Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Arthur Weasley – Die Magie der Muggel - Arthur Weasley – Die Magie der Muggel

von GoldenSnitch

„So. Da wären wir. Du bist dir also sicher-“
„NEIN! Stop!“
„Was?“, fragte Hermine erstaunt und folgte Mr. Weasleys Blick auf ihre Hand, die kurz davor war, den Lichtschalter zu betätigen.
„Ich mach das!“, antwortete dieser.
„Okay“, meinte Hermine skeptisch und beobachtete, wie Mr. Weasley erwartungsvoll auf den kleinen Lichtschalter neben der Eingangstür der Londoner Wohnung drückte. Schon erleuchtete der Flur. Im gleichen Moment blickte Mr. Weasley aufgeregt zu der Deckenleuchte und klatschte begeistert in die Hände.
„Das ist ja wie Zauberei!“, rief er aus.
„Na ja“, murmelte Hermine. „Meinst du, du bekommst das hin? Einen Tag als Muggel?“
„Auf jeden Fall. Absolut. Natürlich“, antwortete Mr Weasley und nahm Hermine sorglos seine Reisetasche ab. „Fahr du nur zurück zu den Kindern. Lass dich nicht länger aufhalten.“
„In Ordnung. Du weißt, wie der Gasherd funktioniert?“
„Ja.“
„Ich hab dir erklärt, was eine Mikrowelle ist?“
„Ja.“
„Und bei dem Radiowecker musst du nur noch auf den roten Knopf drücken. Ich hab die Uhrzeit schon-“
„Ja, verstanden, Hermine“, meinte Mr. Weasley ungeduldig. „Du klingst ja fast wie Molly. Ich komme schon klar.“
„Ok, bis morgen Abend dann“, meinte Hermine zögernd zum Abschied und ging zurück zu ihrem Wagen.

Kaum war sie davon gefahren, rannte Mr. Weasley los, die anderen Dinge im Haus der Grangers zu erkundigen. Sicherlich war er schon einige Male bei Rons Schwiegereltern gewesen, aber seine Begeisterung kannte wie immer keine Grenzen. Mit glĂĽhenden Wangen machte er sich, wie ein neugieriger, kleiner Junge, auf die Suche nach Steckern, Batterien, Fernbedienungen und all den anderen raffinierten Erfindungen der Muggel.

Einige Zeit später saß er in der Küche und öffnete immer wieder den kleinen Schrank, in dem sich allerlei Lebensmittel befanden. Sobald man ihn aufmachte, ging zu seinem Erstaunen ein kleines Lämpchen im Inneren an. Außerdem war er unheimlich kalt. Wie konnte das sein? Ein Zauber war natürlich nicht möglich. Vielleicht hatte es etwas mit diesem Strom zu tun… Der kalte Schrank musste mit einer riesigen Batterie betrieben werden…

Später hatte Mr. Weasley im Wohnzimmer eine unheimlich aufregende Entdeckung gemacht. Ein großer Kasten, an dem Vorne eine Art Bilderrahmen angebracht war, zeigte bewegte Bilder. Im Gegensatz zu den Portraits in Hogwarts wechselten diese sobald man auf einen Knopf der Fernbedienung drückte. Da wurde erklärt wie Eichhörnchen überwintern, ob wir von den Neandertalern abstammen und was man unbedingt kaufen sollte. Außerdem entdeckte Mr. Weasley ein Bild auf dem eine große Bühne zu sehen war und verschiedene Menschen sangen. Seltsamerweise stellte er wenig später fest, dass die Orte auch ohne Knopf drücken wechselten. Inhaltlich passten sie aber zusammen. Mr. Weasley überlegte, dass die Grangers ihm schon einmal davon erzählt hatten. Damals hatte er es nicht verstanden, aber das hier musste so ein… Wie hieß das? … Fernschauer sein.

Noch später hatte Mr. Weasley nach dem Duschen im Badezimmer ein scheinbar hilfreiches Gerät entdeckt. Sobald man es anschaltete, verströmte es warme Luft. Genial! Wie ein einfacher Zauber sollte das Gerät wohl Handtücher ersetzen. Eifrig pustete Mr. Weasley damit über seinen Körper. Resigniert gab er jedoch auf, nachdem seine Füße nach einer gefühlten Ewigkeit endlich trocken waren. Seltsame Erfindung. Wer hatte denn so viel zeit? Er würde doch lieber zu einem einfachen Badetuch greifen…

Glücklich lag Mr. Weasley endlich in dem großen Doppelbett der Grangers. Wie interessant doch so ein Leben als Muggel war und morgen dürfte er den ganzen Tag ohne Zauberstab verbringen. Den hatte er nämlich selbstverständlich im Fuchsbau gelassen. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätten ihm seine Kinder gar nicht machen können. Mit diesem Gedanken schlief er schließlich lächelnd ein.

Riiiiiiiiiiiiiiiing.
Aus weiter Ferne nahm Mr. Weasley eine Art Klingeln wahr.
Riiiiiiiiiiiiiiiing.
Was für ein seltsames Geräusch, das hatte er bestimmt noch nie gehört.
Riiiiiiiiiiiiiiiing.
Oh, das musste der Wecker sein.
Riiiiiiiiiiiiiiiing.
Plötzlich schlug Mr. Weasley die Augen auf und haute seine Finger auf einen der Knöpfe.
Riiiiiiiiiiiiiiiing.
Nein, das musste der Falsche gewesen sein. Neuer Versuch.
Riiiiiiiiiiiiiiiing.
Mr. Weasley drückte einen dritten Knopf des Weckers und da verstummte das Klingeln. Stattdessen sprach jedoch plötzlich eine ihm entfernt bekannte Männerstimme, gefolgt von einem hintergründigen Rauschen: „Sie sind verbunden mit dem Anrufbeantworter der Familie Granger. Leider sind wir momentan nicht in der Nähe des Telefons. Hinterlassen sie bitte eine Nachrichten nach dem ‚Bieeep!’ – Mr. Weasley? Sind Sie da?“
Mr. Weasley meinte Harrys Stimme zu erkennen, die auf Mr. Grangers AnkĂĽndigung folgte.
„Das ist das Telefon“, erklärte Harrys Stimme. „Sie müssen den Hörer abnehmen, wenn Sie mit mir reden wollen.“
Den Hörer? Irritiert stand Mr. Weasley auf und schaute sich verzweifelt nach dem Feleton um.
„Mr. Weasley? Sind Sie da? Der Hörer!“, fragte Harry weiter und schließlich fand Mr. Weasley das Gerät.
„HALLO“, rief er hinein.
„Ah, nicht so laut“, meinte die Stimme am anderen Ende erschrocken.
„OH“, rief Mr. Weasley zurück und flüsterte dann: “Tschuldigung.”
„Kein Problem. Sind Sie schon lange wach?“
„Nein“, antwortete Mr. Weasley. „Das Feleton hat mich gerade geweckt. Wie spät ist es denn?“
„Gleich neun. Hermine meinte, ich solle Sie im Laufe des Vormittags anrufen, weil Sie vielleicht versuchen würden, den Wecker umzustellen und dabei etwas, nun ja, nicht ganz richtig machen könnten.“
Verlegen betrachtete Mr. Weasley den flauschigen Teppichboden zu seinen Füßen. „Nun ja, ich habe wirklich versucht, mich etwas früher wecken zu lassen. Ich wollte doch den Milchmann treffen.“
„Nun, den haben Sie wohl verpasst“, antwortete Harry.
Mr. Weasley stöhnte enttäuscht.
„Aber Sie haben ja noch den Postboten“, erwiderte Harry aufmunternd. Sogleich war Mr. Weasley wieder in seinem Element und erstrahlte erneut vor Begeisterung.
„Stimmt!“, rief er in das seltsame Gerät und ließ den Hörer fallen, um die Milch von draußen zu holen. Die Sonne strahlte, was für ein herrlicher Tag!

Mr. Weasley hatte mitbekommen, wie Mrs. Granger und Hermine sich vor einigen Tagen über so ein Gerät unterhalten hatten. Stielmixer? Jedenfalls konnte man damit wunderbar Eier pürieren, hatten sie gesagt. Das würde er gleich mal ausprobieren. Schon hatte er in einem der Küchenschränke etwas gefunden, das auf die Beschreibung passte. Aufgeregt drückte er den An-Knopf und hielt das Gerät in die Schüssel. Eine Minute später enthielt diese ein Gemisch aus winzigen Eierschalestückchen und dem dazugehörigen Inhalt. Dieses Gemisch verteilte sich des weiteren auf den umliegenden Küchenschränken, Fußboden und Mr. Weasleys gestreiftem Pyjama…

Eine halbe Stunde später saß ein begeisterter, inzwischen umgezogener, Mr. Weasley vor einem Haufen abgebrochener Streichhölzer. So schwer konnte es doch nicht sein, einen kleines Feuer zu entfachen!
Resigniert gab er eine halbe Schachtel Hölzer später dann jedoch doch auf. Rührei zum Frühstück wurde so wie so überschätzt. Stattdessen würde er versuchen, ein Stück Brot zu toasten. Nachdem Mr. Weasley überprüft hatte, ob der Stecker steckte, versuchte er sich an Hermines Anweisungen zu halten.
„Hmm. Man muss den Toast oben reinstecken“, murmelte er, die Bewegungen ausführend. „Dann… Muss man an diesem Rädchen drehen? Bestimmt…. Am besten bis zum Anschlag…. Dann nur noch den großen Knopf drücken. Fertig! Warten.“
Grinsend beobachtete Mr. Weasley die Apparatur. Er hatte noch nie selber Toast gemacht. Wie aufregend! Gleich müsste das Brot aus dem Kasten springen. Gleich. Jeden Moment. Nur noch… Da nahm Mr. Weasley plötzlich einen Geruch von Angebranntem wahr. Irgendetwas war daran seltsam. Dann sah er auch schon Qualm aus dem Gerät aufsteigen. Das konnte nur bedeuten, dass er irgendetwas verkehrt gemacht haben musste. Panisch überlegte er sich, was nun zu tun war. Er müsste einen der Knöpfe drücken, um das Gerät zu stoppen. Welchen? Blitzschnell probierte er alle aus und schon schossen die Brote in die Höhe. Hmm. Kritisch betrachtete Mr. Weasley die schwarzen, dampfenden Überreste. Cornflakes wären sicherlich einen gute Alternative…

Mr. Weasley löffelte gerade die letzten Reste Cornflakes aus einer weißen Porzellanschüssel, als es an der Tür klingelte. Das musste der Briefbote sein! Briefbote? Postträger? Irgendwie so. Einen kurzen Moment dachte er darüber nach, war aber im nächsten Augenblick schon aufgesprungen und öffnete einem jungen Mann stürmisch die Tür.
„Guten Tag!“, strahlte Mr. Weasley.
„’lo“, antwortete sein Gegenüber. „Hier is’n Päckschen für Herrn… Weezy.“
„Weasley. Das bin ich.“
„Bittesch’n“, sagte der Mann, Mr. Weasley das Packet überreichend. „Wenn Se dann bitte hier unterschreib’n würd’n?“ Mit diesen Worten hielt er Mr. Weasley eine Feleton ähnliche Apparatur hin.
„Wie? Auf der Scheibe?“
„Ehm, Joa. Auf’m Bildschirm halt.“
„Wow“, meinte Mr. Weasley, während er seine Unterschrift betrachtete. „Funktioniert das mit Strom?“
Der Briefbote schaute ihn skeptisch an: „’Türlich. Wie’n sonst?“
„Nun, keine Ahnung. Und müssen alle Mu-, ehm, Menschen, da unterschreiben?“
„Nun, wenn’s um so ’ne Päckschen geht schon, ne?“
„Ja. Dann danke.“
„Isch muss dann ausch wieder, ne? ’Schüss!“
Winkend verabschiedete Mr. Weasley sich von dem Mann mit dem aufregenden Beruf, um darauf begeistert das Packet zu öffnen. Hinaus fielen ein Regenschirm und ein Stück Papier. Außerdem war im Inneren des Päckchens ein Brief befestigt, den er sofort auseinander faltete und las:

„Liber Opa Arthur,
Wir hofen, du hast fiel schpaĂź als Muggel. Wir schiken dir einen Regen Schierm unt ein Strasenbantiket, damid du London unsiecher machen kanst.
Rose, Hugo, James, Albus unt Lily
"

Bei den Worten schaute Mr. Weasley aus dem Fenster und erkannte dunkle Wolken am Himmel. Eben hatte noch die Sonne geschienen, aber im regnerischen England konnte man sich eben nie sicher sein. Da er keinen Wasser abweisenden Zauber verwenden konnte, war ein Schirm natĂĽrlich perfekt. Neugierig betrachtete Mr. Weasley nun die kleinen Zahlen auf dem Tagesticket und war sofort begeistert von dem Gedanken, Muggellondon einen Besuch abzustatten. Also setzte er sich seinen Spitzhut auf und trat hinaus auf die StraĂźe.
Die Kinder hatten davon geschrieben, dass er die Bahn benutzen sollte. Aber wie? Als Zauberer würde er natürlich einfach nach dem „Fahrenden Ritter“ winken, aber als Muggel? Unsicher schwang Mr. Weasley seinen Schirm in die Luft. Einige Passanten warfen ihm abwertende Blick zu. Nichts passierte. Also beschloss Mr. Weasley, dass es wohl das Beste sei, diese Straßenbahn zu suchen.
Einigen hupenden Autos ausweichend später entdeckte Mr. Weasley auf der Straße Schienen, die ihn an die von Gleis 9 ¾ erinnerten. Hier musste er also nicht ganz falsch sein. Und richtig, wenige Sekunden später fuhr eine große rote Bahn heran. Wild winkte Mr. Weasley mit seinem Schirm, aber das Fahrzeug wurde nicht langsamer. Im Gegenteil, schon war es an ihm vorbeigesaust. Mr. Weasley lief noch ein Stück hinterher, aber keine Chance. Fluchend ließ er die Arme fallen. Warum hatte dieser dämliche Fahrer nicht angehalten? Er musste ihn doch gesehen haben. Schließlich hatte es mit seinem Regenschirm gewunken und laut gerufen…
Vielleicht hatte Mr. Weasley aber auch irgendetwas falsch gemacht… Angestrengt überlegte er, wie Harry mit ihm damals die U-Bahn benutzt hatte. Straßenbahnen mussten nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. Gerade als eine neue Bahn heranfuhr, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Haltestellen! Irgendwo musste es hier einen Ort geben, wo eine Menge Leute in die Bahn ein- oder ausstiegen. Dieser Ort müsste an den Schienen liegen, weil die Bahn ihn sonst nicht erreichen könnte. Also müsste Mr. Weasley folglich nur den Schienen folgen und schon würde er in die Bahn einsteigen können. Genial! Aufgeregt klatschte Mr. Weasley erneut in die Hände, ließ enthusiastisch seinen Regenschirm nach Vorne schwingen und machte sich schnell auf den Weg. Auf zur Haltestelle!

Nachdem Mr. Weasley zweimal fast in die falsche Bahn eingestiegen wäre, wusste er nun, dass er sich in der Richtigen befand. Die neben ihm sitzende Frau, hatte es ihm verraten. Gegenüber saß ein Bursche, dessen Haare wild nach oben abstanden. Aus seinen Ohren war laute Musik zu hören. Mr. Weasley wunderte sich, wie das möglich war und sprach den Jungen schließlich darauf an.
„Ehm, Entschuldigung. Sag mal, kommt die Musik aus deinen Ohren?“
„Was?“, meinte der Junge Kaugummi kauend und riss an einem schwarzen Band, so dass eine Kugel aus seinem rechten Ohr fiel. „Is’ dir die Musik zu laut?“
„Nein, nein“, antwortete Mr. Weasley lachend. „Ich habe mich nur gefragt, wie das funktioniert. Wie kann Musik aus deinen Ohren kommen?“
„Was? Das ist MP3, Mann!“
„MP… wie viel?“, fragte Mr. Weasley verdutzt.
„MP3, Mann“, antwortete der Junge genervt und kramte dann einen winzigen schwarzen Kasten aus seiner Tasche. „Hier, da sind die Lieder drauf.“
„Da drin?“
„Klaro. Du hast auch keine Ahnung, was?“
„Nein“, gab Mr. Weasley zu, aber der Junge schüttelte darauf nur den Kopf und stopfte sich seine Kugel wieder ins Ohr. Seltsam diese Muggel.
In dem Moment klingelte die Jackentasche einer jungen Dame zwei Bänke weiter. Blitzschnell holte diese einen etwas größeren Kasten aus der Tasche und sprach hinein. Hm, überlegte Mr. Weasley. Das musste wohl ein tragbares Feleton sein. Ziemlich einfallsreich diese Muggel, aber warum musste man denn in einer Straßenbahn feletonieren?
Kaum hatte er sich diese Frage gestellt, als die nette Frau neben ihm an der nächsten Haltestelle ausstieg und sich darauf ein Mann im teuren Anzug neben ihn setzte. Dieser öffnete einen großen rechteckigen flachen Kasten und tippte dann auf der unteren Fläche herum. Das machte lustige Geräusche. Mr. Weasley wollte gerade Fragen, ob es sich dabei um ein neuartiges Instrument handelte, als eine mechanische Frauenstimme „London City“ ankündigte und er wusste, dass er aussteigen musste. Mal sehen, was London außerhalb der Winkelgasse so zu bieten hatte…

In der ĂĽberfĂĽllten Bahn mit all den interessanten Mitfahrern war es Mr. Weasley kaum aufgefallen, aber jetzt konnte er nicht umhin zu merken, dass eine Menge Leute ihn anstarrte. Was wollten die?
Dann kam sogar eine Reisegruppe Japaner mir riesigen Kameras auf ihn zu und wollte mit ihm fotografiert werden. Sie hielten ihn wohl für irgendeine Attraktion oder wie? Erst als er sich in einem der riesigen Schaufenster spiegelte kam Mr. Weasley die Erleuchtung, dass es womöglich an seiner Kleidung liegen könnte. Der lange Umhang und sein geliebter Spitzhut wurden nicht gerade von gewöhnlichen Muggeln getragen. Im Klartext: Er müsste sich unbedingt neu einkleiden. Gedacht, getan und Mr. Weasley ging geradewegs in den nächsten Laden.
„Guten Tag. Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte ihn eine Verkäuferin mittleren Alters mit auffällig rotem Lippenstift.
„Bestimmt“, antwortete Mr. Weasley. „Wie Sie sehen, müsste ich einmal komplett neu eingekleidet werden.“
„Nun, da haben Sie wohl recht“, meinte die Dame abschätzig, „aber meinen Sie, dass Sie hier richtig sind?“
„Wieso nicht? Sie verkaufen doch Kleidung.“
„Das stimmt wohl“, antwortete sie vorsichtig, „aber wir verkaufen nur Dessous…, für Damen.“
„Oh“, machte Mr. Weasley und spürte, wie er rot anlief. Ein Blick auf die Regale im Laden ließ ihn feinste Spitzenunterwäsche und gewagte Einzelteile entdecken. „Ich geh dann wohl lieber in ein anderes Geschäft.“
„Ja, machen Sie das. Auf Wiedersehen.“
„Wiedersehen“, murmelte Mr. Weasley noch und war in Windeseile verschwunden. Wie peinlich!

Wieder draußen auf der Straße hatte es inzwischen zu regnen angefangen und Mr. Weasley war glücklich, einen Schirm dabei zu haben. Die Kinder hatten ihm genau das richtige Geschenk geschickt. So schlenderte er weiter durch die Gassen, bis er ein Geschäft erblickte, das äußerst gut von Männern seiner Altersgruppe besucht wurde. Außerdem hingen im Schaufenster teure Anzüge und schicke Hemden. Das war sein Laden!
Diesmal behielt Mr. Weasley sogar recht und verließ eine Stunde später kaum wieder zuerkennen das Geschäft. Er trug nun eine verwaschene und wie die Verkäuferin gesagt hatte, modisch geschnittene Jeans, ein Karohemd, einen warmen Mantel und auffällige Lederschuhe. Er sah eben aus, wie ein echter Muggel!
Inzwischen hatte es sogar aufgehört zu regnen und die Sonne schien erneut. Mr. Weasley bemerkte gerade, dass die Straßen noch voller, als vor seinem Einkauf schienen, als er einem kleinen Geschoss auf dem Boden ausweichen musste. Stolpernd landete er in den Armen eines großen gelben Clowns.
„Was war das?“, fragte Mr. Weasley perplex.
„Ach, die Jungs dort spielen mit ihren ferngesteuerten Autos“, antwortete ihm der Clown, während Mr. Weasley entschuldigend von seinen riesigen, roten Schuhen stieg.
„Kein Problem“, meinte der Clown dazu, aber Mr. Weasley hörte ihn kaum noch und betrachtete jetzt stattdessen gebannt die kleinen roten und blauen Autos, die die Fußgängerzone unsicher machten.
„Sie sagten, die Autos sind fernge… ehm“.
„Ferngesteuert?“, half ihm der Clown auf die Sprünge.
„Genau, ferngescheuert. Wie funktioniert das denn? Bestimmt mit Batterien, richtig?“
„Nun, ja“, meinte der Clown skeptisch. „Wie denn sonst?“
„Das frage ich ja Sie.“
„Verrückt“, meinte der Clown Kopf schüttelnd.
„Warum haben Sie überhaupt dieses komische Kostüm an“, wollte Mr. Weasley nun wissen.
„Na, weil ich das Maskottchen bin. Ich mache Werbung für den Schuppen da“, antwortete der Clown, nach hinten deutend. „Also, wenn Sie Hunger haben, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie dort essen würden. Tut meinem Lohn nur gut.“
„Oh, ok“, meinte Mr. Weasley und ging in die gedeutete Richtung. Er hatte wirklich ein wenig Hunger, die mageren Cornflakes zum Frühstück waren eben kein Festessen gewesen. Schon betrat Mr. Weasley einen Laden mit der Aufschrift „McDonald’s“. Klang interessant.
Mr Weasley setzte sich an einen der Tische und wartete auf die Bedienung.
Und wartete.
Und wartete.
Und wartete.
Erst viel später bemerkte er, dass die Leute direkt bei dem Personal an einem Schalter bestellten. Das hätte dieser seltsame Clown ihm aber auch sagen können!

„Und was gehört noch einmal zu diesem McMenü?“
„Das habe ich Ihnen doch gerade schon dreimal erklärt“, meinte die Frau hinter dem Tresen genervt. „Das steht doch alles auf der Tafel hier. Also…“
Mr. Weasley hatte eine halbe Stunde später immer noch nicht bestellt. Stattdessen beschwerte sich die länger und länger werdende Schlange hinter ihm fortwährend und die zuvor nette, nun äußerst gestresste Verkäuferin vor ihm, schien dem Verzweifeln nahe. Warum hatte man den Menüplan auch so kompliziert gestaltet?!
„Ok, das habe ich verstanden“, antwortete Mr. Weasley ihr auf ihre schnellen Erklärungen und eine Welle der Erleichterung schien durch die Schlange hinter ihm zu gehen. „Das Getränk ist dann wie groß?“ Stöhnen.

Schließlich hatte Mr. Weasley doch noch den Kampf gegen den Menüplan gewonnen und seine Bestellung aufgeben können. Diese Milchshakes waren wirklich lecker und die Muggel im Laden äußerst interessant. Unterschiedliche Gespräche über Kindergärten (Gärten in denen Kinder wuchsen?!), Eipotts (Irgendetwas mit Musik?) und Notebooks (Warum redete man über die Leistungen seiner Notizbücher?) verfolgend, schnappte Mr. Weasley auf, wie ein Mann zu seiner Begleitung sagte: „Ich müsste dann noch schnell Geld holen.“ Geld holen? Mr. Weasley erkannte, dass das nur bedeuten konnte, dass diese Muggel zu einer Bank wie der Zaubererbank Gringotts gehen würden. Er hatte schon immer die Bank der Muggel sehen wollen und ließ sich diese einmalige Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Schnell schlürfte er seinen letzten Schluck Erdbeermilchshake und folgte den beiden jungen Leuten aus dem Laden. Während er ihnen folgte, blickte Mr. Weasley aufgeregt nach oben. Irgendwo hier in der nähe müsste diese riesige Bank ja sein…
Zu seiner Enttäuschung hielten die beiden jedoch nur wenig später in einer Seitengasse an. In die Wand eines unscheinbaren Gebäudes war ein Loch eingelassen, in dem sich ein großer silberner Kasten befand. Daran befand sich so ein Bildschirm, wie Mr. Weasley ihn schon von diesen Fernschauern (?) kannte. Zu seiner Überraschung tippte der Mann ein wenig darauf herum und plötzlich erschien Geld aus der vorderen Wand des Kastens. Eigenartig. Schon nahm der Muggel die Scheine und verschwand mit seiner Frau wieder in Richtung Haupteinkaufsstraße. Was war geschehen?
Neugierig lief Mr. Weasley zu dem silbernen Kasten hinüber und las: „Geldautomat“. Das konnte nur eins bedeuten: Die Maschine spendete Geld! Wenn der Muggel welches bekam, würde der Kasten bestimmt auch für Mr. Weasley ein paar Scheine springen lassen. Die Frage war nur: Was musste er dazu tun? Der Mann hatte auf den Kasten getippt und Mr. Weasley erkannte tatsächlich einige Tasten, die man drücken konnte. Wahrscheinlich gab es eine geheime Reihenfolge, so wie man in der Winkelgasse erst drei Steine nach oben und dann zwei zur Seite tippen musste…
Erfolglos probierte Mr. Weasley einige Kombinationen, aber kein Geld verließ den Kasten, so dass er es nach kurzer Zeit mit Bitten und Fluchen versuchte. Warum gab der Automat ihm denn kein Geld? Wie sehr würde Molly sich freuen, wenn er mit einem Haufen Scheine nach Hause kommen würde, die sie dann bei Gringotts umtauschen könnten. Vielleicht würde sie sein Abenteuer dann nicht mehr so missbilligend betrachten. Ja, vielleicht dürfte er dann sogar des Öfteren als Muggel durch die Straßen ziehen. Warum klappte das denn nicht?!
Mr. Weasley musste feststellen, dass er wohl laut geflucht hatte, denn eine breitschultrige Frau in schwarze Uniform fragte ihn, ob alles in Ordnung sei.
„Nein! Da kommt einfach kein Geld aus diesem Kasten!“
„Aus diesem Kasten?“, wiederholte die Frau skeptisch.
„Ja, ja. Aus diesem Geldautoding.“
„Aus diesem Geldautoding?“
„Sag ich ja! Als dieser Muggel vorhin da war, kam Geld raus, aber jetzt nichts mehr.“
„Dieser Muggel?“
„Habe ich Muggel gesagt? Da muss ich mich versprochen haben.“
„Versprochen?“, meinte die Frau zögernd und fragte dann: „Haben Sie denn die richtige Zahlen eingegeben?“
„Das weiß ich doch nicht!“
„Das wissen Sie nicht?“
„Nein, könnten Sie mir nicht verraten, was ich eintippen muss.“
„Was Sie eintippen müssen? Ich kenne doch Ihre Geheimzahlen nicht.“
„Aber“, fragte Mr. Weasley verdutzt, „hat denn nicht jeder das gleiche Passwort?“
„Das gleiche Passwort? Sie wollen mich auf den Arm nehmen“, meinte die Frau Nase rümpfend und warf einen Blick auf den Kasten. „Aber Sie haben Ihre Karte doch gar nicht eingesteckt.“
„Meine Karte?“
„Sie müssen nicht wiederholen, was ich gesagt habe. Ihre Karte. Natürlich.“
„Ach, man braucht eine Karte. Sie meinen, wie man einen Zauberstab braucht, um in die Winkelgasse zu kommen?“
„Zauberstab? Winkelgasse? Was soll dass denn jetzt?“
„Ehm…“, stotterte Mr. Weasley. Er hatte eindeutig etwas Falsches gesagt.
„Sie wollen mir also sagen, Sie wollten Geld aus diesem Automaten klauen?“
„Klauen? Niemals. Ich dachte, der Kasten würde das Geld, ehm, verschenken?“ Plötzlich kam sich Mr. Weasley ziemlich dumm vor.
„Verschenken? Ganz klar, Sie wollten Diebstahl begehen. Ich würde sagen, Sie kommen erst mal mit aufs Revier und dort nehmen wir dann Ihre Personalien auf.“
„Was? Aber ich habe doch gar nichts gemacht.“
„Gar nichts gemacht?“
„Nein. Und Sie können mir auch gar nicht befehlen, dass ich mitkomme“, fiel Mr. Weasley da ein.
„Kann ich nicht? Ich bin Polizistin. Natürlich kann ich das.“
„Ach“, rief Mr. Weasley aufgeregt aus. „Sie gehören zu dieser Politei. Das sind so was wie Auroren, oder?“
„Auroren?“ Nein, er hatte es schon wieder getan! Arthur, du musst dich zusammenreißen!
„Hab ich das gesagt?“
„Es reicht! Mitkommen!“

Zwei Stunden später saß Mr. Weasley in einer kleinen grauen Zelle. Diese Politisten hatten eine Menge unangenehmer Fragen gestellt und er hatte keine Ahnung, was nun mit ihm geschehen würde. Hatten die Muggel auch solche Gefängnisse, wie Askaban? Es fröstelte ihn bei dem Gehdanken an Batterie betriebene Dementoren, die womöglich ferngescheuert kalte Angst verbreiteten…

„Ich versichere Ihnen, mein Schwiegervater wollte weder einen Bankautomaten auseinander nehmen, noch ist er verrückt. Dabei muss es sich um ein großen Missverständnis handeln!“
Mr. Weasley atmete erleichtert auf, als er Hermines Stimme vernahm. Sie wĂĽrde ihn bestimmt aus diesem Loch befreien.
„Missverständnis? Aber er hat von Zauberstäben und irgendwas wie Autoren geredet“, empörte sich die Stimme der breitschultrigen Politistin.
„Auroren“, ertönte Rons Stimme und Mr. Weasley hatte den Eindruck, als würde ihm jemand auf den Fuß treten. Vermutlich Hermine. Er konnte förmlich spüren, wie die Politistin ihn mit skeptischem Blick durchbohrte. „Ehm, ich meine“, stotterte Ron, „davon spricht er öfters.“
„Öfters? Sie meinen, er reimt sich etwas zusammen? Er spinnt?“
„Nein!“, sagte nun Hermine entschlossen. „Wissen Sie, mein Schwiegervater ist Schauspieler und… momentan probt er für eine Rolle als… der Zauberer von Oz. Da vergisst er schon einmal den Unterschied zwischen Spiel und Realität.“
„Schauspieler? Nun, davon hat er nichts gesagt. Wenn ich das gewusst hätte…“
„Ist ja nicht Ihr Fehler“, hörte Mr. Weasley nun wieder Ron, der ein breites Grinsen auf dem Mund zu haben schien. „Mein Vater ist eben manchmal ein wenig vergesslich und wenn man ihn einfach so in einer dunklen Zelle einsperrt, würde bestimmt jeder Schwachsinn erzählen.“
„Schwachsinn? Nun gut, wollen Sie Ihren Vater dann abholen?“
„Wollen wir?“, fragte Ron gespielt überlegend. „Eigentlich-“
Doch Hermine fiel ihm ins Wort und sprach sich schnell für Mr. Weasley aus. So lag dieser zwei Stunden später neben seiner lieben Frau Molly zurück in seinem Bett im Fuchsbau. So ein Leben als Muggel war eindeutig aufregend, aber viel zu gefährlich!

Und? Sind 3.974 Wörter einen Kommentar wert? - Ich würde mich riesig freuen! :D


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung