jemanden gehabt, als in diesem Moment vor Dumbledore. Dessen Weisheit, seine Macht und seine Güte machten ihn zu einem Menschen, der Respekt und Ehre verdient hatte – mehr, als sich Voldemort jemals erträumen konnte.
„Sie sind nicht schwach, Regulus. Sie haben große Macht, großen Mut und ein großes Herz!“ Einen Moment herrschte Schweigen. Waren es Worte, um ihn aufzubauen, ihm zu helfen oder waren es solche, die ihn manipulieren, ihn auf einen Weg ziehen wollten?
„Sie sind Ihrem Bruder sehr, sehr ähnlich!“ Dann ging er wieder auf die Tür zu, genauso leise, wie er aufgetaucht war. Regulus senkte den Kopf. War er Sirius so ähnlich? Sirius hatte sich von der dunklen Magie abgewandt, als er es noch gekonnt hatte. Er hatte von all diesen Dingen nichts wissen wollen und hatte sich bewusst fern gehalten. Er war kein Feigling, er hatte nichts geplant, er hatte keinen Auftrag und er musste trotzdem um sein Leben fürchten.
„Gute Nacht, Mister Black!“

„Ich will das!“
„Verschwinde, geh ins Bett!“ Maya schüttelte energisch den Kopf und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Bitte!“ Seine raue Stimme schlug ihr sofort entgegen, harsch, knurrend.
„Raub mir nicht meine Zeit, Mädchen!“
„Sie würden in etwas sehr gutes investieren, Sir!“ Er sah sie an, an seinem Blick konnte man erkennen, wie sehr er sie gerade auf den Mond wünschte und die Züge um seinen Mund wurden noch einen Zacken härter.
„Ach so? Du hast zu viel Zeit mit dem Blackbengel verbracht, du redest ja schon wie er!“ Er wollte auf die Tür zugehen, als Maya sich ihm in den Weg stellte. Sie war mutig. Woher sie die Entschlossenheit nahm, wusste sie selber nicht, aber es war eine Stimme, die tief in ihr sprach, dass das genau das richtige war – sie musste es tun.
„Bitte, Sir. Ich arbeite so hart ich nur kann! Ich gebe alles!“ Er sah sie an, seine Züge entspannten sich nicht, wurden auch nicht härter, seine Augen bohrten sich in ihre und sofort wurde Maya schummriger. Sie kannte diesen Blick, hatte ihn schon oft genug in den letzten Monaten gesehen – und stellte sich ihm dennoch.
„Du gibst alles?“ Maya nickte wild mit dem Kopf, wusste, sie versprach Energie, Schweiß, Zeit und viel Kraft, doch sie war bereit, ihr alles zu geben, alles, was sie noch ausmachte, ihre Hülle, um diese wieder mit Leben zu füllen, um wieder Hoffnung zu kreieren. Hoffnung, die sie selber brauchte, für die Person in sich, für sich selber, um sich wieder zu finden.
„Alles, Sir!“
„Das wird kein Zuckerschlecken, Mädchen! Aber gut … Immer wachsam!“


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Bis bald :)

Darkside


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
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