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Fanfiction

A Beautiful Lie - Teil 1

von AnnaRachelGreene

~
Es gibt Momente, da scheint die Welt stehen zu bleiben.


Dann muss man stark sein, sich wieder in Gedanken rufen, dass es jemanden gibt, für den es sich lohnt, weiterzukämpfen.


Man muss die Erde eigenständig wieder anschieben und darauf hoffen, dass sich alles richten wird.


Denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
~



„Harry, da bist du ja endlich!“

Hermines abgekämpfte Züge hellten sich auf und Erleichterung war in ihren müden Augen zu lesen. Sie lies den Lappen, mit dem sie gerade eine Platzwunde an ihrer Stirn abgetupft hatte, zurück in eine Schüssel mit brauner Lösung fallen und stand auf, um auf ihren Freund zuzuhumpeln.

„Hermine“, sagte Harry mit belegter Stimme und schloss sie kurz in seine Arme, darauf bedacht, ihren Körper nicht mit den Schnittwunden quer über seinem Bauch in Berührung kommen zu lassen.

„Ich dachte schon, du kommst nicht mehr“, meinte sie und fuhr ihm liebevoll durch seinen verdreckten, schwarzen Haarschopf.

„Ich habe Draco verloren“, entgegnete der Gryffindor tonlos und Hermines Hand zog sich aus seinen Haaren zurück.

„Was? - Was ist passiert?“

Harry schob Hermine sachte zurück zu dem Bett, auf dem sie zuvor gesessen hatte und nickte den anderen Anwesenden zu. Bei ihrer letzten Lagebesprechung waren noch eindeutig mehr Leute da gewesen. Die Betten, die man von überall, wo man sie entbehren konnte, hierher in das improvisierte Krankenzelt gebracht hatte, waren trotzdem fast alle belegt. Unzählige blut- und dreckbeschmierte Auroren, Lehrer, sogar Schüler und alle anderen Leute, die aktiv an der Schlacht gegen Voldemort teilnahmen, tummelten sich hier, liesen sich grob und soweit wie möglich ihre Wunden versorgen und versuchten, sich auf die nächste Etappe des Kampfes vorzubereiten.

„Harry, antworte mir“, lenkte Hermine Harrys Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Ich weiß auch nicht.“ Harry lies sich neben Hermine auf das Bett sinken und strich sich in einer verzweifelten Geste durch die Haare. „Draco kämpfte ganz in der Nähe von mir und irgendwann war er dann plötzlich verschwunden. Wir hatten uns geschworen, uns unter keinen Umständen aus den Augen zu verlieren, im Notfall immer dem anderen zur Hilfe eilen zu können - und jetzt ist er weg. Irgendetwas ist ihm passiert.“

Es war eine Feststellung. Was sonst könnte los sein? Jede Minute starben Menschen hier auf den Wiesen nahe Hogwarts, verbluteten jämmerlich, wurden zu Tode gequält oder von Riesen zerquetscht. Harry hatte Dinge gesehen, die man sich nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen vorstellen mochte. Und er hatte angefangen, es zu akzeptieren, sich nicht mehr ständig zu fragen, ob er es nicht noch hätte verhindern können, wenn er nur eine Minute früher gekommen wäre, nur eine andere Bewegung gemacht hätte… Nach so einer langen Zeit des Kampfes waren sie alle zu einem gewissen Maß abgestumpft. Wer jetzt noch alles so nah an sich heranlassen kam, der war bereits verrückt geworden oder würde nur noch kämpfen, um sich nach Ende der Schlacht am nächsten Baum zu erhängen. Harry hatte bis jetzt durchgehalten, sich immer in Gedanken rufend, dass man ihn noch brauchte, dass er ein Vorbild sein sollte und tatsächlich war er stärker, als er es sich jemals zugetraut hätte. Er wäre mit fast allem fertig geworden - aber nicht, dass Draco etwas passiert war. Nicht Draco. Seinem Draco. Einem Menschen, der es mehr als alle anderen verdient hätte, sich ein glückliches neues Leben aufzubauen. Mit ihm.

Hermine, die Harry die ganze Zeit mitfühlend betrachtet hatte, seufzte schließlich. „Jetzt lass dich erstmal verarzten. Vielleicht taucht Draco ja noch auf.“

Harry war dankbar für Hermines Versuche, ihm Hoffnung zu machen. Sie schaffte es irgendwie immer, dabei noch halbwegs realistisch zu wirken.

„Die Besprechung hat übrigens schon angefangen. Wir sollten uns beeilen, wir verpassen sonst noch furchtbar wichtige Entscheidungen…“ Ein schwaches Lächeln umspielte ihre rauen, rissigen Lippen. Harry grinste nicht zurück, er konnte einfach nicht grinsen, wo ihn doch gerade die Sorge um Draco zerfraß, aber er stimmte ihr trotzdem vollkommen zu.

Die Lagebesprechung war schlicht und einfach sinnlos. Immer das gleiche ?Die Verluste werden immer größer, die Leute werden müde, Voldemort scheint auch langsam schwächer zu werden, wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren, denkt an eure Heimat,…` Er konnte diese leeren Sprüche langsam nicht mehr hören. Es war nur noch ein Niedermetzeln ohne sichtbares Ende. Auch diese Pausen wie gerade eben wurden immer öfter gemacht. Es sah also alles so aus, als wären die beiden Seiten ausgelaugt, als wäre es nur noch ein Warten, wer zuerst das Handtuch schmiss. Doch irgendwie wusste Harry, dass Voldemort noch etwas vor hatte, ein Ass im Ärmel, doch er schien es zurückzuhalten bis zum letzten Moment. Er schien zu ignorieren, dass es auch seinen Leuten immer schlechter ging und es umso mehr zu genießen, wie die Guten alle schwächer wurden, wie ihr Kampfgeist langsam zu erlöschen begann und das war das einzige, was Harry immer wieder dazu antrieb, nicht aufzugeben und noch erbitterter weiterzukämpfen. Das und Draco. Draco, der immer noch nicht gekommen war.

„Hier“, unterbrach Hermine Harrys Gedankengänge und reichte im die Schüssel mit der braunen Flüssigkeit.

„Jod?“, fragte er. Hermine nickte.

Es war keine große Kunst, das Oberteil seiner Kampfmontur abzulegen, da es nur noch in Fetzen von seinem Oberkörper hing. Dieser verfluchte Hippogreif hatte ihn ganz schön erwischt. Harry tunkte einen frischen Lappen vom Tischchen neben dem Bett in die Salbe und drückte ihn auf die Wunden auf seinem Bauch. Ein gleisender Schmerz durchfuhr ihn und er zuckte zusammen. Es war eindeutig erträglicher, wenn Draco das für ihn tat. Er hatte ein Gespür für so etwas. Das nächste Mal legte er den Lappen um einiges sorgsamer auf den Schnitt. Als er fertig war, verpasste ihm Hermine einen Heilzauber, der die Wunden grob verschloss.

„Gehen wir? Du weißt, dass Dumbledore will, dass du bei der Besprechung dabei bist“, drängte sie dann.

„Ich weiß. Aber ich denke, ich werde Draco suchen gehen. Ihr kommt dieses Mal auch ohne mich klar.“

„Harry, bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist, jetzt ganz allein da draußen-“

„-Nein, Hermine, ich bin mir sogar sicher, dass das überhaupt keine gute Idee ist, aber ich muss einfach. Ich weiß, ihm ist etwas passiert. Erinnerst du dich an die Münzen, die du uns damals für „Dumbledores Armee“ gegeben hast? Ich und Draco haben auch so etwas ähnliches, um uns zu kontaktieren, wenn einer von uns Hilfe braucht. Und er hat mir keine Nachricht geschickt. Das heißt, er ist bewusstlos oder sogar…“ Harry zögerte. Er brachte es nicht über sich, laut auszusprechen, was er dachte, obwohl der Tod allgegenwärtig und unumgänglich war.

Hermine seufzte. „Okay. Du hast irgendwie Recht. Ich würde wahrscheinlich das gleiche tun, wenn es um Ron ginge. Aber bitte sei vorsichtig, du scheinst ab und an zu vergessen, das wir dich noch für eine Kleinigkeit brauchen. Du weißt schon, ursprünglich hatte dieser Krieg mal ein Ziel, Voldemort ausschalten und so…“

Harry schüttelte den Kopf und nun schlich sich doch ein kleines Grinsen auf sein Gesicht. Hermine war im letzten Jahr richtig sarkastisch geworden. Sarkastisch… und mütterlich - sie drückte Harry gerade einen Kuss auf die Stirn.

„Wirklich, pass auf dich auf. Dich auch noch zu verlieren, könnte ich nicht ertragen. Und nun geh schon, bring uns Draco zurück.“

Harry nickte, zu mehr war er nicht fähig. Bevor Hermine sehen konnte, dass seine Augen feucht wurden, stand er auf und eilte aus dem Zelt, schenkte den Leuten keine Beachtung, die ihm zunickten.

Hermine war wahrscheinlich gar nicht klar, wie fiel ihm das bedeutete - dass sie Draco an Harrys Seite akzeptierte. Dass sie ihn überhaupt auf der guten Seite akzeptierte. Und dass sie sich anscheinend auch um ihn sorgte - ihn, der im letzten Jahr so oft bewiesen hatte, dass er es verdient hatte, bei ihnen zu sein und doch nie ganz in die Gruppe aufgenommen wurde. Draco durfte stets an den Besprechungen teilhaben, aber Harry war sich sicher, dass das lediglich auf der Tatsache beruhte, dass Draco mehr Einblick in die Vorgehensweise und Strategie der Todesser hatte als alle anderen - Snape ausgeschlossen - zusammen. Ihm wurde auch Respekt entgegengebracht - aber wahrscheinlich war das zum Teil Angst. Doch eigentlich war es egal, was die anderen glaubten. Er vertraute Draco vollkommen und dieser hatte sowieso noch nie Probleme damit gehabt, was andere über ihn dachten.

Nervös drehte Harry die Münze zwischen seinen Fingern. Er hatte keine Ahnung, wo er zuerst suchen sollte. Das Schlachtfeld erschien riesengroß, jetzt, wo fast kein Mensch hier war. Eine endlose Fläche voll verdorrtem Gras, gespickt mit toten Körpern, in machen Fällen auch nur Teile davon. Ein paar Auroren gingen das Feld ab, suchten nach Überlebenden, aber Harry wusste, dass man für gewöhnlich nicht viele fand. Die Todesser mochten oft schlampig arbeiten, aber das Ergebnis war meistens doch recht gründlich, dachte er makaber. Harry beschloss, dorthin zurück zu gehen, wo er Draco zum letzten Mal gesehen hatte.

Als er sich einen Weg zwischen den Leichen bahnte, lies er den Blick über das Feld schweifen und hielt Ausschau nach einem blonden Haarschopf. Das Verlangen, nach Draco zu rufen, war groß, aber es wäre zu gefährlich gewesen, hätte Harry damit wohl alle Aufmerksamkeit auf sich gelenkt - und wie Hermine gesagt hatte: er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen:

Voldemort töten.

So lange schon hatte er sich dieses Ziel gesetzt, monatelang darauf hingearbeitet, doch nie hatte er sich dem Ziel ferner gefühlt. Tagelang, nächtelang hatte Harry mit Draco, Hermine, Ron und ein paar anderen Bücher gewälzt und alle Bibliotheken im Umkreis von 100 Kilometern auf den Kopf gestellt, um eine Möglichkeit zu finden, Voldemort zu töten. Doch je mehr sie erfuhren, desto unmöglicher erschien es. Harry war oft kurz davor gewesen, aufzugeben und Draco hatte ihn immer wieder aufgebaut, ihm Hoffnung gemacht. Und nun würde er ebenso wenig aufgeben. Er würde Draco finden und unversehrt zurückbringen.

Doch leider war das leichter gesagt als getan. Das Areal, auf dem Draco sich aller Wahrscheinlichkeit nach befand, war riesig und ihn zu finden, war schwerer als etwas aus Trelawneys Teetassen herauszulesen. Die Sonne ging zwar gerade unter, doch die Hitze dieses späten Augusttages war immer noch gewaltig. Nach nur kurzer Zeit lief Harry der Schweiß übers Gesicht, doch ihm wurde von Minute zu Minute kälter. Alles in ihm begann zu stechen, zu schmerzen, so kalt war ihm. Seine Atmung beschleunigte sich, aber es kam trotzdem nicht genug Sauerstoff in seine Lungen, vor seinen Augen wurde es immer schwärzer und ihm wurde schwindelig.

Verdammt nochmal, Harry, gib jetzt bloß nicht auf. Du musst ihn finden. DU. MUSST. IHN. FINDEN.

Doch es wurde alles zu viel, seine Knie gaben unter ihm nach und er sackte zu Boden, hielt seinen Kopf fest mit den Händen umklammert.

Hör auf zu hyperventilieren. Das hilft weder dir noch Draco. Reiß dich zusammen.

Harry konzentrierte sich auf seine Atmung, schaukelte langsam vor und zurück, erinnerte sich unwillkürlich an einen anderen Abend, Mitte März, in der Schulbibliothek…


„Draco!“, schrie Harry, als Draco um die Ecke gelaufen kam, rannte auf Besagten zu, der etwas geschockt stehen blieb, und drückte ihn an sich. Dann stieß Harry ihn plötzlich wieder grob weg und zischte: „Wo verdammt noch mal bist du eigentlich gewesen?“

„Ich bin-“

„-Ich hab mir scheiß Sorgen um dich gemacht!“

„Harry, beruhig dich. Ich war im Zaubereiministerium. Ich habe jetzt endlich die Erlaubnis für uns, in die Staatsbibliothek zu gehen und dort weiterzusuchen.“

„Und warum hast du nichts gesagt?“ Harrys Stimme wurde gegen Ende hin immer schriller und rutsche eine Oktave nach oben.

„Jetzt hyperventilier mal nicht. Ich bin da, es geht mir gut.“

„Du Idiot hättest Bescheid sagen können“, blaffte er und zog den Blonden dann an sich, küsste ihn leidenschaftlich. Als er seinen Freund wieder losließ, hatte der sein anzügliches Malfoy-Grinsen aufgesetzt.

„Wenn du mich als Bestrafung immer so besinnungslos knutschst“, sagte er und legte seine Hände um Harrys Taille, „dann sollte ich so was viel öfter machen.“

„Arschloch“, murmelte Harry.

Draco setzte eine geknickte Miene auf. „Ja, ich weiß, du schätzt mein Arschloch sehr, aber ich bin mehr als das, Schatz.“

„Nicht so laut!“, zischte Harry entsetzt.

„Ach komm schon, wir sind hier in der Abteilung für Wahrsagen, glaubst du wirklich, hier kommt je ein Schüler hin?“

Harry gab sich geschlagen und setzte seine Lippen wieder auf die des Slytherins, diesmal um einiges sanfter.

„Mach das bitte nicht mehr. Ich hab mir Sorgen gemacht“, meinte er schließlich ernst.

„In Ordnung“, murmelte Draco in Harrys Nacken, „Tut mir leid.“

„Das wollte ich hören“, sagte Harry und drückte Draco von sich, bevor er in die Hände klatschte, „Und jetzt wieder ran an die Arbeit. Die oberen zwei Reihen hab ich durch, am besten fängst du von unten an.“

„Wenn ich gewusst hätte, was eine Beziehung mit dir alles mit sich bringt, hätte ich mir das noch mal überlegt…“, neckte Draco und blies Staub von einem dicken Wälzer, den er gerade aus dem Regal gezogen hatte.

Harry schüttelte in gespieltem Unglauben den Kopf. „Du bist so verwöhnt… Du solltest dankbar sein, dass ich dich überhaupt will.“

„Das bin ich“, murmelte Draco so leise, dass Harry es fast nicht gehört hätte.


Harry schüttelte den Kopf. Draco war sich in keinster Weise bewusst, wie dankbar Harry war, dass er ihn hatte. Es war so absurd, dass der Slytherin denken könnte, er hätte ihn nicht verdient. Denn das hatte er. Und er hatte es verdient, dass Harry ihn weitersuchte, dass er seine Gefühle unter Kontrolle brachte und endlich wieder aufstand. Harrys Atmung beruhigte sich langsam wieder, die Luft strömte immer regelmäßiger in seine Lungen und gab ihm Kraft, sich wieder aufzurappeln. Ihm war immer noch kalt, nur seine Hand glühte irgendwie…

„Scheiße!“, stieß Harry vor Überraschung aus, als er realisierte, dass es die Münze, die er immer noch hielt, war, die begann heiß zu werden. Draco meldete sich.

Harrys Herz setzte einen kurzen Moment aus, dann las er die Botschaft: Brauche Hilfe. Waldhütte.

Verdammt! Was für eine Waldhütte denn? Er kannte keine… Reiß dich zusammen, Mann. Überleg, Harry, überleg… Waldhütte, Waldhütte… Hagrids Hütte… Hütte… Hütte…


„Hier rein“, meinte Draco und zog Harry mit sich in eine kleine Steinhütte. Das einzige Fenster war stark verschmutzt und es war somit so gut wie stockdunkel in dem kleinen Raum. Zwei Zauberstäbe leuchteten auf.

„Das ist nicht dein Ernst“, meinte Harry geschockt und starrte auf den Staub und Dreck, die Mäuseskelette…

Draco lies seinen Zauberstab erlöschen und dann eine Decke erscheinen, die sich sofort auf dem Boden ausbreitete. „Hier findet uns keiner. Es ist nicht sonderlich gemütlich und ich würde auch echt gerne wieder abhauen - aber wenn du deine Meinung nicht änderst…“

„Vergiss es Malfoy, ich komme ganz sicher nicht in deine Schlangengrube.“

„Schön, und ich riskier es nicht, dass Weasley reinkommt und uns erwischt. Wo wir wieder bei der Hütte hier wären.“

Harry wollte abermals protestieren, aber Draco war schneller und drückte seine Lippen energisch auf die des Gryffindors.


Harry fühlte Hoffnung in sich aufkeimen. Diese Hütte, die früher der Erforschung des Verbotenen Waldes gedient hatte, war nicht allzu weit entfernt. Draco musste sie gemeint haben. Die Wärme von Harrys Hand schien sich in seinem ganzen Körper auszubreiten. Er würde Draco finden, er würde ihn retten.

Ein Bild tauchte vor Harrys Augen auf, ein Bild von Draco, wie er circa eine Stunde nach diesem kleinen Konflikt in der Hütte ausgesehen hatte. Sein verschwitztes Gesicht mit dem typischen Leuchten nach dem Sex in den Augen und einem Hauch rot auf den Wangen. Er grinste den Gryffindor müde und entspannt an. Harry liebte es, wenn Draco seine Maske fallen lies. Es hatte lange gedauert, bis er das konnte, selbst wenn die beiden alleine waren. Es war fast unglaublich, wie sehr sich Draco verändert hatte.

Während Harry nachdachte, setzten sich seine Füße in Bewegung und er fiel in ein Joggen Richtung Verbotener Wald.

Es war der Beginn des siebten Schuljahres gewesen, der alles verändert hatte. Draco hatte gerade die Seiten gewechselt, zumindest offiziell, denn wirklich glauben tat ihm zu diesem Zeitpunkt niemand. Draco versuchte mit allen Mitteln freundlich zu wirken, er beschimpfte Harry und seine Freunde nicht mehr und redete sie - vor allem Harry - immer öfter an, stellte belanglose Fragen. Harry bekam ob der verzweifelten Versuche irgendwie Mitleid mit ihm. Dumbledore hatte ihnen bereits gesagt, sie sollten ihn so gut wie möglich in die Gruppe aufnehmen, diese Entscheidung sei ihm sicher nicht leicht gefallen und jeder verdiente eine zweite Chance. Dass er insgeheim schon länger Gefallen an dem blonden Slytherin gefunden hatte, gab schließlich den Ausschlag und Harry lies sich auf das indirekte Freundschaftsangebot ein, während Hermine und Ron noch etwas skeptisch blieben.

Irgendwann überfiel in Draco dann, dass er genauso fühlte wie Harry und küsste ihn auf einmal. Es war ein grober, ungestümer Kuss gewesen, der nicht unbedingt Harrys Vorstellung eines perfekten ersten Kusses entsprochen hatte. Draco war anfangs recht grob gewesen, er konnte sich nicht richtig fallen lassen und seine Maske auch nicht komplett ablegen, aber Harry gab nicht auf und er wurde für seine Hoffnung belohnt.

Draco wurde zärtlicher, es ging nicht mehr bloß um Sex, sondern es entstand Liebe. Er lies seine Maske fallen und öffnete sich ein Stück weit - so weit, dass Harry genau wusste, er bedeutete ihm genauso viel wie es umgekehrt der Fall war, auch wenn Draco es nicht ganz so gut zeigen konnte wie Harry.

Harry war mittlerweile im Verbotenen Wald angelangt. Draco war nicht mehr weit von ihm entfernt. Sein Herz begann zu hüpfen und das Adrenalin floss durch seinen Körper, als er begann zu rennen, immer tiefer in den Wald, sich nur grob nach möglichen Gefahren umschauend. Auch hier lagen vereinzelt ein paar Leichen, aber etwas Lebendiges nicht. Die meisten Waldbewohner waren tiefer in den Kern des Waldes geflohen, wo nicht gebrandschatzt und gekämpft wurde.

Seine Füße trugen ihn immer weiter, er wusste jetzt, wo er war, er erinnerte sich an die kleine Hütte, die nahe einem Bach gebaut war. Das leise Plätschern des Wassers wurde immer lauter und nach ein paar Minuten sah er besagten Bach endlich, nahm nochmals an Geschwindigkeit zu und sprintete den Bachverlauf entlang, bis er in einiger Entfernung schemenhaft die Hütte erkennen konnte. Dann stoppte Harry, denn vielleicht war Draco nicht allein, vielleicht hielten ihn Todesser fest und versuchten Informationen von ihm zu bekommen oder vielleicht wollten sie ihn bestrafen, dass er sie verraten und die Seiten gewechselt hatte… Ein Szenario war schrecklicher als das andere. Harry näherte sich vorsichtig immer weiter dem steinernen Gebäude, seine Schritte wurden durch das Moos gedämpft. Er richtete seine Aufmerksamkeit nun vollkommen auf seine nähere Umgebung, hielt Ausschau nach möglichen Wachen oder Fallen. Als er sich - mehr oder weniger - sicher war, dass keiner ihn bemerkt hatte, lief er zu dem einzigen Fenster der Hütte. Es war immer noch genauso verdreckt wie damals, Harry konnte nicht wirklich viel erkennen. Er würde es also wagen und die Hütte betreten müssen. Er schlich zum Eingang, hielt seinen Zauberstab bereit, atmete noch einmal tief durch und riss dann die Tür auf.

In der Hütte war es beinahe stockfinster und Harry konnte im ersten Moment gar nichts erkennen. Nach ein paar Sekunden gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Er konnte niemanden im Raum sehen und ihn hatte auch noch niemand angegriffen, was seine Hoffnung bestärkte, dass Draco allein war. Mit erhobenem Zauberstab betrat er die Hütte. Der rechteckige Raum war überschaubar, zumindest soweit, dass er wusste, Draco war nicht hier. Harrys Herz zog sich schmerzhaft zusammen, nur um im nächsten Moment stehen zu bleiben, als die Tür hinter ihm zufiel. Harry drehte sich blitzschnell um - und sah Draco vor sich stehen.

Freude überwältigte ihn, seine Knie drohten weich zu werden und Harry wollte gerade auf seinen Freund zustürmen, als er bemerkte, dass etwas nicht stimmte.

Draco stand ganz steif da, den Zauberstab in der Hand - und dann sah Harry Draco in die Augen. Kalt. Emotionslos. Harry wollte gerade etwas sagen, als Draco plötzlich den Zauberstab hob. Ein roter Blitz schoss auf Harry zu und dann wurde alles schwarz.


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