Harry sah seine kleine Tochter an.Wie hübsch sie doch war!Lily sah genauso aus wie ihre Mutter: Sie hatte leicht welliges,rot schimmerndes Haar und haselnussbraune Augen.,,Ich will auch nach Hogwarts!“,jammerte sie.Ihr ältester Bruder James tröstete sie: ,,Es ist doch nur noch ein Jahr,dann darfst du auch hin!“Albus hatte grade sein erstes Schuljahr in Hogwarts
hinter sich.,,Ich kann dir ja ein paar einfache Zaubersprüche beibringen“,schlug er vor.
,,Lass mal,Al“,sagte Ginny.
Endlich war es so weit: Lily umarmte ihre Eltern und Harry trug ihren und Albus' Koffer in den Zug.Lilys Gesicht glühte vor Aufregung.Ein schriller Pfiff ertönte und Lily umarmte ihre Eltern hastig ein letztes mal,ehe sie von ihren Brüdern in den schon anfahrenden Zug gezerrt wurde.Lily,Albus und James lehnten sich aus dem Fenster und winkten.Als der Zug um die Ecke fuhr und ihre Eltern nicht mehr zu sehen waren,fühlte Lily sich plötzlich sehr einsam und wünschte sich,der Hogwarts-Express würde anhalten und sie könnte zurück zu ihren Eltern,ihrer gemütlichen Wohnung,ihrem Zimmer mit den vielen Postern von der Quidditch-Mannschaft Holyhead Harpies,zurück,zu alldem was sie liebte...
„Liiiily!Wir reden mit dir!“,rief James.,,Hast du uns eigentlich zugehört?“,,Oh,Entschuldigung“,sagte Lily.,,Was hast du gesagt?“Albus stöhnte.,,James hat gesagt,dass wir zu unseren Kumpels ins Abteil gehen.Ja?“Oh.Lily hatte ganz vergessen,dass sie noch immer im Gang standen.,,Ja,klar,okay...“murmelte sie.Sie wartete,bis Al und James verschwunden waren,dann suchte sie den Zug nach einem freien Abteil ab.In dem allerletzten war noch Platz.Darin saß nur ein Mädchen mit langem braunen Haar,das zu zwei Zöpfen geflochten worden war.Es beachtete sie nicht,sie nicht,sondern las interessiert in einer Zeitschrift namens der Klitterer.,,Hallo“,sagte das fremde Mädchen ohne von dem Heft aufzublicken.,,Ich bin Susan Longbottom.Und wer bist du?“Lily sah das Mädchen verblüfft an.,,Longbottom!Bist du Neville Longbottoms Tochter?“,,Ja“,antwortete Susan.,,Aber woher kennst du meinen Vater?“Lily sagte:,,Unsere Eltern sind zusammen zur Schule gegangen und waren gute Freunde.Ach übrigens : Ich bin Lily Potter.
Susan und Lily verstanden sich supergut.Als erstes unterhielten sie sich über Quidditch,dann über Hogwarts und Lily zeigte Susan einen Zauber den James ihr beigebracht hatte.Schließlich holte Lily einen kleinen Käfig vom Gepäckfach und öffnete ihn.Ein kleines flauschiges Ding kam herausgepurzelt.,,Das ist Arnold“,erklärte Lily.,,Es ist ein Minimuff aus dem Laden meines Onkels,George Weasley.Arn hat damals meiner Mutter gehört.“
Lily und Susan zogen sich ihre Schulumhänge über.
Als der Zug schließlich hielt,trugen sie ihre Koffer und Arns Käfig auf den Bahnsteig.
,,Erstklässler hierher!“,rief eine tiefe Stimme.Hagrid,der Wildhüter,von dem Harry und Ginny schon erzählt hatten,winkte ihr zu.Lily und Susan liefen mit den anderen hinter Hagrid her.Sie kamen zu einem riesigen See hinter dem Hogwarts lag.Es sah wunderschön aus.,,Alle in die Boote!“,rief Hagrid und Lily und Susan setzten sich zu einem Jungen in eines der alten Boote.Sie glitten über den dunklen See hinweg und über ihnen funkelten die Sterne.Der Junge sagte ihnen,dass er Lee Bones hieß und ein totaler Fan von den Tutshill Tornados war.Als die klapprigen Boote am Ufer ankamen stiegen die Schüler schnell aus und platzten fast vor Neugier über das,was sie im Schloss erwartete.Ein Junge namens Scorpius Malfoy hatte es sogar so eilig,dass er in den See fiel.Nachdem Hagrid ihn rausgezogen hatte,beschimpfte der Junge ihn,dass Halbriesen in Hogwarts nichts zu suchen hatten.Scorpius warf dem vollkommen verdutzten Hagrid einen letzten verächtlichen Blick zu,dann wandte er sich wieder seinen Freunden zu.
Hagrid führte sie einen schmalen Pfad hoch zum Schloss.Als sie allesamt oben angekommen waren räusperte er sich und sagte:,,Hey,ihr!gleich seid ihr in Hogwarts,Leute“.Hagrid strahlte sie an.Dann öffneten sich die golden verzierten Tore und die Erstklässler betraten erfurchtsvoll zum ersten mal in ihrem Leben Hogwarts.,,Ihr seid also die Neuen!?!“,gackerte ein Geist und bewarf einige Schüler mit Stinkbomben.,,Verschwinde Peeves!“,rief eine schneidene Stimme.,,Hallo und herzlich willkommen in Hogwarts“,sagte sie und ihr Blick schweifte über die Menge.,,Ich bin Professor Mc Gonagall.Gleich werdet ihr in die Große Halle geführt.Dort werdet ihr nacheinander den Sprechenden Hut aufsetzen.Dieser wird entscheiden in welches Haus ihr kommt.“Kaum hatte Professor Mc Gonagall zuende gesprochen,öffneten sich die schmiedeeisenen Türen und sie betraten die Große Halle.Aus den Augenwinkeln sah Lily James und Al am Gryffindortisch sitzen.Al streckte den Daumen in die Höhe und James zwinkerte ihr zu.Mit einem flauen Gefühl im Bauch reihte sie sich in der Reihe aufgeregter Erstklässler ein.Professor Mc Gonagall rief den ersten Namen auf.Der Junge aus dem Boot,Lee Bones,wurde ein Gryffindor.Schließlich war Susan an der Reihe.Bitte,werd eine Gryffindor.Und-Ravenclaw!Jetzt hatte Lily keine Ahnung mehr,in welches Haus sie wollte:Einerseits wollte sie unbedingt nach Gryffindor.Aber sie hatte sich jetzt mit Susan angefreundet...,,Potter,Lily“rief Professor Mc Gonagall.Lily sah hinunter zu James und Al,dann lief sie mit zittrigen Knien zum Sprechenden Hut.,,Hmm...Wohin soll ich dich denn mal schicken?Hmmm...Sehr viel Mut,wie ich sehe...Hmmm...Und du bist gar nicht mal so dumm...Hmmm...Schwierig,schwierig...Hmmm...Ich denke... Hmmm...Jaa...Ravenclaw wäre gut für dich...Hmmm...Oder nein...Es ist eher...GRYFFINDOR!!!“
Erleichtert nahm Lily den Hut ab und gab ihn an Professor Mc Gonagall zurück,dann lief sie die paar Stufen hinunter zum Gryffindortisch.,,Cool,Lily!Wussten doch das du ne' Gryffindor wirst.“,riefen Al und James ihr schon von weitem zu.Lily grinste die beiden an.Sie ließ sich auf den Platz neben Lee fallen und sah entspannt bei der restlichen Auswahl zu.
Schließlich führte Xander Newt (der Vertrauensschüler von Gryffindor) sie in den Gemeinschaftsraum.Lily lief die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf und stieß eine Tür auf.Der Raum war grade so groß,dass fünf Betten und ein Schrank hineinpassten.Die Wände waren mit roten Teppichen behangen.Lily schob einen roten Vorhang aus Seide beiseite und sah aus dem Fenster.Es hatte inzwischen angefangen zu regnen.Sie hatte keine Lust zu warten,bis ein anderes Mädchen kam.Morgen konnte sie schließlich immer noch schauen,mit wem sie sich ein Zimmer teilen würde.Jetzt war sie viel zu müde.Sie warf sich auf eines der Himmelbetten und kaum hatte sie die Augen geschlossen,war sie auch schon eingeschlafen.
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