von Dark_Angel
Die nächsten Tage vergingen quälend langsam.
Hermine hatte mit den nagenden Schuldgefühlen zu kämpfen, die sie auf Grund des Streits mit Draco plagten.
Sie wusste, dass sie mindestens eine Teilschuld an dem ganzen Desaster hatte, aber noch hoffte sie, dass ihr eine Entschuldigung erspart bleiben würde. So verbrachte sie ihre Tage mit warten und hoffen.
Als sie nach einigen Tagen immer noch nichts von ihm gehört hatte und die Schuldgefühle sie innerlich aufzufressen drohten, begann sie sich alles noch einmal vor Augen zu führen.
Gut, sie war ein wenig gemein gewesen, aber so wie Malfoy sie belogen und an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte, war ihr Verhalten ja wohl weit harmloser gewesen.
Einerseits hatte sie Angst, Draco nun ganz vertrieben zu haben, andererseits wollte sie sich auch nicht die Blöße geben und bei ihm klopfen, vielleicht waren auch noch seine Eltern zu Hause und denen wollte Hermine auf keinen Fall begegnen.
Am Abend, als sie es schon fast nicht mehr aushielt, klopfte es.
Sie zwang sich dazu, nicht zur Tür zu stürmen und ging, tief durchatmend, langsam in Richtung Eingang.
Als es tatsächlich Draco war, der da vor der Tür stand, konnte sie ihre Freude nur schwer verbergen, daher fragte sie nervös: "Wie geht’s Blaise?"
"Gut genug, um mich hier rüber zu hetzen", grummelte Draco in seinen nicht vorhandenen Bart.
Hermine biss sich auf die Lippe und bot Draco an, ins Haus zu kommen, schnell ging sie voraus ins Wohnzimmer.
Sie setzten sich nebeneinander aufs Sofa und schwiegen. Hermine überlegte fieberhaft wie sie ein Gespräch anfangen sollte.
Sie beschloss gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.
"Warum wolltest du mich aus dem Haus vertreiben?", fragte sie ihn abrupt.
"Ein Einfaches 'Weil ich es für mich haben wollte' wird dir wohl nicht reichen, oder?", stellte Draco seufzend fest.
"Wohl kaum", schnaubte sie.
"Ich benutzte dieses Haus schon als ... Spielplatz seit ich denken kann", sagte er mit einem leichten Lächeln.
"Nur deswegen?", fragte sie ungläubig.
"Weil du deinen Spielplatz nicht aufgeben wolltest hast du mir das Leben so zur Hölle gemacht?", fragte Hermine vollkommen perplex.
"Nein. Nicht nur. Das Haus war mal in Familienbesitz. Zeraphina Jones war eine geborene Malfoy", gestand Malfoy.
"Heißt das, das wir verwandt sind?", unterbrach sie ihn.
"So würde ich das nicht nennen. Sie war die Schwester meines Ururururgroßvaters. Ist lange her", meinte er abwinkend.
"Ach so", antwortete Hermine schnell. Sie war begierig mehr über ihre Verwandte herauszufinden.
"Sie heiratete einen Muggel. Eine Schande. Die Familie zerstritt sich. Ihr Kind hatte keine magischen Fähigkeiten und wollte auch nichts mit solch 'unnatürlichem' zu tun haben. Zeraphina beschloss das Haus ihrem nächsten, mit magischen Kräften versehenen, Nachkommen zu vererben", klärte Draco Hermine auf
"Wer hat den Brief solange aufgehoben?", unterbrach sie ihn wieder.
"Das Ministerium", sagte er achselzuckend. "Es hat sich auch niemand wirklich für das Haus interessiert bis, naja, ich dachte das Haus steht mir zu. Mir als mehr oder weniger direktem Nachkommen. Nicht dir als...." Er brach ab.
"Mir als Schlammblut", vervollständigte sie seinen Satz.
Er zuckte hilflos mit den Schultern.
"Und die Wölfe? Sind das alles Slytherins?", wechselte sie das unangenehme Thema.
"Ja."
Hermine nickte langsam.
"Wer ist die Braune?", fragte sie interessiert.
"Pansy", antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen.
"Bist du noch mit ihr zusammen?", fragte sie sofort.
Im Grunde war die Frage unnötig, wo er ihr doch gesagt hatte, dass er sie liebte, doch sie wollte ganz sicher sein.
"Das hätte sie wohl gerne", schnaubte er.
"Es tut mir Leid, dass ich gestern so unsensibel war. Ich wollte doch nur, dass du endlich Klartext...", begann Hermine sich zu entschuldigen, aber weiter kam sie nicht.
Draco küsste sie. Erst vorsichtig und dann, als er merkte, dass sie den Kuss gierig erwiderte, immer heftiger.
"Vielleicht kannst du ja das Haus haben. Nur eben nicht für dich alleine", sagte Hermine lächelnd als sich voneinander lösten.
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